Dreßler aktuell - Dreßler-Bau
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Kulturhistorische <strong>Bau</strong>ten<br />
Schloss Sonnenstein, Pirna<br />
Unsere Niederlassung Dresden hat wieder eine<br />
große, umfassende Sanierungsaufgabe erhalten.<br />
Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge<br />
hat im Rahmen eines PPP-Modells „Planung,<br />
Umbau, Sanierung und den Betrieb des Schlosses<br />
Sonnenstein in Pirna als Landratsamt“ ausgeschrieben.<br />
In diesem PPP (Public Private Partnerchip<br />
= Öffentlich Private Partnerschaft) werden<br />
alle Elemente des <strong>Bau</strong>ens vom öffentlichen Träger<br />
an die Privatwirtschaft gegeben und somit<br />
privates Kapital und Fachwissen gesamtheitlich<br />
mobilisiert.<br />
Den Auftrag erhielt die PPP Schloss Sonnenstein<br />
GmbH, die wiederum die Zwischenfinanzierung<br />
mit der DKB Bank und den Betrieb für 25 Jahre<br />
mit der HSG Zander vereinbart hat. Untereinander<br />
gibt es zwischen den Vertragspartnern<br />
einzelne Schnittstellenverträge.<br />
Der <strong>Bau</strong>auftrag ging an die ARGE Schloss<br />
Sonnenstein Pirna (Bilfinger Berger/<strong>Dreßler</strong>)<br />
und beinhaltet die gesamte Planung, die<br />
schlüsselfertige Sanierung inkl. Möblierung,<br />
den <strong>Bau</strong> eines Parkhauses, die Erschließung<br />
sowie die Außenanlagen.<br />
Das Schloss Sonnenstein liegt topografisch<br />
günstig auf einem Felsplateau über der Stadt<br />
Pirna. Die ersten nachweislichen Besiedlungen<br />
der Burg stammen aus dem 13. Jahrhundert,<br />
danach wurde diese weiter als Festung, Elbkaserne,<br />
Offizierswohnungen sowie Heil- und<br />
Pflegeanstalt ausgebaut und erweitert. Die<br />
einzelnen Gebäudeteile stammen somit aus<br />
verschiedenen baugeschichtlichen Epochen<br />
vom 16.–19. Jahrhundert. Das Gesamtareal,<br />
inkl. Außenanlagen, wurde als besonders<br />
schutzwürdig eingeschätzt. Damit ist in der<br />
Das Schloss Sonnenstein strahlt bald in neuem Glanz<br />
Planung und Ausführung der Denkmalschutz<br />
ein wichtiger <strong>Bau</strong>stein.<br />
Das Schloss Sonnenstein war vor unserem <strong>Bau</strong>beginn<br />
fast 20 Jahre ohne Nutzung, was sich<br />
natürlich in einem hohen Schädigungsgrad der<br />
<strong>Bau</strong>substanz zeigt.<br />
Der Umbau zum Verwaltungssitz des Landkreises<br />
mit 490 Arbeitsplätzen war durch die Kreisgebietsreform<br />
notwendig geworden, um die vielen<br />
einzelnen Verwaltungssitze zu bündeln und<br />
effektiver gestalten zu können.<br />
Wertungskriterien waren für das gesamtheitliche<br />
Angebot der städtebauliche, architektonische<br />
Entwurf, die räumlichen Nutzungsmöglichkeiten,<br />
<strong>Bau</strong>kosten, gewählte <strong>Bau</strong>materialien, die<br />
Umsetzung des Denkmalschutzes sowie die Finanzierungs-<br />
und Betriebskosten für 25 Jahre.<br />
Der Auftrag wurde im Dezember 2009 erteilt<br />
und begann mit der Planung. Nach Erteilung der<br />
Teilbaugenehmigung wurde am 01.04.2010 mit<br />
der Räumung und Entkernung<br />
angefangen, mit dem<br />
konstruktiven Abbruch und<br />
den Rohbauarbeiten Ende<br />
Mai. Das Landratsamt soll<br />
ab dem 01.12.2011 einziehen.<br />
Neben der qualitativen<br />
Wertigkeit einer denkmalgerechten<br />
Sanierung ist<br />
der zu bewältigende, organisatorische<br />
Umfang in Planungs-<br />
und Ausführungsphase<br />
die Hauptaufgabe.<br />
Die einzelnen Objekte verteilen<br />
sich auf 20.000 m²<br />
Grund stücksfläche. Die Fläche<br />
beherbergt die beiden<br />
<strong>Dreßler</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Bestandsgebäude Elb- und Stadtflügel mit je ca.<br />
25.000 m³ umbautem Raum. Es entstehen außerdem<br />
ein Parkhaus, ein Archiv, eine Cafeteria<br />
sowie diverse Pavillons, Brunnen und Sandsteinmauern<br />
in den Außenanlagen.<br />
Die Rohbauarbeiten im Bestand werden von ca.<br />
25 eigenen Maurern und Betonbauern/Zimmerern<br />
bis Ende 2010 realisiert. Fast alle Holzbalkendecken<br />
werden abgebrochen. Hier ist der<br />
Einbau von 4.500 m² Ziegeldecke als Handmontagedecke<br />
im Bestand eine neue Herausforderung.<br />
Parallel laufen die Sanierungsarbeiten an<br />
den Dachstühlen und der Fassade mit dem Ziel,<br />
zum Jahresende die äußere Hülle dicht zu bekommen.<br />
Wir werden im nächsten Jahr erneut über die<br />
Entwicklung dieser anspruchsvollen <strong>Bau</strong>aufgabe<br />
berichten.<br />
Steffen Müller<br />
Hoher Schädigungsgrad der <strong>Bau</strong>substanz Die Dachstühle vor <strong>Bau</strong>beginn