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Geschäftsstelle Evaluation<br />

der Fachhochschulen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Bericht über die externe Evaluation an der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (KFHNW) - Studiengänge Soziale Arbeit und Heilpädagogik<br />

6. – 10. Dezember 2004<br />

Die Fachbereiche Sozialwesen der Abteilungen Aachen, Köln, Münster und Paderborn der<br />

<strong>Katholische</strong>n Fachhochschule <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> haben sich intern evaluiert und die<br />

Ergebnisse in einem Evaluationsbericht (Berichtszeitraum 2002-2004; Datenbasis: Erhebung<br />

hochschulstatistischer Grunddaten gemäß ergänztem ZEvA-Standard, Einbeziehung der<br />

Ergebnisse zentral koordinierter Befragungen – AnfängerInnen, AbsolventInnen,<br />

Lehrveranstaltungsbewertung, Studierende im Praxissemester, hauptamtlich Lehrende)<br />

festgehalten. Im Einvernehmen mit der Hochschulleitung ist die Geschäftsstelle Evaluation<br />

der Fachhochschulen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> mit der Organisation der externen<br />

Begutachtung beauftragt worden. Evaluationsgegenstand waren die Studiengänge Soziale<br />

Arbeit (Sozialarbeit/ Sozialpädagogik) an allen vier Standorten sowie der Studiengang<br />

Heilpädagogik am Standort Münster. Die Gutachtergruppe setzte sich wie folgt zusammen:<br />

Prof. Dr. Angelika Diezinger<br />

Fachhochschule Esslingen, FB Sozialwesen<br />

Vorsitz<br />

Prof. Dr. Tilly Miller<br />

<strong>Katholische</strong> Stiftungsfachhochschule München, Abt. München<br />

Prof. Dr. Ria Zeitz-Degott<br />

<strong>Katholische</strong> <strong>Hochschule</strong> für Soziale Arbeit, Saarbrücken<br />

Rainer Schumacher<br />

Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.<br />

Leiter Fachbereich Integration und Rehabilitation<br />

Prof. Dr. Herbert Pielmaier<br />

<strong>Katholische</strong> Fachhochschule Freiburg, FB Sozialwesen<br />

Dipl.-Soz.-Wiss. Andreas Schwarze<br />

Referent, Jugendhilfeverbund Wesel<br />

Aufgabe der GutachterInnen war es, die interne Evaluation der Fachbereiche auf der Basis<br />

des Hauptziels „Qualitätssicherung der Lehre“ im Hinblick auf Ziele, Zielerreichung und<br />

Weiterentwicklung unter Berücksichtigung der beeinflussbaren und feststehenden Rahmenbedingungen<br />

zu beurteilen. Basis für die Gespräche der GutachterInnen mit VertreterInnen<br />

allen relevanten Hochschulgruppen und der Verwaltung waren die Selbstreports der<br />

<strong>Hochschule</strong> bzw. der einzelnen Standorte.<br />

Aufgrund des dichten Zeitplans (siehe Anhang) haben sich die GutachterInnen darauf<br />

verständigt, das fachliche Profil und die Studienorganisation der grundständigen<br />

Studiengänge Soziale Arbeit“ und „Heilpädagogik“ (Münster) in den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Dies deckte sich mit dem primären Interesse der Fachhochschule, die aus den<br />

Evaluationsergebnissen v.a. eine Rückmeldung im Hinblick auf die Überführung der<br />

grundständigen Studiengänge in eine konsekutive Ausbildungsstruktur (Bachelor/Master)<br />

erhalten möchte. Daher sind die bestehenden Weiterbildungsstudiengänge (Master) nicht<br />

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6. – 10. Dezember 2004<br />

spezifisch betrachtet worden, ebenso wenig die übrigen Weiterbildungsaktivitäten der<br />

einzelnen Standorte, die umfangreich und durchaus wichtig für die Wahrnehmung der<br />

Fachhochschule als regionale Kompetenzzentren sind. Auch auf die Forschungsaktivitäten<br />

wurde nur in soweit eingegangen, als die Breite der Forschung und die Verknüpfung mit der<br />

Lehre im grundständigen Studiengang betrachtet wurden. Überprüft wurde auch, wie der<br />

Zugang der hauptamtlich Lehrenden zu Forschungsmöglichkeiten geregelt und unterstützt<br />

wird.<br />

Zielsetzung des Berichts ist es, Entwicklungspotentiale und Reformbedarfe im Hinblick auf<br />

die anstehende Umstellung der Ausbildungsstruktur zu geben. Diese zeigen sich aufgrund<br />

der gemeinsamen Studien- und Prüfungsordnung teilweise an allen Standorten. Allerdings<br />

wird auch auf Besonderheiten der Standorte eingegangen, da die dezentrale Struktur<br />

insgesamt eine große Ressource für die KFH NW darstellt. Die Darstellung einzelner<br />

Standorte erfolgt daher nicht in vergleichender Absicht.<br />

1 Aufbau und Profil des Studienganges „Soziale Arbeit“<br />

Die Evaluation des Studienganges „Soziale Arbeit“ findet in einer spezifischen<br />

Umbruchsituation statt, die die interne Wahrnehmung der Stärken und Schwächen und der<br />

Entwicklungsnotwendigkeiten bzw. -optionen beeinflusst: Erst im Juli 2001 ist eine neue<br />

Diplom-Studienordnung erlassen worden. Darin wurden die bis dahin getrennten<br />

Studiengänge Sozialarbeit und Sozialpädagogik zusammengeführt und ein integriertes<br />

Praxissemester eingeführt. Dadurch verlängerte sich die Regelstudienzeit auf 8 Semester.<br />

Das Praxissemester in Verbindung mit weiteren Praxisphasen ersetzt das Anerkennungsjahr<br />

(Berufspraktikum). Während die Zusammenführung erklärtes Ziel der <strong>Hochschule</strong> war und<br />

bereits in den bis dahin geltenden Studienkonzepten vorweggenommen gewesen ist, wird<br />

die Veränderung bei den praktischen Studienanteilen <strong>von</strong> vielen Studierenden, aber auch<br />

einigen Lehrenden skeptisch beurteilt. Ohne über die Erfahrung des Durchlaufs eines<br />

gesamten Studienjahrgangs nach der neuen Ordnung zu verfügen, steht nun die noch sehr<br />

viel weitergehende Neustrukturierung des Studienganges durch Modularisierung und<br />

Verkürzung der Studiendauer bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss an.<br />

1.1 Ausbildungsziele und Inhalte des Lehrangebots<br />

Die Studiengänge Soziale Arbeit verstehen sich als berufsqualifizierende Angebote für<br />

Tätigkeiten, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden erfordern.<br />

Wissenschaftliches und berufspraktisches Wissen soll in einen reflexiven Zusammenhang<br />

gestellt werden, damit sich eine professionelle Handlungskompetenz entwickeln kann. Die<br />

wissenschaftliche Grundlegung orientiert sich an der Disziplin „Soziale Arbeit“, diese<br />

wiederum wird nach Aussagen des Selbstreports als multidisziplinär begriffen.<br />

Handlungsorientierung (Praxisbezug) und Forschungsbezug (im Sinne <strong>von</strong> Praxisforschung)<br />

werden als weitere wichtige Kriterien besonders hervorgehoben. Über die Vermittlung <strong>von</strong><br />

Fachwissen hinaus wird die ganzheitliche Entfaltung der menschlichen Person im Sinne<br />

christlicher Verantwortung besonders hervorgehoben. Als Schlüsselqualifikationen werden<br />

Sachkompetenzen (im Wesentlichen theoretische Wissensbestände, methodische<br />

Kenntnisse und berufspraktische Grundlagen), Sozialkompetenzen (im Hinblick auf<br />

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Zusammenarbeit mit Klienten und KollegInnen) sowie Selbstkompetenz (v.a. Selbstreflexion<br />

im Hinblick auf die berufliche Identitätsbildung und religiöse Standortbestimmung)<br />

hervorgehoben. Zukünftig werden verstärkte Anforderungen v.a. im Bereich internationaler<br />

Kenntnisse und interkultureller Kompetenzen gesehen.<br />

Im Hinblick auf die Vielfalt der Aufgaben, auf die AbsolventInnen vorbereitet werden müssen,<br />

wird im Studienaufbau eine Mischung aus generalistischer Ausrichtung (v.a. im<br />

Grundstudium) und Spezialisierung (durch die Wahl <strong>von</strong> Studienschwerpunkten im<br />

Hauptstudium, die auch weitgehend die Arbeitsfelder für das Praxissemester und der<br />

Feldprojekte bestimmen), erkennbar. Die sog. Bezugswissenschaften werden v.a. als<br />

„Basiselemente der Sozialen Arbeit“ im Grundstudium vermittelt und (weitgehend)<br />

abgeschlossen sowie im „Interdisziplinären Projektseminar“ im Hauptstudium bzw. in<br />

fächerspezifischen Feldseminaren nochmals aufgenommen. Neben vier Pflichtfächern<br />

können Studierende aus weiteren 5 Wahlpflichtfächern individuelle Schwerpunktsetzungen<br />

vornehmen. Das Kernfach „Soziale Arbeit“ zieht sich durch Grund– und Hauptstudium, wobei<br />

Theorien und Konzepte anteilsmäßig gleichgewichtet sind. Fast ebenso groß ist das<br />

Stundenkontingent für Techniken beruflichen Handelns. Sowohl im Grundstudium, wie im<br />

Hauptstudium sind Veranstaltungen zum Wissenschaftlichen Arbeiten vorgeschrieben. Einen<br />

breiten Raum nehmen praxisorientierte Lehrangebote ein: Bereits im Grundstudium wird<br />

durch ein sog. Lernprojekt (18 Praxistage) (zwischen 1. und 2. Semester) sowohl der<br />

Praxisbezug als auch die Haltung des forschenden Lernens eingefordert und durch<br />

entsprechende Einführung vorbereitet. Das integrierte Praxissemester findet im 5. Semester<br />

statt. Es wird durch eine Orientierungsveranstaltung vorbereitet und durch ein Theorie-<br />

Praxis-Seminar begleitet. Im Feldprojekt sollen die Praxiserfahrungen vertieft und<br />

weiterentwickelt werden. Sowohl Praxissemester wie Feldprojekte können im Ausland<br />

durchgeführt werden. Praxissemester und Feldprojekt werden durch Supervision begleitet.<br />

Genderperspektiven und interkulturelle Fragestellungen sind im Curriculum in der Regel als<br />

Querschnittsthemen oder zusätzlich durch spezifische Angebote verankert. Die Gelegenheit<br />

zur Qualitätssicherung und –entwicklung dieser Angebote soll u.a. durch den vor kurzem<br />

gegründeten Forschungsschwerpunkt: „Gender und Soziale Arbeit“ erfolgen.<br />

Stellungnahme der GutachterInnen:<br />

Die Ausbildungsziele entsprechen den allgemeinen Zielsetzungen der geltenden Rahmen-<br />

Diplom-Studienordnung. Sie entsprechen auch den o.g. Studienzielen weitgehend. Trotz der<br />

Betonung, dass die Inhalte der „fächerspezifischen Basiselemente“ auf das Kernfach<br />

bezogen sind, bleibt der Eindruck einer gewissen fachspezifischen „Versäulung“ im<br />

Grundstudium bestehen. Er prägt v.a. die Wahrnehmung der Studierenden. Im Hinblick auf<br />

die Modularisierung sollten, wie bereits im Hauptstudium erfolgreich praktiziert,<br />

interdisziplinäre Schnittstellen themenspezifisch stärker beachtet werden.<br />

Mit der Wahl eines Studienschwerpunktes findet eine deutliche Spezialisierung der<br />

theoretischen und praktischen fachspezifischen Wissensbestände statt. Wie im Selbstreport<br />

(S. 46) aufgeführt, sind damit auch unterschiedliche Gewichtungen sozialarbeiterischer bzw.<br />

sozialpädagogischer Inhalte verbunden. Bei der Umstellung auf Module sollte darauf<br />

geachtet werden, dass jede/r Studierende ausreichend Gelegenheit erhält, mit beiden<br />

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Perspektiven vertraut zu werden, da dies den „vermischten“ Anforderungen in der<br />

Berufspraxis entspricht.<br />

Übereinstimmend wird der Studiengang <strong>von</strong> Lehrenden und Studierenden als „praxisnah“<br />

beschrieben und positiv gewürdigt. Die frühe Heranführung an Praxisforschung und die<br />

deutliche Projektorientierung des Studiums stellt eine Stärke dar. Sie sollte in die neue<br />

Studienstruktur übernommen werden, da sie eine gute Möglichkeit bietet, die<br />

Praxisorientierung auch in einem verkürzten Studiengang zu erhalten, falls kein integriertes<br />

Praxissemester mehr vorgesehen ist. Gleiches gilt für das Feldprojekt, für das allerdings bei<br />

