Konzeption der kommunalen Kinder- und Jugendarbeitmit Glieâ¦
Konzeption der kommunalen Kinder- und Jugendarbeitmit Glieâ¦
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Fortschreibung <strong>und</strong> dient als Gr<strong>und</strong>lage für das Angebotsprogramm. Bei <strong>der</strong> Planung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong>selben ist auf die Mitwirkung <strong>der</strong> betroffenen Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen zu achten.<br />
Die beson<strong>der</strong>e Verantwortung zur Realisierung des Gr<strong>und</strong>satzes <strong>der</strong> offenen Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit,<br />
<strong>und</strong> zwar jungen Menschen zu einer eigenständigen, verantwortungsvollen Lebensführung<br />
zu verhelfen, liegt bei den hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />
Gemeinsam mit fachkompetenten Teilzeitkräften sowie Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
aus dem künstlerisch-kreativen Bereich, haben sie dafür zu sorgen, dass das Kin<strong>der</strong>-,<br />
Jugend- <strong>und</strong> Kulturzentrum mit seinem Angebot einen attraktiven <strong>und</strong> anregenden Raum bietet.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Einstellung aller Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter von einem koedukativen,<br />
emanzipatorischen Erziehungsanspruch geprägt, <strong>der</strong> von den Fähigkeiten <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen abgeleitet wird.<br />
5.2. Einzelfallarbeit<br />
Gerade im offenen Bereich ist, wegen <strong>der</strong> freiwilligen Angebotsbeteiligung eine Konzentration<br />
auf spezielle Probleme <strong>und</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Jugendlichen möglich. Da <strong>der</strong> Freiraum ohne Repressionen<br />
<strong>und</strong> Leistungsdruck Emotionen, wie auch mögliches Konfliktpotenzial, zulässt, können<br />
individuelle Schwierigkeiten eher wahrgenommen werden. Oft entwickeln Jugendliche, die<br />
sich vorwiegend im offenen Bereich aufhalten, eine intensive Beziehung zu einzelnen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern.<br />
In diesem Ansatz liegt die Chance zur individuellen Hilfe <strong>und</strong> Beratung;<br />
d.h. sie findet nicht in Form von Sprechst<strong>und</strong>en, son<strong>der</strong>n innerhalb des freien Kontaktangebotes<br />
statt.<br />
Ziel ist es, die betroffenen Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen zu unterstützen <strong>und</strong> mit ihnen gemeinsam<br />
Schritte zur Problemlösung zu unternehmen, wie z.B. durch Gespräche mit Eltern o<strong>der</strong> Arbeitgebern<br />
bzw. Lehrern, dem Gang zur Arbeitsvermittlung usw. Wichtige Voraussetzungen hierfür<br />
sind die Fachkompetenz <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, das Vorhandensein geeigneter<br />
Räumlichkeiten, die ein ungestörtes Gespräch ermöglichen.<br />
5.3. Gruppenarbeit<br />
Gruppenarbeit wird in <strong>der</strong> offenen Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen,<br />
Zielsetzungen <strong>und</strong> Inhalten durchgeführt.<br />
Pädagogische Gruppenarbeit beinhaltet bedarfsorientierte Gruppenangebote, die für die inhaltliche<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit jugendrelevanten Themen ein Forum bieten <strong>und</strong> somit zur kreativen<br />
Freizeitgestaltung motivieren. Über die gemeinsamen Aktivitäten entwickeln sich Gespräche<br />
über persönliche Probleme, die eigene Identität sowie den familiären <strong>und</strong> kulturellen<br />
Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen. Sie sollen hier u.a. lernen, ihr eigenes Verhalten im<br />
Umgang mit an<strong>der</strong>en einzuschätzen, zu reflektieren <strong>und</strong> es, wenn nötig, zu än<strong>der</strong>n. Die Gruppenleitung<br />
sollte eine pädagogische Fachkraft übernehmen.<br />
Beson<strong>der</strong>s geschlechtsspezifische Gruppen schaffen für Jungen <strong>und</strong> Mädchen einen Freiraum,<br />
<strong>der</strong> ihnen sonst kaum geboten wird. Sie för<strong>der</strong>n die Entwicklung von positivem Selbstwertgefühl<br />
<strong>und</strong> Selbstbewusstsein <strong>und</strong> ermöglichen die Erfahrung solidarischen Handelns.<br />
Im Allgemeinen lassen sich Gruppen, die auf pädagogische Arbeit zielen, nach ihren inhaltlichen<br />
Schwerpunkten <strong>und</strong> / o<strong>der</strong> strukturellen Eigenschaften in Freizeitgruppen, Neigungsgruppen,<br />
soziale Gruppen <strong>und</strong> Mitwirkungs- bzw. Mitbestimmungsgruppen unterscheiden.<br />
Die Freizeitgruppe stellt für die Jugendlichen eine Möglichkeit <strong>und</strong> Hilfe dar, organisiert <strong>und</strong> in<br />
überschaubarem Rahmen Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen. Bei dieser Form <strong>der</strong><br />
Gruppenarbeit steht die Gestaltung <strong>der</strong> gemeinsamen Freizeit im Mittelpunkt. Die Organisation,<br />
wie Planung <strong>und</strong> Programmgestaltung, führen alle Mitglie<strong>der</strong> gemeinsam durch. Freizeitgruppen<br />
können auch aus informellen Gruppen entstehen, die das Kin<strong>der</strong>-, Jugend- <strong>und</strong> Kul-<br />
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