Protokoll der Synodesitzung - Römisch-Katholische Kirche im ...
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<strong>Protokoll</strong><br />
<strong>der</strong><br />
<strong>Synodesitzung</strong><br />
vom Mittwoch, 2. November 2011
3<br />
<strong>Protokoll</strong><br />
<strong>der</strong><br />
<strong>Synodesitzung</strong> vom Mittwoch, 2. November 2011<br />
Vorsitz:<br />
Peter Neuhaus,<br />
Präsident <strong>der</strong> Synode, Laufenburg<br />
<strong>Protokoll</strong>:<br />
Monika Frei / Marcel Notter<br />
Sekretariat<br />
Röm.-Kath. Landeskirche Aargau, Aarau<br />
Anwesend:<br />
130 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Synode<br />
Abwesend:<br />
18 Entschuldigte<br />
2 Vakanzen<br />
Ort:<br />
Grossratssaal in Aarau
4<br />
SYNODE DER RÖMISCH-KATHOLISCHEN LANDESKIRCHE DES KANTONS AARGAU<br />
<strong>Protokoll</strong> <strong>der</strong> Sitzung vom 2. November 2011 <strong>im</strong> Grossratssaal in Aarau<br />
Traktanden<br />
Seite<br />
1. <strong>Protokoll</strong> <strong>der</strong> Synode vom 8. Juni 2011 5<br />
2. Mitteilungen<br />
2.1 <strong>Kirche</strong>nrat 5<br />
2.2 Regionalleitung 9<br />
3. Bericht und Antrag des <strong>Kirche</strong>nrates<br />
betreffend Jubiläumsprojekt "Aargauer Kapellen" 10<br />
4. Voranschlag 2012 und Finanzplan 2012 – 2015 13<br />
5. Bericht und Antrag des <strong>Kirche</strong>nrates<br />
betreffend Revision <strong>der</strong> Finanzverordnung 16<br />
6. Verschiedenes<br />
unter an<strong>der</strong>em Information zum Stand<br />
<strong>der</strong> Auswertung des Fragebogens Jugendraster 24<br />
2. Teil<br />
Bischof Felix Gmür, Information über wichtige pastorale Vorhaben 26<br />
Begrüssung und Eröffnung<br />
Der Vorsitzende, Peter Neuhaus aus Laufenburg, Präsident <strong>der</strong> Synode, heisst die Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Synode zur dritten Sitzung in <strong>der</strong> 28. Amtsperiode 2011 – 2014 herzlich willkommen.<br />
Begrüsst werden <strong>im</strong> Beson<strong>der</strong>en:<br />
‣ Diözesanbischof Felix Gmür<br />
‣ Dr. Peter Schmid, Domdekan und residieren<strong>der</strong> Domherr des Standes Aargau<br />
‣ Thomas Mauchle, Bistumsregionalverantwortliche<br />
‣ die Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Kirche</strong>nrats<br />
‣ die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsprüfungskommission<br />
‣ die Berichterstatterinnen und Berichterstatter <strong>der</strong> Medien<br />
‣ die Gäste, beson<strong>der</strong>s eine Delegation <strong>der</strong> Synode <strong>der</strong> <strong>Katholische</strong>n <strong>Kirche</strong> Zürich<br />
Es folgt ein Grusswort von André Füglister, Delegation <strong>der</strong> Synode <strong>der</strong> <strong>Katholische</strong>n <strong>Kirche</strong><br />
Zürich mit Gratulation zum 125-Jahr-Jubiläum und guten Wünschen für Bischof Felix.<br />
Der Vorsitzende lädt zum Lieblingsgebet von Emmeram Kränkl, Altabt des Benediktinerklosters<br />
St. Stephan in Augsburg, aus dem Büchlein "Lieblingsgebete Benediktinischer Mönche<br />
und Nonnen" ein:<br />
Gott gib mir Gelassenheit<br />
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht än<strong>der</strong>n kann,<br />
den Mut, Dinge zu än<strong>der</strong>n, die ich än<strong>der</strong>n kann,<br />
und die Weisheit, das eine vom an<strong>der</strong>en zu unterscheiden.
5<br />
Präsenz<br />
Zur heutigen Sitzung wurden 148 Einladungen verschickt. Es sind zwei Vakanzen <strong>der</strong> Kirchgemeinden<br />
Muri und Wettingen gemeldet.<br />
Entschuldigt haben sich 18 Synodale.<br />
Anwesend sind 130 Synodale.<br />
Beson<strong>der</strong>s bekanntgeben möchte ich weiter die Entschuldigungen von<br />
Diözesanabgeordneter und Regierungsrat Alex Hürzeler<br />
<strong>Kirche</strong>nrätin Evelyne Wernli<br />
Christoph Sterkman, Bistumsregionalleitung<br />
Marianne Voser, Büro <strong>der</strong> Synode<br />
Traktandenliste<br />
Die Traktandenliste ist mit <strong>der</strong> Einladung verschickt worden. Es werden keine Än<strong>der</strong>ungen<br />
von den Synodalen gewünscht, damit ist die Traktandenliste genehmigt.<br />
1. <strong>Protokoll</strong> <strong>der</strong> Synode-Sitzung vom 8. Juni 2011<br />
Das <strong>Protokoll</strong> <strong>der</strong> Sitzung vom 8. Juni 2011 in Aarau ist allen Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Synode zugestellt<br />
worden. Es sind keine schriftlichen Einwände eingegangen.<br />
Das Wort zum <strong>Protokoll</strong> vom 8. Juni 2011 wird nicht gewünscht.<br />
Beschluss<br />
Das <strong>Protokoll</strong> vom 8. Juni 2011 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.<br />
Ein herzlicher Dank geht an Bernadette Metzger, die das <strong>Protokoll</strong> verfasst hat, sowie an<br />
unseren Sekretär Marcel Notter.<br />
2. Mitteilungen<br />
2.1 Mitteilungen des <strong>Kirche</strong>nrates<br />
Luc Humbel und Carla Bättig verlesen alternierend die Mitteilungen des <strong>Kirche</strong>nrates.<br />
Personelles<br />
Verwaltung<br />
Ende August 2011 hat Rita von Arb aus Biberstein das Pensionsalter erreicht. Als Ihre<br />
Nachfolgerin auf <strong>der</strong> Finanzverwaltung hat <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat Ursula Maurer aus Oberentfelden<br />
gewählt. Sie hat ihre Arbeit am 1. September 2011 mit einem Pensum von 70 Stellenprozent<br />
aufgenommen. Damit die Nachfolge reibungslos verläuft, wird Rita von Arb mit<br />
einem reduzierten Pensum bis 30. Juni 2012 weiterarbeiten. Als positives Beispiel.<br />
Fachstelle Jugendseelsorge<br />
Die vakante Stelle <strong>der</strong> Jugendseelsorge konnte durch Lukas Böhler aus Mellikon besetzt<br />
werden. Er hat seine Arbeit am 1. Oktober 2011 mit einem Pensum von 80 Stellenprozent<br />
aufgenommen.<br />
Fachstelle Spital-, Kranken- und He<strong>im</strong>seelsorge<br />
Wie bereits an <strong>der</strong> letzten <strong>Synodesitzung</strong> informiert, hat <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat beschlossen, die Anstellung<br />
von Pensen ab mindestens 20 % in <strong>der</strong> Spitalseelsorge zukünftig über die Landeskirche
6<br />
abzuwickeln. Per 1. August 2011 sind folgende Personen in das Anstellungsverhältnis <strong>der</strong><br />
Röm.-Kath. Landeskirche eingetreten: Elisabeth Aeberli (100 %) aus Muri, Ella Gremme<br />
(50 %) aus Wettingen, Ulrich Harzenmoser (20 %) aus Sulz AG und Bernhard Stappel<br />
(70 %) aus Rheinfelden. Ella Gremme wird ihre Tätigkeit <strong>im</strong> Regionalen Pflegezentrum Baden<br />
per 31. Dezember 2011 beenden.<br />
An<strong>der</strong>ssprachigenseelsorge<br />
Italienischsprachigen-Mission Baden-Wettingen-Zurzach<br />
In Don Germano Foddai aus Italien konnte per 1. September 2011 ein Nachfolger für den<br />
ausgetretenen Pastoralassistenten gefunden werden. Vorerst hat er als Mitarbeiten<strong>der</strong><br />
Priester einen befristeten Arbeitsvertrag bis 30. November 2011 und ein Pensum von<br />
50 Stellenprozent.<br />
Don Carlo de Stasio aus Wettingen wurde per 1. Januar 2012 zum Koordinator <strong>der</strong><br />
italienischsprachigen Seelsorge <strong>der</strong> Schweiz berufen. Diese Stelle umfasst ein Pensum von<br />
50 %. Er wird ab diesem Zeitpunkt weiterhin für die MCI Baden-Wettingen-Zurzach mit<br />
einem Pensum von 50 % arbeiten.<br />
Sozialrat<br />
Annette Lüthy-Altherr aus Untersiggenthal hat per 31. Dezember 2011 ihr Pensum von<br />
20 Stellenprozent als Geschäftsstellenleiterin des Sozialrates gekündigt. Ihre letzte Amtshandlung<br />
bestand in <strong>der</strong> Übergabe des Aargauischen Sozialpreises, über welchen Event in <strong>der</strong> Tagespresse<br />
prominent berichtet wurde.<br />
Neubesetzung Kommissionen<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat hat die Gesamterneuerungswahlen <strong>der</strong> Kommissionsmitglie<strong>der</strong> für die<br />
Amtsperiode 2011–2014 vorgenommen.<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat wünscht allen Ausgetretenen für Ihre Zukunft alles Gute und heisst die neuen<br />
Mitarbeitenden herzlich willkommen.<br />
An<strong>der</strong>ssprachigenseelsorge – Missionen<br />
Im Budget 2012 <strong>der</strong> Landeskirche n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> Bereich An<strong>der</strong>ssprachigenseelsorge mit einem<br />
Nettoaufwand von rund 3,4 Millionen Franken (3,5 Mio. <strong>im</strong> Jahr 2011) einen hohen Stellenwert<br />
ein. Diese Ausgaben sind berechtigt, entfalten doch die zehn Missionen grosse und viel beachtete<br />
Aktivitäten <strong>im</strong> Dienste <strong>der</strong> katholischen <strong>Kirche</strong>. Der Jahresbericht gibt auf den Seiten 22<br />
und 23 in Worten und Zahlen umfassende Auskunft darüber. Ein hoher Anteil an <strong>Kirche</strong>nsteuereinnahmen<br />
<strong>im</strong> Aargau stammt direkt vom grossen Anteil von ca. 30 Prozent <strong>der</strong> Italienisch-,<br />
Portugiesisch-, Spanisch-, Kroatisch- und Albanischsprachigen Bevölkerung.<br />
Ist denn das Modell <strong>der</strong> Missionen in <strong>der</strong> heutigen Zeit noch angebracht? Mit dieser Frage<br />
befasste sich <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat <strong>im</strong> Austausch mit <strong>der</strong> Bistumsregionalleitung und den Missionsverantwortlichen.<br />
Es geht um einen opt<strong>im</strong>alen Einsatz <strong>der</strong> finanziellen Mittel einerseits und<br />
um ein verstärktes Zusammenwirken von Missionen und Deutschschweizer Pfarreien an<strong>der</strong>erseits.<br />
Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage aus meiner Sicht lautet klar: In <strong>der</strong> traditionellen<br />
Ausgestaltung sind die Missionen nicht mehr zeitgemäss. Sie negieren den integrativen<br />
Einsatz und beinhalten die Gefahr einer eigentlichen Ghettoisierung. Aber: es ist eine<br />
traditionelle und gelebte Wirklichkeit, welche es zu respektieren gilt. Deshalb braucht es für<br />
alle Verän<strong>der</strong>ungen einen Dialog und es braucht Zeit. Die Überlegungen zum Umstrukturierungskonzept<br />
sehen vor, die Anzahl <strong>der</strong> italienischsprachigen Missionen von sechs auf vier zu<br />
reduzieren. In einem ersten Schritt wurde das Gebiet des Bezirks Zurzach von <strong>der</strong><br />
Italienischsprachigen Mission (MCI) Windisch zur MCI Baden-Wettingen umgeteilt. Weiter ist<br />
die Fusion <strong>der</strong> MCI Aarau mit <strong>der</strong> MCI Zofingen sowie in einem nächsten Schritt <strong>der</strong> Zusam-
7<br />
menschluss <strong>der</strong> Standorte Lenzburg und Wohlen geplant. Mit verschiedenen Massnahmen<br />
soll die Zusammenarbeit mit den Deutschschweizer Pfarreien noch weiter verbessert werden.<br />
Neue Mitarbeitende müssen den Nachweis guter Deutschkenntnisse erbringen o<strong>der</strong> sich diese<br />
innert nützlicher Zeit aneignen. Zudem erfolgen Anstellungen wenn <strong>im</strong>mer möglich in<br />
Teilpensen sowohl in <strong>der</strong> Mission als auch in einer Kirchgemeinde. Ein Zugehen aufeinan<strong>der</strong><br />
ist aber auch bei den Deutschschweizer Pfarreien gefor<strong>der</strong>t. Die Lebendigkeit und Vielfalt<br />
unserer an<strong>der</strong>ssprachigen Mitchristen kann für das Pfarreileben sehr motivierend und befruchtend<br />
wirken, wie diverse gute Beispiele in Kirchgemeinden, zum Beispiel in Aarau o<strong>der</strong><br />
Lenzburg, zeigen.<br />
In Windisch ist vorgesehen, die vakanten Stellen des Missionars und <strong>der</strong> Pastoralassistentin <strong>im</strong><br />
Verlauf des Jahres 2012 wie<strong>der</strong> zu besetzen. Die gemietete Liegenschaft in Stein wird nicht<br />
mehr benötigt und ist auf Ende März 2012 gekündigt. Der Missionar in Baden-Wettingen, Don<br />
Carlo de Stasio, wurde von <strong>der</strong> Bischofskonferenz zum neuen nationalen Koordinator (50 Prozent)<br />
für die italienischsprachigen Missionen in <strong>der</strong> Schweiz ernannt. Im Budget 2012 erscheint<br />
die neue Kostenstelle 305 auf Seite 8; diese Kosten werden von migratio, <strong>der</strong> Kommission <strong>der</strong><br />
Schweizer Bischofskonferenz für Migration, getragen. Unsere Landeskirche erhält für den Verwaltungsaufwand<br />
eine Entschädigung von 3‘000 Franken. Don Carlo de Stasio bleibt weiterhin<br />
in einem 50-Prozent-Pensum in Baden-Wettingen tätig.<br />
Migratio ist mit <strong>der</strong> Anfrage nach einer Polenmission auch an unsere Landeskirche getreten.<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat hat einem Modell "à l‘italiana" eine Absage erteilt mit dem Hinweis, dass es<br />
integrative Konzepte braucht.<br />
Alle Missionen sind zudem von Umstellungen in <strong>der</strong> Rechnungslegung betroffen. Es ist beabsichtigt,<br />
dass ab 2012 alle nach den gleichen Kontoplänen und zudem effektiv abrechnen.<br />
An<strong>der</strong>ssprachigen Sozialdienste –<br />
Leistungsvereinbarung und neuer Standort<br />
Das Konzept <strong>der</strong> fachlichen und personellen Führung <strong>der</strong> drei An<strong>der</strong>ssprachigen Sozialdienste<br />
für Portugiesisch-, Spanisch- und Kroatischsprachige durch die Caritas Aargau hat sich <strong>im</strong> Arbeitsalltag<br />
etabliert. Wie wir bereits an <strong>der</strong> Herbstsynode 2010 informiert haben, erfolgt die<br />
Überprüfung des Konzeptes <strong>im</strong> Hinblick auf die nächste Leistungsperiode 2013. Wichtige Synergien<br />
mit den Kirchlich Regionalen Sozialdiensten (KRSD) ergeben sich nun auch durch den<br />
Umzug <strong>der</strong> drei Sozialdienste in die neuen Räume am Bahnhofplatz 1 in Baden. Ebenfalls<br />
ihren Standort vom Theaterplatz an den Bahnhofplatz verlegt hat die Gehörlosenseelsorge<br />
Aargau. Wir hoffen, dass Sie die Gelegenheit ergreifen, diesen Diensten am Tag <strong>der</strong> offenen<br />
Tür vom Samstag, 29. November 2011 einen Besuch abzustatten. Eine Einladung und das Programm<br />
haben Sie mit den Synode-Unterlagen erhalten.<br />
Polizeiseelsorge (Bericht von Carla Bättig)<br />
Im Juni 2010 wurde das Projekt Polizeiseelsorge in <strong>der</strong> Synode vorgestellt. Per 1. November<br />
2010 wurde Thomas Jenelten, Gemeindeleiter in Aarau, <strong>im</strong> Umfang von 20 % Stellenprozenten<br />
für das Pilotprojekt als Polizeiseelsorger <strong>im</strong> ökumenischen Auftrag gewählt. Ursprünglich<br />
