PDF, ca. 4 MB - kath. Kirchengemeinde Königsdorf
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Ausgabe Mai 2013 Nr. 25<br />
IM TEAM<br />
K ö n i g s d o r f e r K i r c h e n g e m e i n d e n<br />
Verabschiedung<br />
Monika Weinmann<br />
Hat die Bibel doch recht?<br />
Pfingsten – Mission Impossible?<br />
Was ist Urban Gardening?<br />
Ökumene in Königsdorf
INHALT<br />
2 Inhaltsverzeichnis<br />
2 Impressum<br />
3 Editorial: 25. Ökumenische Ausgabe von IM TEAM<br />
3 Vorwort<br />
4 Verabschiedung von Pfarrerin Monika Weinmann<br />
6 Interview mit Pfarrerin Monika Weinmann<br />
11 Polizeiseelsorge – Neues Arbeitsgebiet von Pfarrerin<br />
Monika Weinmann<br />
15 Mission: Impossible?<br />
17 Ist die Bibel wirklich wahr?<br />
18 Was ist schon wahr<br />
Königsdorfer Schätze<br />
22 Schätze um die Hildeboldkirche: Der Brunnen<br />
24 Urban Gardening – Kleiner Garten, großes Glück<br />
Aus den Gemeinden<br />
26 13 Jahre ökumenische Gemeindepartnerschaft in Königsdorf<br />
29 Neues aus der Pfarreiengemeinschaft –<br />
Fragen und Antworten zum Pastoralkonzept<br />
30 Kleinkindgottesdienst – The Next Generation<br />
31 Vorstellung des neuen Kirchenvorstandes<br />
37 Firmvorbereitung in Frechen 2013<br />
38 Konfirmation 2013<br />
41 Altenclub<br />
42 Gebet der Sammlung<br />
Kinder und Jugend<br />
39 Bibelquiz<br />
40 Neues aus dem „kömp!“<br />
Neues aus der Bücherei<br />
43 Buchempfehlung : Hamburg-Krimis<br />
Gedicht<br />
44 Aufhebung – von Erich Fried<br />
Blick über den Tellerrand<br />
44 Kölsch Hätz<br />
45 UZONDU – Wunder gibt es immer wieder<br />
46 Termine <strong>kath</strong>olisch<br />
46 Fünfjahresstatistik<br />
47 Termine evangelisch<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Kath. Pfarrgemeinde<br />
St. Sebastianus, Königsdorf<br />
Spechtweg 1-5<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Tel.: 02234 | 6 20 92<br />
www.kirche-inkoenigsdorf.de<br />
Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden<br />
Gemeinde Königsdorf<br />
Pfeilstraße 40<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Tel.: 02234 | 6 22 17<br />
www.christuskirchekoenigsdorf.de<br />
Für die Redaktion:<br />
Ralf Bittner, Franz Langecker,<br />
Marianne Madsack,<br />
Johannes Scholz, Michael<br />
Schulz, Michael Walter,<br />
Christa und Maria Weingarten<br />
Werbung:<br />
Werner Schiffer: 6 23 46<br />
Werner Madsack: 6 12 85<br />
Grafische Gestaltung:<br />
Bian<strong>ca</strong> Hoepfner:<br />
02471 | 54 79 272<br />
Coverfoto:<br />
Johannes Scholz<br />
Fotos, Grafik:<br />
Johannes Scholz, image, cmw<br />
Druck:<br />
R. Roth GmbH, Solingen<br />
Auflage: 5.500<br />
Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Herausgeber<br />
wieder.
Editorial<br />
Vorwort<br />
25. ökumenische<br />
Ausgabe<br />
von IM TEAM<br />
Die Ökumene lebt!<br />
IM TEAM, im September 1995 noch<br />
ganz in Grün, startet als halbjährlich<br />
erscheinende, zu Beginn noch <strong>kath</strong>olische<br />
Gemeinde-Zeitschrift, in der<br />
ersten Ausgabe mit mehreren ökumenischen<br />
Beiträgen.<br />
IM TEAM, im September 2001 jetzt in<br />
orange, erscheint als erste ökumenische<br />
Zeitschrift von inzwischen 25<br />
Ausgaben, in Zusammenarbeit mit<br />
unserer evangelischen Schwestergemeinde.<br />
So ist IM TEAM ein Dokument<br />
unserer gelebten Ökumene in<br />
Königsdorf.<br />
IM TEAM betritt die Bühne, nachdem<br />
die zunächst zarten Pflänzchen und<br />
Triebe der Königsdorfer Ökumene, die<br />
nach dem Zweiten Vatikanischen<br />
Konzil erste freundschaftliche Annäherung<br />
ermöglichen, in eine ökumenische<br />
Hochzeit münden wollen. IM<br />
TEAM muss mit der <strong>kath</strong>olischen und<br />
der evangelischen Gemeinde erleiden,<br />
wie der in voller Fahrt befindliche<br />
ökumenische Zug mit Bremsklötzen<br />
angehalten wird und ins Schlingern<br />
gerät. Auf dem gemeinsamen Fundament<br />
mit der evangelischen Gemeinde<br />
kann IM TEAM das ökumenische Schiff<br />
über 25 Ausgaben nun im beruhigenden<br />
Fahrwasser unserer ökumenischen Partnerschaft<br />
auf einem sehr geradeaus<br />
gerichteten Kurs IM TEAM begleiten.<br />
IM TEAM dankt unseren evangelischen<br />
Brüdern und Schwestern für das nun<br />
schon 25 Ausgaben währende andere,<br />
spirituell ernstere, unsere Welt sehr<br />
bereichernde, bunte und lebendige Kirchenverständnis<br />
und -erlebnis, an dem<br />
wir IM TEAM ökumenisch teilhaben<br />
dürfen.<br />
Ralf Bittner<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
in den vergangenen Jahren haben die<br />
beiden Geistlichen unseres Ortes das<br />
Grußwort für die neue IM TEAM-Ausgabe<br />
stets gemeinsam verfasst. Nun ist<br />
es anders. Pfarrerin Monika Weinmann<br />
hat die Evangelische Gemeinde nach<br />
16 Jahren Tätigkeit in und für Königsdorf<br />
verlassen. Dem berührenden Abschiedsgottesdienst<br />
am 10. März 2013<br />
in der Christuskirche sowie dem anschließenden<br />
Empfang im Gemeindehaus<br />
sind die folgenden Seiten in dieser<br />
Ausgabe gewidmet. Monika Weinmann<br />
hat zum 1. Mai 2013 ihre neue<br />
Aufgabe als Landespfarrerin für Polizeiseelsorge<br />
in Köln und Umgebung<br />
Liebe Monika,<br />
bevor Du Deine neue Stelle antreten<br />
wirst, darf ich Dich auch im Namen<br />
des <strong>kath</strong>olischen Seelsorgeteams und<br />
der Gemeinde St. Sebastianus herzlich<br />
grüßen. Als ich im September 2004<br />
meinen Dienst – damals noch als<br />
Pfarrer von Königsdorf und Buschbell<br />
– begann, brachtest Du in Deiner Begrüßung<br />
in der Hildeboldkirche die<br />
Hoffnung zum Ausdruck, dass die Gemeindepartnerschaft<br />
auch mit dem<br />
neuen Pfarrer weiterhin ihren wichtigen<br />
Platz im Gemeindeleben einnehmen<br />
möge.<br />
Die ersten holprigen Schritte waren<br />
mit mancher Herausforderung verbunden,<br />
die wir im Laufe der Zeit aus<br />
meiner Sicht gut meistern konnten.<br />
Dazu gehörte das gegenseitige Vertrauen,<br />
in allen Schwierigkeiten gemeinsam<br />
auf dem Weg zu sein. Und<br />
im Nachhinein zeigte sich, dass gerade<br />
das Ringen um den weiteren Weg Energie<br />
für verschiedene Aktionen und<br />
Projekte freisetzte, die heute im ökumenischen<br />
Leben fest verankert sind.<br />
Ich denke an das ökumenische Osterfeuer,<br />
den Erntedankgottesdienst zur<br />
übernommen. Nach den Fotoseiten<br />
und einem Interview mit ihr berichtet<br />
sie ab Seite 11 dieser Ausgabe auch<br />
über ihren neuen Dienstbereich. Pfarrvikar<br />
Thomas Wolff hielt während der<br />
Verabschiedung ein Grußwort, das wir<br />
an dieser Stelle im Wortlaut abdrucken.<br />
Näheres zur Zusammenarbeit der beiden<br />
Geistlichen und ihren gemeinsamen<br />
Blick auf die ökumenische Entwicklung<br />
seit der Vereinbarung über<br />
die Gemeindepartnerschaft im Jahr<br />
2000 finden Sie ab Seite 26 ebenfalls<br />
in dieser Ausgabe.<br />
Ihre Redaktion<br />
Mittagszeit und weitere gottesdienstliche<br />
Feiern, außerdem an die Willkommensfeste<br />
in den beiden Neubaugebieten<br />
sowie – seit zwei Jahren –<br />
die ökumenische Nachbarschaftshilfe<br />
„Kölsch Hätz“.<br />
In diesen Jahren habe ich Dich als eine<br />
menschlich engagierte und theologisch<br />
versierte Seelsorgerin erlebt, die ihre<br />
Standpunkte klar formulieren konnte.<br />
Es freut mich, dass Du Deinen Wunsch<br />
umsetzen kannst, nach vielen erfüllten<br />
Jahren der Gemeindearbeit nun eine<br />
Aufgabe im regionalen Bereich zu<br />
übernehmen.<br />
Sei versichert: Die ökumenische Gemeindepartnerschaft<br />
wird weitergehen!<br />
Viele engagierte Christinnen und<br />
Christen können auf dem aufbauen,<br />
was Du in den Jahren mit grundgelegt<br />
hast.<br />
Ich wünsche Dir eine gute Hand und<br />
den Segen Gottes, der zugesagt hat,<br />
immer mit uns zu sein (siehe Jesaja<br />
43, 2)<br />
Dein Thomas Wolff, Pfarrvikar
Eröffnung des Gottesdienstes in der Christuskirche<br />
Pfarrer Helmut Schmale im Gespräch<br />
Letzte Ansprache von Pfarrerin Monika Weinmann<br />
Gäste im Gemeindehaus<br />
Pfarrer und Presbyter sprechen Segenswünsche aus<br />
Gespräche am runden Tisch<br />
Konfirmanden singen vor der Gemeinde<br />
Wolfgang Wettig überreicht ein Andenken zum Abschied<br />
Nach dem Gottesdienst vor der Christuskirche<br />
Monika Weinmann freut sich über Lob und Anerkennung<br />
Austausch zwischen den Gästen<br />
Jürgen Streich dankt fürs Königsdorfer Literaturforum
Aufmerksamkeit für die Grußworte<br />
Diskussionen beim Imbiss<br />
Kölsch Chor<br />
Exzellente Verpflegung<br />
Kleine Gäste<br />
Gespräche am Rande<br />
Pfarrvikar Thomas Wolff<br />
Ein gutes Team<br />
Alle lauschen den Reden<br />
Sie waren früher auch ein gutes Team: Monika Weinmann<br />
mit dem ehemaligen Pfarrer Rolf Apholte<br />
Aufmerksame Zuhörerinnen
Interview mit Pfarrerin Monika Weinmann<br />
„Wenn es denn Zufall<br />
überhaupt gibt…“<br />
Wie kam es, dass Sie sich<br />
damals vor 16 Jahren – aus<br />
dem Saarland stammend –<br />
im Rheinland beworben<br />
haben? Gab es hier etwas,<br />
was Sie besonders anzog?<br />
Als ich 1992 in einer saarländischen<br />
Landgemeinde in der Nähe von Saarbrücken<br />
mein Vikariat begann, starteten<br />
wir Vikarinnen und Vikare in diese<br />
neue Lebensphase mit einer Arbeitsplatzgarantie.<br />
Am Ende des Vikariats sah das plötzlich<br />
ganz anders aus: Es gab kaum<br />
Pfarrstellen, aber eine große Menge an<br />
jungen Bewerberinnen und Bewerbern.<br />
Für uns alle war das eine heikle Situation.<br />
Auch ich fand zunächst keine<br />
Stelle und nahm dankbar das Angebot<br />
der Evangelischen Kirche im Rheinland<br />
an, im Jahr 1996 – in Verlängerung<br />
meines zeitlich befristeten Dienstverhältnisses<br />
– eine journalistische Zusatzausbildung<br />
beim Gemeinschaftswerk<br />
der Evangelischen Publizistik in<br />
Frankfurt zu absolvieren.<br />
Gleichzeitig bewarb ich mich weiter<br />
auf alles, was nicht „niet- und nagelfest“<br />
war. Wenn ich mich recht erinnere,<br />
sind das locker 50 Bewerbungen<br />
gewesen. Ich wäre damals auch nach<br />
„Hintertupfingen“ im Hunsrück oder<br />
in der Eifel gegangen, um beruflich<br />
tätig werden zu können.<br />
Insofern wäre es glatt gelogen zu behaupten,<br />
irgendetwas habe mich am<br />
Rheinland besonders angezogen. Nein,<br />
so war es nicht, es war purer Zufall,<br />
wenn es denn Zufall überhaupt gibt...<br />
Ich schickte neben vielen anderen Bewerbungen<br />
auch diese nach Köln-<br />
Weiden bzw. Königsdorf – und ich<br />
wurde eingeladen.<br />
Ich weiß noch genau, dass ich zögerte,<br />
die rund 285 Kilometer zu überwinden.<br />
Denn die Einladung kam recht kurzfristig,<br />
so dass sich mir der Eindruck<br />
aufdrängte, jemand anderes habe gerade<br />
abgesagt und ich sei sozusagen<br />
dazwischengerutscht.<br />
Wie auch immer es wirklich gewesen<br />
ist, ich fuhr schließlich hin – und das<br />
war mein Glück!<br />
Nach dem Bewerbungsgespräch zeigte<br />
mir Konrad Böttcher, der unsere Gemeinde<br />
über viele Jahre als Presbyter<br />
mitgeprägt hat, voller Stolz „seine“<br />
Christuskirche und bemerkte, dass ich<br />
mich sehr gut präsentiert habe. Da<br />
wuchs Hoffnung in mir... Dass man<br />
letztlich unter 98 Bewerbern übrig<br />
bleibt, nun ja, das ist nicht nur Können,<br />
sondern auch eine gehörige Portion<br />
Glück.<br />
Und das Glück hielt an... Ich fühlte<br />
mich sofort zu Hause in der Umgebung<br />
von Köln. Und das wird damit zu tun<br />
haben, dass die Saarländer und die<br />
Rheinländer vieles gemeinsam haben.<br />
Der „gemeine Saarländer“ ist gesellig,<br />
kennt jeden und jede, grillt im Sommer<br />
laufend und trinkt jede Menge Bier. An<br />
das Kölsch musste ich mich erst gewöhnen,<br />
aber der Rest stimmte sofort.<br />
Sie hatten ja eine Vorstellung<br />
von den Arbeitsfeldern, die<br />
Sie als Ihre Schwerpunkte<br />
ansahen. Abgesehen von<br />
der laufenden Anpassung<br />
an die Entwicklung – sind<br />
Sie dabei geblieben oder<br />
haben Sie andere Aufgaben<br />
vorrangig gesehen?<br />
Als ich als relativ junge Pfarrerin hier<br />
ankam, war mir die Feier des Gottesdienstes<br />
und darin die Gestaltung der<br />
Predigt eine Herzensangelegenheit.<br />
Das ist so geblieben, ist heute vielleicht<br />
noch stärker geworden.<br />
Als ich kam, hatte ich vor allem die<br />
Kinder, die Jugendlichen und die jungen<br />
Familien im Blick. Auch das hat<br />
sich wie ein roter Faden durch die 16<br />
Jahre durchgezogen.<br />
Was sich im Laufe der Zeit verändert<br />
hat: Die administrativen Aufgaben<br />
nahmen immer mehr zu. Königsdorf<br />
wurde quasi selbstständige Gemeinde<br />
innerhalb von Gesamt-Weiden. Und so<br />
kam es, dass ich die volle Verantwortung<br />
hatte für die Finanzen, für das<br />
Personal, für die Gebäude, für die Gesamtkonzeption<br />
gemeindlicher Aufgaben,<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit und<br />
für vieles mehr.<br />
Ich musste mich in finanziell schwierigen<br />
Zeiten darum kümmern, Finanzquellen<br />
außerhalb der Kirchensteuer<br />
zu erschließen, also Fundraising- und<br />
Sponsoringkonzepte entwerfen und<br />
umsetzen. Ich musste mit Personalabbau<br />
klarkommen, selbst mehr Aufgaben<br />
übernehmen bzw. Ehrenamtliche<br />
zur Entlastung suchen, aber auch unterstützen.<br />
Mit der Einrichtung einer<br />
großen Verwaltungseinheit wurde ich<br />
meine eigene Sekretärin.<br />
Dass die Ökumene einen großen Stellenwert<br />
in Königsdorf hat, wusste ich<br />
von Beginn an. Doch hat sich hier ein<br />
Engagement entwickelt, das in all diesen<br />
Jahren einen hohen Zeit- und<br />
Krafteinsatz erfordert hat. Gleichzeitig<br />
hat die Gemeinde sehr von dieser<br />
Partnerschaft profitiert.<br />
In den letzten Jahren rückten die Erwachsenen<br />
mehr und mehr in mein<br />
Blickfeld: in Hinsicht auf die meines<br />
Erachtens dringend notwendige Entwicklung<br />
von Sprach- und Erlebnisfähigkeit<br />
im christlichen Glauben. Da
liegt so vieles im Argen! Und mit<br />
dem regelmäßigen Angebot unseres<br />
Glaubenskurses „Spur 8“ sind wir da<br />
auf einem guten Weg, der aber weiter<br />
ausgebaut werden muss.<br />
Konnten Sie das, was Sie<br />
sich vorgestellt haben,<br />
umsetzen? Wenn nicht:<br />
Was hat Sie gehindert?<br />
Mein Resümee ist positiv: Ja, ich<br />
konnte umsetzen, was ich mir vorgestellt<br />
habe!<br />
Was aber immer schwer für mich war:<br />
Ich bin schnell – und so war ich stets<br />
intensiv mit vielen Gedankengängen<br />
und Handlungsalternativen gleichzeitig<br />
beschäftigt, wie diese riesige Gesamtkonstruktion<br />
der Evangelischen<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden und in ihr<br />
Königsdorf in eine gute Zukunft kommen<br />
könnte. Da habe ich immer wieder<br />
erlebt, dass andere nicht schnell sind<br />
oder nicht schnell sein wollen, dass<br />
sie beharren in alten Bildern, in vertrauten<br />
Mustern, im Kirchturmdenken,<br />
das den eigenen Horizont nicht übersteigt.<br />
Das mag arrogant klingen und<br />
wird sicher auf den einen oder die andere<br />
auch so gewirkt haben. Im Gesamtpresbyterium<br />
Weiden jedenfalls<br />
habe ich so manche Schlacht geschlagen,<br />
war oft empört über die Langsamkeit<br />
der notwendigen Anpassungsprozesse,<br />
war schlicht häufig genervt<br />
und habe die Reaktionen einstecken<br />
müssen, die meine fordernde Art hervorriefen.<br />
Nicht immer ist<br />
es mir gelungen, die Menschen<br />
mit auf den Weg zu<br />
nehmen.<br />
Jahre zu bleiben. Das ist der Zeitraum,<br />
den die Landeskirche für die<br />
erste Pfarrstelle vorschreibt. Ich war<br />
jung, ziemlich ehrgeizig – ein kaum<br />
abzuschüttelndes Erbe meines Vaters –,<br />
voller Pläne, Ideen, Ziele und Visionen.<br />
Ich hatte bereits 1994 mit meiner Zusatzausbildung<br />
als Psychotherapeutin<br />
und Supervisorin begonnen und 1996,<br />
wie schon gesagt, eine journalistische<br />
Zusatzausbildung absolviert.<br />
Na ja – so dachte ich eben: Die kirchliche<br />
Welt steht dir offen, wartet auf<br />
dich... und ich will keinesfalls – wie<br />
so viele meiner Kollegen – in einer<br />
Gemeinde versauern.<br />
Aber ich versauerte nicht! Und das<br />
genau war „das Problem“: Ich „liebe“<br />
diese Gemeinde, die Menschen in ihr<br />
und eben meine Arbeit. Gerade in den<br />
letzten Jahren war ich von einem tollen<br />
Presbyterium umgeben – und die<br />
Mitarbeiter(innen) sind einfach klasse.<br />
Ich fühlte mich so wohl in der Gemeinde,<br />
und alle meine Ideen und Initiativen<br />
wurden wohlwollend aufgenommen.<br />
Ich konnte sozusagen schalten und<br />
walten, wie ich wollte – natürlich<br />
zum Wohl der Gemeinde –, und so<br />
vieles war möglich und ist mir gelungen.<br />
Ich habe meine Arbeit stets als<br />
sinnvoll und erfüllend erlebt. Ich<br />
konnte Menschen begleiten – in den<br />
Höhen und Tiefen ihres Lebens. Ich<br />
habe dabei selbst so viel geschenkt<br />
bekommen! Und ja – deshalb blieb ich.<br />
Sie sind auch Psychotherapeutin.<br />
In Ihrer neuen Position<br />
ist das gewiss ein<br />
großer Vorteil, half diese<br />
Ausbildung Ihnen auch in<br />
der Gemeindearbeit?<br />
Und wie! Natürlich half sie mir in den<br />
ungezählten seelsorglichen Kontakten,<br />
vor allem in Extremsituationen, wenn<br />
ich mit Tod von Kindern, Tod von jungen<br />
Menschen, Unfalltod oder Suizid<br />
konfrontiert wurde.<br />
Aber noch mehr half mir diese Ausbildung<br />
dabei, die vielschichtige „Gemengelage“<br />
einer Gemeinde zu überstehen.<br />
Wissen Sie, als Pfarrerin sind<br />
Sie in einer herausgehobenen Position:<br />
Menschen schauen Ihnen ständig zu –<br />
wie Sie sich bewegen, was Sie in Ihrer<br />
Freizeit machen, was Sie in den Einkaufswagen<br />
legen, was Sie sagen<br />
oder nicht sagen, ob Sie lächeln oder<br />
nicht lächeln, wie Sie trauern...<br />
Um sich selbst in dem Ganzen nicht<br />
zu verlieren, muss man genau wissen,<br />
wer man ist: was die Rolle ist, die man<br />
auszufüllen hat, wer man selbst ist als<br />
Privatperson. Man muss wissen, welchen<br />
Projektionen von heilem und gelungenem<br />
Leben man ausgesetzt ist.<br />
Man muss wissen, dass das nicht die<br />
Realität ist und nicht die Realität sein<br />
kann. Man muss ertragen können, was<br />
die Leute für einen Unsinn über einen<br />
verbreiten. Sonst wird man krank.<br />
Mir kam die erlernte Fähigkeit zugute,<br />
mich abzugrenzen – von Menschen,<br />
die mir allzu nahe rücken wollten, die<br />
1996: Welche beruflichen<br />
Vorstellungen<br />
hatten Sie damals?<br />
Aus anderen Äußerungen<br />
wissen wir,<br />
dass Ihre Lebensplanung<br />
nicht eine<br />
so lange Arbeit in<br />
unserer Gemeinde<br />
vorsah. Wie kam es<br />
dazu?<br />
In der Tat: Als ich 1996 nach<br />
Königsdorf kam, hatte ich<br />
die Vorstellung, exakt fünf
gerne Freundin und Vertraute der<br />
Pfarrerin sein wollten. Das geht – zumindest<br />
nach meinem Amtsverständnis<br />
– nicht: Wen man sich zum Freund<br />
oder zur Freundin macht, der oder die<br />
hört auf, Gemeindemitglied zu sein.<br />
Das geht nicht zusammen, auch wenn<br />
andere Kollegen das für sich anders<br />
lösen mögen.<br />
Hinzu kam die Herausforderung, als<br />
hauptamtliche Pfarrerin mit Ehrenamtlichen<br />
gemeinsam die Gemeinde<br />
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leiten zu dürfen. Klingt einfach, kann<br />
aber kompliziert sein... Dass Ehrenund<br />
Hauptamt gemeinsam Gemeinde<br />
leiten, ist historisch tief verwurzeltes<br />
Kennzeichen der evangelischen Kirche<br />
– und das ist auch gut so! Aber: Solche<br />
ehrenamtlichen Leitungsämter ziehen<br />
manchmal Menschen an, die mit verdeckter<br />
Motivation angeblich „zur Ehre<br />
Gottes“ eigene Wünsche in Kompensation<br />
von selbst so empfundenen<br />
Mängeln im beruflichen und/oder privaten<br />
Leben ausagieren. Das kann ganz<br />
schön anstrengend werden, und es bedarf<br />
ein hohes Maß an professioneller<br />
Distanz, all dies händeln zu können,<br />
ohne sich zu sehr zu verstricken.<br />
In Ihre Ägide gehört auch die<br />
im Jahr 2000 geschlossene<br />
Vereinbarung der Gemeindepartnerschaft<br />
zwischen<br />
der evangelischen und <strong>kath</strong>olischen<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong>.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft<br />
der Ökumene, speziell in<br />
Königsdorf?<br />
Seit rund 40 Jahren leben Christinnen<br />
und Christen in Königsdorf selbstverständlich<br />
Ökumene. In all diesen Jahren<br />
sind so viele Verknüpfungen zwischen<br />
den beiden Gemeinden entstanden, das<br />
kann nichts und niemand auflösen.<br />
Es gab zahlreiche Aufbrüche, zahlreiche<br />
Rückschläge und Zeiten der Stagnation.<br />
In meiner Zeit allein erlebte ich drei<br />
Pfarrerwechsel in der <strong>kath</strong>olischen Gemeinde:<br />
von Hans-Joachim Kampmann<br />
über Rolf Apholte zu Thomas Wolff.<br />
Immer wieder mussten wir uns neu<br />
zusammenfinden, aber stets ging es<br />
weiter mit der Ökumene.<br />
Seit der Vereinbarung der ökumenischen<br />
Gemeindepartnerschaft ist so<br />
viel passiert. Die ökumenische Öffentlichkeits-Kampagne<br />
2006, die Begrüßungsfeste<br />
im Atrium 2007 und im<br />
Rotental 2012 und die Installation des<br />
ökumenischen Nachbarschaftshilfeprojekts<br />
„Kölsch Hätz“ 2011 sind Stichworte<br />
dazu. Mit dieser Ausgabe von<br />
IM TEAM liegt bereits die 25. ökumenische<br />
Ausgabe vor – das spricht für<br />
sich! Ich bin gewiss: Die Ökumene in<br />
Königsdorf ist schon lange nicht mehr<br />
von Personen abhängig. Sprich: Auch<br />
