Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde Lauffen
Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde Lauffen
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<strong>Gemeindebrief</strong><br />
<strong>Ev</strong>angelische<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Lauffen</strong> a.N.<br />
Ausgabe 103, Dezember 2009<br />
Der Lebendige<br />
Adventskalender<br />
Beginn ab 1. Dezember<br />
jeweils um 18.00 Uhr<br />
Seite 4<br />
20 Jahre nach<br />
der Wende<br />
Ein Brief aus Meuselwitz<br />
von Elke Schenk<br />
Seite 6 - 7<br />
Weihnachtsmarkt<br />
vom 5. - 6. Dezember<br />
rund um die<br />
Regiswindiskirche<br />
Seite 14
Wichtige Anschriften<br />
Gemeindebüro Kirchbergstraße 18, Tel. 988310, Fax 988320<br />
E-mail: pfarramt-ost@kirche-lauffen.de<br />
www.kirche-lauffen.de<br />
Bezirk Ost Gunter Bareis, Kirchbergstraße 18, Tel. 988310<br />
Bezirk Mitte I Stefanie Henger, Kirchbergstraße 9, Tel. 988311<br />
Bezirk Mitte II Annette Winckler-Mann, Kirchbergstr.9, Tel. 988312<br />
Bezirk West Christof Fröschle, Rieslingstraße 18, Tel. 98580<br />
Vikarin Katja Dubiski, Mörikestraße 3, Tel. 9292494<br />
Kirchenpflege Rolf Sehne, Rieslingstr.18, Tel. 985823, Fax 985830<br />
Bank: VBU Konto Nr. 70509000, BLZ 620 632 63<br />
E-mail: ev.kirchenpfl-diakonie.lauffen@t-online.de<br />
Mesnerinnen Regiswindiskirche: Irma Polster, Tel. 964626<br />
Martinskirche: Eleonore Hergert, Tel. 4551<br />
Friedhofskapelle: Beate Lamm, Tel. 15920<br />
Kirchenmusiker Organist und Gospelchor: Martin Nauen, Tel. 228419<br />
Kirchenchor: Hartmut Clauß, Tel. 12789<br />
Gemeindehäuser<br />
Karl-Harttmann-Haus, Edith Hügel, Bismarckstr. 6, Tel. 6738<br />
FENSTER, Sibylle Wohlschieß, Rieslingstr. 18, Tel. 985833<br />
Kindergärten<br />
Louise-Scheppler-Kindergarten, Schulstr. 7, Tel. 5769<br />
Johannes-Brenz-Kindergarten, Herdegenstr. 10, Tel. 5749<br />
Diakonie-Sozialstation – Häusliche Krankenpflege: Rieslingstr. 18<br />
Pflegedienstleitung: Brigitta Henn, Brigitte Konnerth, Tel. 985824<br />
Familien- und Altenpflege, Nachbarschaftshilfe, Hospizdienst:<br />
Lore Fahrbach, Tel. 985826<br />
(IAV-Stelle) Beratung in Fragen der Pflege, Heimunterbringung usw:<br />
Brigitte Gröninger, Tel. 985825<br />
Krankenpflegeförderverein: KPV@kirche-lauffen.de<br />
Diakonische Bezirksstelle<br />
Schwätzgässle 3, 74321 Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 / 773447<br />
2
Liebe <strong>Lauffen</strong>er Mitchristen<br />
Mache Dich auf, werde licht,<br />
denn dein Licht kommt.<br />
Jesaja 60,1<br />
Schon längst werden die Tage wieder<br />
kürzer, viele von uns kommen<br />
bei Dunkelheit von der Arbeit, von<br />
der Schule, von ihren Gruppen nach<br />
Hause. Aber das kann uns nicht<br />
wirklich bedrücken.<br />
Was wir nach außen zeigen mit den<br />
vielen Kerzen, der immer maßloser<br />
werdenden Dekoration mit Hunderten<br />
von Glühbirnchen und Lichterketten<br />
und der allerorten industriell<br />
verordneten und vorgefertigten<br />
Weihnachtsfreude – das tragen wir<br />
alle in uns.<br />
Wenn wir uns Zeit nehmen, auf<br />
die Vorfreude in uns zu hören, ihr<br />
