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Jahresbericht 2005 - Deutscher Kinderschutzbund Schorndorf ...

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4.4 Begleiteter Umgang<br />

Der DKSB stellt mit seinen Angeboten des Begleiteten Umgangs, kurz BU<br />

genannt, Beratungs- und Unterstützungsleistungen Familien zur Verfügung,<br />

die nicht mehr zusammen leben, aber weiterhin den Kontakt und die<br />

persönliche Beziehung zu den Kindern aufrechterhalten wollen, dies aber aus<br />

eigenen Kräften allein nicht können. Umgangskontakte zwischen einem Kind<br />

und einem Elternteil sowie anderen Familienangehörigen können mit den<br />

Möglichkeiten des BU geplant, durchgeführt und nachbereitet werden. Damit<br />

wird einem zentralen Anliegen der Rechte von Kindern, Umgang mit beiden<br />

Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen pflegen zu können, Rechnung<br />

getragen.<br />

Eltern werden ist nicht schwer –<br />

Eltern sein dagegen sehr<br />

und erweitert:<br />

Eltern bleiben noch viel mehr!<br />

Letztere Tatsache ist das Arbeitsfeld des<br />

Begleiteten Umgangs, kurz: BU. Denn, wenn<br />

die einst mit viel Zuversicht und Hoffnung<br />

begonnenen Beziehungen scheitern, wenn<br />

Familien sich trennen, wenn aus Partnern<br />

manchmal fast Feinde werden, so bleiben<br />

diese, wenn es aus dieser Zeit gemeinsame<br />

Kinder gibt, trotzdem weiterhin Eltern. Und die<br />

Kinder haben ein Recht darauf, dass die<br />

Erwachsenen diese Verantwortung tragen, sie<br />

haben ein Recht darauf, weiterhin Papa und<br />

Mama zu haben. Da dies manchmal sehr<br />

schwer ist, weil die Trennung der Gefühle<br />

zwischen Partner- und Elternebene fast<br />

unmöglich scheint, gibt es in vielen Orten das<br />

Angebot des BU.<br />

Der BU kann dann helfen, wenn dadurch<br />

Ängsten von Kindern begegnet werden kann,<br />

bisher kein Umgang zwischen Kind und<br />

Elternteil bestanden hat oder ihr Kontakt<br />

länger zurückliegt, Bedenken im Hinblick auf<br />

die Person des Umgangsberechtigten<br />

bestehen, z.B. Zweifel an seiner<br />

Erziehungsfähigkeit, seiner Fürsorge, dem<br />

altersgerechten Umgang mit dem Kind, etc.,<br />

eine Kindesentziehung befürchtet wird oder<br />

der Verdacht des sexuellen Missbrauchs<br />

besteht.<br />

Seit mehr als 10 Jahren führt der Kreisverband<br />

auf der Grundlage des vom Bundesverband<br />

verabschiedeten Konzepts BU durch. Das<br />

oberste Gebot ist dabei das Wohl des Kindes.<br />

Im Gegensatz zu früher wird von einer<br />

Umgangsbegleitung gesprochen – nicht mehr<br />

von Betreuung – weil bei diesem neuen Namen<br />

die Eigenverantwortlichkeit der Eltern stärker<br />

betont wird. Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter wollen lediglich ein Stück<br />

Wegbegleiter sein in einer für alle Beteiligten<br />

schwierigen Zeit. Wer diese Hilfe in Anspruch<br />

nehmen will, kann einfach in der<br />

Geschäftsstelle anrufen oder er wendet sich an<br />

das zuständige Jugendamt, das in den meisten<br />

Fällen die Kosten trägt; in der Arbeit aber sind<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

selbständig und unterliegen natürlich auch der<br />

Schweigepflicht.<br />

Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen des<br />

BU mit 14 Familien Gespräche geführt. In zwei<br />

Fällen zeigte sich bereits in der Vorbereitung,<br />

dass ein BU unmöglich ist, in einem Fall ist<br />

dies noch offen. Die verbleibenden 11 Familien<br />

mit ihren 13 Kindern im Alter von 3 bis 12<br />

Jahren werden in unterschiedlichem Rhythmus<br />

begleitetet: 14-tägig, 3 wöchentlich, monatlich<br />

oder nur 3-mal jährlich. 4 Fälle waren bis Ende<br />

<strong>2005</strong> abgeschlossen, wobei bei 2 unklar war,<br />

wie es weitergehen würde, die restlichen 7<br />

Fälle wurden mit ins neue Jahr genommen.<br />

In 7 Fällen stammten die Kinder aus<br />

verheirateten Beziehungen, in 4 Fällen waren<br />

die Eltern unverheiratet und in 3 Fällen<br />

handelte es sich um den Kontakte von Kindern<br />

aus Pflegefamilien zu einem oder beiden<br />

leiblichen Elternteilen.<br />

Durch verschiedene Gründe ist das Team<br />

Anfang des Jahres geschrumpft; Mitte des<br />

Jahres konnten aber wieder zwei neue<br />

Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter<br />

hinzugewonnen werden, die inzwischen<br />

geschult und voller Tatendrang auf ihre<br />

Aufgaben warten, bzw. teilweise schon im<br />

Einsatz sind.<br />

Diesen neuen, sowie auch allen anderen zum<br />

Teil schon langjährigen Kolleginnen möchte<br />

ich an dieser Stelle für ihren Einsatz danken,<br />

der trotz des vielen Leides, das wir manchmal<br />

mit ansehen müssen, doch auch immer wieder<br />

viel Freude und Anerkennung bringt.<br />

Seite 12 von 34 DKSB <strong>2005</strong>

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