war vorgesehen, die definitive Schaffung <strong>der</strong> Polizeiseelsorge an den Herbstsynoden<br />
2011 <strong>der</strong> beiden Landeskirchen zu entscheiden. Da es <strong>im</strong> reformierten <strong>Kirche</strong>nrat<br />
einen Wechsel gab, verzögerte sich die Auswertung des Projektes. Deshalb werden wir erst<br />
in <strong>der</strong> Frühjahrssynode darüber entscheiden. Da die Finanzierung kostengünstiger ausgefallen<br />
ist, als angenommen, ist diese Verschiebung gut möglich. Die Finanzierung erfolgt weiterhin<br />
aus dem Seelsorgefonds.<br />
Zum Pilotprojekt:<br />
Thomas Jenelten bemühte sich in einer ersten Phase, seine Stelle den verschiedenen Abteilungen<br />
<strong>der</strong> Polizei bekannt zu machen. Es boten sich ihm Möglichkeiten, an Ka<strong>der</strong>- und
8<br />
Abteilungsrapporten <strong>der</strong> Kapo sich und seine Arbeit vorzustellen. Ebenfalls nahm er an Versammlungen<br />
<strong>der</strong> VAG und VKA teil. Regelmässige Klärungsgespräche mit dem Polizeikommandanten<br />
und dem Stabchef tragen zu guten Rahmenbedingungen bei. Thomas Jenelten<br />
darf nach diesem ersten Jahr auf eine hohe Anzahl von Kontakten und Gesprächen zurückblicken.<br />
Mit mehr als 80 Polizisten und Polizistinnen hat er gesprochen. Vier Personen begleitet<br />
er längerfristig.<br />
Bereits gestaltete er drei Feiern; je eine Trauung, eine Abdankung und eine Übergabe eines<br />
Polizeifahrzeuges. Die Teilnahme am Ausbildungstag <strong>der</strong> Peers und an Ausbildungstagen <strong>der</strong><br />
EZ ergaben wertvolle Kontakte. Bereits zum zweiten Mal wurde <strong>der</strong> zweitägige Kurs "Im Polizeialltag<br />
gelassen" ausgeschrieben und war ausgebucht, den er zusammen mit dem Polizeipsychologen<br />
Horst Hablitz leitet. Eine Wie<strong>der</strong>holung folgt <strong>im</strong> nächsten Jahr. Im November<br />
wird Thomas Jenelten eine halbtägige Teamentwicklung für eine Repol leiten. Ebenfalls ist<br />
ein Referat an einem erweiterten Ka<strong>der</strong>rapport <strong>im</strong> kommenden Herbst geplant und es gibt<br />
viele Mail-Kontakte sowie Treffen mit <strong>der</strong> Einsatzpolizei.<br />
Das Interesse <strong>der</strong> Medien an <strong>der</strong> Polizeiseelsorge ist sehr gross; was Gespräche am Radio<br />
Argovia, Samstagsgespräche in AZ, Artikel <strong>im</strong> Horizonte usw. beweisen. Das Pensum von 20<br />
% entspricht <strong>der</strong> Realität. Die Verbindung seiner Stelle mit dem Gemeindepfarramt ergibt<br />
eine grosse Felixibilität <strong>im</strong> Handling des Zeitaufwandes. Auch wenn die Polizeiseelsorge als<br />
Pilotprojekt gestartet wurde, die Polizisten und Polizistinnen lassen sich verbindlich auf ihn<br />
ein. Wir dürfen von einem geglückten und gefragten Pilotprojekt sprechen.<br />
Information Jubiläumsprojekte 2011<br />
Die Aktivitäten zum Jubiläumsjahr "125 Jahre Römisch-<strong>Katholische</strong> Landeskirche des Kantons<br />
Aargau: 1886 – 2011" können bereits als Erfolg gewertet werden. Das Echo in den Medien zur<br />
Jubiläumssynode war durchwegs positiv. Einige Medien druckten zudem Auszüge aus <strong>der</strong> Jubiläumsbroschüre<br />
ab, womit über kirchliche Kreise hinaus die breite Bevölkerung erreicht werden<br />
konnte. Ebenfalls geschätzt wurden in den Kirchgemeinden und Pfarreien die süssen Meilensteine.<br />
Der Meilenstein bestehend aus den Steinen <strong>der</strong> Kirchgemeinden hat inzwischen <strong>im</strong> Garten<br />
<strong>der</strong> Landeskirche an <strong>der</strong> Feerstrasse 8 in Aarau einen festen Platz erhalten. Mit dem Anlass<br />
"Ohne <strong>Kirche</strong> keine Freiwilligen – Wir danken!" konnte <strong>im</strong> August ein weiterer Höhepunkt <strong>im</strong><br />
Jubiläumsjahr begangen werden. Aus sämtlichen Pfarreien, Missionen und Kommissionen <strong>der</strong><br />
Landeskirche wurden je sechs freiwillig Engagierte eingeladen, einen gemeinsamen Abend <strong>im</strong><br />
Zirkus Monti zu verbringen. Bischof Felix und <strong>Kirche</strong>nratspräsident Luc Humbel konnten den<br />
über 600 Freiwilligen-Vertretern den Dank für ihr Engagement aussprechen. Nebenbei zu erwähnen<br />
bleibt, dass es sich dabei um den bisher grössten Anlass in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Landeskirche<br />
handelte. Über einen weiteren Höhepunkt, <strong>der</strong> gleichzeitig den Abschluss des Jubiläumsjahres<br />
einläutet, st<strong>im</strong>men Sie heute unter Traktandum 3 ab: Das Projekt "Aargauer Kapellen".<br />
Sämtlich Berichte und Fotos zum Thema Jubiläumsjahr können Sie je<strong>der</strong>zeit unter<br />
www.kathaargau.ch/jubilaeum abrufen. Wenn Sie die Jubiläumsbroschüre gerne weitergeben<br />
möchten, finden Sie einige Exemplare draussen auf dem Tisch mit dem Informationsmaterial.<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat freut sich bekannt geben zu dürfen, dass per 1. Januar 2012 eine Rahmenversicherung<br />
für alle Freiwilligen <strong>im</strong> Kanton abgeschlossen werden konnte. Dies als positives<br />
Zeichen <strong>im</strong> UNO-Jahr <strong>der</strong> Freiwilligen und als weiterer Höhepunkt <strong>im</strong> Jubiläumsjahr<br />
<strong>der</strong> Landeskirche. Die Versicherung umfasst drei Bereiche:<br />
Kollektiv-Unfallversicherung für Schülerinnen und Schüler, inkl. Lager<br />
Kollektiv-Unfallversicherung für freiwillige Helferinnen und Helfer<br />
Dienstfahrtenversicherung für Freiwillige, mit Vollkasko und Bonusschutz.<br />
Die Versicherungslösung steht auch für das Selbstverständnis <strong>der</strong> Landeskirche. Es gibt Aufgaben,<br />
die man zentral in Aarau besser und effizienter lösen kann als mit 100 Insellösungen.<br />
Da will sich <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat für Sie gerne engagieren.
9<br />
Saalneubau Propstei Wislikofen<br />
Nachdem die Synode <strong>im</strong> Frühjahr 2011 dem Antrag des <strong>Kirche</strong>nrates gefolgt ist, hat <strong>der</strong><br />
<strong>Kirche</strong>nrat das Projekt Ideenwettbewerb zur Erweiterung des Seminarraumes abgeschlossen.<br />
Die Baukommission, präsidiert von <strong>Kirche</strong>nrat Rolf Steinemann, hat anschliessend ihre<br />
Arbeit umgehend neu aufgenommen. In <strong>der</strong> Zwischenzeit zeichnet sich ein neuer Lösungsansatz<br />
für einen zusätzlichen Saal ab. Der <strong>Kirche</strong>nrat hat deshalb die Baukommission mit<br />
<strong>der</strong> Ausschaffung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Sollten die Kosten für die neue Variante<br />
in einem vertretbaren Rahmen ausfallen, sieht das weitere Vorgehen vor, <strong>der</strong> Synode<br />
<strong>im</strong> Frühjahr 2012 einen Projektierungskredit und an <strong>der</strong> Herbstsynode 2012 einen Baukredit<br />
zu unterbreiten.<br />
Arbeit an Kantonsschulen: Foyer Kanti Baden und Wohlen<br />
Mit dem Schuljahresbeginn hat <strong>der</strong> neue Lehrbeauftragte für die Kirchliche Arbeit an <strong>der</strong><br />
Kanti und <strong>im</strong> Foyer Baden, Benjamin Ruch, seine Arbeit aufgenommen. Bereits sind erste<br />
Massnahmen ergriffen worden, um die Foyerarbeit zu etablieren. So <strong>der</strong> Aufbau eines Veranstaltungsprogrammes<br />
für die Kanti-Schülerinnen und -Schüler, die Nutzung <strong>der</strong> Räumlichkeiten<br />
durch ein ausserschulisches Kunstprojekt und kleinere Sanierungsarbeiten. Eine<br />
neue Beschriftung am Gebäude macht zusätzlich auf das Foyer aufmerksam. An <strong>der</strong> Kanti<br />
Wohlen prüft die Landeskirche <strong>der</strong>zeit den Aufbau eines Foyers. Dieses Projekt ist aber<br />
noch nicht spruchreif.<br />
Legislaturschwerpunkte<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat hat an seiner Klausur <strong>im</strong> Januar 2011 zwei Legislaturschwerpunkte festgelegt:<br />
Familie und Bewahrung <strong>der</strong> Schöpfung. In <strong>der</strong> Zwischenzeit hat <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat die Zielsetzung<br />
formuliert. Der <strong>Kirche</strong>nrat wird sich in dieser Legislatur unter Einbezug <strong>der</strong> Fachstellen eingehend<br />
mit diesen Themen befassen. Zudem wird er sich bei politischen Themen, die die<br />
Legislaturziele betreffen, aktiv in die Diskussion einbringen. In einem weiteren Schritt werden<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> definiert, die sich diesen Themen nachhaltig annehmen. Im Verlauf des nächsten<br />
Jahres wird die Konkretisierung <strong>der</strong> Legislaturschwerpunkte an die Hand genommen, so<br />
zum Beispiel an <strong>der</strong> Klausur des <strong>Kirche</strong>nrates <strong>im</strong> Januar 2012 sowie <strong>im</strong> Hinblick auf die Erarbeitung<br />
<strong>der</strong> neuen Leistungsvereinbarungen für die Fachstellen, das heisst <strong>im</strong> Rahmen des Strategieprozesses<br />
zur Wirkungsorientierten Pastoral (WOP).<br />
Luc Humbel regt die Synodalen an, das neue Haus <strong>der</strong> Reformierten und den schön gestalteten<br />
Andachtsraum zu besuchen.<br />
2.2 Mitteilungen <strong>der</strong> Regionalleitung<br />
Thomas Mauchle verliest die Mitteilungen <strong>der</strong> Bistumsregionalleitung.<br />
Auf Bistumsebene diskutieren wir <strong>der</strong>zeit die Zukunft und Aufgaben <strong>der</strong> Dekanate. Im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Umsetzung des Pastoralen Entwicklungsplanes des Bistums Basel und<br />
<strong>der</strong> Realisierung <strong>der</strong> Pastoralräume zeigt sich, dass sich die Art und Aufgaben <strong>der</strong> Dekanate<br />
verän<strong>der</strong>n wird, ja verän<strong>der</strong>n muss.<br />
Die Bistumsregionalleitung arbeitet in <strong>der</strong> Region Basel daran, die kirchlichen Dienste von<br />
Baselland und Baselstadt, das würde <strong>im</strong> Aargau den Fachstellen entsprechen, zu einer einzigen<br />
Fachstelle zusammen zu führen. Das bedeutet für uns von <strong>der</strong> Bistumsregionalleitung<br />
eine grosse Arbeit.<br />
Im Herbst hat die Bistumsregionalleitung eine Regionale Konferenz <strong>der</strong> Dekanatsleitenden<br />
(RKD) durchgeführt. Zum Thema gemacht wurde "Sterbehilfe – Hilfe an Sterbenden; ein<br />
Spannungsfeld".
10<br />
Sie haben es vorher vom Präsidenten des <strong>Kirche</strong>nrates gehört: Die Leistungsvereinbarungen<br />
für die nächste Periode ab 2013 stehen vor <strong>der</strong> Tür. Das beschäftigt auch uns von <strong>der</strong> Regionalleitung<br />
und wir überlegen uns, welche Themen wir von unserer Seite her in die wirkungsorientierte<br />
Pastoral WOP platzieren sollen.<br />
Die Bistumsregionalleitung hat gegenüber denjenigen Pastoralräumen, die sich noch nicht<br />
zum Thema Realisierung des eigenen Pastoralraumes geäussert haben, was sie auch nicht<br />
mussten, die Initiative ergriffen und nachgefragt, in welchem Zeitraum diese Pastoralräume<br />
das Projekt umsetzen möchten bzw. wann wir mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen<br />
können. Auch <strong>im</strong> Jahr 2012 starten einige <strong>der</strong> Pastoralräume <strong>im</strong> Kanton Aargau.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit mit dem <strong>Kirche</strong>nrat und Ihnen<br />
bedanken und gerade deshalb kann ich sagen: Es geht mir gut und ich mache meine<br />
Aufgabe gerne.<br />
3. Bericht und Antrag des <strong>Kirche</strong>nrats<br />
betreffend Jubiläumsprojekt "Aargauer Kapellen"<br />
1. Ausgangslage<br />
1.1 125 Jahre Landeskirche – 125 Kapellen:<br />
Jubiläumsprojekt "Aargauer Kapellen"<br />
An <strong>der</strong> Jubiläumssynode "125 Jahre Römisch-<strong>Katholische</strong> Landeskirche des Kantons<br />
Aargau: 1886 – 2011" <strong>im</strong> Januar 2011 hat <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat angekündigt, zum Abschluss<br />
des Jubiläums das Projekt "Aargauer Kapellen" (vormals Kapellenführer) zu lancieren.<br />
Die Idee dazu stammt vom Organisationskomitee 125-Jahr-Jubiläum unter <strong>der</strong> Leitung<br />
des ehemaligen Synodepräsidenten Martin Egli. Damit soll das Jubiläumsjahr nach <strong>der</strong><br />
Jubiläumssynode und dem kantonalen Dankes- und Ermutigungsanlass «Ohne Freiwillige<br />
keine <strong>Kirche</strong>. Wir danken!» für freiwillig Engagierte <strong>im</strong> August mit einem Projekt<br />
abgeschlossen werden, das über das Jubiläumsjahr hinaus wirkt und sich an die breite<br />
Öffentlichkeit wendet. Als bedeutende Kulturträgerin gehört es zu den Aufgaben <strong>der</strong><br />
Römisch-<strong>Katholische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>im</strong> Aargau, Kulturprojekte zu för<strong>der</strong>n.<br />
125 Kapellen zählt <strong>der</strong> kantonale Denkmalschutz <strong>im</strong> Aargau und 125 Jahre alt ist die<br />
Landeskirche <strong>im</strong> 2011. Der Grundstein zum Projekt ist damit gesetzt. Kapellen sind wie<br />
<strong>Kirche</strong>n, Wegkreuze o<strong>der</strong> Wallfahrtsorte ein Zeugnis unserer Kultur. Diese sakralen<br />
Bauten sind feste Bestandteile <strong>der</strong> Aargauer Landschaft und <strong>der</strong> Ortsgeschichten. Das<br />
Projekt «Aargauer Kapellen» rückt diese schützenswerten Kulturgüter ins Zentrum.<br />
Als Orte des Glaubens und des Innehaltens sollen sie für die breite Öffentlichkeit<br />
sichtbar gemacht werden. Einhe<strong>im</strong>ische wie Touristen, Gläubige, Kunstinteressierte<br />
o<strong>der</strong> einfach Neugierige sind angesprochen.<br />
2. Inhalt<br />
2.1 "www.aargauerkapellen.ch" – Das Herzstück des Projektes<br />
Die Website ist Dreh- und Angelpunkt des Projektes. In <strong>der</strong> Umsetzungsphase wird sie<br />
laufend um neue Kapellen erweitert (monatlich plus ca. sieben Kapellen). Die Website<br />
liefert dem Benutzer eine Übersicht über die Aargauer Kapellenlandschaft. Der Einstieg<br />
erfolgt mit einer interaktiven Karte des Kantons Aargau, auf <strong>der</strong> die Kapellenstandorte<br />
ersichtlich sind. Mittelpunkt <strong>der</strong> Website sind die 125 Kapellen-Portraits.<br />
Diese heben das Spezielle und Interessante am Objekt hervor und sind mit Geschichten,<br />
Sagen, Anekdoten angereichert. Passend zu je<strong>der</strong> Kapelle findet sich ein spiritueller<br />
Impuls. Weitere Informationen sind: Name, Patron, Baujahr, kunsthistorische Beson<strong>der</strong>heiten,<br />
Lage, Erreichbarkeit, Öffnungszeiten bzw. Kontaktperson für Zutritt<br />
usw.
