Einführung in die Mikroskopie: - Kantonsschule Wil
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Wil</strong><br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Mikroskopie</strong>:<br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Name: Schule: Klasse: Datum:<br />
1. Theorie<br />
1.1. Die Zelle<br />
Skript Forschungsmethoden der Biologie Seite 27 bis 29<br />
1.2. Das Mikroskop<br />
Abb. 1: Mikroskop Leica DME<br />
Das Mikroskop korrekt handhaben<br />
Nachdem Du das Mikroskop kennen gelernt hast, geht es jetzt darum, es richtig zu be<strong>die</strong>nen.<br />
Be<strong>die</strong>nungsfehler führen nämlich zu schlechten Abbildungen oder zur Beschädigung von Präparaten oder<br />
sogar des Mikroskops selber. Deshalb ist es wichtig, dass Du <strong>die</strong> folgenden Arbeitsschritte aufmerksam und<br />
konzentriert erledigst.<br />
1. Bereite das Mikroskop zur Arbeit vor: Das kle<strong>in</strong>ste Objektiv schaut senkrecht nach unten. Der<br />
Mikroskoptisch ist auf se<strong>in</strong>er tiefsten Position. Das Licht ist e<strong>in</strong>geschaltet. Die Kondensorblende ist halb<br />
geöffnet. Damit ist das Mikroskop betriebsbereit!<br />
2. Nimm e<strong>in</strong>en Objektträger gib e<strong>in</strong> wenig Pollen darauf. Auf den Pollen gibst du e<strong>in</strong>en Tropfen Glycer<strong>in</strong>‐<br />
Wasser‐Gemisch. Anschliessend legst du vorsichtig e<strong>in</strong> Deckglas auf den Pollen. Br<strong>in</strong>ge den Objektträger auf<br />
den Mikroskoptisch, so dass de<strong>in</strong> Präparat genau unter das Objektiv zu liegen kommt. Du merkst das daran,<br />
dass das Licht durch das Präparat (=das Objekt) dr<strong>in</strong>gt.<br />
Sy/Zö/Ws/Kn Seite 1 04.10.2011
<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Wil</strong><br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
3. Stelle das Objekt mit dem Grobtrieb scharf. Du siehst e<strong>in</strong>zelne ovale Gebilde unter dem Mikroskop. Das<br />
s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> gesuchten Pollenkörner.<br />
4. Schaue mit beiden Augen durch <strong>die</strong> Okulare. Vermutlich ist es dir beim Betrachten noch nicht ganz<br />
bequem. Die beiden Okulare müssen jetzt noch auf De<strong>in</strong>e Augenbreite e<strong>in</strong>gestellt werden (ähnlich wie bei<br />
e<strong>in</strong>em Feldstecher). Drücke <strong>die</strong> Okulare zusammen oder ziehe sie ause<strong>in</strong>ander, je nach De<strong>in</strong>em<br />
Augenabstand. Blicke <strong>in</strong> das Mikroskop so h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, als ob du e<strong>in</strong> Text <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abstand von etwa 30 cm liest<br />
(Augen also entspannt!)<br />
5. Es kann nun se<strong>in</strong>, dass Dich <strong>die</strong> Abbildung immer noch nicht befriedigt (<strong>die</strong>s dürfte vor allem Brillenträger<br />
betreffen, <strong>die</strong> ohne Brille arbeiten). Der Grund liegt dar<strong>in</strong>, dass De<strong>in</strong>e beiden Augen nicht ganz gleich gebaut<br />
s<strong>in</strong>d. Für <strong>die</strong>sen Fall bietet das Mikroskop e<strong>in</strong>e<br />
Korrekturmöglichkeit: der e<strong>in</strong>e Okularhalter ist verstellbar (l<strong>in</strong>ks), der andere starr (rechts). Im Normalfall<br />
steht der drehbare Okularhalter auf Null.<br />
Schaue nun mit dem e<strong>in</strong>en Auge (das andere muss geschlossen se<strong>in</strong>) durch das starre, rechte Okular und<br />
stelle genau scharf. Schliesse jetzt <strong>die</strong>ses Auge und schaue mit dem anderen durch das drehbare l<strong>in</strong>ke Okular.<br />
Falls Du nicht genau scharf siehst, musst Du den Okularhalter bis zur optimalen Schärfe drehen.<br />
6. Nachdem du das Bild scharf e<strong>in</strong>gestellt hast kannst du den Revolver drehen, so dass das mittlere Objektiv<br />
(z.B. 10x) auf das Präparat schaut. Stelle mit dem Fe<strong>in</strong>trieb scharf und mittle das Objekt nach.<br />
7. Wiederhole Punkt 6, wenn du auf <strong>die</strong> nächste Vergrösserung wechseln möchtest. Stelle ausschliesslich mit<br />
dem Fe<strong>in</strong>trieb scharf! Mit dem Grobtrieb gerätst Du ausserhalb jeder Schärfe und zerstörst allenfalls<br />
Präparat und Objektiv!<br />
Wenn Du ke<strong>in</strong> scharfes Bild erhältst, so kehre nochmals auf <strong>die</strong> mittlere Vergrösserung zurück und wiederhole<br />
den Vorgang. Vielleicht musst Du <strong>die</strong> Blende mehr öffnen oder schliessen.<br />
Das Objektiv mit 100‐facher Vergrösserung darf nur mit Öl verwendet werden, es ist sehr anfällig auf<br />