Raum geben, dann können wir<br />
spüren, dass Sein Licht kommt.<br />
Wir können das Licht spüren, wenn<br />
wir einfach den Abend, das Dunkeln,<br />
geschehen lassen.<br />
Wenn wir uns Zeit nehmen für einen<br />
Brief, der schon lange an einen<br />
lieben Menschen geschrieben<br />
werden will.<br />
Wenn wir einfach so, nur für uns<br />
alleine, die Kerze am Adventskranz<br />
anzünden.<br />
Wenn wir bei einem Fenster des<br />
Lebendigen Adventskalenders<br />
zusammen mit anderen die Botschaft<br />
der Adventszeit erfahren.<br />
Wenn wir im Gottesdienst ganz<br />
bewusst hinhören und hinspüren.<br />
Wenn wir uns Zeit geben, das Licht<br />
zu sehen und zu fühlen.<br />
Advent-Ankunft!<br />
Ihre <strong>Gemeindebrief</strong>redaktion<br />
3
Alle Jahre wieder ...<br />
Auch in diesem Jahr veranstaltet<br />
die evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
in <strong>Lauffen</strong> wieder den Lebendigen<br />
Adventskalender.<br />
Wir wollen uns in der Adventszeit<br />
vor erleuchteten, adventlich geschmückten<br />
Fenstern mit Bekannten<br />
und Fremden, Kleinen und Großen<br />
treffen, um die Vorfreude auf<br />
Weihnachten und das Besondere<br />
der Adventszeit zu teilen. An jedem<br />
Dezemberabend wird wieder um<br />
18.00 Uhr ein anderes lebendiges<br />
Adventsfenster aufgehen und dazu<br />
einladen, ein paar Minuten innezuhalten,<br />
zu singen, Geschichten zu<br />
hören und einen Becher Punsch<br />
miteinander zu trinken.<br />
Inzwischen ist der abendliche<br />
Besuch der Kalenderfenster fast<br />
schon zu einer lieben Gewohnheit<br />
für einige <strong>Lauffen</strong>er geworden.<br />
Es ist einfach schön, wenn z.B.<br />
Nachbarn ins Gespräch kommen,<br />
die bislang nicht viel mehr als<br />
Grüße ausgetauscht haben. Eine<br />
Besucherin erklärte letztes Jahr, sie<br />
erlebe sonst immer nur am Heiligen<br />
Abend gemeinsames Singen<br />
der altbekannten Lieder. Schön ist<br />
auch, dass Religionzugehörigkeit<br />
oder Glaubensausrichtung keinerlei<br />
Rolle spielen. Spannend ist jeden<br />
Abend aufs Neue, wie die jeweiligen<br />
„Gastgeber“ das Programm gestalten,<br />
das Fenster mit Inhalt füllen.<br />
Bürgermeister Waldenberger sprach<br />
im vorletzten Jahr zur Eröffnung<br />
des Weihnachtsmarktes von „sich<br />
überschneidenden Kreisen“ bei der<br />
Begegnung mit unseren Mitmenschen.<br />
Solche Überschneidungen<br />
will und kann der Adventskalender<br />
ermöglichen – und sie sind an<br />
jedem Abend spürbar.<br />
Im ersten Jahr wurde in <strong>Lauffen</strong><br />
übrigens ein neues Wort geprägt:<br />
Es gab die Spezies der „Adventskalendertouristen“.<br />
Das waren die<br />
treuesten BesucherInnen, die von<br />
Fenster zu Fenster zogen und fast<br />
jeden Abend dabei waren!<br />
Wir freuen uns auf Sie alle!<br />
Nähere Informationen bei<br />
Irmgard Böhner-Seiz, Tel. 15676<br />
oder bei Silke Harsch, Tel. 21316<br />
4
Investitur von Pfarrerin Winckler-Mann<br />
Am 1.Advent fand in der Regiswindiskirche<br />
die Investitur von Pfarrerin<br />
Annette Winckler-Mann statt. Sie<br />
war zwar schon ordinierte Pfarrerin,<br />