ohne mich wird es da gut und segensreich<br />
weitergehen!<br />
Welche gesellschaftliche<br />
Relevanz hat die evangelische<br />
Kirche Ihrer Meinung<br />
nach a) in Königsdorf und<br />
b) bei den Polizistinnen und<br />
Polizisten?<br />
Hui, darüber könnte ich mich jetzt<br />
stundenlang auslassen, aber ich muss<br />
mich ja – zumindest halbwegs J –<br />
kurz fassen...<br />
Welche Relevanz hat überhaupt die<br />
(christliche) Religion im Leben von<br />
Menschen?<br />
Viele würden wohl spontan antworten:<br />
Es ist gut, dass die Kirchen sich diakonisch<br />
und hilfreich engagieren (im<br />
Bereich von Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen,<br />
Krankenhäusern,<br />
Altenheimen etc.) und für Werte und<br />
Moral eintreten.<br />
Ja, das ist gut, aber doch nicht das Eigentliche,<br />
all dies resultiert allenfalls<br />
aus dem Eigentlichen.<br />
Bei der Religion geht’s im Kern um<br />
die Deutung des Lebens im Horizont<br />
des (christlichen) Glaubens – und das<br />
ist etwas fundamental anderes und<br />
viel mehr als bloße ethische Orientierung<br />
und soziale Hilfen.<br />
Religion symbolisiert und bearbeitet<br />
die Unbestimmbarkeit der Welt und des<br />
Lebens in ihr. Religion weiß, dass alles<br />
Wesentliche im Leben nicht machbar,<br />
nicht organisierbar und nicht kontrollierbar<br />
ist. Sie hält mit den Menschen<br />
das Nichtwissen, die Unsicherheit, die<br />
Gefährdung, die Ambivalenzen, die<br />
Uneindeutigkeiten des Lebens aus.<br />
Und wer hätte nicht schon erlebt, was<br />
genau dies bedeuten kann!?<br />
Religion hat keine eindeutigen Antworten<br />
parat, sondern deutet und verarbeitet<br />
das, was uns geschieht, von<br />
Gott her. Sie bringt zum Ausdruck,<br />
dass wir die Bedingungen, unter denen<br />
wir leben, nicht selbst hervorbringen<br />
können, dass wir Geschöpfe sind<br />
und nicht Schöpfer unserer selbst und<br />
unserer Welt.<br />
Gleichzeitig ist es heute so: Obwohl<br />
jeder Mensch Religion hat – ob er/sie<br />
will oder nicht –, lassen die Menschen<br />
gerne ihr Verhältnis zu Religion und<br />
Kirche ungeklärt und in der Schwebe.<br />
Es ist eine interessante Beobachtung,<br />
dass Menschen, wenn es um „die Kirche“<br />
geht, in ihrer Erwartungshaltung<br />
krass regredieren bis in ein kindliches<br />
Stadium hinein: „Du, Kirche, hast
KÖNIGSDORFER SCHÄTZE<br />
mich nicht begrüßt. Ätsch, komm ich<br />
auch nicht! Du, Pfarrerin/Pfarrer, hast<br />
mich noch nie besucht, besuch ich<br />
dich und deine Gottesdienste auch<br />
nicht!“<br />
Hm... Den zahlreichen Hobby-Buddhisten<br />
in unserem Land ist klar, jedenfalls<br />
wenn sie ihr Hobby ernst nehmen,<br />
dass sie Übung, Übung, Übung<br />
brauchen, wollen sie auf ihrem Meditationsweg<br />
wirklich weiterkommen.<br />
Zahlreiche Zeitgenossen jedoch erwarten,<br />
dass sich der christliche Weg ohne<br />
eigene Übung und Anstrengung gehen<br />
lässt, dass kirchliche Gottesdienste<br />
und Rituale ihre Kraft und ihren Sinn<br />
gleichsam von selbst erschließen, ohne<br />
dass ich selbst daran überhaupt oder<br />
gar regelmäßig teilnehme. So ist’s aber<br />
leider nicht!<br />
Auch im Bereich der christlichen Religion<br />
müssen wir Erwachsene Verantwortung<br />
übernehmen, um unsere Ziele<br />
zu erreichen – statt über „die Kirche“<br />
simpel und ohne eigene Erfahrung zu<br />
schimpfen, vergessend, dass jede Religion,<br />
überhaupt jede Initiative auf<br />
Dauer Institutionalisierung braucht,<br />
vergessend, dass es ohne die viel gescholtene<br />
Institution schon längst keine<br />
Weitergabe des christlichen Glaubens<br />
mehr gäbe!<br />
Und „die Kirche“... was soll das überhaupt<br />
sein? Es gibt doch immer nur<br />
die konkrete Gemeinde am Ort und<br />
die leibhaftigen Menschen, die sie gestalten...<br />
Ich vermute, dass die meisten Menschen<br />
eine tiefe Sehnsucht nach Heil<br />
und Heilung in sich tragen. Weil sie<br />
aber dieser Sehnsucht nicht nachgehen<br />
können oder wollen, ziehen sie lautstark<br />
über die Institution her, die gesellschaftlich<br />
genau diese Sehnsucht<br />
symbolisiert – ein einfacher, menschlich<br />
verständlicher Mechanismus.<br />
Menschen melden ihre Kinder zur<br />
Taufe an, der Verdiener der Familie<br />
ist aus der Kirche ausgetreten, der<br />
Rest bleibt drin. Die finden das völlig<br />
normal, Leistungen in Anspruch zu<br />
nehmen, zu deren Finanzierung sie<br />
selbst keinen Deut beitragen. Sie erzählen<br />
davon, dass das kirchliche<br />
System in den USA, auf freiwilligen<br />
Abgaben basierend, deutlich besser<br />
sei als das Kirchensteuersystem in<br />
Deutschland. Aber sie verschwenden<br />
keinen Gedanken daran, dass das in<br />
Deutschland gar nicht funktionieren<br />
würde – was doch ihr eigenes Verhalten<br />
deutlich zeigt! –, weil eben genau<br />
dieses bürgerschaftliche Engagement<br />
fehlt, das immer auch monetäre Beteiligung<br />
bedeutet.<br />
Ich denke, dass ich als Polizeipfarrerin<br />
Menschen begegnen werde, die weniger<br />
von der heilen und reichen Welt<br />
eines Königsdorf geprägt sind, die<br />
an diesen ganzen blutleeren Scheindiskussionen<br />
kaum interessiert sind,<br />
weil sie stets und ständig in die Abgründe<br />
unserer Gesellschaft blicken:<br />
Mord, Totschlag, Gewalt und menschenverachtendes<br />
Verbrechen. Und<br />
da stellt sich dann wie von selbst die<br />
Sinnfrage, die wir in unserer heilen<br />
und satten Welt, so lange wir können,<br />
gerne verdrängen, die aber beantwortet<br />
werden muss, wenn wir mit diesen<br />
Abgründen dauernd konfrontiert werden<br />
und darüber nicht verrückt werden<br />
wollen: Wie also lässt sich so was<br />
ertragen? Woher bekomme ich immer<br />
wieder neu Kraft? Was lässt mich in<br />
all dem menschlich bleiben? Wieso<br />
gibt es das Böse in der Welt? Was,<br />
wenn ich selbst schuldig geworden<br />
bin? Wie damit leben?<br />
Stellen sich solche Fragen ernsthaft,<br />
gibt es keine intellektuellen Diskussionen<br />
mehr über Relevanz oder<br />
Nichtrelevanz der Kirche für die Gesellschaft.<br />
Da braucht es einen Menschen,<br />
der ganz und gar da ist für die<br />
Nöte und Belastungen. Und ein solcher<br />
Mensch hoffe ich, sein zu können<br />
– für die Polizistinnen und Polizisten<br />
in den besonderen Belangen und Beschwernissen<br />
ihres Dienstes für unsere<br />
Gesellschaft.<br />
Sie haben insbesondere in<br />
Ihren Predigten Maßstäbe<br />
gesetzt. Was würden Sie Ihrer<br />
Nachfolgerin bzw. Ihrem<br />
Nachfolger wünschen?<br />
Ha, ha – gute Frage! Was soll ich dazu<br />
sagen? Ich nehme an, dass die Menschen,<br />
die jetzt im Pfarrwahlausschuss<br />
sitzen und über die Nachfolge beraten,<br />
hohen Wert darauf legen werden, dass<br />
der oder die Nachfolger(in) über die<br />
Gabe des Wortes verfügt. Jedenfalls<br />
haben wir das in der noch gemeinsam<br />
erarbeiteten Stellenausschreibung so<br />
formuliert: „Für die Pfarrstelle suchen<br />
wir eine Persönlichkeit mit geistlicher<br />
Kompetenz und der Gabe der lebensund<br />
alltagsnahen Verkündigung.“<br />
So gehe ich davon aus, dass mein(e)<br />
Nachfolger(in) – auch im Bereich der<br />
Verkündigung – ganz eigene Maßstäbe<br />
setzen wird.<br />
Solche Übergänge sind halt schwierig.<br />
Ich habe das doch selbst erlebt,<br />
als ich Helmut Schmale „beerbte“. Es<br />
braucht eben seine Zeit, als Pfarrer(in)<br />
in einer Gemeinde wirklich anzukommen<br />
und diese nach und nach mit auf<br />
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den eigenen neuen Weg zu nehmen.<br />
Aber die Königsdorfer Gemeinde ist<br />
da super: Die werden sich mitnehmen<br />
lassen.<br />
Insofern wünsche ich meinem Nachfolger<br />
oder meiner Nachfolgerin eine<br />
ruhige Hand, viel Geduld, Gelassenheit<br />
und auch einiges an Durchsetzungsvermögen.<br />
Monika Weinmann ist jetzt Vergangenheit,<br />
mit dem oder der Neuen geht<br />
alles gut und wieder ganz anders weiter!<br />
Was wünschen Sie der<br />
Evangelischen Gemeinde<br />
Königsdorf?<br />
Zunächst wünsche ich ihr weiterhin<br />
eine gute Leitung, sprich ein handlungsfähiges<br />
Presbyterium, das sich für eine<br />
gute Nachfolge entscheidet.<br />
Und dann: Beharrlichkeit, Mut, Experimentierfreudigkeit,<br />
Phantasie und<br />
jede Menge Raum für den heiligen<br />
Geist. Und dass sie alle miteinander<br />
im Gebet bleiben!<br />
Und was dürfen die Königsdorfer<br />
Ihnen ganz persönlich<br />
wünschen?<br />
Kraft, Besonnenheit, Zuversicht, Leichtigkeit<br />
und Gesundheit!<br />
Marianne Madsack<br />
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10
Polizeiseelsorge<br />
Damit die Seele<br />
keinen Schaden nimmt<br />
von Pfarrerin Monika Weinmann<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wenn Sie diese Ausgabe von IM TEAM in Händen halten,<br />
bin ich bereits als Pfarrerin unserer Evangelischen Gemeinde<br />
Königsdorf entpflichtet und habe – nach einem<br />
ausgedehnten Urlaub – zum 1. Mai 2013 meine neue<br />
Pfarrstelle als „Landespfarrerin für Polizeiseelsorge auf<br />
dem staatlichen Gebiet der § 4-Behörde Köln“, so der offizielle<br />
Titel, angetreten.<br />
Vielleicht fragen Sie sich: Was macht eine Pfarrerin bei<br />
der Polizei? Was genau kann man sich unter Polizeiseelsorge<br />
vorstellen?<br />
Das habe ich mich jedenfalls gefragt, als ich im August<br />
letzten Jahres die Stellenausschreibung im Kirchlichen<br />
Amtsblatt las und gleichzeitig intuitiv und beinahe widerwillig<br />
spürte: Das ist es, hier musst du dich bewerben!<br />
Gedacht, getan... und ich begann mit umfänglich umzuhören<br />
und einzulesen. Und mein Eindruck bestätigte sich:<br />
Das ist es, was ich in Zukunft machen will.<br />
So bereitete ich mich intensiv auf das Bewerbungsverfahren<br />
bei der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im<br />
Rheinland vor und wurde prompt eingeladen.<br />
Der erste Schritt im Bewerbungsverfahren war eine Vorstellung<br />
vor der Abteilungskonferenz der Abteilung II<br />
„Theologie und Diakonie“, die von Petra Bosse-Huber<br />
geleitet wird. Am 8. November 2012 teilte man mir mit,<br />
zum welchem Thema ich am 22. November vor dieser<br />
Abteilungskonferenz einen Vortrag halten sollte.<br />
Diesen Vortrag möchte ich hier veröffentlichen. Denn er<br />
gibt Ihnen einen guten Einblick in die ganz anderen<br />
Aufgaben, mit denen sich Ihre frühere Pfarrerin jetzt beschäftigt.<br />
Die besonderen seelsorglichen<br />
Herausforderungen im polizeilichen<br />
Kontext – ein 15-minütiger Impuls<br />
I. Die Eintrittskarte<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
die erste besondere seelsorgliche Herausforderung heißt:<br />
die Eintrittskarte erwerben.<br />
Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge anbieten möchte,<br />
muss den polizeilichen Kontext kennen, gut kennen, aus<br />
erster Hand, muss sich – wie es in der Fachliteratur so<br />
schön heißt – Feldkompetenz in der Organisation Polizei<br />
erwerben.<br />
Ich habe keine unmittelbare Feldkompetenz in der Organisation<br />
Polizei. Alles, was ich weiß, weiß ich aus zweiter<br />
Hand, aus der Fachliteratur, die ich in den vergangenen<br />
drei Monaten gelesen habe, aus Gesprächen mit einer<br />
evangelischen Polizeiseelsorgerin und einem <strong>kath</strong>olischen<br />
Kollegen, und nach längerem Suchen habe ich auch einen<br />
Polizisten gefunden, der nicht in meiner Gemeinde wohnt<br />
und bereit war, sich meinen Fragen zu stellen.<br />
Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge anbieten möchte,<br />
muss die Arbeitswelt der Polizei aus eigener Anschauung<br />
kennen. Er oder sie muss sorgsam beobachten. Es gibt wenige<br />
Dinge, die so wichtig, so spirituell sind wie Beobachten.<br />
Er oder sie muss Aufbau, Strukturen und Dienstabläufe<br />
beobachten, kennen und verstehen lernen, muss die<br />
Sprachcodes beherrschen lernen, die formellen und informellen<br />
Kommunikationsmuster, die Polizeikultur sozusagen,<br />
den Dschungel von Abkürzungen, Besoldungsgruppen,<br />
Dienstbezeichnungen und Sternansammlungen.<br />
Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge anbieten möchte,<br />
muss die Menschen kennenlernen und dabei auch das, was<br />
sie zu tun haben. Und das heißt: Vor allem in der Anfangsphase<br />
– aber auch später immer wieder – Diensteinsätze<br />
begleiten, miterleben, was da passiert auf der Straße, in<br />
den Häusern, beim Fußballspiel, bei Demonstrationen, muss<br />
Kontakte knüpfen, Gespräche führen, auch im Vorübergehen,<br />
sich angstfrei durch die Hierarchieebenen bewegen,<br />
Dienststellen aufsuchen, also Klinken putzen, eben präsent<br />
11
sein, dabei sein, ansprechbar sein, Zeit haben für die besonderen<br />
Belange und Belastungen der Polizeibeamten im<br />
dienstlichen, auch im privaten Bereich.<br />
Der Erwerb der Feldkompetenz in der Organisation Polizei<br />
ist die Eintrittskarte in die polizeiliche Arbeitswelt, damit<br />
die Grundbedingung für alle Seelsorge entstehen und<br />
wachsen kann: Vertrauen. Und dazu braucht es die Erfahrung<br />
der Beamten, dass der seelsorgende Mensch kennt<br />
und versteht, wovon er hört und spricht, dass es einer ist,<br />
dem man was zumuten kann – an Belastung, an Zweifeln,<br />
Sorgen, Ängsten –, dass es einer ist, der selbst mitten im<br />
Leben steht (obwohl er oder sie Pfarrer(in) ist...) und die<br />
Schatten- wie die Sonnenseiten des Lebens kennt und lebt.<br />
Das war eine lange Einleitung. Aber sie ist entscheidend,<br />
darum will ich sie noch durch ein Beispiel verlängern:<br />
Stichwort Eintrittskarte. Als ich im Einzugsgebiet eines<br />
saarländischen Steinkohlebergwerks mein Vikariat machte,<br />
merkte ich schon damals genau dies: Dass es mir sehr zugute<br />
kam im Kontakt mit den Menschen dort, dass ich<br />
selbst die Arbeits- und Lebenswelt der Kumpel sozusagen<br />
mit der Muttermilch aufgesogen hatte, weil wir eine Familie<br />
des Bergbaus waren. Die Kumpel also kennen- und verstehen<br />
lernte, ohne selbst einer zu sein oder zu werden.<br />
werden kann. Letztere entstehen im Polizeidienst schnell:<br />
Wenn ich zum Beispiel erlebe, dass das, was ich getan habe<br />
oder tun musste, nicht mit meinen innersten Überzeugungen,<br />
Werten und Normen übereinstimmt; oder wenn<br />
ich – durchaus aus legitimen Motiven – die Grenzen des<br />
Rechts verwischt oder überschritten habe; wenn ich Fehlverhalten<br />
von Kollegen und/oder Vorgesetzten erlebe; wenn<br />
sich mir dann doch angesichts von Schuld, Leid, Gewalt<br />
und Tod „die religiöse Frage“ stellt, die der Staat, der<br />
Wertneutralität verpflichtet, nicht beantworten kann.<br />
So liegt in gerade dieser zweiten Herausforderung „Auszug<br />
aus dem gemeindlichen Nest in die Fremde“ eine große<br />
Chance und Verheißung für das Wirken der Polizeiseelsorge.<br />
II. Der Auszug in die Fremde<br />
Die zweite Herausforderung nenne ich: der Auszug in die<br />
Fremde.<br />
Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge leistet, muss,<br />
wenn er bzw. sie wie ich aus der Gemeinde kommt, das<br />
wärmende Nest und Geflecht der Gemeinde verlassen. Er<br />
oder sie wird in der staatlichen Institution Polizei als<br />
Repräsentant(in) der Kirche immer der bzw. die Fremde,<br />
der oder die Andere bleiben. Obwohl ich in der Polizei<br />
meinen Dienst tue, bin ich nicht von der Polizei – und darf<br />
es auch nicht sein oder werden. Hier liegt ja gerade die<br />
Chance der Polizeiseelsorge: Ein Mensch steht zur Verfügung,<br />
der nicht Teil des Systems ist, der nicht weisungsgebunden,<br />
der außerhalb der Hierarchie agiert. Ein Mensch<br />
steht zur Verfügung, der nicht dem Legalitätsprinzip folgenden<br />
Strafverfolgungszwang unterliegt wie Kollegen und<br />
Vorgesetzte, sondern dem kirchlichen Beichtgeheimnis,<br />
der seelsorglichen Verschwiegenheitspflicht und dem absoluten<br />
Zeugnisverweigerungsrecht vor Gericht. Hier entsteht<br />
ein Raum, in dem offen und angstfrei über Belastungen,<br />
Irritationen, Zweifel und Gewissenskonflikte gesprochen<br />
III. Lasten mittragen<br />
Die dritte seelsorgliche Herausforderung, die ich benennen<br />
möchte, heißt: sich Belastendem aussetzen und Lasten<br />
mittragen.<br />
Wir wissen: Zur Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols<br />
schickt der Staat seine Polizeibeamtinnen und -beamten in<br />
Situationen, die das Normalmaß menschlicher Erfahrung<br />
bei Weitem übersteigen. Sie werden mit Tod von Kindern<br />
konfrontiert, Unfalltode Jugendlicher, Suizid, müssen Todesnachrichten<br />
überbringen, erleben handgreifliche Familienstreitigkeiten<br />
in allen Facetten, Alkohol- und Drogenmissbrauch,<br />
Mord und Totschlag, menschenverachtendes<br />
Verbrechen. Sie sehen in die Abgründe unserer Gesellschaft,<br />
dorthin, wo „die Sünde“ ihre hässlichste Fratze zeigt.<br />
Und sie machen dabei auch die Erfahrung, dass sie, die sie<br />
helfen sollen und wollen, mit subtiler bis offener Abwehr<br />
und Respektlosigkeit behandelt werden.<br />
Manchmal sind sie genötigt, selbst Zwang und Gewalt anzuwenden<br />
oder gar von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.<br />
Manchmal müssen sie erleben und verarbeiten, dass<br />
sie schuldlos schuldig werden.<br />
Sie müssen auch in extremen Situationen unter allen Umständen<br />
menschlich bleiben. Das ist ein hoher ethischer<br />
Anspruch.<br />
Sie erleben eigene Ohnmacht, das Nicht-mehr-helfen-<br />
Können, das Zu-spät-gekommen-Sein, die eigene Angst,<br />
auch Wut, die Zweifel, auch Trauer und Sprachlosigkeit.<br />
Sie müssen bereit sein, eigenes Leben für das Leben anderer<br />
zu gefährden. So sind Polizisten außergewöhnlichen physischen<br />
wie psychischen Belastungen ausgesetzt. Unter<br />
12
Solches und noch viel mehr und auch ganz anderes erleben<br />
Polizistinnen und Polizisten in ihrem Dienst. Natürlich<br />
legt sich ihnen, wie das bei mir auch war, mit der Zeit ein<br />
Schutzmantel über die Seele – und das ist gut so. Aber es<br />
kann immer Ereignisse geben, die diesen Schutzmantel<br />
plötzlich mit großer Gewalt durchbrechen. Und darüber<br />
muss gesprochen werden, das muss Raum haben, Gefühle<br />
müssen raus, damit die Seele keinen Schaden nimmt.<br />
Die Schwierigkeit, Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken,<br />
ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Besonders verbreitet<br />
ist sie – so habe ich gelesen – bei Anwälten, Ingenieuren,<br />
Polizisten, Managern und Leuten, die im Militär<br />
Karriere machen – Menschen, deren Fachsprache sie von<br />
Gefühlsäußerungen abhält. Auf dieser Ebene ein seelsorglich<br />
empathisches Angebot zu machen, ist eine große Herausforderung.<br />
Sie zu bewältigen, indem ich mich Belastendem<br />
aussetze und Lasten mittrage, braucht ein hohes<br />
Maß an menschlich-fachlicher Kompetenz.<br />
anderem darum bedient sich hier der Staat in seiner Fürsorgepflicht<br />
der besonderen Feldkompetenz der Kirche,<br />
um einen bedingungslos geschützten Raum für die Aufarbeitung<br />
seelischer Belastungen zur Verfügung zu stellen.<br />
Dazu zwei Beispiele, eines aus meiner Praxis als langjährige<br />
Gemeindepfarrerin, eines aus der Notfallseelsorge, die<br />
beide unmittelbare Bezüge zur Situation der Polizei bzw.<br />
Polizeiseelsorge haben.<br />
Erstes Beispiel: Ein Polizist ruft mich an und gibt mir den<br />
Wunsch der mir bekannten Familie weiter, ich möge<br />
schnell kommen. Er informiert mich darüber, dass er und<br />
sein Kollege der Familie die Nachricht überbracht haben,<br />
dass der 25-jährige, in München studierende Sohn dort<br />
vom Hochhaus gesprungen sei. Als ich komme, verabschieden<br />
sich die beiden Beamten. Was sich mir jetzt in<br />
den nächsten beiden Stunden bietet, genau das haben vermutlich<br />
die beiden jungen Beamten vor mir auch erlebt:<br />
schreiende, klagende, sich auf den Boden werfende Eltern,<br />
ein hemmungslos in meinen Armen weinender Vater, gegenseitige<br />
Anklagen, die wütende Suche nach Schuldigen<br />
im Umfeld des Sohnes, Momente der Apathie, des absoluten<br />
Stillstands, das Nicht-Wahr-Haben-Wollen, Verleugnen<br />
und dann wieder Schreien, Klagen, Weinen und so weiter.<br />
Das war für mich ganz schwer auszuhalten – und es wird<br />
für die beiden Polizisten nicht anders gewesen sein.<br />
Zweites Beispiel: Ich betrete als Notfallseelsorgerin ein<br />
Zimmer, heiß, stickig, viele Fliegen, Leichengeruch und<br />
ein seit Tagen toter Mensch, halb aus dem Bett hängend,<br />
verzerrte Gesichtszüge, aufgedunsene Zunge. In der Wohnung<br />
über mir hektisch herumlaufende Angehörige, die<br />
von ihrem Verstorbenen Abschied nehmen wollen. Und<br />
ich muss in ganz kurzer Zeit entscheiden, ob das möglich<br />
und sinnvoll sein kann. Das war mein erster Einsatz als<br />
Notfallseelsorgerin, und diese Bilder und Gerüche hatten<br />
sich für längere Zeit in meiner Seele eingenistet und stiegen<br />
hin und wieder ungewollt in mir auf.<br />
IV. Für die eigene Seele sorgen<br />
Die vierte Herausforderung: für die eigene Seele sorgen.<br />
Wer sich der Herausforderung Seelsorge im Kontext der<br />
Polizei stellt, muss unbedingt für die eigene Seele sorgen.<br />
Konkret: das kollegiale Gespräch und die gegenseitige Beratung<br />
suchen, einen geeigneten Supervisionsrahmen installieren,<br />
sich im Team der landeskirchlichen Polizeiseelsorger<br />
verankern, sich im ökumenischen Team vor Ort einbinden,<br />
für den nötigen – auch sportlichen – Ausgleich in der Freizeit<br />
13
VI. Die Abweichung vom Thema<br />
Und nun Letztens: Polizeiseelsorge ist auch eine Herausforderung<br />
