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Artikelserie 50 Jahre - SV Schmalkalden 04 eV Judo

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immer mit dem Zug zu den Wettkämpfen, jeden Samstag, manchmal schon frühs um vier. Da<br />

haben wir uns lieber, aus Angst, zu verschlafen, nach der Disko im Bahnhof auf die Bänke<br />

gelegt." Ob der Mandy das gewusst hat?!<br />

Die Jugendlichen übten frühzeitig mit den erfolgreichen Männern. "Die haben uns nur so auf<br />

die Matte geknallt", sagt Loch, "bis wir die Nase voll hatten. Da hieß es nur Zähne<br />

zusammenbeißen und weiter. Irgendwann wolltest Du schließlich auch so gut sein."<br />

Spitze, das waren sie schon Mitte der 70er-<strong>Jahre</strong> mit 15, 16. Silvio Goos gehörte dazu, der<br />

Wesoli, Norbert Anschütz, Mandys Söhne Ralph und Henry, Harald Hermann, Harry Simon.<br />

Als Mannschaft holten sie Titel en gros im Bezirk, im Einzel auch. Um die 16 jeder,<br />

rechneten Lochi und Olsen für sich zusammen. Die Startbücher sind unbestechliche Zeugen<br />

dafür. Zeugen auch für Kämpfe gegen Berühmtheiten. Am 1. 10. 1972 traf Loch auf den<br />

Sonneberger Detlev Ultsch, die <strong>Judo</strong>-Legende der DDR, am 3. 11. 1984 auf Europameister<br />

Münstermann.<br />

Bald schon ging es auch aus dem Bezirk hinaus. Olsen und Lochi wurden mehrmals in<br />

Bezirksauswahlteams berufen, nahmen am legendären Werner-Seelenbinder-Turnier in Berlin<br />

teil, trainierten gemeinsam mit den Auswahlriegen von Dynamo Hoppegarten oder dem SC<br />

Leipzig ("da waren wir schon nach der Erwärmung fix und fertig, was haben die uns dann<br />

geprügelt, au weia. Nach den zweimal vier Stunden Training am Tag lagen wir abends um<br />

sechs im Bett und konnten uns nicht mehr bewegen"). Gern erinnern sie sich auch an das<br />

große Internationale Turnier 1979 in <strong>Schmalkalden</strong> mit einer Mannschaft aus Modena, Italien.<br />

"Der SCL siegte, wir wurden Zweiter", oder an das erste Turnier nach der Grenzöffnung in<br />

Siegburg.<br />

Ausbildung, Beruf, Armeezeit hatten da längst ihren Tribut gefordert. "Ich habe in Trusetal<br />

gelernt, untertage. Musste vor vier Uhr aufstehen, vor Ort dann immer der Steiger: 'Lochi,<br />

komm, mach Du das, Du kannst <strong>Judo</strong>', da war man abends klipperklar, konnte ganz einfach<br />

nicht mehr", erinnert sich Klaus-Peter Loch, der auch während der Armeezeit unterbrach,<br />

danach erst wieder einstieg. Inzwischen, im 3. <strong>Judo</strong>-Jahrzehnt, kämpften sie längst erfolgreich<br />

als Männer, wurden Übungsleiter, Ullrich auch Kampfrichter.<br />

Warum nun aber erst 2003 der 1. DAN? Beide begnügten sich jahrzehntelang mit dem 1.<br />

Kyu. Loch dazu: "Wenn Du mit dem braunen Gürtel ankamst, haben dich die Gegner schon<br />

verächtlich gemustert. Auf der Matte habe ich es denen dann gründlich gezeigt". Und beide:<br />

"Das Pauken und viele Üben für die Gürtel, das lag uns nicht so. Wir wollten kämpfen, uns in<br />

die Fresse haun beim Training. Knürrn, wie wir gesagt haben, wollten wir. Immer nur knürrn.<br />

Petra Sonntag, die Schmalkalder Legende<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> "sanfter Sport" in <strong>Schmalkalden</strong>/ Das dritte Jahrzehnt<br />

<strong>Schmalkalden</strong>- 28. Oktober 1978. Fröhliches Getümmel in der Siechenrasenhalle. Gefeiert<br />

werden "20 <strong>Jahre</strong> <strong>Judo</strong> in <strong>Schmalkalden</strong>". Da tritt der Mann ein, den alle in der Halle so<br />

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