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PDF, ca. 4 MB - kath. Kirchengemeinde Königsdorf

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Ausgabe Mai 2013 Nr. 25<br />

IM TEAM<br />

K ö n i g s d o r f e r K i r c h e n g e m e i n d e n<br />

Verabschiedung<br />

Monika Weinmann<br />

Hat die Bibel doch recht?<br />

Pfingsten – Mission Impossible?<br />

Was ist Urban Gardening?<br />

Ökumene in Königsdorf


INHALT<br />

2 Inhaltsverzeichnis<br />

2 Impressum<br />

3 Editorial: 25. Ökumenische Ausgabe von IM TEAM<br />

3 Vorwort<br />

4 Verabschiedung von Pfarrerin Monika Weinmann<br />

6 Interview mit Pfarrerin Monika Weinmann<br />

11 Polizeiseelsorge – Neues Arbeitsgebiet von Pfarrerin<br />

Monika Weinmann<br />

15 Mission: Impossible?<br />

17 Ist die Bibel wirklich wahr?<br />

18 Was ist schon wahr<br />

Königsdorfer Schätze<br />

22 Schätze um die Hildeboldkirche: Der Brunnen<br />

24 Urban Gardening – Kleiner Garten, großes Glück<br />

Aus den Gemeinden<br />

26 13 Jahre ökumenische Gemeindepartnerschaft in Königsdorf<br />

29 Neues aus der Pfarreiengemeinschaft –<br />

Fragen und Antworten zum Pastoralkonzept<br />

30 Kleinkindgottesdienst – The Next Generation<br />

31 Vorstellung des neuen Kirchenvorstandes<br />

37 Firmvorbereitung in Frechen 2013<br />

38 Konfirmation 2013<br />

41 Altenclub<br />

42 Gebet der Sammlung<br />

Kinder und Jugend<br />

39 Bibelquiz<br />

40 Neues aus dem „kömp!“<br />

Neues aus der Bücherei<br />

43 Buchempfehlung : Hamburg-Krimis<br />

Gedicht<br />

44 Aufhebung – von Erich Fried<br />

Blick über den Tellerrand<br />

44 Kölsch Hätz<br />

45 UZONDU – Wunder gibt es immer wieder<br />

46 Termine <strong>kath</strong>olisch<br />

46 Fünfjahresstatistik<br />

47 Termine evangelisch<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Kath. Pfarrgemeinde<br />

St. Sebastianus, Königsdorf<br />

Spechtweg 1-5<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Tel.: 02234 | 6 20 92<br />

www.kirche-inkoenigsdorf.de<br />

Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden<br />

Gemeinde Königsdorf<br />

Pfeilstraße 40<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Tel.: 02234 | 6 22 17<br />

www.christuskirchekoenigsdorf.de<br />

Für die Redaktion:<br />

Ralf Bittner, Franz Langecker,<br />

Marianne Madsack,<br />

Johannes Scholz, Michael<br />

Schulz, Michael Walter,<br />

Christa und Maria Weingarten<br />

Werbung:<br />

Werner Schiffer: 6 23 46<br />

Werner Madsack: 6 12 85<br />

Grafische Gestaltung:<br />

Bian<strong>ca</strong> Hoepfner:<br />

02471 | 54 79 272<br />

Coverfoto:<br />

Johannes Scholz<br />

Fotos, Grafik:<br />

Johannes Scholz, image, cmw<br />

Druck:<br />

R. Roth GmbH, Solingen<br />

Auflage: 5.500<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Herausgeber<br />

wieder.


Editorial<br />

Vorwort<br />

25. ökumenische<br />

Ausgabe<br />

von IM TEAM<br />

Die Ökumene lebt!<br />

IM TEAM, im September 1995 noch<br />

ganz in Grün, startet als halbjährlich<br />

erscheinende, zu Beginn noch <strong>kath</strong>olische<br />

Gemeinde-Zeitschrift, in der<br />

ersten Ausgabe mit mehreren ökumenischen<br />

Beiträgen.<br />

IM TEAM, im September 2001 jetzt in<br />

orange, erscheint als erste ökumenische<br />

Zeitschrift von inzwischen 25<br />

Ausgaben, in Zusammenarbeit mit<br />

unserer evangelischen Schwestergemeinde.<br />

So ist IM TEAM ein Dokument<br />

unserer gelebten Ökumene in<br />

Königsdorf.<br />

IM TEAM betritt die Bühne, nachdem<br />

die zunächst zarten Pflänzchen und<br />

Triebe der Königsdorfer Ökumene, die<br />

nach dem Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil erste freundschaftliche Annäherung<br />

ermöglichen, in eine ökumenische<br />

Hochzeit münden wollen. IM<br />

TEAM muss mit der <strong>kath</strong>olischen und<br />

der evangelischen Gemeinde erleiden,<br />

wie der in voller Fahrt befindliche<br />

ökumenische Zug mit Bremsklötzen<br />

angehalten wird und ins Schlingern<br />

gerät. Auf dem gemeinsamen Fundament<br />

mit der evangelischen Gemeinde<br />

kann IM TEAM das ökumenische Schiff<br />

über 25 Ausgaben nun im beruhigenden<br />

Fahrwasser unserer ökumenischen Partnerschaft<br />

auf einem sehr geradeaus<br />

gerichteten Kurs IM TEAM begleiten.<br />

IM TEAM dankt unseren evangelischen<br />

Brüdern und Schwestern für das nun<br />

schon 25 Ausgaben währende andere,<br />

spirituell ernstere, unsere Welt sehr<br />

bereichernde, bunte und lebendige Kirchenverständnis<br />

und -erlebnis, an dem<br />

wir IM TEAM ökumenisch teilhaben<br />

dürfen.<br />

Ralf Bittner<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

in den vergangenen Jahren haben die<br />

beiden Geistlichen unseres Ortes das<br />

Grußwort für die neue IM TEAM-Ausgabe<br />

stets gemeinsam verfasst. Nun ist<br />

es anders. Pfarrerin Monika Weinmann<br />

hat die Evangelische Gemeinde nach<br />

16 Jahren Tätigkeit in und für Königsdorf<br />

verlassen. Dem berührenden Abschiedsgottesdienst<br />

am 10. März 2013<br />

in der Christuskirche sowie dem anschließenden<br />

Empfang im Gemeindehaus<br />

sind die folgenden Seiten in dieser<br />

Ausgabe gewidmet. Monika Weinmann<br />

hat zum 1. Mai 2013 ihre neue<br />

Aufgabe als Landespfarrerin für Polizeiseelsorge<br />

in Köln und Umgebung<br />

Liebe Monika,<br />

bevor Du Deine neue Stelle antreten<br />

wirst, darf ich Dich auch im Namen<br />

des <strong>kath</strong>olischen Seelsorgeteams und<br />

der Gemeinde St. Sebastianus herzlich<br />

grüßen. Als ich im September 2004<br />

meinen Dienst – damals noch als<br />

Pfarrer von Königsdorf und Buschbell<br />

– begann, brachtest Du in Deiner Begrüßung<br />

in der Hildeboldkirche die<br />

Hoffnung zum Ausdruck, dass die Gemeindepartnerschaft<br />

auch mit dem<br />

neuen Pfarrer weiterhin ihren wichtigen<br />

Platz im Gemeindeleben einnehmen<br />

möge.<br />

Die ersten holprigen Schritte waren<br />

mit mancher Herausforderung verbunden,<br />

die wir im Laufe der Zeit aus<br />

meiner Sicht gut meistern konnten.<br />

Dazu gehörte das gegenseitige Vertrauen,<br />

in allen Schwierigkeiten gemeinsam<br />

auf dem Weg zu sein. Und<br />

im Nachhinein zeigte sich, dass gerade<br />

das Ringen um den weiteren Weg Energie<br />

für verschiedene Aktionen und<br />

Projekte freisetzte, die heute im ökumenischen<br />

Leben fest verankert sind.<br />

Ich denke an das ökumenische Osterfeuer,<br />

den Erntedankgottesdienst zur<br />

übernommen. Nach den Fotoseiten<br />

und einem Interview mit ihr berichtet<br />

sie ab Seite 11 dieser Ausgabe auch<br />

über ihren neuen Dienstbereich. Pfarrvikar<br />

Thomas Wolff hielt während der<br />

Verabschiedung ein Grußwort, das wir<br />

an dieser Stelle im Wortlaut abdrucken.<br />

Näheres zur Zusammenarbeit der beiden<br />

Geistlichen und ihren gemeinsamen<br />

Blick auf die ökumenische Entwicklung<br />

seit der Vereinbarung über<br />

die Gemeindepartnerschaft im Jahr<br />

2000 finden Sie ab Seite 26 ebenfalls<br />

in dieser Ausgabe.<br />

Ihre Redaktion<br />

Mittagszeit und weitere gottesdienstliche<br />

Feiern, außerdem an die Willkommensfeste<br />

in den beiden Neubaugebieten<br />

sowie – seit zwei Jahren –<br />

die ökumenische Nachbarschaftshilfe<br />

„Kölsch Hätz“.<br />

In diesen Jahren habe ich Dich als eine<br />

menschlich engagierte und theologisch<br />

versierte Seelsorgerin erlebt, die ihre<br />

Standpunkte klar formulieren konnte.<br />

Es freut mich, dass Du Deinen Wunsch<br />

umsetzen kannst, nach vielen erfüllten<br />

Jahren der Gemeindearbeit nun eine<br />

Aufgabe im regionalen Bereich zu<br />

übernehmen.<br />

Sei versichert: Die ökumenische Gemeindepartnerschaft<br />

wird weitergehen!<br />

Viele engagierte Christinnen und<br />

Christen können auf dem aufbauen,<br />

was Du in den Jahren mit grundgelegt<br />

hast.<br />

Ich wünsche Dir eine gute Hand und<br />

den Segen Gottes, der zugesagt hat,<br />

immer mit uns zu sein (siehe Jesaja<br />

43, 2)<br />

Dein Thomas Wolff, Pfarrvikar


Eröffnung des Gottesdienstes in der Christuskirche<br />

Pfarrer Helmut Schmale im Gespräch<br />

Letzte Ansprache von Pfarrerin Monika Weinmann<br />

Gäste im Gemeindehaus<br />

Pfarrer und Presbyter sprechen Segenswünsche aus<br />

Gespräche am runden Tisch<br />

Konfirmanden singen vor der Gemeinde<br />

Wolfgang Wettig überreicht ein Andenken zum Abschied<br />

Nach dem Gottesdienst vor der Christuskirche<br />

Monika Weinmann freut sich über Lob und Anerkennung<br />

Austausch zwischen den Gästen<br />

Jürgen Streich dankt fürs Königsdorfer Literaturforum


Aufmerksamkeit für die Grußworte<br />

Diskussionen beim Imbiss<br />

Kölsch Chor<br />

Exzellente Verpflegung<br />

Kleine Gäste<br />

Gespräche am Rande<br />

Pfarrvikar Thomas Wolff<br />

Ein gutes Team<br />

Alle lauschen den Reden<br />

Sie waren früher auch ein gutes Team: Monika Weinmann<br />

mit dem ehemaligen Pfarrer Rolf Apholte<br />

Aufmerksame Zuhörerinnen


Interview mit Pfarrerin Monika Weinmann<br />

„Wenn es denn Zufall<br />

überhaupt gibt…“<br />

Wie kam es, dass Sie sich<br />

damals vor 16 Jahren – aus<br />

dem Saarland stammend –<br />

im Rheinland beworben<br />

haben? Gab es hier etwas,<br />

was Sie besonders anzog?<br />

Als ich 1992 in einer saarländischen<br />

Landgemeinde in der Nähe von Saarbrücken<br />

mein Vikariat begann, starteten<br />

wir Vikarinnen und Vikare in diese<br />

neue Lebensphase mit einer Arbeitsplatzgarantie.<br />

Am Ende des Vikariats sah das plötzlich<br />

ganz anders aus: Es gab kaum<br />

Pfarrstellen, aber eine große Menge an<br />

jungen Bewerberinnen und Bewerbern.<br />

Für uns alle war das eine heikle Situation.<br />

Auch ich fand zunächst keine<br />

Stelle und nahm dankbar das Angebot<br />

der Evangelischen Kirche im Rheinland<br />

an, im Jahr 1996 – in Verlängerung<br />

meines zeitlich befristeten Dienstverhältnisses<br />

– eine journalistische Zusatzausbildung<br />

beim Gemeinschaftswerk<br />

der Evangelischen Publizistik in<br />

Frankfurt zu absolvieren.<br />

Gleichzeitig bewarb ich mich weiter<br />

auf alles, was nicht „niet- und nagelfest“<br />

war. Wenn ich mich recht erinnere,<br />

sind das locker 50 Bewerbungen<br />

gewesen. Ich wäre damals auch nach<br />

„Hintertupfingen“ im Hunsrück oder<br />

in der Eifel gegangen, um beruflich<br />

tätig werden zu können.<br />

Insofern wäre es glatt gelogen zu behaupten,<br />

irgendetwas habe mich am<br />

Rheinland besonders angezogen. Nein,<br />

so war es nicht, es war purer Zufall,<br />

wenn es denn Zufall überhaupt gibt...<br />

Ich schickte neben vielen anderen Bewerbungen<br />

auch diese nach Köln-<br />

Weiden bzw. Königsdorf – und ich<br />

wurde eingeladen.<br />

Ich weiß noch genau, dass ich zögerte,<br />

die rund 285 Kilometer zu überwinden.<br />

Denn die Einladung kam recht kurzfristig,<br />

so dass sich mir der Eindruck<br />

aufdrängte, jemand anderes habe gerade<br />

abgesagt und ich sei sozusagen<br />

dazwischengerutscht.<br />

Wie auch immer es wirklich gewesen<br />

ist, ich fuhr schließlich hin – und das<br />

war mein Glück!<br />

Nach dem Bewerbungsgespräch zeigte<br />

mir Konrad Böttcher, der unsere Gemeinde<br />

über viele Jahre als Presbyter<br />

mitgeprägt hat, voller Stolz „seine“<br />

Christuskirche und bemerkte, dass ich<br />

mich sehr gut präsentiert habe. Da<br />

wuchs Hoffnung in mir... Dass man<br />

letztlich unter 98 Bewerbern übrig<br />

bleibt, nun ja, das ist nicht nur Können,<br />

sondern auch eine gehörige Portion<br />

Glück.<br />

Und das Glück hielt an... Ich fühlte<br />

mich sofort zu Hause in der Umgebung<br />

von Köln. Und das wird damit zu tun<br />

haben, dass die Saarländer und die<br />

Rheinländer vieles gemeinsam haben.<br />

Der „gemeine Saarländer“ ist gesellig,<br />

kennt jeden und jede, grillt im Sommer<br />

laufend und trinkt jede Menge Bier. An<br />

das Kölsch musste ich mich erst gewöhnen,<br />

aber der Rest stimmte sofort.<br />

Sie hatten ja eine Vorstellung<br />

von den Arbeitsfeldern, die<br />

Sie als Ihre Schwerpunkte<br />

ansahen. Abgesehen von<br />

der laufenden Anpassung<br />

an die Entwicklung – sind<br />

Sie dabei geblieben oder<br />

haben Sie andere Aufgaben<br />

vorrangig gesehen?<br />

Als ich als relativ junge Pfarrerin hier<br />

ankam, war mir die Feier des Gottesdienstes<br />

und darin die Gestaltung der<br />

Predigt eine Herzensangelegenheit.<br />

Das ist so geblieben, ist heute vielleicht<br />

noch stärker geworden.<br />

Als ich kam, hatte ich vor allem die<br />

Kinder, die Jugendlichen und die jungen<br />

Familien im Blick. Auch das hat<br />

sich wie ein roter Faden durch die 16<br />

Jahre durchgezogen.<br />

Was sich im Laufe der Zeit verändert<br />

hat: Die administrativen Aufgaben<br />

nahmen immer mehr zu. Königsdorf<br />

wurde quasi selbstständige Gemeinde<br />

innerhalb von Gesamt-Weiden. Und so<br />

kam es, dass ich die volle Verantwortung<br />

hatte für die Finanzen, für das<br />

Personal, für die Gebäude, für die Gesamtkonzeption<br />

gemeindlicher Aufgaben,<br />

für die Öffentlichkeitsarbeit und<br />

für vieles mehr.<br />

Ich musste mich in finanziell schwierigen<br />

Zeiten darum kümmern, Finanzquellen<br />

außerhalb der Kirchensteuer<br />

zu erschließen, also Fundraising- und<br />

Sponsoringkonzepte entwerfen und<br />

umsetzen. Ich musste mit Personalabbau<br />

klarkommen, selbst mehr Aufgaben<br />

übernehmen bzw. Ehrenamtliche<br />

zur Entlastung suchen, aber auch unterstützen.<br />

Mit der Einrichtung einer<br />

großen Verwaltungseinheit wurde ich<br />

meine eigene Sekretärin.<br />

Dass die Ökumene einen großen Stellenwert<br />

in Königsdorf hat, wusste ich<br />

von Beginn an. Doch hat sich hier ein<br />

Engagement entwickelt, das in all diesen<br />

Jahren einen hohen Zeit- und<br />

Krafteinsatz erfordert hat. Gleichzeitig<br />

hat die Gemeinde sehr von dieser<br />

Partnerschaft profitiert.<br />

In den letzten Jahren rückten die Erwachsenen<br />

mehr und mehr in mein<br />

Blickfeld: in Hinsicht auf die meines<br />

Erachtens dringend notwendige Entwicklung<br />

von Sprach- und Erlebnisfähigkeit<br />

im christlichen Glauben. Da


liegt so vieles im Argen! Und mit<br />

dem regelmäßigen Angebot unseres<br />

Glaubenskurses „Spur 8“ sind wir da<br />

auf einem guten Weg, der aber weiter<br />

ausgebaut werden muss.<br />

Konnten Sie das, was Sie<br />

sich vorgestellt haben,<br />

umsetzen? Wenn nicht:<br />

Was hat Sie gehindert?<br />

Mein Resümee ist positiv: Ja, ich<br />

konnte umsetzen, was ich mir vorgestellt<br />

habe!<br />

Was aber immer schwer für mich war:<br />

Ich bin schnell – und so war ich stets<br />

intensiv mit vielen Gedankengängen<br />

und Handlungsalternativen gleichzeitig<br />

beschäftigt, wie diese riesige Gesamtkonstruktion<br />

der Evangelischen<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden und in ihr<br />

Königsdorf in eine gute Zukunft kommen<br />

könnte. Da habe ich immer wieder<br />

erlebt, dass andere nicht schnell sind<br />

oder nicht schnell sein wollen, dass<br />

sie beharren in alten Bildern, in vertrauten<br />

Mustern, im Kirchturmdenken,<br />

das den eigenen Horizont nicht übersteigt.<br />

Das mag arrogant klingen und<br />

wird sicher auf den einen oder die andere<br />

auch so gewirkt haben. Im Gesamtpresbyterium<br />

Weiden jedenfalls<br />

habe ich so manche Schlacht geschlagen,<br />

war oft empört über die Langsamkeit<br />

der notwendigen Anpassungsprozesse,<br />

war schlicht häufig genervt<br />

und habe die Reaktionen einstecken<br />

müssen, die meine fordernde Art hervorriefen.<br />

Nicht immer ist<br />

es mir gelungen, die Menschen<br />

mit auf den Weg zu<br />

nehmen.<br />

Jahre zu bleiben. Das ist der Zeitraum,<br />

den die Landeskirche für die<br />

erste Pfarrstelle vorschreibt. Ich war<br />

jung, ziemlich ehrgeizig – ein kaum<br />

abzuschüttelndes Erbe meines Vaters –,<br />

voller Pläne, Ideen, Ziele und Visionen.<br />

Ich hatte bereits 1994 mit meiner Zusatzausbildung<br />

als Psychotherapeutin<br />

und Supervisorin begonnen und 1996,<br />

wie schon gesagt, eine journalistische<br />

Zusatzausbildung absolviert.<br />

Na ja – so dachte ich eben: Die kirchliche<br />

Welt steht dir offen, wartet auf<br />

dich... und ich will keinesfalls – wie<br />

so viele meiner Kollegen – in einer<br />

Gemeinde versauern.<br />

Aber ich versauerte nicht! Und das<br />

genau war „das Problem“: Ich „liebe“<br />

diese Gemeinde, die Menschen in ihr<br />

und eben meine Arbeit. Gerade in den<br />

letzten Jahren war ich von einem tollen<br />

Presbyterium umgeben – und die<br />

Mitarbeiter(innen) sind einfach klasse.<br />

Ich fühlte mich so wohl in der Gemeinde,<br />

und alle meine Ideen und Initiativen<br />

wurden wohlwollend aufgenommen.<br />

Ich konnte sozusagen schalten und<br />

walten, wie ich wollte – natürlich<br />

zum Wohl der Gemeinde –, und so<br />

vieles war möglich und ist mir gelungen.<br />

Ich habe meine Arbeit stets als<br />

sinnvoll und erfüllend erlebt. Ich<br />

konnte Menschen begleiten – in den<br />

Höhen und Tiefen ihres Lebens. Ich<br />

habe dabei selbst so viel geschenkt<br />

bekommen! Und ja – deshalb blieb ich.<br />

Sie sind auch Psychotherapeutin.<br />

In Ihrer neuen Position<br />

ist das gewiss ein<br />

großer Vorteil, half diese<br />

Ausbildung Ihnen auch in<br />

der Gemeindearbeit?<br />

Und wie! Natürlich half sie mir in den<br />

ungezählten seelsorglichen Kontakten,<br />

vor allem in Extremsituationen, wenn<br />

ich mit Tod von Kindern, Tod von jungen<br />

Menschen, Unfalltod oder Suizid<br />

konfrontiert wurde.<br />

Aber noch mehr half mir diese Ausbildung<br />

dabei, die vielschichtige „Gemengelage“<br />

einer Gemeinde zu überstehen.<br />

Wissen Sie, als Pfarrerin sind<br />

Sie in einer herausgehobenen Position:<br />

Menschen schauen Ihnen ständig zu –<br />

wie Sie sich bewegen, was Sie in Ihrer<br />

Freizeit machen, was Sie in den Einkaufswagen<br />

legen, was Sie sagen<br />

oder nicht sagen, ob Sie lächeln oder<br />

nicht lächeln, wie Sie trauern...<br />

Um sich selbst in dem Ganzen nicht<br />

zu verlieren, muss man genau wissen,<br />

wer man ist: was die Rolle ist, die man<br />

auszufüllen hat, wer man selbst ist als<br />

Privatperson. Man muss wissen, welchen<br />

Projektionen von heilem und gelungenem<br />

Leben man ausgesetzt ist.<br />

Man muss wissen, dass das nicht die<br />

Realität ist und nicht die Realität sein<br />

kann. Man muss ertragen können, was<br />

die Leute für einen Unsinn über einen<br />

verbreiten. Sonst wird man krank.<br />

Mir kam die erlernte Fähigkeit zugute,<br />

mich abzugrenzen – von Menschen,<br />

die mir allzu nahe rücken wollten, die<br />

1996: Welche beruflichen<br />

Vorstellungen<br />

hatten Sie damals?<br />

Aus anderen Äußerungen<br />

wissen wir,<br />

dass Ihre Lebensplanung<br />

nicht eine<br />

so lange Arbeit in<br />

unserer Gemeinde<br />

vorsah. Wie kam es<br />

dazu?<br />

In der Tat: Als ich 1996 nach<br />

Königsdorf kam, hatte ich<br />

die Vorstellung, exakt fünf


gerne Freundin und Vertraute der<br />

Pfarrerin sein wollten. Das geht – zumindest<br />

nach meinem Amtsverständnis<br />

– nicht: Wen man sich zum Freund<br />

oder zur Freundin macht, der oder die<br />

hört auf, Gemeindemitglied zu sein.<br />

Das geht nicht zusammen, auch wenn<br />

andere Kollegen das für sich anders<br />

lösen mögen.<br />

Hinzu kam die Herausforderung, als<br />

hauptamtliche Pfarrerin mit Ehrenamtlichen<br />

gemeinsam die Gemeinde<br />

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leiten zu dürfen. Klingt einfach, kann<br />

aber kompliziert sein... Dass Ehrenund<br />

Hauptamt gemeinsam Gemeinde<br />

leiten, ist historisch tief verwurzeltes<br />

Kennzeichen der evangelischen Kirche<br />

– und das ist auch gut so! Aber: Solche<br />

ehrenamtlichen Leitungsämter ziehen<br />

manchmal Menschen an, die mit verdeckter<br />

Motivation angeblich „zur Ehre<br />

Gottes“ eigene Wünsche in Kompensation<br />

von selbst so empfundenen<br />

Mängeln im beruflichen und/oder privaten<br />

Leben ausagieren. Das kann ganz<br />

schön anstrengend werden, und es bedarf<br />

ein hohes Maß an professioneller<br />

Distanz, all dies händeln zu können,<br />

ohne sich zu sehr zu verstricken.<br />

In Ihre Ägide gehört auch die<br />

im Jahr 2000 geschlossene<br />

Vereinbarung der Gemeindepartnerschaft<br />

zwischen<br />

der evangelischen und <strong>kath</strong>olischen<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft<br />