11<br />
2.2 Flyer und Postkarte – Zum Mitnehmen für unterwegs o<strong>der</strong> als Andenken<br />
Zu je<strong>der</strong> Kapelle können die wichtigsten Informationen als Flyer heruntergeladen und<br />
ausgedruckt werden. Integriert <strong>im</strong> Flyer ist eine Postkarte.<br />
2.3 Das Buch "Aargauer Kapellen" – Der nachhaltige Abschluss<br />
Als beständigere Form wird aus dem gesammelten Material ein Buch publiziert. Pro<br />
Bezirk o<strong>der</strong> Region entsteht ein Leitartikel über eine bedeutende Kapelle. Die weiteren<br />
Kapellen werden je nach Bedeutung kurz vorgestellt o<strong>der</strong> aufgelistet. Das Buch<br />
beinhaltet des Weiteren eine kunsthistorische Einleitung. Bezogen werden kann das<br />
Buch bei <strong>der</strong> Landeskirche o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Buchhandel. Daneben ist es als Geschenk für die<br />
Synodalen und Kapelleneigentümer gedacht (Auflage: 1‘000 Stück).<br />
3. Projektorganisation<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat hat für die konzeptionelle Arbeit eine Arbeitsgruppe unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
<strong>Kirche</strong>nrat Ruedi Hagmann eingesetzt. Für die Umsetzung des Projektes ist die Kommunikationsstelle<br />
zuständig. Mit <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> Kapellen und <strong>der</strong> Redaktion sind zwei<br />
externe Autoren betraut (Andreas Müller, Horizonte und Dr. Linus Hüsser, Historiker). Die<br />
spirituellen Impulse liefert die Fachstelle Bildung Mobil.<br />
4. Zeitplan<br />
Für das Projekt ist eine Laufzeit von Januar 2012 bis November 2013 geplant. Der Startschuss<br />
erfolgt Ende 2011 o<strong>der</strong> Anfangs 2012. Mit einem Anlass soll das Projekt <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
und den Medien präsentiert werden. Die Website ist zu diesem Zeitpunkt online<br />
und eine erste Kapelle kann präsentiert werden. Danach werden die Kapellen laufend<br />
eingespiesen bis ca. Juni 2013. Im Anschluss entsteht aus dem bestehenden Material das<br />
Buch. Dieses soll <strong>im</strong> Oktober 2013 publiziert werden. Das Projekt wird somit bis zur Herbstsynode<br />
2013 abgeschlossen.<br />
5. Projektkosten<br />
Erhebung Kapellen (Text und Bild)<br />
Website<br />
Flyer / Postkarten<br />
Buch (Layout, Print, Redaktion<br />
Gesamttotal<br />
69‘000,00 Franken<br />
15‘000,00 Franken<br />
10‘000,00 Franken<br />
31‘000,00 Franken<br />
125‘000,00 Franken<br />
Folgearbeiten nach Projektabschluss (z.B. Aktualisierung Website) sind <strong>im</strong> Rahmen des ordentlichen<br />
Pensums in <strong>der</strong> Verwaltung zu bewältigen. Die Zuständigkeit liegt bei <strong>der</strong> Kommunikationsstelle.<br />
Claudia Chapuis, Wettingen, Mitglied <strong>der</strong> GPK: Anlässlich <strong>der</strong> Sitzung vom 1. September<br />
2011 diskutierte die GPK den Antrag des <strong>Kirche</strong>nrates. Das Projekt "Aargauer Kapellen"<br />
scheint uns eine gute Ergänzung zu den bisherigen Anlässen <strong>im</strong> Jubiläumsjahr. Neben <strong>der</strong><br />
Jubliäumssynode und dem Dankesanlass für Freiwillige ist dieses kulturelle Projekt eine<br />
wertvolle Ergänzung.<br />
Neben <strong>der</strong> historischen Bedeutung ist dieses Projekt sicher auch wichtig für eine positive<br />
Positionierung <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> in <strong>der</strong> Bevölkerung. Nur wenigen ist klar, dass <strong>der</strong> grosse Anteil<br />
an Unterhaltsarbeiten <strong>der</strong> Kapellen, <strong>Kirche</strong>n, Kreuzwege und Wegkreuze durch die Kirchgemeinden<br />
getragen werden. Und dass auch die Kirchgemeinden und die Landeskirche wesentlich<br />
zum Erhalt des kulturellen Erbes des Kantons Aargau beitragen.<br />
Bei <strong>der</strong> Planung des Inhaltes haben wir den Eindruck erhalten, dass auf die verschiedenen<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> künftigen Besucher <strong>der</strong> Kapellen eingegangen wurde. Die Webseite für alle
12<br />
Nutzer <strong>der</strong> Computergeneration, die Flyer und Postkarten mit Erinnerungswert für einen<br />
schönen Ausflug und <strong>der</strong> "nachhaltige Abschluss", das Buch, das sicher ein wirkungsvoller<br />
Führer für den Besuch dieser Kleinode wird. Es ist den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Geschäftsprüfungskommission<br />
aber wichtig, dass das Projekt auch nach Einführung nachhaltig gepflegt wird.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Webseite, die künftig sicher auch eine wertvolle Quelle für die Tourismusbranche<br />
wird, sollte gut aktualisiert sein und mit wenig Aufwand betreut werden können.<br />
Die GPK regte darum an, dass die Synodalen diesem Geschäft zust<strong>im</strong>men sollen, und dass<br />
die Folgearbeiten nach Projektabschluss (z. B. Aktualisierung Webseite) in <strong>der</strong> Stellenbeschreibung<br />
<strong>der</strong> Kommunikationsstelle zugeordnet werden. Diesem Wunsch wurde be<strong>im</strong><br />
aktuellen Antrag bereits Rechnung getragen.<br />
Ruedi Hagmann, Zofingen, <strong>Kirche</strong>nrat: 125 Kapellen listet <strong>der</strong> kantonale Denkmalschutz<br />
auf, was liegt da näher, als Kapellen und Jubiläumsjahr <strong>der</strong> Landeskirche zu verbinden. Der<br />
Kanton Aargau, zumindest die Gebiete ausserhalb des sogenannten Berner Aargaus, ist ein<br />
Kapellenland. Er verfügt über eine reichhaltige Kapellenlandschaft. Ein Kapellenführer ist<br />
ein würdiger Abschluss des Jubiläumsjahres. Würdig darum, weil das Projekt über das Jubiläumsjahr<br />
hinaus wirken wird. Der Kapellenführer ist etwas, was bleibt - mit einer Website,<br />
www.aargauerkapellen.ch, als Herzstück, mit Flyern und Postkarten und mit einem Buch als<br />
krönendem Abschluss. Zur Umsetzung beantragt <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat einen Verpflichtungskredit<br />
von Fr. 125’000.--, verteilt auf die Jahre 2012 und 2013.<br />
Die <strong>Kirche</strong>n, gerade die Römisch-<strong>Katholische</strong>, sind auch Kulturträgerinnen. Diese Funktion<br />
geht nur allzu häufig vergessen. Dies mag darum <strong>der</strong> Fall sein, weil Kultur in <strong>der</strong> Regel kostet.<br />
Es hat aber vor allem damit zu tun, dass die <strong>Kirche</strong> an<strong>der</strong>e und wichtigere Aufgaben hat<br />
als das Bewahren und Überliefern <strong>der</strong> christlichen Kultur. Und trotzdem ist diese Aufgabe<br />
von grosser Bedeutung. Die christliche Kultur ist schliesslich ein wesentlicher Bestandteil <strong>der</strong><br />
Identität dieses Landes als Teil <strong>der</strong> christlich-abendländischen Welt. Es ist eine vornehme<br />
Aufgabe, auch <strong>der</strong> Landeskirche, zu diesem Erbe Sorge zu tragen und es <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit in Erinnerung zu rufen. Kapellen gehören zu diesem Erbe. Sie sind zwar<br />
auch nach wie vor spirituelle Orte, aber sie sind vor allem Zeugnisse von einer früher weit<br />
verbreiteten Volksfrömmigkeit. Das soll mit unserem Projekt dokumentiert werden. Auch<br />
aus diesem Grund ist ein Kapellenführer ein würdiger Abschluss des Jubiläumsjahres <strong>der</strong><br />
Landeskirche.<br />
Was das Projekt selber anbelangt, so können einige Ergänzungen gemacht werden. Die<br />
Website soll auf Anfang 2012 aufgeschaltet werden. Dort kann auch die Liste <strong>der</strong> 125 Kapellen<br />
eingesehen werden. Am 6. Januar 2012 wird in Bremgarten ein Startevent in <strong>der</strong> Klarakapelle<br />
durchgeführt, zu dem Sie alle eingeladen sind. Eine schriftliche Einladung werden<br />
Sie erhalten. Zum Abschluss des Projekts ist <strong>im</strong> November 2013 ein Tag <strong>der</strong> offenen Kapellen<br />
vorgesehen. Angedacht ist auch, einen solchen Tag <strong>der</strong> offenen Kapellen in den Folgejahren<br />
zu einer festen Einrichtung werden zu lassen.<br />
An den Vorsynoden wurden zwei Fragen aufgeworfen. Die eine betrifft die Sicherheit. Die<br />
Frage, ob ein Kapellenführer nicht gewissermassen ein Handbuch für Diebe sein könnte.<br />
Dieser Aspekt ist von <strong>der</strong> Arbeitsgruppe diskutiert worden. Diese Gefahr kann man natürlich<br />
nicht ausschliessen. Wir werden ihr insofern Rechnung tragen, als etwa kunsthistorisch<br />
bedeutsame Reliquien nicht beson<strong>der</strong>s hervorgehoben werden. Die zweite Frage betrifft<br />
allfällige Folgekosten. Diese Frage haben wir noch einmal gründlich abgeklärt. Wir sind<br />
zum Schluss gekommen, dass sich die Folgekosten in Grenzen halten werden und verkraftbar<br />
sind. Sie betreffen "nur" die periodische Aktualisierung <strong>der</strong> Website durch die Kommunikationsstelle<br />
<strong>der</strong> Landeskirche.<br />
Die Diskussion über das Jubiläumsprojekt "Aargauer Kapellen" wird nicht gewünscht.
13<br />
Antrag:<br />
1. Der <strong>Kirche</strong>nrat beantragt, vom Vorgehen zum Jubiläumsprojekt Aargauer Kapellen<br />
Kenntnis zu nehmen.<br />
2. Der <strong>Kirche</strong>nrat beantragt, den Verpflichtungskredit von Fr. 125‘000.-- verteilt auf die<br />
Jahre 2012 und 2013 zu genehmigen.<br />
Beschluss<br />
1. Der Antrag 1 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.<br />
2. Der Antrag 2 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.<br />
4. Voranschlag 2012 und Finanzplan 2012 – 2015<br />
Markus Ursprung, Benzenschwil, Präsident <strong>der</strong> GPK: Die Geschäftsprüfungskommission hat<br />
den Voranschlag 2012 <strong>der</strong> Röm.-Kath. Landeskirche des Kantons Aargau in zwei Sitzungen<br />
am 1. und 27. September 2011 beraten. Dabei wurden die Fragen <strong>der</strong> GPK von <strong>Kirche</strong>nrat<br />
Rolf Steinemann, Generalsekretär Marcel Notter und Finanzverwalterin Sabrina Baumgartner<br />
kompetent beantwortet. Der Voranschlag 2012 ist mit Fr. 16‘301‘000.-- Aufwand und<br />
Ertrag ausgeglichen.<br />
Die Zunahme gegenüber dem Voranschlag 2011 beträgt Fr. 153‘000.--. (Pr<strong>im</strong>är wegen <strong>der</strong><br />
finanziellen Koordination <strong>der</strong> Italienerseelsorge Schweiz).<br />
Der Zentralkassen Beitragssatz wurde auf 2,7 % belassen, obwohl eine Entnahme aus <strong>der</strong><br />
Zentralkasse von Fr. 283‘300.-- resultiert und obwohl gemäss § 22 <strong>der</strong> Verordnung über den<br />
Finanzhaushalt <strong>der</strong> Landeskirche und <strong>der</strong> Kirchgemeinden <strong>der</strong> Voranschlag ausgeglichen<br />
sein muss.<br />
Die Lohnsumme wurde um 2 % angehoben, darin eingeschlossen ist eine allgemeine Erhöhung<br />
aufgrund <strong>der</strong> Teuerung sowie ein Anteil für individuelle Lohnanpassungen.<br />
Die Entnahme aus <strong>der</strong> "allgemeinen Reserve Zentralkasse" von Fr. 283‘300.--, um den Ausgabenüberschuss<br />
zu decken, ist beachtlich, aber verantwortbar. Der Finanzplan zeigt auf,<br />
dass in den kommenden Jahren dank höheren Zentralkassenbeiträgen, das Budget wie<strong>der</strong>,<br />
ohne Entnahmen aus den Reserven, ausgeglichen sein wird.<br />
Die GPK dankt <strong>der</strong> Finanzverwaltung für die gute und zuverlässige Arbeit und die ausgezeichnete<br />
Zusammenarbeit. Sie empfiehlt <strong>der</strong> Synode das Budget 2012 und den Finanzplan<br />
gemäss den Anträgen des <strong>Kirche</strong>nrates anzunehmen.<br />
Rolf Steinemann, Meisterschwanden, <strong>Kirche</strong>nrat: Bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Rechnung 2010<br />
an <strong>der</strong> Frühjahrssynode haben wir auf die nun eingetroffene finanzielle Situation, auch für<br />
das kommende Budget 2012, hingewiesen. Bei gleichbleibendem Zentralkassenbeitragssatz<br />
von 2,7% ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> Steuereinnahmen 2010 bei den Kirchgemeinden für<br />
die Landeskirche Einnahmen von Fr. 13'142'000.--. Das sind zwar rund Fr. 300'000.-- mehr als<br />
letztes Jahr, aber rund Fr. 100'000.-- weniger als <strong>im</strong> Finanzplan für 2012 vorgesehen.<br />
Die Abweichungen zwischen dem Finanzplan 2012 zum Budget 2012 sind auf <strong>der</strong> Folie gut<br />
sichtbar.