für die Polizei, wenn auch keine seelsorgliche.<br />
Verzeihen Sie mir die kleine Abweichung vom Thema! Die<br />
Polizei öffnet in diesem sehr sensiblen Arbeitsbereich der<br />
Kirche Tür und Tor. Das ist mutig und verantwortungsvoll.<br />
Sehr verehrte Damen und Herren,<br />
Herausforderungen sind Chancen. Sie fordern uns auf, aus<br />
dem Alten aufzubrechen und Neues zu wagen, gut biblisch.<br />
– Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
sorgen und dann auch gezielt Fort- und Weiterbildung in<br />
Anspruch nehmen, wenn Unsicherheiten und Überforderungen<br />
zu Tage treten und Weiterentwicklung bzw. Vertiefung<br />
notwendig ist.<br />
V. Der zwischen den Welten wandert<br />
Fünftens und fast Letztens: Polizeiseelsorger wandern zwischen<br />
den Welten. Wer in die Fremde auszieht – in unserem<br />
Fall in eine staatliche, religiös sprachlose oder zumindest<br />
religiös sprachfremde Institution – tut gut daran, geistliche<br />
Heimat zu behalten. Konkret: das eigene Glaubensleben<br />
und die gottesdienstliche Einbindung pflegen. Denn es ist<br />
eine wahre Herausforderung, in einem säkularen Umfeld für<br />
die Gottebenbildlichkeit des Menschen, für seine Einmaligkeit<br />
und Unverwechselbarkeit „coram Deo“ einzustehen.<br />
Der Vortrag und die Antworten auf viele Fachfragen ermöglichten<br />
mir auch den zweiten Schritt im Bewerbungsverfahren:<br />
ein Gespräch am 11. Dezember 2012 mit dem<br />
Kollegium des Landeskirchenamts, an dem unter anderen<br />
Präses Nikolaus Schneider und der neue Präses Manfred<br />
Rekowski teilnahmen. Hier ging es nun nicht mehr so sehr<br />
um die Überprüfung der Fachlichkeit, sondern stärker um<br />
die personellen Kompetenzen, die theologische Verortung<br />
und die eigene spirituelle Identität. Den Zuschlag erhielt<br />
ich rund 15 Minuten nach diesem Gespräch und war sehr<br />
froh, diesen Marathon hinter mir zu haben.<br />
Ich grüße Sie herzlich von Köln nach Königsdorf, von der<br />
Polizei in die Gemeinde – und werde sicher später mal<br />
aus der Praxis berichten.<br />
Ihre<br />
14
Mission: Impossible?<br />
von Maria Weingarten<br />
Bei „Mission: Impossible“<br />
denkt man sicher zunächst<br />
einmal an bildgewaltige,<br />
actionreiche Agenten-<br />
Blockbuster aus den Filmschmieden<br />
in Hollywood.<br />
Bei „Mission“ hingegen hat<br />
man schon ganz andere<br />
Bilder im Kopf. Bestenfalls<br />
denkt man wohlwollend<br />
noch an Mutter Theresa<br />
oder an brave Missionare,<br />
die im Urwald Schulen bauen.<br />
Vielleicht auch noch an<br />
die „Störenfriede“, die in<br />
der Weihnachtszeit mit der<br />
Spendenbüchse in der Hand<br />
an der Türe klingeln oder<br />
gar schlimmstenfalls an<br />
gewaltsame Missionierung<br />
und Zwangstaufen bis hin<br />
zu Parolen wie „Willst du<br />
nicht mein Bruder sein, so<br />
schlag ich dir den Schädel<br />
ein!“. – Da gefällt uns doch<br />
die actionreiche Agentenjagd<br />
besser, oder?<br />
Denn – jetzt mal ehrlich – kirchliche<br />
Mission, das ist doch heute<br />
kein Thema mehr. Irgendwo hinzugehen<br />
und anderen Menschen den eigenen<br />
Glauben aufzuzwingen, das ist doch<br />
völlig unmöglich. Eben „Mission: Impossible“.<br />
Was wir bei diesem harten Urteil<br />
scheinbar oft vergessen, ist die eigentliche<br />
Bedeutung von „Mission“. Der<br />
Begriff kommt aus dem Lateinischen<br />
von „missio“, was so viel heißt wie<br />
„Sendung“ – also hat es im Ursprung<br />
eigentlich nichts mit „Glauben aufzwingen“<br />
zu tun. Sendung ist schließlich<br />
erst mal neutral. Man bekommt eine<br />
Botschaft und wird damit ausgesandt,<br />
diese Botschaft weiterzugeben. Ob das<br />
nun eine Postsendung ist oder die<br />
Botschaft des Evangeliums, das ist im<br />
Grunde egal, denn das Prinzip ist das<br />
gleiche – und streng genommen haben<br />
alle Christen eine solche Sendung.<br />
Die bekam man früher jeden Sonntag<br />
in der Messe wörtlich erteilt! Denn da,<br />
wo es heute heißt „Gehet hin in Frieden!“,<br />
da hat man früher noch in der<br />
lateinischen Messe gesagt „Ite, missa<br />
est.“. Das bedeutet nicht, wie einige<br />
vielleicht damals dachten: „Jeht, de<br />
Mess es am Engk“, sondern es heißt<br />
übersetzt: „Geht, ihr seid gesendet.“<br />
Mission ist also in erster Linie Sendung.<br />
Christen sind gesendet! Aber<br />
bedeutet das jetzt, dass wir alle in unterentwickelte<br />
Länder gehen und, zum<br />
Beispiel, Schulen bauen müssen? –<br />
Natürlich nicht. Das können nicht alle!<br />
Aber was soll man tun? Oft hat man<br />
das Gefühl, „Mission“ sei etwas Fremdes,<br />
Sperriges, das in unserem alltäglichen<br />
Leben keinen Platz hat. Wer<br />
studiert, arbeitet oder sich um die Familie<br />
kümmern muss, der hat keine Zeit<br />
in die Welt hinauszugehen und Missionar<br />
zu spielen.<br />
Aber wie hat doch einmal Mutter<br />
Theresa gesagt? „Ich weiß, dass Gott<br />
nie mehr von mir verlangen wird, als<br />
ich ertragen kann.“ – Und das gilt auch<br />
für unseren christlichen Missionsauftrag.<br />
Denn niemand ist zu etwas berufen,<br />
was er nicht leisten kann. Wir<br />
müssen nicht alles stehen und liegen<br />
lassen, um Kinderkrankenhäuser, Schulen<br />
oder Missionsstationen zu bauen.<br />
Unsere alltägliche Mission ist viel<br />
simpler! „Seid stets bereit, jedem Rede<br />
und Antwort zu stehen, der nach der<br />
Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ Dieser<br />
kleine Missions-Grundleitfaden steht<br />
im ersten Petrusbrief (3, 15).<br />
Mission kann also auch schlicht und<br />
einfach bedeuten, vom eigenen Glauben<br />
Zeugnis abzulegen!<br />
Das muss kein hoch theologisches<br />
Statement sein und auch keine Predigt.<br />
Zeugnis geben bedeutet manchmal<br />
einfach, zu seinem Glaube zu stehen<br />
und zu sagen: „Ja, ich bin Christ. Und<br />
zwar nicht, weil ich zufällig und ohne<br />
mein Einverständnis als Kind getauft<br />
worden bin, sondern weil ich meinen<br />
Glauben gut finde.“ Zeugnis geben<br />
muss kein „Missionieren“ im falsch<br />
verstandenen Sinne sein. Man muss<br />
niemanden überreden. Aber als Christen<br />
sollten wir unsere Überzeugung auch<br />
nicht verstecken.<br />
Pfingsten kann uns da zeigen, wie<br />
Christentum funktioniert. Christentum<br />
ist eben kein gemütliches Zusammensitzen<br />
im geschlossenen Raum<br />
und Unter-sich-Bleiben, so wie es die<br />
Apostel zuerst gemacht haben. Die<br />
Pfingstgeschichte zeigt, dass die Apostel<br />
hinausgegangen sind, die Nachfolge<br />
Christi gelebt und von Christus erzählt<br />
haben. Christ sein bedeutet also, hinauszugehen<br />
in unsere Arbeitswelt, in<br />
die Schule, in die Uni, und dort Rede<br />
und Antwort zu stehen über den eigenen<br />
Glauben, und zwar „jedem, der nach<br />
der Hoffnung fragt…“ – und wenn<br />
keiner fragt? Bedeutet das dann, dass<br />
ich kein Zeugnis geben muss?<br />
Heutzutage sind die meisten Menschen<br />
in unserer Umgebung gut informiert.<br />
Sie haben einen Überblick über die<br />
Weltreligionen, und was sie nicht wissen,<br />
das können sie – wenn sie wollen<br />
– getrost im Internet „googeln“. Wieso<br />
sollte uns dann noch jemand nach unserem<br />
Glauben fragen?<br />
Wir leben heute in einer Gesellschaft<br />
mit ursprünglich christlichen Grundwerten,<br />
in einem Sozialstaat, in dem<br />
Menschenrechte gelten, die ohnehin zu<br />
dem aufrufen, was man einen „christlichen<br />
Umgang miteinander“ nennen<br />
könnte. Sind wir also dann aus der<br />
Nummer mit dem Missionsauftrag raus?<br />
15
Aus den Gemeinden<br />
Nein. Und zwar, weil es nicht dasselbe<br />
ist. Es gibt nämlich einen Unterschied<br />
zwischen gesetzlich verordneten sozialen<br />
Standards und einer christlichen<br />
Überzeugung. Und dabei kommt es<br />
auch nicht darauf an, ob man als Missionar<br />
in ein Krisengebiet geht und<br />
selbstlos ein Kinderkrankenhaus baut<br />
oder ob man vielleicht der einzige am<br />
Bahnhof ist, der dem Obdachlosen einen<br />
Kaffee kauft.<br />
Wenn wir nämlich als Christen wirklich<br />
glauben, dass die Gottes- und<br />
die Nächstenliebe das wichtigste<br />
Gebot ist, dann ist das viel mehr, als<br />
nur das Einhalten von sozialen Regeln.<br />
Dann ist das eine Überzeugung,<br />
die Kraft gibt. Und dann bedarf es auch<br />
keiner großen Taten. Dann sind wir<br />
vielleicht einfach der Kollege, der<br />
einspringt, ohne eine Gegenleistung zu<br />
erwarten, der Kommilitone, der zuhört,<br />
wenn jemand Probleme hat, oder der<br />
Freund, der Trost spenden kann, wenn<br />
jemand keinen Sinn mehr sieht. Und es<br />
sind diese Kleinigkeiten, die auf Dauer<br />
auffallen.<br />
Wir geben also Zeugnis mit unserem<br />
Leben. Und wenn wir dann „nach<br />
der Hoffnung, die euch erfüllt“ gefragt<br />
werden, dann können wir tun,<br />
was der Petrusbrief vorschlägt, nämlich<br />
Rede und Antwort stehen.<br />
Und das bedeutet für mich Mission.<br />
Vielleicht doch gar keine so unmögliche<br />
Aufgabe…<br />
Einige Mitglieder der christlichen Gemeinden hier in Königsdorf haben sich<br />
bereit erklärt, kurze Aussagen darüber zu machen, warum sie glauben und<br />
was ihr Glauben für sie bedeutet. Diese Glaubenszeugnisse sind überall im<br />
aktuellen Heft verteilt. Vielleicht kann diese Offenheit dazu anregen, selbst<br />
vom eigenen Glauben zu erzählen.<br />
Ich glaube an einen Gott, weil ich mir nicht vorstellen kann,<br />
dass die Welt und damit auch wir ein zufälliges „Abfallprodukt“<br />
des Urknalls sind. Weiter glaube ich, dass dieser Gott<br />
uns nicht alleine lässt, nicht im Leben und nicht im Tod.<br />
Das gibt mir Hoffnung, Sicherheit und Trost.<br />
Peter, 28 Jahre<br />
Ich bin da, warum? Leben ist Geschenk und gehört mir nicht<br />
allein! Dem gerecht zu werden, brauche ich Werte. Werte<br />
finde ich in meinem Glauben. Meine römisch-<strong>kath</strong>olische<br />
Kirche mit neuem, alten Testament und den Heiligen zeigt<br />
die Freiräume und Grenzen. In meinen engen Grenzen als<br />
Mensch falle ich durch manche Masche oder scheitere ganz.<br />
Das gehört dazu.<br />
Ralf, 56 Jahre<br />
Ich glaube, weil die Geschichte immer wieder gezeigt hat,<br />
dass der Mensch nicht alles selbst in der Hand hat. Davon erzählt<br />
das Pfingstereignis oder die unerwartete Einberufung<br />
des II. Vati<strong>ca</strong>num. Diese Erkenntnis lässt mich darauf vertrauen,<br />
dass auch in Zeiten des Wandels es nicht sinnlos ist, für<br />
seine religiösen Überzeugungen einzustehen und zu glauben.<br />
René, 38 Jahre<br />
Der Glaube ist spirituell und traditionell im Leben meiner Generation<br />
verankert. So kann er für den einzelnen ein Angebot<br />
an Gemeinschaft im sozialen Leben sein und der Einsamkeit,<br />
die heute oft beklagt wird, entgegenwirken. Persönlich ist<br />
die Annahme durch einen liebenden Gott mit allen Schwächen<br />
und Stärken eine Hilfe, auch in schwierigen Zeiten Kraft zu<br />
schöpfen.<br />
Hannelore, 61 Jahre<br />
16<br />
Die Worte der Bibel – Botschaft der Liebe und<br />
Freiheit – beflügeln mich, an Gott, den Dreifaltigen<br />
zu glauben; ohne Wenn und Aber!<br />
Kathi, 71 Jahre<br />
Ich glaube an einen uns/mich bedingungslos liebenden Gott.<br />
Das macht mich glücklich und frei und gibt meinem Leben Sinn.<br />
Anna, 58 Jahre<br />
In eine wunderbare Welt geboren glaube ich an den, der diese<br />
Welt lenkt, unseren Vater im Himmel. Allerdings weiß ich, dass<br />
ich mit meinen Möglichkeiten dazu beitragen muss, diese<br />
unsere Welt im Lot zu halten, indem ich versuche, Christus<br />
nachzufolgen durch Liebe, Genügsamkeit und Demut.<br />
Volkmar, 77 Jahre<br />
Jesus schenkte allen Menschen An-Sehen und lehrte, dass<br />
jede(r) Einzelne von Gott gewollt und geliebt ist. Aus diesem<br />
Grund sind mir Respekt, Toleranz und Offenheit in der Begegnung<br />
mit meinen Mitmenschen wichtig. Wie bei den<br />
Emmaus-Jüngern, so ist Gott auch mit uns – als Ehepaar –<br />
als „Dritter im Bunde“ unterwegs.<br />
Eva, 51 Jahre<br />
Auch mir als Naturwissenschaftler erschließt sich der Sinn<br />
des Lebens nicht im Wissen, sondern ist letztlich nur im<br />
Glauben zu erahnen. Ich habe Menschen kennengelernt,<br />
deren gelebter Glaube mich fasziniert und die mir zu Vorbildern<br />
geworden sind.<br />
Helmut, 58 Jahre<br />
GOTT – worauf allein man sich verlassen kann, als Freund<br />
und Beschützer. Mir aufzeigt, mit dem glücklich zu sein,<br />
was man hat, und nicht unzufrieden zu sein mit dem, was<br />
man nicht hat.<br />
Stefan, 46 Jahre
XAus den Gemeinden<br />
Ist die Bibel wirklich wahr?<br />
Entwicklung und neue Herausforderungen<br />
Zu Beginn eine Gesprächssequenz, wie sie sich in jedem Kindergottesdienst,<br />
in jedem Konfirmanden- oder Firmunterricht, ja auch – in etwas anderer Form<br />
– in jedem Glaubenskurs mit Erwachsenen abspielen könnte:<br />
Paul<br />
Pfarrer<br />
Paul<br />
Pfarrer<br />
Paul<br />
„Hat Gott die Welt wirklich in sechs Tagen erschaffen?“<br />
„Nein, nicht wirklich! Die Bibel ist doch kein<br />
naturwissenschaftliches Lehrbuch. Sie erzählt<br />
nichts davon, wie die Welt im naturwissenschaftlichen<br />
Sinne entstanden ist. Das wissen<br />
wir doch – durch Evolution ist sie entstanden,<br />
natürlich nicht in sechs Tagen.“<br />
„Dann stimmt es also nicht, was in der Bibel<br />
steht!?“<br />
„Doch, es stimmt, aber eben nicht im naturwissenschaftlichen<br />
Sinn. In der Bibel sind Erfahrungen<br />
gesammelt, die Menschen mit Gott<br />
gemacht haben. Wenn es heißt ‚Gott hat die<br />
Welt in sechs Tagen erschaffen’, dann ist das<br />
eine Glaubensausage: Wir glauben, dass die<br />
Welt sich keinem Zufall verdankt. Wir glauben,<br />
dass Gott die Welt in Händen hält. Dass er bei<br />
uns ist und in uns wirkt. Dass es mehr gibt, als<br />
das, was wir sehen können. Dass unser Leben<br />
einen Sinn hat, dass es Liebe gibt und Geborgenheit.“<br />
„Aha!“... und wirkt dabei ein wenig ratlos...<br />
Ich weiß nicht, warum es so ist, aber ich erlebe es wieder<br />
und wieder: Die Geschichten der Bibel erregen Anstoß, weil<br />
sie unserem durch Naturwissenschaft und Technik bestimmten<br />
Weltbild nicht standhalten. Anstoß nehmen schon<br />
Kinder, erst recht Jugendliche, umso mehr Erwachsene.<br />
Letztere reden allerdings selten darüber und lassen ihr<br />
Verhältnis zu Glaube und Religion eher ungeklärt. Wenn<br />
Menschen auf eine biblische Geschichte (zum Beispiel auf<br />
die Schöpfungsgeschichte) stoßen, bleiben die allermeisten<br />
an der Oberfläche des Textes hängen – und die sagt natürlich<br />
schlicht gar nichts. Wie schade!<br />
Denn die Bibel ist ein<br />
Erfahrungsbuch,<br />
es geht in ihr Seite<br />
um Seite um existenzielle<br />
Erfahrungen,<br />
die Menschen, wir<br />
alle, machen: Erfahrungen<br />
des Scheiterns<br />
und Gelingens,<br />
des Segens und<br />
Fluchs, des Heils und<br />
Unheils.<br />
Mein Glaube wurde schon in Kindertagen<br />
durch die Familie geprägt. Später<br />
habe ich begonnen, meine <strong>kath</strong>olische<br />
Sozialisation zu hinterfragen und meine<br />
eigenen Rituale im Glauben gefunden.<br />
Mein Glaube trägt mich durchs Leben.<br />
Er gibt mir Kraft und Hoffnung in<br />
schweren Zeiten, aber auch Dankbarkeit<br />
in guten Zeiten.<br />
Elisabeth, 26 Jahre<br />
Die Bibel ist ein Begegnungsbuch, es geht in ihr Seite um<br />
Seite um Begegnungen mit dem, was uns Menschen unbedingt<br />
Malermeister<br />
Stefan Duvivier 50226 Frechen-Königsdorf<br />
Paulistr. 56<br />
Fon 0 22 34 / 6 25 41<br />
Fax 0 22 34 / 6 55 68<br />
17
Aus den Gemeinden<br />
angeht, weil es über Sinn und Unsinn unseres Lebens entscheidet,<br />
um Begegnungen mit Gott.<br />
Die Bibel ist ein Bilderbuch, es geht in ihr Seite um Seite<br />
um eine Bildsprache, die es uns erst ermöglicht, die Erfahrungen<br />
ausdrücken und zu verarbeiten, die sich unserer<br />
Alltagssprache entziehen: Erfahrungen von Leid, Krankheit,<br />
Tod – Erfahrungen von Liebe, Vertrauen, Geborgenheit.<br />
Ich wünschte, mehr Menschen könnten von der Oberfläche<br />
in die Tiefe der Bibel vordringen. Ich selbst habe in<br />
meinem Leben oft die Erfahrung gemacht, wie heilsam eine<br />
Begegnung mit den biblischen Texten sein kann – gerade in<br />
den Situationen, in denen es mir selbst die Sprache verschlagen<br />
hatte.<br />
So habe ich der IM TEAM-Redaktion vorgeschlagen, nachfolgenden<br />
Artikel des Akademiedirektors Dr. Frank Vogelsang<br />
abzudrucken. Denn dem Autor gelingt es in überzeugender<br />
Weise, unseren Begriff von Wirklichkeit zu erweitern.<br />
Er erläutert, dass gerade die Erfahrungen oder Begebenheiten,<br />
die in unserem Leben entscheidend sind, nicht in<br />
naturwissenschaftlich objektiver Weise gemessen werden<br />
können, aber dennoch wirklich, wichtig und wahr sind.<br />
Pfarrerin Monika Weinmann<br />
Zum Verhältnis von Naturwissenschaften und<br />
Theologie am Beispiel der Taufe<br />
Was ist schon wahr?<br />
von Dr. Frank Vogelsang,<br />
Direktor der Evangelischen Akademie im Rheinland, Bonn<br />
1.<br />
Im Kindergottesdienst wird erzählt. Die Erzählungen arbeiten<br />
mit starken Bildern, die zu einer vielfältigen Auslegung<br />
einladen. Solche Erzählungen sind etwa die von Jona im<br />
Bauch des Fisches oder die von Daniel in der Löwengrube<br />
oder die von der Heilung des Blinden vor Jericho. Es sind<br />
Erzählungen, die in der Bibel aufgezeichnet sind. Es sind Geschichten,<br />
die aus einer anderen Zeit stammen. Es sind alte<br />
Erzählungen.<br />
Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Was ist die Taufe? Ein<br />
Ritual mit Wasser, das nur etwas symbolisch andeutet?<br />
2.<br />
Biblische Geschichten erzählen oft von Dingen, die unser<br />
Alltagsverstand ablehnen müsste. Das stellt aber ein<br />
großes Hindernis dar, denn wir wollen schließlich mit Hilfe<br />
der Erzählungen von Gott reden. Von daher wird es sehr<br />
wichtig sein, sich die Frage zu stellen, in welchem Sinne<br />
diese Geschichten wahr sind. Hier entsteht ein Unbehagen:<br />
Wie sollen wir diese Texte interpretieren? Können wir sie<br />
guten Gewissens den Kindern erzählen? Das Unbehagen<br />
ist berechtigt, denn es geht um viel – um die Wahrheit, von<br />
der Jesus gesagt hat: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das<br />
Leben. Die Pilatushaltung ist deshalb fehl am Platz, die etwas<br />
abschätzige Frage: Was ist Wahrheit? Was ist schon wahr?<br />
3.<br />
Nun könnte man zunächst sagen: Die Erzählungen sind tatsächlich<br />
nicht wahr, aber man hat früher die Erfahrungen<br />
mit Gott so weitergegeben. Die Geschichten spiegeln also die<br />
Welterfahrungen, wie sie zu der Zeit der Niederschrift der<br />
biblischen Texte existierten. Allerdings, so muss man zugleich<br />
einschränken: Mit der objektiven Welt, wie wir sie kennen,<br />
haben sie nicht viel zu tun. Die objektive Welt ist jene, die<br />
uns die Naturwissenschaften und die Technik erschließen,<br />
in der wir Tag für Tag mit unserem Alltagsverstand leben.<br />
Dann gilt aber: Es hat also niemand in der Löwengrube<br />
überlebt, auch war Jona nie wirklich von einem Fisch verschluckt<br />
worden. Damit sind die Geschichten auch nicht<br />
wahr. Aber die Geschichten sind interessant, weil sie Kinder<br />
ansprechen, weil sie ihre Fantasie<br />
anregen.<br />
Bezogen auf das Beispiel der Taufe:<br />
Die Taufe ändert nicht wirklich etwas.<br />
Das Wasserritual ist ein alter Brauch,<br />
der sich für Familienfeste eignet,<br />
schön anzusehen.<br />
4.<br />
Dann gibt es aber auch eine Alternative<br />
im Umgang mit den biblischen<br />
Erzählungen: Man kann sagen, dass<br />
die Menschen das früher subjektiv so<br />
erfahren haben. Mit dem damaligen<br />
Wissensstand war es eben vereinbar,<br />
solch wunderhaftes Eingreifen Gottes<br />
18
Aus den Gemeinden<br />
zu glauben. Wir würden das heute anders beschreiben, die<br />
biblischen Erzählungen sind Darstellungen aus einer vergangenen<br />
Zeit. Wir wissen nicht genau, was die Menschen<br />
damals meinten. Auf jeden Fall aber muss das Gemeinte<br />
in komplizierten Prozessen übersetzt werden.<br />
Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe meint eigentlich<br />
nur die Gemeinschaft von uns Menschen. Die ist zwar<br />
auch ohne die Taufe da, aber so findet sie noch einmal ein<br />
ausdrucksstarkes Symbol.<br />
5.<br />
Beide Möglichkeiten helfen aber nicht viel weiter. Denn die<br />
nächste Frage ist unvermeidbar: Es mag ja sein, dass die<br />
Menschen früher das so erfahren haben, aber ist es denn<br />
auch wahr? Ist es wirklich so geschehen? Wenn die Kinder<br />
größer werden und populärwissenschaftliche Sendungen<br />
wie „Galileo“ sehen, wenn ihr Wissen über die Welt wächst,<br />
dann nimmt auch das Fragen an Intensität zu: Ist das wirklich<br />
geschehen? Etwa: Ist Israel wirklich durch das Rote Meer<br />
gezogen? Reicht dann die Antwort: So hat sich Israel die<br />
Geschichte erzählt?<br />
Ein Theologe sagte einmal: So hat sich Israel seine Geschichte<br />
erzählt. Aber, so fuhr er fort, wir müssen natürlich<br />
auch fragen, was wirklich geschehen ist, dies etwa mit den<br />
Mitteln der Wissenschaften, etwa durch archäologische Untersuchungen.<br />
Mit einer solchen Haltung ist aber die Gefahr<br />
nicht gering, dass wir die etwas größer gewordenen Kinder<br />
wieder verlieren. Können Geschichten auch wichtig sein,<br />
wenn sie nicht wahr sind? Spielt die Wahrheit nicht eine<br />
zentrale Rolle? Die Kinder fragen dann unbarmherzig: War<br />
es nun wirklich so oder ist es nur eine Erzählung? Ist die<br />
Welt in sechs Tagen erschaffen worden oder nicht? Durchquerte<br />
