Leistungsbeschreibung "Gartenhaus" & "Forsthaus" - Gut Priemern

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„Gartenhaus“ & „Forsthaus“ Kleinstwohngruppen für junge Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen 2.3.2. Lebensbereich Therapie Für die Zielgruppe des „Gartenhaus“ und des „Forsthaus“ mit ihren multiplen psychischen Störungen sind die Therapien ein weiterer sehr wichtiger Lebensbereich. Die verschiedenen Therapieverfahren dienen zur Förderung der Selbstwahrnehmung, der psychischen als auch physischen. Weitere Ziele sind Kompetenzförderung, Emotionsregulation und Interessenfindung. Die wöchentliche Therapieplanung ist für alle Bewohner transparent dargestellt. Transparenz und Offenheit sind wichtige Grundpfeiler unseres therapeutischen Ansatzes. Die verschiedenen Therapieformen unterstützen den Aufbau und die Förderung einer tragfähigen Gruppenatmosphäre. Daneben ist es von elementarer Wichtigkeit, dass es gelingt eine belastungsfähige ErzieherIn-Jugendliche-Beziehung aufzubauen. Dies kann nur in einer Atmosphäre geschehen, die geprägt ist durch Akzeptanz, Aufmerksamkeit und Zuwendung. Gemeinsame Gestaltung des Alltags und auch der Höhepunkte, wie z.B. Geburtstage fördern die Verantwortung für andere und letztlich auch für sich selbst. 2.3.2.1. Psychodiagnostik Die Psychodiagnostik hat verschiedene Ziele innerhalb der Einrichtung. Eine Eingangsdiagnostik dient zur Erstellung eines Persönlichkeits- und Intelligenzprofils. Dies kann zur Abklärung notwendiger Hilfen im Rahmen des Hilfeprozesses und zur Feststellung des tatsächlichen therapeutischen Bedarfs genutzt werden. Neben den Standardverfahren werden, sobald es durch verlaufsbedingte Problemstellungen als notwendig erachtet wird, noch andere ergänzende Diagnostikverfahren genutzt. 2.3.2.2. Entspannungsverfahren Als weiteres therapeutisches Mittel werden Entspannungsverfahren angeboten. Dazu nutzen wir die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Bei diesem Verfahren wird durch bewusstes An- und Entspannen bestimmter Muskelgruppen, Entspannung für den ganzen Körper erreicht. Ziel hierbei ist es wiederum den jungen Menschen ein Körpergefühl zu vermitteln, sie wieder mit ihrem Körper in Einklang zu bringen. Später können die jungen Menschen diese Entspannungstechnik zur selbstständigen Selbstregulation nutzen. „Gartenhaus“ & „Forsthaus“, Priemern Nr. 2, 39606 Altmärkische Höhe OT Priemern Tel 039 384/ 21 329 Fax 039 384/ 86 501 22
„Gartenhaus“ & „Forsthaus“ Kleinstwohngruppen für junge Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen 2.3.2.3. Einzel- und gruppentherapeutische Gespräche Im therapeutischen Konzept der Einrichtung nehmen Gespräche eine zentrale Rolle ein. Dazu finden neben Einzelgesprächen zwischen Therapeuten und Bewohnern auch Gruppengespräche im therapeutischen Setting statt. Innerhalb dieser Gespräche werden individuelle Zielsetzungen festgelegt und Zukunftsperspektiven unter Berücksichtigung der psychischen Störungen erarbeitet. Den jungen Menschen werden fachliche Kompetenzen im Umgang mit ihren eigenen Symptomen vermittelt. Ziel ist es, den jungen Menschen zu einem Experten für sich selbst und seine spezielle Persönlichkeit zu machen. In diesem Kontext tragen Gespräche dazu bei, Selbstwirksamkeit zu erkennen und den Selbstwert zu steigern. Dies geschieht unter anderem auch dadurch, dass für spezifische Probleme Lösungsstrategien gesucht werden, welchen dann durch Verallgemeinerung auch später angewendet werden können. Damit können Alltagsherausforderungen in der Zukunft viel leichter bewältigt werden. In den verschiedenen therapeutischen Gesprächen wird auch umfassende Biographiearbeit betrieben. Diese dient zur Aufarbeitung lebensbiographischer Hintergründe, der Identitätsfindung, der Traumabearbeitung und somit im Endeffekt auch der Stärkung des Ichs. Sowohl in den Einzel- als auch in den Gruppengesprächen ist die Zielsetzung die aktive Konfliktbearbeitung, die Erarbeitung und Erprobung von Konfliktlösungsstrategien und die Befähigung zur kommunikativen Auseinandersetzung. Innerhalb der Gespräche lernen die jungen Menschen miteinander umzugehen, Gefühle anderer und die eigenen wahrzunehmen und diese zu benennen. Es wird die Selbstund Fremdreflexion gefördert und was für viele der Bewohner sehr wichtig ist, die unterschiedlichen Wirklichkeiten (die Eigene und Fremde) werden abgeglichen. In vielen Situationen muss den jungen Menschen dabei verdeutlicht werden, dass andere sie anders wahrnehmen, als sie sich selbst. Mit diesem, sich auch mal in den Anderen rein denken, werden Prozesse der Gruppenharmonisierung gefördert. 2.3.2.4. Tiergestützte Pädagogik Zur Umsetzung dieses Punktes nutzen wir die vielfältigen Möglichkeiten des Geländes der Sozialtherapeutischen Zentrum Gut Priemern gGmbH, sowie das weitläufige im Wald gelegene Gelände des „Forsthaus“. Auf dem Wirtschaftshof werden verschiedene Nutztierarten zur Vermarktung und für therapeutische Zwecke gezüchtet und versorgt. Die Bewohner der Kleinstwohngruppen unterstützen dieses, indem sie zeitweise die Versorgung begleiten. Dies ermöglicht die Übernahme von Verantwortung für ein lebendiges Wesen und das Verständnis für die Natur. Ein wichtiger Punkt hierbei ist auch der intensive Aufbau von Beziehung zu den Tieren und auch zu anderen Mitarbeitern aus den betreffenden Bereichen. Neben den Tieren des Wirtschaftshofes betreuen die jungen Menschen auch eigene Heim- und Nutztiere. „Gartenhaus“ & „Forsthaus“, Priemern Nr. 2, 39606 Altmärkische Höhe OT Priemern Tel 039 384/ 21 329 Fax 039 384/ 86 501 23
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