14<br />
Gegenüber dem ursprünglichen Finanzplan vergrössert sich <strong>der</strong> Budgetfehlbetrag von<br />
Fr.152'000.-- auf neu Fr. 283’300.-- wie in den generellen Bemerkungen in den Unterlagen<br />
aufgeführt. Auch die erwähnten Mehraufwendungen bei <strong>der</strong> Spitalseelsorge und den Kantonalen<br />
Schulen sind sehr deutlich <strong>im</strong> Bereich Seelsorge abgebildet. Wären die Ausgaben<br />
be<strong>im</strong> Finanzausgleich und bei <strong>der</strong> An<strong>der</strong>ssprachigenseelsorge nicht deutlich zurückgegangen,<br />
hätten wir einen Fehlbetrag wie <strong>im</strong> letzten Jahr von über einer halben Million ausweisen<br />
müssen.<br />
Über eine Reduktion des Zentralkassensatzes muss bei diesen Vorgaben nicht diskutiert<br />
werden. Der <strong>Kirche</strong>nrat hat sich eingehend über die Verkraftbarkeit dieses zweiten Defizits<br />
in Folge unterhalten und er hat aufgrund <strong>der</strong> sich abzeichnenden positiven Signale in den<br />
nächsten Jahren den Satz nicht verän<strong>der</strong>t (siehe auch Finanzplan). Aufgrund <strong>der</strong> soliden<br />
Finanzlage <strong>der</strong> Landeskirche ist die nochmalige Entnahme von Fr. 283’300.-- aus dem Eigenkapital<br />
verantwortbar, beträgt dieses doch per Ende letzten Jahres gut drei Millionen Franken.<br />
1. Das Diagramm auf Seite 23 bildet wegen <strong>der</strong> dreid<strong>im</strong>ensionalen Darstellung die einzelnen<br />
Abteilungen nicht korrekt ab – die bereinigte Darstellung folgt <strong>im</strong> Synodeprotokoll<br />
am Schluss dieses Traktandenpunktes.<br />
2. Unter <strong>der</strong> Dienststelle 305 wird neu <strong>der</strong> ganze Aufwand für die Koordinationsstelle<br />
Italienerseelsorge Schweiz verbucht. Das Budget und später auch die Rechnung werden<br />
um Fr. 176'000.-- aufgebläht. Mehrkosten entstehen für die Landeskirche keine, <strong>im</strong> Gegenteil:<br />
für den administrativen Aufwand erhalten wir von migratio, <strong>der</strong> Dienststelle <strong>der</strong><br />
Schweiz. Bischofskonferenz, eine Entschädigung von Fr. 3'000.--.<br />
3. Entnahmen aus Fonds für das Innovationsprojekt in Bewegung und für das europäische<br />
Freiwilligenjahr entfallen. Die Fondsentnahme für die Finanzierung <strong>der</strong> Polizeiseelsorge<br />
läuft hingegen weiter und wurde von <strong>der</strong> GPK nochmals bestätigt.
15<br />
4. Bis zum heutigen Tag wurden aus dem Öko-Fonds Gel<strong>der</strong> <strong>im</strong> Betrage von rund<br />
Fr. 150'000.-- gesprochen, ausbezahlt wurden aber erst rund Fr. 15'000.--.<br />
Glie<strong>der</strong>ung des Nettoaufwandes 2012<br />
in Prozenten (Budget 2011)<br />
Verwaltung 7.9% (7.9%)<br />
Seelsorge 30% (27.1%)<br />
An<strong>der</strong>ssprachigenseelsorge 25.2% (26.0%)<br />
Finanzausgleich + Baubeiträge 5.4% (7.7%)<br />
Beiträge 14.2% (13.9%)<br />
Bistum / <strong>Kirche</strong> Schweiz 15.6% (15.5%)<br />
Liegenschaften 1.7% (1.9%)<br />
Der Vorsitzende stellt fest, dass die Synodalen auf den Voranschlag 2012 eingetreten sind.<br />
Für die Detailberatung ruft <strong>der</strong> Vorsitzende die einzelnen Bereiche mit Ihren Kontengruppen<br />
auf – die Diskussion wird nicht benützt.<br />
Antrag 1<br />
Genehmigung des Voranschlags 2012 <strong>der</strong> Verwaltungsrechnung mit einem Zentralkassenbeitragssatz<br />
von 2,7 %.<br />
Beschluss<br />
Der Antrag 1 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.<br />
Antrag 2<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat sei zu ermächtigen, den Zentralkassenbeitrag bei den Kirchgemeinden in<br />
zwei gleichen Raten zu beziehen, und zwar per 15. Mai und per 15. November 2012 (nicht<br />
wie in <strong>der</strong> Vorlage 2011, son<strong>der</strong>n 2012). Für die Berechnung des Zentralkassenbeitrages ist<br />
<strong>der</strong> bereinigte Steuer-Sollbetrag des Rechnungsjahres 2010 massgebend.<br />
Beschluss<br />
Der Antrag 2 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.
16<br />
Finanzplan 2012 – 2015<br />
Rolf Steinemann, Meisterschwanden, <strong>Kirche</strong>nrat:<br />
Die Eckdaten <strong>der</strong> Jahre 2013 – 2015 sehen wie<strong>der</strong> besser aus. Es wird für 2013 aber <strong>im</strong>mer<br />
noch ein Ausgabenüberschuss von Fr. 165'500.-- ausgewiesen, 2014 und 2015 sind es dann<br />
kleinere Überschüsse von Fr. 15'000.-- und Fr. 107’000.--, <strong>im</strong>mer mit gleichbleibendem Zentralkassensatz<br />
von 2,7 %. Die übrigen Eckwerte haben wir aufgrund des heutigen Wissensstandes<br />
festgelegt. Die Entwicklung <strong>der</strong> Löhne wie die <strong>der</strong> Steuereinnahmen ist sehr schwierig<br />
zu prognostizieren. Ab 2015 sehen wir wie<strong>der</strong> Abschreibungen vor für die <strong>im</strong>mer noch<br />
aktuelle Saalerweiterung Wislikofen. Der Präsident Luc Humbel hat sie in den Mitteilungen<br />
über den Stand <strong>der</strong> Planung orientiert.<br />
Die Diskussion wird nicht gewünscht.<br />
Antrag 3<br />
Die Synode n<strong>im</strong>mt den Finanzplan 2012 – 2015 zur Kenntnis.<br />
Beschluss<br />
Der Antrag 3 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.<br />
5. Bericht und Antrag des <strong>Kirche</strong>nrats<br />
betreffend Revision Finanzverordung<br />
1. Ausgangslage<br />
Vor drei Jahren hat <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat <strong>der</strong> Verwaltung den Auftrag gegeben, die bestehende<br />
Finanzverordnung <strong>der</strong> Landeskirche aus dem Jahr 1984 auf eine Gesamtrevision hin zu prüfen.<br />
Die rechtliche Grundlage <strong>der</strong> Verordnung basierte noch auf Art. 12. lit. e des alten Organisationsstatuts<br />
vom 15. Juni 1977. Eine Anpassung an das neue Organisationsstatut vom<br />
2. Juni 2004 war bisher nicht erfolgt. Es stellte sich bald heraus, dass auch inhaltlich sehr viel<br />
geän<strong>der</strong>t hatte seit 1984. Die Notwendigkeit einer Gesamtrevision ergab sich nicht nur aus<br />
veralteten Begrifflichkeiten, <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat wollte auch dem Wunsch von Rechnungsexperten<br />
und vielen Kirchgemeinden nach griffigen und durchsetzbaren Vorschriften zur Kreditgenehmigung,<br />
Abschreibungsberechnung und Kontenharmonisierung Nachachtung verschaffen.<br />
Im Fokus <strong>der</strong> inhaltlichen Überarbeitungen standen zudem die Bereiche Überschussverwendung,<br />
Finanzplan sowie die angemesene Berücksichtigung von Elementen des<br />
Harmonisierten Rechnungsmodells 2 (HRM2).<br />
An <strong>der</strong> <strong>Synodesitzung</strong> vom 4. November 2009 informierte <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat über den Stand<br />
<strong>der</strong> damaligen Abklärungen. Der <strong>Kirche</strong>nrat entschied aus grundsätzlichen und praktischen<br />
Überlegungen heraus, die Finanzverordnung in Best<strong>im</strong>mungen für die Landeskirche sowie<br />
in Best<strong>im</strong>mungen für die Kirchgemeinden aufzuglie<strong>der</strong>n. Aus <strong>der</strong> bisherigen Finanzverordnung<br />
für Landeskirche und Kirchgemeinden entstehen also zwei getrennte Verordnungen,<br />
eine für die Landeskirche und eine für die Kirchgemeinden. Deshalb werden <strong>der</strong> Synode an<br />
<strong>der</strong> Sitzung vom 2. November 2011 zwei Anträge unterbreitet.<br />
2. Vorgehensplanung<br />
2.1 Beizug von internen und externen Fachexperten<br />
Die vom <strong>Kirche</strong>nrat eingesetzte Arbeitsgruppe konnte wie folgt besetzt werden:<br />
Rolf Steinemann, <strong>Kirche</strong>nrat, Vorsitz<br />
Hansueli Herzog, Rechnungsexperte
17<br />
Markus Urech, Chef Gemeindeinspektorat Kanton Aargau<br />
Christine Villiger, Finanzverwalterin und Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsprüfungskommission<br />
(GPK)<br />
Reto Schuholz/Sabrina Baumgartner, Finanzverwalter/in <strong>der</strong> Landeskirche<br />
Marcel Notter, Generalsekretär Landeskirche<br />
Alle relevanten Stellen waren somit in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe einbezogen. An insgesamt 15<br />
Sitzungen wurde die Finanzverordnung erarbeitet. Alle Aspekte <strong>der</strong> Revision konnten diskutiert<br />
und die Eingaben aus <strong>der</strong> Vernehmlassung ausgewertet werden.<br />
2.2 Einbezug <strong>der</strong> Synodalen und Kirchgemeinden<br />
Am 21. Juni 2011 fand in Wettingen eine gutbesuchte Informationsveranstaltung für Synodale<br />
und Vertreterinnen und Vertreter von Kirchgemeinden (<strong>Kirche</strong>npfleger/innen und<br />
Finanzverwalter/innen) statt. Über 80 Teilnehmende, vorwiegend <strong>Kirche</strong>npfleger/ innen und<br />
Finanzverwalter/innen, brachten sich durch die Präsentation von Markus Urech, Gemeindeinspektor<br />
und Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe, auf den neuesten Stand. Fragen konnten beantwortet<br />
und Anregungen entgegengenommen werden. An <strong>der</strong> Vernehmlassung, die von<br />
Mitte Mai bis Ende Juli 2011 dauerte, beteiligten sich knapp zwei Dutzend Kirchgemeinden.<br />
2.3 Zeitliche Abfolge<br />
Dem <strong>Kirche</strong>nrat war es wichtig, alle involvierten Stellen, vor allem auch die Kirchgemeinden,<br />
in den Prozess zur Gesamtrevision rechtzeitig einzubeziehen. Deshalb konnten sich<br />
von Anfang an eine Vertreterin <strong>der</strong> Kirchgemeinden beziehungsweise <strong>der</strong> Geschäftsprüfungskommission<br />
sowie einer <strong>der</strong> drei Rechnungsexperten in die Arbeitsgruppe einbringen.<br />
Durch die breit gefasste Vernehmlassung und den informativen Orientierungsanlass<br />
in Wettingen, konnte das grosse Fachwissen, das bei den Kirchgemeinden vorhanden ist,<br />
gut in die nun vorliegende Fassung <strong>der</strong> beiden Finanzverordnungen einfliessen. Diese sollen<br />
auf den 1. Januar 2012 in Kraft treten. Innert einer Übergangsfrist von längstens drei<br />
Jahren, also bis spätestens 1. Januar 2015, sind die Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Rechnungslegung<br />
<strong>der</strong> Kirchgemeinden zu vollziehen. Damit sind auch die Voraussetzungen geschaffen für<br />
eine synchrone Umstellung <strong>der</strong> Kontenpläne und Anpassung <strong>der</strong> Computerprogramme,<br />
wenn ab 2014 das HRM2 für die Einwohnergemeinde verbindlich eingeführt wird. Dieser<br />
Aspekt ist deshalb von Bedeutung, weil viele Kirchgemeinden die Rechnungsführung über<br />
die Finanzverwaltung ihrer Einwohnergemeinde abwickeln.<br />
3. Inhalt<br />
3.1 Was än<strong>der</strong>t?<br />
Nachfolgend sind die wichtigsten Än<strong>der</strong>ungen für die Kirchgemeinden dargestellt.<br />
Begriffe<br />
Neu wird von Budget (statt Voranschlag), Erfolgsrechnung<br />
(statt Verwaltungsrechnung) und Bilanz (statt<br />
Bestandesrechnung) gesprochen.<br />
Geltungsbereich<br />
Grundsätze<br />
Rechnungsmodell<br />
Aufwandüberschüsse<br />
Der Geltungsbereich umfasst nebst den Kirchgemeinden auch<br />
Zweckverbände, Vertragslösungen und Kreiskirchgemeinden.<br />
Die Rechnungsführung hat nach Gesetzmässigkeit, Wirtschaftlichkeit,<br />
Solidarität und Sparsamkeit zu erfolgen.<br />
Die Führung <strong>der</strong> doppelten Buchhaltung ist vorgeschrieben.<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat wird in Zusammenarbeit mit den Rechnungsexperten<br />
einen verbindlichen Kontenrahmen erlassen.<br />
Diese werden zu Lasten des Eigenkapitals (wenn vorhanden)<br />
o<strong>der</strong> als Bilanzfehlbetrag verbucht.
18<br />
Anhang zur<br />
Jahresrechnung<br />
Dazu gehören Eventualverpflichtungen und –Guthaben, Beteiligungen,<br />
Verpflichtungen, Leasingverbindlichkeiten, bewilligte<br />
aber noch nicht beanspruchte Verpflichtungskredite sowie<br />
Anmerkungen.<br />
Abschreibungen Die vorgeschriebenen Abschreibungen sind klar vorgegeben: 10<br />
Prozent des Restbuchwertes Ende Jahr. Ein Bilanzfehlbetrag ist<br />
mit 20 Prozent des Restbuchwertes abzutragen.<br />
Investitionsbegriff<br />
Kreditarten<br />
Finanzplan<br />
Budget<br />
Rechnung<br />
Aufbewahrung<br />
Fonds<br />
Inkraftsetzung<br />
Definition <strong>der</strong> Investitionsausgaben sowie Bezeichnung einer<br />
Mindestl<strong>im</strong>ite für Einzelobjekte (1 Prozent des budgetierten<br />
Steuerertrags, mindestens aber Fr. 10‘000.--). Siehe hierzu<br />
auch Beispiele unter 3.2.<br />
Unterscheidung von Budget- sowie Verpflichtungskredite für<br />
Investitionen, Investitionsbeiträge und Beiträge gemäss Investitionsbegriff<br />
sowie neue, jährlich wie<strong>der</strong>kehrende Ausgaben<br />
von mehr als Fr. 10‘000.--.<br />
Der rollende Finanzplan muss jährlich erstellt werden.<br />
Die Best<strong>im</strong>mung, dass "<strong>der</strong> Aufwand durch den Ertrag gedeckt<br />
ist", entfällt.<br />
Straffung <strong>der</strong> Fristen.<br />
Klare Bezeichnung <strong>der</strong> Aufbewahrungsfristen, mit <strong>der</strong> Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> elektronischen Archivierung.<br />
Klare Vorschriften über Jahrzeitenfonds, Pfarreifonds und Legate<br />
bezüglich Zweckbest<strong>im</strong>mung und Verzinsung.<br />
Per 1. Januar 2012. Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Rechnungslegung <strong>der</strong><br />
Kirchgemeinden sind innert einer Übergangsfrist von längstens<br />
drei Jahren zu vollziehen.<br />
Bei <strong>der</strong> Verordnung für die Landeskirche kommen sinngemäss die gleichen Än<strong>der</strong>ungen<br />
zum Tragen. Speziell sind folgende Bereiche geregelt:<br />
Mindestl<strong>im</strong>ite be<strong>im</strong> Investitionsbegriff (Fr. 100‘000.-- pro Einzelobjekt)<br />
Kreditarten, Unterscheidung von Budget- sowie Verpflichtungskredite für Investitionen,<br />
Investitionsbeiträge und Beiträge von mehr als Fr. 100‘000.-- sowie für neue,<br />
jährlich wie<strong>der</strong>kehrende Ausgaben von mehr als Fr. 50‘000.--.<br />
3.2 Beispiel Investitionsbegriff<br />
Der Investitionsbegriff ist in Artikel 13 <strong>der</strong> Verordnung für Kirchgemeinden wie folgt umschrieben:<br />
Investitionen sind Ausgaben für den Erwerb, die Erstellung o<strong>der</strong> die Verbesserung<br />
dauerhafter Vermögenswerte, die zum Verwaltungsvermögen gehören, insbeson<strong>der</strong>e<br />
a) Ausgaben für bauliche Eigeninvestitionen inkl. Planungskosten<br />
b) Anschaffungen von Mobilien.<br />
c) Investitionsbeiträge an Dritte<br />
d) Erwerb von Beteiligungen.<br />
Investitionen werden in <strong>der</strong> Bilanz aktiviert und jährlich abgeschrieben, sofern diese pro<br />
Einzelobjekt 1 Prozent des budgetierten Steuerertrags, mindestens aber Fr. 10'000.-- übersteigen.