Wegfall des Praxissemesters neue Zugänge in die Praxis gestaltet werden müssen. Allein<br />

die Tatsache, dass die regionale Praxis bereits bei kürzeren Praxisphasen kooperiert, stellt<br />

eine wichtige Hilfestellung für eine Neuorientierung der Praxisanteile im Bachelor dar. Mit der<br />

Forschungsorientierung dieser Studienanteile ist zugleich ein wichtiger Ansatzpunkt für eine<br />

wissenschaftliche Fundierung des Bachelor (als Hinführung auf einen forschungsorientierten<br />

konsekutiven Master-Studiengang) vorhanden. Auch die internationale Orientierung, die<br />

Motivierung und Unterstützung der Studierenden, die diese Praxisanteile im Ausland<br />

absolvieren und ihre interkulturellen Kompetenzen wieder vor Ort einzubringen, ist ein<br />

nachahmenswerter Ansatz, die neuen Kompetenzziele Internationalität und Interkulturalität<br />

zu erreichen. Die zahlreichen und standortspezifischen internationalen Beziehungen zu<br />

<strong>Hochschule</strong>n und Praxisstellen bilden hierfür eine gute Grundlage.<br />

Die theoretische Profilbildung des Studienganges, v.a. des Kernfaches Soziale Arbeit wird in<br />

den Selbstberichten und den Gesprächen nicht deutlich erkennbar und ist im Vergleich zur<br />

Praxisorientierung ausbaufähig. Die verbindlichen theoretischen Basiskenntnisse sollen<br />

stärker verdeutlicht werden und die wissenschaftlichen Profile sollen klarer erkennbar<br />

werden.<br />

Aus dem Vorlesungsverzeichnis wird erkennbar, dass sich alle Standorte bemühen, ein<br />

möglichst breites Lehrangebot zu machen. Das Bewusstsein für die Bedeutung <strong>von</strong><br />

Geschlecht als Strukturkategorie der Sozialen Arbeit und die Notwendigkeit der Verankerung<br />

im Lehrangebot wird überall betont, die Umsetzung hängt offensichtlich stark vom<br />

individuellen Engagement einzelner (weiblicher) Lehrender ab. Überlegt werden muss auch,<br />

wie mit der Erfahrung umgegangen werden soll, dass das Interesse Studierender an diesem<br />

Thema nachlässt.<br />

Besonders hervorzuheben sind die deutlich erkennbaren Anteile zur Selbstreflexion im<br />

Studium. Insbesondere die Supervision im Praxissemester und während des Feldprojektes,<br />

die allein vom Träger finanziert wird, stellt ein Qualitätsmerkmal der Studiengänge dar. Für<br />

die Fortführung im Bachelor kann besonders auf die Zielsetzungen und Erfahrungen bei der<br />

Begleitung der Feldprojekte zurückgegriffen werden (siehe Praxisordnung, Punkt 5.2).<br />

1.2 Organisation <strong>von</strong> Lehre und Studium<br />

Die Zahl der Studienplätze ist begrenzt, die Auslastung kann an den vorhandenen<br />

Kapazitäten orientiert werden. Insgesamt verfügt die Kath. FH NW über 550 Studienplätze im<br />

Studiengang Soziale Arbeit. Derzeit ist eine Überbelegungsquote <strong>von</strong> rund 10 % gegeben.<br />

Die Zulassung zum Studium erfolgt nur zum Wintersemester. Die Studiengänge sind als<br />

Vollzeitstudiengänge konzipiert, in Aachen gibt es für 30 Studentinnen die Möglichkeit,<br />

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neben Familientätigkeit ein Kompaktstudium zu absolvieren, in Köln gibt es 20 Studienplätze<br />

in einem berufsbegleitenden Studiengang.<br />

Seit einigen Jahren ist ein markanter Anstieg der Bewerbungszahlen an allen Standorten<br />

festzustellen, dessen Ursachen noch nicht schlüssig ermittelt werden konnten. Der Anteil der<br />

Studierenden mit einer allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife nimmt etwas ab,<br />

ist jedoch deutlich vom regionalen Einzugsgebiet der Standorte geprägt. Die einzelnen<br />

Standorte führen auch das Bewerbungs- und Auswahlverfahren durch, das teilweise<br />

erheblichen Aufwand für die Lehrenden mit sich bringt. Sie verfügen damit über die<br />

Möglichkeiten, auf regionale Nachfrage spezifisch reagieren zu können.<br />

Die Zusammensetzung der Studierenden ist geprägt durch einen sehr hohen Anteil<br />

weiblicher Studierender (über 80 %, Tendenz steigend) und – an den einzelnen Standorten<br />

unterschiedlich – einen großen Anteil <strong>von</strong> Studierenden mit Berufsausbildung bzw. -<br />

erfahrung vor dem Studium (40%). Darüber hinaus wird deutlich, dass nicht nur Studierende<br />

in den Kompaktstudiengängen, sondern auch viele in den Vollzeitstudiengängen eher als<br />

Teilzeitstudierende zu betrachten sind. Den Lehrenden ist diese Tatsache bewusst und<br />

durch die Evaluation auch in ihrem Ausmaß bekannt. Dies macht sich an spezifischen<br />

„kritischen“ Phasen des Studienverlaufs bemerkbar (s.u.).<br />

Die Organisation des Studiums ist durch die Tatsache gekennzeichnet, dass noch zwei<br />

Studienordnungen berücksichtigt werden müssen. Dies bedeutet durchaus einen erheblichen<br />

Mehraufwand bei der Organisation, v.a. bei der Umsetzung der neuen Studienanteile<br />

(Praxissemester, Feldprojekt).<br />

Die Studiengänge sind nicht modularisiert. Die Einführung des ECT-Systems ist jedoch<br />

bereits erfolgt, um die Anerkennung <strong>von</strong> Auslandssemestern für Studierende zu erleichtern.<br />

Der Studiengang gliedert sich in ein viersemestriges Grundstudium und in ein<br />

viersemestriges Hauptstudium mit dem integrierten Praxissemester. Die Organisation <strong>von</strong><br />

Lehre und Studium geschieht vor Ort in den Standorten. Die Abstimmung des<br />

Studienangebots wird (v.a. im Grundstudium) zuerst fächerintern <strong>von</strong> den Lehrenden<br />

vorgenommen, für einzelne Studienanteile (Lernprojekte, Feldprojekte,<br />

Studienschwerpunkte) sind einzelne Lehrende als KoordinatorInnen eingesetzt. Die<br />

Absprache mit den Lehrbeauftragten erfolgt inhaltlich über die zuständigen FachkollegInnen,<br />

auf die zeitlichen Einschränkungen wird Rücksicht genommen. Nach Auskunft der<br />

Lehrbeauftragten sind sie fachlich ausreichend eingebunden, Informationen zum<br />

Studienablauf, zu Änderungen und Neuerungen und Anregungen <strong>von</strong> ihrer <strong>Seite</strong> werden<br />

jedoch je nach Enge und Verbindlichkeit dieser personenbezogenen Einbindung sehr<br />

unterschiedlich kommuniziert.<br />

Von den Lehrenden wird als Problem vor allem die Lehrplangestaltung beschrieben, das<br />

Bemühen, Lehrveranstaltungen fachlich und zeitlich weitgehend überschneidungsfrei<br />

anbieten zu können. Dies führt zu relativ unflexiblen Stundenplänen. Von Studierenden wird<br />

dagegen deutlicher der Zugang zu teilnehmerbegrenzten Veranstaltungen und v.a. die<br />

Unsicherheit thematisiert, welche thematischen Angebote regelmäßig und verlässlich<br />

angeboten werden. Im Grundstudium berichten Studierende an allen Standorten über<br />

Präsenzzeiten, die weit über den <strong>von</strong> der Studien- und Prüfungsordnung vorgeschriebenen<br />

liegen. Mit der „Überbelegung“ reagieren sie offensichtlich individuell auf die <strong>von</strong> ihnen<br />

beklagte Planungsunsicherheit. Damit aber wird die Zeit für selbstorganisiertes Lernen<br />

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deutlich eingeschränkt, die Lehrenden erleben wiederum die Studierenden eher als<br />

„SchülerInnen“.<br />

Die Studierenden berichten vom Grundstudium über widersprüchliche Erwartungen:<br />

Einerseits sind sie in kleinen Gruppen organisiert, die selbstorganisiertes, projektorientiertes<br />

Lernen ermöglichen sollen, andererseits erleben sie die ersten Studienangebote als stark<br />

verschult. Die hohen Präsenzzeiten im Grundstudium lassen ihnen individuell nicht<br />

ausreichend Zeit selbstorganisiert zu studieren.<br />

Die Lernatmosphäre wird durchweg positiv bewertet, v.a. werden die Übersichtlichkeit der<br />

Fachbereiche und der gute Kontakt zu den Lehrenden stets hervorgehoben.<br />

Stellungsnahme der GutachterInnen:<br />

Die Organisation des Lehrangebots erfordert aufgrund der zahlreichen informellen und<br />

formellen Absprachen einen hohen Koordinationsaufwand. Nach Ansicht der Studierenden,<br />

aber auch der Lehrbeauftragten erfolgen die Informationen sehr kurzfristig und erschweren<br />

die Planung. Die Gutachterinnen regen an, die fachliche Anbindung der Lehrbeauftragten<br />

weiterhin über FachkollegInnen zu organisieren, aber einmal im Semester allgemeine<br />

Informationen über die organisatorischen und inhaltlichen Entwicklungsprozesse der<br />

Fachbereiche und Standards der Leistungsbewertungen (in schriftlicher Form oder bei einem<br />

Meeting) zu geben, damit alle Lehrenden über einen gemeinsamen Informationsstand<br />

verfügen.<br />

Für die Überschaubarkeit und Planbarkeit der individuellen Studienverläufe sollte deutlicher<br />

gemacht werden, welche inhaltlichen Angebote regelmäßig angeboten werden. Falls solche<br />

Informationen vorhanden sind, müsste ein besserer Transfer zu den Studierenden<br />

geschaffen werden. Auf dieser Basis ließe sich das ausdrücklich gewünschte Ziel, die<br />

Selbstorganisation der Studierenden zu stärken, möglicherweise besser erreichen.<br />

Stark nachgefragte teilnehmerbegrenzte Veranstaltungen sollten nach einem<br />

überschaubaren System belegbar sein und nicht im „Windhund-Verfahren“(die studentischen<br />

Anregungen dazu – siehe Aachen – sollten ausprobiert werden) und ebenfalls regelmäßig<br />

angeboten werden. Dies könnte die Tendenz zur Überbelegung im Grundstudium<br />

aufbrechen und Zeiträume für individuelles Lernen schaffen. Damit könnte auch die<br />

Diskrepanz zwischen einer starken Verschulung in den Bezugswissenschaften einerseits –<br />

die durchaus zur beklagten „Passivität“ der Studierenden beiträgt - und der gewünschten<br />

Selbstorganisation in den projektorientierten Studienanteilen andererseits verringert werden.<br />

Bei der Modulgestaltung und –beschreibung können für Studierende nachvollziehbar die<br />

Erwartungen an Dauer und Relevanz studentischer Eigenarbeit in verschiedenen<br />

Veranstaltungstypen berücksichtigt werden. Die ECTS-Einführung und die Erfahrungen mit<br />

Modularisierung in einzelnen Weiterbildungs-Mastern stellen eine wichtige Grundlage für die<br />

anstehende Studienreform dar.<br />

Nach Meinung der GutachterInnen besteht Entwicklungsbedarf eher im Bereich struktureller<br />

Organisation: Es sollte darauf geachtet werden, dass für Studierende deutlicher inhaltliche<br />

und formale Zuständigkeiten <strong>von</strong> Stellen und Personen transparent werden.<br />

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1.3 Beratung und Betreuung der Studierenden<br />

Die <strong>Hochschule</strong> möchte ausdrücklich nicht nur fachwissenschaftlich fundiert eine erste<br />

Berufsqualifikation vermitteln, sondern dies auf der Basis eines christlichen Menschen- und<br />

Weltbilds tun. Sie intendiert aus dieser Grundüberzeugung heraus, die ganzheitliche<br />

Entfaltung der Person in den Vordergrund zu stellen. Neben der Orientierung ihrer Angebote<br />

zeigt sich dies überzeugend in der offenen Kommunikationsstruktur, die durch gegenseitigen<br />

Respekt und Achtung gekennzeichnet ist. In den Fachbereichen herrscht eine hohe<br />

Sensibilität für das Sozialprofil und die Lebenswelt der Studierenden. Dies drückt sich v.a. in<br />

der Gestaltung der persönlichen Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden, der<br />

Erreichbarkeit und Offenheit der Lehrenden für die Belange der Studierenden aus. Das<br />

häufig als „familiär“ beschrieben Klima wird <strong>von</strong> beiden <strong>Seite</strong>n wertgeschätzt und stellt eine<br />

wichtige Ressource für ein erfolgreiches Studium bzw. für die Erreichung des o.g. Ziels der<br />

ganzheitlichen Entfaltung der menschlichen Person dar. Das Mentorensystem setzt ebenfalls<br />

v.a. auf „Kommunikation“ und Optimierung durch Verbesserung der Beziehungskultur.<br />