das Volk Israel das Rote Meer, ohne nass zu werden<br />
oder nicht? Im Falle dieser Konfrontation, so sagen mir<br />
viele Lehrerinnen und Lehrer, gewinnt zumeist die Position,<br />
die wir alltäglich als die wissenschaftliche erleben. In unserer<br />
Kultur haben die nüchternen Beschreibungen der Welt einen<br />
großen Einfluss. „Galileo“ gegen Bibel: 1:0.<br />
Bezogen auf das Beispiel<br />
der Taufe: Wenn<br />
die Taufe nichts bewirkt,<br />
sondern nur ein<br />
Symbol ist, dann<br />
kann man sie ja auch<br />
weglassen. An der<br />
eigentlichen Wirklichkeit<br />
ändert sich<br />
doch nichts.<br />
Zu glauben, dass mein Lebensweg<br />
mit all seinen Höhen und Tiefen beständig<br />
begleitet wird, gibt mir Halt.<br />
Der Glaube hilft mir, zur Ruhe zu<br />
kommen und mich auf das Wesentliche<br />
zu besinnen.<br />
Alexandra, 44 Jahre<br />
6.<br />
Ich möchte nun dafür plädieren, dass die Alternative in den<br />
Punkten 3 und 4 nicht stimmt: Es ist eben nicht so, dass<br />
etwas entweder im naturwissenschaftlichen Sinne wahr<br />
ist, so dass man die Aussagen durch moderne historische<br />
Wissenschaften und Archäologie belegen kann, oder aber,<br />
dass es nur subjektive Eindrücke sind, auf die man nicht<br />
viel bauen kann. Um der Wirklichkeit in ihrer ganzen Vielfältigkeit<br />
auf die Spur zu kommen, sollten wir genauer darauf<br />
19
Aus den Gemeinden<br />
achten, was wir selbst täglich erleben und erfahren und<br />
wie wir damit umgehen.<br />
7.<br />
Damit keine Missverständnisse aufkommen, möchte ich<br />
zunächst eines klarstellen: Die Wissenschaft ist ein hohes<br />
Gut. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben uns viel über die<br />
Welt gelehrt, wir wissen heute eben in vielen Fällen besser<br />
Bescheid als zum Beispiel vor 400 Jahren. Unser Universum<br />
ist nicht in sechs Tagen entstanden. Die Tiere sind nicht unabhängig<br />
voneinander geschaffen worden, sondern stammen<br />
alle aus einem evolutionären Prozess. Wir wissen in vielen<br />
Bereichen besser Bescheid als früher. Wir nutzen unendlich<br />
viele technische Hilfen im Alltag, die nur möglich geworden<br />
sind, weil wissenschaftliche Berechnungen so exakt sein<br />
können. Wissenschaftliche Forschung ist eine kulturelle Errungenschaft,<br />
die eng mit der Aufklärung verbunden ist.<br />
Denn sie ist unmittelbar mit der umfassenden Bereitschaft zu<br />
einer dauerhaften Kritik verbunden, auch und gerade an den<br />
schon bestehenden und als gewiss angenommenen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen.<br />
Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe ist also keine<br />
Magie. Es gibt keine unsichtbaren Fäden, die man durch sie<br />
ziehen kann, es gibt keinen „Gotteszauber“. Die Gesetze<br />
der Wissenschaft werden nicht einfach durch andere, durch<br />
religiöse ersetzt.<br />
8.<br />
Aber die berechtigte Betonung dieser Stärke der Wissenschaften<br />
darf nicht dazu führen, dass sich unser Wahrnehmungsfeld<br />
nur noch darauf einengt, was wir messen können.<br />
Entscheidend ist die Erkenntnis: Bei weitem nicht alles lässt<br />
sich messen, nicht alles in unserer Wirklichkeit kann in objektiver<br />
Weise dargestellt werden, und doch ist es wirklich, und<br />
doch kann es Wahrheit tragen, und es ist uns wichtig. Wer<br />
wissenschaftlich auf die Wirklichkeit sieht, guckt distanziert,<br />
denn das schreiben die wissenschaftlichen Methoden vor. Nun<br />
gilt aber: Vieles von dem, was uns begegnet, ist uns viel zu<br />
nah, als dass wir es nüchtern und in gewisser Weise kalt auf<br />
Abstand betrachten könnten. Das liegt im Kern an der Art<br />
und Weise, wie wir in der Welt existieren. Es liegt daran, dass<br />
wir als leibliche Wesen immer schon mit Haut und Haar in<br />
die Wirklichkeit eingebunden sind. Wir schweben der Welt<br />
nicht gegenüber, wir können uns nicht aus ihr lösen und alles<br />
wissenschaftlich sehen, sondern sind immer schon von ihr in<br />
nicht durchschaubarer Weise abhängig, lange bevor wir wissenschaftlich<br />
arbeiten wollen. Kein Mensch, auch der beste<br />
Wissenschaftler sieht nur wissenschaftlich auf die Welt. Wir<br />
alle haben Anteil an Erfahrungen, die uns sehr nah kommen<br />
können, Sinnerfahrungen, ästhetische Erfahrungen, Erfahrungen<br />
von Musik, Erfahrungen von Liebe und Zuneigung.<br />
Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe nimmt uns als<br />
körperliche Wesen ernst. Wir sind nicht nur Verstandestiere,<br />
sondern auch solche, die Wasser zum Leben brauchen. Wir<br />
sind ständig bedroht, wenn uns Flüssigkeit über längere<br />
Zeit fehlt, Wasser ist ein elementares Lebenselixier.<br />
9.<br />
Wir sind, schon bevor wir zu denken beginnen, leibliche<br />
Wesen und sind eng verbunden mit der uns umgebenden<br />
20
Aus den Gemeinden<br />
Wirklichkeit. Daraus folgt: Die Wirklichkeit lässt sich nicht<br />
einfach einteilen in objektiv und subjektiv. Es ist fatal zu meinen,<br />
etwas sei entweder objektiv, für alle in gleicher Weise<br />
gegeben, oder ganz subjektiv, so dass jeder einzelne sich eine<br />
eigene Meinung bilden kann. Tatsächlich gibt es sehr viele<br />
Zwischenzustände, tatsächlich ist die Wirklichkeit viel reicher,<br />
als es eine derart schlichte Zweiteilung darstellen könnte.<br />
Und auch für diese Zwischenzustände kann und muss man<br />
Wahrheit reklamieren. Ein Philosoph hat einmal gesagt:<br />
Wenn die europäischen Philosophen über die Wirklichkeit<br />
nachdenken, denken sie an Tische, Stühle, Steine oder<br />
Schreibmaschinen, aber nicht an Windhauch, Abendkühle,<br />
Atmosphären, Farbeffekte. Doch sind es gerade diese<br />
schwerer greifbaren Zustände und Phänomene, die unser<br />
Leben reicher machen.<br />
10.<br />
Und hier kommt der Heilige Geist ins Spiel. Denn der Heilige<br />
Geist ist eben jener Geist, der von Beginn an als Windhauch,<br />
als Lebensatem, als Flamme vorgestellt wurde. Dies<br />
sind alles Erscheinungen, die kommen und gehen. Sie sind<br />
nicht stet und fest, sondern wandelbar. Der Geist weht, wo er<br />
will. Doch der Geist kann als Heiliger Geist, der von Gott<br />
geschickt ist, Wahrheit tragen. Dieser Geist ist nicht objektiv<br />
zu finden. Wir könnten keinen Detektor bauen, der den Heiligen<br />
Geist misst. Der Heilige Geist hinterlässt keine Spuren auf<br />
Fotoplatten, er gehorcht nicht den Gesetzen der Optik. Er ist<br />
aber auch nicht subjektiv. In der Bibel gibt es viele Geschichten,<br />
die zeigen, wie der Geist Menschen miteinander verbindet,<br />
sie zusammenführt, wie er zum Beispiel zu Pfingsten große<br />
Verständigungsprozesse auslöst und Gemeinsamkeit schafft.<br />
Da hat sich nicht jeder einfach nur das gedacht, was ihm<br />
gerade einleuchtete. Der Heilige Geist verbindet Menschen.<br />
Der Geist ist also weder subjektiv noch objektiv.<br />
11.<br />
Es gibt in der Tat vieles, was sich der sauberen Aufteilung<br />
zwischen subjektiv und objektiv entzieht. Zum Beispiel: Wie<br />
sollen wir eine Atmosphäre eines Raumes beurteilen? Jeder<br />
Raum hat eine bestimmte Atmosphäre. Wenn wir einen Raum<br />
betreten, spüren wir diese Atmosphäre. Nun kann man hier<br />
zweierlei beobachten: 1. Die Atmosphäre ist nicht in uns<br />
drinnen, sie ist draußen, wir können in sie hinein, wir können<br />
aber auch aus ihr herausgehen. 2. Eine Atmosphäre wird in<br />
der Regel von allen ähnlich wahrgenommen. Aus beidem<br />
folgt: Eine Atmosphäre ist offenkundig nicht einfach subjektiv.<br />
3. Eine Atmosphäre ist aber auch nicht objektiv, wir<br />
werden nie eine Maschine bauen können, die uns die Atmosphäre<br />
so anzeigt wie etwa die Luftfeuchtigkeit.<br />
Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe vereint die<br />
Menschen, die den Täufling begleiten. Er oder sie wird in<br />
ihre Mitte hinein genommen. Der Geist des Geschehens kann<br />
von den Menschen gespürt werden, auch wenn er nicht zu<br />
fassen oder gar zu manipulieren ist.<br />
12.<br />
Wie können wir aber nun die Wahrheit dieser Erlebnisse<br />
ausdrücken? Wie können wir die Wahrheit von Liebe ausdrücken<br />
oder von Atmosphären, die Wahrheit einer<br />
Freundschaft? Das geht oft nur indirekt, die Sprache trägt<br />
uns in diesen Sphären nicht mehr so gut. Deshalb ist aber<br />
das, was wir nur schwer beschreiben können, nicht weniger<br />
wirklich und auch nicht weniger wahr! Wenn wir von unserer<br />
Liebe, Freundschaft, Atmosphären reden wollen,<br />
müssen wir Bilder gebrauchen. Wenn wir grundlegende<br />
Werte zum Ausdruck bringen wollen, wissen wir, dass auch<br />
sehr viele Worte nicht weit tragen, unser konkretes Handeln<br />
mehr sagen kann als tausend Worte. Wir sind also in vielen<br />
Bereichen unserer Wirklichkeit und gerade bei denen, die<br />
uns besonders wichtig sind, oft mehr oder minder sprachlos<br />
und auch oft hilflos, sie anderen Menschen deutlich zu<br />
machen. Sind sie deshalb nicht wahr?<br />
13.<br />
Und bezogen auf diese Sphären gilt nun: Das, was wir heute<br />
nur mit Schwierigkeiten beschreiben können, konnten natürlich<br />
auch die Menschen früherer Zeiten nur mit Schwierigkeiten<br />
beschreiben! Wir sind als moderne Menschen nicht in<br />
der Lage, besser damit umzugehen als die biblischen Autoren,<br />
aber auch nicht schlechter! Manches ändert sich bei<br />
allem Fortschritt nie. Auch in hundert Jahren werden frisch<br />
Verliebte um Worte ringen, um ihrer Liebe Ausdruck zu<br />
geben. Die biblischen Texte sind in dieser Hinsicht nicht<br />
einfach alt, ihre Autoren standen vor denselben Problemen<br />
wie wir heute. Wir erleben Gott in Zuwendung und Geborgenheit.<br />
Wie beschreibe ich aber Geborgenheit? Wenn ich<br />
an den Kontrast eines wilden Meeressturms denke, ist der<br />
Bauch eines Fisches sehr einleuchtend. Dieses Bild nun<br />
aber kann Wahrheit tragen, die weit darüber hinaus geht,<br />
was ich isoliert als subjektiv erlebe.<br />
Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe nutzt Wasser.<br />
Auch wir brauchen Wasser zum Leben, wie die Menschen<br />
vor 2000 Jahren und wie die Menschen in 2000 Jahren.<br />
Die Taufe vereint Menschen wie vor 2000 Jahren und wie<br />
in 2000 Jahren. In und mit der Taufe vermittelt sich der<br />
Heilige Geist vor 2000 Jahren, heute und in 2000 Jahren.<br />
14.<br />
Wenn wir also berücksichtigen, dass es auch für uns heute<br />
Wahrheiten gibt jenseits des wissenschaftlich Beschreibbaren,<br />
dann können wir leichter mit den biblischen Texten<br />
umgehen. Wir brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben,<br />
unsere Hilflosigkeit spiegelt unsere menschliche Bedingung.<br />
Kein Fortschritt wird uns in der Zukunft helfen, die Wahrheit<br />
von Geborgenheit, von Vertrauen, von Liebe, von<br />
Werten, von ästhetischen Erfahrungen besser zum Ausdruck<br />
zu bringen. Deshalb sind die „alten“ Bilder, die etwa<br />
Jona im Bauch eines Fisches zeigen, während das<br />
Meer tobt, nach wie vor kräftig. Diese Bilder zeigen nichts<br />
Objektives, nichts, was sich historisch beweisen ließe, sie<br />
zeigen aber auch nichts Subjektives, also nur Meinungen<br />
einzelner Menschen. Diese Bilder zeigen etwas von den<br />
Kräften Gottes, die diese Welt durchziehen, die wir erfahren<br />
können. Von der Begegnung mit Gott reden die biblischen<br />
Geschichten. Sind sie also wahr? Ja, sie sind wahr, sie zeugen<br />
von einer Wahrheit, für die uns oft die Worte fehlen.<br />
Deshalb müssen wir kreativ sein, deshalb müssen wir Geschichten<br />
erzählen. Das ist keine Schwäche, sondern eine<br />
Stärke: Es macht unsere Wirklichkeit bunter, bewegter und<br />
interessanter.<br />
21
Königsdorfer Schätze<br />
Schätze um die Hildeboldkirche:<br />
Der Brunnen<br />
Die Hochzeit zu Kana findet direkt<br />
an der Hildeboldkirche statt…<br />
etwas genauer gesagt: Eine symbolische<br />
Darstellung der Ereignisse, die uns im<br />
Johannesevangelium überliefert sind<br />
(siehe Joh 2). Sechs steinerne Krüge<br />
laufen über von Flüssigkeit. Jesus war<br />
bekanntlich mit seiner Mutter und seinen<br />
Jüngern zu einer Hochzeit eingeladen,<br />
und dann stellte sich heraus:<br />
Der Wein ist alle. Der Herr lässt die<br />
Diener sechs große Krüge mit Wasser<br />
füllen, und dann ereignet sich etwas<br />
Umwerfendes…<br />
Auf meine Frage an Hans Köllen, ob<br />
man nicht an Wein gedacht hatte, der<br />
über die Krüge hinaus fließe, machte<br />
dieser praktische finanzielle und vor<br />
allem hygienische Gründe geltend. Mit<br />
ihm, dem langjährigen Vorsitzenden<br />
des damaligen Pfarrgemeinderats St.<br />
Sebastianus, konnte ich einen Zeitzeugen<br />
der Anfänge des Hildeboldzentrums<br />
befragen, der sich über viele Jahre<br />
sehr in den damaligen Gremien engagiert<br />
hatte. Neben der Hochzeit zu Kana<br />
symbolisiere der Brunnen die überfließende<br />
Liebe Gottes sowie den<br />
Kreislauf des Lebens und außerdem<br />
die besondere Nähe zum Kölner Dom.<br />
Klar, über dem Brunnen erhebt sich eine<br />
gotische Fiale mit einer Spitze, die mit<br />
sogenannten Krabben besetzt ist, und<br />
wird von einer Kreuzblume gekrönt – so<br />
als habe jemand das Ganze vom Dom<br />
abgeschraubt und in einer Nacht- und<br />
Nebelaktion hier aufgestellt. So war es<br />
natürlich nicht. Unsere Pfarrgemeinde<br />
hatte schon seit längerer Zeit Kontakt<br />
mit dem damaligen Dombaumeister<br />
Prof. Dr. Arnold Wolff gepflegt. Dieser<br />
kam immer wieder zu Lichtbildvorträgen<br />
nach Königsdorf oder lud zu<br />
Besichtigungen der Kathedrale ein.<br />
Er stellte uns auch die ausrangierte,<br />
das heißt nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
von der Nordfassade des Doms abgenommene<br />
Fiale für unseren Hildeboldbrunnen<br />
zur Verfügung. Dieser<br />
Brunnen, vom Künstler Paul Nagel<br />
konzipiert, war am 23. September 1978<br />
zum Auftakt der „Hildeboldwoche“<br />
eingeweiht worden. Sie sollte ein Zeichen<br />
der besonderen Verbundenheit<br />
des Ortes mit dem Erzbistum Köln<br />
sein. Stimmt, dachte ich, denn bekanntlich<br />
hielt sich ja, wenn wir den<br />
alten Überlieferungen trauen dürfen,<br />
in unserem Gebiet ein gewisser Hildebald<br />
oder Hildebold auf, der zur<br />
Zeit des Kaisers Karls des Großen von<br />
787 bis 818 als Erzbischof von Köln<br />
amtierte. Man glaubte lange, auf ihn<br />
gehe der Vor-Vorgängerbau des jetzigen<br />
Doms zurück, aber dies dürfte wohl<br />
eher unwahrscheinlich sein.<br />
Damit erklärt sich natürlich auch der<br />
Name der Kirche, und wie Hans Köllen<br />
schmunzelt erzählte, die Verwirrung<br />
mit einem anderen Namen. Doch der<br />
Reihe nach. Als seinerzeit der Neubau<br />
des Hildeboldzentrums mit seiner<br />
Kirche anstand, war sehr schnell klar,<br />
diese dem Namen des bekannten Erzbischofs<br />
zu geben. Dafür hatte sich<br />
wohl auch sein späterer Nachfolger,<br />
Erzbischof Josef Kardinal Höffner,<br />
stark gemacht. Ja, er wollte dies sogar<br />
mit dem Papst in Rom besprechen, da<br />
Hildebold offiziell nicht heiliggesprochen<br />
worden war.<br />
Als dann klar wurde, dass man hier<br />
nicht weiterkam, und die Weihe der<br />
Kirche anstand, hatte der damalige<br />
Pfarrer Hans-Joachim Kampmann die<br />
Idee, Reliquien, also Überreste von<br />
einem anderen Heiligen, beizusteuern.<br />
Und dieser polnische Heilige, ein Jesuitenpater,<br />
der im 17. Jahrhundert für<br />
seinen Glauben gestorbenen war, hieß<br />
Andreas Bobola. Und so kommt es also,<br />
dass die <strong>kath</strong>olische Pfarrgemeinde<br />
in Königsdorf wahrscheinlich weltweit<br />
die Einzige ist, die mit drei Namen<br />
umschrieben werden kann: Unser<br />
22
Königsdorfer Schätze<br />
Brunnen befindet sich in der Gemeinde<br />
St. Sebastianus vor der auf den Namen<br />
des Hl. Andreas Bobola geweihten<br />
Hildeboldkirche im Hildeboldzentrum.<br />
Dieses war vom Architekten Günter<br />
Hagen um einen Innenhof herum entworfen<br />
worden. Ein Raumerlebnis<br />
besonderer Art bietet die Hildeboldkirche.<br />
Als ich sie 2004 das erste Mal<br />
von außen sah, dachte ich: Was ist das<br />
denn für eine Trutzburg? Und ich war<br />
überrascht über den hellen Innenraum,<br />
obwohl keine Fenster direkt zu sehen<br />
waren. Dies liegt an der pfiffigen Idee<br />
des Architekten, langgezogene Lichtbahnen<br />
in den vortretenden Ecken zu<br />
installieren.<br />
Hans Köllen berichtete, dass der Raum<br />
noch unter Pfarrer Thomé als Konzilskirche<br />
konzipiert worden war, das<br />
heißt alle Mitfeiernden sollten sich um<br />
den Altar herum versammeln, um so<br />
aktiv an der Liturgie teilnehmen zu<br />
können. Dann kam es zum Pfarrerwechsel,<br />
und so nahm Pfarrer Joachim<br />
Kampmann zusammen mit den Gremien<br />
die eigentliche Ausgestaltung in<br />
die Hand. Geweiht wurde St. Andreas<br />
Bobola (unsere Hildeboldkirche) am<br />
16. Oktober 1976 und erhielt zusätzlich<br />
zum Altar mit seinem Triumphbogen<br />
noch eine besondere Orgel, die als<br />
Turm mit Pfeifen aus der alten Sebastianuskirche<br />
konzipiert wurde. Auf<br />
der gegenüberliegenden Seite wurde<br />
später der sogenannte „Lebensbaum“<br />
aufgestellt, dessen Kruzifixus vor einem<br />
Jahr einer der Stars während einer großen<br />
Ausstellung in Köln gewesen war.<br />
Wir stellten fest, dass die Kirchengestaltung<br />
in sich stimmig ist, allerdings<br />
gibt es sicherlich noch Verbesserungsbedarf.<br />
So erscheint das Bild der Gottesmutter,<br />
ein Ausschnitt aus dem polnischen<br />
Wallfahrtsort Tschenstochau,<br />
über dem Marienaltar inzwischen sehr<br />
ausgeblichen, und auch der Sitz des<br />
Vorsteherdienstes, den ich scherzhaft<br />
die drei roten Plüschsofas nenne, könnte<br />
eine angemessenere Form erhalten, indem<br />
sie die Gestaltung der Bänke aufgreift.<br />
Das wird sicherlich zu einem<br />
späteren Zeitpunkt zu diskutieren sein.<br />
Kehren wir nochmals zu dem Brunnen<br />
zurück. Nicht weit davon entfernt steht<br />
eine dunkelfarbige Gruppe, die die<br />
Kreuzabnahme zeigt. Sie wurde von<br />
Helmut Moos gestaltet. Wie mir Andrea<br />
Lersch-Scholz, langjährige Vorsitzende<br />
im damaligen Pfarrgemeinderat<br />
St. Sebastianus/St. Ulrich und Leiterin<br />
der Pfarrbücherei, mitteilte, sollte diese<br />
Kreuzigungsgruppe buchstäblich entdeckt<br />
werden: Indem ich mich in die<br />
nach hinten offenen und mit Sehöffnungen<br />
versehenen Figuren hineinstelle,<br />
kann ich immer wieder neue<br />
Perspektiven auf die Passion einnehmen.<br />
Vom Kreuzesgeschehen her, dem die<br />
Auferstehung folgte, ist auch die<br />
Hochzeit zu Kana zu verstehen. Denn<br />
Jesus antwortet seiner Mutter, die ihn<br />
auf die Misere hinweist, zunächst etwas<br />
ungehalten: „Meine Stunde ist noch<br />
nicht gekommen.“ Der Evangelist<br />
spielt mit der „Stunde“ auf das Geschehen<br />
am Kreuz und das Osterereignis<br />
an, das noch ausstand. Doch<br />
gerade von diesem her können wir die<br />
Hochzeit zu Kana deuten: Mit der<br />
Auferstehung hat Christus uns allen<br />
die Hoffnung auf das nicht mehr endende<br />
Festmahl geschenkt, das der<br />
Prophet Jesaja im Alten Testament<br />
ankündigte. Und hier geht es auch um<br />
die erlesensten Speisen und Weine,<br />
die Gott einmal kredenzen wird (siehe<br />
Jes 25, 6-8). Das Zeichen, das Jesus<br />
damals gewirkt hat, weist also voraus<br />
auf eine Zeit, die schon angefangen hat.<br />
Und damit ist unser hier beschriebener<br />
Königsdorfer Schatz seinerseits ein<br />
Hinweis auf einen Schatz, der einfach<br />
nur Überfülle bedeutet.<br />
Denn wie antwortete ein alter Kirchenlehrer<br />
auf die Frage, wie lange denn<br />
die Menschen von dem köstlichen<br />
Wein der Hochzeit zu Kana getrunken<br />
hätten, schmunzelnd: Wir Christen<br />
trinken noch immer davon!<br />
Thomas Wolff, Pfarrvikar<br />
23
Urban Gardening<br />
Kleiner Garten,<br />
großes Glück<br />
„Schau an der schönen Gärten Zier…“<br />
– Michelle Obama hat ihn, wir haben<br />
ihn, wann werden Sie ihn wollen –<br />
den Gemüsegarten? Denn die Gärten<br />
kommen zurück in unsere Städte. Dabei<br />
ist die Selbstversorgung mit – gesundem<br />
– Gemüse nicht der Hauptzweck,<br />
im Vordergrund stehen die Bewegung<br />
an der frischen Luft, die Begegnung<br />
mit Gleichgesinnten, das Erleben<br />
der Jahreszeiten und die Achtsamkeit,<br />
mit der besonders Kinder das<br />
Heranwachsen der Pflanzen begleiten.<br />
Für Schrebergärten gibt es lange Wartelisten,<br />
außerdem muss man zahlreiche<br />
Auflagen erfüllen und sich für längere<br />
Zeit binden. Das ist für viele aus beruflichen<br />
Gründen schwierig. Wer trotzdem<br />
seinen Kindern die Natur näherbringen<br />
will, sich dabei gesund ernähren<br />
möchte, kann in unserer Nähe auf<br />
Parzellen zurückgreifen, die auch dem<br />
unerfahrenen Gärtner reiche Ernte versprechen.<br />
An der Bonnstraße und an der<br />
Widdersdorfer Landstraße in Weiden<br />
gibt es solche Gelände. Dort werden<br />
auf 50 oder 100 Quadratmetern vom<br />
Bauern bis zu 20 Sorten Gemüse und<br />
Blumen gesät und gesetzt, die dann gehegt<br />
und gepflegt sein wollen – ökologisch,<br />
ohne Einsatz der chemischen<br />
Keule.<br />
Friedrike T. und ihre Familie hat so eine<br />
Parzelle, mittlerweile im vierten Jahr.<br />
Welche Erfahrungen hat sie gemacht?<br />
Zunächst einmal, dass neben dem total<br />
verwilderten Grundstück ein exakt gepflegtes<br />
sein kann. Es werden Ratschläge<br />
ausgetauscht, in regelmäßigen<br />
Abständen kann man sich fachlichen<br />
Rat einholen. Das Gelände ist „Bioland“-zertifiziert,<br />
aber wenn ein Nachbar<br />