19<br />
Beispiel 1: Die Kirchgemeinde A weist einen Steuerertrag von Fr. 1‘888‘000.-- aus und<br />
möchte eine neue EDV-Anlage für die Verwaltung von Fr. 15‘000.-- anschaffen.<br />
1 Prozent des Steuerertrages sind Fr. 18‘880.--, das Min<strong>im</strong>um gemäss Investitionsbetriff<br />
würde Fr. 10‘000.-- betragen. Da die 1 Prozent des Steuerertrages jedoch höher sind,<br />
kommt die Grenze von Fr. 18‘880.-- zum Tragen. Die Anschaffung übersteigt den Betrag<br />
von Fr. 18‘880.-- nicht, deshalb ist diese Anschaffung über die Erfolgsrechnung zu verbuchen.<br />
Es ist auch kein Verpflichtungskredit einzuholen (kein separates Traktandum an<br />
<strong>der</strong> Kirchgemeindeversammlung).<br />
Beispiel 2: Die Kirchgemeinde B weist einen Steuerertrag von Fr. 670‘000.-- aus und<br />
möchte einen Anbau an das Pfarrhaus für Fr. 120‘000.-- realisieren. 1 Prozent des Steuerertrages<br />
sind Fr. 6‘700.--, das Min<strong>im</strong>um gemäss Investitionsbetriff beträgt Fr. 10‘000.--.<br />
Da die Anschaffung den Betrag von Fr. 10‘000.-- übersteigt, ist diese Investition in <strong>der</strong><br />
Bilanz zu aktivieren. Es ist gemäss Artikel 14 ein Verpflichtungskredit einzuholen (separates<br />
Traktandum an <strong>der</strong> Kirchgemeindeversammlung).<br />
3.3 Berücksichtigung Harmonisiertes Rechnungsmodell II (HRM2)<br />
HRM2 wird ab 2014 verbindlich in allen Einwohnergemeinden des Kantons Aargau eingeführt.<br />
Die Rechnungslegung soll ein Bild des Finanzhaushalts geben, das möglichst weitgehend<br />
<strong>der</strong> tatsächlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entspricht. Die Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Neuerungen be<strong>im</strong> HRM2 wurde sorgfältig geprüft. Die Arbeitsgruppe hat abgewogen,<br />
welche Best<strong>im</strong>mungen für die Kirchgemeinden sinnvoll sind und welche unverhältnismässig<br />
wären. Bei den Abschreibungen beispielsweise ist entschieden worden, die<br />
<strong>im</strong> Moment für die aargauischen Einwohnergemeinden geltende und bewährte Restbuchabschreibung<br />
von 10 Prozent anzuwenden.<br />
4. Rückmeldungen von Synodalen und Kirchgemeinden<br />
<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Vernehmlassung<br />
4.1 Rückmeldungen<br />
Insgesamt 22 Vernehmlassungsantworten sind eingegangen. We<strong>der</strong> die Notwendigkeit<br />
noch die Stossrichtung <strong>der</strong> Gesamtrevision wurden generell in Frage gestellt. Die Rückmeldungen<br />
betrafen zum Teil einzelne Artikel, zum Teil brachten Kirchgemeinden eine ganze<br />
Reihe von konstruktiven Än<strong>der</strong>ungsvorschlägen ein. Verstärkt <strong>im</strong> Fokus lagen die Abschreibungsberechnungen,<br />
<strong>der</strong> Investitionsbegriff, die Kreditarten sowie die Fristen zur<br />
Jahresrechnung und die Dauer <strong>der</strong> Übergangsfrist.<br />
4.2 Berücksichtigung von berechtigten Anliegen<br />
An seiner Sitzung vom 21. September 2011 hat <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat gestützt auf die Vorprüfung<br />
durch die Arbeitsgruppe folgende berechtigte Anliegen aus <strong>der</strong> Informationsveranstaltung<br />
und vor allem aus den Vernehmlassungsantworten berücksichtigt. Diese betreffen die<br />
Verordnung für Kirchgemeinden; bezüglich Verordnung für die Landeskirche gingen keine<br />
separaten Stellungnahmen ein.<br />
Art. 4, einheitlicher Kontorahmen. Der <strong>Kirche</strong>nrat verzichtet auf die Einführung eines<br />
detaillierten Kontenplans für alle Kirchgemeinden. Stattdessen wird ein Kontenrahmen<br />
festgelegt, <strong>der</strong> einem Grobraster entspricht, <strong>der</strong> dann allerdings verbindlich von allen<br />
Kirchgemeinden einzuhalten ist. Wichtig ist, dass es zukünftig möglich sein muss, vergleichbare<br />
statistische Daten zu erheben.<br />
Art. 11, Anhang zur Rechnung. Ergänzung, dass die beschlossenen und noch nicht beanspruchten<br />
Verpflichtungskredite aufzulisten sind.
20<br />
Art. 13, Investitionsbegriff. Instandstellungs- und Unterhaltskosten an Sachgütern wurden<br />
bei <strong>der</strong> Aufzählung, was zum Investitionsbegriff gehört, gestrichen. Allerdings gehören<br />
Ausgaben für bauliche Eigeninvestitionen weiterhin dazu. Die finanziellen Grenzen<br />
betragen 1 Prozent des budgetierten Steuerertrages, mindestens aber Fr. 10‘000.00<br />
(für kleine Kirchgemeinden). Siehe auch Beispiele unter 3.2.<br />
Art. 17, Fristen <strong>der</strong> Jahresrechnung. Die Fristen wurden auf Wunsch vieler Kirchgemeinden<br />
um einen Monat verlängert. Sie betragen nun:<br />
bis zum 15. April<br />
bis zum 15. Mai<br />
bis zum 30. Juni<br />
ab 1. Juli<br />
Übergabe <strong>der</strong> Rechnungen an die <strong>Kirche</strong>npflege<br />
Weiterleitung <strong>der</strong> Rechnungen an die Finanzkommission<br />
Berichterstattung <strong>der</strong> Finanzkommission an die <strong>Kirche</strong>npflege<br />
steht die Jahresrechnung dem Rechnungsexperten zur Verfü<br />
gung<br />
Art. 25, Jahrzeitenfonds. Für die interne Verzinsung ist <strong>der</strong> Satz für die jeweils längste<br />
Laufzeit <strong>der</strong> Kassenobligation <strong>der</strong> Aargauischen Kantonalbank anzuwenden.<br />
Art. 30, Inkrafttreten. Die Verordnung tritt am 1. Januar 2012 in Kraft. Die Kirchgemeinden<br />
haben aber drei Jahre Zeit, die Rechnungslegung zu vollziehen. Das heisst, das<br />
Budget 2015, das während des Jahres 2014 erstellt wird, hat überall den neuen Vorschriften<br />
zu entsprechen.<br />
Hinzu kamen Anregungen redaktioneller Art, wie beispielsweise, dass heute nicht mehr<br />
von Postcheckbelegen son<strong>der</strong>n von Postkontobelegen gesprochen wird (Art. 5).<br />
5. Ausblick<br />
5.1 Was bringen die neuen Verordnungen?<br />
Die beiden neuen Finanzverordnungen bringen mehr Sicherheit und Transparenz für alle<br />
mit <strong>der</strong> Rechnungslegung befassten Organe. Das Wesentliche kurz dargelegt:<br />
Trennung <strong>der</strong> Erlasse (Landeskirche/Kirchgemeinden)<br />
Klare Regeln für die Rechnungslegung, Vorschrift zur Führung <strong>der</strong> doppelten Buchhaltung<br />
Fixierung <strong>der</strong> Abschreibungsregeln und <strong>der</strong> Abschreibungssätze<br />
Definition von Investitionen und des laufenden Aufwands<br />
Regeln für die Einholung von Verpflichtungskrediten<br />
Klare Abgrenzung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Aufsicht<br />
Schaffung von statistischen Grundlagen<br />
Technische und sprachliche Anpassungen an die Rechnungslegung von öffentlichrechtlichen<br />
Körperschaften.<br />
Der Kontenrahmen wird <strong>im</strong> Detaillierungsgrad so festgelegt, dass die Bedürfnisse kleiner<br />
und grosser Kirchgemeinden soweit wie möglich abgedeckt sind. Mit den beiden Finanzverordnungen<br />
erhalten Kirchgemeinden und Landeskirche ein verbindliches und mo<strong>der</strong>nes<br />
Instrument, um ihre Finanzen <strong>im</strong> Griff zu behalten.<br />
5.2 Weiteres Vorgehen und Einführung<br />
Nach <strong>der</strong> Genehmigung <strong>der</strong> beiden Finanzverordnungen durch die Synode erfolgt die Inkraftsetzung<br />
per 1. Januar 2012. Die Übergangsfrist beträgt drei Jahre. Während des Jahres<br />
2012 ist vorgesehen, einen neuen Leitfaden für Finanzverwalter/innen <strong>der</strong> Kirchgemeinden<br />
mit ergänzenden Hinweisen zum Vollzug, einen Kontenrahmen sowie Muster zu erarbeiten.<br />
Ebenfalls <strong>im</strong> Verlauf von 2012 sind Einführungsveranstaltungen zu den Neuerungen vorge-
21<br />
sehen. Die Verwaltung <strong>der</strong> Landeskirche bietet zusammen mit den Rechnungsexperten ihre<br />
Hilfe bei <strong>der</strong> Umsetzung und Anwendung <strong>der</strong> neuen Best<strong>im</strong>mungen an.<br />
Christine Villiger, Schöftland, Mitglied <strong>der</strong> GPK: Nach 25 Jahren lösen zwei Verordnungen<br />
über den Finanzhaushalt <strong>der</strong> Röm.-Kath. Landeskirche und <strong>der</strong> Kirchgemeinden die<br />
alte, einheitliche Verordnung ab.<br />
Zur Geschichte: Vor drei Jahren hat eine Arbeitsgruppe den Auftrag erhalten, die alte<br />
Verordnung für die Landeskirche und die Kirchgemeinden zu überarbeiten. Es stellte sich<br />
bald heraus, dass seit 1984 auch inhaltlich sehr viel geän<strong>der</strong>t hat. Die Notwendigkeit einer<br />
Gesamtrevision ergab sich nicht nur aus den veralteten Begrifflichkeiten, <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat<br />
wollte auch dem Wunsch <strong>der</strong> Rechnungsexperten und vielen Kirchgemeinden nach griffigen<br />
und durchsetzbaren Vorschriften zur Kreditgenehmigung, Abschreibungsberechnung<br />
und Kontenharmonisierung nachkommen. Ebenfalls zur Überarbeitung standen die Bereiche<br />
Überschussverwendung, Finanzplan sowie eine angemessene Berücksichtigung von<br />
Teilen des Harmonisierten Rechnungsmodells 2 o<strong>der</strong> (HRM2). Dieses Rechnungsmodell<br />
wird ab 2014 für alle Einwohnergemeinden <strong>im</strong> Kanton Aargau verbindlich.<br />
Auf Antrag <strong>der</strong> Arbeitsgruppe entschied <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat aus praktischen Überlegungen, die<br />
Finanzverordnung in Best<strong>im</strong>mungen für die Landeskirche sowie Best<strong>im</strong>mungen für die<br />
Kirchgemeinden zu glie<strong>der</strong>n. Es wurden also zwei getrennte Verordnungen erarbeitet.<br />
Am 21. Juni 2011 fand in Wettingen eine gut besuchte Info-Veranstaltung für Synodale<br />
und Vertreterinnen/Vertreter von Kirchgemeinden und Finanzverwaltende statt. An <strong>der</strong><br />
Vernehmlassung, die von Mitte Mai bis Ende Juli 2011 dauerte, beteiligten sich viele<br />
Kirchgemeinden.<br />
Es ist noch selten vorgekommen, dass eine Vorlage bereits <strong>im</strong> Vorfeld auf <strong>der</strong>art grosses<br />
Interesse gestossen ist. Durch die Vernehmlassung und den informellen Orientierungsanlass<br />
konnte das grosse Fachwissen, das bei den Kirchgemeinden vorhanden ist, in die Endfassung,<br />
wie sie nun vorliegt, eingebracht werden.<br />
Die wichtigsten Än<strong>der</strong>ungen zur Finanzverordnung <strong>der</strong> Landeskirche und zur Finanzverordnung<br />
<strong>der</strong> Kirchgemeinden haben Sie mit <strong>der</strong> Vorlage erhalten. Mit <strong>der</strong>selben Post haben<br />
Sie auch den Wortlaut <strong>der</strong> beiden Verordnungen erhalten. Deshalb möchte ich nicht<br />
mehr auf die Details eintreten.<br />
Was bringen die neuen Verordnungen? Die beiden neuen Verordnungen bringen mehr<br />
Sicherheit und Transparenz für alle, die sich mit <strong>der</strong> Rechnungslegung befassen. Das Wesentliche<br />
kurz erwähnt:<br />
Trennung <strong>der</strong> Erlasse (Landeskirche/Kirchgemeinden)<br />
Klare Regeln für die Rechnungslegung, Vorschriften zur Führung <strong>der</strong> Doppelten<br />
Buchhaltung<br />
Fixierung <strong>der</strong> Abschreibungsregeln und <strong>der</strong> Abschreibungssätze<br />
Definition von Investitionen und des laufenden Aufwands<br />
Regeln für die Einholung von Verpflichtungskrediten<br />
Klare Abgrenzung <strong>der</strong> Aufgaben und <strong>der</strong> Aufsicht<br />
Schaffung von statistischen Grundlagen<br />