hatte aber bislang noch keine feste<br />
Anstellung.<br />
Ordination bedeutet die Verpflichtung<br />
in den Pfarrdienst der Kirche.<br />
Die Pfarrerin oder der Pfarrer wird<br />
zum Predigtamt als dem grundlegenden<br />
Amt in der evangelischen<br />
Kirche und zur Ausübung von<br />
Amtshandlungen ermächtigt. Die<br />
am meisten wahrgenommenen<br />
Amtshandlungen sind Hochzeiten,<br />
Taufen, Beerdigungen und der Religionsunterricht<br />
in den Schulen. Die<br />
Ordination wird nur einmal vorgenommen<br />
und gilt lebenslang.<br />
Die Investitur ist die Einsetzung in<br />
ein ständiges Pfarramt. Sie wird bei<br />
einem Wechsel an einen anderen<br />
Ort jeweils wiederholt. Der Begriff<br />
der Investitur stammt aus dem<br />
altrömischen Recht und bedeutet<br />
so viel wie „einkleiden“. Durch<br />
die feierliche Einkleidung der neu<br />
gewählten Senatoren wurde symbolisch<br />
deutlich, dass die Person in<br />
ein neues Amt eingeführt wurde.<br />
Gebürtig 1967 in Walheim besuchte<br />
Pfarrerin Winckler-Mann die Schule<br />
in Besigheim bis zu ihrem Abitur.<br />
Danach studierte sie in Heidelberg<br />
und Tübingen evangelische Theologie.<br />
Nach der Heirat 1995 erfolgte<br />
der Umzug nach Bönnigheim mit<br />
Familienphase bis zum März 2004.<br />
Mit dem Vikariat in Löchgau begann<br />
ihre Tätigkeit in der Landeskirche.<br />
Nach dem zweiten Examen im Juli<br />
2006 erhielt sie im September ihre<br />
erste Pfarrstelle in Brackenheim.<br />
Seit April 2008 versieht Frau Winckler-Mann<br />
in <strong>Lauffen</strong> das Pfarramt<br />
Mitte mit 50 % in Stellenteilung mit<br />
Pfarrerin Stefanie Henger. Getrennt<br />
lebend wohnt sie mit ihren drei Kindern<br />
in Bönnigheim. Ihre Arbeitsschwerpunkte<br />
in <strong>Lauffen</strong> sind die<br />
Jugend- und Konfirmandenarbeit.<br />
Nach schwerer Krankheit ist sie ab<br />
dem 1.Advent wieder voll einsatzbereit.<br />
Daher beginnt mit dem neuen<br />
Kirchenjahr und der Investitur<br />
auch ein beruflicher Neuanfang.<br />
Durch die Investitur werden also die<br />
Ermächtigung und Verpflichtung<br />
der Ordination auf die konkrete Gemeindepfarrstelle<br />
in <strong>Lauffen</strong> Mitte<br />
bezogen.<br />
5
20 Jahre Wiedervereinigung<br />
Liebe <strong>Lauffen</strong>er,<br />
im Februar nächsten Jahres jährt<br />
sich nun auch unsere Städtepartnerschaft<br />
zum 20. Male.<br />
In der Chronik unseres Pfarramtes<br />
las ich im Gottesdienst am Reformationstag<br />
jenen Abschnitt, in dem<br />
mein Mann, Superintendent Hans-<br />
Jürgen Schenk, an die Zeit der<br />
Wende und an den Beginn des aufeinander<br />
zu Gehens unserer beiden<br />
Städte und deren Kirchgemeinden<br />
erinnerte. Im Januar 1990 besuchte<br />
er Sie mit drei weiteren Meuselwitzern<br />
zum ersten Mal. Was ist seither<br />
nicht alles geschehen an schönen<br />
und bereichernden Begegnungen !!!<br />
Gerne denke ich selbst an die Einführung<br />
Ihrer beiden Pfarrer, die<br />
derzeit Dienst tun und an den<br />
Gegenbesuch von Pfarrer Fröschle<br />
zusammen mit Mitgliedern der<br />
katholischen Gemeinde.<br />
Derzeit steht bei uns alles im Zeichen<br />