der Ökumene, speziell in<br />

Königsdorf?<br />

Seit rund 40 Jahren leben Christinnen<br />

und Christen in Königsdorf selbstverständlich<br />

Ökumene. In all diesen Jahren<br />

sind so viele Verknüpfungen zwischen<br />

den beiden Gemeinden entstanden, das<br />

kann nichts und niemand auflösen.<br />

Es gab zahlreiche Aufbrüche, zahlreiche<br />

Rückschläge und Zeiten der Stagnation.<br />

In meiner Zeit allein erlebte ich drei<br />

Pfarrerwechsel in der <strong>kath</strong>olischen Gemeinde:<br />

von Hans-Joachim Kampmann<br />

über Rolf Apholte zu Thomas Wolff.<br />

Immer wieder mussten wir uns neu<br />

zusammenfinden, aber stets ging es<br />

weiter mit der Ökumene.<br />

Seit der Vereinbarung der ökumenischen<br />

Gemeindepartnerschaft ist so<br />

viel passiert. Die ökumenische Öffentlichkeits-Kampagne<br />

2006, die Begrüßungsfeste<br />

im Atrium 2007 und im<br />

Rotental 2012 und die Installation des<br />

ökumenischen Nachbarschaftshilfeprojekts<br />

„Kölsch Hätz“ 2011 sind Stichworte<br />

dazu. Mit dieser Ausgabe von<br />

IM TEAM liegt bereits die 25. ökumenische<br />

Ausgabe vor – das spricht für<br />

sich! Ich bin gewiss: Die Ökumene in<br />

Königsdorf ist schon lange nicht mehr<br />

von Personen abhängig. Sprich: Auch<br />

ohne mich wird es da gut und segensreich<br />

weitergehen!<br />

Welche gesellschaftliche<br />

Relevanz hat die evangelische<br />

Kirche Ihrer Meinung<br />

nach a) in Königsdorf und<br />

b) bei den Polizistinnen und<br />

Polizisten?<br />

Hui, darüber könnte ich mich jetzt<br />

stundenlang auslassen, aber ich muss<br />

mich ja – zumindest halbwegs J –<br />

kurz fassen...<br />

Welche Relevanz hat überhaupt die<br />

(christliche) Religion im Leben von<br />

Menschen?<br />

Viele würden wohl spontan antworten:<br />

Es ist gut, dass die Kirchen sich diakonisch<br />

und hilfreich engagieren (im<br />

Bereich von Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen,<br />

Krankenhäusern,<br />

Altenheimen etc.) und für Werte und<br />

Moral eintreten.<br />

Ja, das ist gut, aber doch nicht das Eigentliche,<br />

all dies resultiert allenfalls<br />

aus dem Eigentlichen.<br />

Bei der Religion geht’s im Kern um<br />

die Deutung des Lebens im Horizont<br />

des (christlichen) Glaubens – und das<br />

ist etwas fundamental anderes und<br />

viel mehr als bloße ethische Orientierung<br />

und soziale Hilfen.<br />

Religion symbolisiert und bearbeitet<br />

die Unbestimmbarkeit der Welt und des<br />

Lebens in ihr. Religion weiß, dass alles<br />

Wesentliche im Leben nicht machbar,<br />

nicht organisierbar und nicht kontrollierbar<br />

ist. Sie hält mit den Menschen<br />

das Nichtwissen, die Unsicherheit, die<br />

Gefährdung, die Ambivalenzen, die<br />

Uneindeutigkeiten des Lebens aus.<br />

Und wer hätte nicht schon erlebt, was<br />

genau dies bedeuten kann!?<br />

Religion hat keine eindeutigen Antworten<br />

parat, sondern deutet und verarbeitet<br />

das, was uns geschieht, von<br />

Gott her. Sie bringt zum Ausdruck,<br />

dass wir die Bedingungen, unter denen<br />

wir leben, nicht selbst hervorbringen<br />

können, dass wir Geschöpfe sind<br />

und nicht Schöpfer unserer selbst und<br />

unserer Welt.<br />

Gleichzeitig ist es heute so: Obwohl<br />

jeder Mensch Religion hat – ob er/sie<br />

will oder nicht –, lassen die Menschen<br />

gerne ihr Verhältnis zu Religion und<br />

Kirche ungeklärt und in der Schwebe.<br />

Es ist eine interessante Beobachtung,<br />

dass Menschen, wenn es um „die Kirche“<br />

geht, in ihrer Erwartungshaltung<br />

krass regredieren bis in ein kindliches<br />

Stadium hinein: „Du, Kirche, hast


KÖNIGSDORFER SCHÄTZE<br />

mich nicht begrüßt. Ätsch, komm ich<br />

auch nicht! Du, Pfarrerin/Pfarrer, hast<br />

mich noch nie besucht, besuch ich<br />

dich und deine Gottesdienste auch<br />

nicht!“<br />

Hm... Den zahlreichen Hobby-Buddhisten<br />

in unserem Land ist klar, jedenfalls<br />

wenn sie ihr Hobby ernst nehmen,<br />

dass sie Übung, Übung, Übung<br />

brauchen, wollen sie auf ihrem Meditationsweg<br />

wirklich weiterkommen.<br />

Zahlreiche Zeitgenossen jedoch erwarten,<br />

dass sich der christliche Weg ohne<br />

eigene Übung und Anstrengung gehen<br />

lässt, dass kirchliche Gottesdienste<br />

und Rituale ihre Kraft und ihren Sinn<br />

gleichsam von selbst erschließen, ohne<br />

dass ich selbst daran überhaupt oder<br />

gar regelmäßig teilnehme. So ist’s aber<br />

leider nicht!<br />

Auch im Bereich der christlichen Religion<br />

müssen wir Erwachsene Verantwortung<br />

übernehmen, um unsere Ziele<br />

zu erreichen – statt über „die Kirche“<br />

simpel und ohne eigene Erfahrung zu<br />

schimpfen, vergessend, dass jede Religion,<br />

überhaupt jede Initiative auf<br />

Dauer Institutionalisierung braucht,<br />

vergessend, dass es ohne die viel gescholtene<br />

Institution schon längst keine<br />

Weitergabe des christlichen Glaubens<br />

mehr gäbe!<br />

Und „die Kirche“... was soll das überhaupt<br />

sein? Es gibt doch immer nur<br />

die konkrete Gemeinde am Ort und<br />

die leibhaftigen Menschen, die sie gestalten...<br />

Ich vermute, dass die meisten Menschen<br />

eine tiefe Sehnsucht nach Heil<br />

und Heilung in sich tragen. Weil sie<br />

aber dieser Sehnsucht nicht nachgehen<br />

können oder wollen, ziehen sie lautstark<br />

über die Institution her, die gesellschaftlich<br />

genau diese Sehnsucht<br />

symbolisiert – ein einfacher, menschlich<br />

verständlicher Mechanismus.<br />

Menschen melden ihre Kinder zur<br />

Taufe an, der Verdiener der Familie<br />

ist aus der Kirche ausgetreten, der<br />

Rest bleibt drin. Die finden das völlig<br />

normal, Leistungen in Anspruch zu<br />

nehmen, zu deren Finanzierung sie<br />

selbst keinen Deut beitragen. Sie erzählen<br />

davon, dass das kirchliche<br />

System in den USA, auf freiwilligen<br />

Abgaben basierend, deutlich besser<br />

sei als das Kirchensteuersystem in<br />

Deutschland. Aber sie verschwenden<br />

keinen Gedanken daran, dass das in<br />

Deutschland gar nicht funktionieren<br />

würde – was doch ihr eigenes Verhalten<br />

deutlich zeigt! –, weil eben genau<br />

dieses bürgerschaftliche Engagement<br />

fehlt, das immer auch monetäre Beteiligung<br />

bedeutet.<br />

Ich denke, dass ich als Polizeipfarrerin<br />

Menschen begegnen werde, die weniger<br />

von der heilen und reichen Welt<br />

eines Königsdorf geprägt sind, die<br />

an diesen ganzen blutleeren Scheindiskussionen<br />

kaum interessiert sind,<br />

weil sie stets und ständig in die Abgründe<br />

unserer Gesellschaft blicken:<br />

Mord, Totschlag, Gewalt und menschenverachtendes<br />

Verbrechen. Und<br />

da stellt sich dann wie von selbst die<br />

Sinnfrage, die wir in unserer heilen<br />

und satten Welt, so lange wir können,<br />

gerne verdrängen, die aber beantwortet<br />

werden muss, wenn wir mit diesen<br />

Abgründen dauernd konfrontiert werden<br />

und darüber nicht verrückt werden<br />

wollen: Wie also lässt sich so was<br />

ertragen? Woher bekomme ich immer<br />

wieder neu Kraft? Was lässt mich in<br />

all dem menschlich bleiben? Wieso<br />

gibt es das Böse in der Welt? Was,<br />

wenn ich selbst schuldig geworden<br />

bin? Wie damit leben?<br />

Stellen sich solche Fragen ernsthaft,<br />

gibt es keine intellektuellen Diskussionen<br />

mehr über Relevanz oder<br />

Nichtrelevanz der Kirche für die Gesellschaft.<br />

Da braucht es einen Menschen,<br />

der ganz und gar da ist für die<br />

Nöte und Belastungen. Und ein solcher<br />

Mensch hoffe ich, sein zu können<br />

– für die Polizistinnen und Polizisten<br />

in den besonderen Belangen und Beschwernissen<br />

ihres Dienstes für unsere<br />

Gesellschaft.<br />

Sie haben insbesondere in<br />

Ihren Predigten Maßstäbe<br />

gesetzt. Was würden Sie Ihrer<br />

Nachfolgerin bzw. Ihrem<br />

Nachfolger wünschen?<br />

Ha, ha – gute Frage! Was soll ich dazu<br />

sagen? Ich nehme an, dass die Menschen,<br />

die jetzt im Pfarrwahlausschuss<br />

sitzen und über die Nachfolge beraten,<br />

hohen Wert darauf legen werden, dass<br />

der oder die Nachfolger(in) über die<br />

Gabe des Wortes verfügt. Jedenfalls<br />

haben wir das in der noch gemeinsam<br />

erarbeiteten Stellenausschreibung so<br />

formuliert: „Für die Pfarrstelle suchen<br />

wir eine Persönlichkeit mit geistlicher<br />

Kompetenz und der Gabe der lebensund<br />

alltagsnahen Verkündigung.“<br />

So gehe ich davon aus, dass mein(e)<br />

Nachfolger(in) – auch im Bereich der<br />

Verkündigung – ganz eigene Maßstäbe<br />

setzen wird.<br />

Solche Übergänge sind halt schwierig.<br />

Ich habe das doch selbst erlebt,<br />

als ich Helmut Schmale „beerbte“. Es<br />

braucht eben seine Zeit, als Pfarrer(in)<br />

in einer Gemeinde wirklich anzukommen<br />

und diese nach und nach mit auf<br />

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den eigenen neuen Weg zu nehmen.<br />

Aber die Königsdorfer Gemeinde ist<br />

da super: Die werden sich mitnehmen<br />

lassen.<br />

Insofern wünsche ich meinem Nachfolger<br />

oder meiner Nachfolgerin eine<br />

ruhige Hand, viel Geduld, Gelassenheit<br />

und auch einiges an Durchsetzungsvermögen.<br />

Monika Weinmann ist jetzt Vergangenheit,<br />

mit dem oder der Neuen geht<br />

alles gut und wieder ganz anders weiter!<br />

Was wünschen Sie der<br />

Evangelischen Gemeinde<br />

Königsdorf?<br />

Zunächst wünsche ich ihr weiterhin<br />

eine gute Leitung, sprich ein handlungsfähiges<br />

Presbyterium, das sich für eine<br />

gute Nachfolge entscheidet.<br />

Und dann: Beharrlichkeit, Mut, Experimentierfreudigkeit,<br />

Phantasie und<br />

jede Menge Raum für den heiligen<br />

Geist. Und dass sie alle miteinander<br />

im Gebet bleiben!<br />

Und was dürfen die Königsdorfer<br />

Ihnen ganz persönlich<br />

wünschen?<br />

Kraft, Besonnenheit, Zuversicht, Leichtigkeit<br />

und Gesundheit!<br />

Marianne Madsack<br />

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10


Polizeiseelsorge<br />

Damit die Seele<br />

keinen Schaden nimmt<br />

von Pfarrerin Monika Weinmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn Sie diese Ausgabe von IM TEAM in Händen halten,<br />

bin ich bereits als Pfarrerin unserer Evangelischen Gemeinde<br />

Königsdorf entpflichtet und habe – nach einem<br />

ausgedehnten Urlaub – zum 1. Mai 2013 meine neue<br />

Pfarrstelle als „Landespfarrerin für Polizeiseelsorge auf<br />

dem staatlichen Gebiet der § 4-Behörde Köln“, so der offizielle<br />

Titel, angetreten.<br />

Vielleicht fragen Sie sich: Was macht eine Pfarrerin bei<br />

der Polizei? Was genau kann man sich unter Polizeiseelsorge<br />

vorstellen?<br />

Das habe ich mich jedenfalls gefragt, als ich im August<br />

letzten Jahres die Stellenausschreibung im Kirchlichen<br />

Amtsblatt las und gleichzeitig intuitiv und beinahe widerwillig<br />

spürte: Das ist es, hier musst du dich bewerben!<br />

Gedacht, getan... und ich begann mit umfänglich umzuhören<br />

und einzulesen. Und mein Eindruck bestätigte sich:<br />

Das ist es, was ich in Zukunft machen will.<br />

So bereitete ich mich intensiv auf das Bewerbungsverfahren<br />

bei der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im<br />

Rheinland vor und wurde prompt eingeladen.<br />

Der erste Schritt im Bewerbungsverfahren war eine Vorstellung<br />

vor der Abteilungskonferenz der Abteilung II<br />

„Theologie und Diakonie“, die von Petra Bosse-Huber<br />

geleitet wird. Am 8. November 2012 teilte man mir mit,<br />

zum welchem Thema ich am 22. November vor dieser<br />

Abteilungskonferenz einen Vortrag halten sollte.<br />

Diesen Vortrag möchte ich hier veröffentlichen. Denn er<br />

gibt Ihnen einen guten Einblick in die ganz anderen<br />

Aufgaben, mit denen sich Ihre frühere Pfarrerin jetzt beschäftigt.<br />

Die besonderen seelsorglichen<br />

Herausforderungen im polizeilichen<br />

Kontext – ein 15-minütiger Impuls<br />

I. Die Eintrittskarte<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die erste besondere seelsorgliche Herausforderung heißt:<br />

die Eintrittskarte erwerben.<br />

Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge anbieten möchte,<br />

muss den polizeilichen Kontext kennen, gut kennen, aus<br />

erster Hand, muss sich – wie es in der Fachliteratur so<br />

schön heißt – Feldkompetenz in der Organisation Polizei<br />

erwerben.<br />

Ich habe keine unmittelbare Feldkompetenz in der Organisation<br />

Polizei. Alles, was ich weiß, weiß ich aus zweiter<br />

Hand, aus der Fachliteratur, die ich in den vergangenen<br />

drei Monaten gelesen habe, aus Gesprächen mit einer<br />

evangelischen Polizeiseelsorgerin und einem <strong>kath</strong>olischen<br />

Kollegen, und nach längerem Suchen habe ich auch einen<br />

Polizisten gefunden, der nicht in meiner Gemeinde wohnt<br />

und bereit war, sich meinen Fragen zu stellen.<br />

Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge anbieten möchte,<br />

muss die Arbeitswelt der Polizei aus eigener Anschauung<br />

kennen. Er oder sie muss sorgsam beobachten. Es gibt wenige<br />

Dinge, die so wichtig, so spirituell sind wie Beobachten.<br />

Er oder sie muss Aufbau, Strukturen und Dienstabläufe<br />

beobachten, kennen und verstehen lernen, muss die<br />

Sprachcodes beherrschen lernen, die formellen und informellen<br />

Kommunikationsmuster, die Polizeikultur sozusagen,<br />

den Dschungel von Abkürzungen, Besoldungsgruppen,<br />

Dienstbezeichnungen und Sternansammlungen.<br />

Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge anbieten möchte,<br />

muss die Menschen kennenlernen und dabei auch das, was<br />

sie zu tun haben. Und das heißt: Vor allem in der Anfangsphase<br />

– aber auch später immer wieder – Diensteinsätze<br />

begleiten, miterleben, was da passiert auf der Straße, in<br />

den Häusern, beim Fußballspiel, bei Demonstrationen, muss<br />

Kontakte knüpfen, Gespräche führen, auch im Vorübergehen,<br />

sich angstfrei durch die Hierarchieebenen bewegen,<br />

Dienststellen aufsuchen, also Klinken putzen, eben präsent<br />

11


sein, dabei sein, ansprechbar sein, Zeit haben für die besonderen<br />

Belange und Belastungen der Polizeibeamten im<br />

dienstlichen, auch im privaten Bereich.<br />

Der Erwerb der Feldkompetenz in der Organisation Polizei<br />

ist die Eintrittskarte in die polizeiliche Arbeitswelt, damit<br />

die Grundbedingung für alle Seelsorge entstehen und<br />

wachsen kann: Vertrauen. Und dazu braucht es die Erfahrung<br />

der Beamten, dass der seelsorgende Mensch kennt<br />

und versteht, wovon er hört und spricht, dass es einer ist,<br />

dem man was zumuten kann – an Belastung, an Zweifeln,<br />

Sorgen, Ängsten –, dass es einer ist, der selbst mitten im<br />

Leben steht (obwohl er oder sie Pfarrer(in) ist...) und die<br />

Schatten- wie die Sonnenseiten des Lebens kennt und lebt.<br />

Das war eine lange Einleitung. Aber sie ist entscheidend,<br />

darum will ich sie noch durch ein Beispiel verlängern:<br />

Stichwort Eintrittskarte. Als ich im Einzugsgebiet eines<br />

saarländischen Steinkohlebergwerks mein Vikariat machte,<br />

merkte ich schon damals genau dies: Dass es mir sehr zugute<br />

kam im Kontakt mit den Menschen dort, dass ich<br />

selbst die Arbeits- und Lebenswelt der Kumpel sozusagen<br />

mit der Muttermilch aufgesogen hatte, weil wir eine Familie<br />

des Bergbaus waren. Die Kumpel also kennen- und verstehen<br />

lernte, ohne selbst einer zu sein oder zu werden.<br />

werden kann. Letztere entstehen im Polizeidienst schnell:<br />

Wenn ich zum Beispiel erlebe, dass das, was ich getan habe<br />

oder tun musste, nicht mit meinen innersten Überzeugungen,<br />

Werten und Normen übereinstimmt; oder wenn<br />

ich – durchaus aus legitimen Motiven – die Grenzen des<br />

Rechts verwischt oder überschritten habe; wenn ich Fehlverhalten<br />

von Kollegen und/oder Vorgesetzten erlebe; wenn<br />

sich mir dann doch angesichts von Schuld, Leid, Gewalt<br />

und Tod „die religiöse Frage“ stellt, die der Staat, der<br />

Wertneutralität verpflichtet, nicht beantworten kann.<br />

So liegt in gerade dieser zweiten Herausforderung „Auszug<br />

aus dem gemeindlichen Nest in die Fremde“ eine große<br />

Chance und Verheißung für das Wirken der Polizeiseelsorge.<br />

II. Der Auszug in die Fremde<br />

Die zweite Herausforderung nenne ich: der Auszug in die<br />

Fremde.<br />

Wer im polizeilichen Kontext Seelsorge leistet, muss,<br />

wenn er bzw. sie wie ich aus der Gemeinde kommt, das<br />

wärmende Nest und Geflecht der Gemeinde verlassen. Er<br />

oder sie wird in der staatlichen Institution Polizei als<br />

Repräsentant(in) der Kirche immer der bzw. die Fremde,<br />

der oder die Andere bleiben. Obwohl ich in der Polizei<br />

meinen Dienst tue, bin ich nicht von der Polizei – und darf<br />

es auch nicht sein oder werden. Hier liegt ja gerade die<br />

Chance der Polizeiseelsorge: Ein Mensch steht zur Verfügung,<br />

der nicht Teil des Systems ist, der nicht weisungsgebunden,<br />

der außerhalb der Hierarchie agiert. Ein Mensch<br />

steht zur Verfügung, der nicht dem Legalitätsprinzip folgenden<br />

Strafverfolgungszwang unterliegt wie Kollegen und<br />

Vorgesetzte, sondern dem kirchlichen Beichtgeheimnis,<br />

der seelsorglichen Verschwiegenheitspflicht und dem absoluten<br />

Zeugnisverweigerungsrecht vor Gericht. Hier entsteht<br />

ein Raum, in dem offen und angstfrei über Belastungen,<br />

Irritationen, Zweifel und Gewissenskonflikte gesprochen<br />

III. Lasten mittragen<br />

Die dritte seelsorgliche Herausforderung, die ich benennen<br />

möchte, heißt: sich Belastendem aussetzen und Lasten<br />

mittragen.<br />

Wir wissen: Zur Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols<br />

schickt der Staat seine Polizeibeamtinnen und -beamten in<br />

Situationen, die das Normalmaß menschlicher Erfahrung<br />

bei Weitem übersteigen. Sie werden mit Tod von Kindern<br />

konfrontiert, Unfalltode Jugendlicher, Suizid, müssen Todesnachrichten<br />

überbringen, erleben handgreifliche Familienstreitigkeiten<br />

in allen Facetten, Alkohol- und Drogenmissbrauch,<br />

Mord und Totschlag, menschenverachtendes<br />

Verbrechen. Sie sehen in die Abgründe unserer Gesellschaft,<br />

dorthin, wo „die Sünde“ ihre hässlichste Fratze zeigt.<br />

Und sie machen dabei auch die Erfahrung, dass sie, die sie<br />

helfen sollen und wollen, mit subtiler bis offener Abwehr<br />

und Respektlosigkeit behandelt werden.<br />

Manchmal sind sie genötigt, selbst Zwang und Gewalt anzuwenden<br />

oder gar von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.<br />

Manchmal müssen sie erleben und verarbeiten, dass<br />

sie schuldlos schuldig werden.<br />

Sie müssen auch in extremen Situationen unter allen Umständen<br />

menschlich bleiben. Das ist ein hoher ethischer<br />

Anspruch.<br />

Sie erleben eigene Ohnmacht, das Nicht-mehr-helfen-<br />

Können, das Zu-spät-gekommen-Sein, die eigene Angst,<br />

auch Wut, die Zweifel, auch Trauer und Sprachlosigkeit.<br />

Sie müssen bereit sein, eigenes Leben für das Leben anderer<br />

zu gefährden. So sind Polizisten außergewöhnlichen physischen<br />

wie psychischen Belastungen ausgesetzt. Unter<br />

12


Solches und noch viel mehr und auch ganz anderes erleben<br />

Polizistinnen und Polizisten in ihrem Dienst. Natürlich<br />

legt sich ihnen, wie das bei mir auch war, mit der Zeit ein<br />

Schutzmantel über die Seele – und das ist gut so. Aber es<br />

kann immer Ereignisse geben, die diesen Schutzmantel<br />

plötzlich mit großer Gewalt durchbrechen. Und darüber<br />

muss gesprochen werden, das muss Raum haben, Gefühle<br />

müssen raus, damit die Seele keinen Schaden nimmt.<br />

Die Schwierigkeit, Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken,<br />

ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Besonders verbreitet<br />

ist sie – so habe ich gelesen – bei Anwälten, Ingenieuren,<br />

Polizisten, Managern und Leuten, die im Militär<br />

Karriere machen – Menschen, deren Fachsprache sie von<br />

Gefühlsäußerungen abhält. Auf dieser Ebene ein seelsorglich<br />

empathisches Angebot zu machen, ist eine große Herausforderung.<br />

Sie zu bewältigen, indem ich mich Belastendem<br />

aussetze und Lasten mittrage, braucht ein hohes<br />

Maß an menschlich-fachlicher Kompetenz.<br />

anderem darum bedient sich hier der Staat in seiner Fürsorgepflicht<br />

der besonderen Feldkompetenz der Kirche,<br />

um einen bedingungslos geschützten Raum für die Aufarbeitung<br />

seelischer Belastungen zur Verfügung zu stellen.<br />

Dazu zwei Beispiele, eines aus meiner Praxis als langjährige<br />

Gemeindepfarrerin, eines aus der Notfallseelsorge, die<br />

beide unmittelbare Bezüge zur Situation der Polizei bzw.<br />

Polizeiseelsorge haben.<br />

Erstes Beispiel: Ein Polizist ruft mich an und gibt mir den<br />

Wunsch der mir bekannten Familie weiter, ich möge<br />

schnell kommen. Er informiert mich darüber, dass er und<br />

sein Kollege der Familie die Nachricht überbracht haben,<br />

dass der 25-jährige, in München studierende Sohn dort<br />

vom Hochhaus gesprungen sei. Als ich komme, verabschieden<br />

sich die beiden Beamten. Was sich mir jetzt in<br />

den nächsten beiden Stunden bietet, genau das haben vermutlich<br />

die beiden jungen Beamten vor mir auch erlebt:<br />

schreiende, klagende, sich auf den Boden werfende Eltern,<br />

ein hemmungslos in meinen Armen weinender Vater, gegenseitige<br />

Anklagen, die wütende Suche nach Schuldigen<br />

im Umfeld des Sohnes, Momente der Apathie, des absoluten<br />

Stillstands, das Nicht-Wahr-Haben-Wollen, Verleugnen<br />

und dann wieder Schreien, Klagen, Weinen und so weiter.<br />

Das war für mich ganz schwer auszuhalten – und es wird<br />

für die beiden Polizisten nicht anders gewesen sein.<br />

Zweites Beispiel: Ich betrete als Notfallseelsorgerin ein<br />

Zimmer, heiß, stickig, viele Fliegen, Leichengeruch und<br />

ein seit Tagen toter Mensch, halb aus dem Bett hängend,<br />

verzerrte Gesichtszüge, aufgedunsene Zunge. In der Wohnung<br />

über mir hektisch herumlaufende Angehörige, die<br />

von ihrem Verstorbenen Abschied nehmen wollen. Und<br />

ich muss in ganz kurzer Zeit entscheiden, ob das möglich<br />

und sinnvoll sein kann. Das war mein erster Einsatz als<br />

Notfallseelsorgerin, und diese Bilder und Gerüche hatten<br />

sich für längere Zeit in meiner Seele eingenistet und stiegen<br />

hin und wieder ungewollt in mir auf.<br />

IV. Für die eigene Seele sorgen<br />

Die vierte Herausforderung: für die eigene Seele sorgen.<br />

Wer sich der Herausforderung Seelsorge im Kontext der<br />

Polizei stellt, muss unbedingt für die eigene Seele sorgen.<br />

Konkret: das kollegiale Gespräch und die gegenseitige Beratung<br />

suchen, einen geeigneten Supervisionsrahmen installieren,<br />

sich im Team der landeskirchlichen Polizeiseelsorger<br />

verankern, sich im ökumenischen Team vor Ort einbinden,<br />

für den nötigen – auch sportlichen – Ausgleich in der Freizeit<br />

13


VI. Die Abweichung vom Thema<br />

Und nun Letztens: Polizeiseelsorge ist auch eine Herausforderung<br />

für die Polizei, wenn auch keine seelsorgliche.<br />

Verzeihen Sie mir die kleine Abweichung vom Thema! Die<br />

Polizei öffnet in diesem sehr sensiblen Arbeitsbereich der<br />

Kirche Tür und Tor. Das ist mutig und verantwortungsvoll.<br />

Sehr verehrte Damen und Herren,<br />

Herausforderungen sind Chancen. Sie fordern uns auf, aus<br />

dem Alten aufzubrechen und Neues zu wagen, gut biblisch.<br />

– Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

sorgen und dann auch gezielt Fort- und Weiterbildung in<br />

Anspruch nehmen, wenn Unsicherheiten und Überforderungen<br />

zu Tage treten und Weiterentwicklung bzw. Vertiefung<br />

notwendig ist.<br />

V. Der zwischen den Welten wandert<br />

Fünftens und fast Letztens: Polizeiseelsorger wandern zwischen<br />

den Welten. Wer in die Fremde auszieht – in unserem<br />

Fall in eine staatliche, religiös sprachlose oder zumindest<br />

religiös sprachfremde Institution – tut gut daran, geistliche<br />

Heimat zu behalten. Konkret: das eigene Glaubensleben<br />

und die gottesdienstliche Einbindung pflegen. Denn es ist<br />

eine wahre Herausforderung, in einem säkularen Umfeld für<br />

die Gottebenbildlichkeit des Menschen, für seine Einmaligkeit<br />

und Unverwechselbarkeit „coram Deo“ einzustehen.<br />

Der Vortrag und die Antworten auf viele Fachfragen ermöglichten<br />

mir auch den zweiten Schritt im Bewerbungsverfahren:<br />

ein Gespräch am 11. Dezember 2012 mit dem<br />

Kollegium des Landeskirchenamts, an dem unter anderen<br />

Präses Nikolaus Schneider und der neue Präses Manfred<br />

Rekowski teilnahmen. Hier ging es nun nicht mehr so sehr<br />

um die Überprüfung der Fachlichkeit, sondern stärker um<br />

die personellen Kompetenzen, die theologische Verortung<br />

und die eigene spirituelle Identität. Den Zuschlag erhielt<br />

ich rund 15 Minuten nach diesem Gespräch und war sehr<br />

froh, diesen Marathon hinter mir zu haben.<br />

Ich grüße Sie herzlich von Köln nach Königsdorf, von der<br />

Polizei in die Gemeinde – und werde sicher später mal<br />

aus der Praxis berichten.<br />

Ihre<br />

14


Mission: Impossible?<br />

von Maria Weingarten<br />

Bei „Mission: Impossible“<br />

denkt man sicher zunächst<br />

einmal an bildgewaltige,<br />

actionreiche Agenten-<br />

Blockbuster aus den Filmschmieden<br />

in Hollywood.<br />

Bei „Mission“ hingegen hat<br />

man schon ganz andere<br />

Bilder im Kopf. Bestenfalls<br />

denkt man wohlwollend<br />

noch an Mutter Theresa<br />

oder an brave Missionare,<br />

die im Urwald Schulen bauen.<br />

Vielleicht auch noch an<br />

die „Störenfriede“, die in<br />

der Weihnachtszeit mit der<br />

Spendenbüchse in der Hand<br />

an der Türe klingeln oder<br />

gar schlimmstenfalls an<br />

gewaltsame Missionierung<br />

und Zwangstaufen bis hin<br />

zu Parolen wie „Willst du<br />

nicht mein Bruder sein, so<br />

schlag ich dir den Schädel<br />

ein!“. – Da gefällt uns doch<br />

die actionreiche Agentenjagd<br />

besser, oder?<br />

Denn – jetzt mal ehrlich – kirchliche<br />

Mission, das ist doch heute<br />

kein Thema mehr. Irgendwo hinzugehen<br />

und anderen Menschen den eigenen<br />

Glauben aufzuzwingen, das ist doch<br />

völlig unmöglich. Eben „Mission: Impossible“.<br />

Was wir bei diesem harten Urteil<br />

scheinbar oft vergessen, ist die eigentliche<br />

Bedeutung von „Mission“. Der<br />

Begriff kommt aus dem Lateinischen<br />

von „missio“, was so viel heißt wie<br />

„Sendung“ – also hat es im Ursprung<br />

eigentlich nichts mit „Glauben aufzwingen“<br />

zu tun. Sendung ist schließlich<br />

erst mal neutral. Man bekommt eine<br />

Botschaft und wird damit ausgesandt,<br />

diese Botschaft weiterzugeben. Ob das<br />

nun eine Postsendung ist oder die<br />

Botschaft des Evangeliums, das ist im<br />

Grunde egal, denn das Prinzip ist das<br />

gleiche – und streng genommen haben<br />

alle Christen eine solche Sendung.<br />

Die bekam man früher jeden Sonntag<br />

in der Messe wörtlich erteilt! Denn da,<br />

wo es heute heißt „Gehet hin in Frieden!“,<br />

da hat man früher noch in der<br />

lateinischen Messe gesagt „Ite, missa<br />

est.“. Das bedeutet nicht, wie einige<br />

vielleicht damals dachten: „Jeht, de<br />

Mess es am Engk“, sondern es heißt<br />

übersetzt: „Geht, ihr seid gesendet.“<br />

Mission ist also in erster Linie Sendung.<br />

Christen sind gesendet! Aber<br />

bedeutet das jetzt, dass wir alle in unterentwickelte<br />

Länder gehen und, zum<br />

Beispiel, Schulen bauen müssen? –<br />

Natürlich nicht. Das können nicht alle!<br />

Aber was soll man tun? Oft hat man<br />

das Gefühl, „Mission“ sei etwas Fremdes,<br />

Sperriges, das in unserem alltäglichen<br />

Leben keinen Platz hat. Wer<br />

studiert, arbeitet oder sich um die Familie<br />

kümmern muss, der hat keine Zeit<br />

in die Welt hinauszugehen und Missionar<br />

zu spielen.<br />

Aber wie hat doch einmal Mutter<br />

Theresa gesagt? „Ich weiß, dass Gott<br />

nie mehr von mir verlangen wird, als<br />

ich ertragen kann.“ – Und das gilt auch<br />

für unseren christlichen Missionsauftrag.<br />

Denn niemand ist zu etwas berufen,<br />

was er nicht leisten kann. Wir<br />

müssen nicht alles stehen und liegen<br />

lassen, um Kinderkrankenhäuser, Schulen<br />

oder Missionsstationen zu bauen.<br />

Unsere alltägliche Mission ist viel<br />

simpler! „Seid stets bereit, jedem Rede<br />

und Antwort zu stehen, der nach der<br />

Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ Dieser<br />

kleine Missions-Grundleitfaden steht<br />

im ersten Petrusbrief (3, 15).<br />

Mission kann also auch schlicht und<br />

einfach bedeuten, vom eigenen Glauben<br />

Zeugnis abzulegen!<br />

Das muss kein hoch theologisches<br />

Statement sein und auch keine Predigt.<br />

Zeugnis geben bedeutet manchmal<br />

einfach, zu seinem Glaube zu stehen<br />

und zu sagen: „Ja, ich bin Christ. Und<br />

zwar nicht, weil ich zufällig und ohne<br />

mein Einverständnis als Kind getauft<br />

worden bin, sondern weil ich meinen<br />

Glauben gut finde.“ Zeugnis geben<br />

muss kein „Missionieren“ im falsch<br />

verstandenen Sinne sein. Man muss<br />

niemanden überreden. Aber als Christen<br />

sollten wir unsere Überzeugung auch<br />

nicht verstecken.<br />

Pfingsten kann uns da zeigen, wie<br />

Christentum funktioniert. Christentum<br />

ist eben kein gemütliches Zusammensitzen<br />

im geschlossenen Raum<br />

und Unter-sich-Bleiben, so wie es die<br />

Apostel zuerst gemacht haben. Die<br />

Pfingstgeschichte zeigt, dass die Apostel<br />

hinausgegangen sind, die Nachfolge<br />

Christi gelebt und von Christus erzählt<br />

haben. Christ sein bedeutet also, hinauszugehen<br />

in unsere Arbeitswelt, in<br />

die Schule, in die Uni, und dort Rede<br />

und Antwort zu stehen über den eigenen<br />

Glauben, und zwar „jedem, der nach<br />

der Hoffnung fragt…“ – und wenn<br />

keiner fragt? Bedeutet das dann, dass<br />

ich kein Zeugnis geben muss?<br />

Heutzutage sind die meisten Menschen<br />

in unserer Umgebung gut informiert.<br />

Sie haben einen Überblick über die<br />

Weltreligionen, und was sie nicht wissen,<br />

das können sie – wenn sie wollen<br />

– getrost im Internet „googeln“. Wieso<br />

sollte uns dann noch jemand nach unserem<br />

Glauben fragen?<br />

Wir leben heute in einer Gesellschaft<br />

mit ursprünglich christlichen Grundwerten,<br />

in einem Sozialstaat, in dem<br />

Menschenrechte gelten, die ohnehin zu<br />

dem aufrufen, was man einen „christlichen<br />

Umgang miteinander“ nennen<br />

könnte. Sind wir also dann aus der<br />

Nummer mit dem Missionsauftrag raus?<br />

15


Aus den Gemeinden<br />

Nein. Und zwar, weil es nicht dasselbe<br />

ist. Es gibt nämlich einen Unterschied<br />

zwischen gesetzlich verordneten sozialen<br />

Standards und einer christlichen<br />

Überzeugung. Und dabei kommt es<br />

auch nicht darauf an, ob man als Missionar<br />

in ein Krisengebiet geht und<br />

selbstlos ein Kinderkrankenhaus baut<br />

oder ob man vielleicht der einzige am<br />

Bahnhof ist, der dem Obdachlosen einen<br />

Kaffee kauft.<br />

Wenn wir nämlich als Christen wirklich<br />

glauben, dass die Gottes- und<br />

die Nächstenliebe das wichtigste<br />

Gebot ist, dann ist das viel mehr, als<br />

nur das Einhalten von sozialen Regeln.<br />

Dann ist das eine Überzeugung,<br />

die Kraft gibt. Und dann bedarf es auch<br />

keiner großen Taten. Dann sind wir<br />

vielleicht einfach der Kollege, der<br />

einspringt, ohne eine Gegenleistung zu<br />

erwarten, der Kommilitone, der zuhört,<br />

wenn jemand Probleme hat, oder der<br />

Freund, der Trost spenden kann, wenn<br />

jemand keinen Sinn mehr sieht. Und es<br />

sind diese Kleinigkeiten, die auf Dauer<br />

auffallen.<br />

Wir geben also Zeugnis mit unserem<br />

Leben. Und wenn wir dann „nach<br />

der Hoffnung, die euch erfüllt“ gefragt<br />

werden, dann können wir tun,<br />

was der Petrusbrief vorschlägt, nämlich<br />

Rede und Antwort stehen.<br />

Und das bedeutet für mich Mission.<br />

Vielleicht doch gar keine so unmögliche<br />

Aufgabe…<br />

Einige Mitglieder der christlichen Gemeinden hier in Königsdorf haben sich<br />

bereit erklärt, kurze Aussagen darüber zu machen, warum sie glauben und<br />

was ihr Glauben für sie bedeutet. Diese Glaubenszeugnisse sind überall im<br />

aktuellen Heft verteilt. Vielleicht kann diese Offenheit dazu anregen, selbst<br />

vom eigenen Glauben zu erzählen.<br />

Ich glaube an einen Gott, weil ich mir nicht vorstellen kann,<br />

dass die Welt und damit auch wir ein zufälliges „Abfallprodukt“<br />

des Urknalls sind. Weiter glaube ich, dass dieser Gott<br />

uns nicht alleine lässt, nicht im Leben und nicht im Tod.<br />

Das gibt mir Hoffnung, Sicherheit und Trost.<br />

Peter, 28 Jahre<br />

Ich bin da, warum? Leben ist Geschenk und gehört mir nicht<br />

allein! Dem gerecht zu werden, brauche ich Werte. Werte<br />

finde ich in meinem Glauben. Meine römisch-<strong>kath</strong>olische<br />

Kirche mit neuem, alten Testament und den Heiligen zeigt<br />

die Freiräume und Grenzen. In meinen engen Grenzen als<br />

Mensch falle ich durch manche Masche oder scheitere ganz.<br />

Das gehört dazu.<br />

Ralf, 56 Jahre<br />

Ich glaube, weil die Geschichte immer wieder gezeigt hat,<br />

dass der Mensch nicht alles selbst in der Hand hat. Davon erzählt<br />

das Pfingstereignis oder die unerwartete Einberufung<br />

des II. Vati<strong>ca</strong>num. Diese Erkenntnis lässt mich darauf vertrauen,<br />

dass auch in Zeiten des Wandels es nicht sinnlos ist, für<br />

seine religiösen Überzeugungen einzustehen und zu glauben.<br />

René, 38 Jahre<br />

Der Glaube ist spirituell und traditionell im Leben meiner Generation<br />

verankert. So kann er für den einzelnen ein Angebot<br />

an Gemeinschaft im sozialen Leben sein und der Einsamkeit,<br />

die heute oft beklagt wird, entgegenwirken. Persönlich ist<br />

die Annahme durch einen liebenden Gott mit allen Schwächen<br />

und Stärken eine Hilfe, auch in schwierigen Zeiten Kraft zu<br />

schöpfen.<br />

Hannelore, 61 Jahre<br />

16<br />

Die Worte der Bibel – Botschaft der Liebe und<br />

Freiheit – beflügeln mich, an Gott, den Dreifaltigen<br />

zu glauben; ohne Wenn und Aber!<br />

Kathi, 71 Jahre<br />

Ich glaube an einen uns/mich bedingungslos liebenden Gott.<br />

Das macht mich glücklich und frei und gibt meinem Leben Sinn.<br />

Anna, 58 Jahre<br />

In eine wunderbare Welt geboren glaube ich an den, der diese<br />

Welt lenkt, unseren Vater im Himmel. Allerdings weiß ich, dass<br />

ich mit meinen Möglichkeiten dazu beitragen muss, diese<br />

unsere Welt im Lot zu halten, indem ich versuche, Christus<br />

nachzufolgen durch Liebe, Genügsamkeit und Demut.<br />

Volkmar, 77 Jahre<br />

Jesus schenkte allen Menschen An-Sehen und lehrte, dass<br />

jede(r) Einzelne von Gott gewollt und geliebt ist. Aus diesem<br />

Grund sind mir Respekt, Toleranz und Offenheit in der Begegnung<br />

mit meinen Mitmenschen wichtig. Wie bei den<br />

Emmaus-Jüngern, so ist Gott auch mit uns – als Ehepaar –<br />

als „Dritter im Bunde“ unterwegs.<br />

Eva, 51 Jahre<br />

Auch mir als Naturwissenschaftler erschließt sich der Sinn<br />

des Lebens nicht im Wissen, sondern ist letztlich nur im<br />

Glauben zu erahnen. Ich habe Menschen kennengelernt,<br />

deren gelebter Glaube mich fasziniert und die mir zu Vorbildern<br />

geworden sind.<br />

Helmut, 58 Jahre<br />

GOTT – worauf allein man sich verlassen kann, als Freund<br />

und Beschützer. Mir aufzeigt, mit dem glücklich zu sein,<br />

was man hat, und nicht unzufrieden zu sein mit dem, was<br />

man nicht hat.<br />

Stefan, 46 Jahre


XAus den Gemeinden<br />

Ist die Bibel wirklich wahr?<br />

Entwicklung und neue Herausforderungen<br />

Zu Beginn eine Gesprächssequenz, wie sie sich in jedem Kindergottesdienst,<br />

in jedem Konfirmanden- oder Firmunterricht, ja auch – in etwas anderer Form<br />

– in jedem Glaubenskurs mit Erwachsenen abspielen könnte:<br />

Paul<br />

Pfarrer<br />

Paul<br />

Pfarrer<br />

Paul<br />

„Hat Gott die Welt wirklich in sechs Tagen erschaffen?“<br />

„Nein, nicht wirklich! Die Bibel ist doch kein<br />

naturwissenschaftliches Lehrbuch. Sie erzählt<br />

nichts davon, wie die Welt im naturwissenschaftlichen<br />

Sinne entstanden ist. Das wissen<br />

wir doch – durch Evolution ist sie entstanden,<br />

natürlich nicht in sechs Tagen.“<br />

„Dann stimmt es also nicht, was in der Bibel<br />

steht!?“<br />

„Doch, es stimmt, aber eben nicht im naturwissenschaftlichen<br />

Sinn. In der Bibel sind Erfahrungen<br />

gesammelt, die Menschen mit Gott<br />

gemacht haben. Wenn es heißt ‚Gott hat die<br />

Welt in sechs Tagen erschaffen’, dann ist das<br />

eine Glaubensausage: Wir glauben, dass die<br />

Welt sich keinem Zufall verdankt. Wir glauben,<br />

dass Gott die Welt in Händen hält. Dass er bei<br />

uns ist und in uns wirkt. Dass es mehr gibt, als<br />

das, was wir sehen können. Dass unser Leben<br />

einen Sinn hat, dass es Liebe gibt und Geborgenheit.“<br />

„Aha!“... und wirkt dabei ein wenig ratlos...<br />

Ich weiß nicht, warum es so ist, aber ich erlebe es wieder<br />

und wieder: Die Geschichten der Bibel erregen Anstoß, weil<br />

sie unserem durch Naturwissenschaft und Technik bestimmten<br />

Weltbild nicht standhalten. Anstoß nehmen schon<br />

Kinder, erst recht Jugendliche, umso mehr Erwachsene.<br />

Letztere reden allerdings selten darüber und lassen ihr<br />

Verhältnis zu Glaube und Religion eher ungeklärt. Wenn<br />

Menschen auf eine biblische Geschichte (zum Beispiel auf<br />

die Schöpfungsgeschichte) stoßen, bleiben die allermeisten<br />

an der Oberfläche des Textes hängen – und die sagt natürlich<br />

schlicht gar nichts. Wie schade!<br />

Denn die Bibel ist ein<br />

Erfahrungsbuch,<br />

es geht in ihr Seite<br />

um Seite um existenzielle<br />

Erfahrungen,<br />

die Menschen, wir<br />

alle, machen: Erfahrungen<br />

des Scheiterns<br />

und Gelingens,<br />

des Segens und<br />

Fluchs, des Heils und<br />

Unheils.<br />

Mein Glaube wurde schon in Kindertagen<br />

durch die Familie geprägt. Später<br />

habe ich begonnen, meine <strong>kath</strong>olische<br />

Sozialisation zu hinterfragen und meine<br />

eigenen Rituale im Glauben gefunden.<br />

Mein Glaube trägt mich durchs Leben.<br />

Er gibt mir Kraft und Hoffnung in<br />

schweren Zeiten, aber auch Dankbarkeit<br />

in guten Zeiten.<br />

Elisabeth, 26 Jahre<br />

Die Bibel ist ein Begegnungsbuch, es geht in ihr Seite um<br />

Seite um Begegnungen mit dem, was uns Menschen unbedingt<br />

Malermeister<br />

Stefan Duvivier 50226 Frechen-Königsdorf<br />

Paulistr. 56<br />

Fon 0 22 34 / 6 25 41<br />

Fax 0 22 34 / 6 55 68<br />

17


Aus den Gemeinden<br />

angeht, weil es über Sinn und Unsinn unseres Lebens entscheidet,<br />

um Begegnungen mit Gott.<br />

Die Bibel ist ein Bilderbuch, es geht in ihr Seite um Seite<br />

um eine Bildsprache, die es uns erst ermöglicht, die Erfahrungen<br />

ausdrücken und zu verarbeiten, die sich unserer<br />

Alltagssprache entziehen: Erfahrungen von Leid, Krankheit,<br />

Tod – Erfahrungen von Liebe, Vertrauen, Geborgenheit.<br />

Ich wünschte, mehr Menschen könnten von der Oberfläche<br />

in die Tiefe der Bibel vordringen. Ich selbst habe in<br />

meinem Leben oft die Erfahrung gemacht, wie heilsam eine<br />

Begegnung mit den biblischen Texten sein kann – gerade in<br />

den Situationen, in denen es mir selbst die Sprache verschlagen<br />

hatte.<br />

So habe ich der IM TEAM-Redaktion vorgeschlagen, nachfolgenden<br />

Artikel des Akademiedirektors Dr. Frank Vogelsang<br />

abzudrucken. Denn dem Autor gelingt es in überzeugender<br />

Weise, unseren Begriff von Wirklichkeit zu erweitern.<br />

Er erläutert, dass gerade die Erfahrungen oder Begebenheiten,<br />

die in unserem Leben entscheidend sind, nicht in<br />

naturwissenschaftlich objektiver Weise gemessen werden<br />

können, aber dennoch wirklich, wichtig und wahr sind.<br />

Pfarrerin Monika Weinmann<br />

Zum Verhältnis von Naturwissenschaften und<br />

Theologie am Beispiel der Taufe<br />

Was ist schon wahr?<br />

von Dr. Frank Vogelsang,<br />

Direktor der Evangelischen Akademie im Rheinland, Bonn<br />

1.<br />

Im Kindergottesdienst wird erzählt. Die Erzählungen arbeiten<br />

mit starken Bildern, die zu einer vielfältigen Auslegung<br />

einladen. Solche Erzählungen sind etwa die von Jona im<br />

Bauch des Fisches oder die von Daniel in der Löwengrube<br />

oder die von der Heilung des Blinden vor Jericho. Es sind<br />

Erzählungen, die in der Bibel aufgezeichnet sind. Es sind Geschichten,<br />

die aus einer anderen Zeit stammen. Es sind alte<br />

Erzählungen.<br />

Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Was ist die Taufe? Ein<br />

Ritual mit Wasser, das nur etwas symbolisch andeutet?<br />

2.<br />

Biblische Geschichten erzählen oft von Dingen, die unser<br />

Alltagsverstand ablehnen müsste. Das stellt aber ein<br />

großes Hindernis dar, denn wir wollen schließlich mit Hilfe<br />

der Erzählungen von Gott reden. Von daher wird es sehr<br />

wichtig sein, sich die Frage zu stellen, in welchem Sinne<br />

diese Geschichten wahr sind. Hier entsteht ein Unbehagen:<br />

Wie sollen wir diese Texte interpretieren? Können wir sie<br />

guten Gewissens den Kindern erzählen? Das Unbehagen<br />

ist berechtigt, denn es geht um viel – um die Wahrheit, von<br />

der Jesus gesagt hat: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das<br />

Leben. Die Pilatushaltung ist deshalb fehl am Platz, die etwas<br />

abschätzige Frage: Was ist Wahrheit? Was ist schon wahr?<br />

3.<br />

Nun könnte man zunächst sagen: Die Erzählungen sind tatsächlich<br />

nicht wahr, aber man hat früher die Erfahrungen<br />

mit Gott so weitergegeben. Die Geschichten spiegeln also die<br />

Welterfahrungen, wie sie zu der Zeit der Niederschrift der<br />

biblischen Texte existierten. Allerdings, so muss man zugleich<br />

einschränken: Mit der objektiven Welt, wie wir sie kennen,<br />

haben sie nicht viel zu tun. Die objektive Welt ist jene, die<br />

uns die Naturwissenschaften und die Technik erschließen,<br />

in der wir Tag für Tag mit unserem Alltagsverstand leben.<br />

Dann gilt aber: Es hat also niemand in der Löwengrube<br />

überlebt, auch war Jona nie wirklich von einem Fisch verschluckt<br />

worden. Damit sind die Geschichten auch nicht<br />

wahr. Aber die Geschichten sind interessant, weil sie Kinder<br />

ansprechen, weil sie ihre Fantasie<br />

anregen.<br />

Bezogen auf das Beispiel der Taufe:<br />

Die Taufe ändert nicht wirklich etwas.<br />

Das Wasserritual ist ein alter Brauch,<br />

der sich für Familienfeste eignet,<br />

schön anzusehen.<br />

4.<br />

Dann gibt es aber auch eine Alternative<br />

im Umgang mit den biblischen<br />

Erzählungen: Man kann sagen, dass<br />

die Menschen das früher subjektiv so<br />

erfahren haben. Mit dem damaligen<br />

Wissensstand war es eben vereinbar,<br />

solch wunderhaftes Eingreifen Gottes<br />

18


Aus den Gemeinden<br />

zu glauben. Wir würden das heute anders beschreiben, die<br />

biblischen Erzählungen sind Darstellungen aus einer vergangenen<br />

Zeit. Wir wissen nicht genau, was die Menschen<br />

damals meinten. Auf jeden Fall aber muss das Gemeinte<br />

in komplizierten Prozessen übersetzt werden.<br />

Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe meint eigentlich<br />

nur die Gemeinschaft von uns Menschen. Die ist zwar<br />

auch ohne die Taufe da, aber so findet sie noch einmal ein<br />

ausdrucksstarkes Symbol.<br />

5.<br />

Beide Möglichkeiten helfen aber nicht viel weiter. Denn die<br />

nächste Frage ist unvermeidbar: Es mag ja sein, dass die<br />

Menschen früher das so erfahren haben, aber ist es denn<br />

auch wahr? Ist es wirklich so geschehen? Wenn die Kinder<br />

größer werden und populärwissenschaftliche Sendungen<br />

wie „Galileo“ sehen, wenn ihr Wissen über die Welt wächst,<br />

dann nimmt auch das Fragen an Intensität zu: Ist das wirklich<br />

geschehen? Etwa: Ist Israel wirklich durch das Rote Meer<br />

gezogen? Reicht dann die Antwort: So hat sich Israel die<br />

Geschichte erzählt?<br />

Ein Theologe sagte einmal: So hat sich Israel seine Geschichte<br />

erzählt. Aber, so fuhr er fort, wir müssen natürlich<br />

auch fragen, was wirklich geschehen ist, dies etwa mit den<br />

Mitteln der Wissenschaften, etwa durch archäologische Untersuchungen.<br />

Mit einer solchen Haltung ist aber die Gefahr<br />

nicht gering, dass wir die etwas größer gewordenen Kinder<br />

wieder verlieren. Können Geschichten auch wichtig sein,<br />

wenn sie nicht wahr sind? Spielt die Wahrheit nicht eine<br />

zentrale Rolle? Die Kinder fragen dann unbarmherzig: War<br />

es nun wirklich so oder ist es nur eine Erzählung? Ist die<br />

Welt in sechs Tagen erschaffen worden oder nicht? Durchquerte<br />

das Volk Israel das Rote Meer, ohne nass zu werden<br />

oder nicht? Im Falle dieser Konfrontation, so sagen mir<br />

viele Lehrerinnen und Lehrer, gewinnt zumeist die Position,<br />

die wir alltäglich als die wissenschaftliche erleben. In unserer<br />

Kultur haben die nüchternen Beschreibungen der Welt einen<br />

großen Einfluss. „Galileo“ gegen Bibel: 1:0.<br />

Bezogen auf das Beispiel<br />

der Taufe: Wenn<br />

die Taufe nichts bewirkt,<br />

sondern nur ein<br />

Symbol ist, dann<br />

kann man sie ja auch<br />

weglassen. An der<br />

eigentlichen Wirklichkeit<br />

ändert sich<br />

doch nichts.<br />

Zu glauben, dass mein Lebensweg<br />

mit all seinen Höhen und Tiefen beständig<br />

begleitet wird, gibt mir Halt.<br />

Der Glaube hilft mir, zur Ruhe zu<br />

kommen und mich auf das Wesentliche<br />

zu besinnen.<br />

Alexandra, 44 Jahre<br />

6.<br />

Ich möchte nun dafür plädieren, dass die Alternative in den<br />

Punkten 3 und 4 nicht stimmt: Es ist eben nicht so, dass<br />

etwas entweder im naturwissenschaftlichen Sinne wahr<br />

ist, so dass man die Aussagen durch moderne historische<br />

Wissenschaften und Archäologie belegen kann, oder aber,<br />

dass es nur subjektive Eindrücke sind, auf die man nicht<br />

viel bauen kann. Um der Wirklichkeit in ihrer ganzen Vielfältigkeit<br />

auf die Spur zu kommen, sollten wir genauer darauf<br />

19


Aus den Gemeinden<br />

achten, was wir selbst täglich erleben und erfahren und<br />

wie wir damit umgehen.<br />

7.<br />

Damit keine Missverständnisse aufkommen, möchte ich<br />

zunächst eines klarstellen: Die Wissenschaft ist ein hohes<br />

Gut. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben uns viel über die<br />