Technische und sprachliche Anpassungen an die Rechnungslegung von öffentlichrechtlichen<br />
Körperschaften.<br />
Einführung: Die beiden Finanzverordnungen sollen per 1. Januar 2012 in Kraft treten, dabei<br />
ist eine Übergangsfrist von drei Jahren vorgesehen. Per 1. Januar 2015 sind die Än<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Rechnungslegung zu vollziehen. Damit sind auch die Voraussetzungen für
22<br />
eine synchrone Umstellung <strong>der</strong> Kontenpläne und Anpassung <strong>der</strong> Computerprogramme<br />
gegeben, wenn ab 2014 das HRM2 für die Einwohnergemeinden verbindlich eingeführt<br />
wird. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil viele Kirchgemeinden die Rechnungsführung<br />
über die Finanzverwaltung ihrer Einwohnergemeinde abwickeln.<br />
Zur neuen Finanzverordnung für Kirchgemeinden fehlen noch <strong>der</strong> Kontenrahmen und <strong>der</strong><br />
Leitfaden für Finanzverwalter/-innen. Diese beiden Dokumente werden <strong>im</strong> Jahr 2012 erarbeitet.<br />
Damit soll eine weitere Grundlage für die Umsetzung <strong>der</strong> neuen Finanzverordnung<br />
für Kirchgemeinden geschaffen werden.<br />
Antrag: Als Mitglied <strong>der</strong> GPK und als Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe zur Erarbeitung <strong>der</strong> Finanzverordnung<br />
für die Landeskirche und <strong>der</strong> Finanzverordnung für die Kirchgemeinden<br />
empfehle ich Ihnen eine Annahme <strong>der</strong> beiden vorliegenden Verordnungen.<br />
Marcel Notter, Generalsekretär, erläutert die wichtigsten Än<strong>der</strong>ungen anhand einer Power-Point-Präsentation<br />
und erläutert die Begriffe Messstipenien und Jahrzeitenstiftung.<br />
Ein Messstipendium ist eine Gabe an einen Priester <strong>der</strong> in einer vom Spen<strong>der</strong> best<strong>im</strong>mten<br />
Meinung mit den Gläubigen eine Messe feiert. Der Betrag des Stipendiums wird von<br />
<strong>der</strong> Schweizer Bischofskonferenz einheitlich für die Bistümer <strong>der</strong> Schweiz festgelegt.<br />
Eine Jahrzeitstiftung ist eine so genannte Schenkung mit Auflagen und bedeutet, dass<br />
ein best<strong>im</strong>mter Geldbetrag an eine natürliche o<strong>der</strong> juristische Person bezahlt wird. Diese<br />
verpflichtet sich dafür zu sorgen, dass Priester nach Meinung <strong>der</strong>jenigen, die eine Jahrzeitstiftung<br />
errichtet haben, die Messe feiern und dafür aus dem Ertrag des Stiftungsvermögens<br />
das Messstipendium erhalten. Diese Verpflichtung ist für neue Stiftungen zeitlich auf<br />
max<strong>im</strong>al 25 Jahre beschränkt.<br />
Verantwortung für die Jahrzeitstiftungen: Im Bistum Basel werden Jahrzeitstiftungen<br />
als Schenkungen mit Auflagen errichtet und verzinst. Das Stiftungskapital wird als geordneter,<br />
selbständiger, echter Fonds (Jahrzeitenfonds) häufig von den Kirchgemeinden verwaltet.<br />
Der Jahrzeitenfonds ist aber we<strong>der</strong> Besitz noch Eigentum <strong>der</strong> Kirchgemeinde. Deshalb<br />
liegt die Verantwortung für die ordentliche Verwaltung <strong>der</strong> Jahrzeitenfonds be<strong>im</strong> Pfarrer,<br />
beziehungsweise be<strong>im</strong> Gemeindeleiter o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Gemeindeleiterin. Überschüsse an Zinsen<br />
und das Kapital abgelaufener Jahrzeiten fallen dem Jahrzeitenfonds zu.<br />
Rolf Steinemann, Meistersschwanden, <strong>Kirche</strong>nrat: Nach dieser ausführlichen Darstellung<br />
<strong>der</strong> neuen Verordnungen durch den Generalsekretär, geht Rolf Steinemann noch kurz auf<br />
umstrittene Punkte und die Voten aus den Vorsynoden zur Verordnung <strong>der</strong> Kirchgemeinden<br />
ein:<br />
1. Art. 13 Investitionsbegriff<br />
Über die Begriffe wertvermehrende und werterhaltende Investitionen kann kontrovers<br />
diskutiert werden. Das kennen alle, die schon Liegenschaftsunterhalt bei den privaten<br />
Steuern geltend machen wollten. Finanztechnisch ist aber klar, das Unterhaltsarbeiten<br />
nicht unter diesen Begriff gehören, weshalb wir sie auch weggelassen haben.<br />
Wir werden <strong>im</strong> Leitfaden sicher aufzeigen, wie vorzugehen ist, wenn eine Kirchgemeinde<br />
mit wenig Einnahmen eine grössere Sanierung <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> vornehmen muss.<br />
2. Art. 14 Verpflichtungskredit<br />
Umstritten ist in diesem Artikel die Höhe von Fr. 10'000 für neue jährlich wie<strong>der</strong>kehrende<br />
Ausgaben. Viele möchten diesen Betrag um Einiges erhöhen. Wir haben dies in<br />
<strong>der</strong> Kommission sehr lange und ausführlich diskutiert und sind alle von <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />
überzeugt (auch die grösste Kirchgemeinde kann damit leben).<br />
Diese L<strong>im</strong>itierung ist ein Schutz für die Kirchgemeinden für mehrjährige Verpflichtungen.<br />
Beispielsweise verpflichten sie sich, ein Projekt über die nächsten fünf Jahre mit<br />
jeweils Fr. 20'000 zu unterstützen. Dann könnten sie dies via Budgetkredit jedes Jahr
23<br />
<strong>der</strong> Kirchgemeindeversammlung unterbreiten. Die ersten zwei Jahre geht das gut, <strong>im</strong><br />
dritten Jahr erwächst ihnen Opposition und <strong>der</strong> Posten wird zurückgewiesen. Sie sind<br />
aber die Verpflichtung für fünf Jahre eingegangen, jetzt stehen sie <strong>im</strong> Regen.<br />
3. Was passiert bei Rückweisung <strong>der</strong> Rechnung<br />
bzw. nicht Annahme des Budgets?<br />
Es ist richtig, dass in Art. 16 betreffend Budget nur steht, dass bei Nichtgenehmigung<br />
des Budgets bis zum 31. Dezember vor dem Budgetjahr die <strong>Kirche</strong>npflege ermächtigt<br />
ist, die für die Aufgabenerfüllung unerlässlichen Ausgaben zu beschliessen. Über das<br />
weitere Vorgehen steht hier nichts.<br />
In Art. 23 betreffend Rechnung steht aber geschrieben:<br />
1. Die Rechnung gilt als zurückgewiesen, wenn einzelne Positionen abgelehnt<br />
o<strong>der</strong> die ganze Rechnung nicht angenommen wird.<br />
2. Die zurückgewiesene Rechnung ist innert 60 Tagen durch die <strong>Kirche</strong>npflege und<br />
die Finanzkommission zu überprüfen und anschliessend mit Anträgen nochmals<br />
<strong>der</strong> Kirchgemeindeversammlung zu unterbreiten.<br />
3. Weist diese die Rechnung wie<strong>der</strong>um zurück, ist sie an den <strong>Kirche</strong>nrat weiterzuleiten,<br />
<strong>der</strong> endgültig entscheidet.<br />
4. Die Best<strong>im</strong>mungen von Absatz 1–3 gelten sinngemäss auch für das Budget und<br />
den Steuerfuss.<br />
Damit ist <strong>der</strong> Rechtssicherheit genüge getan.<br />
4. Verzinsung Jahrzeitenfonds<br />
Die Verzinsung dieses Fonds wird damit begründet, dass es sich nicht um Geld <strong>der</strong><br />
Kirchgemeinde handelt, son<strong>der</strong>n sie dieses nur treuhän<strong>der</strong>isch verwaltet. Es ist üblich,<br />
fremdes Geld zu verzinsen. Diese Fonds sind zum Teil recht beträchtlich angewachsen.<br />
Eine Möglichkeit, den Fonds zu belasten und die Verzinsung zu kompensieren, ist die<br />
Verbuchung von Verwaltungskosten. Wir werden <strong>im</strong> Leitfaden, %-Vorgaben dafür<br />
nennen.<br />
5. Redaktionelle Anpassungen<br />
Es haben sich noch einige Kommafehler eingeschlichen, die wir noch korrigieren<br />
werden und in Art. 28 wurde <strong>der</strong> Begriff Verwaltungsrechnung noch nicht durch Erfolgsrechnung<br />
ersetzt.<br />
Der Vorsitzende stellt fest, dass die Synodalen auf die Revision Finanzverordnung eingetreten<br />
sind.<br />
Detailberatung Finanzhaushalt <strong>der</strong> Landeskirche: Das Wort wird nicht gewünscht.<br />
Detailberatung Finanzverordnung Kirchgemeinden:<br />
José Meier, Waltenschwil: Unter Investitionsbegriff Art 13 Absatz 2 steht:<br />
Investitionen gemäss Abs. 1 werden in <strong>der</strong> Bilanz aktiviert und jährlich abgeschrieben,<br />
sofern diese pro Einzelobjekt 1 % des Steuerertrags, mindestens aber Fr. 10'000.-- übersteigen.<br />
Unser Antrag lautet:<br />
Investitionen gemäss Abs. 1 werden in <strong>der</strong> Bilanz aktiviert und jährlich abgeschrieben,<br />
sofern diese pro Einzelobjekt 1 % des Steuerertrags, mindestens aber Fr. 15´000.--<br />
übersteigen.<br />
Begründung: Selbst kleinere Anschaffungen übersteigen in <strong>der</strong> heutigen Zeit oft den
24<br />
Betrag von Fr. 10'000.--.<br />
Die <strong>Kirche</strong>npflegen weniger begüterten Kirchgemeinden wären dann bei einer kleineren<br />
Kostenüberschreitung gezwungen, einen Nachtragskredit bei <strong>der</strong> Kirchgemeindeversammlung<br />
einzuholen, beziehungsweise zu traktandieren.<br />
Erläuterung: In <strong>der</strong> Vorsynode wurde dieser Artikel 13 vor allem von Synodenmitglie<strong>der</strong>n<br />
kleinerer und mittlerer Kirchgemeinden diskutiert und <strong>der</strong> Antrag mehrheitlich<br />
unterstützt.<br />
Cornelia Stutz, Nie<strong>der</strong>wil: Während ihrer elfjährigen Tätigkeit in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>npflege war<br />
<strong>der</strong> Jahrzeitenfonds <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> ein Thema. Mehrmaliger Bedarf an Erläuterungen zu<br />
Fragen über den Jahrzeitenfonds war die Folge.<br />
Die neue Finanzverordnung und die Erklärungen von Rolf Steinemann sowie Marcel Notter<br />
geben genügend Informationen und Anhaltspunkte, um auf den geplanten Antrag<br />
betreffend Verzinsung zu verzichten.<br />
Rolf Steinemann, Meisterschwanden, <strong>Kirche</strong>nrat: Erhöhung Investitionsbetrag: Es soll<br />
den Synodalen überlassen werden, wie sie über den Antrag entscheiden.<br />
Abän<strong>der</strong>ungsantrag von José Meier, Waltenschwil<br />
Investitionen gemäss Abs. 1 werden in <strong>der</strong> Bilanz aktiviert und jährlich abgeschrieben,<br />
sofern diese pro Einzelobjekt 1 % des Steuerertrags, mindestens aber Fr. 15´000.--<br />
übersteigen.<br />
Beschluss<br />
Der Abän<strong>der</strong>ungsantrag wird mit 86 zu 29 St<strong>im</strong>men angenommen.<br />
Antrag 1<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat beantragt, <strong>der</strong> revidierten Verordnung über den Finanzhaushalt <strong>der</strong> Römisch-<strong>Katholische</strong>n<br />
Landeskirche vom 21. September 2011 zuzust<strong>im</strong>men.<br />
Beschluss<br />
Der Antrag 1 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.<br />
Antrag 2<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat beantragt, <strong>der</strong> revidierten Verordnung über den Finanzhaushalt <strong>der</strong> Römisch-<strong>Katholische</strong>n<br />
Kirchgemeinden vom 21. September 2011, unter Berücksichtigung<br />
des Abän<strong>der</strong>ungsantrages von José Meier, Waltenschwil, zuzust<strong>im</strong>men.<br />
Beschluss<br />
Der Antrag 2 wird einst<strong>im</strong>mig genehmigt.<br />
6. Verschiedenes<br />
Peter Neuhaus, Laufenburg präsentiert eine Powerpoint-Präsentation über die an <strong>der</strong><br />
Frühjahrssynode 2010 vorgestellte Umfrage zu den pfarreilichen Aktivitäten für die Personen<br />
zwischen dem 16. und dem 30. Lebensjahr. Eine Arbeitsgruppe unter <strong>der</strong> Leitung<br />
von Bruno Weber-Gobet hat seit <strong>der</strong> letzten <strong>Synodesitzung</strong> daran weitergearbeitet.