des Wendejubiläums. Im September<br />
erlebten wir einen sehr schönen<br />
1. Mitteldeutschen Kirchentag in<br />
Weimar. Unsere Thüringer Kirche<br />
geht ja mit der Anhaltinischen seit<br />
diesem Jahr gemeinsame Wege und<br />
nennt sich „<strong>Ev</strong>angelische Kirche in<br />
Mitteldeutschland“. Auch haben wir<br />
eine neue Landesbischöfin, die in<br />
Ihrer Region bekannt sein wird:<br />
Frau Ilse Junkermann. Sie hielt die<br />
Predigt in Weimar. Auch in unserem<br />
näheren Umfeld stehen diese<br />
Wochen im Zeichen des Gedenkens<br />
an die friedliche Revolution von<br />
1989. Am 9. November veranstalteten<br />
wir zusammen mit der Stadt einen<br />
ökumenischen Gottesdienst in<br />
unserer Martinskirche. Davor zogen<br />
wir, wie vor 20 Jahren, mit Kerzen<br />
durch die Stadt. Außerdem findet<br />
eine Ausstellung in unserer Kirche<br />
mit Zeitzeugnissen, Zeitungsartikeln,<br />
Fotos und Erlebnisberichten<br />
statt.<br />
Seither gab es immer wieder neue<br />
Herausforderungen, sowohl in<br />
unserer Stadt, als auch in unseren<br />
Gemeinden. Die wirtschaftliche und<br />
industrielle Situation hat sich<br />
komplett geändert. Der Braunkohleabbau<br />
mit seinen vielen Arbeitsplätzen,<br />
aber auch mit der immensen<br />
Umweltbelastung ist Geschichte.<br />
Nur wenige Kilometer von Meuselwitz<br />
entfernt prägte der Uranabbau<br />
die Landschaft mit seinen „strahlenden“<br />
Halden, die im Vorfeld der<br />
Bundesgartenschau in Gera vor zwei<br />
Jahren komplett saniert wurden.<br />
Wir freuen uns über die Entwicklung<br />
einer Computerfirma und einer<br />
Gießerei, die in der Hauptsache Gussteile<br />
für Windenergieanlagen<br />
herstellt. Auch die Landwirtschaft,<br />
für die das Altenburger Land in der<br />
Geschichte berühmt war, geht gute<br />
Wege.<br />
6
Allerdings beklagen wir die Abwanderung<br />
vieler junger Menschen und<br />
Familien, was im Stadtbild an den<br />
vielen leer stehenden Häusern und<br />
Geschäften sichtbar wird.<br />
Auch haben es unsere Kirchgemeinden<br />
nicht ganz leicht. Die Kirchenzugehörigkeit<br />
beträgt längst keine<br />
10 % mehr und die Hoffnungen der<br />
Wendezeiten haben sich nicht erfüllt.<br />
Vor der Wende hielt der politische<br />
Druck die Menschen vom Engagement<br />
in den <strong>Kirchengemeinde</strong>n ab,<br />
heute sind es andere Gründe.<br />
Trotzdem beklagen wir uns nicht,<br />
denn es gibt dennoch viele Menschen,<br />
die mit guten Ideen, mit<br />
ihrem Einsatz an Zeit, ihrer Energie<br />
und vor allem ihrem Glaubensmut<br />
in der Gemeinde wirken. In der<br />
Ökumene rücken wir sehr zusammen.<br />
Bisher ist es uns gelungen<br />
alle Predigtstellen, wenn auch nicht<br />
alle Pfarrämter, aufrecht zu erhalten<br />
und dies oft auch mit Hilfe von<br />
Lektorinnen und Lektoren. Eine<br />
weitere Strukturreform werden wir<br />
2013 bewältigen müssen. Manchmal<br />
gleicht es einem Wunder, wie viel<br />
doch erhalten werden kann an<br />
schönen Kirchengebäuden und wie<br />
vieles neu entsteht.<br />
arbeiterinnen und einem Zivi. Sie<br />
hat einen festen Platz in unserer<br />
Stadt.<br />