Welt gelehrt, wir wissen heute eben in vielen Fällen besser<br />

Bescheid als zum Beispiel vor 400 Jahren. Unser Universum<br />

ist nicht in sechs Tagen entstanden. Die Tiere sind nicht unabhängig<br />

voneinander geschaffen worden, sondern stammen<br />

alle aus einem evolutionären Prozess. Wir wissen in vielen<br />

Bereichen besser Bescheid als früher. Wir nutzen unendlich<br />

viele technische Hilfen im Alltag, die nur möglich geworden<br />

sind, weil wissenschaftliche Berechnungen so exakt sein<br />

können. Wissenschaftliche Forschung ist eine kulturelle Errungenschaft,<br />

die eng mit der Aufklärung verbunden ist.<br />

Denn sie ist unmittelbar mit der umfassenden Bereitschaft zu<br />

einer dauerhaften Kritik verbunden, auch und gerade an den<br />

schon bestehenden und als gewiss angenommenen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen.<br />

Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe ist also keine<br />

Magie. Es gibt keine unsichtbaren Fäden, die man durch sie<br />

ziehen kann, es gibt keinen „Gotteszauber“. Die Gesetze<br />

der Wissenschaft werden nicht einfach durch andere, durch<br />

religiöse ersetzt.<br />

8.<br />

Aber die berechtigte Betonung dieser Stärke der Wissenschaften<br />

darf nicht dazu führen, dass sich unser Wahrnehmungsfeld<br />

nur noch darauf einengt, was wir messen können.<br />

Entscheidend ist die Erkenntnis: Bei weitem nicht alles lässt<br />

sich messen, nicht alles in unserer Wirklichkeit kann in objektiver<br />

Weise dargestellt werden, und doch ist es wirklich, und<br />

doch kann es Wahrheit tragen, und es ist uns wichtig. Wer<br />

wissenschaftlich auf die Wirklichkeit sieht, guckt distanziert,<br />

denn das schreiben die wissenschaftlichen Methoden vor. Nun<br />

gilt aber: Vieles von dem, was uns begegnet, ist uns viel zu<br />

nah, als dass wir es nüchtern und in gewisser Weise kalt auf<br />

Abstand betrachten könnten. Das liegt im Kern an der Art<br />

und Weise, wie wir in der Welt existieren. Es liegt daran, dass<br />

wir als leibliche Wesen immer schon mit Haut und Haar in<br />

die Wirklichkeit eingebunden sind. Wir schweben der Welt<br />

nicht gegenüber, wir können uns nicht aus ihr lösen und alles<br />

wissenschaftlich sehen, sondern sind immer schon von ihr in<br />

nicht durchschaubarer Weise abhängig, lange bevor wir wissenschaftlich<br />

arbeiten wollen. Kein Mensch, auch der beste<br />

Wissenschaftler sieht nur wissenschaftlich auf die Welt. Wir<br />

alle haben Anteil an Erfahrungen, die uns sehr nah kommen<br />

können, Sinnerfahrungen, ästhetische Erfahrungen, Erfahrungen<br />

von Musik, Erfahrungen von Liebe und Zuneigung.<br />

Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe nimmt uns als<br />

körperliche Wesen ernst. Wir sind nicht nur Verstandestiere,<br />

sondern auch solche, die Wasser zum Leben brauchen. Wir<br />

sind ständig bedroht, wenn uns Flüssigkeit über längere<br />

Zeit fehlt, Wasser ist ein elementares Lebenselixier.<br />

9.<br />

Wir sind, schon bevor wir zu denken beginnen, leibliche<br />

Wesen und sind eng verbunden mit der uns umgebenden<br />

20


Aus den Gemeinden<br />

Wirklichkeit. Daraus folgt: Die Wirklichkeit lässt sich nicht<br />

einfach einteilen in objektiv und subjektiv. Es ist fatal zu meinen,<br />

etwas sei entweder objektiv, für alle in gleicher Weise<br />

gegeben, oder ganz subjektiv, so dass jeder einzelne sich eine<br />

eigene Meinung bilden kann. Tatsächlich gibt es sehr viele<br />

Zwischenzustände, tatsächlich ist die Wirklichkeit viel reicher,<br />

als es eine derart schlichte Zweiteilung darstellen könnte.<br />

Und auch für diese Zwischenzustände kann und muss man<br />

Wahrheit reklamieren. Ein Philosoph hat einmal gesagt:<br />

Wenn die europäischen Philosophen über die Wirklichkeit<br />

nachdenken, denken sie an Tische, Stühle, Steine oder<br />

Schreibmaschinen, aber nicht an Windhauch, Abendkühle,<br />

Atmosphären, Farbeffekte. Doch sind es gerade diese<br />

schwerer greifbaren Zustände und Phänomene, die unser<br />

Leben reicher machen.<br />

10.<br />

Und hier kommt der Heilige Geist ins Spiel. Denn der Heilige<br />

Geist ist eben jener Geist, der von Beginn an als Windhauch,<br />

als Lebensatem, als Flamme vorgestellt wurde. Dies<br />

sind alles Erscheinungen, die kommen und gehen. Sie sind<br />

nicht stet und fest, sondern wandelbar. Der Geist weht, wo er<br />

will. Doch der Geist kann als Heiliger Geist, der von Gott<br />

geschickt ist, Wahrheit tragen. Dieser Geist ist nicht objektiv<br />

zu finden. Wir könnten keinen Detektor bauen, der den Heiligen<br />

Geist misst. Der Heilige Geist hinterlässt keine Spuren auf<br />

Fotoplatten, er gehorcht nicht den Gesetzen der Optik. Er ist<br />

aber auch nicht subjektiv. In der Bibel gibt es viele Geschichten,<br />

die zeigen, wie der Geist Menschen miteinander verbindet,<br />

sie zusammenführt, wie er zum Beispiel zu Pfingsten große<br />

Verständigungsprozesse auslöst und Gemeinsamkeit schafft.<br />

Da hat sich nicht jeder einfach nur das gedacht, was ihm<br />

gerade einleuchtete. Der Heilige Geist verbindet Menschen.<br />

Der Geist ist also weder subjektiv noch objektiv.<br />

11.<br />

Es gibt in der Tat vieles, was sich der sauberen Aufteilung<br />

zwischen subjektiv und objektiv entzieht. Zum Beispiel: Wie<br />

sollen wir eine Atmosphäre eines Raumes beurteilen? Jeder<br />

Raum hat eine bestimmte Atmosphäre. Wenn wir einen Raum<br />

betreten, spüren wir diese Atmosphäre. Nun kann man hier<br />

zweierlei beobachten: 1. Die Atmosphäre ist nicht in uns<br />

drinnen, sie ist draußen, wir können in sie hinein, wir können<br />

aber auch aus ihr herausgehen. 2. Eine Atmosphäre wird in<br />

der Regel von allen ähnlich wahrgenommen. Aus beidem<br />

folgt: Eine Atmosphäre ist offenkundig nicht einfach subjektiv.<br />

3. Eine Atmosphäre ist aber auch nicht objektiv, wir<br />

werden nie eine Maschine bauen können, die uns die Atmosphäre<br />

so anzeigt wie etwa die Luftfeuchtigkeit.<br />

Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe vereint die<br />

Menschen, die den Täufling begleiten. Er oder sie wird in<br />

ihre Mitte hinein genommen. Der Geist des Geschehens kann<br />

von den Menschen gespürt werden, auch wenn er nicht zu<br />

fassen oder gar zu manipulieren ist.<br />

12.<br />

Wie können wir aber nun die Wahrheit dieser Erlebnisse<br />

ausdrücken? Wie können wir die Wahrheit von Liebe ausdrücken<br />

oder von Atmosphären, die Wahrheit einer<br />

Freundschaft? Das geht oft nur indirekt, die Sprache trägt<br />

uns in diesen Sphären nicht mehr so gut. Deshalb ist aber<br />

das, was wir nur schwer beschreiben können, nicht weniger<br />

wirklich und auch nicht weniger wahr! Wenn wir von unserer<br />

Liebe, Freundschaft, Atmosphären reden wollen,<br />

müssen wir Bilder gebrauchen. Wenn wir grundlegende<br />

Werte zum Ausdruck bringen wollen, wissen wir, dass auch<br />

sehr viele Worte nicht weit tragen, unser konkretes Handeln<br />

mehr sagen kann als tausend Worte. Wir sind also in vielen<br />

Bereichen unserer Wirklichkeit und gerade bei denen, die<br />

uns besonders wichtig sind, oft mehr oder minder sprachlos<br />

und auch oft hilflos, sie anderen Menschen deutlich zu<br />

machen. Sind sie deshalb nicht wahr?<br />

13.<br />

Und bezogen auf diese Sphären gilt nun: Das, was wir heute<br />

nur mit Schwierigkeiten beschreiben können, konnten natürlich<br />

auch die Menschen früherer Zeiten nur mit Schwierigkeiten<br />

beschreiben! Wir sind als moderne Menschen nicht in<br />

der Lage, besser damit umzugehen als die biblischen Autoren,<br />

aber auch nicht schlechter! Manches ändert sich bei<br />

allem Fortschritt nie. Auch in hundert Jahren werden frisch<br />

Verliebte um Worte ringen, um ihrer Liebe Ausdruck zu<br />

geben. Die biblischen Texte sind in dieser Hinsicht nicht<br />

einfach alt, ihre Autoren standen vor denselben Problemen<br />

wie wir heute. Wir erleben Gott in Zuwendung und Geborgenheit.<br />

Wie beschreibe ich aber Geborgenheit? Wenn ich<br />

an den Kontrast eines wilden Meeressturms denke, ist der<br />

Bauch eines Fisches sehr einleuchtend. Dieses Bild nun<br />

aber kann Wahrheit tragen, die weit darüber hinaus geht,<br />

was ich isoliert als subjektiv erlebe.<br />

Bezogen auf das Beispiel der Taufe: Die Taufe nutzt Wasser.<br />

Auch wir brauchen Wasser zum Leben, wie die Menschen<br />

vor 2000 Jahren und wie die Menschen in 2000 Jahren.<br />

Die Taufe vereint Menschen wie vor 2000 Jahren und wie<br />

in 2000 Jahren. In und mit der Taufe vermittelt sich der<br />

Heilige Geist vor 2000 Jahren, heute und in 2000 Jahren.<br />

14.<br />

Wenn wir also berücksichtigen, dass es auch für uns heute<br />

Wahrheiten gibt jenseits des wissenschaftlich Beschreibbaren,<br />

dann können wir leichter mit den biblischen Texten<br />

umgehen. Wir brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben,<br />

unsere Hilflosigkeit spiegelt unsere menschliche Bedingung.<br />

Kein Fortschritt wird uns in der Zukunft helfen, die Wahrheit<br />

von Geborgenheit, von Vertrauen, von Liebe, von<br />

Werten, von ästhetischen Erfahrungen besser zum Ausdruck<br />

zu bringen. Deshalb sind die „alten“ Bilder, die etwa<br />

Jona im Bauch eines Fisches zeigen, während das<br />

Meer tobt, nach wie vor kräftig. Diese Bilder zeigen nichts<br />

Objektives, nichts, was sich historisch beweisen ließe, sie<br />

zeigen aber auch nichts Subjektives, also nur Meinungen<br />

einzelner Menschen. Diese Bilder zeigen etwas von den<br />

Kräften Gottes, die diese Welt durchziehen, die wir erfahren<br />

können. Von der Begegnung mit Gott reden die biblischen<br />

Geschichten. Sind sie also wahr? Ja, sie sind wahr, sie zeugen<br />

von einer Wahrheit, für die uns oft die Worte fehlen.<br />

Deshalb müssen wir kreativ sein, deshalb müssen wir Geschichten<br />

erzählen. Das ist keine Schwäche, sondern eine<br />

Stärke: Es macht unsere Wirklichkeit bunter, bewegter und<br />

interessanter.<br />

21


Königsdorfer Schätze<br />

Schätze um die Hildeboldkirche:<br />

Der Brunnen<br />

Die Hochzeit zu Kana findet direkt<br />

an der Hildeboldkirche statt…<br />

etwas genauer gesagt: Eine symbolische<br />

Darstellung der Ereignisse, die uns im<br />

Johannesevangelium überliefert sind<br />

(siehe Joh 2). Sechs steinerne Krüge<br />

laufen über von Flüssigkeit. Jesus war<br />

bekanntlich mit seiner Mutter und seinen<br />

Jüngern zu einer Hochzeit eingeladen,<br />

und dann stellte sich heraus:<br />

Der Wein ist alle. Der Herr lässt die<br />

Diener sechs große Krüge mit Wasser<br />

füllen, und dann ereignet sich etwas<br />

Umwerfendes…<br />

Auf meine Frage an Hans Köllen, ob<br />

man nicht an Wein gedacht hatte, der<br />

über die Krüge hinaus fließe, machte<br />

dieser praktische finanzielle und vor<br />

allem hygienische Gründe geltend. Mit<br />

ihm, dem langjährigen Vorsitzenden<br />

des damaligen Pfarrgemeinderats St.<br />

Sebastianus, konnte ich einen Zeitzeugen<br />

der Anfänge des Hildeboldzentrums<br />

befragen, der sich über viele Jahre<br />

sehr in den damaligen Gremien engagiert<br />

hatte. Neben der Hochzeit zu Kana<br />

symbolisiere der Brunnen die überfließende<br />

Liebe Gottes sowie den<br />

Kreislauf des Lebens und außerdem<br />

die besondere Nähe zum Kölner Dom.<br />

Klar, über dem Brunnen erhebt sich eine<br />

gotische Fiale mit einer Spitze, die mit<br />

sogenannten Krabben besetzt ist, und<br />

wird von einer Kreuzblume gekrönt – so<br />

als habe jemand das Ganze vom Dom<br />

abgeschraubt und in einer Nacht- und<br />

Nebelaktion hier aufgestellt. So war es<br />

natürlich nicht. Unsere Pfarrgemeinde<br />

hatte schon seit längerer Zeit Kontakt<br />

mit dem damaligen Dombaumeister<br />

Prof. Dr. Arnold Wolff gepflegt. Dieser<br />

kam immer wieder zu Lichtbildvorträgen<br />

nach Königsdorf oder lud zu<br />

Besichtigungen der Kathedrale ein.<br />

Er stellte uns auch die ausrangierte,<br />

das heißt nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

von der Nordfassade des Doms abgenommene<br />

Fiale für unseren Hildeboldbrunnen<br />

zur Verfügung. Dieser<br />

Brunnen, vom Künstler Paul Nagel<br />

konzipiert, war am 23. September 1978<br />

zum Auftakt der „Hildeboldwoche“<br />

eingeweiht worden. Sie sollte ein Zeichen<br />

der besonderen Verbundenheit<br />

des Ortes mit dem Erzbistum Köln<br />

sein. Stimmt, dachte ich, denn bekanntlich<br />

hielt sich ja, wenn wir den<br />

alten Überlieferungen trauen dürfen,<br />

in unserem Gebiet ein gewisser Hildebald<br />

oder Hildebold auf, der zur<br />

Zeit des Kaisers Karls des Großen von<br />

787 bis 818 als Erzbischof von Köln<br />

amtierte. Man glaubte lange, auf ihn<br />

gehe der Vor-Vorgängerbau des jetzigen<br />

Doms zurück, aber dies dürfte wohl<br />

eher unwahrscheinlich sein.<br />

Damit erklärt sich natürlich auch der<br />

Name der Kirche, und wie Hans Köllen<br />

schmunzelt erzählte, die Verwirrung<br />

mit einem anderen Namen. Doch der<br />

Reihe nach. Als seinerzeit der Neubau<br />

des Hildeboldzentrums mit seiner<br />

Kirche anstand, war sehr schnell klar,<br />

diese dem Namen des bekannten Erzbischofs<br />

zu geben. Dafür hatte sich<br />

wohl auch sein späterer Nachfolger,<br />

Erzbischof Josef Kardinal Höffner,<br />

stark gemacht. Ja, er wollte dies sogar<br />

mit dem Papst in Rom besprechen, da<br />

Hildebold offiziell nicht heiliggesprochen<br />

worden war.<br />

Als dann klar wurde, dass man hier<br />

nicht weiterkam, und die Weihe der<br />

Kirche anstand, hatte der damalige<br />

Pfarrer Hans-Joachim Kampmann die<br />

Idee, Reliquien, also Überreste von<br />

einem anderen Heiligen, beizusteuern.<br />

Und dieser polnische Heilige, ein Jesuitenpater,<br />

der im 17. Jahrhundert für<br />

seinen Glauben gestorbenen war, hieß<br />

Andreas Bobola. Und so kommt es also,<br />

dass die <strong>kath</strong>olische Pfarrgemeinde<br />

in Königsdorf wahrscheinlich weltweit<br />

die Einzige ist, die mit drei Namen<br />

umschrieben werden kann: Unser<br />

22


Königsdorfer Schätze<br />

Brunnen befindet sich in der Gemeinde<br />

St. Sebastianus vor der auf den Namen<br />

des Hl. Andreas Bobola geweihten<br />

Hildeboldkirche im Hildeboldzentrum.<br />

Dieses war vom Architekten Günter<br />

Hagen um einen Innenhof herum entworfen<br />

worden. Ein Raumerlebnis<br />

besonderer Art bietet die Hildeboldkirche.<br />

Als ich sie 2004 das erste Mal<br />

von außen sah, dachte ich: Was ist das<br />

denn für eine Trutzburg? Und ich war<br />

überrascht über den hellen Innenraum,<br />

obwohl keine Fenster direkt zu sehen<br />

waren. Dies liegt an der pfiffigen Idee<br />

des Architekten, langgezogene Lichtbahnen<br />

in den vortretenden Ecken zu<br />

installieren.<br />

Hans Köllen berichtete, dass der Raum<br />

noch unter Pfarrer Thomé als Konzilskirche<br />

konzipiert worden war, das<br />

heißt alle Mitfeiernden sollten sich um<br />

den Altar herum versammeln, um so<br />

aktiv an der Liturgie teilnehmen zu<br />

können. Dann kam es zum Pfarrerwechsel,<br />

und so nahm Pfarrer Joachim<br />

Kampmann zusammen mit den Gremien<br />

die eigentliche Ausgestaltung in<br />

die Hand. Geweiht wurde St. Andreas<br />

Bobola (unsere Hildeboldkirche) am<br />

16. Oktober 1976 und erhielt zusätzlich<br />

zum Altar mit seinem Triumphbogen<br />

noch eine besondere Orgel, die als<br />

Turm mit Pfeifen aus der alten Sebastianuskirche<br />

konzipiert wurde. Auf<br />

der gegenüberliegenden Seite wurde<br />

später der sogenannte „Lebensbaum“<br />

aufgestellt, dessen Kruzifixus vor einem<br />

Jahr einer der Stars während einer großen<br />

Ausstellung in Köln gewesen war.<br />

Wir stellten fest, dass die Kirchengestaltung<br />

in sich stimmig ist, allerdings<br />

gibt es sicherlich noch Verbesserungsbedarf.<br />

So erscheint das Bild der Gottesmutter,<br />

ein Ausschnitt aus dem polnischen<br />

Wallfahrtsort Tschenstochau,<br />

über dem Marienaltar inzwischen sehr<br />

ausgeblichen, und auch der Sitz des<br />

Vorsteherdienstes, den ich scherzhaft<br />

die drei roten Plüschsofas nenne, könnte<br />

eine angemessenere Form erhalten, indem<br />

sie die Gestaltung der Bänke aufgreift.<br />

Das wird sicherlich zu einem<br />

späteren Zeitpunkt zu diskutieren sein.<br />

Kehren wir nochmals zu dem Brunnen<br />

zurück. Nicht weit davon entfernt steht<br />

eine dunkelfarbige Gruppe, die die<br />

Kreuzabnahme zeigt. Sie wurde von<br />

Helmut Moos gestaltet. Wie mir Andrea<br />

Lersch-Scholz, langjährige Vorsitzende<br />

im damaligen Pfarrgemeinderat<br />

St. Sebastianus/St. Ulrich und Leiterin<br />

der Pfarrbücherei, mitteilte, sollte diese<br />

Kreuzigungsgruppe buchstäblich entdeckt<br />

werden: Indem ich mich in die<br />

nach hinten offenen und mit Sehöffnungen<br />

versehenen Figuren hineinstelle,<br />

kann ich immer wieder neue<br />

Perspektiven auf die Passion einnehmen.<br />

Vom Kreuzesgeschehen her, dem die<br />

Auferstehung folgte, ist auch die<br />

Hochzeit zu Kana zu verstehen. Denn<br />

Jesus antwortet seiner Mutter, die ihn<br />

auf die Misere hinweist, zunächst etwas<br />

ungehalten: „Meine Stunde ist noch<br />

nicht gekommen.“ Der Evangelist<br />

spielt mit der „Stunde“ auf das Geschehen<br />

am Kreuz und das Osterereignis<br />

an, das noch ausstand. Doch<br />

gerade von diesem her können wir die<br />

Hochzeit zu Kana deuten: Mit der<br />

Auferstehung hat Christus uns allen<br />

die Hoffnung auf das nicht mehr endende<br />

Festmahl geschenkt, das der<br />

Prophet Jesaja im Alten Testament<br />

ankündigte. Und hier geht es auch um<br />

die erlesensten Speisen und Weine,<br />

die Gott einmal kredenzen wird (siehe<br />

Jes 25, 6-8). Das Zeichen, das Jesus<br />

damals gewirkt hat, weist also voraus<br />

auf eine Zeit, die schon angefangen hat.<br />

Und damit ist unser hier beschriebener<br />

Königsdorfer Schatz seinerseits ein<br />

Hinweis auf einen Schatz, der einfach<br />

nur Überfülle bedeutet.<br />

Denn wie antwortete ein alter Kirchenlehrer<br />

auf die Frage, wie lange denn<br />

die Menschen von dem köstlichen<br />

Wein der Hochzeit zu Kana getrunken<br />

hätten, schmunzelnd: Wir Christen<br />

trinken noch immer davon!<br />

Thomas Wolff, Pfarrvikar<br />

23


Urban Gardening<br />

Kleiner Garten,<br />

großes Glück<br />

„Schau an der schönen Gärten Zier…“<br />

– Michelle Obama hat ihn, wir haben<br />

ihn, wann werden Sie ihn wollen –<br />

den Gemüsegarten? Denn die Gärten<br />

kommen zurück in unsere Städte. Dabei<br />

ist die Selbstversorgung mit – gesundem<br />

– Gemüse nicht der Hauptzweck,<br />

im Vordergrund stehen die Bewegung<br />

an der frischen Luft, die Begegnung<br />

mit Gleichgesinnten, das Erleben<br />

der Jahreszeiten und die Achtsamkeit,<br />

mit der besonders Kinder das<br />

Heranwachsen der Pflanzen begleiten.<br />

Für Schrebergärten gibt es lange Wartelisten,<br />

außerdem muss man zahlreiche<br />

Auflagen erfüllen und sich für längere<br />

Zeit binden. Das ist für viele aus beruflichen<br />

Gründen schwierig. Wer trotzdem<br />

seinen Kindern die Natur näherbringen<br />

will, sich dabei gesund ernähren<br />

möchte, kann in unserer Nähe auf<br />

Parzellen zurückgreifen, die auch dem<br />

unerfahrenen Gärtner reiche Ernte versprechen.<br />

An der Bonnstraße und an der<br />

Widdersdorfer Landstraße in Weiden<br />

gibt es solche Gelände. Dort werden<br />

auf 50 oder 100 Quadratmetern vom<br />

Bauern bis zu 20 Sorten Gemüse und<br />

Blumen gesät und gesetzt, die dann gehegt<br />

und gepflegt sein wollen – ökologisch,<br />

ohne Einsatz der chemischen<br />

Keule.<br />

Friedrike T. und ihre Familie hat so eine<br />

Parzelle, mittlerweile im vierten Jahr.<br />

Welche Erfahrungen hat sie gemacht?<br />

Zunächst einmal, dass neben dem total<br />

verwilderten Grundstück ein exakt gepflegtes<br />

sein kann. Es werden Ratschläge<br />

ausgetauscht, in regelmäßigen<br />

Abständen kann man sich fachlichen<br />

Rat einholen. Das Gelände ist „Bioland“-zertifiziert,<br />

aber wenn ein Nachbar<br />

seine Kartoffelkäfer nicht absammelt...<br />

Auch Bio-Gärtner haben ihre<br />

Probleme, zum Beispiel mit Tauben –<br />

da hilft nur Vlies. Mit Schnecken, die<br />

bei mir ihr Unwesen treiben, gibt es<br />

keine Schwierigkeiten: Ihre Gelege<br />

werden beim herbstlichen Umpflügen<br />

zerstört.<br />

Die Kartoffeln, Zucchini und Salate aus<br />

dem eigenen Garten schmecken unvergleichlich<br />

gut, leider gibt es auch Mitbürger,<br />

die „da ernten, wo sie nicht<br />

gesät haben“, das heißt die Feldfrüchte<br />

schlicht gesagt geklaut haben. Das ist<br />

nun kein Mundraub mehr, sondern<br />

Diebstahl. Wenn es neulich in einem<br />

Zeitungsartikel heißt, man würde das<br />

eher sportlich nehmen – wenn Sie Ihre<br />

Nachbarn zum großen Kürbissuppen-<br />

Essen eingeladen haben und die Kürbisse<br />

sind weg – da wäre man gerne<br />

„sportlich“, um die Diebe einzuholen.<br />

Beginn und Ende der Gartensaison<br />

werden mit einem Fest gefeiert, der<br />

einzige Nachteil ist laut Friedrike T.,<br />

dass Wintergemüse wie Rosenkohl<br />

und Feldsalat nicht auf dem Gelände<br />

bleiben kann.<br />

Der Gartenneuling, der mal ausprobieren<br />

möchte, braucht nicht das gesamte<br />

Equipment einzukaufen: Von der<br />

Gießkanne nebst Wassertank bis zu<br />

Spaten und Harke ist alles vorhanden,<br />