seine Kartoffelkäfer nicht absammelt...<br />
Auch Bio-Gärtner haben ihre<br />
Probleme, zum Beispiel mit Tauben –<br />
da hilft nur Vlies. Mit Schnecken, die<br />
bei mir ihr Unwesen treiben, gibt es<br />
keine Schwierigkeiten: Ihre Gelege<br />
werden beim herbstlichen Umpflügen<br />
zerstört.<br />
Die Kartoffeln, Zucchini und Salate aus<br />
dem eigenen Garten schmecken unvergleichlich<br />
gut, leider gibt es auch Mitbürger,<br />
die „da ernten, wo sie nicht<br />
gesät haben“, das heißt die Feldfrüchte<br />
schlicht gesagt geklaut haben. Das ist<br />
nun kein Mundraub mehr, sondern<br />
Diebstahl. Wenn es neulich in einem<br />
Zeitungsartikel heißt, man würde das<br />
eher sportlich nehmen – wenn Sie Ihre<br />
Nachbarn zum großen Kürbissuppen-<br />
Essen eingeladen haben und die Kürbisse<br />
sind weg – da wäre man gerne<br />
„sportlich“, um die Diebe einzuholen.<br />
Beginn und Ende der Gartensaison<br />
werden mit einem Fest gefeiert, der<br />
einzige Nachteil ist laut Friedrike T.,<br />
dass Wintergemüse wie Rosenkohl<br />
und Feldsalat nicht auf dem Gelände<br />
bleiben kann.<br />
Der Gartenneuling, der mal ausprobieren<br />
möchte, braucht nicht das gesamte<br />
Equipment einzukaufen: Von der<br />
Gießkanne nebst Wassertank bis zu<br />
Spaten und Harke ist alles vorhanden,<br />
meistens sogar im Zwergenformat. In<br />
meinen Augen hat das einen großen<br />
pädagogischen Wert: Das Kind, das<br />
eine Möhre oder Gurke gehütet, begossen<br />
und beim Wachsen beobachtet<br />
24
hat, wird sie in der Schule kaum in<br />
den Mülleimer werfen. In Deutschland,<br />
wo die Lebensmittelpreise im Gegensatz<br />
zu unseren mitteleuropäischen<br />
Nachbarn niedrig und alle Gemüse zu<br />
jeder Zeit verfügbar sind, wünsche ich<br />
mir mehr Achtsamkeit und Wertschätzung<br />
unserer Nahrungsmittel.<br />
Die neue Lust am Garten geht aber<br />
noch weiter. In früheren Zeiten gab es<br />
im Dorf die „Allmende“ oder auch<br />
den Dorfanger – im Schwarzwald oder<br />
in Mecklenburg-Vorpommern haben<br />
die Dorfwiese mit Teich zum Entenund<br />
Gänsepaddeln oder gelegentlichem<br />
Löschbedarf die Zeiten überstanden<br />
–, heute heißt das „Urban<br />
Gardening“. Da gibt es die Stadt Andernach,<br />
wo rund um die Stadtmauer<br />
10.000 Quadratmeter städtisches Gelände<br />
in einen großen Gemüsegarten<br />
umgewandelt wurden. 20 Langzeitarbeitslose<br />
kümmern sich um Saat und<br />
Pflege – und jeder Bürger kann ernten.<br />
Als 101 (!) Tomatensorten reiften,<br />
wurde ein großes Tomatenfest gefeiert.<br />
Inzwischen gibt es in vielen Städten<br />
Initiativen, die Baubrachen und Indus-<br />
w&s_AZ_17x12_Team Kdorf:Layout 1 18.02.13 10:33 Seite 1<br />
triebrachen bepflanzen<br />
möchten. Bei<br />
letzteren muss natürlich kritisch auf<br />
die Altlasten geschaut werden – und<br />
bei allen Flächen auf die Bodenbeschaffenheit,<br />
die Lichtverhältnisse<br />
usw. Das scheint mir, die mit dem damals<br />
lebenserhaltenden Garten aufgewachsen<br />
ist und immer noch leidenschaftlich<br />
gärtnert, ein Problem zu<br />
sein: Viele gut gemeinte Projekte<br />
scheitern am mangelnden Fachwissen.<br />
Auch ein ökologisch bearbeiteter Garten<br />
muss gedüngt werden (nur eben mit<br />
Naturdünger), Böden müssen verbessert,<br />
Viecher aller Art verjagt werden,<br />
sonst wird das nichts.<br />
Dabei sind die Grenzen vom „Urban<br />
Gardening“ zum „Guerilla Gardening“<br />
fließend – Letzteres war ursprünglich<br />
Ausdruck einer Protestbewegung, man<br />
warf „Saatbomben“ aus Erde und Blumensamen<br />
vom Fahrrad ins Ödland<br />
oder in Baumscheiben. Nun kenne ich<br />
in Königsdorf Mitbürger, die ihre<br />
überflüssigen Stauden im Wald entsorgen.<br />
Aber die Taglilie oder der spillerige<br />
Buchsbaum werden am Waldrand<br />
nie anwachsen, weil das Licht fehlt –<br />
also keine Ausrede!<br />
Mein Fazit: Wenn Sie gerne<br />
Ihren Salat oder Ihre Tomaten<br />
eine halbe Stunde nach der<br />
Ernte essen möchten – versuchen<br />
Sie es doch einmal!<br />
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25
aus den gemeinden<br />
Eine Standortbestimmung nach 13 Jahren<br />
ökumenischer Gemeindepartnerschaft in Königsdorf<br />
2000 – 2013<br />
Wo stehen wir jetzt, und wie geht es weiter?<br />
von Pfarrerin Monika Weinmann und Pastor Thomas Wolff<br />
Eine kurze Anmerkung zu Beginn: Die Gemeindepartnerschaft zwischen der Katholischen<br />
Pfarrgemeinde St. Sebastianus und der Evangelischen Gemeinde Königsdorf hat eine<br />
lange Vorgeschichte. Im Jahr 2000 hatten Pfarrerin Monika Weinmann und der damalige<br />
Pfarrer Rolf Apholte die Vereinbarung über die ökumenische Gemeindepartnerschaft<br />
in einer liturgischen Feier besiegelt. Vorausgegangen war das jahrelange intensive<br />
Engagement vieler Gemeindemitglieder sowie der früheren Pfarrer Helmut Schmale und<br />
Hans-Joachim Kampmann. Unser Artikel konzentriert sich auf die gemeinsame Zeit seit<br />
Herbst 2004.<br />
Während des Neujahrsempfangs 2013<br />
der Katholischen Pfarrgemeinden<br />
St. Sebastianus und St. Ulrich sagte<br />
Pfarrerin Monika Weinmann schmunzelnd<br />
zu Pastor Thomas Wolff: „Weißt<br />
du noch? Unsere Zusammenarbeit begann<br />
mit einer Konfliktmoderation…“<br />
Monika Weinmann spielte damit auf das<br />
Pfingstfest 2005 an. Dabei ging es um<br />
einen Konflikt, der sich an dem Verzicht<br />
des noch neuen <strong>kath</strong>olischen Pfarrers Thomas<br />
Wolff entzündete, am ökumenischen Pfingstgottesdienst<br />
liturgisch mitzuwirken, in dem auch<br />
die Feier eines evangelischen Abendmahls vorgesehen war.<br />
Im Anschluss daran fand ein moderiertes Gespräch mit<br />
vielen Gemeindemitgliedern statt. Später gab es so manche<br />
weitere Auseinandersetzung. War damit alles vorbei in Sachen<br />
Ökumene? Nein, es entstand ein neues Miteinander! Die<br />
beiden Geistlichen fanden mehr und mehr zusammen. Das<br />
gegenseitige Vertrauen wuchs, und neue<br />
Formen konnten sich entfalten.<br />
Dazu gehört etwa die Platzierung des<br />
ökumenischen Erntedankgottesdienstes.<br />
Pfarrer Wolff meinte damals in einem<br />
Gespräch im Erzbistum Köln: „Katholische<br />
Kirche kann nicht nur verbieten,<br />
da muss auch mal was Positives kommen…“<br />
Den Durchbruch brachte die<br />
Idee, eine alte Tradition der Kirche<br />
aufzugreifen, die vor allem in den Orden<br />
ihren Platz hat, nämlich morgens, mittags<br />
und abends die Tagzeitenliturgie zu feiern. Daraus<br />
entwickelten wir den ökumenischen Gottesdienst zur Mittagszeit,<br />
der seit 2008 regelmäßig gefeiert wird. Terminlich<br />
ist mit diesem Gottesdienst inzwischen der ökumenische<br />
Neuzugezogenen-Empfang verknüpft.<br />
An weiteren großen Aktionen sei die Öffentlichkeits-Kampagne<br />
genannt, die im Jahr 2006 unter dem Motto: „Du<br />
bist mehr! – Wir halten den Himmel<br />
offen“ stattfand und an der sich alle<br />
evangelischen und <strong>kath</strong>olischen Gemeinden<br />
im Frechener Stadtgebiet beteiligten.<br />
Aus dieser Aktion ging die<br />
ökumenisch ausgerichtete Feier des<br />
Osterfeuers hervor, die zunächst auf<br />
dem Mellerhof stattfand und seit 2008<br />
auf der Wiese hinter der Sebastianuskirche<br />
von den Pfadfindern ausgerichtet<br />
wird. Viele Menschen, auch junge<br />
Familien, nehmen an dieser Feier mit<br />
anschließendem gemütlichen Beisammensein<br />
teil.<br />
Mit zwei großen Willkommensfesten<br />
begrüßten wir die Bewohner der Neu-<br />
26
aus den gemeinden<br />
baugebiete Atrium (2007) und Auf dem Rotental (2012).<br />
Letzteres wurde gemeinsam mit der Integrativen Caritas-<br />
Kindertagesstätte St. Katharina ausgerichtet. Mit der<br />
Initiative der Nachbarschaftshilfe „Kölsch Hätz“ hat die<br />
Ökumene in Königsdorf einen klar diakonischkaritativen<br />
Schwerpunkt gesetzt.<br />
Neben vielen Gottesdiensten sollen auch die bestehenden<br />
Foren und Gruppen nicht vergessen werden, sei es der<br />
ökumenische Gesprächskreis, in dem zum Beispiel Pfarrerin<br />
Weinmann und Pfarrvikar Wolff zum Thema Kirchenverständnis<br />
diskutierten (siehe IM TEAM-Ausgabe Mai<br />
2008), sowie der ökumenische Krankenhausbesuchsdienst.<br />
Auf <strong>kath</strong>olischer Seite bringen seit einigen Jahren massive<br />
Veränderungen in schneller Abfolge immer wieder Unruhen<br />
mit sich, die allen Beteiligten viel Kraft abverlangen.<br />
Schon Pfarrer Rolf Apholte verstärkte die Zusammenarbeit<br />
der beiden <strong>kath</strong>olischen Gemeinden St. Sebastianus<br />
und St. Ulrich und richtete einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat<br />
ein. Darauf konnte Pfarrer Wolff ab 2004 aufbauen.<br />
Mit dem Projekt „Zukunft Heute“ initiierte das Erzbistum<br />
Köln starke Sparmaßnahmen, die erhebliche Veränderungen<br />
mit sich brachten, vor allem was die räumlichen Möglichkeiten<br />
angeht. Das Projekt „Wandel gestalten – Glauben<br />
entfalten“ setzte auf eine verstärkte Zusammenarbeit aller<br />
<strong>kath</strong>olischen <strong>Kirchengemeinde</strong>n in Frechen, die sich für eine<br />
Pfarreiengemeinschaft entschieden haben: So bleibt die<br />
Selbstständigkeit erhalten (acht Kirchenvorstände) – bei<br />
gleichzeitiger enger Zusammenarbeit (ein <strong>Kirchengemeinde</strong>verband,<br />
ein Pfarrgemeinderat mit drei Sach- und vier<br />
Ortsausschüssen, unter anderem für Königsdorf/Buschbell).<br />
In diesen vielen Veränderungen war es allen Beteiligten<br />
immer ein wichtiges Anliegen, der ökumenischen Gemeindepartnerschaft<br />
<strong>kath</strong>olischerseits ein festes Fundament zu<br />
geben. Ursprünglich war sie rechtlich im Pfarrgemeinderat<br />
St. Sebastianus verantwortet worden, der sich mit Buschbell<br />
zum gemeinsamen Pfarrgemeinderat St. Sebastianus/<br />
St. Ulrich zusammengetan hatte. Im Vorfeld der Pfarreiengemeinschaft<br />
beschloss der gemeinsame Pfarrgemeinderat<br />
Frechen in Abstimmung mit dem neuen Pfarrer Christof<br />
Dürig sowie dem Presbyterium auf evangelischer Seite, die<br />
Gemeindepartnerschaft folgendermaßen zu verankern: Die<br />
seinerzeit festgelegten Aufgaben wurden an den Ortsausschuss<br />
Buschbell/Königsdorf delegiert, seitens des Seelsorgeteams<br />
blieb Pfarrvikar Wolff der Ansprechpartner.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Auf <strong>kath</strong>olischer Seite steht ein neues Pastoralkonzept an.<br />
Alle Beteiligten stehen dafür ein, dass die ökumenische<br />
Gemeindepartnerschaft auch in diesem Konzept verankert<br />
bleibt. Über dieses Konzept wird der <strong>kath</strong>olische Pfarrbrief<br />
der Pfarreiengemeinschaft in Kürze informieren (siehe auch<br />
im Internet unter der Adresse „http://gemeinden.erzbistumkoeln.de/seelsorgebereich_frechen“).<br />
Auf evangelischer Seite stehen ebenfalls große Veränderungen<br />
an. Im Dezember 2012 wurde deutlich, dass Pfarrerin<br />
Monika Weinmann Mitte März 2013 die Gemeinde<br />
verlassen würde, um ihre neue Stelle als Landespfarrerin<br />
für Polizeiseelsorge in Köln und Region anzutreten. Die<br />
letzten drei Monate ihres Dienstes in Königsdorf waren<br />
davon bestimmt, im Gesamtpresbyterium der Evangelischen<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden die notwendigen Vorausset-<br />
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27
aus den Gemeinden<br />
zungen zu schaffen, um eine kompetente Nachbesetzung<br />
der Pfarrstelle zu ermöglichen. Entscheidend dafür war,<br />
eine 100-prozentige Freigabe der Königsdorfer Stelle in<br />
finanziell schwierigen Zeiten zu erreichen, was auch gelungen<br />
ist!<br />
Zurzeit ist das Presbyterium damit beschäftigt, Bewerbungen<br />
zu sichten und Bewerbungsgespräche zu führen. Wer auch<br />
Schreinerei Hüppeler<br />
Inhaber Wolfgang Hüppeler<br />
immer Monika Weinmann nachfolgen wird, eines ist sicher:<br />
Er oder sie wird die Weiterentwicklung der ökumenischen<br />
Gemeindepartnerschaft am Ort Königsdorf in seiner bzw.<br />
ihrer Dienstanweisung finden, da diese zum Leitbild der<br />
Evangelischen Gemeinde Königsdorf gehört.<br />
Darüber hinaus wird es in Gesamt-Weiden einschneidende<br />
strukturelle Veränderungen geben, die<br />
bis zu einer Gemeindeteilung reichen<br />
könnten. Denn das Einzugsgebiet der<br />
Gesamtgemeinde erscheint zu groß, um<br />
diese Aufgabe durch ein Gesamtpresbyterium<br />
vernünftig steuern zu können.<br />
Weiden umfasst zurzeit die Bezirke<br />
bzw. Gemeinden Brauweiler,<br />
Geyen/Sinthern/Manstedten, Königsdorf,<br />
Widdersdorf, Junkersdorf und<br />
Weiden/Lövenich mit rund 14.000<br />
Gemeindemitgliedern.<br />
Zurzeit gibt es noch keine eindeutige<br />
Beschlusslage, sondern viele Überlegungen,<br />
die in die eine oder die andere<br />
Richtung führen könnten. Das ist ja<br />
ein Merkmal der evangelischen Kirche<br />
im Unterschied zur <strong>kath</strong>olischen:<br />
Dass all diese mühsamen Strukturprozesse<br />
„von unten“ diskutiert und entschieden<br />
werden müssen und nicht<br />
„von oben“ verordnet werden können,<br />
was einem Presbyterium, weitgehend<br />
aus ehrenamtlichen Kräften bestehend,<br />
eine enorme Verantwortung zumutet.<br />
Eines aber scheint jetzt schon sicher:<br />
Die Gemeinden Brauweiler und Königsdorf<br />
werden in Zukunft verstärkt<br />
kooperieren und voraussichtlich im<br />
Jahr 2017 fusionieren. Parallel zur<br />
Königsdorfer Pfarrstellenbesetzung<br />
wird auch die Pfarrstelle in Brauweiler<br />
neu besetzt. So werden die beiden zukünftigen<br />
Pfarrer(innen) gemeinsam die<br />
Geschicke von Brauweiler und Königsdorf<br />
verantworten und eben auch<br />
für die Weiterentwicklung der Ökumene<br />
zuständig sein.<br />
In all diesen Umbrüchen auf <strong>kath</strong>olischer<br />
wie evangelischer Seite sind<br />
wir verbunden im Gebet und in der<br />
Bitte um den Heiligen Geist, der unsere<br />
ökumenischen Bemühungen beflügeln<br />
möge, so dass wahr wird, worum<br />
einst Jesus gebeten hat: „dass sie<br />
alle eins seien!“ (Johannes 17, 21)<br />
28<br />
Ich glaube, weil… Diesen Satzanfang<br />
möchte ich lieber umkehren: Weil ich<br />
glaube, kann ich mein Leben als sinnvoll<br />
und von Gottvertrauen getragen begreifen,<br />
durch alle Krisen und Zweifel<br />
hindurch.<br />
Anne, 65 Jahre
Aus den Gemeinden<br />
Neues<br />
aus der Pfarreiengemeinschaft Frechen<br />
In diesem Jahr entsteht das Pastoralkonzept der Pfarreiengemeinschaft<br />
Frechen. Es wird vom Pfarrgemeinderat<br />
verantwortet. Pfarrvikar Thomas Wolff hat in den wöchentlich<br />
erscheinenden Pfarrnachrichten eine kleine Kolumne<br />
eingerichtet, aus der wir im Folgenden die ersten sechs<br />
Kurztexte abdrucken. Die gesamte Reihe sowie umfangreiche<br />
weitere Informationen wird der neue Pfarrbrief<br />
aufgreifen.<br />
(1) Neues zum Pastoralkonzept<br />
Liebe Gemeindemitglieder, inzwischen laufen die Vorarbeiten<br />
zum Pastoralkonzept, das bis zum Herbst 2013 abgeschlossen<br />
sein sollte. Um Sie umfassend zu informieren,<br />
beginnen wir in dieser Ausgabe eine neue Reihe. Ihre Fragen<br />
wollen wir kurz beantworten.<br />
(2) Pastoralkonzept – wer hat sich denn so<br />
was ausgedacht?<br />
Seit 2008 haben sich unsere <strong>Kirchengemeinde</strong>n entschieden,<br />
als Pfarreiengemeinschaft eng zusammenzuarbeiten. Dazu<br />
gehörte die Wahl des Pfarrgemeinderates sowie die Einrichtung<br />
von Orts- und Sachausschüssen, außerdem neben<br />
den bestehenden Kirchenvorständen der Aufbau des <strong>Kirchengemeinde</strong>verbands.<br />
Das Miteinander und Zueinander der<br />
Gremien musste sich erst entwickeln. Nun geht es um die<br />
Festlegung von inhaltlichen Zielen. Vereinfacht gesagt: Wo<br />
wollen wir als Pfarreiengemeinschaft mit unseren acht Gemeinden<br />
in drei bis fünf Jahren hin?<br />
(3) Eine beliebte Frage lautet:<br />
Pastoralkonzept – was geht mich das an?<br />
Ich denke, eine ganze Menge. Schon jetzt werden Veränderungen<br />
spürbar, etwa im Bereich der Katechesen wie der<br />
Erstkommunion- oder Firmvorbereitung, die sich aus meiner<br />
Sicht bewährt haben. Außerdem werden die Ziele, die nun<br />
erarbeitet werden, nicht nur Auswirkungen auf das Ganze,<br />
sondern auch auf die Gemeinde vor Ort haben: Wo wollen<br />
wir in drei bis fünf Jahren hin? Der Pfarrgemeinderat hat<br />
die Ortsausschüsse gebeten, einmal auf ihre Situation in<br />
den Gemeinden zu schauen: Was gibt es für einmalige Traditionen<br />
und Besonderheiten, auf die wir einen Schwerpunkt<br />
legen sollten? Die eine Bereicherung für alle bieten?<br />
Mit der Konzentration ist unweigerlich die Frage verbunden:<br />
Wovon trennen wir uns? Was darf in guter Weise zu Ende<br />
gehen? Hier wird es auf ein gutes Miteinander von Pfarreiengemeinschaft<br />
und den einzelnen Gemeinden ankommen –<br />
und das geht aus meiner Sicht jede(n) von uns an.<br />
Inzwischen treffen erste Rückmeldungen auf unsere „Fortsetzungsgeschichte“<br />
ein – herzliche Einladung, Anmerkungen<br />
und Fragen zu stellen, die dann in die Kolumne<br />
mit einfließen können. Sie können sich gerne an mich<br />
wenden unter Telefon 9 91 02 10 oder per E-Mail an<br />
t.wolff@kirche-in-frechen.de.<br />
(4) Papier ist geduldig…?!<br />
Eine Frage bezog sich auf die Umsetzbarkeit des Pastoralkonzepts.<br />
Entsteht da nicht mal wieder so ein Papier mit<br />
schönen Aussagen, das aber später ungelesen in der<br />
Schublade verschwindet? Dem ist nicht so. Zum einen<br />
werden nicht nur Ziele benannt (wo wollen wir, von heute<br />
an gesehen, in drei bis fünf Jahren angekommen sein?),<br />
sondern auch eine Zielüberwachung festgeschrieben: Auf<br />
welche Weise und wann wird überprüft, was wir erreicht<br />
haben? Wie weit ist es von den ursprünglich festgelegten<br />
Zielen entfernt? Zum anderen geht es um einen ehrlichen<br />
Blick auf die Ressourcen, das heißt auf die vorhandenen<br />
Möglichkeiten, also: Welche Räumlichkeiten stehen zur<br />
Verfügung, wie sieht das finanzielle Polster aus? An dieser<br />
Stelle ist es wichtig, dass in der schon benannten Steuerungsgruppe<br />
der <strong>Kirchengemeinde</strong>verband vertreten ist,<br />
über den wiederum die Kirchenvorstände informiert sind.<br />
An erster Stelle stehen die personellen Möglichkeiten: Haben<br />
wir Christen, die sich für ein Ziel ehren- oder hauptamtlich<br />
einsetzen? Diese Fragestellungen zeigen meines Erachtens,<br />
dass das Konzept „geerdet“ sein wird…<br />
(5) Wer hat sich denn das Ganze ausgedacht?<br />
Einige mögen sich zu Beginn des Ganzen gefragt haben:<br />
Wer ist denn auf diese (Schnaps?)-Idee gekommen? Das<br />
Pastoralkonzept hat der Erzbischof von Köln für jeden<br />
Seelsorgebereich vorgeschrieben. Und dies aus einem sinnvollen<br />
Grund: In einem ersten Schritt waren mit den Projekten<br />
„Zukunft Heute“ und „Wandel gestalten“ die finanziellen,<br />
räumlichen und auch die personellen und strukturellen<br />
Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht worden.<br />
Nun sollte es um die inhaltliche Ausgestaltung der pastoralen<br />
Entwicklung in den Seelsorgebereichen gehen. Zum<br />
einen hat Joachim Kardinal Meisner Themenbereiche vorgegeben,<br />
die sich an den Grundvollzügen von Kirche-Sein<br />
orientieren (Gottesdienstfeier, Glaubensverkündigung, Dienst<br />
am Nächsten) sowie die Zielgruppen Familie/Ehe, Kinder/<br />
Jugend und den missionarischen Aspekt im Blick haben.<br />
Zum anderen lässt er jedem Seelsorgebereich ausdrücklich<br />
freie Hand, die Themen und Fragen zu behandeln, die vor<br />
Ort eine wichtige Bedeutung haben.<br />
(6) Drehen wir uns nicht zu sehr um uns<br />
selbst?<br />
Ein Leser fragt nach den Menschen in Frechen, die sich der<br />
29
AUS DEN GEMEINDEN<br />
Kirche zugehörig fühlen, aber nur zu bestimmten Anlässen<br />
mit ihr in Kontakt kommen, und führt aus: „Wie könnten<br />
wir ihnen begegnen? Wie kann man eventuell als Pfarreiengemeinschaft<br />
mit ihnen in Kontakt treten, um herauszubekommen,<br />
wo ihnen ,der Schuh drückt‘ und wie ihnen das<br />
Evangelium in einer zeitgemäßen und verständlichen Weise<br />
nähergebracht werden kann?“ Dafür soll das Pastoralkonzept<br />
ein Bewusstsein entwickeln. Dazu schauen wir im Vorspann<br />
auf die Lebenswelt der Menschen hier in Frechen und entfalten<br />
das bekannte Leitbild. Wir wollen ja „Licht für Frechen“<br />
sein, nicht Licht in Frechen (und damit nur für eine<br />
Schar Auserwählter). Und schließlich soll der Text so geschrieben<br />
sein, dass es auch Kirchen-Interessierte, aber eher<br />
Fernstehende erreicht, das heißt wir wollen keine Spezialbegriffe<br />
verwenden, sondern verständliche Worte.<br />
Für die Steuerungsgruppe: Thomas Wolff, Pfarrvikar<br />
Katholischer<br />
Kleinkindgottesdienst –<br />
The Next Generation<br />
Der Kleinkindgottesdienst für die Kinder bis zum Kommunionsalter<br />
ist eine schon seit vielen Jahren liebgewonnene<br />
Institution in unserer Gemeinde St. Sebastianus. So wurden<br />
schon viele Kleinkinder auf spielerische Art an den Gottesdienst<br />
und die Liturgie herangeführt.<br />
Die Kinder treffen sich zunächst mit ihren Eltern im Hildeboldsaal.<br />
Neben dem gemeinsamen Gesang werden Bibelgeschichten<br />
vorgelesen, es wird gebastelt, und jeder kann sich<br />
aktiv in die Gestaltung einbringen. Pünktlich zur Gabenbereitung<br />
wechselt die Kleinkindgottesdienstgruppe dann<br />
vom Hildeboldsaal in die Kirche, um mit der gesamten Gemeinde<br />
den weiteren Gottesdienst zu begehen.<br />
Nach vielen Jahren in der Verantwortung der Organisation<br />
und Durchführung dieses Gottesdienstes verabschiedeten sich<br />
zum Ende des Jahres 2012 die Mitglieder des bisherigen<br />