Die Beratung der Studierenden zum Studienablauf ist stark durch diese persönliche<br />

Kommunikationsstruktur geprägt. Dies gilt für die Studieneinführung, die durch studentische<br />

TutorInnen gestaltet wird, für die <strong>von</strong> Studierenden geschätzte „Erreichbarkeit“ der<br />

Lehrenden, wie auch für die allgemeinen Beratungen, z.B. das Mentorship der<br />

ProfessorInnen. Dadurch ergeben sich auf den ersten Blick „kurze Wege“, die aber nicht<br />

notwendig auch „schnelle“ Ergebnisse bringen, da verbindliche Auskünfte und<br />

Zuständigkeiten in der Regel nicht <strong>von</strong> einer Person erbracht werden können.<br />

Die Schulung der TutorInnen muss nach Ansicht der Gutachter deutlich verbessert werden,<br />

hierzu bedarf es allgemein verbindlicher Empfehlungen, auch eine (zeitweise) Beteiligung<br />

der ProfessorInnen an der Einführung könnte die Orientierung der Erstsemester verbessern.<br />

Die persönliche Begleitung durch das Studium durch professorale Mentoren kommt schnell<br />

an personelle Grenzen, wenn diese Studierende sowohl fachlich wie organisatorisch beraten<br />

sollen. Daher sollten zusätzlich klare institutionelle Zuständigkeiten verdeutlicht werden<br />

(„Beauftragte“, Zuständigkeit <strong>von</strong> Verwaltung und Lehrenden). Dies könnte Lehrende <strong>von</strong><br />

Organisationsaufgaben entlasten und für Studierende tatsächlich „kurze Wege“ zur Lösung<br />

<strong>von</strong> Aufgaben oder Problemen bereitstellen. Studierende könnten die <strong>Hochschule</strong> auch als<br />

moderne Organisation erleben – was im Hinblick auf die Berufsrealität eine sinnvolle<br />

Lernerfahrung darstellt.<br />

1.4 Prüfungsorganisation<br />

Die positiv zu würdigenden Anstrengungen, eine offene Kommunikationsstruktur zu erhalten,<br />

schlagen sich nach Ansicht <strong>von</strong> Studierenden wie Lehrenden nicht ausreichend nieder in der<br />

gewünschten „selbstgesteuerten Lernkultur“. Es wird kritisch angemerkt, dass die (Leistungs-<br />

)Ansprüche, die eine Ausbildungsinstitution impliziert, für Studierende nicht ausreichend<br />

transparent sind und ihre Verbindlichkeit insbesondere in kritischen Lebenssituationen –<br />

Familientätigkeit, finanzielle Engpässe – als „verhandelbar“ erscheint. Dies wird durch den<br />

Umstand erleichtert, dass Erwartungen an Studien- und Prüfungsleistungen nicht allgemein<br />

verbindlich bzw. transparent sind, sondern fast ausschließlich personenbezogen erfahren<br />

werden. Hinzu kommt, dass durch die Gestaltung der Prüfungsordnung die möglichen<br />

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Funktionen <strong>von</strong> Prüfungen sehr unterschiedlich zur Geltung kommen: Die Selektionsfunktion<br />

der Prüfungen ist abgeschwächt, da zwar die Zulassung zu Fachprüfungen im Hauptstudium<br />

nur mit Nachweis der Zwischenprüfung erfolgt, andere Leistungen im Hauptstudium – z.B.<br />

das Praxissemester – jedoch erbracht werden können, ohne dass alle Leistungen der –<br />

kumulativen - Zwischenprüfung vorliegen. Die Funktion der Rückmeldung über den<br />

Leistungsstand (vor allem im Kernfach) kann sich bis an das Ende des Hauptstudiums<br />

verzögern oder erfolgt auf der Basis <strong>von</strong> Studienleistungen in den Lehrveranstaltungen,<br />

deren Standards aber häufig als unklar, vage oder personenspezifisch erlebt werden. Die<br />

Funktion, Lernen zu steuern, geht v.a. nach Auskunft der Studierenden verloren. Es<br />

erscheint schwierig, thematische Bezüge zwischen einzelnen Veranstaltungen und<br />

Fachprüfungen herzustellen. Dies erzeugt große Unsicherheit bei der Vorbereitung. Dies<br />

kann zu dem in allen Selbstberichten kritisch vermerkten Umstand führen, dass die<br />

Studierenden nicht rechtzeitig alle Prüfungen im Grundstudium ablegen können und somit in<br />

Verzug gelangen. Teilweise legen sie im Praxissemester Prüfungen ab.<br />

Dieser Punkt wird sich mit der Modularisierung entspannen, da jedes Modul mit einer<br />

Prüfung abgeschlossen werden muss und die Standards der Prüfungsleistungen und ihr<br />

Niveau in den Modulbeschreibungen dargestellt werden. Für die Studierenden im Diplom-<br />

Studiengang sollten jedoch klare Standards für die einzelnen Studienleistungen entwickelt<br />

werden.<br />

1.5 Studienerfolg<br />

Da noch kein Studienjahrgang nach der neuen Diplom-Studienordnung die <strong>Hochschule</strong><br />

verlassen hat, können über deren Studienerfolg bzw. die Einmündungschancen keine<br />

konkreten Aussagen gemacht bzw. überprüft werden. In den Selbstreports wird deutlich,<br />

dass die Fachbereiche sich bemühen, Studierende zum Erfolg zu führen und<br />

Studienabbrüche zu vermeiden versuchen. Die Einmündungswege der Absolventinnen<br />

wurden erfasst, sie werden auch genutzt, um Problemlagen bzw. Chancen frühzeitig zu<br />

erkennen. Festzustellen ist, dass die einzelnen Fachbereiche in ihrem regionalen Umfeld<br />

einen guten Ruf genießen, <strong>von</strong> dem ihre AbsolventInnen durchaus profitieren. Unsicherheit<br />

bezüglich ihrer Einmündungschancen formulieren dagegen die Studierenden und machen<br />

dies am Wegfall des Anerkennungsjahres fest. Hier besteht für die einzelnen Fachbereiche<br />

Aufklärungs- und Beratungsbedarf, damit vorauseilende Resignation verhindert wird.<br />

1.6 Forschung und Transfer in die Lehre<br />

Praxis- und anwendungsbezogene Forschung findet an allen Standorten entsprechend dem<br />

Profil des Kollegiums und der regionalen Bedarfe mit unterschiedlichen thematischen<br />

Schwerpunkten statt. Darin werden sie durch die Hochschulleitung (siehe Punkt 2) deutlich<br />

administrativ und finanziell unterstützt. Die einzelnen Standorte werden <strong>von</strong> der Praxis als<br />

kompetente Partner für Forschungsfragen wahrgenommen. Über die Einwerbung <strong>von</strong><br />

Drittmitteln (die im Bereich sozialwissenschaftlicher und Praxis-/anwendungsorientierter<br />

Forschung insgesamt schwieriger ist) werden auch wissenschaftliche MitarbeiterInnen-<br />

Stellen geschaffen. Diese Projekte mit in der Regel 2-3 Jahren Laufzeit betreffen zumeist die<br />

Forschungsschwerpunkte der <strong>Hochschule</strong> (Sucht, Gender und Interkulturalität) und tragen<br />

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zur Profilierung des Faches und zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (v.a.<br />

im Kernfach) bei. Daneben haben eher kürzere Projekte v.a. Bedeutung für die<br />

projektorientierten Teile des Studiums, da sie einen schnellen Transfer in die Lehre bzw. den<br />

Einbezug der Studierenden in Forschungsvorhaben leichter ermöglichen. Über die einzelnen<br />

Standorte hinweg zeigt sich das Problem der Forschung an Fachhochschulen generell,<br />

angesichts der hohen Lehrbelastung Zeit für Forschungsanträge zu schaffen und möglichst<br />

vielen Lehrenden entsprechende Entlastungen zu bieten. Aktuell wird dies sicherlich durch<br />

die Belastung der Studienreform noch zusätzlich erschwert. Die GutachterInnen regen an,<br />

dass auch FachlehrerInnen („lehrende SozialarbeiterInnen“) die Möglichkeit zu einem<br />

Forschungssemester offen steht, um die Weiterentwicklung der Wissenschaft Soziale Arbeit<br />

voranzutreiben.<br />

2. Die dezentrale Struktur der <strong>Hochschule</strong><br />

Die KFH NW wurde 1971 gegründet. Sie wird <strong>von</strong> den fünf (Erz)Bistümern NW getragen. Die<br />

Hochschulleitung, Zentralverwaltung und Trägergesellschaft sitzen in Köln; dort und in<br />

Aachen, Münster und Paderborn bestehen insgesamt vier Abteilungen, die durch die<br />

Fachbereiche des Sozialwesens deutlich geprägt sind. Es werden insgesamt 5<br />

Diplomstudiengänge und fünf Weiterbildungs-Master (4 Semester) angeboten.<br />

Kennzeichnend für die Studiengänge Soziale Arbeit an den vier Standorten ist die Tatsache,<br />

dass eine gemeinsame Studien- und Prüfungsordnung gilt, die Prüfungsorganisation (v.a.<br />

auch Prüfungstermine) zentral durch ein gemeinsames Prüfungsamt geregelt und vor Ort<br />

umgesetzt wird. Der Studiengang Heilpädagogik ist dem Fachbereich Sozialwesen der<br />

Abteilung Münster zugeordnet. Die dezentrale Struktur einerseits, die notwendigen<br />

Abstimmungen und Gesamtentscheidungen andererseits bringen einen erheblichen Aufwand<br />

an Gremienarbeit und Reisen mit sich. Zugleich ermöglicht diese Struktur auch<br />

Synergieeffekte, die v.a. im Bereich der Forschungsschwerpunkte, bei den<br />

Auslandskontakten und bei der Entwicklung und Durchführung <strong>von</strong> Mastern und anderen<br />

Weiterbildungsangeboten und bei der Evaluation genutzt werden. Die weiteren<br />

Ausführungen konzentrieren sich auf die grundständigen Studiengänge Soziale Arbeit und<br />

den Studiengang Heilpädagogik.<br />

2.1 Zusammenarbeit zwischen Hochschulleitung, zentralen Einrichtungen und<br />

Standorten<br />

Die Rahmenbedingungen für die Lehre werden zentral, durch die Hochschulleitung und<br />

Zentralverwaltung bestimmt. Dies gilt für die Bereitstellung der finanziellen, sachlichen und<br />

personellen Mittel wie für zentrale Einrichtungen und Beauftragte des Rektors.<br />

Die Finanzmittel für den laufenden Betrieb werden nach einem an der Anzahl der<br />

Studienplätze bemessenen Schlüssel an die Standorte verteilt. Diese Budgetierung erfolgt<br />

zentral, über ihre Mittel haben die einzelnen Fachbereiche Finanzhoheit. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr stagniert der Haushalt, vor Ort wurden keine qualitätsmindernden Engpässe für den<br />

laufenden Betrieb genannt.<br />

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der Fachhochschulen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

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<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (KFHNW) - Studiengänge Soziale Arbeit und Heilpädagogik<br />

6. – 10. Dezember 2004<br />

Die Entwicklung des Personalstandes ist aufgrund einer Umstellung der Erfassung nur für<br />

den Zeitraum 1.3.03 – 1.9.04 interpretierbar. Es sind aktuell 89,5 Planstellen im Bereich der<br />

hauptamtlich Lehrenden des Sozialwesens vorhanden, eine Professur wurde 2004 neu<br />

geschaffen (0,5 MS; 0,5 PB). Erkennbar ist der Versuch, einen wissenschaftlichen Mittelbau<br />

(durch Umwandlung <strong>von</strong> „Fachlehrer-Stellen“ in befristete Qualifizierungsstellen, durch<br />

Drittmittelprojekte bzw. in teilnehmerfinanzierten Studiengängen) zu schaffen (aktuell 6,7<br />

Stellenäquivalente, 13 MitarbeiterInnen). Im Bereich der Zentralverwaltung (nichtwiss.<br />

Personal) ist die Neuschaffung zweier unbefristeter Dezernentenstellen (Vollzeit) <strong>von</strong><br />

besonderer Bedeutung (1.5.02: <strong>Hochschule</strong>ntwicklung und Evaluation; 1.12.03: EDV,<br />

Forschung, Weiterbildung). Im Studienjahr 04 wurden 524 Lehraufträge vergeben, darunter<br />

153 in Supervision (trägerfinanziert). Die Auftragsvergabe ist seit 02 relativ stabil.<br />

Im Bereich des wissenschaftlichen Personals fällt die Diskrepanz zwischen dem<br />

selbstgesetzten Ziel der Gleichstellung der Geschlechter und den Anteilen der Frauen am<br />

wissenschaftlichen Personal auf. Dies gilt insbesondere für die höchste Statusgruppe (Anteil<br />

an C 3-Stellen 1.3.03: 9,5%; 1.9.04: 13,6%). Hier hätten sich die GutachterInnen gewünscht,<br />

dass im Vergleichszeitraum nicht nur zwei der insgesamt sieben C3-Stellen durch Frauen<br />

besetzt worden wären, um den Beitrag qualifizierter Frauen zum Erfolg der <strong>Hochschule</strong><br />

angemessen zu würdigen. Auffällig ist ebenso, dass aktuell auf den vier halben<br />