meistens sogar im Zwergenformat. In<br />

meinen Augen hat das einen großen<br />

pädagogischen Wert: Das Kind, das<br />

eine Möhre oder Gurke gehütet, begossen<br />

und beim Wachsen beobachtet<br />

24


hat, wird sie in der Schule kaum in<br />

den Mülleimer werfen. In Deutschland,<br />

wo die Lebensmittelpreise im Gegensatz<br />

zu unseren mitteleuropäischen<br />

Nachbarn niedrig und alle Gemüse zu<br />

jeder Zeit verfügbar sind, wünsche ich<br />

mir mehr Achtsamkeit und Wertschätzung<br />

unserer Nahrungsmittel.<br />

Die neue Lust am Garten geht aber<br />

noch weiter. In früheren Zeiten gab es<br />

im Dorf die „Allmende“ oder auch<br />

den Dorfanger – im Schwarzwald oder<br />

in Mecklenburg-Vorpommern haben<br />

die Dorfwiese mit Teich zum Entenund<br />

Gänsepaddeln oder gelegentlichem<br />

Löschbedarf die Zeiten überstanden<br />

–, heute heißt das „Urban<br />

Gardening“. Da gibt es die Stadt Andernach,<br />

wo rund um die Stadtmauer<br />

10.000 Quadratmeter städtisches Gelände<br />

in einen großen Gemüsegarten<br />

umgewandelt wurden. 20 Langzeitarbeitslose<br />

kümmern sich um Saat und<br />

Pflege – und jeder Bürger kann ernten.<br />

Als 101 (!) Tomatensorten reiften,<br />

wurde ein großes Tomatenfest gefeiert.<br />

Inzwischen gibt es in vielen Städten<br />

Initiativen, die Baubrachen und Indus-<br />

w&s_AZ_17x12_Team Kdorf:Layout 1 18.02.13 10:33 Seite 1<br />

triebrachen bepflanzen<br />

möchten. Bei<br />

letzteren muss natürlich kritisch auf<br />

die Altlasten geschaut werden – und<br />

bei allen Flächen auf die Bodenbeschaffenheit,<br />

die Lichtverhältnisse<br />

usw. Das scheint mir, die mit dem damals<br />

lebenserhaltenden Garten aufgewachsen<br />

ist und immer noch leidenschaftlich<br />

gärtnert, ein Problem zu<br />

sein: Viele gut gemeinte Projekte<br />

scheitern am mangelnden Fachwissen.<br />

Auch ein ökologisch bearbeiteter Garten<br />

muss gedüngt werden (nur eben mit<br />

Naturdünger), Böden müssen verbessert,<br />

Viecher aller Art verjagt werden,<br />

sonst wird das nichts.<br />

Dabei sind die Grenzen vom „Urban<br />

Gardening“ zum „Guerilla Gardening“<br />

fließend – Letzteres war ursprünglich<br />

Ausdruck einer Protestbewegung, man<br />

warf „Saatbomben“ aus Erde und Blumensamen<br />

vom Fahrrad ins Ödland<br />

oder in Baumscheiben. Nun kenne ich<br />

in Königsdorf Mitbürger, die ihre<br />

überflüssigen Stauden im Wald entsorgen.<br />

Aber die Taglilie oder der spillerige<br />

Buchsbaum werden am Waldrand<br />

nie anwachsen, weil das Licht fehlt –<br />

also keine Ausrede!<br />

Mein Fazit: Wenn Sie gerne<br />

Ihren Salat oder Ihre Tomaten<br />

eine halbe Stunde nach der<br />

Ernte essen möchten – versuchen<br />

Sie es doch einmal!<br />

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25


aus den gemeinden<br />

Eine Standortbestimmung nach 13 Jahren<br />

ökumenischer Gemeindepartnerschaft in Königsdorf<br />

2000 – 2013<br />

Wo stehen wir jetzt, und wie geht es weiter?<br />

von Pfarrerin Monika Weinmann und Pastor Thomas Wolff<br />

Eine kurze Anmerkung zu Beginn: Die Gemeindepartnerschaft zwischen der Katholischen<br />

Pfarrgemeinde St. Sebastianus und der Evangelischen Gemeinde Königsdorf hat eine<br />

lange Vorgeschichte. Im Jahr 2000 hatten Pfarrerin Monika Weinmann und der damalige<br />

Pfarrer Rolf Apholte die Vereinbarung über die ökumenische Gemeindepartnerschaft<br />

in einer liturgischen Feier besiegelt. Vorausgegangen war das jahrelange intensive<br />

Engagement vieler Gemeindemitglieder sowie der früheren Pfarrer Helmut Schmale und<br />

Hans-Joachim Kampmann. Unser Artikel konzentriert sich auf die gemeinsame Zeit seit<br />

Herbst 2004.<br />

Während des Neujahrsempfangs 2013<br />

der Katholischen Pfarrgemeinden<br />

St. Sebastianus und St. Ulrich sagte<br />

Pfarrerin Monika Weinmann schmunzelnd<br />

zu Pastor Thomas Wolff: „Weißt<br />

du noch? Unsere Zusammenarbeit begann<br />

mit einer Konfliktmoderation…“<br />

Monika Weinmann spielte damit auf das<br />

Pfingstfest 2005 an. Dabei ging es um<br />

einen Konflikt, der sich an dem Verzicht<br />

des noch neuen <strong>kath</strong>olischen Pfarrers Thomas<br />

Wolff entzündete, am ökumenischen Pfingstgottesdienst<br />

liturgisch mitzuwirken, in dem auch<br />

die Feier eines evangelischen Abendmahls vorgesehen war.<br />

Im Anschluss daran fand ein moderiertes Gespräch mit<br />

vielen Gemeindemitgliedern statt. Später gab es so manche<br />

weitere Auseinandersetzung. War damit alles vorbei in Sachen<br />

Ökumene? Nein, es entstand ein neues Miteinander! Die<br />

beiden Geistlichen fanden mehr und mehr zusammen. Das<br />

gegenseitige Vertrauen wuchs, und neue<br />

Formen konnten sich entfalten.<br />

Dazu gehört etwa die Platzierung des<br />

ökumenischen Erntedankgottesdienstes.<br />

Pfarrer Wolff meinte damals in einem<br />

Gespräch im Erzbistum Köln: „Katholische<br />

Kirche kann nicht nur verbieten,<br />

da muss auch mal was Positives kommen…“<br />

Den Durchbruch brachte die<br />

Idee, eine alte Tradition der Kirche<br />

aufzugreifen, die vor allem in den Orden<br />

ihren Platz hat, nämlich morgens, mittags<br />

und abends die Tagzeitenliturgie zu feiern. Daraus<br />

entwickelten wir den ökumenischen Gottesdienst zur Mittagszeit,<br />

der seit 2008 regelmäßig gefeiert wird. Terminlich<br />

ist mit diesem Gottesdienst inzwischen der ökumenische<br />

Neuzugezogenen-Empfang verknüpft.<br />

An weiteren großen Aktionen sei die Öffentlichkeits-Kampagne<br />

genannt, die im Jahr 2006 unter dem Motto: „Du<br />

bist mehr! – Wir halten den Himmel<br />

offen“ stattfand und an der sich alle<br />

evangelischen und <strong>kath</strong>olischen Gemeinden<br />

im Frechener Stadtgebiet beteiligten.<br />

Aus dieser Aktion ging die<br />

ökumenisch ausgerichtete Feier des<br />

Osterfeuers hervor, die zunächst auf<br />

dem Mellerhof stattfand und seit 2008<br />

auf der Wiese hinter der Sebastianuskirche<br />

von den Pfadfindern ausgerichtet<br />

wird. Viele Menschen, auch junge<br />

Familien, nehmen an dieser Feier mit<br />

anschließendem gemütlichen Beisammensein<br />

teil.<br />

Mit zwei großen Willkommensfesten<br />

begrüßten wir die Bewohner der Neu-<br />

26


aus den gemeinden<br />

baugebiete Atrium (2007) und Auf dem Rotental (2012).<br />

Letzteres wurde gemeinsam mit der Integrativen Caritas-<br />

Kindertagesstätte St. Katharina ausgerichtet. Mit der<br />

Initiative der Nachbarschaftshilfe „Kölsch Hätz“ hat die<br />

Ökumene in Königsdorf einen klar diakonischkaritativen<br />

Schwerpunkt gesetzt.<br />

Neben vielen Gottesdiensten sollen auch die bestehenden<br />

Foren und Gruppen nicht vergessen werden, sei es der<br />

ökumenische Gesprächskreis, in dem zum Beispiel Pfarrerin<br />

Weinmann und Pfarrvikar Wolff zum Thema Kirchenverständnis<br />

diskutierten (siehe IM TEAM-Ausgabe Mai<br />

2008), sowie der ökumenische Krankenhausbesuchsdienst.<br />

Auf <strong>kath</strong>olischer Seite bringen seit einigen Jahren massive<br />

Veränderungen in schneller Abfolge immer wieder Unruhen<br />

mit sich, die allen Beteiligten viel Kraft abverlangen.<br />

Schon Pfarrer Rolf Apholte verstärkte die Zusammenarbeit<br />

der beiden <strong>kath</strong>olischen Gemeinden St. Sebastianus<br />

und St. Ulrich und richtete einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat<br />

ein. Darauf konnte Pfarrer Wolff ab 2004 aufbauen.<br />

Mit dem Projekt „Zukunft Heute“ initiierte das Erzbistum<br />

Köln starke Sparmaßnahmen, die erhebliche Veränderungen<br />

mit sich brachten, vor allem was die räumlichen Möglichkeiten<br />

angeht. Das Projekt „Wandel gestalten – Glauben<br />

entfalten“ setzte auf eine verstärkte Zusammenarbeit aller<br />

<strong>kath</strong>olischen <strong>Kirchengemeinde</strong>n in Frechen, die sich für eine<br />

Pfarreiengemeinschaft entschieden haben: So bleibt die<br />

Selbstständigkeit erhalten (acht Kirchenvorstände) – bei<br />

gleichzeitiger enger Zusammenarbeit (ein <strong>Kirchengemeinde</strong>verband,<br />

ein Pfarrgemeinderat mit drei Sach- und vier<br />

Ortsausschüssen, unter anderem für Königsdorf/Buschbell).<br />

In diesen vielen Veränderungen war es allen Beteiligten<br />

immer ein wichtiges Anliegen, der ökumenischen Gemeindepartnerschaft<br />

<strong>kath</strong>olischerseits ein festes Fundament zu<br />

geben. Ursprünglich war sie rechtlich im Pfarrgemeinderat<br />

St. Sebastianus verantwortet worden, der sich mit Buschbell<br />

zum gemeinsamen Pfarrgemeinderat St. Sebastianus/<br />

St. Ulrich zusammengetan hatte. Im Vorfeld der Pfarreiengemeinschaft<br />

beschloss der gemeinsame Pfarrgemeinderat<br />

Frechen in Abstimmung mit dem neuen Pfarrer Christof<br />

Dürig sowie dem Presbyterium auf evangelischer Seite, die<br />

Gemeindepartnerschaft folgendermaßen zu verankern: Die<br />

seinerzeit festgelegten Aufgaben wurden an den Ortsausschuss<br />

Buschbell/Königsdorf delegiert, seitens des Seelsorgeteams<br />

blieb Pfarrvikar Wolff der Ansprechpartner.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Auf <strong>kath</strong>olischer Seite steht ein neues Pastoralkonzept an.<br />

Alle Beteiligten stehen dafür ein, dass die ökumenische<br />

Gemeindepartnerschaft auch in diesem Konzept verankert<br />

bleibt. Über dieses Konzept wird der <strong>kath</strong>olische Pfarrbrief<br />

der Pfarreiengemeinschaft in Kürze informieren (siehe auch<br />

im Internet unter der Adresse „http://gemeinden.erzbistumkoeln.de/seelsorgebereich_frechen“).<br />

Auf evangelischer Seite stehen ebenfalls große Veränderungen<br />

an. Im Dezember 2012 wurde deutlich, dass Pfarrerin<br />

Monika Weinmann Mitte März 2013 die Gemeinde<br />

verlassen würde, um ihre neue Stelle als Landespfarrerin<br />

für Polizeiseelsorge in Köln und Region anzutreten. Die<br />

letzten drei Monate ihres Dienstes in Königsdorf waren<br />

davon bestimmt, im Gesamtpresbyterium der Evangelischen<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden die notwendigen Vorausset-<br />

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27


aus den Gemeinden<br />

zungen zu schaffen, um eine kompetente Nachbesetzung<br />

der Pfarrstelle zu ermöglichen. Entscheidend dafür war,<br />

eine 100-prozentige Freigabe der Königsdorfer Stelle in<br />

finanziell schwierigen Zeiten zu erreichen, was auch gelungen<br />

ist!<br />

Zurzeit ist das Presbyterium damit beschäftigt, Bewerbungen<br />

zu sichten und Bewerbungsgespräche zu führen. Wer auch<br />

Schreinerei Hüppeler<br />

Inhaber Wolfgang Hüppeler<br />

immer Monika Weinmann nachfolgen wird, eines ist sicher:<br />

Er oder sie wird die Weiterentwicklung der ökumenischen<br />

Gemeindepartnerschaft am Ort Königsdorf in seiner bzw.<br />

ihrer Dienstanweisung finden, da diese zum Leitbild der<br />

Evangelischen Gemeinde Königsdorf gehört.<br />

Darüber hinaus wird es in Gesamt-Weiden einschneidende<br />

strukturelle Veränderungen geben, die<br />

bis zu einer Gemeindeteilung reichen<br />

könnten. Denn das Einzugsgebiet der<br />

Gesamtgemeinde erscheint zu groß, um<br />

diese Aufgabe durch ein Gesamtpresbyterium<br />

vernünftig steuern zu können.<br />

Weiden umfasst zurzeit die Bezirke<br />

bzw. Gemeinden Brauweiler,<br />

Geyen/Sinthern/Manstedten, Königsdorf,<br />

Widdersdorf, Junkersdorf und<br />

Weiden/Lövenich mit rund 14.000<br />

Gemeindemitgliedern.<br />

Zurzeit gibt es noch keine eindeutige<br />

Beschlusslage, sondern viele Überlegungen,<br />

die in die eine oder die andere<br />

Richtung führen könnten. Das ist ja<br />

ein Merkmal der evangelischen Kirche<br />

im Unterschied zur <strong>kath</strong>olischen:<br />

Dass all diese mühsamen Strukturprozesse<br />

„von unten“ diskutiert und entschieden<br />

werden müssen und nicht<br />

„von oben“ verordnet werden können,<br />

was einem Presbyterium, weitgehend<br />

aus ehrenamtlichen Kräften bestehend,<br />

eine enorme Verantwortung zumutet.<br />

Eines aber scheint jetzt schon sicher:<br />

Die Gemeinden Brauweiler und Königsdorf<br />

werden in Zukunft verstärkt<br />

kooperieren und voraussichtlich im<br />

Jahr 2017 fusionieren. Parallel zur<br />

Königsdorfer Pfarrstellenbesetzung<br />

wird auch die Pfarrstelle in Brauweiler<br />

neu besetzt. So werden die beiden zukünftigen<br />

Pfarrer(innen) gemeinsam die<br />

Geschicke von Brauweiler und Königsdorf<br />

verantworten und eben auch<br />

für die Weiterentwicklung der Ökumene<br />

zuständig sein.<br />

In all diesen Umbrüchen auf <strong>kath</strong>olischer<br />

wie evangelischer Seite sind<br />

wir verbunden im Gebet und in der<br />

Bitte um den Heiligen Geist, der unsere<br />

ökumenischen Bemühungen beflügeln<br />

möge, so dass wahr wird, worum<br />

einst Jesus gebeten hat: „dass sie<br />

alle eins seien!“ (Johannes 17, 21)<br />

28<br />

Ich glaube, weil… Diesen Satzanfang<br />

möchte ich lieber umkehren: Weil ich<br />

glaube, kann ich mein Leben als sinnvoll<br />

und von Gottvertrauen getragen begreifen,<br />

durch alle Krisen und Zweifel<br />

hindurch.<br />

Anne, 65 Jahre


Aus den Gemeinden<br />

Neues<br />

aus der Pfarreiengemeinschaft Frechen<br />

In diesem Jahr entsteht das Pastoralkonzept der Pfarreiengemeinschaft<br />

Frechen. Es wird vom Pfarrgemeinderat<br />

verantwortet. Pfarrvikar Thomas Wolff hat in den wöchentlich<br />

erscheinenden Pfarrnachrichten eine kleine Kolumne<br />

eingerichtet, aus der wir im Folgenden die ersten sechs<br />

Kurztexte abdrucken. Die gesamte Reihe sowie umfangreiche<br />

weitere Informationen wird der neue Pfarrbrief<br />

aufgreifen.<br />

(1) Neues zum Pastoralkonzept<br />

Liebe Gemeindemitglieder, inzwischen laufen die Vorarbeiten<br />

zum Pastoralkonzept, das bis zum Herbst 2013 abgeschlossen<br />

sein sollte. Um Sie umfassend zu informieren,<br />

beginnen wir in dieser Ausgabe eine neue Reihe. Ihre Fragen<br />

wollen wir kurz beantworten.<br />

(2) Pastoralkonzept – wer hat sich denn so<br />

was ausgedacht?<br />

Seit 2008 haben sich unsere <strong>Kirchengemeinde</strong>n entschieden,<br />

als Pfarreiengemeinschaft eng zusammenzuarbeiten. Dazu<br />

gehörte die Wahl des Pfarrgemeinderates sowie die Einrichtung<br />

von Orts- und Sachausschüssen, außerdem neben<br />

den bestehenden Kirchenvorständen der Aufbau des <strong>Kirchengemeinde</strong>verbands.<br />

Das Miteinander und Zueinander der<br />

Gremien musste sich erst entwickeln. Nun geht es um die<br />

Festlegung von inhaltlichen Zielen. Vereinfacht gesagt: Wo<br />

wollen wir als Pfarreiengemeinschaft mit unseren acht Gemeinden<br />

in drei bis fünf Jahren hin?<br />

(3) Eine beliebte Frage lautet:<br />

Pastoralkonzept – was geht mich das an?<br />

Ich denke, eine ganze Menge. Schon jetzt werden Veränderungen<br />

spürbar, etwa im Bereich der Katechesen wie der<br />

Erstkommunion- oder Firmvorbereitung, die sich aus meiner<br />

Sicht bewährt haben. Außerdem werden die Ziele, die nun<br />

erarbeitet werden, nicht nur Auswirkungen auf das Ganze,<br />

sondern auch auf die Gemeinde vor Ort haben: Wo wollen<br />

wir in drei bis fünf Jahren hin? Der Pfarrgemeinderat hat<br />

die Ortsausschüsse gebeten, einmal auf ihre Situation in<br />

den Gemeinden zu schauen: Was gibt es für einmalige Traditionen<br />

und Besonderheiten, auf die wir einen Schwerpunkt<br />

legen sollten? Die eine Bereicherung für alle bieten?<br />

Mit der Konzentration ist unweigerlich die Frage verbunden:<br />

Wovon trennen wir uns? Was darf in guter Weise zu Ende<br />

gehen? Hier wird es auf ein gutes Miteinander von Pfarreiengemeinschaft<br />

und den einzelnen Gemeinden ankommen –<br />

und das geht aus meiner Sicht jede(n) von uns an.<br />

Inzwischen treffen erste Rückmeldungen auf unsere „Fortsetzungsgeschichte“<br />

ein – herzliche Einladung, Anmerkungen<br />

und Fragen zu stellen, die dann in die Kolumne<br />

mit einfließen können. Sie können sich gerne an mich<br />

wenden unter Telefon 9 91 02 10 oder per E-Mail an<br />

t.wolff@kirche-in-frechen.de.<br />

(4) Papier ist geduldig…?!<br />

Eine Frage bezog sich auf die Umsetzbarkeit des Pastoralkonzepts.<br />

Entsteht da nicht mal wieder so ein Papier mit<br />

schönen Aussagen, das aber später ungelesen in der<br />

Schublade verschwindet? Dem ist nicht so. Zum einen<br />

werden nicht nur Ziele benannt (wo wollen wir, von heute<br />

an gesehen, in drei bis fünf Jahren angekommen sein?),<br />

sondern auch eine Zielüberwachung festgeschrieben: Auf<br />

welche Weise und wann wird überprüft, was wir erreicht<br />

haben? Wie weit ist es von den ursprünglich festgelegten<br />

Zielen entfernt? Zum anderen geht es um einen ehrlichen<br />

Blick auf die Ressourcen, das heißt auf die vorhandenen<br />

Möglichkeiten, also: Welche Räumlichkeiten stehen zur<br />

Verfügung, wie sieht das finanzielle Polster aus? An dieser<br />

Stelle ist es wichtig, dass in der schon benannten Steuerungsgruppe<br />

der <strong>Kirchengemeinde</strong>verband vertreten ist,<br />

über den wiederum die Kirchenvorstände informiert sind.<br />

An erster Stelle stehen die personellen Möglichkeiten: Haben<br />

wir Christen, die sich für ein Ziel ehren- oder hauptamtlich<br />

einsetzen? Diese Fragestellungen zeigen meines Erachtens,<br />

dass das Konzept „geerdet“ sein wird…<br />

(5) Wer hat sich denn das Ganze ausgedacht?<br />

Einige mögen sich zu Beginn des Ganzen gefragt haben:<br />

Wer ist denn auf diese (Schnaps?)-Idee gekommen? Das<br />

Pastoralkonzept hat der Erzbischof von Köln für jeden<br />

Seelsorgebereich vorgeschrieben. Und dies aus einem sinnvollen<br />

Grund: In einem ersten Schritt waren mit den Projekten<br />

„Zukunft Heute“ und „Wandel gestalten“ die finanziellen,<br />

räumlichen und auch die personellen und strukturellen<br />

Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht worden.<br />

Nun sollte es um die inhaltliche Ausgestaltung der pastoralen<br />

Entwicklung in den Seelsorgebereichen gehen. Zum<br />

einen hat Joachim Kardinal Meisner Themenbereiche vorgegeben,<br />

die sich an den Grundvollzügen von Kirche-Sein<br />

orientieren (Gottesdienstfeier, Glaubensverkündigung, Dienst<br />

am Nächsten) sowie die Zielgruppen Familie/Ehe, Kinder/<br />

Jugend und den missionarischen Aspekt im Blick haben.<br />

Zum anderen lässt er jedem Seelsorgebereich ausdrücklich<br />

freie Hand, die Themen und Fragen zu behandeln, die vor<br />

Ort eine wichtige Bedeutung haben.<br />

(6) Drehen wir uns nicht zu sehr um uns<br />

selbst?<br />

Ein Leser fragt nach den Menschen in Frechen, die sich der<br />

29


AUS DEN GEMEINDEN<br />

Kirche zugehörig fühlen, aber nur zu bestimmten Anlässen<br />

mit ihr in Kontakt kommen, und führt aus: „Wie könnten<br />

wir ihnen begegnen? Wie kann man eventuell als Pfarreiengemeinschaft<br />

mit ihnen in Kontakt treten, um herauszubekommen,<br />

wo ihnen ,der Schuh drückt‘ und wie ihnen das<br />

Evangelium in einer zeitgemäßen und verständlichen Weise<br />

nähergebracht werden kann?“ Dafür soll das Pastoralkonzept<br />

ein Bewusstsein entwickeln. Dazu schauen wir im Vorspann<br />

auf die Lebenswelt der Menschen hier in Frechen und entfalten<br />

das bekannte Leitbild. Wir wollen ja „Licht für Frechen“<br />

sein, nicht Licht in Frechen (und damit nur für eine<br />

Schar Auserwählter). Und schließlich soll der Text so geschrieben<br />

sein, dass es auch Kirchen-Interessierte, aber eher<br />

Fernstehende erreicht, das heißt wir wollen keine Spezialbegriffe<br />

verwenden, sondern verständliche Worte.<br />

Für die Steuerungsgruppe: Thomas Wolff, Pfarrvikar<br />

Katholischer<br />

Kleinkindgottesdienst –<br />

The Next Generation<br />

Der Kleinkindgottesdienst für die Kinder bis zum Kommunionsalter<br />

ist eine schon seit vielen Jahren liebgewonnene<br />

Institution in unserer Gemeinde St. Sebastianus. So wurden<br />

schon viele Kleinkinder auf spielerische Art an den Gottesdienst<br />

und die Liturgie herangeführt.<br />

Die Kinder treffen sich zunächst mit ihren Eltern im Hildeboldsaal.<br />

Neben dem gemeinsamen Gesang werden Bibelgeschichten<br />

vorgelesen, es wird gebastelt, und jeder kann sich<br />

aktiv in die Gestaltung einbringen. Pünktlich zur Gabenbereitung<br />

wechselt die Kleinkindgottesdienstgruppe dann<br />

vom Hildeboldsaal in die Kirche, um mit der gesamten Gemeinde<br />

den weiteren Gottesdienst zu begehen.<br />

Nach vielen Jahren in der Verantwortung der Organisation<br />

und Durchführung dieses Gottesdienstes verabschiedeten sich<br />

zum Ende des Jahres 2012 die Mitglieder des bisherigen<br />

Teams. Wir danken ihnen ganz herzlich für die tatkräftige<br />

Unterstützung in den vergangenen Jahren.<br />

Die nächste Generation steht nun bereit, denn die Tradition<br />

soll weiterbestehen, um den Jüngsten unserer Gemeinde die<br />

religiösen Werte unserer Gesellschaft zu vermitteln und mit<br />

auf den Weg durch das Leben zu geben.<br />

Am 5. Februar 2013 trafen sich Pfarrvikar Thomas Wolff,<br />

Gemeindereferentin Ute Hinzen und sieben interessierte<br />

Mütter zu einem ersten Gedankenaustausch über die künftige<br />

Gestaltung des Kleinkindgottesdienstes. Weitere Treffen<br />

sind geplant.<br />

Auch in Zukunft soll sich ein attraktives Angebot an interessierte<br />

Eltern und deren Kleinkinder richten. Dabei soll der<br />

Kleinkindgottesdienst wie bisher auch regelmäßig stattfinden.<br />

Interessierte Eltern, die sich aktiv in die Gestaltung des Kleinkindgottesdienstes<br />