Beschädigung. Also gilt: 100‐fache Vergrösserung nur unter spezieller Anleitung des Lehrers verwenden!<br />
Damit bist Du <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kunst des Umgangs mit dem Mikroskop so weit e<strong>in</strong>geführt, dass Du vorgegebene<br />
Präparate betrachten kannst. Und wenn Du Dich dabei an <strong>die</strong> wichtigsten drei Regeln hältst, kann nichts<br />
mehr passieren:<br />
Starte immer mit der schwächsten Vergrösserung!<br />
Betrachte <strong>die</strong> Abbildung im Mikroskop wie e<strong>in</strong> Text, den Du im Abstand von 30 cm liest!<br />
Benütze bei der stärksten Vergrösserung ausschliesslich den Fe<strong>in</strong>trieb!<br />
2. Ziele<br />
I Das Mikroskop korrekt handhaben<br />
II Üben von mikroskopischem Zeichnen an Fixpräparaten<br />
3. Material<br />
3.1. Pollenpräparat<br />
‐ Mikroskope<br />
‐ <strong>Mikroskopie</strong>rbesteck<br />
‐ Pollen<br />
‐ Glycer<strong>in</strong>‐Wasser‐Gemisch (1:3)<br />
3.2 Dauerpräparate<br />
‐ Mikroskope<br />
‐ <strong>Mikroskopie</strong>rbesteck<br />
‐ Dauerpräparate<br />
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Wil</strong><br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
4. Arbeitsaufträge<br />
4.1. Pollenpräparate<br />
Du brauchst immer noch das Pollenpräparat. Betrachte es wieder bei schwächster Vergrösserung!<br />
a) Zeichne e<strong>in</strong>e Übersicht über <strong>die</strong> Pollenkörner massstabgetreu.<br />
b) Zeichne jetzt e<strong>in</strong> Pollenkorn bei mittlerer und starker Vergrösserung. Achte dabei darauf, dass Du <strong>die</strong><br />
E<strong>in</strong>stellungen genau nach den sechs oben geübten Arbeitsschritten vornimmst!<br />
Hast Du e<strong>in</strong> Aha!‐Erlebnis gehabt? Wenn Du richtig protokolliert hast, dann hast Du bei der stärksten<br />
Vergrösserung mehr Details vom Pollenkorn gezeichnet. Du bist <strong>in</strong> den Mikrokosmos e<strong>in</strong>es Pollenkorns<br />
e<strong>in</strong>gedrungen!<br />
Vermutlich hast Du auch bereits <strong>die</strong> ersten Schwierigkeiten erlebt, <strong>die</strong> sich hauptsächlich mit der stärksten<br />
Vergrösserung ergeben haben:<br />
Erste Schwierigkeit: Es gel<strong>in</strong>gt Dir nur noch teilweise, den Gegenstand<br />
scharf zu stellen. Bei der stärksten Vergrösserung ist <strong>die</strong> Tiefenschärfe nur<br />
noch sehr ger<strong>in</strong>g. Massnahme: Du solltest den Fe<strong>in</strong>trieb eifrig betätigen,<br />
um so den Gegenstand richtiggehend "auszuloten".<br />
Zweite Schwierigkeit: Wenn Du den Gegenstand verschieben willst,<br />
musst Du ausserordentlich fe<strong>in</strong>fühlig vorgehen, sonst ist er rasant aus<br />
dem Gesichtsfeld verschwunden! Dann musst Du wieder zur mittleren<br />
Vergrösserung zurückkehren und neu e<strong>in</strong>stellen.<br />
Abb. 2: Tiefenschärfe<br />
4.2. Dauerpräparate<br />
Falls genügend Zeit: Wähle e<strong>in</strong> Dauerpräparat aus und betrachte es unter dem Mikroskop. Gehe dabei so vor,<br />
wie du es oben gelernt hast.<br />
a) Zeichne zuerst e<strong>in</strong>e Übersicht von De<strong>in</strong>em Präparat.<br />
b) Wähle anschliessend e<strong>in</strong>en Ausschnitt, aus dem Präparat und zeichne ihn bei mittlerer und starker<br />
Vergrösserung. Ausser bei der Übersicht solltest du nie das gesamte Gesichtsfeld zeichnen. Zentriere das, was<br />
Du zeichnen möchtest und zeichne es so gross, dass <strong>die</strong> Zeichnung auf e<strong>in</strong>er halben A4‐Seite knapp Platz hat.<br />
Solltest Du <strong>die</strong> Aufgabe vor Ende der Zeit erledigen, dann schau Dir noch weitere Dauerpräparate an.<br />
Wiederhole dabei immer <strong>die</strong> Schritte 1 bis 6 für <strong>die</strong> Handhabung des Mikroskops, so dass Du es das nächste<br />
Mal sogar im Schlaf kannst.<br />
Vergiss nicht, de<strong>in</strong>e Zeichnungen zu beschriften, den Objektnamen, den/<strong>die</strong> Autor/<strong>in</strong>, den Ort, das Datum<br />
und bei mikroskopischen Bildern den Vergrösserungsfaktor h<strong>in</strong>zuschreiben. Gemäss der Abbildung unten.<br />
Nach dem <strong>Mikroskopie</strong>ren<br />
1. Schwächstes Objektiv e<strong>in</strong>stellen.<br />
2. Objekttisch ganz herunterschrauben<br />
3. Objektträger mit Präparat vom Objekttisch nehmen.<br />
4. Beleuchtung ausschalten.<br />
5. Mikroskop mit Haube abdecken.<br />
Beschriftung<br />
Beschriftung<br />
Beschriftung<br />
Abb. 3: Froschgesicht, Kay Muster, <strong>Wil</strong>, 4.11.09<br />
400x<br />
Abb. XY: Objektname, Autor Datum, Ort, Abbildungsmassstab<br />
Sy/Zö/Ws/Kn Seite 3 04.10.2011