Qualifizierungsstellen – die über die Promotion und die Lehrerfahrungen den Weg zu einer<br />

Fachhochschulprofessur eröffnen - nur eine Frau arbeitet, auf den befristeten Stellen im<br />

Bereich Forschung und Entwicklung ausschließlich Frauen. Die Ausgestaltung der<br />

Qualifizierungsstellen ist offensichtlich nicht mit den Lebenssituationen professioneller<br />

weiblicher Fachkräfte vereinbar, die sich weiterqualifizieren wollen.<br />

Die Hochschulleitung hat mit Erfolg die Forschungsbemühungen der einzelnen Abteilungen<br />

gefördert. Sie stellt Unterstützung bei der Akquise und der Koordination zur Verfügung und<br />

unterstützt Antragsstellung und kleine Projekte durch Eigenmittel. Die Gründung eines „In-<br />

Institutes“ und die Etablierung zweier Forschungsschwerpunkte (Sucht 1999, Gender und<br />

Interkulturalität 2001) zeigt die Bereitschaft, durch thematische Bündelung ein<br />

Forschungsprofil der <strong>Hochschule</strong> im Lande etablieren zu wollen. Die Forschungs- und<br />

Antragsaktivitäten sind in den letzten Jahren gestiegen. Die Entwicklung der<br />

Drittmittelausgaben seit 1999 ist durch Zuwächse im dreistelligen Prozentbereich<br />

gekennzeichnet (Höchststand 2003: 384.000€). Alle vier Fachbereiche Sozialwesen sind an<br />

den laufenden Projekten der beiden Forschungsschwerpunkte beteiligt. Entsprechend der<br />

Profile der einzelnen Standorte wird jedoch durchaus die Vielfalt der anwendungsbezogenen<br />

Forschungsfragen abgedeckt. An den einzelnen Standorten finden auch kleinere Projekte<br />

statt, die auf Anfragen aus der Praxis entstehen. Zwar stellen sie keine großen Drittmittel<br />

bereit, sie sind für die Praxis vor Ort (und für die Forschungsorientierung der Lehre)<br />

durchaus wichtig. Auch in den Diplomarbeiten finden sich die Forschungsschwerpunkte<br />

wieder.<br />

Alle Standorte der KFH NW verfügen über eine Vielfalt internationaler Kontakte zu<br />

<strong>Hochschule</strong>n und Praxisstellen. Sie werden darin durch einen Auslandsbeauftragten der<br />

<strong>Hochschule</strong>, durch eine Koordinationsstelle in der Verwaltung und Beauftragte an den<br />

Standorten unterstützt. Hervorzuheben ist, dass sich Studierende und Lehrende an den<br />

wichtigen Austauschprogrammen beteiligen können und auch Kooperationen im Bereich der<br />

<strong>Seite</strong> 10 <strong>von</strong> <strong>27</strong>


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Lehrplanentwicklung stattfinden. Die Kontakte und Aktivitäten reichen weit über Europa<br />

hinaus. Diese Kontakte werden sowohl durch Lehrende wie durch Studierende<br />

wahrgenommen und auch in die Lehre eingebunden.<br />

Im Bereich der EDV-Ausstattung und Vernetzung hat die <strong>Hochschule</strong> in den letzten Jahren<br />

erhebliche Anstrengungen unternommen und Investitionen getätigt. Der Zugang zum<br />

Bibliothekskatalog und zum sog. Extra-Net mit Download-, Mail-, Chat- und<br />

Forumsfunktionen (der allen Hochschulangehörigen per Password möglich ist) stellt<br />

angesichts der dezentralen Struktur der <strong>Hochschule</strong> eine wichtige Ressource dar. Die<br />

Möglichkeiten für Formen der virtuellen Lehre und Betreuung sind gegeben.<br />

Die vier Abteilungsbibliotheken mussten 2004 erstmals Etatkürzungen hinnehmen, können<br />

aber durch die Vernetzung und v.a. durch „interne Fernleihe“ ihrer Aufgabe als<br />

Serviceeinrichtung für Lehre und Forschung weiterhin sehr gut nachkommen. Dazu trägt<br />

auch die Beschleunigung interner Abläufe (z.B. bei Neubestellungen) und die Schulung <strong>von</strong><br />

Informationskompetenz (z.B. für Erstsemester) bei.<br />

Stellungnahme der GutachterInnen:<br />

Die <strong>Hochschule</strong> sollte besondere Bemühungen unternehmen, das Ziel der Gleichstellung<br />

umzusetzen. Die nächste Gelegenheit steht bei der Besetzung der fünf vakanten<br />

Professuren an. Sie sollte gezielt Frauen ansprechen und die Erfolge der Etablierung der<br />

Genderperspektive in der Lehre im Ausschreibungstext verdeutlichen. Die Ausgestaltung der<br />

Qualifizierungsstellen sollte überdacht werden.<br />

Die zukünftigen Aussichten auf Drittmittel werden angesichts der spezifischen Abhängigkeit<br />

praxisorientierter Forschung vom Träger und <strong>von</strong> kommunalen und Landesmitteln realistisch<br />

eingeschätzt. Die <strong>Hochschule</strong> sollte ihre Unterstützungsmöglichkeiten (z.B. Bedingungen für<br />

Deputatsnachlass) für die Lehrenden noch deutlicher und Zugangsmöglichkeit und<br />

Entscheidungsprozesse transparenter machen.<br />

Dass die <strong>Hochschule</strong> v.a. auf die Festigung und Verstetigung bestehender internationaler<br />

Kooperationen setzt, wird ausdrücklich begrüßt. Durch die Entwicklung eines ECTS-Systems<br />

sind hier wichtige Vorarbeiten schon erfolgt. Die vorhandenen Aktivitäten und die künftige<br />

Modularisierung stellen eine gute Ausgangsposition für die Zielerreichung dar. Die<br />

dezentrale Struktur und die standortspezifischen Kooperationen ermöglichen eine große<br />

Vielfalt der internationalen Kontakte und eine große Bandbreite der Art der Zusammenarbeit.<br />

Die Bibliotheken werden <strong>von</strong> den Lehrenden und Lernenden an allen Standorten sehr gut<br />

bewertet. Die Neuorganisation und Vernetzung und die Serviceleistungen (Erwerbermodul,<br />

Datenbanken, Bibliographien) werden überall als wichtige Unterstützung der Arbeit erlebt<br />

und gelobt.<br />

2.2 Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen<br />

Neben der Abstimmung zwischen Hochschulleitung und den einzelnen Fachbereichen ist<br />

noch die Abstimmung der Studiengänge Soziale Arbeit notwendig. Im Hinblick auf die<br />

Studienreform haben alle Fachbereiche und die Hochschulleitung bekräftigt, auch bei der<br />

Umstellung an einer gemeinsamen Studienordnung- und Prüfungsordnung festzuhalten. Als<br />

Begründung werden die Erfahrungen mit der bisherigen Studienordnung herangezogen, die<br />

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es ermöglichte, an den verschiedenen Standorten die spezifischen Ressourcen und Bedarfe<br />

vor Ort für ein jeweils „regionales“ Profil des Studienganges zu nutzen. Im Bereich der<br />

postgradualen Weiterbildung ist überregionale Zusammenarbeit der Fachbereiche bereits<br />

verwirklicht.<br />

Im Selbstreport ist nicht eindeutig erkennbar, wie die Befugnisse und Arbeitsteilungen<br />

zwischen den Fachbereichsräten, Gesamtfachbereich Sozialwesen und der<br />

Senatskommission für Lehre, Studium, Studienreform und Hochschulstruktur im Prozess der<br />

Studienreform aussehen. Die Grundordnung ist zu allgemein, die Selbstreports gehen auf<br />

die Gestaltung der Selbstverwaltung nur im Hinblick auf den laufenden Evaluationsprozess<br />

ein. Die Schilderungen bei der Begehung lassen vermuten, dass an vielen Stellen bereits<br />

Reformideen ausgearbeitet wurden, die sich als „Doppelarbeit“ oder als „Arbeit für die<br />

Schublade“ erweisen, weil sie nicht (rechtzeitig) in das richtige Gremium eingespeist wurden.<br />

Stellungsnahme der GutachterInnen:<br />

Nach Meinung der GutachterInnen sollte die regionale Profilbildung und Diversifizierung auf<br />

der Basis einer gemeinsamen Ordnung als spezifische Qualität der KFH erhalten bleiben.<br />

Die Umstellung auf Modularisierung bietet dafür eher noch mehr Möglichkeiten. Dazu sollte<br />

zügig über jene strukturellen Vorgaben entschieden werden, die alle Standorte brauchen, um<br />

ihre inhaltliche Arbeit gestalten zu können (Dauer <strong>von</strong> BA und MA, „workload“ der Credits,<br />

die Gewichtung des Faches Soziale Arbeit oder Heilpädagogik im Konzert der anderen<br />

Wissenschaften und die Praxisanteile, Standorte für konsekutive MA, Rahmenvorgaben des<br />

Trägers). Im Zuge der Umstellung sollten weitere Klärungen der Aufgabenteilung zwischen<br />

Hochschulleitung und Standorten (Evaluation, Forschung, Gleichstellung) und den<br />

entsprechenden Gremien vorgenommen werden.<br />

3. Kurze Zusammenfassungen der wichtigsten Ergebnisse zu den<br />

einzelnen Standorten<br />

3.1 Aachen<br />

Profil des Fachbereichs<br />

Der FB ist einziger regionaler Anbieter des Studienganges Soziale Arbeit. Zugleich führt er<br />

die Tradition einer bereits 1916 gegründeten Sozialen Frauenschule des Kath. Deutschen<br />

Frauenbundes fort. Angeboten wird der grundständige Studiengang mit 120 Plätzen und ein<br />

Kompaktstudiengang für Frauen in Familientätigkeit (30 Plätze). Im postgradualen<br />

Weiterbildungsstudiengang „Leitung und Management in multiprofessionellen Gesundheitsund<br />

Sozialdiensten“ (MA) werden 25 Plätze angeboten. Mit der Möglichkeit der<br />

Kinderbetreuung wird auf die besondere Lebenssituation studierender Eltern eingegangen.<br />

Aachen bezieht sich mit dem „Frauenstudiengang“ auf die Geschichte als „Frauenschule“:<br />

durch die Lage der Veranstaltungen will der FB ausdrücklich und ausschließlich Frauen „in<br />

Familienverantwortung“ das Studium erleichtern. Da die Veranstaltungen auch allen<br />

Studierenden zugänglich sind, werden Synergieeffekte erwartet. Die Lage im Dreiländereck<br />

nutzt der FB, indem als fünftes Vertiefungsgebiet „Soziale Arbeit im europäischen und<br />

internationalen Kontext“ angeboten wird (ca. 15% der Studierenden eines Jahrgangs,<br />

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Studienanteile im Ausland). Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang ist das „Euregio –<br />

Zertifikat“ für Studierende aus drei Ländern, die dafür 20% ihrer Studienleistung einbringen<br />

müssen. Studierende haben die Gelegenheit, sich durch Sprachkurse vorzubereiten.<br />

Studentischen Belangen wird große Aufmerksamkeit gezollt, künftig sollen „Qualitätszirkel“<br />

mit Studierenden (als qualitative Form der Evaluation) durchgeführt werden. Die Anregungen<br />

werden nach Auskunft der Studierenden aufgenommen und umgesetzt (z.B. bei der<br />

Einschreibung in teilnehmerbegrenzte Seminare). Am Standort gibt es eine etablierte Form<br />

eigener Evaluationsbemühungen. Neue KollegInnen werden durch erfahrene<br />

FachkollegInnen betreut und eingeführt. Auch Austausch über die „Fächergrenzen“ hinweg<br />

wird erlebt. Bemühungen, Lehrbeauftragte über organisatorische Veränderungen zu<br />

informieren, werden genannt, erreichen manche Lehrbeauftragte offenbar nicht. Im<br />

Forschungsbereich sind Schwerpunkte im Bereich Gender und Sucht erkennbar, die<br />

Abteilung stellt sich für die Praxis auch als „Kompetenzzentrum“ für aktuelle Fragestellungen<br />

dar und ist um einen engen Theorie-Praxis-Transfer bemüht. In der Abteilung gibt es<br />

dezidierte Vorstellungen über den notwendigen Entwicklungsbedarf, aber Unsicherheit, wie<br />

er umzusetzen und zu organisieren ist. Dieser Entwicklungsbedarf wird aus den Erfahrungen<br />

mit dem aktuellen Diplomstudiengang heraus formuliert: Kritischer Vergleich der<br />