einbringen wollen, sind herzlich aufgerufen,<br />

sich im Pfarrbüro zu melden!<br />

Michaela Wenzel und Birgit Maas<br />

PQ<br />

30<br />

Termine für Kleinkindgottesdienste:<br />

12. Mai 2013 • 16. Juni 2013 • 7. Juli 2013


AUS DEN GEMEINDEN<br />

Unser neuer „Kirchenvorstand<br />

St. Sebastianus“ stellt sich vor<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

im November des vorigen Jahres wurde von den Gemeindemitgliedern,<br />

der Katholischen Pfarre St. Sebastianus eine<br />

neue Zusammensetzung des Kirchenvorstands gewählt.<br />

Einige der bisherigen Mitglieder gaben ihr Amt ab und<br />

neue wurden dazu gewählt. Hiermit danken wir herzlich<br />

allen ehemaligen Kirchenvorstandsmitgliedern, für ihr<br />

großes Engagement, zum Wohl unserer Pfarrgemeinde.<br />

Auf den folgenden Seiten stellen sich die Mitglieder des<br />

aktuellen Kirchenvorstandes vor:<br />

ULRIKE<br />

Kirchenvorstandsmitglied:<br />

FALKEN-<br />

RECK<br />

Familienstand: geschieden<br />

Wohnort: Königsdorf<br />

Beruf zurzeit: Pflegefachkraft<br />

und Pflegeberaterin<br />

im öffentlichen Dienst<br />

Warum engagieren Sie sich im KV?<br />

Im KV wollte ich mich engagieren,<br />

da sowohl die Kirche als auch der KV<br />

im Dorf bleiben sollte… und ich bin<br />

der Meinung, man sollte nicht immer<br />

nur zusehen und meckern, sondern<br />

auch mal aktiv werden und hinter die<br />

Kulissen schauen.<br />

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Ob ich etwas bewegen kann, weiß ich<br />

gar nicht. Aber meine Zeit, die ich<br />

während meiner Amtszeit zur Verfügung<br />

habe, möchte ich dahingehend<br />

sinnvoll nutzen, indem die an uns herangetragenen<br />

Aufgaben und Fragen<br />

im Sinne aller Beteiligten zufriedenstellend<br />

gelöst werden.<br />

Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />

Besonders denke ich hier an die Pfingstbotschaft,<br />

als Gott den Jüngern Jesu<br />

den Heiligen Geist gesandt hat, so dass<br />

sie die Botschaft des dreifaltigen Gottes<br />

in allen Sprachen der Erde verkünden<br />

konnten. Mir gefällt die Vorstellung,<br />

dass so der christliche Glaube allen<br />

Menschen zuteilwerden konnte.<br />

Neben dieser Bibelstelle gefällt mir<br />

folgendes Gebet:<br />

Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge<br />

hinzunehmen, die ich nicht ändern,<br />

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern<br />

kann, und die Weisheit, beides<br />

voneinander zu unterscheiden.<br />

Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />

Nein, ich habe kein persönliches Vorbild,<br />

aber der ein oder andere Mensch<br />

hat Charakterzüge, Lebenseinstellungen<br />

und Eigenschaften, die ich vorbildlich<br />

finde.<br />

Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />

Freizeit?<br />

In meiner Freizeit bin ich oft mit dem<br />

Fahrrad unterwegs, gehe wandern, tanze<br />

Ballett, genieße es, mit Freunden<br />

schöne Dinge zu erleben, mag Kunst<br />

und Kultur, lese und koche gerne.<br />

Wie wünschen Sie sich die Kirche<br />

in Königsdorf?<br />

Die Kirche in Königsdorf würde ich<br />

mir wieder lebendiger wünschen, vollere<br />

Bänke in den Sonntagsmessen und<br />

ein ganzes Stück von „früher“ zurück.<br />

Außerdem würde ich mir wieder mehr<br />

sichtbares, ehrenamtliches Engagement<br />

seitens der Gemeindemitglieder wünschen,<br />

da es das Gemeindeleben ungemein<br />

bereichern würde.<br />

Die Kinder sind aus dem Haus?<br />

Wir verkaufen Ihre Immobilie!<br />

Die Prioritäten verschieben sich?<br />

Zeit für Veränderung?<br />

Stephan Friemel und sein Team betreut Sie vertrauensvoll in allen Phasen<br />

des Verkaufs mit hohem persönlichen Engagement! Wir zeichnen uns durch<br />

unsere Seriosität, unsere Kompetenz und unser großes Netzwerk aus.<br />

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31


AUS DEN GEMEINDEN<br />

Kirchenvorstandsmitglied:<br />

FRANK FELDEN<br />

Alter: 40 Jahre<br />

Familienstand: verheiratet,<br />

drei Kinder (13, 10, 5 Jahre)<br />

Wohnort: Königsdorf,<br />

Atrium, Münzhof<br />

Beruf: Unternehmensberater<br />

Warum engagieren Sie sich im KV?<br />

Im Vorfeld der Kirchenvorstandswahl<br />

wurde in der Messe ein Brief vorgelesen,<br />

in dem der damalige Kirchenvorstand<br />

Gemeindemitglieder bat, sich für<br />

die Wahl zur Verfügung zu stellen. Es<br />

wurde die Befürchtung geäußert, dass<br />

möglicherweise nicht ausreichend Kandidaten<br />

gefunden werden, und die<br />

Konsequenzen für die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

beschrieben. Daraufhin habe ich<br />

mich zur Kandidatur entschlossen.<br />

Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />

Königsdorf?<br />

Kirche ist einem großen Veränderungsprozess<br />

unterworfen. Wir lesen das<br />

täglich in der Presse und sehen es auch<br />

im Kleinen in der Gemeinde. Ich<br />

wünsche mir, dass beide Kirchen in<br />

Königsdorf diesen Veränderungsprozess<br />

aktiv gestalten. Kirche muss eine<br />

Struktur finden, die die Leute auch<br />

langfristig anspricht und sicherstellt,<br />

dass Kirche Mittelpunkt der Gesellschaft<br />

bleibt.<br />

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Nicht nur die Kirche selbst ändert<br />

sich, auch ihre wirtschaftlichen Grundlagen<br />

und die zur Verfügung stehenden<br />

Finanzierungsquellen. Vielleicht können<br />

wir daher seitens des Kirchenvorstands<br />

diesen Veränderungsprozess ein<br />

wenig mitgestalten. Es gibt so viele<br />

Gemeindemitglieder, die sich durch viel<br />

Zeit und hohen persönlichen Einsatz<br />

für die Kirche und ihre Mitmenschen<br />

einsetzen. Wir müssen sicherstellen,<br />

dass dies auch zukünftig durch entsprechende<br />

Räume und ausreichende<br />

finanzielle Mittel möglich ist.<br />

Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />

Ich finde den Beginn des Johannes-<br />

Evangeliums sehr faszinierend.<br />

Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />

Nein.<br />

Was bedeutete Papst Benedikt XVI.<br />

für Sie?<br />

Ein Papst voller Überraschungen. Ein<br />

Papst, den man nicht in eine Schublade<br />

stecken kann.<br />

Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />

Freizeit?<br />

Am liebsten verbringe ich Zeit mit<br />

meiner Frau und meinen drei Kindern.<br />

Darüber hinaus bin ich ein leidenschaftlicher<br />

Taucher und kann es gar nicht<br />

abwarten, bis es wieder etwas wärmer<br />

wird. Ich lese sehr gerne und interessiere<br />

mich für Geschichte und Informatik.<br />

32


AUS DEN GEMEINDEN<br />

RENÉ<br />

Kirchenvorstandsmitglied:<br />

HUNDEN-<br />

BORN<br />

Alter: 38 Jahre<br />

Wohnort: Königsdorf<br />

Familienstand: ledig<br />

Beruf: Lehrer für<br />

<strong>kath</strong>olische Religionslehre<br />

und Erdkunde<br />

Warum engagieren Sie sich im KV?<br />

Wenn man Wünsche und Träume hat,<br />

muss man auch versuchen, sich für<br />

die Umsetzung einzusetzen.<br />

Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />

Königsdorf?<br />

KiK (Kirche in Königsdorf) soll lebendig<br />

und offen sein, sie muss Menschen<br />

unterschiedlichster Klientel begeistern,<br />

sich mit dem individuellen Glauben<br />

und dem Glauben innerhalb der Gemeinschaft<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Ich möchte helfen, KiK zu einem Ort<br />

zu machen, an dem Heil erfahrbar ist,<br />

auch in der Zukunft, dazu bedarf es<br />

vieler Rahmenbedingungen, die ich mitgestalten<br />

möchte. Dazu wünsche ich mir<br />

ein offenes Ohr und eine starke Stimme.<br />

Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />

Joh 11, 25-26: Ich bin die Auferstehung<br />

und das Leben. Wer an mich glaubt,<br />

wird leben, auch wenn er stirbt, und<br />

jeder, der lebt und an mich glaubt,<br />

wird auf ewig nicht sterben. Glaubst<br />

du das?<br />

Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />

Eigentlich nicht, aber theologisch hat<br />

mich Teilhard de Chardin begeistert,<br />

da er Glaube und Naturwissenschaft<br />

ineins gedacht hat. Er war ein Optimist,<br />

der davon überzeugt war, dass Glauben<br />

sinnvoll sei. Diesen Optimismus mache<br />

ich mir gerne zum Vorbild.<br />

Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />

für Sie?<br />

Ein sehr gebildeter Mann, der die Verantwortung<br />

des Papstamtes auferlegt<br />

bekommen hat. Seinen Rücktritt verstehe<br />

ich als ein Eingeständnis, dass<br />

der Mensch zu schwach sein kann, um<br />

seine göttliche Berufung auszufüllen.<br />

Diese Vorstellung entlastet von der<br />

Angst, selbst überfordert zu sein.<br />

Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />

Freizeit?<br />

In kurzen Freizeitspannen schaue ich<br />

gerne fern, im Urlaub durchwandere<br />

ich die Naturwunder der Welt, gerne<br />

mit Zelt und Rucksack oder mit dem<br />

Fahrrad.<br />

Ich glaube an Gott –weil ich IHN als<br />

die bedingungslos liebende Schöpferkraft,<br />

die alles und alle durchdringt und<br />

miteinander verbindet, erfahren habe.<br />

Das gibt mir im Alltag immer wieder<br />

Kraft, Mut, Hoffnung und Lebendigkeit<br />

– auch mit schweren Situationen umzugehen.<br />

Der Glaube schenkt mir so<br />

auch Freude und lässt mich immer<br />

wieder Neues entdecken und staunen.<br />

Anja, 44 Jahre<br />

33


AUS DEN GEMEINDEN<br />

Kirchenvorstandsmitglied:<br />

STEPHAN<br />

MAHLKE<br />

Alter: 34 Jahre<br />

Familienstand: verheiratet,<br />

ein Sohn<br />

Beruf: Architekt,<br />

seit 10 Jahren selbstständig<br />

Warum engagieren Sie sich im KV?<br />

Meine Wurzeln innerhalb der Königsdorfer<br />

Gemeinde sind die Pfadfinder;<br />

hier durfte ich in meiner Kindheit eine<br />

tolle Gemeinschaft erfahren und viele<br />

schöne Stunden und Fahrten miterleben.<br />

Um diese Erfahrungen weiterzugeben<br />

und auch anderen ermöglichen zu<br />

können, habe ich mich als Gruppenleiter<br />

und später auch als Stammesleiter<br />

bei den Pfadfindern in Königsdorf engagiert.<br />

Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />

Königsdorf?<br />

Nachdem ich aus zeitlichen Gründen<br />

die aktive, wöchentliche Gruppenarbeit<br />

aufgeben musste, konnte ich mich im<br />

Pfarrgemeinderat über die Grenzen<br />

der Pfadfinder hinaus für die Gemeinde<br />

einsetzen; seit nunmehr drei Jahren<br />

als Mitglied im Kirchenvorstand.<br />

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Ich würde mich freuen, wenn noch<br />

mehr Menschen die vielfältigen Angebote<br />

innerhalb unserer <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

wahrnehmen und sich einbringen.<br />

Ich wünsche mir eine Gemeinde,<br />

in der sich möglichst viele Menschen<br />

wiederfinden und wohlfühlen. Mit meiner<br />

Arbeit im Kirchenvorstand möchte<br />

ich dazu beitragen, die hierfür nötigen<br />

Strukturen weiterzuentwickeln und auszubauen.<br />

Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />

Hierzu fällt mir folgende Bibelstelle<br />

ein (Matthäus, Kapitel 18, Vers 20):<br />

„Denn wo zwei oder drei versammelt<br />

sind in meinem Namen, da bin ich<br />

mitten unter ihnen.“<br />

Haben Sie ein persönliches<br />

Vorbild?<br />

Es gibt viele Menschen, deren<br />

Tun und Handeln für mich<br />

vorbildlich ist. Als Pfadfinder<br />

möchte ich hier deren Gründer,<br />

Lord Robert Baden-Powell,<br />

mit folgendem Zitat nennen:<br />

„Der wahre Weg, das Glück zu<br />

erlangen, besteht darin, andere<br />

Menschen glücklich zu machen.<br />

Versucht, die Welt ein<br />

bisschen besser zurückzulassen,<br />

als ihr sie vorgefunden habt.“<br />

Was bedeutete Papst Benedikt<br />

XVI. für Sie?<br />

Benedikt XVI. hat gezeigt,<br />

dass Dinge, die immer so waren,<br />

jetzt und in Zukunft nicht<br />

zwingend sein müssen. Er hat<br />

mit seinem Rücktritt ein Zeichen<br />

gesetzt, das hoffentlich<br />

innerhalb der Kirche zu mehr<br />

Mut für Veränderungen führt.<br />

Was machen Sie am liebsten<br />

in Ihrer Freizeit?<br />

Meine Freizeit verbringe ich<br />

am liebsten mit meiner Familie<br />

und meinen Freunden.<br />

34<br />

Der Glaube ist ein Geschenk, das mir<br />

in der Taufe anvertraut worden ist. Er<br />

gibt mir Kraft, Zuversicht, Gottvertrauen<br />

und Geborgenheit. In schwierigen<br />

Situationen finde ich Trost, Hoffnung<br />

und Stärke. Der Glaube trägt mich. Es<br />

lohnt sich, ihn zu leben, zu bewahren<br />

und weiterzugeben.<br />

Vera, 73 Jahre


AUS DEN GEMEINDEN<br />

Kirchenvorstandsmitglied:<br />

Prof. Dr.<br />

MARTIN<br />

REUFELS<br />

Familienstand: verheiratet,<br />

eine Tochter (8 Jahre)<br />

Wohnort: seit 2006 in<br />

Königsdorf<br />

Beruf: Rechtsanwalt<br />

Warum engagieren Sie sich im KV?<br />

Die Gemeinde lebt von ehrenamtlichem<br />

Engagement. Ich möchte mit daran<br />

arbeiten, dass wir ein lebendiges Gemeindeleben<br />

haben. Dafür hat der KV<br />

eine wichtige Funktion.<br />

Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />

Königsdorf?<br />

Ich würde die Kirche gerne „voller“<br />

sehen – auch mehr Jugendliche, mehr<br />

Familien.<br />

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Ich hoffe, gemeinsam mit den anderen<br />

KV-Mitgliedern die Grundlage dafür zu<br />

stärken, dass unsere Gemeinde sich in<br />

den nächsten Jahren weiter entwickelt<br />

und die neuen Herausforderungen positiv<br />

annimmt und meistert.<br />

Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />

für Sie?<br />

Papst Benedikt XVI war ein Papst der<br />

„Feder“: mich hat sein Schreiben über<br />

Jesus beeindruckt, auch seine Bescheidenheit.<br />

Kirchenvorstandsmitglied:<br />

Prof. Dr.<br />

rer. nat.<br />

PETER<br />

RÖSEN<br />

Ich habe an der Universität Düsseldorf<br />

Biochemie gelehrt und viele Jahre am<br />

dortigen Diabetesforschungszentrum<br />

über die Folgen dieser Erkrankung für<br />

das Gefäßsystem gearbeitet. Mit meiner<br />

Familie, meiner Frau und meinem<br />

Sohn, lebe ich seit 1988 in Königsdorf,<br />

erfreue mich an den vielen<br />

Sportmöglichkeiten, der waldreichen<br />

Umgebung und der Nähe zum kulturellen<br />

Zentrum Köln.<br />

Warum engagieren Sie sich im KV<br />

und was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Im KV sehe ich die Möglichkeit, in<br />

der Gemeinde gestaltend aktiv zu sein<br />

und dazu beizutragen, die Voraussetzungen<br />

für ein aktives Gemeindeleben<br />

zu erhalten bzw. noch zu verbessern.<br />

Dazu gehören die Erarbeitung langfristiger<br />

Konzepte für die Gestaltung<br />

des Hildeboldzentrum und für den<br />

Komplex St. Sebastianus-JugendMagnet<br />

(JuMa). Einen weiteres Anliegen ist<br />

es, die Arbeit des KVs transparenter zu<br />

gestalten und stärker mit den anderen<br />

Gremien der Gemeinde zu vernetzen.<br />

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen<br />

oder Wünsche haben oder auch Probleme<br />

entdeckt haben.<br />

Kirchenvorstandsmitglied:<br />

JOHANNES<br />

SCHOLZ<br />

Alter: 54 Jahre<br />

Familienstand: verheiratet,<br />

zwei Kinder (20, 16 Jahre)<br />

Wohnort: Königsdorf,<br />

seit 21 Jahren<br />

Beruf: Diplom Ingenieur<br />

Warum engagieren Sie sich im KV?<br />

Es ist wichtig, dass die Arbeit im kirchlichen<br />

Raum einen gesicherten sachlichen<br />

und finanziellen Rahmen hat und behält.<br />

Mir ist die Vielfalt an solcher Arbeit in<br />

unserer Gemeinde wichtig, deshalb engagiere<br />

ich mich als hier lebender Mensch,<br />

der seine und die Kenntnisse der gemeindlichen<br />

Gegebenheiten einbringen kann.<br />

Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />

Königsdorf?<br />

Ich wünsche mir die Kirche in Königsdorf<br />

als eine lebendige, selbstbewusste<br />

und offene Gemeinschaft, die Vielfalt<br />

in Einheit lebt und weiter ökumenisch<br />

engagiert bleibt.<br />

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Das „Etwas bewegen“ verbinde ich<br />