Teams. Wir danken ihnen ganz herzlich für die tatkräftige<br />
Unterstützung in den vergangenen Jahren.<br />
Die nächste Generation steht nun bereit, denn die Tradition<br />
soll weiterbestehen, um den Jüngsten unserer Gemeinde die<br />
religiösen Werte unserer Gesellschaft zu vermitteln und mit<br />
auf den Weg durch das Leben zu geben.<br />
Am 5. Februar 2013 trafen sich Pfarrvikar Thomas Wolff,<br />
Gemeindereferentin Ute Hinzen und sieben interessierte<br />
Mütter zu einem ersten Gedankenaustausch über die künftige<br />
Gestaltung des Kleinkindgottesdienstes. Weitere Treffen<br />
sind geplant.<br />
Auch in Zukunft soll sich ein attraktives Angebot an interessierte<br />
Eltern und deren Kleinkinder richten. Dabei soll der<br />
Kleinkindgottesdienst wie bisher auch regelmäßig stattfinden.<br />
Interessierte Eltern, die sich aktiv in die Gestaltung des Kleinkindgottesdienstes<br />
einbringen wollen, sind herzlich aufgerufen,<br />
sich im Pfarrbüro zu melden!<br />
Michaela Wenzel und Birgit Maas<br />
PQ<br />
30<br />
Termine für Kleinkindgottesdienste:<br />
12. Mai 2013 • 16. Juni 2013 • 7. Juli 2013
AUS DEN GEMEINDEN<br />
Unser neuer „Kirchenvorstand<br />
St. Sebastianus“ stellt sich vor<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
im November des vorigen Jahres wurde von den Gemeindemitgliedern,<br />
der Katholischen Pfarre St. Sebastianus eine<br />
neue Zusammensetzung des Kirchenvorstands gewählt.<br />
Einige der bisherigen Mitglieder gaben ihr Amt ab und<br />
neue wurden dazu gewählt. Hiermit danken wir herzlich<br />
allen ehemaligen Kirchenvorstandsmitgliedern, für ihr<br />
großes Engagement, zum Wohl unserer Pfarrgemeinde.<br />
Auf den folgenden Seiten stellen sich die Mitglieder des<br />
aktuellen Kirchenvorstandes vor:<br />
ULRIKE<br />
Kirchenvorstandsmitglied:<br />
FALKEN-<br />
RECK<br />
Familienstand: geschieden<br />
Wohnort: Königsdorf<br />
Beruf zurzeit: Pflegefachkraft<br />
und Pflegeberaterin<br />
im öffentlichen Dienst<br />
Warum engagieren Sie sich im KV?<br />
Im KV wollte ich mich engagieren,<br />
da sowohl die Kirche als auch der KV<br />
im Dorf bleiben sollte… und ich bin<br />
der Meinung, man sollte nicht immer<br />
nur zusehen und meckern, sondern<br />
auch mal aktiv werden und hinter die<br />
Kulissen schauen.<br />
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Ob ich etwas bewegen kann, weiß ich<br />
gar nicht. Aber meine Zeit, die ich<br />
während meiner Amtszeit zur Verfügung<br />
habe, möchte ich dahingehend<br />
sinnvoll nutzen, indem die an uns herangetragenen<br />
Aufgaben und Fragen<br />
im Sinne aller Beteiligten zufriedenstellend<br />
gelöst werden.<br />
Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />
Besonders denke ich hier an die Pfingstbotschaft,<br />
als Gott den Jüngern Jesu<br />
den Heiligen Geist gesandt hat, so dass<br />
sie die Botschaft des dreifaltigen Gottes<br />
in allen Sprachen der Erde verkünden<br />
konnten. Mir gefällt die Vorstellung,<br />
dass so der christliche Glaube allen<br />
Menschen zuteilwerden konnte.<br />
Neben dieser Bibelstelle gefällt mir<br />
folgendes Gebet:<br />
Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge<br />
hinzunehmen, die ich nicht ändern,<br />
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern<br />
kann, und die Weisheit, beides<br />
voneinander zu unterscheiden.<br />
Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />
Nein, ich habe kein persönliches Vorbild,<br />
aber der ein oder andere Mensch<br />
hat Charakterzüge, Lebenseinstellungen<br />
und Eigenschaften, die ich vorbildlich<br />
finde.<br />
Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />
Freizeit?<br />
In meiner Freizeit bin ich oft mit dem<br />
Fahrrad unterwegs, gehe wandern, tanze<br />
Ballett, genieße es, mit Freunden<br />
schöne Dinge zu erleben, mag Kunst<br />
und Kultur, lese und koche gerne.<br />
Wie wünschen Sie sich die Kirche<br />
in Königsdorf?<br />
Die Kirche in Königsdorf würde ich<br />
mir wieder lebendiger wünschen, vollere<br />
Bänke in den Sonntagsmessen und<br />
ein ganzes Stück von „früher“ zurück.<br />
Außerdem würde ich mir wieder mehr<br />
sichtbares, ehrenamtliches Engagement<br />
seitens der Gemeindemitglieder wünschen,<br />
da es das Gemeindeleben ungemein<br />
bereichern würde.<br />
Die Kinder sind aus dem Haus?<br />
Wir verkaufen Ihre Immobilie!<br />
Die Prioritäten verschieben sich?<br />
Zeit für Veränderung?<br />
Stephan Friemel und sein Team betreut Sie vertrauensvoll in allen Phasen<br />
des Verkaufs mit hohem persönlichen Engagement! Wir zeichnen uns durch<br />
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31
AUS DEN GEMEINDEN<br />
Kirchenvorstandsmitglied:<br />
FRANK FELDEN<br />
Alter: 40 Jahre<br />
Familienstand: verheiratet,<br />
drei Kinder (13, 10, 5 Jahre)<br />
Wohnort: Königsdorf,<br />
Atrium, Münzhof<br />
Beruf: Unternehmensberater<br />
Warum engagieren Sie sich im KV?<br />
Im Vorfeld der Kirchenvorstandswahl<br />
wurde in der Messe ein Brief vorgelesen,<br />
in dem der damalige Kirchenvorstand<br />
Gemeindemitglieder bat, sich für<br />
die Wahl zur Verfügung zu stellen. Es<br />
wurde die Befürchtung geäußert, dass<br />
möglicherweise nicht ausreichend Kandidaten<br />
gefunden werden, und die<br />
Konsequenzen für die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
beschrieben. Daraufhin habe ich<br />
mich zur Kandidatur entschlossen.<br />
Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />
Königsdorf?<br />
Kirche ist einem großen Veränderungsprozess<br />
unterworfen. Wir lesen das<br />
täglich in der Presse und sehen es auch<br />
im Kleinen in der Gemeinde. Ich<br />
wünsche mir, dass beide Kirchen in<br />
Königsdorf diesen Veränderungsprozess<br />
aktiv gestalten. Kirche muss eine<br />
Struktur finden, die die Leute auch<br />
langfristig anspricht und sicherstellt,<br />
dass Kirche Mittelpunkt der Gesellschaft<br />
bleibt.<br />
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Nicht nur die Kirche selbst ändert<br />
sich, auch ihre wirtschaftlichen Grundlagen<br />
und die zur Verfügung stehenden<br />
Finanzierungsquellen. Vielleicht können<br />
wir daher seitens des Kirchenvorstands<br />
diesen Veränderungsprozess ein<br />
wenig mitgestalten. Es gibt so viele<br />
Gemeindemitglieder, die sich durch viel<br />
Zeit und hohen persönlichen Einsatz<br />
für die Kirche und ihre Mitmenschen<br />
einsetzen. Wir müssen sicherstellen,<br />
dass dies auch zukünftig durch entsprechende<br />
Räume und ausreichende<br />
finanzielle Mittel möglich ist.<br />
Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />
Ich finde den Beginn des Johannes-<br />
Evangeliums sehr faszinierend.<br />
Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />
Nein.<br />
Was bedeutete Papst Benedikt XVI.<br />
für Sie?<br />
Ein Papst voller Überraschungen. Ein<br />
Papst, den man nicht in eine Schublade<br />
stecken kann.<br />
Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />
Freizeit?<br />
Am liebsten verbringe ich Zeit mit<br />
meiner Frau und meinen drei Kindern.<br />
Darüber hinaus bin ich ein leidenschaftlicher<br />
Taucher und kann es gar nicht<br />
abwarten, bis es wieder etwas wärmer<br />
wird. Ich lese sehr gerne und interessiere<br />
mich für Geschichte und Informatik.<br />
32
AUS DEN GEMEINDEN<br />
RENÉ<br />
Kirchenvorstandsmitglied:<br />
HUNDEN-<br />
BORN<br />
Alter: 38 Jahre<br />
Wohnort: Königsdorf<br />
Familienstand: ledig<br />
Beruf: Lehrer für<br />
<strong>kath</strong>olische Religionslehre<br />
und Erdkunde<br />
Warum engagieren Sie sich im KV?<br />
Wenn man Wünsche und Träume hat,<br />
muss man auch versuchen, sich für<br />
die Umsetzung einzusetzen.<br />
Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />
Königsdorf?<br />
KiK (Kirche in Königsdorf) soll lebendig<br />
und offen sein, sie muss Menschen<br />
unterschiedlichster Klientel begeistern,<br />
sich mit dem individuellen Glauben<br />
und dem Glauben innerhalb der Gemeinschaft<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Ich möchte helfen, KiK zu einem Ort<br />
zu machen, an dem Heil erfahrbar ist,<br />
auch in der Zukunft, dazu bedarf es<br />
vieler Rahmenbedingungen, die ich mitgestalten<br />
möchte. Dazu wünsche ich mir<br />
ein offenes Ohr und eine starke Stimme.<br />
Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />
Joh 11, 25-26: Ich bin die Auferstehung<br />
und das Leben. Wer an mich glaubt,<br />
wird leben, auch wenn er stirbt, und<br />
jeder, der lebt und an mich glaubt,<br />
wird auf ewig nicht sterben. Glaubst<br />
du das?<br />
Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />
Eigentlich nicht, aber theologisch hat<br />
mich Teilhard de Chardin begeistert,<br />
da er Glaube und Naturwissenschaft<br />
ineins gedacht hat. Er war ein Optimist,<br />
der davon überzeugt war, dass Glauben<br />
sinnvoll sei. Diesen Optimismus mache<br />
ich mir gerne zum Vorbild.<br />
Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />
für Sie?<br />
Ein sehr gebildeter Mann, der die Verantwortung<br />
des Papstamtes auferlegt<br />
bekommen hat. Seinen Rücktritt verstehe<br />
ich als ein Eingeständnis, dass<br />
der Mensch zu schwach sein kann, um<br />
seine göttliche Berufung auszufüllen.<br />
Diese Vorstellung entlastet von der<br />
Angst, selbst überfordert zu sein.<br />
Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />
Freizeit?<br />
In kurzen Freizeitspannen schaue ich<br />
gerne fern, im Urlaub durchwandere<br />
ich die Naturwunder der Welt, gerne<br />
mit Zelt und Rucksack oder mit dem<br />
Fahrrad.<br />
Ich glaube an Gott –weil ich IHN als<br />
die bedingungslos liebende Schöpferkraft,<br />
die alles und alle durchdringt und<br />
miteinander verbindet, erfahren habe.<br />
Das gibt mir im Alltag immer wieder<br />
Kraft, Mut, Hoffnung und Lebendigkeit<br />
– auch mit schweren Situationen umzugehen.<br />
Der Glaube schenkt mir so<br />
auch Freude und lässt mich immer<br />
wieder Neues entdecken und staunen.<br />
Anja, 44 Jahre<br />
33
AUS DEN GEMEINDEN<br />
Kirchenvorstandsmitglied:<br />
STEPHAN<br />
MAHLKE<br />
Alter: 34 Jahre<br />
Familienstand: verheiratet,<br />
ein Sohn<br />
Beruf: Architekt,<br />
seit 10 Jahren selbstständig<br />
Warum engagieren Sie sich im KV?<br />
Meine Wurzeln innerhalb der Königsdorfer<br />
Gemeinde sind die Pfadfinder;<br />
hier durfte ich in meiner Kindheit eine<br />
tolle Gemeinschaft erfahren und viele<br />
schöne Stunden und Fahrten miterleben.<br />
Um diese Erfahrungen weiterzugeben<br />
und auch anderen ermöglichen zu<br />
können, habe ich mich als Gruppenleiter<br />
und später auch als Stammesleiter<br />
bei den Pfadfindern in Königsdorf engagiert.<br />
Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />
Königsdorf?<br />
Nachdem ich aus zeitlichen Gründen<br />
die aktive, wöchentliche Gruppenarbeit<br />
aufgeben musste, konnte ich mich im<br />
Pfarrgemeinderat über die Grenzen<br />
der Pfadfinder hinaus für die Gemeinde<br />
einsetzen; seit nunmehr drei Jahren<br />
als Mitglied im Kirchenvorstand.<br />
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Ich würde mich freuen, wenn noch<br />
mehr Menschen die vielfältigen Angebote<br />
innerhalb unserer <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
wahrnehmen und sich einbringen.<br />
Ich wünsche mir eine Gemeinde,<br />
in der sich möglichst viele Menschen<br />
wiederfinden und wohlfühlen. Mit meiner<br />
Arbeit im Kirchenvorstand möchte<br />
ich dazu beitragen, die hierfür nötigen<br />
Strukturen weiterzuentwickeln und auszubauen.<br />
Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />
Hierzu fällt mir folgende Bibelstelle<br />
ein (Matthäus, Kapitel 18, Vers 20):<br />
„Denn wo zwei oder drei versammelt<br />
sind in meinem Namen, da bin ich<br />
mitten unter ihnen.“<br />
Haben Sie ein persönliches<br />
Vorbild?<br />
Es gibt viele Menschen, deren<br />
Tun und Handeln für mich<br />
vorbildlich ist. Als Pfadfinder<br />
möchte ich hier deren Gründer,<br />
Lord Robert Baden-Powell,<br />
mit folgendem Zitat nennen:<br />
„Der wahre Weg, das Glück zu<br />
erlangen, besteht darin, andere<br />
Menschen glücklich zu machen.<br />
Versucht, die Welt ein<br />
bisschen besser zurückzulassen,<br />
als ihr sie vorgefunden habt.“<br />
Was bedeutete Papst Benedikt<br />
XVI. für Sie?<br />
Benedikt XVI. hat gezeigt,<br />
dass Dinge, die immer so waren,<br />
jetzt und in Zukunft nicht<br />
zwingend sein müssen. Er hat<br />
mit seinem Rücktritt ein Zeichen<br />
gesetzt, das hoffentlich<br />
innerhalb der Kirche zu mehr<br />
Mut für Veränderungen führt.<br />
Was machen Sie am liebsten<br />
in Ihrer Freizeit?<br />
Meine Freizeit verbringe ich<br />
am liebsten mit meiner Familie<br />
und meinen Freunden.<br />
34<br />
Der Glaube ist ein Geschenk, das mir<br />
in der Taufe anvertraut worden ist. Er<br />
gibt mir Kraft, Zuversicht, Gottvertrauen<br />
und Geborgenheit. In schwierigen<br />
Situationen finde ich Trost, Hoffnung<br />
und Stärke. Der Glaube trägt mich. Es<br />
lohnt sich, ihn zu leben, zu bewahren<br />
und weiterzugeben.<br />
Vera, 73 Jahre
AUS DEN GEMEINDEN<br />
Kirchenvorstandsmitglied:<br />
Prof. Dr.<br />
MARTIN<br />
REUFELS<br />
Familienstand: verheiratet,<br />
eine Tochter (8 Jahre)<br />
Wohnort: seit 2006 in<br />
Königsdorf<br />
Beruf: Rechtsanwalt<br />
Warum engagieren Sie sich im KV?<br />
Die Gemeinde lebt von ehrenamtlichem<br />
Engagement. Ich möchte mit daran<br />
arbeiten, dass wir ein lebendiges Gemeindeleben<br />
haben. Dafür hat der KV<br />
eine wichtige Funktion.<br />
Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />
Königsdorf?<br />
Ich würde die Kirche gerne „voller“<br />
sehen – auch mehr Jugendliche, mehr<br />
Familien.<br />
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Ich hoffe, gemeinsam mit den anderen<br />
KV-Mitgliedern die Grundlage dafür zu<br />
stärken, dass unsere Gemeinde sich in<br />
den nächsten Jahren weiter entwickelt<br />
und die neuen Herausforderungen positiv<br />
annimmt und meistert.<br />
Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />
für Sie?<br />
Papst Benedikt XVI war ein Papst der<br />
„Feder“: mich hat sein Schreiben über<br />
Jesus beeindruckt, auch seine Bescheidenheit.<br />
Kirchenvorstandsmitglied:<br />
Prof. Dr.<br />
rer. nat.<br />
PETER<br />
RÖSEN<br />
Ich habe an der Universität Düsseldorf<br />
Biochemie gelehrt und viele Jahre am<br />
dortigen Diabetesforschungszentrum<br />
über die Folgen dieser Erkrankung für<br />
das Gefäßsystem gearbeitet. Mit meiner<br />
Familie, meiner Frau und meinem<br />
Sohn, lebe ich seit 1988 in Königsdorf,<br />
erfreue mich an den vielen<br />
Sportmöglichkeiten, der waldreichen<br />
Umgebung und der Nähe zum kulturellen<br />
Zentrum Köln.<br />
Warum engagieren Sie sich im KV<br />
und was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Im KV sehe ich die Möglichkeit, in<br />
der Gemeinde gestaltend aktiv zu sein<br />
und dazu beizutragen, die Voraussetzungen<br />
für ein aktives Gemeindeleben<br />
zu erhalten bzw. noch zu verbessern.<br />
Dazu gehören die Erarbeitung langfristiger<br />
Konzepte für die Gestaltung<br />
des Hildeboldzentrum und für den<br />
Komplex St. Sebastianus-JugendMagnet<br />
(JuMa). Einen weiteres Anliegen ist<br />
es, die Arbeit des KVs transparenter zu<br />
gestalten und stärker mit den anderen<br />
Gremien der Gemeinde zu vernetzen.<br />
Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen<br />
oder Wünsche haben oder auch Probleme<br />
entdeckt haben.<br />
Kirchenvorstandsmitglied:<br />
JOHANNES<br />
SCHOLZ<br />
Alter: 54 Jahre<br />
Familienstand: verheiratet,<br />
zwei Kinder (20, 16 Jahre)<br />
Wohnort: Königsdorf,<br />
seit 21 Jahren<br />
Beruf: Diplom Ingenieur<br />
Warum engagieren Sie sich im KV?<br />
Es ist wichtig, dass die Arbeit im kirchlichen<br />
Raum einen gesicherten sachlichen<br />
und finanziellen Rahmen hat und behält.<br />
Mir ist die Vielfalt an solcher Arbeit in<br />
unserer Gemeinde wichtig, deshalb engagiere<br />
ich mich als hier lebender Mensch,<br />
der seine und die Kenntnisse der gemeindlichen<br />
Gegebenheiten einbringen kann.<br />
Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />
Königsdorf?<br />
Ich wünsche mir die Kirche in Königsdorf<br />
als eine lebendige, selbstbewusste<br />
und offene Gemeinschaft, die Vielfalt<br />
in Einheit lebt und weiter ökumenisch<br />
engagiert bleibt.<br />
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Das „Etwas bewegen“ verbinde ich<br />
mit inhaltlichen Aufgabenstellungen<br />
und/oder Zielen. Solche Aufgabenstellungen<br />
fallen nicht in erster Linie dem<br />
Kirchenvorstand zu. An der Annäherung<br />
von KV und den „inhaltlichen“<br />
Gremien will ich gerne mitwirken.<br />
Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />
Die Speisung der Vielen, denn hier wird<br />
uns gezeigt, dass aus scheinbar Wenigem<br />
Vieles werden kann, wenn sich<br />
zuvor wenigstens die Mühe gemacht<br />
wird, das zu finden, was schon da ist.<br />
Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />
Ich kann hier weder eine lebende noch<br />
eine geschichtliche Person benennen.<br />
Jeder geradlinige und aufrichtige<br />
Mensch imponiert mir.<br />
Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />
für Sie?<br />
Als auf seine Weise aufrichtiger Mensch<br />
hat er meine Achtung. Meinen Respekt<br />
hat er für seine Entscheidung.<br />
Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />
Freizeit?<br />
Lesen, spielen und wandern.<br />
35
AUS DEN GEMEINDEN<br />
Christof<br />
Kirchenvorstandsmitglied<br />
Schumacher<br />
Alter: 65 Jahre<br />
Familienstand: verheiratet,<br />
zwei Kinder (29, 33 Jahre)<br />
Wohnort: in Königsdorf,<br />
seit 1988<br />
Beruf: Rentner, zuvor Fachjournalist<br />
und ehemaliger<br />
Verbandspressechef<br />
Warum engagieren Sie sich im KV?<br />
Weil jemand die Arbeit tun muss. Tatsächlich<br />
wäre ich wohl kaum von mir<br />
aus auf die Idee gekommen, mich für<br />
den KV zur Verfügung zu stellen. Der<br />
KV ist im „Gemeindeleben“ leider zu<br />
wenig präsent. Aus meiner früheren<br />
Zeit als Mitglied im Pfarrgemeinderat<br />
(noch unter Pfarrer Kampmann) hatte<br />
ich indes eine Ahnung vom Aufgabenspektrum.<br />
Und wenn man dann gefragt<br />
wird, ob man mitmachen möchte, man<br />
zudem im Prinzip über Zeit verfügt und<br />
dann beim Nachdenken einen tieferen<br />
Sinn in einem Engagement entdeckt,<br />
dann soll man nicht Nein sagen, dachte<br />
ich mir. Mittlerweile habe ich erste Erfahrungen<br />
sammeln können. Sie bestätigen,<br />
dass die Aufgabe im KV in Zeiten,<br />
in denen „Kirche“ und „Gemeinde“ unter<br />
öffentlichen Druck geraten sind,<br />
wichtig ist und durch Gemeindemitglieder<br />
erledigt werden muss, anderenfalls<br />
droht Fremdbestimmung. Das gilt<br />
es, auch in Zukunft zu verhindern.<br />
Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />
Königsdorf?<br />
Wenn Sie mit „die Kirche“ unsere<br />
Gemeinde und das Gemeindeleben<br />
meinen, dann gibt es nur eine Antwort:<br />
Lebendig, aktiv, rege – soll es zugehen.<br />
Ich denke, in diesem Punkt hat unsere<br />
Gemeinde aktuell Rekonvaleszenz-<br />
Bedarf. Ich vermisse die junge und<br />
mittlere Generation und ihre Ideen.<br />
Ob die Arbeit des KV in diesem Punkt<br />
helfen kann, ist eher zu verneinen. Mit<br />
Finanzen und so lässt sich ein Gemeindeleben<br />
vordergründig nicht aktivieren.<br />
Allerdings wird ein KV dafür<br />
sorgen müssen, dass äußere Umstände,<br />
wie zum Beispiel geeignete Räumlichkeiten,<br />
gegeben sind, in denen sich<br />
Gemeindeleben entfalten kann. Doch<br />
für die Inhalte müssen die Gemeindemitglieder<br />
sorgen, nicht der KV.<br />
Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />
bewegen?<br />
Bewegen? Es wäre viel – oder besser<br />
alles – erreicht, wenn das Vorhandene,<br />
also die Räumlichkeiten, die beiden<br />
Kirchen, die Kapelle, funktionsfähig<br />
erhalten werden können.<br />
Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />
Die Bibel ist so dick, da gibt es mehr<br />
als nur eine Lieblingsstelle – zumal<br />
diese von meiner jeweils vorfindbaren<br />
Stimmung abhängig ist.<br />
Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />
Nein.<br />
Kundendienst • Verkauf • Beratung • Planung<br />
Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />
für Sie?<br />
Ob ich mir erlauben kann, die Persönlichkeit<br />
von Benedikt zu beurteilen?<br />
Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />
Freizeit?<br />
Oh, vieles: Lesen, schnitzen, basteln,<br />
handwerken, kochen, Klavier üben,<br />
singen, singen, singen und in den Altenclub<br />
gehen.<br />
36<br />
Wir bieten aus einer Hand:<br />
• Installation<br />
• Heizungsarbeiten<br />
• Elektroarbeiten<br />
• Mauer-, Putz-, Fliesenarbeiten<br />
• Trockenbauarbeiten<br />
Zur Angebotserstellung besuchen wir Sie gerne vor Ort<br />
Rufen Sie uns an: 0 22 34 - 6 10 11<br />
Pfeilstrasse 7 • 50226 Frechen (Königsdorf)<br />
Im Glauben habe ich erfahren, dass ich nichts<br />
erreichen, nichts beweisen muss, sondern dass<br />
ich von Beginn an von Gott geliebt werde, so<br />
wie ich bin. Er ist da, mir nah. „Gott ist gegenwärtig“,<br />
und ich kann ihm meine Freude,<br />
meinen Dank, meine Wut, meine Enttäuschung,<br />
meine Angst und meine Zweifel sagen. Indem<br />
ich mich in meinem Alltag, bei Schwierigkeiten<br />
und Problemen nicht von ihm abwende, spüre<br />
ich, dass ich gehalten und getragen werde.<br />
Etwas in mir verändert sich, es kann dauern<br />
und schmerzhaft sein, bis ich in seiner Nähe<br />