Zulassungskriterien mit den Kompetenzerwartungen, Lage einzelner Studienteile (z.B. zu<br />

frühes Angebot der Bezugswissenschaften, Lage der Methodenangebote), Wahl für<br />

Studierende bzw. „Kür“ für Lehrende ermöglichen, Zielsetzungen und Inhalte <strong>von</strong><br />

Supervision und Theorie-Praxis-Seminar klären, Umorganisation der Einführungstage unter<br />

stärkerer Beteiligung der Hauptamtlichen, obligatorische Einführung in das wissenschaftliche<br />

Arbeiten, bessere Nutzung des Extra-Net.<br />

Sachliche und personelle Ausstattung: Die räumliche Situation in Aachen ist nach Ansicht<br />

der Lehrenden und Lernenden schwierig. Ausbaupläne existieren, sind aber momentan<br />

zurückgestellt. Zwei Stellen sind derzeit vakant.<br />

Stellungsnahme der GutachterInnen:<br />

Mit seinen internationalen Aktivitäten und dem „Frauenstudiengang“ sowie der<br />

Berücksichtigung der Genderperspektive in Lehre und Forschung hat der grundständige<br />

Studiengang ein eigenes inhaltliches Profil. Dies sollte genutzt und ausgebaut werden,<br />

indem die Teilnahme an `Euregio-Seminaren' auch den Studierenden ermöglicht wird, die<br />

nicht das gesamte Zertifikat erwerben wollen. Im Zuge der Umstellung auf Module sollte<br />

auch die Zielsetzung und damit die Zulassung und Organisation des „Frauenstudienganges“<br />

überprüft werden: Geht es um Menschen mit Familienverantwortung (d.h. auch Männern,<br />

wenn sie dies übernehmen) oder um Wiedereingliederungschancen für Frauen? Das<br />

Engagement im Bereich der Kinderbetreuung ist – vor allem angesichts der Raumprobleme<br />

– besonders zu würdigen. Die Bemühungen um Qualitätszirkel stellen eine der<br />

Kommunikationsstruktur entsprechenden Ansatz dar, die Struktur <strong>von</strong> Problemlagen zu<br />

erfassen, Transparenz zu ermöglichen und Studierende in die Problemlösung<br />

einzubeziehen.<br />

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Die räumliche Situation stellt sich auch nach Augenschein als sehr eng und begrenzt dar und<br />

bringt daher zahlreiche Probleme bei der Stundenplangestaltung mit sich, die Zeit kosten<br />

und die didaktischen Möglichkeiten einengen. Die Ausbaupläne sollten erneut geprüft<br />

werden.<br />

3.2 Köln<br />

Profil des Fachbereichs<br />

Das Studienangebot in Köln bietet im grundständigen Studiengang 140 Plätze und zusätzlich<br />

20 Studienplätze im berufsbegleitenden Studiengang. Hinzu kommt der postgraduale<br />

Studiengang „Sucht“ (MA, 25 Plätze pro Kurs; Kursbeginn jeweils im SoSe). Als spezifisches<br />

Profil wird <strong>von</strong> Lehrenden und Studierenden die starke Ausrichtung des Studiums auf die<br />

Schwerpunkte Feldarbeit und Projektarbeit und die Praxisorientierung genannt. Dabei sind<br />

thematische Schwerpunkte im Bereich Sucht, Migration, Armutsforschung und Gender<br />

erkennbar. Internationale Kooperationen sind in ausreichendem Maße vorhanden und<br />

werden <strong>von</strong> Studierenden v.a. für das Praxissemester genutzt.<br />

Die Kommunikationsstruktur zwischen Lehrenden und Lernenden wird <strong>von</strong> beiden <strong>Seite</strong>n als<br />

persönlich und offen beschrieben und positiv bewertet. Trotz kurzer Wege sind jedoch<br />

Unsicherheiten in bezug auf Standards und Studienorganisation oft schwer zu beseitigen.<br />

Die Einführungstage durch studentische TutorInnen werden im Prinzip begrüßt, allerdings<br />

erleben Studierende Informationen oft als subjektiv und irreführend. Der FB hat ein<br />

Mentorensystem aufgebaut, um Studienablauf und Prüfungsorganisation zu optimieren.<br />

Bezüglich der Leistungsstandards besteht Unsicherheit. Lehrveranstaltungsevaluationen<br />

finden statt, ebenso Rückmeldung an die Studierenden. Die Bedeutung der verschiedenen<br />

Evaluationsanstrengungen <strong>von</strong> zentraler <strong>Seite</strong>, dem FB und einzelnen KollegInnen und die<br />

Nachhaltigkeit der Empfehlungen ist nicht ausreichend vermittelt.<br />

Entwicklungsbedarf wird aufgrund des Profils v.a. im Bereich der Methoden empirischer<br />

Sozialforschung gesehen. Auch die fast ausschließliche Verlagerung der<br />

Bezugswissenschaften in das Grundstudium wird kritisiert, da sie mit ihren<br />

Prüfungsanforderungen die Lernanstrengungen der Studierenden zu stark kanalisieren. Als<br />

Bezugswissen im Hauptstudium fehlen dann wiederum aktuelle Kenntnisse. Im Kollegium ist<br />

aufgrund der starken Praxisorientierung große Skepsis gegenüber dem Bachelor-<br />

Studiengang vorhanden. Es wird befürchtet, dass die bisherigen Praxisanteile und damit ein<br />

wesentliches Qualitätsmerkmal des Studienangebots wegfallen werden.<br />

Sachliche und räumliche Ausstattung: Die zentrale Lage des FB wird einerseits als Vorteil<br />

gesehen, wenn es um öffentliche Veranstaltungen geht. Andererseits behindert die<br />

Raumunterteilung durch Pfeiler die Lehre. Dies gilt vor allem für Vorlesungen und beim<br />

Einsatz audiovisueller Medien.<br />

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Stellungnahme der GutachterInnen:<br />

Der FB kann die gut entwickelte Verzahnung zwischen Praxis und Forschung nutzen, um im<br />

künftigen BA praxisorientierte Anteile des Studiums weiterführen zu können, wenn ein<br />

anwendungsorientiertes Praxissemester entfällt. Daneben sollte das theoretische Profil des<br />

Studienganges deutlicher herausgearbeitet werden. Die positiven Erfahrungen mit der<br />

interdisziplinären Kooperation zwischen Dozierenden (Teamteaching) stellen einen<br />

Ausgangspunkt für die Gestaltung fachübergreifender Module dar.<br />

Die offene Kommunikationsstruktur kann durch klarere Organisationsstrukturen und<br />

Zuständigkeiten für Studienberatung gestützt werden. Die Schulung der TutorInnen ist<br />

verbesserungsbedürftig. Eine längerfristige Studienplanung könnte die Belegungsprobleme<br />

im Grundstudium entschärfen und die Verständigung und Information über allgemeine<br />

Leistungsstandards die Prüfungsorganisation und –vorbereitung erleichtern.<br />

Die Problematik der Raumgestaltung konnten die GutachterInnen „am eigenen Leib“<br />

erfahren. Sowohl akustisch wie optisch (dies ist v.a. für den Einsatz neuer Medien<br />

bedeutsam) müssen die Lehrenden und die Studierenden Beeinträchtigungen hinnehmen.<br />

3.3 Münster<br />

Profil des Fachbereichs<br />

Im FB Sozialwesen werden die Studiengänge Soziale Arbeit (120 Plätze) und Heilpädagogik<br />

(40 Plätze, siehe Punkt 4.) als Vollzeitstudiengänge angeboten. Es gibt v.a. im Grundstudium<br />

gemeinsame Angebote, so dass Synergieeffekte (v.a. bei Angeboten für Menschen mit<br />

Behinderung) zwischen beiden Studiengängen entstehen. Zwei postgraduale Studiengänge<br />

werden als MA in Supervision und in Social Management (Kursstärken ca. 20 TN)<br />

angeboten.<br />

Profil des Studienganges Soziale Arbeit<br />

Das Profil des Studienganges wird durch drei Aspekte gekennzeichnet, die im Selbstbericht<br />

bzw. bei der Begehung in unterschiedlichen Gewichtungen eingebracht wurden: Es wird<br />

hervorgehoben, dass Systemtheorie als theoretische Grundlage und Querschnittsthema<br />

verbindlich für alle Studierenden angeboten wird. Daneben wird die enge Verzahnung<br />

zwischen Theorie und Praxis hervorgehoben und die Vorbereitung auf das Praxissemester<br />

ausdrücklich gelobt. Schließlich wird die Bedeutung der Supervision (die an allen Standorten<br />

gewürdigt wurde) <strong>von</strong> SupervisorInnen und Studierenden auch im Hinblick auf die<br />

Verzahnung <strong>von</strong> Theorie und Praxis hervorgehoben.<br />

Im Selbstbericht wird betont, dass trotz der Raumnot kleine Gruppengrößen angestrebt<br />

werden, um aktivierende Lehr- und Lernformen einsetzen zu können. Die<br />

Teilnehmerbegrenzung führt aus Sicht der Studierenden jedoch zu Schwierigkeiten, im<br />

Studienverlauf tatsächlich individuelle Profilbildung erreichen zu können. Auffallend ist bei<br />

den Ergebnissen der Studierendenbefragung die schlechte Selbstbeurteilung der<br />

Studierenden im Hinblick auf ihren Anteil am Lernerfolg. Dies betrifft sowohl die Bewertung<br />

der Vor- und Nachbereitung wie der aktiven Mitarbeit in Veranstaltungen. Die<br />

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Einführungstage erfolgen durch Studierende und sind stark durch subjektive Erfahrungen<br />

und Empfehlungen geprägt.<br />

Internationale Kooperationen werden auf <strong>Hochschule</strong>bene v.a. im EU-Bereich gepflegt,<br />

Feldprojekte im Ausland finden auch außerhalb Europas statt. Diese Kontakte werden durch<br />

das persönliche Engagement einzelner Dozierender getragen, die Unterstützung vor Ort und<br />

durch die Hochschulleitung wird herausgestellt. Im Sommer 2006 ist – in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung Paderborn - eine Sommerakademie (mit <strong>Hochschule</strong>n aus Litauen und<br />

Finnland) geplant. Die Voraussetzungen für Forschungsvorhaben werden problematisiert:<br />

aufgrund der geisteswissenschaftlichen Ausrichtung werden Chancen, große<br />

Drittmittelprojekte zu akquirieren, skeptisch beurteilt. Auch die geringen Deputatskontingente<br />

werden als Hemmnis genannt. „Kleine“ Forschungsprojekte werden jedoch umgesetzt.<br />

Die Kommunikationsstruktur wird als offen gelobt und als Unterstützung beim Lehren und<br />

Lernen thematisiert, die Überschaubarkeit des FB positiv hervorgehoben. Auch der<br />

inhaltliche und didaktische Austausch unter den Lehrenden wird im Selbstreport sehr positiv<br />

bewertet. Die Entwicklungsmöglichkeiten der anstehenden Studienreform werden vorsichtig<br />

optimistisch eingeschätzt. Neue Chancen werden v.a. neuen Lehr- und Lernformen und<br />

Synergieeffekten mit Heilpädagogik und den postgradualen Mastern gesehen. Vorgesehen<br />

ist, im Studienreformgremium auch die Einbindung <strong>von</strong> Studierenden zu ermöglichen. In<br />

diesem Zusammenhang wird ausdrücklich auch der Einsatz qualitativer Evaluationsverfahren<br />

gewünscht.<br />

Sachliche und räumliche Ausstattung: In Münster besteht besonderer Mangel an größeren<br />

Räumen, hier muss teilweise an andere Orte ausgewichen werden. Auch die Ausstattung der<br />

Räume wird im Selbstreport als verbesserungswürdig angesehen, Mittel dafür stehen bereit.<br />

Stellungnahme der GutachterInnen:<br />

Durch die deutliche theoretische Positionierung bietet sich am Standort, aber auch darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, bei der Studienreform die Inhalte theoretischer Grundlagenmodule<br />

(Pflicht) bzw. Vertiefungsmöglichkeiten (Wahlpflicht) zu diskutieren und zu klären. Auch die<br />

in den Gesprächen mit SupervisorInnen erwähnten Bemühungen, die Rolle der Supervision<br />

für den Theorie-Praxis-Transfer zu präzisieren, sollte für die Studienreform produktiv genutzt<br />

werden. Der im Selbstreport erwähnte gute fachliche Austausch zwischen den Lehrenden<br />

stellt eine gute Ausgangsbasis für die Modularisierung des Studienangebots dar. Die<br />

erkennbar gute Vernetzung mit der regionalen Praxis sollte im Hinblick auf die gewünschte<br />

stärkere Forschungsorientierung genutzt werden.<br />

Die Absicht, den Studienablauf zu optimieren und spezifische Beratungen für Studierenden<br />

durchzuführen, die bereits mit dem Abschluss des Grundstudiums in Verzug geraten sind,<br />

wird begrüßt. Die Erkenntnisse über spezifische Klippen im Studium oder in der<br />