mit inhaltlichen Aufgabenstellungen<br />

und/oder Zielen. Solche Aufgabenstellungen<br />

fallen nicht in erster Linie dem<br />

Kirchenvorstand zu. An der Annäherung<br />

von KV und den „inhaltlichen“<br />

Gremien will ich gerne mitwirken.<br />

Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />

Die Speisung der Vielen, denn hier wird<br />

uns gezeigt, dass aus scheinbar Wenigem<br />

Vieles werden kann, wenn sich<br />

zuvor wenigstens die Mühe gemacht<br />

wird, das zu finden, was schon da ist.<br />

Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />

Ich kann hier weder eine lebende noch<br />

eine geschichtliche Person benennen.<br />

Jeder geradlinige und aufrichtige<br />

Mensch imponiert mir.<br />

Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />

für Sie?<br />

Als auf seine Weise aufrichtiger Mensch<br />

hat er meine Achtung. Meinen Respekt<br />

hat er für seine Entscheidung.<br />

Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />

Freizeit?<br />

Lesen, spielen und wandern.<br />

35


AUS DEN GEMEINDEN<br />

Christof<br />

Kirchenvorstandsmitglied<br />

Schumacher<br />

Alter: 65 Jahre<br />

Familienstand: verheiratet,<br />

zwei Kinder (29, 33 Jahre)<br />

Wohnort: in Königsdorf,<br />

seit 1988<br />

Beruf: Rentner, zuvor Fachjournalist<br />

und ehemaliger<br />

Verbandspressechef<br />

Warum engagieren Sie sich im KV?<br />

Weil jemand die Arbeit tun muss. Tatsächlich<br />

wäre ich wohl kaum von mir<br />

aus auf die Idee gekommen, mich für<br />

den KV zur Verfügung zu stellen. Der<br />

KV ist im „Gemeindeleben“ leider zu<br />

wenig präsent. Aus meiner früheren<br />

Zeit als Mitglied im Pfarrgemeinderat<br />

(noch unter Pfarrer Kampmann) hatte<br />

ich indes eine Ahnung vom Aufgabenspektrum.<br />

Und wenn man dann gefragt<br />

wird, ob man mitmachen möchte, man<br />

zudem im Prinzip über Zeit verfügt und<br />

dann beim Nachdenken einen tieferen<br />

Sinn in einem Engagement entdeckt,<br />

dann soll man nicht Nein sagen, dachte<br />

ich mir. Mittlerweile habe ich erste Erfahrungen<br />

sammeln können. Sie bestätigen,<br />

dass die Aufgabe im KV in Zeiten,<br />

in denen „Kirche“ und „Gemeinde“ unter<br />

öffentlichen Druck geraten sind,<br />

wichtig ist und durch Gemeindemitglieder<br />

erledigt werden muss, anderenfalls<br />

droht Fremdbestimmung. Das gilt<br />

es, auch in Zukunft zu verhindern.<br />

Wie wünschen Sie sich die Kirche in<br />

Königsdorf?<br />

Wenn Sie mit „die Kirche“ unsere<br />

Gemeinde und das Gemeindeleben<br />

meinen, dann gibt es nur eine Antwort:<br />

Lebendig, aktiv, rege – soll es zugehen.<br />

Ich denke, in diesem Punkt hat unsere<br />

Gemeinde aktuell Rekonvaleszenz-<br />

Bedarf. Ich vermisse die junge und<br />

mittlere Generation und ihre Ideen.<br />

Ob die Arbeit des KV in diesem Punkt<br />

helfen kann, ist eher zu verneinen. Mit<br />

Finanzen und so lässt sich ein Gemeindeleben<br />

vordergründig nicht aktivieren.<br />

Allerdings wird ein KV dafür<br />

sorgen müssen, dass äußere Umstände,<br />

wie zum Beispiel geeignete Räumlichkeiten,<br />

gegeben sind, in denen sich<br />

Gemeindeleben entfalten kann. Doch<br />

für die Inhalte müssen die Gemeindemitglieder<br />

sorgen, nicht der KV.<br />

Was möchten Sie in Ihrer Amtszeit<br />

bewegen?<br />

Bewegen? Es wäre viel – oder besser<br />

alles – erreicht, wenn das Vorhandene,<br />

also die Räumlichkeiten, die beiden<br />

Kirchen, die Kapelle, funktionsfähig<br />

erhalten werden können.<br />

Welche Bibelstelle mögen Sie?<br />

Die Bibel ist so dick, da gibt es mehr<br />

als nur eine Lieblingsstelle – zumal<br />

diese von meiner jeweils vorfindbaren<br />

Stimmung abhängig ist.<br />

Haben Sie ein persönliches Vorbild?<br />

Nein.<br />

Kundendienst • Verkauf • Beratung • Planung<br />

Was bedeutete Papst Benedikt XVI<br />

für Sie?<br />

Ob ich mir erlauben kann, die Persönlichkeit<br />

von Benedikt zu beurteilen?<br />

Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />

Freizeit?<br />

Oh, vieles: Lesen, schnitzen, basteln,<br />

handwerken, kochen, Klavier üben,<br />

singen, singen, singen und in den Altenclub<br />

gehen.<br />

36<br />

Wir bieten aus einer Hand:<br />

• Installation<br />

• Heizungsarbeiten<br />

• Elektroarbeiten<br />

• Mauer-, Putz-, Fliesenarbeiten<br />

• Trockenbauarbeiten<br />

Zur Angebotserstellung besuchen wir Sie gerne vor Ort<br />

Rufen Sie uns an: 0 22 34 - 6 10 11<br />

Pfeilstrasse 7 • 50226 Frechen (Königsdorf)<br />

Im Glauben habe ich erfahren, dass ich nichts<br />

erreichen, nichts beweisen muss, sondern dass<br />

ich von Beginn an von Gott geliebt werde, so<br />

wie ich bin. Er ist da, mir nah. „Gott ist gegenwärtig“,<br />

und ich kann ihm meine Freude,<br />

meinen Dank, meine Wut, meine Enttäuschung,<br />

meine Angst und meine Zweifel sagen. Indem<br />

ich mich in meinem Alltag, bei Schwierigkeiten<br />

und Problemen nicht von ihm abwende, spüre<br />

ich, dass ich gehalten und getragen werde.<br />

Etwas in mir verändert sich, es kann dauern<br />

und schmerzhaft sein, bis ich in seiner Nähe<br />

Ruhe und Geborgenheit finde.<br />

Hannelore, 63 Jahre


F i r m v o r b e r e i t u n g<br />

2013<br />

aus deN GEMEINDEN<br />

Wenn diese IM TEAM-Ausgabe erscheint, haben schon<br />

alle Jugendlichen, die vor dem 22. Juli 2013 bereits<br />

16 Jahre alt sind, die Einladung zu einem ersten Informationstreffen<br />

im Mai erhalten. Neben allgemeinen Informationen<br />

werden schon Gefirmte die verschiedenen Projekte des<br />

Glaubenskurses vorstellen. Die Jugendlichen sollen die<br />

Möglichkeit erhalten, sich in einer Gemeinschaft auf ganz<br />

persönliche Weise mit dem Glauben auseinanderzusetzen.<br />

Neben der Fahrt nach Taizé und einer Pilgergruppe nach<br />

Trier werden wir Erlebnis-Kreativ-Tage in Bad Münstereifel<br />

sowie Klostertage in der Benediktinerabtei Gerleve anbieten.<br />

Hinzu kommt eine Gruppe, die sich anhand eines Kirchengebäudes<br />

und dem dazugehörigen Heiligen auf das Sakrament<br />

vorbereitet. Für die Eltern der Jugendlichen und interessierte<br />

Gemeindemitglieder bieten wir ebenfalls eine Informationsveranstaltung<br />

an. Weitere Aktionen und Treffen –<br />

wie eine Sakramentenausstellung und Versöhnungstage –<br />

runden den Glaubenskurs ab.<br />

Unser Katechetenkreis ist mit einer ersten Veranstaltung<br />

gestartet, die nicht nur nach der eigenen Motivation fragte,<br />

sondern auch einen Glaubensaustausch beinhaltete.<br />

Weihbischof Manfred Melzer wird am 9. November und<br />

am 7. Dezember 2013 das Sakrament der Firmung spenden.<br />

Die Festlegung des Ortes sowie der Aufteilung erfolgt nach<br />

der Zuordnung zu den Projekten, damit die Jugendlichen<br />

mit ihrer eigenen Gruppe die Firmung feiern können.<br />

Zurzeit nimmt eine Gruppe von Erwachsenen an einem<br />

eigenen Glaubenskurs teil. Wir beschäftigen uns intensiv und<br />

auch kritisch mit den Aussagen des Glaubensbekenntnisses<br />

und entdecken immer wieder neue Aspekte, die das<br />

eigene (Glaubens-)Leben bereichern können.<br />

Nach den Sommerferien wird wieder ein Kurs beginnen.<br />

Wer interessiert ist, kann sich gerne bei Pfarrvikar Wolff<br />

melden.<br />

Über weitere Einzelheiten können Sie<br />

sich im Internet unter www.kirche-infrechen.de<br />

informieren.<br />

Warum ich glaube? Die Frage ist<br />

doch viel mehr: Warum sollte ich<br />

nicht glauben? Als Protestantin identifiziere<br />

ich mich mit christlichen<br />

Werten und bin dankbar, einen Glauben<br />

ohne Dogmen leben zu können.<br />

Und im Zweifel DARF ich zweifeln –<br />

das spricht für mich dafür.<br />

Jasmina, 26 Jahre<br />

Ich verliere mich manchmal in der<br />

Angst, dass ich irgendwann nicht<br />

mehr da bin und dass dann „alles“<br />

vorbei ist. Mein Glaube gibt mir<br />

dann die Kraft, dass es für mich<br />

und meine Lieben irgendwie weiter<br />

geht. Schließlich ist da noch EINER,<br />

und ER wird es richten!<br />

Andreas, 43 Jahre<br />

Maike Kütter, Pastoralassistentin<br />

Thomas Wolff, Pfarrvikar<br />

Leiter der Firmvorbereitung<br />

in der Pfarreiengemeinschaft Frechen<br />

Ich habe Selbstvertrauen. Ich habe<br />

Menschenvertrauen. Aber erst durch<br />

das Gottesvertrauen bekommt mein<br />

Leben eine unglaubliche Leichtigkeit.<br />

Die Größe der Schöpfung, das Geheimnis<br />

des Lebens und die Wege, die wir<br />

gehen, werden durch den Glauben verstehbar.<br />

Er gibt dem Ganzen Sinn und<br />

Halt.<br />

Franz, 58 Jahre<br />

37


AUS DEN GEMEINDEN<br />

YKonfirmandenjahrgang 2013<br />

Wir gratulieren herzlich zur Konfirmation<br />

bzw. Taufe am 5. Mai 2013 in<br />

der Christuskirche: Jonathan Braumann,<br />

Marie Braune, Jil Brokmeier,<br />

Natalie Bruckmann, Jil Hartmann,<br />

Aaron Kämper-Wilkens, Ivo Landmann,<br />

Dinah Loer, Louis Lowendorf,<br />

Johanna Müller, Lennart Niehaus,<br />

Maik Niesenhaus, Pontus Richter, Alina<br />

Scheidegger, Carolin Schwickert,<br />

Philipp Sieben, Eric Timmermann,<br />

Sebastian von Oppenbach, Nele Winkler<br />

und Philipp Zanolli. IM TEAM<br />

sprach mit den Jugendlichen.<br />

Interesse an Glaubensfragen geweckt<br />

Für Maik ist es wichtig, dass viele, die<br />

er kennt, auch im Konfi-Kreis sind.<br />

Philipp erzählt, dass sein Freund und<br />

sein Bruder begeistert von der Konfi-<br />

Fahrt waren, und Natalie ist neu zugezogen<br />

und möchte Kontakte zu ihren<br />

Altersgenossen. Philipp „II“ und Johanna<br />

möchten mehr über Gott und das<br />

Leben lernen, auch Eric hat Fragen zum<br />

Glauben und zu Gott. Bei der eigentlichen<br />

Feier ist allen Jugendlichen<br />

wichtig, dass die Familie von nah und<br />

fern zusammenkommt. Die Geschenke<br />

halten sich im Rahmen: Philipp II<br />

wünscht sich besondere Fußballschuhe,<br />

ansonsten sind Handy, Laptop usw.<br />

gefragt. Nun gibt es ja auch in der<br />

Schule Religionsunterricht, von daher<br />

war die Frage naheliegend: Was unterscheidet<br />

„Reli“ und diesen Dienstagnachmittag?<br />

Alina meint, dass der Konfi-Unterricht<br />

persönlicher, interessanter<br />

und nicht so auf die Noten zugeschnitten<br />

ist. Auch Johanna und Philipp I<br />

schätzen die persönliche und lockere<br />

Atmosphäre, in der im Konfi-Unterricht<br />

gearbeitet wird. Eric findet das<br />

Arbeiten in der Gemeinschaft spannend<br />

– was für Maik weniger Stress bedeutet<br />

–, und Philipp II meint, dass durch<br />

die Fahrten und Unternehmungen der<br />

Unterricht abwechslungsreicher ist.<br />

Mein Fazit: Das Team um Diakonin<br />

Anja Holtkamp-Umbach, Pfarrer Thaddäus<br />

Ochs und Pfarrerin Monika<br />

Weinmann hat es wieder geschafft, bei<br />

den Jugendlichen Interesse an Glaubensfragen<br />

zu wecken. Dafür herzlichen<br />

Dank!<br />

Marianne Madsack<br />

Konfirmandenzeit<br />

– eine Reise ins Land<br />

des Glaubens<br />

von Anja Holtkamp-Umbach, Diakonin<br />

Eine spannende und ereignisreiche Konfirmandenzeit<br />

liegt hinter uns, sicherlich<br />

geprägt zu Beginn vom krankheitsbedingten<br />

Ausfall von Pfarrerin Monika<br />

Weinmann und zum Ende von ihrem<br />

Abschied aus der Gemeinde. Doch mit<br />

der Unterstützung von Pfarrer i. R.<br />

Thaddäus Ochs und Jasmina Kampeter<br />

aus dem „kömp!“ konnte ich den Unterricht<br />

wie geplant durch- und fortführen.<br />

17 Jugendliche sind gestartet, und<br />

20 wurden am Sonntag, den 5. Mai 2013<br />

feierlich konfirmiert bzw. getauft. Nachdem<br />

sie sich freiwillig entschieden hatten,<br />

am wöchentlichen Unterricht teilzunehmen,<br />

haben sie nun ihr ganz persönliches<br />

„Ja“ zur Taufe gesprochen. Die<br />

Konfirmandenzeit fällt für die Jugendlichen<br />

in eine Zeit der Pubertät, der Orientierung<br />

und Abgrenzung. Fragen nach<br />

der eigenen Identität, dem Sinn des Lebens<br />

und „Was bringt mir der christliche<br />

Glaube?“ stehen im Vordergrund. Daher<br />

geht es im Konfirmandenunterricht nicht<br />

um reine Wissensvermittlung, sondern<br />

um die Praxis des Glaubens. Die inhaltlichen<br />

Themen wie: Glaubensbekenntnis,<br />

Vaterunser, Taufe, Abendmahl, Gott<br />

– Jesus – Heiliger Geist, Gebet, Tod und<br />

Auferstehung (...) werden mit einer<br />

Methodenvielfalt erarbeitet, die sie erfahrbar<br />

machen und an die Lebenswelt<br />

der Jugendlichen anknüpfen. So soll der<br />

Unterricht in erster Linie Spaß machen,<br />

und durch gemeinsame Fahrten, Aktionen<br />

und Gottesdienste wird christliche<br />

Gemeinde und Gemeinschaft erleb- und<br />

spürbar. Ich sehe die Konfirmandenzeit<br />

wie eine Reise – eine Reise ins Land<br />

des Glaubens – und bin dankbar für die<br />

gemeinsame Zeit. Wünschen würde ich<br />

mir für die nun Konfirmierten, dass ihr<br />

Glaube und ihre Bindung an die Gemeinde<br />

auch in ihrem weiteren Leben<br />

eine Rolle spielt. Jedenfalls lade ich sie<br />

dazu herzlich ein. So freue ich mich<br />

nun auf eine neue Gruppe junger Menschen<br />

und den gemeinsamen Weg durch<br />

die Konfirmandenzeit.<br />

Herzliche Einladung<br />

zum Kon-Day!<br />

Ein Treffpunkt für Konfis, Konfirmierte<br />

und Freunde immer dienstags<br />

von 17 bis 20 Uhr im „kömp!“<br />

38


?<br />

Kinder und Jugend<br />

?<br />

BIBEL QUIZ<br />

?<br />

Diesmal dreht sich alles rund um die Ostergeschichte!<br />

1. Nach dem letzten Abendmahl<br />

wurde Jesus von Soldaten gefangengenommen.<br />

Wo war das?<br />

(Mt 26, 36-46)<br />

a) im Tempel<br />

b) im Abendmahlssaal<br />

c) im Garten Gethsemane<br />

d) im Haus des Petrus<br />

2. Jesus wurde in der Nacht seiner<br />

Verhaftung dreimal von einem<br />

seiner Jünger verleugnet. Wer<br />

war das? (Mt 26, 34)<br />

a) Judas<br />

b) Petrus<br />

c) Johannes<br />

d) Philippus<br />

3. Bis Jesus verurteilt wurde, gab<br />

es einen längeren Prozess. Welcher<br />

Beteiligte hielt Jesus für unschuldig<br />

und verurteilte ihn trotzdem<br />

zum Tode? (Mt 27, 22-24)<br />

a) Hohepriester Kaiphas<br />

b) König Herodes<br />

c) Kaiser Nero<br />

d) Pontius Pilatus<br />

4. Wie hieß der Straßenräuber,<br />

dessen Freilassung das Volk<br />

anstelle von Jesus forderte?<br />

(Mk 15, 15)<br />

a) Barabbas<br />

b) Simeon<br />

c) Natanael<br />

d) Josef<br />

5. Wer ging am Ostermorgen zuerst<br />

zum Grab und sah, dass der<br />

große Stein fortgerollt war?<br />

(Joh 20, 1)<br />

a) Petrus<br />

b) Maria von Magdala<br />

c) Johannes<br />

d) Thomas<br />

6. Zwei Jünger Jesu waren nach<br />

Ostern unterwegs, als ihnen<br />

Jesus begegnete. Sie haben ihn<br />

aber erst nicht erkannt, weil sie<br />

nicht glauben konnten, dass er<br />

von den Toten auferstanden war.<br />

Wohin waren die beiden unterwegs?<br />

(Lk 24, 13-35)<br />

a) nach Emmaus<br />

b) nach Jerusalem<br />

c) nach Kafarnaum<br />

d) nach Nazaret<br />

7. Einer der Apostel bekam den<br />

Beinamen „Ungläubiger“, weil er<br />

selbst auf die stärkste Zusicherung<br />

der anderen nicht glauben konnte,<br />

dass Jesus auferstanden ist, solange<br />

er ihn nicht selbst gesehen<br />

und berührt hätte. Wie heißt der<br />

Mann? (Joh 20, 24-29)<br />

a) Andreas<br />

b) Philippus<br />

c) Bartholomäus<br />

d) Thomas<br />

Und hier die Lösungen vom<br />

letzten Heft: 1B; 2A; 3C; 4C; 5D<br />

Praxis für<br />

Logopädie &<br />

Kommunikation<br />

Stefanie Grotenhöfer<br />

LOGOPÄDISCHE BEHANDLUNG VON<br />

Gewonnen hat<br />

Denise Grassmé.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

· Sprach-, Sprech-, Schluck- und Stimmstörungen<br />

· Stimm- und Kommunikationstraining für Berufssprecher<br />

Termine nach Vereinbarung. Alle Kassen und Privat.<br />

Augustinusstraße 7, 50226 Frechen-Königsdorf, Telefon 02234 279422<br />

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Wenn Ihr auch etwas gewinnen<br />

wollt, macht mit<br />

und schickt Eure Lösung an:<br />

Kinderredaktion<br />

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oder an: maria@fcpm.de<br />

Mit etwas Glück seid Ihr<br />

beim nächsten Mal der<br />

stolze Preisträger.<br />

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39


Kinder und Jugend<br />

Evang. Kinder- und Jugendzentrum<br />

Friedrich-Ebert-Straße 63 | 50226 Frechen-Königsdorf<br />

Telefon (0 22 34) 6 39 54 | www.koemp.org<br />

Neues aus dem „kömp!“<br />

Was geschah & was noch<br />

kommen wird... Das „kömp!“ 2013<br />

Gerne wird an dieser Stelle berichtet – von vergangenen<br />

erfolgreichen Veranstaltungen und von solchen, die<br />

sich in der Planung befinden. Ganz möchten wir auch in<br />

dieser Ausgabe nicht darauf verzichten, aber vorab eine<br />

kleine Erzählung:<br />

Die Farbe Grün –<br />

ein neuer Anstrich fürs „kömp!“<br />

„Warum denn ausgerechnet GRÜN?“, schallte es uns nach den<br />

Ferien aus aller Munde entgegen. Mit der Unterstützung<br />

einiger ehrenamtlicher Helfer wechselte unserer OT-Raum<br />

noch vor den Weihnachtsferien von knalligem Orange in<br />

zwei unterschiedliche Grüntöne. Vielleicht war es vielmehr<br />

ein Gefühl als das Wissen darüber, wofür GRÜN bekannt ist.<br />

Und war nicht unser Ziel fürs Jahr 2013, dem „kömp!“ einen<br />

neuen Anstrich (auch im übertragenen Sinne) zu geben?!<br />

Genau, GRÜN kann. GRÜN fördert Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft,<br />

Ausdauer, Toleranz, Zufriedenheit. Machen wir<br />

ein Gedankenexperiment: Tauschen wir das Wort GRÜN<br />

einfach mal aus: Grün = „kömp!“ Also noch einmal: „Warum<br />

denn ausgerechnet ins „kömp!“?“, schallte es uns nach den<br />

Ferien aus aller Munde entgegen. Vielleicht war es vielmehr<br />

ein Gefühl als das Wissen darüber, wofür das „kömp!“ bekannt<br />

sein soll. Genau, „kömp!“ kann. Im „kömp!“ werden<br />

Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Ausdauer, Toleranz<br />

und Zufriedenheit gefördert. Wir halten fest: Es ist vorerst<br />

nur der Anstrich, aber hinter allem steckt mehr, als man<br />

vorher vielleicht denkt! Im Straßenverkehr bleibt übrigens<br />

niemand vor einer GRÜNEN Ampel stehen, auch wenn<br />

man den Weg vielleicht vorher noch nie gegangen oder<br />

gefahren ist. Nun suchen wir dringend weitere Sponsoren,<br />

die unsere Vorhaben mit unterstützen möchten. Zu diesem<br />

Zweck haben wir unser Sponsoringkonzept erweitert und<br />

konzeptionell verändert. Sie wollen uns unterstützen? Dies<br />

geht bei uns auf ganz unterschiedliche Weise:<br />

1. Private Spender:<br />

Zehn Euro monatlich zur allgemeinen Unterstützung der<br />

Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Gemeinde<br />

Königsdorf.<br />

2. Gewerbliche Sponsoren:<br />

Sie spenden, und wir machen Werbung für Sie auf unseren<br />

zwei Sponsorentafeln.<br />

3. Sachbezogene Spenden:<br />

Dem neuen Anstrich soll eine neue Bestuhlung folgen –<br />

spenden Sie für einen Ein-, Zwei- oder Vier-Sitzer (35 bis<br />

98 Euro) oder einen Tisch (55 Euro). Oder: Schenken Sie<br />

uns ein Zeitschriften-Abonnement für eine Kinder- oder<br />

Jugendzeitschrift.<br />

4. Projektbezogene Spenden:<br />

Unterstützen Sie Kinder- und Jugendliche gezielt durch eine<br />

Spende, an unseren Projekten teilzunehmen – zum Beispiel<br />

eine Spende für unsere Segelfreizeit 2013 (siehe unten), so<br />

dass Jugendliche, denen nicht ausreichend finanzielle Mittel<br />

zur Verfügung stehen, trotzdem mitfahren können.<br />

5. Honorarstunden-Sponsoring:<br />

Unterstützen Sie unsere Angebotsvielfalt, indem sie zum<br />

Beispiel monatlich vier Honorarstunden à zehn Euro finanzieren.<br />

Haben wir Sie neugierig gemacht? Weitere Informationen<br />

gibt es auf unserer Homepage im Internet unter<br />

„www.koemp.org“.<br />

Segelfreizeit für Jugendliche<br />

im Alter von 12 bis 18 Jahren<br />

Die Evangelische Gemeinde Königsdorf<br />

bietet vom 16. Juli bis zum 9. August 2013<br />

eine Jugendfreizeit an. Zwei Wochen<br />

schippern wir ab Harlingen (Niederlande)<br />

über Ijsselmeer und Nordsee.<br />

Alle Infos gibt es auf „www.koemp.org“.<br />

Die Kosten inklusive Vollverpflegung aus<br />

der Selbstversorger-Küche, Programm<br />

und pädagogischer Betreuung belaufen<br />

sich auf 525 Euro.<br />

40


Kinder und Jugend<br />

Es ist Dienstagnachmittag – auffallend viele Senioren gehen durch den Ort.<br />

Wohin wollen die alle? Natürlich ins Hildeboldzentrum!<br />

Denn hier treffen sie sich dienstags um 15.00 Uhr im Pfarrsaal. Was ist da los? Jede Menge<br />

gute Laune, außerdem guter Kaffee mit leckerem Kuchen und ein buntes Programm.<br />

Es gibt keine Verpflichtung, jeden Dienstag zu kommen – alles ist freiwillig.<br />

Das Programm der nächsten Wochen:<br />

14.05.2013 Hl. Messe und anschließend Gymnastik mit Frau Rose<br />

21.05.2013 Pfingstferien<br />

28.05.2013 Besuch der MUHUS<br />

04.06.2013 Wir machen einen Ausflug<br />

11.06.2013 Hl. Messe und anschließend Spaß beim Bingo<br />

18.06.2013 Spielenachmittag<br />

25.06.2013 Frau Vreden referiert über das Thema „Gewissen und Verantwortung“<br />

02.07.2013 Wir machen einen Ausflug<br />

09.07.2013 Hl. Messe und anschließend Gymnastik mit Frau Rose<br />

16.07.2013 Seniorenfest<br />

Vorschau auf das Programm des zweiten Halbjahres 2013:<br />

Am 17.09. und 15.10. werden wir Ausflüge machen (ab 13 Uhr).<br />

Außerdem sind bis jetzt vorgesehen: Erntedankfest, St. Martin,<br />

der Besuch einer Kindergartengruppe bei uns sowie eine Adventfeier.<br />

Ansprechpartnerinnen: Karin Litzinger, Telefon: 65 71 87 • Hannelore Bender, Telefon: 6 26 36<br />