Ruhe und Geborgenheit finde.<br />
Hannelore, 63 Jahre
F i r m v o r b e r e i t u n g<br />
2013<br />
aus deN GEMEINDEN<br />
Wenn diese IM TEAM-Ausgabe erscheint, haben schon<br />
alle Jugendlichen, die vor dem 22. Juli 2013 bereits<br />
16 Jahre alt sind, die Einladung zu einem ersten Informationstreffen<br />
im Mai erhalten. Neben allgemeinen Informationen<br />
werden schon Gefirmte die verschiedenen Projekte des<br />
Glaubenskurses vorstellen. Die Jugendlichen sollen die<br />
Möglichkeit erhalten, sich in einer Gemeinschaft auf ganz<br />
persönliche Weise mit dem Glauben auseinanderzusetzen.<br />
Neben der Fahrt nach Taizé und einer Pilgergruppe nach<br />
Trier werden wir Erlebnis-Kreativ-Tage in Bad Münstereifel<br />
sowie Klostertage in der Benediktinerabtei Gerleve anbieten.<br />
Hinzu kommt eine Gruppe, die sich anhand eines Kirchengebäudes<br />
und dem dazugehörigen Heiligen auf das Sakrament<br />
vorbereitet. Für die Eltern der Jugendlichen und interessierte<br />
Gemeindemitglieder bieten wir ebenfalls eine Informationsveranstaltung<br />
an. Weitere Aktionen und Treffen –<br />
wie eine Sakramentenausstellung und Versöhnungstage –<br />
runden den Glaubenskurs ab.<br />
Unser Katechetenkreis ist mit einer ersten Veranstaltung<br />
gestartet, die nicht nur nach der eigenen Motivation fragte,<br />
sondern auch einen Glaubensaustausch beinhaltete.<br />
Weihbischof Manfred Melzer wird am 9. November und<br />
am 7. Dezember 2013 das Sakrament der Firmung spenden.<br />
Die Festlegung des Ortes sowie der Aufteilung erfolgt nach<br />
der Zuordnung zu den Projekten, damit die Jugendlichen<br />
mit ihrer eigenen Gruppe die Firmung feiern können.<br />
Zurzeit nimmt eine Gruppe von Erwachsenen an einem<br />
eigenen Glaubenskurs teil. Wir beschäftigen uns intensiv und<br />
auch kritisch mit den Aussagen des Glaubensbekenntnisses<br />
und entdecken immer wieder neue Aspekte, die das<br />
eigene (Glaubens-)Leben bereichern können.<br />
Nach den Sommerferien wird wieder ein Kurs beginnen.<br />
Wer interessiert ist, kann sich gerne bei Pfarrvikar Wolff<br />
melden.<br />
Über weitere Einzelheiten können Sie<br />
sich im Internet unter www.kirche-infrechen.de<br />
informieren.<br />
Warum ich glaube? Die Frage ist<br />
doch viel mehr: Warum sollte ich<br />
nicht glauben? Als Protestantin identifiziere<br />
ich mich mit christlichen<br />
Werten und bin dankbar, einen Glauben<br />
ohne Dogmen leben zu können.<br />
Und im Zweifel DARF ich zweifeln –<br />
das spricht für mich dafür.<br />
Jasmina, 26 Jahre<br />
Ich verliere mich manchmal in der<br />
Angst, dass ich irgendwann nicht<br />
mehr da bin und dass dann „alles“<br />
vorbei ist. Mein Glaube gibt mir<br />
dann die Kraft, dass es für mich<br />
und meine Lieben irgendwie weiter<br />
geht. Schließlich ist da noch EINER,<br />
und ER wird es richten!<br />
Andreas, 43 Jahre<br />
Maike Kütter, Pastoralassistentin<br />
Thomas Wolff, Pfarrvikar<br />
Leiter der Firmvorbereitung<br />
in der Pfarreiengemeinschaft Frechen<br />
Ich habe Selbstvertrauen. Ich habe<br />
Menschenvertrauen. Aber erst durch<br />
das Gottesvertrauen bekommt mein<br />
Leben eine unglaubliche Leichtigkeit.<br />
Die Größe der Schöpfung, das Geheimnis<br />
des Lebens und die Wege, die wir<br />
gehen, werden durch den Glauben verstehbar.<br />
Er gibt dem Ganzen Sinn und<br />
Halt.<br />
Franz, 58 Jahre<br />
37
AUS DEN GEMEINDEN<br />
YKonfirmandenjahrgang 2013<br />
Wir gratulieren herzlich zur Konfirmation<br />
bzw. Taufe am 5. Mai 2013 in<br />
der Christuskirche: Jonathan Braumann,<br />
Marie Braune, Jil Brokmeier,<br />
Natalie Bruckmann, Jil Hartmann,<br />
Aaron Kämper-Wilkens, Ivo Landmann,<br />
Dinah Loer, Louis Lowendorf,<br />
Johanna Müller, Lennart Niehaus,<br />
Maik Niesenhaus, Pontus Richter, Alina<br />
Scheidegger, Carolin Schwickert,<br />
Philipp Sieben, Eric Timmermann,<br />
Sebastian von Oppenbach, Nele Winkler<br />
und Philipp Zanolli. IM TEAM<br />
sprach mit den Jugendlichen.<br />
Interesse an Glaubensfragen geweckt<br />
Für Maik ist es wichtig, dass viele, die<br />
er kennt, auch im Konfi-Kreis sind.<br />
Philipp erzählt, dass sein Freund und<br />
sein Bruder begeistert von der Konfi-<br />
Fahrt waren, und Natalie ist neu zugezogen<br />
und möchte Kontakte zu ihren<br />
Altersgenossen. Philipp „II“ und Johanna<br />
möchten mehr über Gott und das<br />
Leben lernen, auch Eric hat Fragen zum<br />
Glauben und zu Gott. Bei der eigentlichen<br />
Feier ist allen Jugendlichen<br />
wichtig, dass die Familie von nah und<br />
fern zusammenkommt. Die Geschenke<br />
halten sich im Rahmen: Philipp II<br />
wünscht sich besondere Fußballschuhe,<br />
ansonsten sind Handy, Laptop usw.<br />
gefragt. Nun gibt es ja auch in der<br />
Schule Religionsunterricht, von daher<br />
war die Frage naheliegend: Was unterscheidet<br />
„Reli“ und diesen Dienstagnachmittag?<br />
Alina meint, dass der Konfi-Unterricht<br />
persönlicher, interessanter<br />
und nicht so auf die Noten zugeschnitten<br />
ist. Auch Johanna und Philipp I<br />
schätzen die persönliche und lockere<br />
Atmosphäre, in der im Konfi-Unterricht<br />
gearbeitet wird. Eric findet das<br />
Arbeiten in der Gemeinschaft spannend<br />
– was für Maik weniger Stress bedeutet<br />
–, und Philipp II meint, dass durch<br />
die Fahrten und Unternehmungen der<br />
Unterricht abwechslungsreicher ist.<br />
Mein Fazit: Das Team um Diakonin<br />
Anja Holtkamp-Umbach, Pfarrer Thaddäus<br />
Ochs und Pfarrerin Monika<br />
Weinmann hat es wieder geschafft, bei<br />
den Jugendlichen Interesse an Glaubensfragen<br />
zu wecken. Dafür herzlichen<br />
Dank!<br />
Marianne Madsack<br />
Konfirmandenzeit<br />
– eine Reise ins Land<br />
des Glaubens<br />
von Anja Holtkamp-Umbach, Diakonin<br />
Eine spannende und ereignisreiche Konfirmandenzeit<br />
liegt hinter uns, sicherlich<br />
geprägt zu Beginn vom krankheitsbedingten<br />
Ausfall von Pfarrerin Monika<br />
Weinmann und zum Ende von ihrem<br />
Abschied aus der Gemeinde. Doch mit<br />
der Unterstützung von Pfarrer i. R.<br />
Thaddäus Ochs und Jasmina Kampeter<br />
aus dem „kömp!“ konnte ich den Unterricht<br />
wie geplant durch- und fortführen.<br />
17 Jugendliche sind gestartet, und<br />
20 wurden am Sonntag, den 5. Mai 2013<br />
feierlich konfirmiert bzw. getauft. Nachdem<br />
sie sich freiwillig entschieden hatten,<br />
am wöchentlichen Unterricht teilzunehmen,<br />
haben sie nun ihr ganz persönliches<br />
„Ja“ zur Taufe gesprochen. Die<br />
Konfirmandenzeit fällt für die Jugendlichen<br />
in eine Zeit der Pubertät, der Orientierung<br />
und Abgrenzung. Fragen nach<br />
der eigenen Identität, dem Sinn des Lebens<br />
und „Was bringt mir der christliche<br />
Glaube?“ stehen im Vordergrund. Daher<br />
geht es im Konfirmandenunterricht nicht<br />
um reine Wissensvermittlung, sondern<br />
um die Praxis des Glaubens. Die inhaltlichen<br />
Themen wie: Glaubensbekenntnis,<br />
Vaterunser, Taufe, Abendmahl, Gott<br />
– Jesus – Heiliger Geist, Gebet, Tod und<br />
Auferstehung (...) werden mit einer<br />
Methodenvielfalt erarbeitet, die sie erfahrbar<br />
machen und an die Lebenswelt<br />
der Jugendlichen anknüpfen. So soll der<br />
Unterricht in erster Linie Spaß machen,<br />
und durch gemeinsame Fahrten, Aktionen<br />
und Gottesdienste wird christliche<br />
Gemeinde und Gemeinschaft erleb- und<br />
spürbar. Ich sehe die Konfirmandenzeit<br />
wie eine Reise – eine Reise ins Land<br />
des Glaubens – und bin dankbar für die<br />
gemeinsame Zeit. Wünschen würde ich<br />
mir für die nun Konfirmierten, dass ihr<br />
Glaube und ihre Bindung an die Gemeinde<br />
auch in ihrem weiteren Leben<br />
eine Rolle spielt. Jedenfalls lade ich sie<br />
dazu herzlich ein. So freue ich mich<br />
nun auf eine neue Gruppe junger Menschen<br />
und den gemeinsamen Weg durch<br />
die Konfirmandenzeit.<br />
Herzliche Einladung<br />
zum Kon-Day!<br />
Ein Treffpunkt für Konfis, Konfirmierte<br />
und Freunde immer dienstags<br />
von 17 bis 20 Uhr im „kömp!“<br />
38
?<br />
Kinder und Jugend<br />
?<br />
BIBEL QUIZ<br />
?<br />
Diesmal dreht sich alles rund um die Ostergeschichte!<br />
1. Nach dem letzten Abendmahl<br />
wurde Jesus von Soldaten gefangengenommen.<br />
Wo war das?<br />
(Mt 26, 36-46)<br />
a) im Tempel<br />
b) im Abendmahlssaal<br />
c) im Garten Gethsemane<br />
d) im Haus des Petrus<br />
2. Jesus wurde in der Nacht seiner<br />
Verhaftung dreimal von einem<br />
seiner Jünger verleugnet. Wer<br />
war das? (Mt 26, 34)<br />
a) Judas<br />
b) Petrus<br />
c) Johannes<br />
d) Philippus<br />
3. Bis Jesus verurteilt wurde, gab<br />
es einen längeren Prozess. Welcher<br />
Beteiligte hielt Jesus für unschuldig<br />
und verurteilte ihn trotzdem<br />
zum Tode? (Mt 27, 22-24)<br />
a) Hohepriester Kaiphas<br />
b) König Herodes<br />
c) Kaiser Nero<br />
d) Pontius Pilatus<br />
4. Wie hieß der Straßenräuber,<br />
dessen Freilassung das Volk<br />
anstelle von Jesus forderte?<br />
(Mk 15, 15)<br />
a) Barabbas<br />
b) Simeon<br />
c) Natanael<br />
d) Josef<br />
5. Wer ging am Ostermorgen zuerst<br />
zum Grab und sah, dass der<br />
große Stein fortgerollt war?<br />
(Joh 20, 1)<br />
a) Petrus<br />
b) Maria von Magdala<br />
c) Johannes<br />
d) Thomas<br />
6. Zwei Jünger Jesu waren nach<br />
Ostern unterwegs, als ihnen<br />
Jesus begegnete. Sie haben ihn<br />
aber erst nicht erkannt, weil sie<br />
nicht glauben konnten, dass er<br />
von den Toten auferstanden war.<br />
Wohin waren die beiden unterwegs?<br />
(Lk 24, 13-35)<br />
a) nach Emmaus<br />
b) nach Jerusalem<br />
c) nach Kafarnaum<br />
d) nach Nazaret<br />
7. Einer der Apostel bekam den<br />
Beinamen „Ungläubiger“, weil er<br />
selbst auf die stärkste Zusicherung<br />
der anderen nicht glauben konnte,<br />
dass Jesus auferstanden ist, solange<br />
er ihn nicht selbst gesehen<br />
und berührt hätte. Wie heißt der<br />
Mann? (Joh 20, 24-29)<br />
a) Andreas<br />
b) Philippus<br />
c) Bartholomäus<br />
d) Thomas<br />
Und hier die Lösungen vom<br />
letzten Heft: 1B; 2A; 3C; 4C; 5D<br />
Praxis für<br />
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Stefanie Grotenhöfer<br />
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39
Kinder und Jugend<br />
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Telefon (0 22 34) 6 39 54 | www.koemp.org<br />
Neues aus dem „kömp!“<br />
Was geschah & was noch<br />
kommen wird... Das „kömp!“ 2013<br />
Gerne wird an dieser Stelle berichtet – von vergangenen<br />
erfolgreichen Veranstaltungen und von solchen, die<br />
sich in der Planung befinden. Ganz möchten wir auch in<br />
dieser Ausgabe nicht darauf verzichten, aber vorab eine<br />
kleine Erzählung:<br />
Die Farbe Grün –<br />
ein neuer Anstrich fürs „kömp!“<br />
„Warum denn ausgerechnet GRÜN?“, schallte es uns nach den<br />
Ferien aus aller Munde entgegen. Mit der Unterstützung<br />
einiger ehrenamtlicher Helfer wechselte unserer OT-Raum<br />
noch vor den Weihnachtsferien von knalligem Orange in<br />
zwei unterschiedliche Grüntöne. Vielleicht war es vielmehr<br />
ein Gefühl als das Wissen darüber, wofür GRÜN bekannt ist.<br />
Und war nicht unser Ziel fürs Jahr 2013, dem „kömp!“ einen<br />
neuen Anstrich (auch im übertragenen Sinne) zu geben?!<br />
Genau, GRÜN kann. GRÜN fördert Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft,<br />
Ausdauer, Toleranz, Zufriedenheit. Machen wir<br />
ein Gedankenexperiment: Tauschen wir das Wort GRÜN<br />
einfach mal aus: Grün = „kömp!“ Also noch einmal: „Warum<br />
denn ausgerechnet ins „kömp!“?“, schallte es uns nach den<br />
Ferien aus aller Munde entgegen. Vielleicht war es vielmehr<br />
ein Gefühl als das Wissen darüber, wofür das „kömp!“ bekannt<br />
sein soll. Genau, „kömp!“ kann. Im „kömp!“ werden<br />
Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Ausdauer, Toleranz<br />
und Zufriedenheit gefördert. Wir halten fest: Es ist vorerst<br />
nur der Anstrich, aber hinter allem steckt mehr, als man<br />
vorher vielleicht denkt! Im Straßenverkehr bleibt übrigens<br />
niemand vor einer GRÜNEN Ampel stehen, auch wenn<br />
man den Weg vielleicht vorher noch nie gegangen oder<br />
gefahren ist. Nun suchen wir dringend weitere Sponsoren,<br />
die unsere Vorhaben mit unterstützen möchten. Zu diesem<br />
Zweck haben wir unser Sponsoringkonzept erweitert und<br />
konzeptionell verändert. Sie wollen uns unterstützen? Dies<br />
geht bei uns auf ganz unterschiedliche Weise:<br />
1. Private Spender:<br />
Zehn Euro monatlich zur allgemeinen Unterstützung der<br />
Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Gemeinde<br />
Königsdorf.<br />
2. Gewerbliche Sponsoren:<br />
Sie spenden, und wir machen Werbung für Sie auf unseren<br />
zwei Sponsorentafeln.<br />
3. Sachbezogene Spenden:<br />
Dem neuen Anstrich soll eine neue Bestuhlung folgen –<br />
spenden Sie für einen Ein-, Zwei- oder Vier-Sitzer (35 bis<br />
98 Euro) oder einen Tisch (55 Euro). Oder: Schenken Sie<br />
uns ein Zeitschriften-Abonnement für eine Kinder- oder<br />
Jugendzeitschrift.<br />
4. Projektbezogene Spenden:<br />
Unterstützen Sie Kinder- und Jugendliche gezielt durch eine<br />
Spende, an unseren Projekten teilzunehmen – zum Beispiel<br />
eine Spende für unsere Segelfreizeit 2013 (siehe unten), so<br />
dass Jugendliche, denen nicht ausreichend finanzielle Mittel<br />
zur Verfügung stehen, trotzdem mitfahren können.<br />
5. Honorarstunden-Sponsoring:<br />
Unterstützen Sie unsere Angebotsvielfalt, indem sie zum<br />
Beispiel monatlich vier Honorarstunden à zehn Euro finanzieren.<br />
Haben wir Sie neugierig gemacht? Weitere Informationen<br />
gibt es auf unserer Homepage im Internet unter<br />
„www.koemp.org“.<br />
Segelfreizeit für Jugendliche<br />
im Alter von 12 bis 18 Jahren<br />
Die Evangelische Gemeinde Königsdorf<br />
bietet vom 16. Juli bis zum 9. August 2013<br />
eine Jugendfreizeit an. Zwei Wochen<br />
schippern wir ab Harlingen (Niederlande)<br />
über Ijsselmeer und Nordsee.<br />
Alle Infos gibt es auf „www.koemp.org“.<br />
Die Kosten inklusive Vollverpflegung aus<br />
der Selbstversorger-Küche, Programm<br />
und pädagogischer Betreuung belaufen<br />
sich auf 525 Euro.<br />
40
Kinder und Jugend<br />
Es ist Dienstagnachmittag – auffallend viele Senioren gehen durch den Ort.<br />
Wohin wollen die alle? Natürlich ins Hildeboldzentrum!<br />
Denn hier treffen sie sich dienstags um 15.00 Uhr im Pfarrsaal. Was ist da los? Jede Menge<br />
gute Laune, außerdem guter Kaffee mit leckerem Kuchen und ein buntes Programm.<br />
Es gibt keine Verpflichtung, jeden Dienstag zu kommen – alles ist freiwillig.<br />
Das Programm der nächsten Wochen:<br />
14.05.2013 Hl. Messe und anschließend Gymnastik mit Frau Rose<br />
21.05.2013 Pfingstferien<br />
28.05.2013 Besuch der MUHUS<br />
04.06.2013 Wir machen einen Ausflug<br />
11.06.2013 Hl. Messe und anschließend Spaß beim Bingo<br />
18.06.2013 Spielenachmittag<br />
25.06.2013 Frau Vreden referiert über das Thema „Gewissen und Verantwortung“<br />
02.07.2013 Wir machen einen Ausflug<br />
09.07.2013 Hl. Messe und anschließend Gymnastik mit Frau Rose<br />
16.07.2013 Seniorenfest<br />
Vorschau auf das Programm des zweiten Halbjahres 2013:<br />
Am 17.09. und 15.10. werden wir Ausflüge machen (ab 13 Uhr).<br />
Außerdem sind bis jetzt vorgesehen: Erntedankfest, St. Martin,<br />
der Besuch einer Kindergartengruppe bei uns sowie eine Adventfeier.<br />
Ansprechpartnerinnen: Karin Litzinger, Telefon: 65 71 87 • Hannelore Bender, Telefon: 6 26 36<br />
41
AUS DEN GEMEINDEN<br />
Gebet der Sammlung –<br />
Verheissungen der Stille<br />
„Ihr braucht nicht laut die Stimme<br />
zu ihm zu erheben“ von Christa Tamara Kaul<br />
Oft tut es gut, mit anderen Menschen<br />
über Freuden, Wünsche oder Probleme<br />
sprechen zu können. Doch manchmal<br />
fehlen auch die Worte. Oder aber jedes<br />
Wort wird uns zu viel. Dann sehnen<br />
wir uns nach Ruhe und heilsamer<br />
Stille. Und gerade dann oft auch nach<br />
Geborgenheit in der stillen Gegenwart<br />
eines wohlwollenden Anderen.<br />
Von einem einsam auf dem griechischen<br />
Klosterberg Athos lebenden<br />
Mönch wird erzählt, dass er eines<br />
Tages, als er gerade Wasser schöpfte,<br />
Besuch von einigen Männern bekam.<br />
Sie fragten ihn: „Welchen Sinn hat dein<br />
Leben in der Stille?“ Er zog den Eimer<br />
aus dem Brunnen und sagte: „Schaut in<br />
den Brunnen! Was seht ihr?“ Sie blickten<br />
hinein und antworteten: „Wir sehen<br />
nichts.“ Nachdem sie eine kurze Weile<br />
miteinander gesprochen hatten, forderte<br />
der Mönch die Besucher nochmals auf:<br />
„Schaut in den Brunnen! Was seht ihr?“<br />
Sie blickten wieder hinunter und antworteten.<br />
„Jetzt sehen wir uns selbst!“<br />
Da sprach der Mönch: „Zuerst war das<br />
Wasser unruhig, jetzt ist es ruhig. Das<br />
ist die Erfahrung der Stille: Man sieht<br />
sich selbst!“<br />
Auch wenn Stille manchmal schwer auszuhalten<br />
sein kann, so suchen wir dennoch<br />
immer wieder nach etwas, das uns<br />
herausholt aus den Überdrehungen des<br />
Alltags, etwas, das uns innerlich belebt<br />
und zum Kern unseres Lebens weist.<br />
Dieses „Etwas“ finden viele Menschen<br />
in der Meditation und Kontemplation –<br />
etwa im Gebet der Sammlung. Es ist –<br />
formal gesehen – eine alltagstaugliche<br />
Verbindung von Elementen der (christlichen)<br />
Zen-Meditation mit Elementen<br />
der Taizé-Andachten. Eine Andachtsform,<br />
die auch mit Hilfe des bewussten<br />
Atems den Körper Ruhe und den Geist<br />
Klarheit finden lassen und den spirituellen<br />
Zugang in das zutiefst Innere<br />
öffnen will – hin zum Göttlichen.<br />
„Seht, was der heilige Augustinus sagt,<br />
dass er nämlich Gott an vielen Orten gesucht<br />
und ihn endlich in seinem eigenen<br />
Inneren gefunden habe. Meint ihr wohl,<br />
es sei für die zerstreute Seele von geringer<br />
Wichtigkeit … zu wissen, dass sie<br />
nicht erst zum Himmel aufsteigen<br />
braucht, um mit ihrem ewigen Vater zu<br />
reden? … Um ihn zu suchen, bedarf es<br />
keiner Flügel; sie braucht nur einsam in<br />
ihr Inneres zu blicken, wo sie ihn finden<br />
wird.“<br />
Treffender als Teresa von Avila, von der<br />
diese Worte stammen, lässt sich das, was<br />
das Gebet der Sammlung ausmacht,<br />
kaum in Worte fassen. Auch andere christliche<br />
Mystiker – wie Meister Eckehart –<br />
oder die Meister der christlichen Zen-<br />
Tradition – wie Hugo Enomiya-Lassalle<br />
SJ – vertrauen darauf, in der Kontemplation<br />
die Gnade Gottes erfahren zu<br />
können. Ignatius von Loyola gab dazu<br />
den Rat: „Vertraue so auf Gott, als ob der<br />
Erfolg allein von dir und nicht von Gott<br />
abhinge; dabei aber gib dir alle Mühe<br />
(zuzugestehen), dass du selbst nichts,<br />
Gott allein aber alles vollbringen werde.“<br />
Letzten Endes heißt das, sowohl den eigenen<br />
Kopf zu gebrauchen, als auch auf<br />
die Gabe des Heiligen Geistes zu hoffen.<br />
Darauf zu vertrauen, dass eigener Verstand<br />
und eigene Vernunft, die sich ihrer<br />
Fähigkeiten in vollem Umfang bedienen,<br />
durch eine Verbindung mit den Herzenskräften<br />
weit offen sind für neue Einsichten.<br />
Und so ein Potenzial schaffen<br />
und zur Verfügung stellen, das mehr bewirken<br />
kann, als der messbare Intelligenzquotient<br />
erwarten lässt.<br />
In der Gemeinde St. Sebastianus in<br />
Königsdorf hat sich vor etlichen Jahren<br />
eine ökumenische Gruppe gebildet und<br />
aufgemacht, gemeinsam diesen Weg<br />
durch das eigene Innere hin zu Gott zu<br />
suchen. Wobei wir – die Suchenden –<br />
jedes Mal wieder feststellen, wie wohl<br />
uns bei aller Selbstversunkenheit das<br />
Gefühl einer gleichgesinnten Gemeinschaft<br />
tut, die Gewissheit einer Verbundenheit<br />
im Schweigen.<br />
Herzliche Einladung<br />
an alle, einmal unverbindlich zum<br />
Gebet der Sammlung in der Hildeboldkirche<br />
dazuzukommen. Nächste<br />
Termine: 21. Mai, 18. Juni, 16. Juli<br />
(20.00 Uhr), 20. August, 17. September<br />
(20.00 Uhr), 15. Oktober, 19. November,<br />
10. Dezember 2013, jeweils<br />
von 19.30 bis 21.15 Uhr (wenn nicht<br />
anders angegeben).<br />
Weitere Informationen im Internet<br />
unter: www.kirche-in-koenigsdorf.<br />
de/<strong>kath</strong>-kirche-koenigsdorf-gebetder-sammlung.htm<br />
Das Gebet der Sammlung<br />
bedeutet für mich…<br />
• eine für mich persönlich geeignete<br />
Form der Kontemplation und Christusbegegnung<br />
in einem vertrauten Kreis<br />
Gleichgesinnter. Peter Hetzel<br />
• eine Zeit der Stille in der „Gegenwart<br />
Christi“, wo ich mich wie an einer Quelle<br />
frischen Wassers fühle. Kathi Jungbluth<br />
• das stille Verweilen in der Gegenwart<br />
Gottes, das mir auch dann noch gut tut,<br />
wenn nur mein Körper in Ruhe dort sitzt,<br />
während meine Gedanken auf Wanderschaft<br />
sind. Elisabeth Vosen<br />
• einen Ort zu haben, wo ich am Ende<br />
des Tages alles in Seine Hände legen<br />
und darauf vertrauen kann, dass Er heilt<br />
und wandelt. Annette Robels<br />
• stille Zwischenräume, um mir Gottes<br />
„Vor-der-Tür-des-Herzens-Stehen“ zu<br />
vergegenwärtigen und auf diesem stillen<br />
Weg der Einkehr bei mir selbst nicht<br />
alleine unterwegs zu sein.<br />
Elke A. Wittemann<br />
• ein spiritueller Raum, das alltägliche<br />
Getriebe zu verlassen und die Seele in<br />
seinem zeitlosen Trott konzentriert<br />
baumeln zu lassen. Ralf Bittner<br />
42
aus der bücherei<br />
Aktuelles aus der Bücherei:<br />
hamburg-Krimis<br />
Heute möchte ich Sie einladen zu einer Reise in die Vergangenheit nach<br />
Hamburg und Ihnen drei Kriminalromane empfehlen, die in den letzten zwei<br />
