Konzeption der kommunalen Kinder- und Jugendarbeitmit Glieâ¦
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dungsbegriff gegen Konzepte eher fremdbestimmter Verzweckung von Kompetenzen Spielraum<br />
zu verschaffen.“ 13<br />
4.7. Kulturarbeit<br />
Nicht zu trennen von <strong>der</strong> Bildungsarbeit ist die Kulturarbeit, da Kultur ein Teil von Bildung ist<br />
<strong>und</strong> hier gleiche Zielsetzungen zu formulieren sind:<br />
• Schaffung von Freiraum zur Selbstentfaltung<br />
• Vermittlung von sozialen Kompetenzen<br />
• Stärkung von eigenen Ressourcen<br />
• Partizipation<br />
um nur einige zu nennen.<br />
„Durch gezielte Aneignungs- <strong>und</strong> Bildungsangebote schafft Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit „Räume“,<br />
<strong>der</strong>en Bildungsmöglichkeiten von den Lebenswelten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen ausgehen.<br />
Jugendkulturelle Vielfalt, aber auch medial orientierte Angebote, kultur- <strong>und</strong> erlebnispädagogische<br />
Projekte bieten bewusst <strong>und</strong> gezielt „Räume“, die Erfahrungen möglich machen, die in<br />
dieser Weise in an<strong>der</strong>en Lebensbereichen nur schwer zugänglich sind. Hier entwickelt Kin<strong>der</strong><strong>und</strong><br />
Jugendarbeit ein beson<strong>der</strong>es „Curriculum“ nicht schulischer Bildungsprozesse.“ 14<br />
Die Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit begreift ausgehend von § 11 des SGB VIII Kultur als integralen<br />
Bestandteil <strong>der</strong> Lebenswelt von Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> sieht ihre Aufgabe darin, Kin<strong>der</strong>n<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen Chancen <strong>und</strong> Bedingungen zu schaffen, ihre eigene kulturelle Sozialisation<br />
zu verwirklichen. 15<br />
Dazu bietet sie den verschiedenen Zielgruppen zum einen räumliche Ressourcen <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en<br />
Angebotsformen wie z.B. im künstlerisch-kreativen Bereich, in <strong>der</strong> Medienpädagogik, in<br />
<strong>der</strong> Theaterarbeit, in <strong>der</strong> Musik o<strong>der</strong> im interkulturellen Bereich an. Durch die Schaffung von<br />
„kulturellen Freiräumen“, in einem nicht leistungsorientierten Rahmen, werden Möglichkeiten<br />
zur Selbstinszenierung geschaffen. Sich selbst ausprobieren, eigene Talente entdecken, sich<br />
im Team mit an<strong>der</strong>en auseinan<strong>der</strong>setzen, stellen dabei wichtige Phasen <strong>der</strong> Identitätsbildung<br />
<strong>der</strong> jungen Menschen dar.<br />
Jugendkulturelle Stile entstehen abseits kommerziell orientierter Massenmedien <strong>und</strong> sind hör<strong>und</strong><br />
sichtbare Ausdrucksformen von Identitätsfindungsprozessen.<br />
Die Empfehlungen für die kommunale Jugendarbeit sagt hierzu folgendes: „Kulturelle Jugendbildung<br />
bietet Probier- <strong>und</strong> Experimentierfel<strong>der</strong>, in denen Phantasie, Vorstellungskraft, Einfühlsamkeit<br />
<strong>und</strong> Kreativität keine willkürlichen Grenzen gesetzt werden. Probier- <strong>und</strong> Experimentierfel<strong>der</strong>,<br />
in denen junge Menschen lernen sich zu äußern, sich darzustellen, sich einzubringen<br />
<strong>und</strong> in denen sie sich selbst erfahren können. Dies ist in den unterschiedlichsten Betätigungsfel<strong>der</strong>n<br />
möglich wie z.B. Brauchtum, Film, Fotografie, Kabarett, Literatur, Malerei, Medienarbeit,<br />
Musik, Tanz, Theater, etc.“ 16<br />
Die Kulturarbeit ermöglicht mit ihren Angeboten eine kritische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Jugendkulturen,<br />
ohne diese zu stigmatisieren. Vielmehr ermöglicht sie dadurch eine Diskussion um<br />
Normen <strong>und</strong> Werte <strong>und</strong> regt an zu Partizipation <strong>und</strong> eigenverantwortlichem Handeln.<br />
Schlüsselqualifikationen wie Kreativität <strong>und</strong> soziale Kompetenz werden in <strong>der</strong> Interaktion <strong>und</strong><br />
Kommunikation mit an<strong>der</strong>en <strong>und</strong> durch gemeinsame Aktivitäten erworben.<br />
Die Einrichtungen orientieren sich an pädagogischen Prämissen <strong>und</strong> nicht an kommerziellen<br />
Gesichtspunkten. Insbeson<strong>der</strong>e schaffen sie dadurch Interaktions- <strong>und</strong> Kommunikationsräume<br />
13 Brenner, Gerd; Jugendarbeit, Schule, Bildungspolitik: Neue Reibungsflächen in: deutsche Jugend, 51. Jg.2003, H. 7/8, S. 297<br />
14 Deinet, Ulrich; „Spacing“ - Verknüpfung, Bewegung, Aneigngung von Räumen als Bildungskonzept sozialräumlicher Jugendarbeit<br />
in: deutsche Jugend, 51. Jg. 2003, H. 7/8, S. 322<br />
15 vgl. Rahmenkonzeption für die kommunale offene Jugendarbeit in den Kin<strong>der</strong>-, Jugend- <strong>und</strong> Kulturzentren <strong>der</strong> Stadt Mainz, 3.<br />
überarbeitete Fassung, 1991, Seite 18<br />
16 Landesamt für Soziales, Jugend <strong>und</strong> Versorgung - Landesjugendamt - Empfehlungen für die kommunale Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz<br />
, 3/1999<br />
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