41


AUS DEN GEMEINDEN<br />

Gebet der Sammlung –<br />

Verheissungen der Stille<br />

„Ihr braucht nicht laut die Stimme<br />

zu ihm zu erheben“ von Christa Tamara Kaul<br />

Oft tut es gut, mit anderen Menschen<br />

über Freuden, Wünsche oder Probleme<br />

sprechen zu können. Doch manchmal<br />

fehlen auch die Worte. Oder aber jedes<br />

Wort wird uns zu viel. Dann sehnen<br />

wir uns nach Ruhe und heilsamer<br />

Stille. Und gerade dann oft auch nach<br />

Geborgenheit in der stillen Gegenwart<br />

eines wohlwollenden Anderen.<br />

Von einem einsam auf dem griechischen<br />

Klosterberg Athos lebenden<br />

Mönch wird erzählt, dass er eines<br />

Tages, als er gerade Wasser schöpfte,<br />

Besuch von einigen Männern bekam.<br />

Sie fragten ihn: „Welchen Sinn hat dein<br />

Leben in der Stille?“ Er zog den Eimer<br />

aus dem Brunnen und sagte: „Schaut in<br />

den Brunnen! Was seht ihr?“ Sie blickten<br />

hinein und antworteten: „Wir sehen<br />

nichts.“ Nachdem sie eine kurze Weile<br />

miteinander gesprochen hatten, forderte<br />

der Mönch die Besucher nochmals auf:<br />

„Schaut in den Brunnen! Was seht ihr?“<br />

Sie blickten wieder hinunter und antworteten.<br />

„Jetzt sehen wir uns selbst!“<br />

Da sprach der Mönch: „Zuerst war das<br />

Wasser unruhig, jetzt ist es ruhig. Das<br />

ist die Erfahrung der Stille: Man sieht<br />

sich selbst!“<br />

Auch wenn Stille manchmal schwer auszuhalten<br />

sein kann, so suchen wir dennoch<br />

immer wieder nach etwas, das uns<br />

herausholt aus den Überdrehungen des<br />

Alltags, etwas, das uns innerlich belebt<br />

und zum Kern unseres Lebens weist.<br />

Dieses „Etwas“ finden viele Menschen<br />

in der Meditation und Kontemplation –<br />

etwa im Gebet der Sammlung. Es ist –<br />

formal gesehen – eine alltagstaugliche<br />

Verbindung von Elementen der (christlichen)<br />

Zen-Meditation mit Elementen<br />

der Taizé-Andachten. Eine Andachtsform,<br />

die auch mit Hilfe des bewussten<br />

Atems den Körper Ruhe und den Geist<br />

Klarheit finden lassen und den spirituellen<br />

Zugang in das zutiefst Innere<br />

öffnen will – hin zum Göttlichen.<br />

„Seht, was der heilige Augustinus sagt,<br />

dass er nämlich Gott an vielen Orten gesucht<br />

und ihn endlich in seinem eigenen<br />

Inneren gefunden habe. Meint ihr wohl,<br />

es sei für die zerstreute Seele von geringer<br />

Wichtigkeit … zu wissen, dass sie<br />

nicht erst zum Himmel aufsteigen<br />

braucht, um mit ihrem ewigen Vater zu<br />

reden? … Um ihn zu suchen, bedarf es<br />

keiner Flügel; sie braucht nur einsam in<br />

ihr Inneres zu blicken, wo sie ihn finden<br />

wird.“<br />

Treffender als Teresa von Avila, von der<br />

diese Worte stammen, lässt sich das, was<br />

das Gebet der Sammlung ausmacht,<br />

kaum in Worte fassen. Auch andere christliche<br />

Mystiker – wie Meister Eckehart –<br />

oder die Meister der christlichen Zen-<br />

Tradition – wie Hugo Enomiya-Lassalle<br />

SJ – vertrauen darauf, in der Kontemplation<br />

die Gnade Gottes erfahren zu<br />

können. Ignatius von Loyola gab dazu<br />

den Rat: „Vertraue so auf Gott, als ob der<br />

Erfolg allein von dir und nicht von Gott<br />

abhinge; dabei aber gib dir alle Mühe<br />

(zuzugestehen), dass du selbst nichts,<br />

Gott allein aber alles vollbringen werde.“<br />

Letzten Endes heißt das, sowohl den eigenen<br />

Kopf zu gebrauchen, als auch auf<br />

die Gabe des Heiligen Geistes zu hoffen.<br />

Darauf zu vertrauen, dass eigener Verstand<br />

und eigene Vernunft, die sich ihrer<br />

Fähigkeiten in vollem Umfang bedienen,<br />

durch eine Verbindung mit den Herzenskräften<br />

weit offen sind für neue Einsichten.<br />

Und so ein Potenzial schaffen<br />

und zur Verfügung stellen, das mehr bewirken<br />

kann, als der messbare Intelligenzquotient<br />

erwarten lässt.<br />

In der Gemeinde St. Sebastianus in<br />

Königsdorf hat sich vor etlichen Jahren<br />

eine ökumenische Gruppe gebildet und<br />

aufgemacht, gemeinsam diesen Weg<br />

durch das eigene Innere hin zu Gott zu<br />

suchen. Wobei wir – die Suchenden –<br />

jedes Mal wieder feststellen, wie wohl<br />

uns bei aller Selbstversunkenheit das<br />

Gefühl einer gleichgesinnten Gemeinschaft<br />

tut, die Gewissheit einer Verbundenheit<br />

im Schweigen.<br />

Herzliche Einladung<br />

an alle, einmal unverbindlich zum<br />

Gebet der Sammlung in der Hildeboldkirche<br />

dazuzukommen. Nächste<br />

Termine: 21. Mai, 18. Juni, 16. Juli<br />

(20.00 Uhr), 20. August, 17. September<br />

(20.00 Uhr), 15. Oktober, 19. November,<br />

10. Dezember 2013, jeweils<br />

von 19.30 bis 21.15 Uhr (wenn nicht<br />

anders angegeben).<br />

Weitere Informationen im Internet<br />

unter: www.kirche-in-koenigsdorf.<br />

de/<strong>kath</strong>-kirche-koenigsdorf-gebetder-sammlung.htm<br />

Das Gebet der Sammlung<br />

bedeutet für mich…<br />

• eine für mich persönlich geeignete<br />

Form der Kontemplation und Christusbegegnung<br />

in einem vertrauten Kreis<br />

Gleichgesinnter. Peter Hetzel<br />

• eine Zeit der Stille in der „Gegenwart<br />

Christi“, wo ich mich wie an einer Quelle<br />

frischen Wassers fühle. Kathi Jungbluth<br />

• das stille Verweilen in der Gegenwart<br />

Gottes, das mir auch dann noch gut tut,<br />

wenn nur mein Körper in Ruhe dort sitzt,<br />

während meine Gedanken auf Wanderschaft<br />

sind. Elisabeth Vosen<br />

• einen Ort zu haben, wo ich am Ende<br />

des Tages alles in Seine Hände legen<br />

und darauf vertrauen kann, dass Er heilt<br />

und wandelt. Annette Robels<br />

• stille Zwischenräume, um mir Gottes<br />

„Vor-der-Tür-des-Herzens-Stehen“ zu<br />

vergegenwärtigen und auf diesem stillen<br />

Weg der Einkehr bei mir selbst nicht<br />

alleine unterwegs zu sein.<br />

Elke A. Wittemann<br />

• ein spiritueller Raum, das alltägliche<br />

Getriebe zu verlassen und die Seele in<br />

seinem zeitlosen Trott konzentriert<br />

baumeln zu lassen. Ralf Bittner<br />

42


aus der bücherei<br />

Aktuelles aus der Bücherei:<br />

hamburg-Krimis<br />

Heute möchte ich Sie einladen zu einer Reise in die Vergangenheit nach<br />

Hamburg und Ihnen drei Kriminalromane empfehlen, die in den letzten zwei<br />

Jahren erschienen sind.<br />

Der erste, „Ein Garten mit Elbblick“<br />

von Petra Oelker, führt uns in das<br />

Jahr 1895. Eine junge Frau, Henrietta<br />

Winfeld, mit einem Engländer verheiratet,<br />

kommt in ihre Heimatstadt zurück,<br />

weil ihr Vater gestorben ist. Gut<br />

behütet war sie in einer Villa an der<br />

Elbe mit großem Garten aufgewachsen,<br />

und nun erwarten sie böse Überraschungen:<br />

Das Vermögen ihres Vaters<br />

ist nicht mehr vorhanden, er hat ihr<br />

nur das Haus und eine interessante<br />

Sammlung moderner Gemälde hinterlassen.<br />

Verstört wartet sie auf ihren<br />

Ehemann, unterstützt von der Familie<br />

ihrer verstorbenen Mutter, einer hoch<br />

angesehenen reichen hanseatischen<br />

Kaufmannsfamilie. Da wird in der Speicherstadt<br />

am Hafen ein Toter gefunden<br />

– Thomas Winfield, ihr Ehemann.<br />

Henrietta steht – ebenso wie Kriminalkommissar<br />

Paul Ekhoff – vor lauter<br />

nicht zu beantwortenden Fragen: Wieso<br />

war ihr Mann in Hamburg, ohne dass<br />

sie es wusste, wer hat ihn ermordet,<br />

wo ist das Familienvermögen geblieben<br />

und was soll mit ihrer Zukunft geschehen?<br />

Bei der Suche nach der Lösung wirft<br />

man einen Blick hinter die Kulissen<br />

der feinen Gesellschaft und muss feststellen,<br />

dass es vor über hundert Jahren<br />

nicht viel anders war als heute: Abgründe<br />

tun sich auf, und alle Versuche, die<br />

Fassade zu wahren, misslingen schließlich<br />

doch. Eigentlich lese ich historische<br />

Romane nicht besonders gern,<br />

aber hier macht es Freude zu entdecken,<br />

dass bei aller Verschiedenheit der Zeitumstände<br />

vieles beim Alten geblieben<br />

ist.<br />

Die beiden anderen Romane, „Der<br />

Trümmermörder“ und „Der Schieber“<br />

von Cay Rademacher, führen in die<br />

Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. 1947<br />

ist Hamburg noch fast ganz zerstört,<br />

die britische Besatzungsmacht versucht,<br />

das öffentliche Leben in geordnete<br />

Bahnen zu lenken, aber der große Mangel<br />

an fast allem Lebensnotwendigen<br />

lässt die Schwarzmarktgeschäfte blühen<br />

und begünstigt kriminelle Aktivitäten<br />

aller Art.<br />

Wir lernen Kriminaloberinspektor<br />

Frank Stave kennen, mit 43 noch<br />

ziemlich jung für seinen leitenden<br />

Posten. Den bekam er, weil er kein<br />

Nazi gewesen war. Seine Frau kam bei<br />

einem Bombenangriff ums Leben, und<br />

er wartet auf seinen vermissten Sohn<br />

Karl, der sich noch 1945 als Verführter<br />

des nationalsozialistischen Regimes<br />

freiwillig zur Wehrmacht gemeldet<br />

hatte. Vater und Sohn hatten zuvor viel<br />

gestritten, so dass der Vater die Heimkehr<br />

zugleich fürchtet und herbeisehnt.<br />

„Der Trümmermörder“ spielt im legendären<br />

kalten Hungerwinter, der das<br />

Leben in der Stadt zusätzlich erschwert:<br />

Zu wenig Kohlen, zu wenig<br />

Nahrung, zu wenig warme Kleidung.<br />

Auf abgelegenen Trümmergrundstücken<br />

werden unbekleidete Leichen<br />

gefunden, es gibt fast keine Spuren,<br />

nicht mal der Todeszeitpunkt ist wegen<br />

der strengen Kälte einigermaßen zu<br />

bestimmen. Der Inspektor tappt im<br />

Dunklen und wird mehr und mehr unter<br />

Druck gesetzt, das Verbrechen endlich<br />

aufzuklären. Die Angst geht um unter<br />

den Menschen.<br />

„Der Schieber“ dagegen zeigt den sich<br />

anschließenden Sommer: Extreme Hitze<br />

plagt die Bewohner ebenso wie vorher<br />

die Kälte. In den Ruinen der Werft<br />

Blohm und Voss, die eigentlich niemand<br />

unerlaubt betreten darf, wird<br />

ein toter Junge auf einem Blindgänger<br />

gefunden. Frank Stave macht sich auf<br />

die Suche nach dem Mörder und gerät<br />

in die Welt der „Wolfskinder“, elternloser<br />

geflüchteter Kinder, die sich zu<br />

Banden zusammengeschlossen haben<br />

und sich als Kohlenklauer, Schmuggler<br />

und Prostituierte durchschlagen. Zwei<br />

weitere Jugendliche werden tot gefunden,<br />

die Verfolgung des Täters nimmt<br />

dramatische Formen an.<br />

An diesen beiden Romanen hat mich<br />

beeindruckt, wie genau das Bild der<br />

Nachkriegszeit vor unserem Auge erscheint.<br />

Der Autor hat offensichtlich<br />

sehr eingehend recherchiert und versteht<br />

es, den Alltag der Überlebenden<br />

in vielen Facetten lebendig werden zu<br />

lassen. Für mich persönlich – in Hamburg<br />

aufgewachsen – war es natürlich<br />

auch interessant, an bekannte Schauplätze<br />

geführt zu werden. Aber auch ohne<br />

genaue Ortskenntnis werden Sie diese<br />

Bücher mit Gewinn lesen, vielleicht<br />

sogar, wenn Sie normalerweise keine<br />

Kriminalromane mögen.<br />

Anne Maus<br />

Petra Oelker:<br />

Ein Garten mit<br />

Elbblick<br />

Rowohlt<br />

Taschenbuch<br />

2012,<br />

9,99 Euro<br />

Cay<br />

Rademacher:<br />

Der Trümmermörder<br />

DuMont<br />

Taschenbuch<br />

2011,<br />

9,99 Euro<br />

Cay<br />

Rademacher:<br />

Der Schieber<br />

DuMont 2012,<br />

16,99 Euro<br />

43


Erich Fried<br />

Aufhebung<br />

Sein Unglück<br />

ausatmen können<br />

tief ausatmen<br />

so dass man wieder<br />

einatmen kann<br />

Und vielleicht auch sein Unglück<br />

sagen können<br />

in Worten<br />

die zusammenhängen<br />

und Sinn haben<br />

und die man selbst noch<br />

verstehen kann<br />

und die vielleicht sogar<br />

irgendwer sonst versteht<br />

oder verstehen könnte<br />

Und weinen können<br />

Das wäre schon<br />

fast wieder<br />

Glück<br />

Erich Fried ist 1921 als Sohn jüdischer Eltern<br />

in Wien geboren worden. Als er 17 Jahre alt<br />

war, wurde sein Vater von der Gestapo ermordet.<br />

Fried floh nach London und lebte<br />

dort bis zu seinem Tod im Jahr 1988.<br />

Gestorben ist er auf einer Lesereise in Baden-<br />

Baden. Erich Fried war ein politisch-kritischer<br />

Schriftsteller, der sich auch öffentlichen Diskussionen<br />

stellte. Sein umstrittener Gedichtband „und<br />

Vietnam und“ brachte ihm den künstlerischen<br />

Durchbruch. Seine erfolgreichste Gedichtsammlung<br />

ist jedoch der Band Liebesgedichte.<br />

Marie-Louise Voss<br />

„Kölsch Hätz“<br />

hat etwas zu verschenken!<br />

Es klingt paradox, was Forscher<br />

herausgefunden haben:<br />

Wer anderen Menschen ein wenig<br />

Zeit schenkt, hat subjektiv den Eindruck,<br />

für sich selbst mehr Zeit gewonnen<br />

zu haben! Des Rätsels Lösung<br />

liefern die Psychologen gleich<br />

mit. Denn Hilfe für andere wird vom<br />

Spender nicht als Opfer, sondern als<br />

Erfüllung seiner eigenen freien Zeit<br />

empfunden. Wer also mit sich und<br />

seiner oft vermeintlich knappen Zeit<br />

etwas Sinnvolles anzufangen weiß,<br />

hat das Gefühl, etwas für sich zu tun.<br />

In diesem Sinne sucht „Kölsch Hätz“ ehrenamtliche Unterstützung<br />

durch Menschen in Königsdorf, die wöchentlich<br />

ein bis zwei Stunden im Dienste einer guten Nachbarschaft<br />

unentgeltlich erübrigen. Schon in vielen Fällen konnte die seit<br />

März 2011 bestehende ökumenische Nachbarschaftshilfe in<br />

Frechen-Königsdorf ehrenamtliche Helfer an Mitmenschen<br />

vermitteln – zum Teil freundschaftlich nachhaltige Kontakte<br />

sind daraus entstanden: einfach mal miteinander sprechen,<br />

etwas spielen oder vorlesen, beim Einkauf, Weg zum Arzt<br />

oder Amt begleiten – einbringen kann sich jede(r) ganz nach<br />

Wunsch und Fähigkeiten mit etwas gesundem Menschenverstand<br />

und dem Herzen am rechten Fleck.<br />

Neugierig geworden? Dann nicht zögern und bitte melden im<br />

„Kölsch Hätz“-Büro an der Aachener Straße 564 neben der<br />

St. Sebastianus-Kirche – am besten per Besuch zu den Sprechzeiten<br />

am Montag von 10 bis 12 Uhr, am Donnerstag zwischen<br />

16 und 18 Uhr, sonst durch Kontaktaufnahme per Telefon unter<br />

(02234) 4 30 06 54 oder per E-Mail an info@koelschhaetz.de<br />

– „Kölsch Hätz“ bietet herzliche und dankbare Beziehungen,<br />

die Ihr und unser aller Leben bereichern.<br />

Wolfgang Stiller<br />

Koordinator „Kölsch Hätz“ Königsdorf<br />

Thomas Pöppinghaus<br />

Paulistr. 1a<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Telefon: 02234 / 6 17 74<br />

!Wir helfen Ihnen gerne!<br />

44


Wunder gibt es immer wieder!<br />

... Fast sind wir am Ziel eines langen.<br />

manchmal anstrengenden Weges. Aus<br />

der zaghaften Vorstellung und Vision<br />

– vielleicht ein Gedanke Gottes – von<br />

Kaplan Sergius Duru im Jahr 2001 ist<br />

mit UZONDU inzwischen ein großartiges<br />

Werk entstanden.<br />

Die geringe Zuversicht am Anfang<br />

hat sich allmählich zu einem<br />

großen Wunder entwickelt und bedeutet,<br />

dass festes Gottvertrauen und die<br />

Hoffnung in ihn nicht umsonst sind.<br />

Die Idee, ein Spital in Umuowa (Nigeria)<br />

zu bauen, in dem Kinder und<br />

Mütter medizinisch versorgt, Hygienestandards<br />

geprüft, verbessert und auf<br />

den neusten Stand gebracht werden,<br />

sollte Wirklichkeit werden.<br />

Unser Freund Alfons Arpagaus, ein<br />

Wegbereiter aus der Kath. Pfarre St.<br />

Franziskus in Zürich Wollishofen<br />

(Schweiz), hat Wunderbares durch sein<br />

beispielhaftes Engagement für Uzondu<br />

erreicht. Als Koordinator sammelte er<br />

Spenden in verschiedenen Kantonen<br />

wie Zürich, Graubünden, St. Gallen,<br />

Aargau, Schwyz, Engadin etc. für den<br />

guten Zweck. Mit seinem leidenschaftlichen<br />

Organisationstalent versuchte er<br />

zahlreiche Freunde und Gönner zu gewinnen.<br />

Bei Aktionen wie Kirchenopfer,<br />

Mittagessen, Strickstube, Beerdigungen,<br />

Feste und Jubiläen etc. war er<br />

sehr erfolgreich. Allein im Jahr 2012<br />

überwies er über 40.000 Schweizer<br />

Franken – es war sein krönender Abschluss<br />

– auf das Sonderkonto des<br />

Uzondu-Fördervereins e. V. in Königsdorf.<br />

Dieser beachtliche Betrag wurde<br />

anschließend seitens des Fördervereins<br />

nach Nigeria transferiert.<br />

Übrigens, für seinen unermüdlichen<br />

Einsatz erhielt Alfons Arpagaus im Jahr<br />

2006 von uns den Titel „Weltmeister<br />

im Spendensammeln“! Damit wollten<br />

wir unsere Wertschätzung ausdrücken,<br />

die er bei uns in Deutschland genießt.<br />

Von Anfang an war es ihm ein wichtiges<br />

Anliegen, darauf zu achten, dass<br />

die Einheimischen auch ihren Beitrag<br />

leisten, motiviert und verantwortungsvoll<br />

mit den Spendengeldern für den<br />

Bau des Kinder- und Mütterspitals umzugehen<br />

und langfristig dabei etwas für<br />

ihren Lebensunterhalt zu verdienen –<br />

Hilfe zur Selbsthilfe!<br />

Der Einsatz vieler Frauen und Männer,<br />

unter sehr schwierigen Bedingungen<br />

vor Ort, wurde unterstützt von Emma<br />

Ebere und der Uzondu-Group, wird als<br />

Segnung medizinischen Fortschritts und<br />

menschlicher Solidarität für eine bessere<br />

Zukunft gesehen und wahrgenommen.<br />

Als unser Freund mit seiner Frau im<br />

vergangenen Jahr von Zürich nach Ilanz<br />

(Graubünden) umzog und er seine Arbeit<br />

für UZONDU beendete, wurde der<br />

langjährige Alters- und Krankenseelsorger<br />

Alfons Arpagaus in seiner Pfarrei<br />

St. Franziskus in Zürich-Wollishofen<br />

verabschiedet. In seinem Abschiedswort<br />

schrieb der Diakon Uwe Burrichter:<br />

„Lieber Alfons, in den 13 Jahren Deines<br />

Wirkens in unserer Pfarrei durften Dich<br />

die Menschen als einen feinfühligen<br />

und charismatischen Mann Gottes erfahren.<br />

Die Kirche lieben, in ihr leben<br />

und auch mit ihr leiden, war in Deiner<br />

Seelsorge und Verkündigung lebendig<br />

spürbar. Ich danke Dir für all Dein seelsorgliches<br />

Engagement sowie Deinen<br />

außergewöhnlichen Einsatz für die ,Eine<br />

Welt‘ im Namen unserer Pfarrei.“<br />

Unser Förderverein schließt sich diesen<br />

ausdrucksstarken Worten an und bedankt<br />

sich bei Alfons Arpagaus von<br />

ganzem Herzen für seine unermüdliche,<br />

voll Herzblut geprägte ehrenamtliche<br />

Tätigkeit, die er in aller Bescheidenheit<br />

ausübte. Seine Nachfolge trat Frau<br />

Beatrice Komenda an.<br />

Auch wenn das St. Mary’s Children and<br />

Community Hospital in diesem Jahr<br />

seiner Bestimmung übergeben wird,<br />

sind noch große Anstrengungen notwendig.<br />

Die Solidarität, weiterhin bereit<br />

zu sein, die Menschen vor Ort optimal<br />

medizinisch zu versorgen, wird der<br />

Nachhaltigkeit dienen und darf nicht<br />

nachlassen. Daher bitten wir die<br />

Freunde und Gönner von UZONDU<br />

sehr herzlich, nicht nachzulassen,<br />

dieses Projekt zu unterstützen.<br />

Spendenkonto:<br />

Kreissparkasse Köln<br />

Bankleitzahl 370 502 99<br />

Kontonummer 01 41 27 48 92<br />

Uzondu-Förderverein e. V. St. Mary’s<br />

Children Hospital Umuowa/Nigeria.<br />

Im Internet finden Sie uns unter:<br />

www.uzondu.de<br />

Unter www.smcchumuowa.com<br />

finden Sie aktuelle Informationen.<br />

An diesem Wunder<br />

UZONDU wirken mit<br />

dem Segen Gottes so<br />

viele Menschen mit!<br />

45


termine<br />

Katholische <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

Katholische Pfarrgemeinde St. Sebastianus, Spechtweg 1-5, 50226 Frechen-Königsdorf<br />

Achtung neu: Telefon 02234 / 99 10 210, E-Mail c.klein@kirche-in-frechen.de<br />

Sie können telefonisch erreichen<br />

Pfarrer Christof Dürig, Habbelrath: 99 10 410, Pfarrvikar Thomas Wolff: 99 10 210, Kaplan Matthäus Pazheveetil:<br />

99 10 310, Organist und Chorleiter Hubert Vendel (01 74) 9 65 86 21, Küsterin Beate Wrzeciono: 99 10 210<br />

Rufbereitschaft für die Krankensalbung<br />

Wenn Sie keinen Priester der Gemeinde erreichen können, rufen Sie bitte die folgende Telefonnummer an: 9 36 91 41<br />

Öffnungszeiten<br />

Pastoralbüro Königsdorf Dienstag: 09.30 – 11.30 Uhr + 15.30 – 18.30 Uhr • Mittwoch bis Freitag: 09.30 – 11.30 Uhr<br />

Kontaktbüro Buschbell Donnerstag: 15.00 – 18.00 Uhr<br />

Allgemeine Gottesdienstordnung<br />

Sonntag<br />

08.30 Uhr Heilige Messe in St. Ulrich, Buschbell-Hücheln<br />

11.00 Uhr Heilige Messe – Pfarrkirche im Hildeboldzentrum<br />

1. Di. im Monat 09.00 Uhr Wortgottesdienst der Frauengemeinschaft – Hildeboldkirche<br />

2. Di. im Monat 15.00 Uhr Hl. Messe des Altenclubs – Hildeboldkirche<br />

3. Di. im Monat 09.00 Uhr Hl. Messe der Frauengemeinschaft – Hildeboldkirche<br />

4. Di. im Monat 09.00 Uhr Hl. Messe – Hildeboldkirche<br />

Dienstag<br />

Donnerstag<br />

Fr. monatlich<br />

So. monatlich<br />

08.00 Uhr Schulgottesdienst – St. Ulrich, Buschbell-Hücheln<br />

08.30 Uhr Laudes (Morgengebet) – Hildeboldkirche<br />

08.00 Uhr Schulgottesdienst – Hildeboldkirche<br />

11.00 Uhr Kleinkindergottesdienst im Hildeboldsaal und in der Kirche<br />

Di. 07.05.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Syrisch-Orthodoxen Kirche in<br />

Köln-Lindenthal, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />

Hochfest Pfingsten<br />

Sa. 18.05.2013 21.00 Uhr Pfingstvigil in der Hildeboldkirche, anschließend Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />

So. 19.05.2013 08.30 Uhr St. Ulrich, Hochamt<br />

11.00 Uhr Hildeboldkirche, Hochamt<br />

Mo. 20.05.2013 11.00 Uhr Hildeboldkirche, Hochamt für die Doppelpfarrei<br />

Hochfest Fronleichnam<br />

Do. 30.05.2013 10.00 Uhr Hl. Messe auf dem Frechener Marktplatz, anschl. Prozession durch die Innenstadt<br />

(Möglichkeit, mit dem Bus zu fahren – darüber wird rechtzeitig in den Pfarrnachrichten und im Internet informiert)<br />

So. 30.06.2013 10.00 Uhr Festmesse in St. Ulrich (50-jähriges Jubiläum der Grundsteinlegung) anschließend Pfarrfest!<br />

Di. 04.06.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche in<br />

Köln-Seeberg, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />

Di. 02.07.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Abschluss zur Reihe „Gottes Lieblingsfarbe ist bunt –<br />

der orthodoxen Kirche auf der Spur“, Referent Dr. Ulrich Harbecke<br />

Di. 03.09.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

Einschulung<br />

Do. 05.09.2013 08.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche<br />

Di. 01.10.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

So. 06.10.2013 11.45 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Christuskirche, anschl. Mittagessen im Ev. Gemeindehaus<br />

Di. 05.11.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

Mi. 20.11.2013 20.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche, anschl. Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />

Di. 03.12.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

Zu allen Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen sind Sie jederzeit herzlich willkommen!<br />

Aufgrund der Entscheidungsprozesse unserer pastoralen Gremien, in die der Pfarrgemeinderat die Orts- /und Sachausschüsse eingebunden hat, können<br />

wir zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses zu einzelnen Terminen der Pfarreiengemeinschaft noch keine Angaben machen. Bitte beachten Sie unsere<br />

Aushänge sowie die aktuellen Hinweise auf unserer Homepage und unsere wöchentlichen Pfarrnachrichten. Sie können uns auch auf unserer Internetseite<br />

www.kirche-in-koenigsdorf.de sowie die Internetseite www.kirche-in-frechen.de besuchen. Hier finden Sie die aktuellen Informationen und Neuigkeiten<br />

aus unserer Gemeinde und aus der Pfarreiengemeinschaft Frechen.<br />

Fünf-Jahres-Statistik – St. Sebastianus-Königsdorf<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Taufen 18 26 25 33 35<br />

Erstkommunion 42 32 40 53 38<br />

Firmung 0 1 10 22 1<br />

Trauungen 5 6 6 4 14<br />

Eintritte 3 4 1 4 2<br />

Austritte 32 24 35 22 28<br />

Sterbefälle 39 54 51 50 44


Evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

Evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong> Weiden, Gemeinde Königsdorf, Pfeilstraße 40, 50226 Frechen-Königsdorf<br />

termine<br />

Sie können telefonisch erreichen<br />

Pfarrer (in der Vakanzzeit) Matthias Bertenrath: (02272) 40 84 20, Küster Alexander Spady: 6 22 17, Jugendleiterin Jasmina<br />

Kampeter: 6 39 54<br />

Öffnungszeiten im Gemeindeamt<br />

Evangelisches Gemeindeamt Köln-West, Europaallee 29, 50226 Frechen, Telefon 60 10 90, Fax 60 10 922<br />

Servicezeiten: Montag bis Donnerstag 9.00 bis 15.00 Uhr, Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Evang. Kinder- und Jugendzentrum Königsdorf „KÖMP!“<br />

Friedrich-Ebert-Str. 63, Telefon 6 39 54<br />

Allgemeine Gottesdienstordnung<br />

Sonntag 11.00 Uhr Gottesdienst in der Christuskirche, Pfeilstraße 40<br />

2. und letzter So. im Monat 11.00 Uhr Kindergottesdienst (5 bis 13 Jahre), Christuskirche<br />

So. zweimonatlich nach Ankündigung 16.00 Uhr Krabbelgottesdienst (1 bis 6 Jahre), Christuskirche<br />

1. Fr. im Monat 08.00 Uhr Schulgottesdienst 3. und 4. Schuljahr, Christuskirche<br />

Konfirmation<br />

So. 05.05.2013<br />

Di. 07.05.2013<br />

11.00 und Konfirmations- und Taufgottesdienste in der Christuskirche<br />

14.00 Uhr<br />

20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Syrisch-Orthodoxen Kirche in<br />

Köln-Lindenthal, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />

Alle anderen aktuellen Termine entnehmen<br />

Sie bitte dem Gemeindebrief.<br />

Himmelfahrt<br />

Do. 09.05.2013 11.00 Uhr Open-Air-Gottesdienst in Junkersdorf, an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche<br />

So. 12.05.2013 11.00 Uhr Gottesdienst in der Christuskirche mit Abendmahl der Neukonfirmierten und Begrüßung<br />

des neuen Konfirmandenjahrgangs<br />

Pfingsten<br />

Sa. 18.05.2013 21.00 Uhr Pfingstvigil in der Hildeboldkirche, anschließend Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />

So. 19.05.2013 11.00 Uhr Gottesdienst in der Christuskirche<br />

Di. 04.06.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Besichtigung der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche in<br />

Köln-Seeberg, Treffpunkt um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Königsdorf<br />

So. 16.06.201318.00 Uhr Konzert in der Christuskirche (Improvisation mit Saxophon, Synthesizer, Gitarre, Kontrabass)<br />

Di. 02.07.201320.00 Uhr Ökumenisches Gespräch, Abschluss zur Reihe „Gottes Lieblingsfarbe ist bunt –<br />

der orthodoxen Kirche auf der Spur“, Referent Dr. Ulrich Harbecke<br />

Sommerfest<br />

So. 14.07.2013 11.00 Uhr Gottesdienst mit Kindern und Erwachsenen in der Christuskirche, anschließend Sommerfest<br />

Sommerfreizeit<br />

Di. 26.07. – So. 09.08.2013 mit dem Segelschiff ab Harlingen (Niederlande) über Ijsselmeer und Nordsee<br />

für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren<br />

Di. 03.09.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

Einschulung<br />

Do. 05.09.2013 08.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche<br />

Familienfreizeit in Schmidt am Rursee<br />

Fr. 06.09. – So. 08.09.2013 für Familien mit Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren<br />

So. 22.09.2013 18.00 Uhr Konzert in der Christuskirche mit dem Singkreis Königsdorf und „ChorImTakt“ Höhenhaus<br />

Fr. 27.09.2013 15.00 bis Jahresfest des Kinder- und Jugendzentrums „kömp!“<br />

20.00 Uhr mit einem bunten Überraschungsprogramm<br />

Di. 01.10.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

Erntedank<br />

So. 06.10.2013 10.00 Uhr Neuzugezogenen-Empfang im Ev. Gemeindehaus<br />

11.45 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Christuskirche, anschl. Mittagessen im Ev. Gemeindehaus<br />

Di. 05.11.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

Buß- und Bettag<br />

Mi. 20.11.2013 20.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Hildeboldkirche, anschl. Agapefeier im Hildeboldzentrum<br />

Ewigkeitssonntag<br />

So. 24.11.2013 11.00 Uhr Gottesdienst am Ewigkeitssonntag in der Christuskirche<br />

Di. 03.12.2013 20.00 Uhr Ökumenisches Gespräch im Ev. Gemeindehaus<br />

47


Altenzentrum<br />

St. Augustinus<br />

der MARIENBORN gGmbH<br />

Eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen e.V.<br />

Mein neues<br />

Zuhause<br />

www.az-sanktaugustinus.de<br />

Altenzentrum St. Augustinus Augustinusstr. 10 50226 Frechen-Königsdorf<br />

Telefon: 02234 - 963 - 400

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