Jahren erschienen sind.<br />
Der erste, „Ein Garten mit Elbblick“<br />
von Petra Oelker, führt uns in das<br />
Jahr 1895. Eine junge Frau, Henrietta<br />
Winfeld, mit einem Engländer verheiratet,<br />
kommt in ihre Heimatstadt zurück,<br />
weil ihr Vater gestorben ist. Gut<br />
behütet war sie in einer Villa an der<br />
Elbe mit großem Garten aufgewachsen,<br />
und nun erwarten sie böse Überraschungen:<br />
Das Vermögen ihres Vaters<br />
ist nicht mehr vorhanden, er hat ihr<br />
nur das Haus und eine interessante<br />
Sammlung moderner Gemälde hinterlassen.<br />
Verstört wartet sie auf ihren<br />
Ehemann, unterstützt von der Familie<br />
ihrer verstorbenen Mutter, einer hoch<br />
angesehenen reichen hanseatischen<br />
Kaufmannsfamilie. Da wird in der Speicherstadt<br />
am Hafen ein Toter gefunden<br />
– Thomas Winfield, ihr Ehemann.<br />
Henrietta steht – ebenso wie Kriminalkommissar<br />
Paul Ekhoff – vor lauter<br />
nicht zu beantwortenden Fragen: Wieso<br />
war ihr Mann in Hamburg, ohne dass<br />
sie es wusste, wer hat ihn ermordet,<br />
wo ist das Familienvermögen geblieben<br />
und was soll mit ihrer Zukunft geschehen?<br />
Bei der Suche nach der Lösung wirft<br />
man einen Blick hinter die Kulissen<br />
der feinen Gesellschaft und muss feststellen,<br />
dass es vor über hundert Jahren<br />
nicht viel anders war als heute: Abgründe<br />
tun sich auf, und alle Versuche, die<br />
Fassade zu wahren, misslingen schließlich<br />
doch. Eigentlich lese ich historische<br />
Romane nicht besonders gern,<br />
aber hier macht es Freude zu entdecken,<br />
dass bei aller Verschiedenheit der Zeitumstände<br />
vieles beim Alten geblieben<br />
ist.<br />
Die beiden anderen Romane, „Der<br />
Trümmermörder“ und „Der Schieber“<br />
von Cay Rademacher, führen in die<br />
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. 1947<br />
ist Hamburg noch fast ganz zerstört,<br />
die britische Besatzungsmacht versucht,<br />
das öffentliche Leben in geordnete<br />
Bahnen zu lenken, aber der große Mangel<br />
an fast allem Lebensnotwendigen<br />
lässt die Schwarzmarktgeschäfte blühen<br />
und begünstigt kriminelle Aktivitäten<br />
aller Art.<br />
Wir lernen Kriminaloberinspektor<br />
Frank Stave kennen, mit 43 noch<br />
ziemlich jung für seinen leitenden<br />
Posten. Den bekam er, weil er kein<br />
Nazi gewesen war. Seine Frau kam bei<br />
einem Bombenangriff ums Leben, und<br />
er wartet auf seinen vermissten Sohn<br />
Karl, der sich noch 1945 als Verführter<br />
des nationalsozialistischen Regimes<br />
freiwillig zur Wehrmacht gemeldet<br />
hatte. Vater und Sohn hatten zuvor viel<br />
gestritten, so dass der Vater die Heimkehr<br />
zugleich fürchtet und herbeisehnt.<br />
„Der Trümmermörder“ spielt im legendären<br />
kalten Hungerwinter, der das<br />
Leben in der Stadt zusätzlich erschwert:<br />
Zu wenig Kohlen, zu wenig<br />
Nahrung, zu wenig warme Kleidung.<br />
Auf abgelegenen Trümmergrundstücken<br />
werden unbekleidete Leichen<br />
gefunden, es gibt fast keine Spuren,<br />
nicht mal der Todeszeitpunkt ist wegen<br />
der strengen Kälte einigermaßen zu<br />
bestimmen. Der Inspektor tappt im<br />
Dunklen und wird mehr und mehr unter<br />
Druck gesetzt, das Verbrechen endlich<br />
aufzuklären. Die Angst geht um unter<br />
den Menschen.<br />
„Der Schieber“ dagegen zeigt den sich<br />
anschließenden Sommer: Extreme Hitze<br />
plagt die Bewohner ebenso wie vorher<br />
die Kälte. In den Ruinen der Werft<br />
Blohm und Voss, die eigentlich niemand<br />
unerlaubt betreten darf, wird<br />
ein toter Junge auf einem Blindgänger<br />
gefunden. Frank Stave macht sich auf<br />
die Suche nach dem Mörder und gerät<br />
in die Welt der „Wolfskinder“, elternloser<br />
geflüchteter Kinder, die sich zu<br />
Banden zusammengeschlossen haben<br />
und sich als Kohlenklauer, Schmuggler<br />
und Prostituierte durchschlagen. Zwei<br />
weitere Jugendliche werden tot gefunden,<br />
die Verfolgung des Täters nimmt<br />
dramatische Formen an.<br />
An diesen beiden Romanen hat mich<br />
beeindruckt, wie genau das Bild der<br />
Nachkriegszeit vor unserem Auge erscheint.<br />
Der Autor hat offensichtlich<br />
sehr eingehend recherchiert und versteht<br />
es, den Alltag der Überlebenden<br />
in vielen Facetten lebendig werden zu<br />
lassen. Für mich persönlich – in Hamburg<br />
aufgewachsen – war es natürlich<br />
auch interessant, an bekannte Schauplätze<br />
geführt zu werden. Aber auch ohne<br />
genaue Ortskenntnis werden Sie diese<br />
Bücher mit Gewinn lesen, vielleicht<br />
sogar, wenn Sie normalerweise keine<br />
Kriminalromane mögen.<br />
Anne Maus<br />
Petra Oelker:<br />
Ein Garten mit<br />
Elbblick<br />
Rowohlt<br />
Taschenbuch<br />
2012,<br />
9,99 Euro<br />
Cay<br />
Rademacher:<br />
Der Trümmermörder<br />
DuMont<br />
Taschenbuch<br />
2011,<br />
9,99 Euro<br />
Cay<br />
Rademacher:<br />
Der Schieber<br />
DuMont 2012,<br />
16,99 Euro<br />
43
Erich Fried<br />
Aufhebung<br />
Sein Unglück<br />
ausatmen können<br />
tief ausatmen<br />
so dass man wieder<br />
einatmen kann<br />
Und vielleicht auch sein Unglück<br />
sagen können<br />
in Worten<br />
die zusammenhängen<br />
und Sinn haben<br />
und die man selbst noch<br />
verstehen kann<br />
und die vielleicht sogar<br />
irgendwer sonst versteht<br />
oder verstehen könnte<br />
Und weinen können<br />
Das wäre schon<br />
fast wieder<br />
Glück<br />
Erich Fried ist 1921 als Sohn jüdischer Eltern<br />
in Wien geboren worden. Als er 17 Jahre alt<br />
war, wurde sein Vater von der Gestapo ermordet.<br />
Fried floh nach London und lebte<br />
dort bis zu seinem Tod im Jahr 1988.<br />
Gestorben ist er auf einer Lesereise in Baden-<br />
Baden. Erich Fried war ein politisch-kritischer<br />
Schriftsteller, der sich auch öffentlichen Diskussionen<br />
stellte. Sein umstrittener Gedichtband „und<br />
Vietnam und“ brachte ihm den künstlerischen<br />
Durchbruch. Seine erfolgreichste Gedichtsammlung<br />
ist jedoch der Band Liebesgedichte.<br />
Marie-Louise Voss<br />
„Kölsch Hätz“<br />
hat etwas zu verschenken!<br />
Es klingt paradox, was Forscher<br />
herausgefunden haben:<br />
Wer anderen Menschen ein wenig<br />
Zeit schenkt, hat subjektiv den Eindruck,<br />
für sich selbst mehr Zeit gewonnen<br />
zu haben! Des Rätsels Lösung<br />
liefern die Psychologen gleich<br />
mit. Denn Hilfe für andere wird vom<br />
Spender nicht als Opfer, sondern als<br />
Erfüllung seiner eigenen freien Zeit<br />
empfunden. Wer also mit sich und<br />
seiner oft vermeintlich knappen Zeit<br />
etwas Sinnvolles anzufangen weiß,<br />
hat das Gefühl, etwas für sich zu tun.<br />
In diesem Sinne sucht „Kölsch Hätz“ ehrenamtliche Unterstützung<br />
durch Menschen in Königsdorf, die wöchentlich<br />
ein bis zwei Stunden im Dienste einer guten Nachbarschaft<br />
unentgeltlich erübrigen. Schon in vielen Fällen konnte die seit<br />
März 2011 bestehende ökumenische Nachbarschaftshilfe in<br />
Frechen-Königsdorf ehrenamtliche Helfer an Mitmenschen<br />
vermitteln – zum Teil freundschaftlich nachhaltige Kontakte<br />
sind daraus entstanden: einfach mal miteinander sprechen,<br />
etwas spielen oder vorlesen, beim Einkauf, Weg zum Arzt<br />
oder Amt begleiten – einbringen kann sich jede(r) ganz nach<br />
Wunsch und Fähigkeiten mit etwas gesundem Menschenverstand<br />
und dem Herzen am rechten Fleck.<br />
Neugierig geworden? Dann nicht zögern und bitte melden im<br />
„Kölsch Hätz“-Büro an der Aachener Straße 564 neben der<br />
St. Sebastianus-Kirche – am besten per Besuch zu den Sprechzeiten<br />
am Montag von 10 bis 12 Uhr, am Donnerstag zwischen<br />
16 und 18 Uhr, sonst durch Kontaktaufnahme per Telefon unter<br />
(02234) 4 30 06 54 oder per E-Mail an info@koelschhaetz.de<br />
– „Kölsch Hätz“ bietet herzliche und dankbare Beziehungen,<br />
die Ihr und unser aller Leben bereichern.<br />
Wolfgang Stiller<br />
Koordinator „Kölsch Hätz“ Königsdorf<br />
Thomas Pöppinghaus<br />
Paulistr. 1a<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
Telefon: 02234 / 6 17 74<br />
!Wir helfen Ihnen gerne!<br />
44
Wunder gibt es immer wieder!<br />
... Fast sind wir am Ziel eines langen.<br />
manchmal anstrengenden Weges. Aus<br />
der zaghaften Vorstellung und Vision<br />
– vielleicht ein Gedanke Gottes – von<br />
Kaplan Sergius Duru im Jahr 2001 ist<br />
mit UZONDU inzwischen ein großartiges<br />
Werk entstanden.<br />
Die geringe Zuversicht am Anfang<br />
hat sich allmählich zu einem<br />
großen Wunder entwickelt und bedeutet,<br />
dass festes Gottvertrauen und die<br />
Hoffnung in ihn nicht umsonst sind.<br />
Die Idee, ein Spital in Umuowa (Nigeria)<br />
zu bauen, in dem Kinder und<br />
Mütter medizinisch versorgt, Hygienestandards<br />
geprüft, verbessert und auf<br />
den neusten Stand gebracht werden,<br />
sollte Wirklichkeit werden.<br />
Unser Freund Alfons Arpagaus, ein<br />
Wegbereiter aus der Kath. Pfarre St.<br />
Franziskus in Zürich Wollishofen<br />
(Schweiz), hat Wunderbares durch sein<br />
beispielhaftes Engagement für Uzondu<br />
erreicht. Als Koordinator sammelte er<br />
Spenden in verschiedenen Kantonen<br />
wie Zürich, Graubünden, St. Gallen,<br />
Aargau, Schwyz, Engadin etc. für den<br />
guten Zweck. Mit seinem leidenschaftlichen<br />
Organisationstalent versuchte er<br />
zahlreiche Freunde und Gönner zu gewinnen.<br />
Bei Aktionen wie Kirchenopfer,<br />
Mittagessen, Strickstube, Beerdigungen,<br />
Feste und Jubiläen etc. war er<br />
sehr erfolgreich. Allein im Jahr 2012<br />
überwies er über 40.000 Schweizer<br />
Franken – es war sein krönender Abschluss<br />
– auf das Sonderkonto des<br />
Uzondu-Fördervereins e. V. in Königsdorf.<br />
Dieser beachtliche Betrag wurde<br />
anschließend seitens des Fördervereins<br />
nach Nigeria transferiert.<br />
Übrigens, für seinen unermüdlichen<br />
Einsatz erhielt Alfons Arpagaus im Jahr<br />
2006 von uns den Titel „Weltmeister<br />
im Spendensammeln“! Damit wollten<br />
wir unsere Wertschätzung ausdrücken,<br />
die er bei uns in Deutschland genießt.<br />
Von Anfang an war es ihm ein wichtiges<br />
Anliegen, darauf zu achten, dass<br />
die Einheimischen auch ihren Beitrag<br />
leisten, motiviert und verantwortungsvoll<br />
mit den Spendengeldern für den<br />
Bau des Kinder- und Mütterspitals umzugehen<br />
und langfristig dabei etwas für<br />
ihren Lebensunterhalt zu verdienen –<br />
Hilfe zur Selbsthilfe!<br />
Der Einsatz vieler Frauen und Männer,<br />
unter sehr schwierigen Bedingungen<br />
vor Ort, wurde unterstützt von Emma<br />
Ebere und der Uzondu-Group, wird als<br />
Segnung medizinischen Fortschritts und<br />
menschlicher Solidarität für eine bessere<br />
Zukunft gesehen und wahrgenommen.<br />
Als unser Freund mit seiner Frau im<br />
vergangenen Jahr von Zürich nach Ilanz<br />
(Graubünden) umzog und er seine Arbeit<br />
für UZONDU beendete, wurde der<br />
langjährige Alters- und Krankenseelsorger<br />
Alfons Arpagaus in seiner Pfarrei<br />
St. Franziskus in Zürich-Wollishofen<br />
verabschiedet. In seinem Abschiedswort<br />
schrieb der Diakon Uwe Burrichter:<br />
„Lieber Alfons, in den 13 Jahren Deines<br />
Wirkens in unserer Pfarrei durften Dich<br />
die Menschen als einen feinfühligen<br />
und charismatischen Mann Gottes erfahren.<br />
Die Kirche lieben, in ihr leben<br />
und auch mit ihr leiden, war in Deiner<br />
Seelsorge und Verkündigung lebendig<br />
spürbar. Ich danke Dir für all Dein seelsorgliches<br />
Engagement sowie Deinen<br />
außergewöhnlichen Einsatz für die ,Eine<br />
Welt‘ im Namen unserer Pfarrei.“<br />
Unser Förderverein schließt sich diesen<br />
ausdrucksstarken Worten an und bedankt<br />
sich bei Alfons Arpagaus von<br />
ganzem Herzen für seine unermüdliche,<br />
voll Herzblut geprägte ehrenamtliche<br />
Tätigkeit, die er in aller Bescheidenheit<br />
ausübte. Seine Nachfolge trat Frau<br />
Beatrice Komenda an.<br />
Auch wenn das St. Mary’s Children and<br />
Community Hospital in diesem Jahr<br />
seiner Bestimmung übergeben wird,<br />
sind noch große Anstrengungen notwendig.<br />
Die Solidarität, weiterhin bereit<br />
zu sein, die Menschen vor Ort optimal<br />
medizinisch zu versorgen, wird der<br />
Nachhaltigkeit dienen und darf nicht<br />
nachlassen. Daher bitten wir die<br />
Freunde und Gönner von UZONDU<br />
sehr herzlich, nicht nachzulassen,<br />
dieses Projekt zu unterstützen.<br />
Spendenkonto:<br />
Kreissparkasse Köln<br />
Bankleitzahl 370 502 99<br />
Kontonummer 01 41 27 48 92<br />
Uzondu-Förderverein e. V. St. Mary’s<br />
Children Hospital Umuowa/Nigeria.<br />
Im Internet finden Sie uns unter:<br />
www.uzondu.de<br />
Unter www.smcchumuowa.com<br />
finden Sie aktuelle Informationen.<br />
An diesem Wunder<br />
UZONDU wirken mit<br />
dem Segen Gottes so<br />
viele Menschen mit!<br />
45
termine<br />
Katholische <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Katholische Pfarrgemeinde St. Sebastianus, Spechtweg 1-5, 50226 Frechen-Königsdorf<br />
Achtung neu: Telefon 02234 / 99 10 210, E-Mail c.klein@kirche-in-frechen.de<br />
Sie können telefonisch erreichen<br />
Pfarrer Christof Dürig, Habbelrath: 99 10 410, Pfarrvikar Thomas Wolff: 99 10 210, Kaplan Matthäus Pazheveetil:<br />
99 10 310, Organist und Chorleiter Hubert Vendel (01 74) 9 65 86 21, Küsterin Beate Wrzeciono: 99 10 210<br />
Rufbereitschaft für die Krankensalbung<br />
Wenn Sie keinen Priester der Gemeinde erreichen können, rufen Sie bitte die folgende Telefonnummer an: 9 36 91 41<br />
Öffnungszeiten<br />
Pastoralbüro Königsdorf Dienstag: 09.30 – 11.30 Uhr + 15.30 – 18.30 Uhr • Mittwoch bis Freitag: 09.30 – 11.30 Uhr<br />
Kontaktbüro Buschbell Donnerstag: 15.00 – 18.00 Uhr<br />
Allgemeine Gottesdienstordnung<br />
Sonntag<br />
08.30 Uhr Heilige Messe in St. Ulrich, Buschbell-Hücheln<br />
11.00 Uhr Heilige Messe – Pfarrkirche im Hildeboldzentrum<br />
1. Di. im Monat 09.00 Uhr Wortgottesdienst der Frauengemeinschaft – Hildeboldkirche<br />
2. Di. im Monat 15.00 Uhr Hl. Messe des Altenclubs – Hildeboldkirche<br />
3. Di. im Monat 09.00 Uhr Hl. Messe der Frauengemeinschaft – Hildeboldkirche<br />
4. Di. im Monat 09.00 Uhr Hl. Messe – Hildeboldkirche<br />
Dienstag<br />
Donnerstag<br />
Fr. monatlich<br />
So. monatlich<br />
08.00 Uhr Schulgottesdienst – St. Ulrich, Buschbell-Hücheln<br />
08.30 Uhr Laudes (Morgengebet) – Hildeboldkirche<br />
08.00 Uhr Schulgottesdienst – Hildeboldkirche<br />
11.00 Uhr Kleinkindergottesdienst im Hildeboldsaal und in der Kirche<br />
Di. 07.05.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Syrisch-Orthodoxen Kirche in<br />
Köln-Lindenthal, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />
Hochfest Pfingsten<br />
Sa. 18.05.2013 21.00 Uhr Pfingstvigil in der Hildeboldkirche, anschließend Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />
So. 19.05.2013 08.30 Uhr St. Ulrich, Hochamt<br />
11.00 Uhr Hildeboldkirche, Hochamt<br />
Mo. 20.05.2013 11.00 Uhr Hildeboldkirche, Hochamt für die Doppelpfarrei<br />
Hochfest Fronleichnam<br />
Do. 30.05.2013 10.00 Uhr Hl. Messe auf dem Frechener Marktplatz, anschl. Prozession durch die Innenstadt<br />
(Möglichkeit, mit dem Bus zu fahren – darüber wird rechtzeitig in den Pfarrnachrichten und im Internet informiert)<br />
So. 30.06.2013 10.00 Uhr Festmesse in St. Ulrich (50-jähriges Jubiläum der Grundsteinlegung) anschließend Pfarrfest!<br />
Di. 04.06.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche in<br />
Köln-Seeberg, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />
Di. 02.07.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Abschluss zur Reihe „Gottes Lieblingsfarbe ist bunt –<br />
der orthodoxen Kirche auf der Spur“, Referent Dr. Ulrich Harbecke<br />
Di. 03.09.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
Einschulung<br />
Do. 05.09.2013 08.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche<br />
Di. 01.10.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
So. 06.10.2013 11.45 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Christuskirche, anschl. Mittagessen im Ev. Gemeindehaus<br />
Di. 05.11.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
Mi. 20.11.2013 20.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche, anschl. Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />
Di. 03.12.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
Zu allen Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen sind Sie jederzeit herzlich willkommen!<br />
Aufgrund der Entscheidungsprozesse unserer pastoralen Gremien, in die der Pfarrgemeinderat die Orts- /und Sachausschüsse eingebunden hat, können<br />
wir zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses zu einzelnen Terminen der Pfarreiengemeinschaft noch keine Angaben machen. Bitte beachten Sie unsere<br />
Aushänge sowie die aktuellen Hinweise auf unserer Homepage und unsere wöchentlichen Pfarrnachrichten. Sie können uns auch auf unserer Internetseite<br />
www.kirche-in-koenigsdorf.de sowie die Internetseite www.kirche-in-frechen.de besuchen. Hier finden Sie die aktuellen Informationen und Neuigkeiten<br />
aus unserer Gemeinde und aus der Pfarreiengemeinschaft Frechen.<br />
Fünf-Jahres-Statistik – St. Sebastianus-Königsdorf<br />
2008 2009 2010 2011 2012<br />
Taufen 18 26 25 33 35<br />
Erstkommunion 42 32 40 53 38<br />
Firmung 0 1 10 22 1<br />
Trauungen 5 6 6 4 14<br />
Eintritte 3 4 1 4 2<br />
Austritte 32 24 35 22 28<br />
Sterbefälle 39 54 51 50 44
Evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden, Gemeinde Königsdorf, Pfeilstraße 40, 50226 Frechen-Königsdorf<br />
termine<br />
Sie können telefonisch erreichen<br />
Pfarrer (in der Vakanzzeit) Matthias Bertenrath: (02272) 40 84 20, Küster Alexander Spady: 6 22 17, Jugendleiterin Jasmina<br />
Kampeter: 6 39 54<br />
Öffnungszeiten im Gemeindeamt<br />
Evangelisches Gemeindeamt Köln-West, Europaallee 29, 50226 Frechen, Telefon 60 10 90, Fax 60 10 922<br />
Servicezeiten: Montag bis Donnerstag 9.00 bis 15.00 Uhr, Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Evang. Kinder- und Jugendzentrum Königsdorf „KÖMP!“<br />
Friedrich-Ebert-Str. 63, Telefon 6 39 54<br />
Allgemeine Gottesdienstordnung<br />
Sonntag 11.00 Uhr Gottesdienst in der Christuskirche, Pfeilstraße 40<br />
2. und letzter So. im Monat 11.00 Uhr Kindergottesdienst (5 bis 13 Jahre), Christuskirche<br />
So. zweimonatlich nach Ankündigung 16.00 Uhr Krabbelgottesdienst (1 bis 6 Jahre), Christuskirche<br />
1. Fr. im Monat 08.00 Uhr Schulgottesdienst 3. und 4. Schuljahr, Christuskirche<br />
Konfirmation<br />
So. 05.05.2013<br />
Di. 07.05.2013<br />
11.00 und Konfirmations- und Taufgottesdienste in der Christuskirche<br />
14.00 Uhr<br />
20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Syrisch-Orthodoxen Kirche in<br />
Köln-Lindenthal, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />
Alle anderen aktuellen Termine entnehmen<br />
Sie bitte dem Gemeindebrief.<br />
Himmelfahrt<br />
Do. 09.05.2013 11.00 Uhr Open-Air-Gottesdienst in Junkersdorf, an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche<br />
So. 12.05.2013 11.00 Uhr Gottesdienst in der Christuskirche mit Abendmahl der Neukonfirmierten und Begrüßung<br />
des neuen Konfirmandenjahrgangs<br />
Pfingsten<br />
Sa. 18.05.2013 21.00 Uhr Pfingstvigil in der Hildeboldkirche, anschließend Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />
So. 19.05.2013 11.00 Uhr Gottesdienst in der Christuskirche<br />
Di. 04.06.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche in<br />
Köln-Seeberg, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />
So. 16.06.201318.00 Uhr Konzert in der Christuskirche (Improvisation mit Saxophon, Synthesizer, Gitarre, Kontrabass)<br />
Di. 02.07.201320.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Abschluss zur Reihe „Gottes Lieblingsfarbe ist bunt –<br />
der orthodoxen Kirche auf der Spur“, Referent Dr. Ulrich Harbecke<br />
Sommerfest<br />
So. 14.07.2013 11.00 Uhr Gottesdienst mit Kindern und Erwachsenen in der Christuskirche, anschließend Sommerfest<br />
Sommerfreizeit<br />
Di. 26.07. – So. 09.08.2013 mit dem Segelschiff ab Harlingen (Niederlande) über Ijsselmeer und Nordsee<br />
für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren<br />
Di. 03.09.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
Einschulung<br />
Do. 05.09.2013 08.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche<br />
Familienfreizeit in Schmidt am Rursee<br />
Fr. 06.09. – So. 08.09.2013 für Familien mit Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren<br />
So. 22.09.2013 18.00 Uhr Konzert in der Christuskirche mit dem Singkreis Königsdorf und „ChorImTakt“ Höhenhaus<br />
Fr. 27.09.2013 15.00 bis Jahresfest des Kinder- und Jugendzentrums „kömp!“<br />
20.00 Uhr mit einem bunten Überraschungsprogramm<br />
Di. 01.10.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
Erntedank<br />
So. 06.10.2013 10.00 Uhr Neuzugezogenen-Empfang im Ev. Gemeindehaus<br />
11.45 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Christuskirche, anschl. Mittagessen im Ev. Gemeindehaus<br />
Di. 05.11.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
Buß- und Bettag<br />
Mi. 20.11.2013 20.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche, anschl. Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />
Ewigkeitssonntag<br />
So. 24.11.2013 11.00 Uhr Gottesdienst am Ewigkeitssonntag in der Christuskirche<br />
Di. 03.12.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />
47
Altenzentrum<br />
St. Augustinus<br />
der MARIENBORN gGmbH<br />
Eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen e.V.<br />
Mein neues<br />
Zuhause<br />
www.az-sanktaugustinus.de<br />
Altenzentrum St. Augustinus Augustinusstr. 10 50226 Frechen-Königsdorf<br />
Telefon: 02234 - 963 - 400