25<br />
Es gibt eine Palette von punktuellen Kleinprojekten. Gestützt darauf wird versucht, Projekte<br />
auszuwählen und zu vertiefen.<br />
Die Arbeitsgruppe möchte das Thema vertiefen und einen Bericht ausarbeiten zuhanden<br />
<strong>der</strong> nächsten <strong>Synodesitzung</strong>.<br />
Andreas Gubler, Auw: Er weist auf den Artikel <strong>im</strong> Newsletter über den Film "Mutter<br />
Bernarda" hin und dankt dem <strong>Kirche</strong>nrat für die Unterstützung dieses Filmprojektes. Der<br />
Film zeigt schöne Bil<strong>der</strong> über das Leben <strong>der</strong> Heiligen Bernarda sowie über die Gegend<br />
und trägt dazu bei, dass diese Heilige nicht vergessen wird.<br />
Nachbestellungen des Films sind herzlich willkommen.<br />
Der Vorsitzende gibt die nächsten Vorsynode-Sitzungen bekannt.<br />
Freiamt:<br />
Fricktal:<br />
Baden-Brugg-Zurzach:<br />
Aarau-Lenzburg-Zofingen:<br />
Di, 29. Mai 2012, 19.00 Uhr in Mühlau<br />
Mi, 30. Mai 2012, 19.00 Uhr <strong>im</strong> Schallen, Möhlin<br />
Mi, 30. Mai 2012, 19.30 Uhr <strong>im</strong> Pfarreizentrum Forum,<br />
Bad Zurzach<br />
Di, 29. Mai 2012, 19.00 Uhr <strong>im</strong> Töndler, Gränichen,<br />
Ich danke allen, die uns in <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Synode unterstützten:<br />
‣ Röbi Uhlmann, Hauswart<br />
‣ Klara Stettler, Bedienung <strong>der</strong> Mikrophonanlage<br />
‣ Frauenbund Aarau, Pausenkaffee<br />
‣ Dem Sekretariat für seine organisatorische Arbeit.<br />
‣ Den Medienleuten für die Berichterstattung.<br />
Die dritte Sitzung <strong>der</strong> Amtsperiode 2011 – 2014 ist damit abgeschlossen. Die vierte Sitzung<br />
findet am 13. Juni 2012 <strong>im</strong> Grossratssaal statt.<br />
Schluss 1. Teil: 16.25 Uhr<br />
Röm.-Kath. Synode<br />
des Kantons Aargau<br />
Der Präsident:<br />
Der Sekretär:<br />
Peter Neuhaus<br />
Marcel Notter
26<br />
Bischof Felix Gmür informiert über wichtige pastorale Vorhaben.<br />
Der Vorsitzende, Peter Neuhaus, begrüsst unseren Bischof Felix Gmür. Er berichtet und<br />
informiert uns über sein Wirken innerhalb des Bistums Basel.<br />
Sehr geehrter Präsident, liebe Synodalinnen und Synodale, sehr geehrte Gäste. Ich freue<br />
mich, dass ich an dieser Synode teilnehmen kann. Als ich den Kanton Solothurn verlassen<br />
habe, begann die Sonne zu scheinen. Das war wie be<strong>im</strong> letzten Besuch <strong>im</strong> Kanton<br />
Aargau, anlässlich des Freiwilligenanlasses <strong>im</strong> Zirkus Monti.<br />
Zu Beginn mache ich einen "Tour d’horizont". Danach berichte ich über verschiedene<br />
kleinere Projekte und ein grösseres langfristiges Projekt.<br />
Am 16. Januar 2011, als ich in Olten zum Bischof geweiht wurde, war dies noch <strong>der</strong> einfachste<br />
Tag, aber am 17. Januar 2011 habe ich eine Menge Akten vorgefunden. Ich habe<br />
viele dieser Akten gesichtet. Dann habe ich mir überlegt, was ist eigentlich das Wichtigste<br />
für eine Seelsorgerin, einen Seelsorger, resp. für einen Bischof. Wichtig ist, dass er<br />
die Leute kennt. Deshalb möchte ich, wenn <strong>im</strong>mer möglich, <strong>im</strong> Jahr 2011 bis ins Jahr<br />
2012 alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die in diesem grossen Bistum tätig sind, kennenlernen.<br />
Ich treffe diese Personen vielfach an den Dekanatsversammlungen o<strong>der</strong><br />
Dekanatsweiterbildungen. Beson<strong>der</strong>s freut mich, dass es Dutzende von Frauen und<br />
Männer gibt, die sich stark für die <strong>Kirche</strong> engagieren und einsetzen.<br />
Als ich hier hereinkam, in das Grossratsgebäude vom Kanton Aargau, sagte ich zu Domdekan<br />
Dr. Peter Schmid: "Schau, unsere <strong>Kirche</strong> krankt deshalb, weil die Menschen glauben,<br />
dass die Welt <strong>im</strong>mer noch so sei wie auf dem Bild <strong>im</strong> Foyer." Wir leben in einer<br />
an<strong>der</strong>en Welt als vor 30/40/50 Jahren, sogar wie vor 10 Jahren. Das Wichtigste <strong>der</strong> Seelsorgerinnen<br />
und Seelsorger ist, dass sie das merken und spüren. Die Welt muss angesehen<br />
werden wie sie ist, dann kann man von <strong>der</strong> Tradition, <strong>der</strong> biblischen Botschaft und<br />
<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> her auf die Leute zugehen, damit die Botschaft auch ankommt.<br />
Im Gespräch mit den Gläubigen erfahre ich <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>, dass es so sein sollte wie früher.<br />
Ich verstehe das. Die rasante Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gegebenheiten in unserer Gesellschaft,<br />
denken wir an die Vermischung <strong>der</strong> Menschen und an das Leben in einer <strong>im</strong>mer mehr<br />
verstädterter Welt. Diese rasante Verän<strong>der</strong>ung kann einem auch Angst machen. Dann<br />
antworte ich den Gläubigen, dass <strong>der</strong> Herrgott uns in die heutige Welt gestellt hat. Also<br />
müssen wir versuchen und das ist einer meiner Schwerpunkte in <strong>der</strong> heutigen Welt mit<br />
<strong>der</strong> Botschaft des Evangeliums anzukommen.<br />
Welches sind die Aspekte dieser Botschaft? Ein Aspekt, <strong>der</strong> mir wichtig ist und <strong>der</strong> auch<br />
den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bischofskonferenz <strong>im</strong>mer wichtiger wird, ist <strong>der</strong> Aspekt, dass wir<br />
nur zu den Menschen sprechen, die jeden Sonntag in die <strong>Kirche</strong> kommen. Es sind viel<br />
mehr Menschen getauft, als jene die jeden Sonntag den Gottesdienst besuchen. Auch<br />
bei diesen soll die Botschaft ankommen und auch bei jenen, die guten Willens sind, so<br />
steht es in <strong>der</strong> Bibel. Jene Menschen also, die sich mit dem Glauben auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
Deshalb hat die Bischofskonferenz eine Botschaft zum 1. August 2011 abgegeben. Das<br />
ist ein wichtiger Tag für die Schweiz. Am 1. August besinnen wir uns auf die Anfänge,<br />
wir besinnen uns von <strong>der</strong> Vergangenheit auf die Zukunft. Wie soll es mit <strong>der</strong> Schweiz<br />
weitergehen? Wie geht es mit <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Güter weiter, wie mit dem Bevölkerungszuwachs,<br />
den Arbeitsplätzen und unserer Bildungslandschaft? Das sind alles wichtige<br />
Fragen. Und in diese Gesellschaft muss das Evangelium verkündigt werden. Deshalb<br />
diese Botschaft zum 1. August 2011. Ich erlaube mir auch ab und zu in einem Interview<br />
etwas zur politischen Lage zu sagen. Nicht für die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Partei. Es geht nicht<br />
um Parteien. Es geht nur um die Botschaft, die die Parteien den Menschen vermitteln<br />
und das, was sie erreichen wollen. Und da haben wir klare Kriterien vom Christentum<br />
her – was gut und weniger gut ist, was überlegenswert ist und was weiterverfolgt werden<br />
kann.
27<br />
Jesus hatte überhaupt kein einfaches Leben. Er lebte in einem Land, das von einer<br />
fremden Macht besetzt war. Es gab viele Soldaten und finanzielle Probleme. In dieser<br />
Welt hatte Jesus <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> darauf gedrängt, dass sich die Menschen zusammen finden.<br />
Dieses Problem haben wir heute auch. Solche, die die schweizerische Identität bewahren<br />
wollen, gegenüber jenen, die sagen: "Kommt alle zu uns, wir haben es schön<br />
und wir vermischen uns."<br />
Ich hielt bei den italienischsprachigen Missionaren in Delsberg einen Vortrag mit anschliessen<strong>der</strong><br />
Diskussion. Dort habe ich das Bild einer Minestrone benutzt. Die Minestrone<br />
ist nur gut, wenn die einzelnen Gemüsesorten, die beigegeben wurden, gut erkennbar<br />
sind. Die Identität besteht darin, zu bleiben wie wir sind und uns nicht abzuson<strong>der</strong>n.<br />
Wir leben in einer grösseren Welt.<br />
Ich habe Ihnen gesagt, dass ich die Seelsorgerinnen und Seelsorger kennenlernen möchte.<br />
Mit dem Kennenlernen versuche ich zu erfahren, was gut ist und zu hören, was es<br />
für Schwierigkeiten gibt. Schwierigkeiten sollen angesprochen werden. Probleme sind<br />
da, um sie zu lösen. Ich habe festgestellt, dass an vielen Orten die Schwierigkeiten auf<br />
menschlicher Ebene bestehen. Es ist <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> wichtig, dass wir die Sachebene von<br />
<strong>der</strong> menschlichen Ebene zu trennen lernen. Und wenn wir das trennen können, dann<br />
ginge manches besser.<br />
Das zu meinen ersten zehn Monaten. Ich bin jeden Samstag und Sonntag in einer Pfarrei<br />
für ein Jubiläum, für eine Firmung o<strong>der</strong> bei einen sonstigen Son<strong>der</strong>anlass. Ich hatte<br />
diverse Vorträge und war bereits fast in jedem Bistumskanton ausser Schaffhausen, den<br />
ich Mitte November besuchen werde. Das Ziel, Besuch aller Bistumskantone, habe ich<br />
bis Ende Jahr erreicht. Im Kanton Aargau war ich schon mehrmals, aber noch nie <strong>im</strong><br />
Freiamt; was nicht ist, kann noch werden.<br />
Fazit: Es geht mir <strong>im</strong>mer noch gut. Ich habe mir auch erlaubt, einmal Ferien zu machen<br />
und ab und zu einen freien Tag zu nehmen. Es nützt nichts, wenn ich krank werde.<br />
Ich möchte nun ein paar Einzelprojekte, die sehr wichtig sind, ansprechen.<br />
Kurz vor meiner Bischofsweihe <strong>im</strong> Januar dieses Jahres, hat jemand Feuer in <strong>der</strong> Kathedrale<br />
enfacht, deshalb muss die Kathedrale nun restauriert werden. Das ist ein riesiges<br />
Projekt, weil die Kathedrale kunsthistorisch sehr speziell ist, vor allem wegen des<br />
freistehenden Hochaltars. Sie ist auch theologisch gesehen die Hauptkirche des Bistums.<br />
Die durch den Brand ausgelösten Schäden sollen wie<strong>der</strong> behoben werden. Das wird alles<br />
von Hand gemacht. Der Brandstifter hatte Öl ausgegossen, deshalb ist <strong>der</strong> gesamte<br />
Innenraum mit einem Ölfilm bedeckt. Die Versicherung wollte den entstandenen Ölfilm<br />
mit einem Laserstrahl beseitigen. Wegen <strong>der</strong> Stuckaturen ist dies aber nicht möglich.<br />
Die Schadenskosten von 3.5 Mio Franken übern<strong>im</strong>mt die Gebäudeversicherung.<br />
Da für die Schadensbehebung ein Gerüst aufgestellt wird, hat <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nrat des Kantons<br />
Solothurn beschlossen, die anstehende Restaurierung <strong>der</strong> Kathedrale jetzt durchzuziehen,<br />
ansonsten hätten sie diese auf mehrere Jahre aufgeteilt. Die Beleuchtung<br />
wird verbessert, Gemälde werden restauriert, sowie die Bänke, Böden und die technischen<br />
Installationen werden überprüft etc. Die Kosten für die Restauration belaufen<br />
sich auf ca. 4,5 Mio Franken, insgesamt 8 Mio Franken. Dazu gehört noch die Gestaltung<br />
des neuen Chorraumes. Es werden Beiträge vom Kanton, von <strong>der</strong> Denkmalpflege,<br />
vom Bund, von <strong>der</strong> Stadt etc. erwartet. Trotz dieser Beiträge fehlen uns noch ungefähr<br />
2 Mio Franken. Diese sollen durch Spenden generiert werden. Ich lege ihnen dieses Projekt<br />
ans Herz und danke Ihnen jetzt schon für jede Gabe. Ich hoffe, dass ich den Altar<br />
am St. Ursentag am 30. September 2012 einsegnen kann. Alle Pfarreien und Gemeinden<br />
<strong>im</strong> Bistum werden aufgefor<strong>der</strong>t, eine Woche vor <strong>der</strong> Einsegnung nochmals eine Kollekte<br />
für die Hauptkirche des Bistums aufzunehmen.
28<br />
Ein weiteres Projekt o<strong>der</strong> eine zweite Herausfor<strong>der</strong>ung ist das Seminar St. Beat in Luzern.<br />
Dieses Gebäude hat man damals <strong>im</strong> Baustil <strong>der</strong> 60er/70er Jahre gebaut. Damals<br />
waren die Menschen nicht so individualistisch. Es wurden Wohngruppen geschaffen mit<br />
gemeinsamer Infrastruktur, damit hier alle die Gemeinschaft einüben können. Seit dieser<br />
Zeit aber hat sich die Welt verän<strong>der</strong>t. Es fehlt an Studierenden, die in dieser Art leben<br />
können o<strong>der</strong> wollen. Es gibt Studierende, die in einer Familie o<strong>der</strong> allein leben.<br />
Seit Jahren gibt es Studiengänge in Modulen. Die RPI-Studierenden sind nur zwei Tage<br />
in <strong>der</strong> Woche anwesend deshalb entspricht das Gebäude nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.<br />
Das Bistum muss ein Seminar als Ausbildungsstätte für zukünftige Seelsorgerinnen<br />
und Seelsorger, das heisst auch zukünftige Priester, Pastoralassistentinnen und<br />
Pastoralassistenten und Spezialisten für Religionspädagogik besitzen. Eine Arbeitsgruppe<br />
wird zuhanden des Bischofs Vorschläge ausarbeiten, wie diese Ausbildung am Besten<br />
ausgeführt werden kann, mit einer Leitung und gewissen Zielen, die gewünscht sind<br />
und erreicht werden sollen. Es gibt keine Legate und keine Fonds. Wenn wir so weiterfahren,<br />
würden wir früher o<strong>der</strong> später bankrott gehen und das nützt niemandem. Das<br />
ist eine grosse und schwierige Baustelle mit diversen Rahmenbedingungen. Eine davon<br />
ist, dass es zu wenig Theologiestudierende gibt. Eine zweite ist, dass die Universität und<br />
Fakultät in Luzern steht. Ein dritte ist, dass es in Fribourg ein Konvikt und die diözesanen<br />
Seminare in Genf, Lausanne, Fribourg und Sitten gibt. In Chur hat es auch eine theologische<br />
Fakultät und seit 10 o<strong>der</strong> 15 Jahren auch in Lugano. Wir haben viele Ausbildungsstätten<br />
in <strong>der</strong> Schweiz. Ich hoffe, dass bis nächsten Sommer 2012 ein Entscheid<br />
über die generelle Ausrichtung getroffen werden kann. Vielleicht kann dieses Projekt<br />
eine Signalwirkung auf die an<strong>der</strong>en Bistümer geben.<br />
Ein drittes Projekt, das vom Bistum her angestrebt wird, betrifft jene, die in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>npflege<br />
engagiert sind. Die Kirchgemeinden werden gebeten ein Inventar zu erstellen,<br />
welche Güter zum Beispiel den Kirchgemeinden und welche an<strong>der</strong>en Personen<br />
gehören, also juristischen Personen wie Stiftungen und Vereine. Was wäre, wenn es in<br />
100 Jahren die Landeskirchen nicht mehr gibt? Dann ist hier ein Fundament vorhanden,<br />
damit unsere Pfarreien, unsere Missionen und das Leben in den Gemeinden weiterhin<br />
bewirtschaftet und die Seelsorgenden o<strong>der</strong> das katechetische Personal angestellt werden<br />
kann. Es ist ein Projekt, das länger dauert. In jedem Kanton wird es wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s<br />
sein. Die Kantone Thurgau und Luzern werden dieses Projekt als erste in Angriff nehmen.<br />
Der <strong>Kirche</strong>nrat ist bereits informiert.<br />
2011 ist das europäische Jahr <strong>der</strong> Freiwilligen. Da und dort gab es in den Pfarreien,<br />
Kirchgemeinden und auch in <strong>der</strong> Landeskirche verschiedene Anlässe. Wir nehmen dieses<br />
Thema auch <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> auf, vor allem jetzt <strong>im</strong> Seelsorgerat. Die Freiwilligen sollen<br />
unterstützt werden, in dem was sie machen und in ihren Projekten. Ein Freiwilliger o<strong>der</strong><br />
eine Freiwillige macht nicht das Leben lang dasselbe. Sie sollen Lust haben und Kompetenzen<br />
erhalten, in an<strong>der</strong>en Bereichen tätig zu werden. Es soll vor allem in den Pfarreien<br />
Handreichungen für die Freiwilligen zur För<strong>der</strong>ung, Ausbildung, Weiterbildung etc.<br />
geben. Die Wertschätzung <strong>der</strong> Freiwilligenarbeit soll konkret sein. Die Person, die sich<br />
freiwillig engagiert, soll davon profitieren können. Unterdessen gibt es auch einen<br />