Lebenssituation Studierender sollten unmittelbar auch in den Prozess der Studienreform<br />

eingespeist werden. Der Wunsch nach qualitativen Verfahren der Evaluation für<br />

fachbereichsspezifische Fragestellungen ist nachvollziehbar und für eine stärkere<br />

Einbindung der Studierenden in den Prozess der Qualitätssicherung angemessen. Der<br />

Wunsch nach konkreten hochschuldidaktischen Fortbildungen sollte v.a. auch im Hinblick auf<br />

die – aus der Sicht der Studierenden notwendige – Hinführung und Unterstützung<br />

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der Fachhochschulen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

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selbstorganisierter Lernprozesse konkretisiert werden. Wie an anderen Standorten besteht<br />

die Notwendigkeit, die Einführungstage durch studentische TutorInnen zu verbessern und<br />

die Beratung der Studierenden strukturell abzusichern.<br />

3.4 Paderborn<br />

Profil des Standortes<br />

Am Standort Paderborn bestehen zwei Fachbereiche: Zum FB Theologie mit dem<br />

Diplomstudiengang Religionspädagogik bestehen den Aussagen im Selbstreport und den<br />

Gesprächen zufolge keine spezifischen inhaltlichen Kooperationen. Im Studiengang Soziale<br />

Arbeit werden 120 Plätze angeboten, daneben gibt es den postgradualen MA<br />

„Sozialmanagement“ (zus. mit Münster), die Entwicklung eines Studienangebotes im Bereich<br />

Frühpädagogik ist in Planung. Für beide Vorhaben sind Stellenbeschreibungen beschlossen.<br />

Profil des Studienganges<br />

Als kennzeichnend für das Profil des Studienganges Soziale Arbeit wird <strong>von</strong> Lehrenden und<br />

Studierenden die Praxisnähe der wissenschaftlichen Lehre hervorgehoben. Dies wird v.a.<br />

auch über den Einbezug <strong>von</strong> Forschung in die Feldprojekte gestützt. Genderperspektiven<br />

werden bewusst als Querschnittsthema angeboten und in allgemeinen Themen (auch der<br />

Feldprojekte) „versteckt“, um mögliche Vorbehalte zu umgehen. Zudem werden die starke<br />

regionale Verortung („Dienstleister für die Sozialen Träger“) - auch über Forschungsprojekte<br />

- sowie die zahlreichen internationalen Kontakte des FB betont. Sie bestehen sowohl zu<br />

<strong>Hochschule</strong>n wie Einrichtungen der Sozialen Arbeit. Im Sommer 2006 ist – in<br />

Zusammenarbeit mit der Abteilung Münster - eine Sommerakademie (mit <strong>Hochschule</strong>n aus<br />

Litauen und Finnland) geplant. Studierende können Zertifikate zur<br />

interkulturellen/internationalen Sozialen Arbeit erwerben bzw. an einer Partnerhochschule in<br />

DK und UK einen BA in „European Social Work“ erlangen.<br />

Explizit wird die Zielsetzung formuliert, dass Studierende in der Regelstudienzeit den<br />

Abschluss machen. Die Leistungsanforderungen werden <strong>von</strong> Studierenden eher als<br />

mittelmäßig beschrieben, sie attestieren sich selbstkritisch auch eine zu niedrige<br />

Leistungsorientierung.<br />

Die Nähe der Lehrenden zu den Studierenden wird betont und <strong>von</strong> deren <strong>Seite</strong> bestätigt.<br />

Jede/r Studierende hat einen persönlichen Ansprechpartner (Mentor) unter den Lehrenden.<br />

Das Problem der stark personenabhängigen Informationen bei den Einführungstagen wurde<br />

aufgegriffen, es sollen Handreichungen für die TutorInnen erstellt werden. Auch ein<br />

Austausch über verbindliche Prüfungsstandards wurde begonnen und soll zu verbindlichen<br />

Regelungen führen. Auch die Einbeziehung der Lehrbeauftragten soll durch regelmäßige<br />

Treffen verbessert werden.<br />

Entwicklungsbedarfe werden v.a. in der Profilschärfung des eigenen Angebots, der<br />

Berücksichtigung des Bildungskapitals der Anfänger und einer entsprechenden Gestaltung<br />

der Eingangsphase und in der Verstetigung des internationalen Austauschs gesehen. Die<br />

Organisation und Ausrichtung <strong>von</strong> Supervision muss neu gestaltet werden. Es werden<br />

sowohl Bedenken der Träger wegen des Wegfalls des Anerkennungsjahres deutlich, wie<br />

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auch auf <strong>Seite</strong>n der Studierenden starke Befürchtungen geäußert, dass dies ihre<br />

Einmündungschancen entscheidend verschlechtern wird. Insgesamt überwiegt die Meinung,<br />

dass die Studienreform zügig umgesetzt werden soll, die Chancen der interdisziplinären und<br />

überregionalen Zusammenarbeit werden betont.<br />

Es wird eine große Zufriedenheit mit der räumlichen und technischen Ausstattung deutlich.<br />

Auch die Verbesserung der EDV-Ausstattung und der Netzzugänge wird positiv erwähnt,<br />

jedoch baldige Engpässe in der technischen Unterstützung erwartet.<br />

Stellungnahme der GutachterInnen:<br />

Der FB präsentiert sich im Hinblick auf die Studienreform als lernende Organisation. Die<br />

bestehende Bereitschaft zur pragmatischen und ressourcenorientierten Umsetzung <strong>von</strong><br />

inhaltlichen und strukturellen Veränderungen wirkt sich auch auf die Motivation zur<br />

Studienreform aus. Die Bemühungen um Standards in der Lehre sind begrüßenswert, sie<br />

sollten bald entwickelt und v.a. auch transparent und verbindlich gemacht werden<br />

(Studierende und Lehrbeauftragte). Die starke Verunsicherung der Studierenden wegen des<br />

Wegfalls des Anerkennungsjahres und die Vorbehalte der Träger müssen aufgegriffen<br />

werden. Dies gilt v.a. auch im Hinblick auf die zukünftige Gestaltung der praxisorientierten<br />

Anteile im BA-Studiengang.<br />

4. Aufbau und Profil des Studienganges „Heilpädagogik“ am Standort Münster<br />

Vorbemerkung:<br />

Der Studiengang Heilpädagogik an der Abteilung Münster ist dem Fachbereich Sozialwesen<br />

zugeordnet. In sofern gelten die strukturellen Rahmenbedingungen für das Sozialwesen an<br />

der KFH <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und speziell am Standort Münster auch für den Studiengang<br />

Heilpädagogik. Der Studiengang Heilpädagogik verfügt seit 5 Jahren über 40<br />

Studienanfängerplätze; 5 hauptamtlich Lehrende sind diesem Studiengang überwiegend<br />

zugeordnet. Bei den Gutachtergesprächen am 10.12.04 konnten die im Selbstreport<br />

dargestellten Einschätzungen im Wesentlichen bestätigt werden. Die Grundeinschätzung<br />

bezüglich der Rahmenbedingungen des Studiums der Heilpädagogik unterscheidet sich nicht<br />

<strong>von</strong> der Einschätzung bezüglich des Studiengangs Soziale Arbeit. Insofern enthält dieser<br />

Teilbericht um Doppelungen zu vermeiden keine Angaben zu personellen räumlichen und<br />

anderen strukturellen Fragen der KFH NW.<br />

4.1 Aufbau und Profil des evaluierten Studiengangs Heilpädagogik<br />

Die 8 Studiengänge Heilpädagogik an Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland<br />

arbeiten seit 20 Jahren im Fachbereichstag Heilpädagogik eng zusammen. Dort wurde auch<br />

das Mustercurriculum entwickelt, das <strong>von</strong> der Kultusministerkonferenz im Jahre 2000 in eine<br />

Rahmenstudienordnung für die Diplom-Studiengänge Heilpädagogik übernommen wurde.<br />

Der Studiengang Heilpädagogik in Münster orientiert sich streng an diesen<br />

Rahmenvorgaben. Damit verfügt er über ein anerkanntes Studienprofil. Die Leitwissenschaft<br />

Heilpädagogik ist durch die hauptamtlich Lehrenden in Münster in den letzten Jahren gut<br />

vertreten und weiter entwickelt worden. Die Studierenden im Studiengang Heilpädagogik<br />

werden sowohl auf die Arbeitsfelder der Behinderten- als auch der Jugendhilfe vorbereitet.<br />

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Der Studiengang Heilpädagogik ist an der Abteilung Münster gut integriert. Die Beziehung<br />

zum Studiengang Soziale Arbeit wird in einem produktiven Prozess fortlaufend bearbeitet<br />

und geklärt. Vor allem das Grundstudium weist viele gemeinsame Bausteine <strong>von</strong> Sozialer<br />

Arbeit und Heilpädagogik auf. In Bezug auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderung werden<br />

der Studiengang Heilpädagogik und die daran Beteiligten als ’Kompetenzzentrum’<br />

angesehen, das auch der Sozialen Arbeit, soweit sie es mit die Gruppe der Menschen mit<br />

Behinderungen zu tun hat, als Dialogpartner zur Verfügung steht.<br />

Die Studienordnung weist einen hohen Theorie-Praxis-Bezug aus. Alle Lehrenden haben -<br />

neben ihrer theoretischen Orientierung - ein Standbein in der Praxis. In diesem Jahr wurde<br />

ein Fachhochschul-Praxisverbund gegründet, dem sich bereits 12 Praxisstellen<br />

angeschlossen haben. In gemeinsamen Konferenzen wird die Weiterentwicklung des Faches<br />

diskutiert. Damit ist man auf einem guten Wege, nicht nur die Integration der Praxis<br />

voranzutreiben, sondern auch die verwendeten theoretischen Konzepte zu überprüfen und<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Mit über 6 Studienbewerbern pro Studienplatz kann auf ein großes Reservoir an Bewerbern<br />

zurückgegriffen werden. Leider sind nur etwa 1/10 der Studienbewerber und der<br />

Studierenden männlich. Hier sollte in Zukunft überlegt werden, den Anteil der männlichen<br />

Studierenden zu erhöhen.<br />

Durch die enge Anbindung der Studierenden im Praxissemester erscheint es den<br />

Kolleginnen und Kollegen des Studiengangs nicht möglich, Auslandspraxissemester<br />

zuzulassen. Wegen der hohen Bedeutung internationaler und interkultureller Studien sollte<br />

diese Barriere jedoch abgebaut werden und über eine Betreuung <strong>von</strong> Auslandssemestern<br />

(z.B. via eMail) nachgedacht werden.<br />

Bisher waren im Studiengang nur wenige Forschungsprojekte integriert. Im Hinblick auf die<br />

Beteiligung <strong>von</strong> Studierenden an Forschungsprojekten in künftigen Bachelor- und<br />

Masterstudiengängen sollte die Forschungsorientierung verbessert werden.<br />

4.2 Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Studiengangs Heilpädagogik<br />

Die Konturen eines künftigen Bachelor-Studienganges der Heilpädagogik sind bereits<br />

gezeichnet. Es sollte erwogen werden, dem Bachelorstudiengang in Heilpädagogik einen<br />

konsekutiven Masterstudiengang folgen zu lassen; sonst endet die Qualifikation der<br />

künftigen Heilpädagogen auf dem Bachelor-Niveau.<br />

Der oben dargestellte Praxisverbund-Heilpädagogik sollte unbedingt aufrechterhalten und<br />

ausgebaut werden. Im Hinblick auf die verkürzten Möglichkeiten der Einbeziehung <strong>von</strong><br />

Praxis in einem 6-semestrigen Bachelor-Studium sollte noch einmal darüber nachgedacht<br />

werden, ob die Möglichkeit eines eigenen Ambulatoriums für Heilpädagogik<br />

(Heilpädagogische Frühförderung, Spieltherapie etc.) nicht stärker genutzt werden sollte. Die<br />

Räumlichkeiten dafür wären vorhanden.<br />

Die Rekrutierung <strong>von</strong> Studienanfängern, insbesondere auch eines höheren Männeranteils<br />

und einer bereits vorhandenen einschlägigen Praxis wäre im Hinblick auf das Bachelor-<br />

Studium ebenfalls neu zu diskutieren und ggf. zu verändern. Das Bewerberreservoir<br />

erscheint sehr gut und könnte differenzierter genutzt werden.<br />

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Die Weiterentwicklung des Studienprofils sollte in enger Abstimmung mit dem Studiengang<br />

Soziale Arbeit und den Studiengängen des Fachbereichstags Heilpädagogik in der<br />

Bundesrepublik Deutschland erfolgen. Auf diese Weise könnte das Profil des Münsteraner<br />

Heilpädagogik-Studiums fortlaufend geschärft werden. Durch die Modularisierung ergeben<br />

sich auch Möglichkeiten sowohl die hohe Belastung der Studierenden durch Präsenzzeiten<br />

zu reduzieren als auch neue Prüfungsformen zu entwickeln, die den notwendigen Theorie-<br />

Praxisbezug berücksichtigen. Die Einbeziehung <strong>von</strong> Praxis in Projekte schon frühzeitig im<br />

Studium wird eine wichtige Aufgabe bei der Entwicklung des Bachelor-Studienganges sein.<br />

Für den Masterstudiengang wird komplementär der Forschungsbezug ausgebaut werden<br />

müssen; die Studierenden werden dabei in Forschungsprojekte einbezogen, die z.T. als<br />

Auftragsforschung an den Fachbereich herangetragen werden.<br />

Fazit<br />

Der Diplom-Studiengang Heilpädagogik an der KFH <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> verfügt über ein<br />

bewährtes und anerkanntes Profil. Die Sicherung des guten Theorie-Praxisbezugs im<br />

Bachelor-Studium und die Schaffung eines Forschungsbezugs in einem noch zu<br />

konzipierenden, konsekutiven Master-Studiengang sind Aufgaben, die unmittelbar anstehen.<br />

5. Qualitätssicherung<br />

Die Qualitätsziele der KFH NW wurden 2002 zu Beginn des Projektes „QEVA“ <strong>von</strong><br />

Mitgliedern des Senats und der AG „Evaluation“ formuliert und bilden für den<br />

Evaluationsprozess einen übergeordneten Orientierungsrahmen. Sie sind gekennzeichnet<br />

durch den spezifischen Bildungsauftrag einer kirchlichen Einrichtung und reflektieren die<br />

neuen Anforderungen an professionelle Arbeit im Bereich des Sozialwesens. Betont werden<br />

als Organisationsprinzip des Lernens „Selbststeuerung“ bzw. „Selbstorganisation“, der<br />

Praxisbezug des Studiums, die Forschungsorientierung als Basis für inhaltliche<br />

Weiterentwicklung, die ganzheitliche Entfaltung und die Betonung reflexiver Anteile im<br />

Studium, die Gleichstellung der Geschlechter und die Zusammenarbeit mit den Trägern der<br />

Sozialen Arbeit und der Pastoral. Ein eigenes Ziel stellt die Förderung der regionalen<br />

Einbindung der einzelnen Standorte dar. Zudem wird die internationale, v.a. europäische<br />

Perspektive hervorgehoben. Die formulierten Ziele sind als solche an den einzelnen<br />

Standorten nicht bekannt bzw. werden dort nicht explizit verarbeitet, sie stimmen aber in<br />

vielen Punkten mit den standortspezifischen Zielen überein.<br />

Stellungnahme der GutachterInnen:<br />

Die aufgeführten Qualitätsziele selbst sind implizit in vielen Aktivitäten der Abteilungen<br />

erkennbar. Da jedoch ein Diskussionsprozess über Zielsetzungen zentral wie vor Ort durch<br />

den Evaluationsprozess erst in Gang zu kommen scheint, lässt sich nicht erschließen, in wie<br />

weit diese Qualitätsziele wirklich handlungsleitend für die letzte Studienreform und ihre<br />

Umsetzung waren. Wir regen an, die Evaluation – wie explizit gewünscht - als Anlass zu<br />

nehmen, diese Zieldebatte fortzusetzen, um den Umstellungsprozess in Interesse eigener<br />

Zielsetzungen gestalten zu können.<br />

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Im Bereich der Personalentwicklung ist erkennbar, dass die Beachtung der kirchlichen<br />

Rahmenbedingungen bei den Berufungsverfahren <strong>von</strong> hauptamtlich Lehrenden, aber auch<br />

bei den Auswahlverfahren <strong>von</strong> Lehrbeauftragten zu manchmal schwierigen, langwierigen<br />

Auswahlprozessen führt. Die fachliche Eignung darf durch die Anerkennung der Grundsätze<br />

der katholischen Glaubens- und Sittenlehre nicht aus dem Blick geraten. Dazu braucht es<br />

Spielräume der Ausbalancierung der Anforderungsprofile.<br />

6. Beurteilung des Evaluationsprozesses<br />

Durch die Beteiligung am Projekt QEVA ist ein intensiver Evaluationsprozess gebündelt<br />

worden, der bereits vorhandenen Aktivitäten „vor Ort“ aufnahm. Die Hochschulleitung hat<br />

dies durch Schaffung einer Koordinierungsstelle und der einer Evaluationsbeauftragten als<br />

Entwicklungsaufgabe der <strong>Hochschule</strong> deutlich unterstützt. Die ausführlichen Selbstreports<br />

ermöglichen Hochschulangehörigen wie Außenstehenden einen guten Einblick in alle<br />

relevanten Aktivitäten der <strong>Hochschule</strong> und deren Rahmenbedingungen. Sie basieren auf<br />

sechs ausführlichen, zentral koordinierten Erhebungen zur Lebens- und Studiensituation der<br />

Studierenden bzw. Befragungen <strong>von</strong> AbsolventInnen und einer umfangreichen Erhebung<br />

und Auswertung hochschulstatistischen Materials.<br />

Die Voraussetzungen für die Verzahnung zentraler und standortspezifischer Maßnahmen<br />

wurden personell und strukturell geschaffen: neben zentraler Evaluationsbeauftragter und<br />

zentralem Evaluationskoordinator bildet die AG der Evaluationsbeauftragten der<br />

Fachbereiche, welche die Verbindung zu den Fachbereichsleitungen und<br />

Evaluationskommissionen der Fachbereiche – mit VertreterInnen aller Statusgruppen -<br />

herstellen, den entscheidenden Transmissionsriemen. Die Verfahrensgrundlagen und<br />

Verantwortlichkeiten im Rahmen der internen Evaluation der Fachbereiche wurden zudem<br />

durch Senatsbeschluss gesichert. Das Grundmuster des Ablaufs fachbereichsbezogener<br />

Qualitätssicherungsprozesse (insbesondere der Nutzung zentraler Befragungen und<br />

Datenerhebungen vor Ort) wurde im Bericht S.12 beschrieben. Versteht man Evaluation als<br />

datenbasiertes Bewertungsverfahren, sollte auch der Umfang der Datenbasis für die<br />

Erstellung der Selbstberichte gewürdigt werden (Selbstbericht S.11-12): sechs zentral<br />

koordinierte Befragungen, extensive Erhebung und Nutzung hochschulstatistischer<br />

Grunddaten (vgl. auch Materialband). Die vorliegenden Selbstberichte belegen das<br />

erfolgreiche Zusammenwirken zentraler und dezentraler Strukturen und die Identifikation mit<br />

der eingegangenen Selbstverpflichtung zum Aufbau der für ein QS-System erforderlichen<br />

Strukturen. Zusammen mit den Ergebnissen der externen Bewertung stellen sie eine solide<br />

Voraussetzung und breite Basis dar, um die gemeinsame Umsetzung der Evaluationsziele<br />

nachhaltig zu gestalten.<br />

Stellungnahme der GutachterInnen:<br />

Die Erfahrungen der externen Evaluation sollen nach Wunsch der KFH zur Grundlage einer<br />

Evaluationssatzung genommen werden, was ausdrücklich empfohlen wird. Darin sollten vor<br />

allem Zuständigkeiten (<strong>Hochschule</strong> vs. Standorte) sowohl für Erhebungen wie für Zugang<br />

und Verfügung über Daten festgehalten werden. Neben Vorhaben der zentralen Evaluation<br />

sollten Vorhaben und Formen der dezentralen Evaluation gestärkt und unterstützt werden<br />

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und hier auch die häufig gewünschten qualitativen Verfahren zum Einsatz kommen.<br />

Klärungsbedarf besteht auch im Hinblick auf die Verbindlichkeit <strong>von</strong> Rückmeldungen an<br />

Studierende und die Nachhaltigkeit <strong>von</strong> Veränderungsprozessen.<br />

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Zusammenfassung der Ergebnisse (öffentlich zugänglich)<br />

Studiengänge Soziale Arbeit<br />

Ausbildungsziele<br />

Die Ausbildungsziele entsprechen den allgemeinen Zielsetzungen der geltenden Rahmen-<br />

Diplom-Studienordnung „Soziale Arbeit“. Veränderungen fachlicher Anforderungen werden<br />

beobachtet und durch neue Angebote (Sozialmanagement) berücksichtigt. Eine<br />

entsprechende Weiterentwicklung der Studiengänge ist daher auch künftig zu erwarten.<br />

Empfehlungen zu inhaltlichen Veränderungen sind nicht notwendig, das (unterschiedliche)<br />

Profil der Kollegien an den einzelnen Standorten und Synergieeffekte mit anderen<br />

Studiengängen (Heilpädagogik, geplante Frühpädagogik und bestehende Weiterbildungs-<br />

Master) sollten beachtet werden.<br />

Profil der Studiengänge<br />

Das Profil der Studiengänge ist durchwegs durch eine hohe Praxisorientierung<br />

gekennzeichnet, die <strong>von</strong> den Studierenden und auch <strong>von</strong> den Vertretern der Praxis<br />

wertgeschätzt wird. Hier sind die Befürchtungen der Lehrenden und Studierenden groß,<br />

dieses Profil bei der Reform zu BA/MA-Studiengängen zu verlieren.<br />

Die GutachterInnen empfehlen, möglichst bald auf fachlicher und hochschulpolitischer Ebene<br />

zu entscheiden, ob weiterhin ein (anwendungsorientiertes) Praxissemester im<br />

grundständigen Studiengang integriert werden soll (7+3-Modell). Auf alle Fälle sollten die im<br />

Studium bereits enthaltenen eher forschungs- und projektorientierten Praxiselemente (Lernund<br />

Feldprojekte) als ausbaufähige Module für den Bachelor-Studiengang herangezogen<br />

werden.<br />

Die theoretische Profilbildung ist in der Selbstdarstellung nicht deutlich erkennbar und<br />

insbesondere im Vergleich zur Praxisorientierung verbesserungswürdig. Diskussions- und<br />

Klärungsbedarf sehen die GutachterInnen im Hinblick auf die Inhalte theoretischer<br />

Grundlagenmodule (Pflicht) bzw. Vertiefungsmöglichkeiten (Wahlpflicht). Bei der Umstellung<br />

auf das konsekutive Modell ist zu beachten, dass die theoretische Fundierung der<br />

Wissenschaft der Sozialen Arbeit nicht nur auf den Berufseinstieg, sondern auch auf eine<br />

mögliche Vertiefung im Master-Studiengang vorbereiten soll. Auch im Hinblick auf die<br />

„fächerspezifischen Basiselemente“ wird empfohlen, stärker auf eine themenspezifische<br />

interdisziplinäre Vermittlung zu achten, um die fachspezifische „Versäulung“, die v.a. im<br />

Grundstudium erkennbar ist, zu beseitigen. Hier kann auf Erfahrungen mit bereits erfolgreich<br />

praktizierten interdisziplinären Angeboten im Hauptstudium zurückgegriffen werden.<br />

Die <strong>Hochschule</strong> nimmt das selbstgesetzte Ziel ernst, dass das Studium Soziale Arbeit nicht<br />

nur als fachliche Ausbildung, sondern als ganzheitliche Persönlichkeitsbildung zu betrachten<br />

ist. In den Fachbereichen herrscht ein als „offen“ „respektvoll“ und „familiär“ beschriebenes<br />

Interaktionsklima zwischen Lehrenden und Lernenden. Daneben werden – durch Leistungen<br />

des Trägers – die reflexiven Anteile im Studium durch die Bereitstellung <strong>von</strong> Supervision im<br />

Praxissemester und im Feldprojekt systematisch gestützt. Diese als positiv zu würdigenden<br />

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Anstrengungen schlagen sich jedoch nach Ansicht <strong>von</strong> Studierenden wie Lehrenden noch<br />

nicht ausreichend nieder in der gewünschten „selbstgesteuerten Lernkultur“.<br />

Die positive Kommunikationskultur und die Bereitstellung der Supervision stellen ein<br />

spezifisches Qualitätsmerkmal der Ausbildung dar und sollten gesichert werden. Daneben<br />

gilt es jedoch, v.a. die fachlichen Leistungsansprüche einer Ausbildungsinstitution verbindlich<br />

und transparent (für Studierende und Lehrbeauftragte) zu machen. Dazu könnten die<br />

Bemühungen um Mindeststandards, wie sie teilweise schon erkennbar sind, vorangetrieben<br />

und allgemein verfügbare (auch elektronische) Informationsmöglichkeiten stärker genutzt<br />

werden. Die <strong>Hochschule</strong> sollte Studierenden neben einer offenen Kommunikationsstruktur<br />

auch das Modell einer professionellen Organisation präsentieren, in der Standards, Aufbauund<br />

Ablauforganisation transparenter beschrieben werden.<br />

Studiengang Heilpädagogik<br />

Der Studiengang Heilpädagogik an der Abteilung Münster ist dem Fachbereich Sozialwesen<br />

zugeordnet. In sofern gelten die strukturellen Rahmenbedingungen für das Sozialwesen an<br />

der KFH <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und speziell am Standort Münster auch für den Studiengang<br />