Markt für Freiwillige. Eine interessierte Person überlegt sich heute, in welcher Institution<br />
er/sie Frreiwilligenarbeit leisten möchte. Diese Arbeit soll dann mit seinem Leben,<br />
seiner Familie und seiner Arbeit in Einklang gebracht werden und dabei kann er/sie<br />
auch etwas profitieren.<br />
Das grösste und auch langfristigstes Projekt ist <strong>der</strong> Pastorale Entwicklungsplan PEP<br />
des Bistums Basel. Ich habe diese Akten gelesen und sie automatisch pastoraler Entwicklungsprozess<br />
genannt. Ein Plan ist abgeschlossen. In einem Prozess müssen wir vorwärts<br />
gehen und ihn durch die Zeit tragen. Es ist nicht etwas, das von heute auf morgen pas-
29<br />
siert. Es soll uns <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> bewusst werden, worum es be<strong>im</strong> PEP geht. Dieses Papier<br />
hat insgesamt vier Kapitel. Die ersten drei Kapitel sind spirituelle, pastorale Kapitel. Es<br />
wird über die Möglichkeit gesprochen, wie die Botschaft des Evangeliums in unserer<br />
Welt ankommt. Darin wird ausführlich beschrieben, wie sich die Welt und die Menschen<br />
verän<strong>der</strong>t haben und wie sich die Gesellschaft entwickelt hat. Trotzdem haben wir ein<br />
Evangelium, einen Gott, einen Jesus und eine Botschaft.<br />
Das vierte Kapitel macht einen Vorschlag, wie man diese drei Kapitel in die Strukturen,<br />
in denen wir leben, einbinden kann. Diese Umsetzung steht in den nächsten Jahren an.<br />
Es sollen Pastoralräume geschaffen werden. Im Kanton Aargau sind es 26 Pastoralräume,<br />
das heisst konkret 26 Projekte. Es geht darum, dass sich die Menschen vor Ort zusammenfinden<br />
und zusammentragen, was sie brauchen, was für eine Bevölkerungsstruktur<br />
sie in diesem Gebiet haben, was für Personen haben wir, die katholisch sind,<br />
was kann in dieser Struktur geleistet werden, wo und wie können wir zusammenarbeiten,<br />
wo können Kräfte gebündelt werden und worauf können wir verzichten. Zusammenfassend<br />
kann ich sagen, dass Prioritäten gesetzt werden sollen.<br />
Im Grunde genommen geht in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> alles noch ein bisschen weiter. Zum Beispiel<br />
hat man die tridentinische Messe gestrichen und jetzt wird sie trotzdem wie<strong>der</strong> gefeiert.<br />
Dieser Prozess wird durch das Bistum resp. durch die Regionalleitungen begleitet.<br />
Die Regionalleitungen vermitteln die Handreichungen <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> neu. Die vier pastoralen<br />
Schwerpunkte, von denen das Bistum spricht, sollen in jedem Pastoralraum vorhanden<br />
sein. Es sind dies die Diakonie, die Erwachsenen, die <strong>im</strong> Glauben begleitet werden<br />
sollen, die Initiationssakramente wie Taufe, Erstkommunion, Firmung sowie die<br />
Gemeinschaften erkennen und bilden, wie z. B. Jungwacht Blauring. Es ist entscheidend<br />
für die <strong>Kirche</strong>, dass wir in Gemeinschaft <strong>Kirche</strong> sind.<br />
In diesen Unterlagen gibt es eine Menge Anregungen, und sie sollen eine Hilfe sein für<br />
Anregungen, selber etwas daraus zu machen. Das PEP resp. die zu bildenden Pastoralräume<br />
erfor<strong>der</strong>n ein hohes Mass an Flexibilität <strong>der</strong> Seelsorgerinnen und Seelsorger, <strong>der</strong><br />
Gläubigen, aber auch <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>npflegen. Und <strong>im</strong> Aargau, höre ich <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>, ist<br />
diese Zusammenarbeit gut bis sehr gut. Ich möchte sie anspornen, weiterhin, vor allem<br />
in diesem Prozess, gut zusammenzuarbeiten und aufeinan<strong>der</strong> zu hören. Am Schluss profitieren<br />
alle. Die Pastoralräume sollen bis ins Jahr 2018 errichtet sein.<br />
Wir müssen in die Zukunft blicken und uns einsetzen, wo es möglich ist. Es gibt bereits<br />
eine Broschüre, zum Thema Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Kirchgemeinde und den Pfarreien.<br />
Die Zusammenarbeit dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Diese Zusammenarbeit<br />
betrifft auch die Katholikinnen und Katholiken, die noch nicht so lange in <strong>der</strong> Schweiz<br />
leben und ihren Glauben in einer eigenen Gemeinschaft leben. Wir nennen diese "An<strong>der</strong>ssprachigen<br />
Missionen". Es ist nicht das Ziel, die Missionen aufzuheben und in die<br />
Pfarrei zu integrieren. Das Ziel ist hier zu schauen, was nötig, was wichtig, was machbar<br />
ist und wo sie mit den Pfarreien zusammenarbeiten können. Es sollen vor Ort Lösungen<br />
gesucht werden.<br />
Fragen und Antworten<br />
Zukunft betreffend Priesterinnen und Aufhebung des Zölibats.<br />
Bischof: Priestermangel gibt es nicht nur <strong>im</strong> Bistum Basel, son<strong>der</strong>n in ganz Europa,<br />
Nord- und Südamerika. Bei uns ist es ein rein demografisches Problem. Wenn weniger<br />
Kin<strong>der</strong> auf die Welt kommen, gibt es auch weniger Kandidaten und zwar nicht nur für<br />
Priester. Es gibt auch einen Mangel an Pastoralassistentinnen und –assistenten und Ordensleuten.<br />
Sie möchten sehr wahrscheinlich einfach die Zulassungsbedingungen än-
30<br />
<strong>der</strong>n, darüber muss diskutiert werden. Die <strong>Kirche</strong> hat sich <strong>im</strong>mer verän<strong>der</strong>t. Sie hat sich<br />
bemüht, die Ordnung so zu gestalten, dass diese wirksam wird in <strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> wir<br />
leben. In <strong>der</strong> katholischen <strong>Kirche</strong> gelten solche Regelungen <strong>im</strong>mer für die ganze Welt.<br />
Be<strong>im</strong> letzten Besuch in Rom habe ich lange mit Kardinal Kurt Koch darüber gesprochen<br />
und auch, wie es in <strong>der</strong> Ostkirche praktiziert wird. Dort hat <strong>der</strong> Priester <strong>im</strong> Dorf eine<br />
an<strong>der</strong>e Stellung wie bei uns, und vor allem die Stellung seiner Frau ist eine ganz an<strong>der</strong>e.<br />
Die Frauen <strong>der</strong> Priester <strong>der</strong> Ostkirche haben ein traditionelles Frauenbild, so wie es die<br />
reformierten Pfarrfrauen vor 40 Jahren hatten. So einfach ist es nicht, dass diese Regelung<br />
für die ganze Welt gültig sein kann. Das Thema Frauen als Priesterinnen ist noch<br />
viel schwieriger. Dies ist aber kein theologisches Argument, son<strong>der</strong>n ein gesellschaftliches.<br />
Zu diesem Thema braucht es eine breite Diskussion, auch unter den Bischöfen.<br />
Be<strong>im</strong> Einführungskurs für Bischöfe habe ich dieses Thema angesprochen. Ein paar haben<br />
mir zugest<strong>im</strong>mt durch Kopfnicken und ein paar haben den Kopf geschüttelt. Zum<br />
Beispiel, wenn eine 19-jährige Frau zu mir kommt und Theologie studieren will, mit <strong>der</strong><br />
Meinung, sie wolle Priesterin werden, dann kann ich nur sagen, dass dies eine super<br />
Idee sei, aber Hoffnung geben kann ich ihr keine. Vielleicht sieht die Welt in 50 Jahren<br />
wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s aus. Wir müssen uns bewusst sein, was geschieht, wenn es weniger Priester<br />
gibt. Die <strong>Kirche</strong> sagt richtigerweise, dass die Eucharistie das Zentrum unseres Glaubenslebens<br />
ist. Wenn wir aber keine Eucharistie feiern können, dann ist dies ein Problem.<br />
Wenn dieses Problem erfasst wird, ist dies bereits ein erster grosser Schritt. Gewisse<br />
Bischöfe in Rom wissen das schon. Aber in Rom gibt es eben keinen Priestermangel. Eine<br />
meiner Aufgaben ist, Mittler zu sein, und dass ich unser Problem <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> vorbringe,<br />
und zwar nicht nur in Rom. Falls ihr meint, dass in den nächsten fünf bis zehn<br />
Jahren dieses Problem gelöst wird, dann mache ich ihnen falsche Hoffnungen. Papst<br />
Benedikt hat signalisiert, was ihm wichtig ist, deshalb werden wir versuchen, das Beste<br />
daraus zu machen. Dieses Thema muss diskutiert werden, um eine neue Lösung zu finden.<br />
Technischer Einfluss auf <strong>Kirche</strong> – Grossbildschirm in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>?<br />
Bischof: Ich glaube nicht, dass wir in Zukunft in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> den Gottesdienst über einen<br />
Grossbildschirm feiern. Das A und O <strong>der</strong> Seelsorge ist doch die Begegnung zwischen den<br />
Menschen. Ich glaube nicht, dass damit nur noch 500 Priester auf <strong>der</strong> ganzen Welt gebraucht<br />
werden.<br />
Aufhebung Zölibat = mehr Priester?<br />
Bischof: Das ist eine Frage, die mit vielen grossen Zweifeln verbunden ist. Wenn wir auf<br />
die reformierte <strong>Kirche</strong> schauen, geht es ihnen nicht besser. Das heisst, dass das Problem<br />
tiefer und an einem an<strong>der</strong>en Ort liegt. Unser Problem liegt in <strong>der</strong> Theologie <strong>der</strong><br />
menschlichen Beziehungen. Alles was mit Ehe, Partnerschaft, Familie, Erziehung zu tun<br />
hat, ist in einem sehr starken Wandel. Die Familie, wie sie die <strong>Katholische</strong> Lehre in Reinform<br />
vorsieht, gibt es schon gar nicht mehr. Hier muss angesetzt werden, und es ist eine<br />
Aufgabe für den Kopf, resp. eine Theologie des menschlichen Zusammenlebens. Wir<br />
werden alle älter. Von mir aus könnte man das mit verheirateten Priestern ausprobieren.<br />
Was ist aber mit jenen Priestern, die sich scheiden lassen und wie<strong>der</strong> heiraten wollen?<br />
Das hat mit <strong>der</strong> Theologie <strong>der</strong> menschlichen Beziehungen zu tun, die ja <strong>im</strong>mer in<br />
irgendeiner Form geordnet sind. Nicht nur in je<strong>der</strong> Religion, son<strong>der</strong>n auch je<strong>der</strong> Staat<br />
ordnet das Zusammenleben auf irgendeine Art und Weise mit dem Ziel, dass die Beziehungen<br />
stabilisiert werden. Je stabiler die Beziehungen sind, desto weniger haben die
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Menschen Probleme und desto weniger muss <strong>der</strong> Staat intervenieren. Deshalb gibt es<br />
auch das Eherecht etc.<br />
<strong>Kirche</strong>ngüterschutz – vom Zivilschutz fotografiert und in Kisten verpackt.<br />
Bischof: Gehört <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nschatz <strong>der</strong> Pfarrei, <strong>der</strong> Kirchgemeinde o<strong>der</strong> gar einer Stiftung?<br />
Dies ist eher die Frage. Es ist gut, wenn sie das machen.<br />
Drei Pfarreien mit zwei Diakonen, einem Laientheologen und zwei pensionierten Priestern.<br />
Wie kann die Eucharistie bei einem Ausfall <strong>der</strong> Priester sichergestellt werden?<br />
Bischof: Falls es nicht mehr möglich ist, die Messe zu feiern o<strong>der</strong> die Sakramente zu<br />
spenden, die nur durch den Priester ausgeführt werden können, zum Beispiel Krankensalbung<br />
o<strong>der</strong> das Sakrament <strong>der</strong> Versöhnung (Beichte), dann braucht es eine an<strong>der</strong>e<br />
Lösung. Wenn ich eine für alle verträgliche Lösung hätte, wär ich jetzt nicht hier, son<strong>der</strong>n<br />
wäre vielleicht bereits Papst. Ich bin mit <strong>der</strong> Personalabteilung <strong>im</strong> Kontakt und<br />
möchte von dieser wissen, welche Seelsorgende in den nächsten 10-, 20-, 30-Jahren<br />
mutmasslich nicht mehr für priesterliche Dienste eingesetzt werden können. Wir müssen<br />
mit vielen Unbekannten arbeiten. Wenn einer 90 Jahre alt ist, ist er bekanntlich<br />
nicht mehr so aktiv. Im Raum Bremgarten gibt es einige Priester. Es gibt auch noch 90-<br />
jährige, die extrem engagiert sind.<br />
Diakone können keine Eucharistie feiern. Das heisst, sie müssten zum Priester geweiht<br />
werden. Diese Frage zeigt unsere Situation auf, dass etwas gemacht werden muss. Es<br />
muss das gemacht werden, was möglich ist. Ein Schritt in diese Richtung ist <strong>der</strong> Pastorale<br />
Entwicklungsprozess PEP. Wichtig ist zu spüren, dass es nicht genügend Priester gibt.<br />
Gemäss <strong>der</strong> Anzahl Katholiken haben wir viele Priester, nur wissen wir nicht, wie alt sie<br />
sind und welche Einsätze sie noch machen können. Wenn wir so tun, als ob es noch genügend<br />
Messen gibt, wird <strong>der</strong> Mangel an Priestern auch nicht gesehen. Ein Pastoralassistent<br />
hat mich einmal gefragt: "Was kann ich für Sie tun?" Ich antwortet ihm: "Am<br />
besten ist es, wenn sie in <strong>der</strong> Liturgie das machen, was ihnen zusteht."<br />
Junge Leute – Freikirchen<br />
Bischof: Das ist ein grosses Phänomen, dass es bei kirchlichen Gemeinschaften, die von<br />
<strong>der</strong> Reformation her kommen, weltweit eine grosse Aufsplitterung gibt. In Lateinamerika<br />
gibt es diese Pfingstkirchen und in Europa, vor allem aber in <strong>der</strong> Schweiz, die Freikirchen.<br />
Diese haben das gewisse Etwas. Zum Beispiel die ICF nennt man die Partykirche,<br />
das ist natürlich gut für die jungen Leute. Die biblische Botschaft ist eine Botschaft, die<br />
das ganze Leben umfasst, komplex und mit Schwierigkeiten und Brüchen gespickt ist,<br />
deshalb können wir uns in vielen biblischen Geschichten wie<strong>der</strong> finden. Diese Botschaft<br />
wird in den Freikirchen viel zu einfach gesehen. Diese nennt man dann Fundamentalisten,<br />
weil sie die Bibel gemäss dem gedruckten Wort aufnehmen. Gewisse Freikirchen<br />
haben zwar eine gewisse Zeitlang grossen Erfolg, ca. zehn Jahre, dann verschwindet sie<br />
wie<strong>der</strong>. Die Leute merken, dass es ihnen dort nicht besser geht.<br />
Was wir von den Freikirchen lernen können, sind zwei Dinge:<br />
Erstens, sie gehen auf die Leute zu. In den 70er Jahren diskutierte man in unserer <strong>Kirche</strong>,<br />
ob wir eine "Geh-hin-<strong>Kirche</strong>" o<strong>der</strong> "Komm-hin-<strong>Kirche</strong>" sind. Das heisst, wir warten<br />
in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>, bis jemand kommt.
32<br />
Das Zweite, das wir lernen können, was für mich sehr wichtig scheint: sie haben eine<br />
Sprache, die die Menschen verstehen. Die Sprache in <strong>der</strong> Liturgie ist wirklich manchmal<br />
sehr schwierig zu verstehen. Die biblischen Texte können wir teilweise noch verstehen,<br />
aber es geht um die Sprache <strong>der</strong> Theologen. Diese guten Beispiele sollten wir aufnehmen.<br />
Schlusswort<br />
Kann man als einzelner Bischof etwas erreichen? Ein einzelner Bischof kann allein nichts<br />
erreichen. Das heisst, mit den Bischöfen ist es genau dasselbe, wie mit den Pfarreien<br />
und den Kirchgemeinden. Was ein einzelner Bischof aber machen kann ist: er kann versuchen,<br />
sich zu vernetzen. Es gab einmal ein Plakat von <strong>der</strong> Caritas, das lautete: „Gott<br />
hat keine Hände, nur deine Hände“. Eine meiner Aufgaben, ist in den Dialog mit verschiedenen<br />
an<strong>der</strong>en Bischöfen und an<strong>der</strong>en <strong>Kirche</strong>n zu treten. Es gibt an<strong>der</strong>e <strong>Kirche</strong>n,<br />
die nicht dieselben Probleme haben. Zusammen mit an<strong>der</strong>en Bischöfen kann viel bewegt<br />
werden. Es braucht nicht Tausend, es braucht ein paar, die sich engagieren.<br />
Das zweite Ziel von mir ist, wie das Ziel eines jeden Christen, dass ich ein würdiges Leben<br />
führen kann. Ein Ziel als Bischof habe ich nicht. Ich mache einen Schritt nach dem<br />
an<strong>der</strong>en.<br />
Der Vorsitzende, Peter Neuhaus dankt Bischof Felix für seinen Vortrag und die Antworten<br />
auf unsere Fragen und überreicht ihm einen kunterbunten Korb mit Spezialitäten<br />
aus dem Kanton Aargau und <strong>der</strong> Propstei Wislikofen.<br />
Bischof Felix erteilt uns zum Abschluss den Wegsegen.<br />
Schluss 2. Teil: ca. 17.40 Uhr