Heilpädagogik. Der Fachbereichstag Heilpädagogik als Zusammenschluss aller<br />

Studiengänge Heilpädagogik an deutschen Fachhochschulen hat ein Mustercurriculum<br />

entwickelt, das <strong>von</strong> der Kultusministerkonferenz im Jahre 2000 in eine<br />

Rahmenstudienordnung für die Diplom-Studiengänge Heilpädagogik übernommen wurde.<br />

Der Studiengang Heilpädagogik in Münster orientiert sich streng an diesen<br />

Rahmenvorgaben. Damit verfügt er über ein anerkanntes Studienprofil. Die Studienordnung<br />

weist einen hohen Theorie-Praxis-Bezug aus. Alle Lehrenden haben - neben ihrer<br />

theoretischen Orientierung - ein Standbein in der Praxis.<br />

Der Studiengang Heilpädagogik ist an der Abteilung Münster gut integriert. Vor allem das<br />

Grundstudium weist viele gemeinsame Bausteine <strong>von</strong> Sozialer Arbeit und Heilpädagogik auf.<br />

In Bezug auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderung wird der Studiengang Heilpädagogik<br />

als „Kompetenzzentrum“ angesehen, das auch der Sozialen Arbeit als Dialogpartner zur<br />

Verfügung steht.<br />

Leider sind nur etwa 1/10 der Studienbewerber und der Studierenden männlich. Hier sollte in<br />

Zukunft überlegt werden, den Anteil der männlichen Studierenden zu erhöhen.<br />

Durch die enge Anbindung der Studierenden im Praxissemester erscheint es den<br />

Kolleginnen und Kollegen des Studiengangs nicht möglich, Auslandspraxissemester<br />

zuzulassen. Wegen der hohen Bedeutung internationaler und interkultureller Studien sollte<br />

diese Barriere jedoch abgebaut werden<br />

Bisher waren im Studiengang nur wenige Forschungsprojekte integriert. Im Hinblick auf die<br />

Beteiligung <strong>von</strong> Studierenden an Forschungsprojekten in künftigen Bachelor- und<br />

Masterstudiengängen sollte die Forschungsorientierung verbessert werden. Bisher ist ein<br />

Masterstudiengang für Heilpädagogik nicht vorgesehen. Es wäre aber wünschenswert, dem<br />

Bachelor-Studiengang in Heilpädagogik einen konsekutiven Masterstudiengang folgen zu<br />

lassen, sonst endet die Qualifikation der künftigen Heilpädagogen auf dem Bachelor-Niveau.<br />

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Organisation der Studiengänge und Beratung der Studierenden<br />

Die Beratung der Studierenden zum Studienverlauf ist stark durch persönlichen Kontakt<br />

geprägt. Dies gilt für die Studieneinführung, die durch studentische TutorInnen gestaltet<br />

werden, für die <strong>von</strong> Studierenden geschätzte „Erreichbarkeit“ der Lehrenden, wie auch für<br />

die allgemeinen Beratungen, z.B. das Mentorship der ProfessorInnen.<br />

Die Schulung der TutorInnen muss nach Ansicht der Gutachter deutlich verbessert werden,<br />

hierzu bedarf es entweder allgemein verbindlicher Empfehlungen, auch eine (zeitweise)<br />

Beteiligung der ProfessorInnen an der Einführung könnte die Orientierung der Erstsemester<br />

verbessern. Die persönliche Begleitung durch das Studium durch professorale Mentoren<br />

kommt schnell an personelle Grenzen, wenn sie für Studierende sowohl für fachliche wie<br />

organisatorische Beratung dienen soll. Daher sollten zusätzlich klare institutionelle<br />

Zuständigkeiten verdeutlicht werden („Beauftragte“, Zuständigkeit <strong>von</strong> Verwaltung und<br />

Lehrenden), die existieren, aber <strong>von</strong> den Studierenden und dem Kollegium zu wenig<br />

wahrgenommen werden. Dies könnte Lehrende <strong>von</strong> Organisationsaufgaben entlasten und<br />

für Studierende tatsächlich „kurze Wege“ zur Lösung <strong>von</strong> Aufgaben oder Problemen<br />

bereitstellen.<br />

An den verschiedenen Standorten werden besondere Lebenssituationen <strong>von</strong> Studierenden<br />

berücksichtigt, ob in Form spezifischer familien- bzw. berufsbegleitender Kompakt-<br />

Studiengänge an zwei Standorten bzw. Kinderbetreuungsangeboten oder der<br />

Stundenplangestaltung. Die <strong>Hochschule</strong> beabsichtigt, sich dem Audit „Familiengerechte<br />

<strong>Hochschule</strong>“ zu stellen.<br />

Hier könnte die <strong>Hochschule</strong> offensiv nach Möglichkeiten suchen, die (denkbare)<br />

Flexibilisierung durch Modularisierung für ein stärker individualisiertes Studium<br />

(„Teilzeitstudiengänge“) zu nutzen und damit Kapazitäten für Masterstudiengänge schaffen.<br />

Gendersensibilität und Interkulturalität<br />

Die Themen Gender und Interkulturalität sind an allen 4 Standorten im Curriculum verankert.<br />

Dies wird als Zugewinn und inhaltliche Profilschärfung anerkannt, erkennbar hängt dies<br />

jedoch stark vom (individuellen) Engagement einzelner Professorinnen ab.<br />

Daher begrüßen die GutachterInnen, dass die inhaltliche Weiterentwicklung durch die<br />

Etablierung eines entsprechenden Forschungsschwerpunkts auf <strong>Hochschule</strong>bene unterstützt<br />

wird. Dies sollte dazu genutzt werden, die Themen bei der Studienreform strukturell zu<br />

verankern (ob in speziellen Modulen oder als verbindlicher Bestandteil thematisch<br />

orientierter Module). Die Gleichstellungspolitik ist durch eine Zielvereinbarung im Jahre 2003<br />

in der Organisationsentwicklung der Fachhochschule strukturell verankert worden. Die<br />

Verteilungen in der Studierendenschaft, in der Professorenschaft und in der<br />

Besoldungsstruktur zeigen, dass die <strong>Hochschule</strong> hier noch Nachholbedarf hat. Die<br />

GutachterInnen empfehlen, Zulassungsordnungen, Ausschreibungstexte, Berufungskriterien<br />

und die zukünftige Besoldungsstruktur daraufhin zu überprüfen und die Senatskommission<br />

für Gleichstellung in diesen Prozess wirksam einzubeziehen.<br />

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Forschung<br />

Praxis- und anwendungsbezogene Forschung wird durch die <strong>Hochschule</strong> deutlich gefördert,<br />

sie stellt Unterstützung bei der Akquise und der Koordination zu Verfügung und unterstützt<br />

Antragsstellung und kleine Projekte durch Eigenmittel. Die Gründung eines „In-Institutes“ und<br />

die Etablierung zweier Forschungsschwerpunkte (Sucht 1999, Gender und Interkulturalität<br />

2001) zeigt die Bereitschaft, durch thematische Bündelung ein Forschungsprofil der<br />

<strong>Hochschule</strong> im Lande etablieren zu wollen. Alle vier Fachbereiche Sozialwesen sind an den<br />

laufenden Projekten der beiden Forschungsschwerpunkte beteiligt. Forschungs- und<br />

Antragsaktivitäten sind daher in den letzten Jahren deutlich gestiegen. An den einzelnen<br />

Standorten finden auch kleinere Projekte statt, die auf Anfragen aus der Praxis entstehen.<br />

Zwar stellen sie keine großen Drittmittel bereit, sie sind für die Praxis vor Ort (und für die<br />

Forschungsorientierung der Lehre) jedoch durchaus wichtig.<br />

Die <strong>Hochschule</strong> sollte ihre Unterstützungsmöglichkeiten (z.B. Bedingungen für<br />

Deputatsnachlass) noch deutlicher und Zugangsmöglichkeit und Entscheidungsprozesse<br />

transparenter machen.<br />

Internationalität<br />

Alle Standorte der KFH NW verfügen über eine Vielfalt internationaler Kontakte zu<br />

<strong>Hochschule</strong>n und Praxisstellen. Sie werden darin durch einen Auslandbeauftragten der<br />

<strong>Hochschule</strong> und Beauftragte an den Standorten unterstützt. Diese Kontakte werden sowohl<br />

durch Lehrende wie durch Studierende wahrgenommen und auch in die Lehre eingebunden.<br />

Durch die Entwicklung eines ECTS-Systems sind hier wichtige Vorarbeiten schon erfolgt. Die<br />

vorhandenen Aktivitäten stellen eine gute Ausgangsposition für die Weiterentwicklung der<br />

Studiengänge dar und sollten wie bisher den standortspezifischen Möglichkeiten<br />

entsprechend gestaltet werden.<br />

Qualitätsentwicklung und Evaluation<br />

Durch die Beteiligung am Projekt QEVA ist ein intensiver Evaluationsprozess gebündelt<br />

worden, der bereits vorhandenen Aktivitäten „vor Ort“ aufnahm. Die Hochschulleitung hat<br />

dies durch Schaffung einer Koordinierungsstelle und der einer Evaluationsbeauftragten als<br />

Entwicklungsaufgabe der <strong>Hochschule</strong> deutlich unterstützt. Die Voraussetzungen für die<br />

Verzahnung zentraler und standortspezifischer Evaluationsmaßnahmen wurden personell<br />

und strukturell geschaffen. Die Selbstreports ermöglichen Hochschulangehörigen wie<br />

Außenstehenden einen guten Einblick in alle relevanten Aktivitäten der <strong>Hochschule</strong> und<br />

deren Rahmenbedingungen. Sie sind - zusammen mit dem umfangreichen Materialband –<br />

über die Homepage der <strong>Hochschule</strong> zugänglich (www.kfhnw.de).<br />

Die Erfahrungen der externen Evaluation sollen nach Wunsch der FH zur Grundlage einer<br />

Evaluationssatzung genommen werden, was ausdrücklich empfohlen wird. Darin sollten vor<br />

allem Zuständigkeiten (<strong>Hochschule</strong> vs. Standorte) sowohl für Erhebungen wie für Zugang<br />

und Verfügung über Daten festgehalten werden. Klärungsbedarf besteht auch im Hinblick auf<br />

die Verbindlichkeit <strong>von</strong> Rückmeldung an Studierende und die Nachhaltigkeit <strong>von</strong><br />

Veränderungsprozessen.<br />

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Bericht über die externe Evaluation an der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> (KFHNW) - Studiengänge Soziale Arbeit und Heilpädagogik<br />

6. – 10. Dezember 2004<br />

Aufgaben der Qualitätsentwicklung auf der Ebene der Fachbereiche stellen sich im Bereich<br />

der Entwicklung und Vermittlung <strong>von</strong> Standards im Hinblick auf Ablaufbeschreibungen<br />

(Einführung der Studierenden), Leistungsniveaus für Veranstaltungsformen und<br />

Prüfungsleistungen, Arbeitsaufträge an SupervisorInnen, Betreuung der Lehrbeauftragten.<br />

Für die inhaltliche Entwicklung im Bereich des Kernfachs „Soziale Arbeit“ ist es sinnvoll,<br />

Fachlehrern – wie ProfessorInnen – prinzipiell die Wahl zu eröffnen, ob sie ihr<br />

Fortbildungssemester als Forschungs- oder Praxissemester gestalten wollen.<br />

Studienreform als Chance der Organisationsentwicklung<br />

Nach bisherigen Erfahrungen mit der gemeinsamen Studien- und Prüfungsordnung war es<br />

durchwegs möglich, an den verschiedenen Standorten die spezifischen Ressourcen und<br />

Bedarfe vor Ort für ein jeweils „regionales“ Profil des Studienganges zu nutzen. Daher<br />

planen die Standorte auch eine gemeinsame Studienordnung für die konsekutive<br />

Studienorganisation.<br />

Nach Meinung der GutachterInnen sollte die regionalen Profilbildung und Diversifizierung auf<br />

der Basis einer gemeinsamen Ordnung als spezifische Qualität der FH erhalten bleiben. Die<br />

Umstellung auf Modularisierung bietet dafür eher noch mehr Möglichkeiten. Dazu sollte zügig<br />

über jene strukturellen Vorgaben entschieden werden, die alle Standorte brauchen, im ihre<br />

inhaltliche Arbeit gestalten zu können (Dauer <strong>von</strong> BA und MA, „workload“ der Credits, die<br />

Gewichtung des Faches Soziale Arbeit oder Heilpädagogik im Konzert der anderen<br />

Wissenschaften und die Praxisanteile, Standorte für konsekutive MA). Im Zuge der<br />

Umstellung sollten weitere Klärungen der Aufgabenteilung zwischen Hochschulleitung und<br />

Standorten (Evaluation, Forschung, Gleichstellung) vorgenommen werden.<br />

März 2005<br />

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Prof. Dr. Angelika Diezinger<br />

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Prof. Dr. Tilly Miller<br />

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Prof. Dr. Ria Zeitz-Degott<br />

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Rainer Schumacher<br />

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Prof. Dr. Herbert Pielmaier<br />

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