Wir gedenken mit Dankbarkeit der<br />
Ereignisse der vergangenen 20 Jahre,<br />
aber auch der Menschen, die keinen<br />
Platz in einer neuen Zeit fanden oder<br />
die Lasten zu tragen hatten, die<br />
Umbrüche immer mit sich bringen.<br />
Kerzen und Gebete waren wichtig<br />
damals vor 20 Jahren und Kerzen<br />
und Gebete sind auch in diesen<br />
Tagen wichtig auf dem Weg eines<br />
wieder vereinten Landes.<br />
Wir werden aufs Neue um den<br />
Segen Gottes bitten, der mit uns<br />
sein möge. Mit uns allen hier, in<br />
unseren Kirchen, in unseren Städten<br />
und in unseren Bundesländern.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
eine gesegnete Advents- und<br />
Weihnachtszeit.<br />
Mit lieben Grüßen aus Meuselwitz<br />
Ihre Elke Schenk,<br />
Pastorin und<br />
Oberpfarrerin<br />
in Meuselwitz<br />
Eine der bedeutendsten Nachwendeerrungenschaften<br />
ist unsere Diakonie-Sozialstation<br />
mit etwa 25 Mit-<br />
7
Hole deinen Bruder an den Tisch<br />
Eine Weihnachtsgeschichte von<br />
Walter Bauer<br />
Es war kein Haus, in dem man sehr<br />
lange wohnte. Wer hier einzog, war<br />
unten angekommen und musste<br />
sein Brot am Grunde der Tiefe<br />
suchen wie der Taucher die Perlen.<br />
Manchmal nachts konnte man ein<br />
Flüstern und Rieseln hören, das<br />
nicht von menschlichen Stimmen<br />
kam. Das war das Haus; es rührte<br />
sich und seufzte. Mit Einbruch des<br />
Winters zogen neue Mieter ein; sie<br />
hatten sogar ein Sofa. Darauf schlief<br />
der Junge. Den Namen Nino Andreoli<br />
habe ich wegen des fremdländischen<br />
Klanges nie vergessen. Er war<br />
dreizehn, dunkelhaarig, sehr blass<br />
und still. Ich habe ihn nie mit den<br />
Jungen des Hauses zusammen<br />
gesehen. Meine Mutter sagte, er<br />
hätte immer in der Stube gesessen,<br />
allein mit der stummen, kalten<br />
Gesellschaft von Tisch, Stuhl, Bett<br />
und Schrank, denn die beiden, sein<br />
Vater und seine Mutter, waren sehr<br />
oft nicht zu Hause; aber man wusste<br />
nicht, wovon sie lebten. Wir hörten<br />
manchmal ihre Stimmen über uns;<br />
sie stritten wohl miteinander. Der<br />
Mann sprach sehr schnell. Er war<br />
keiner von uns. Dann lachten sie<br />
wieder; sie hatten sich versöhnt.<br />
Der Winter damals kam schnell und<br />
mit großer Härte. Die Bauarbeiten<br />
mussten eingestellt werden, und<br />
mein Vater saß zu Hause am kleinen<br />
Ofen und starrte auf seine Hände.<br />
Sie waren geschaffen, auszuschachten,<br />
Ziegel zu tragen und zuzureichen.<br />
Jetzt waren sie tot und verdienten<br />
nichts. Ich war Lehrling im<br />
ersten Jahr und brachte nur meinen<br />
Hunger mit nach Hause. Es war gut,<br />
dass meine Mutter zwei Aufwartungen<br />
hatte. Manchmal brachte sie<br />
Essen mit, und das reichte dann für<br />
einen Abend.<br />
Auch andere Männer im Haus hatten<br />
keine Arbeit. Das Haus stöhnte<br />
nachts vor Kälte. Die Stuben ohne<br />
Wärme strömten ihre eisige Luft<br />
durch das Gebirge der Stockwerke<br />
und erdrückten die schwache Glut<br />
in den Öfen. Der Frost hockte auf<br />
den Treppen, sprengte die Wasserleitungen,<br />
verstopfte alles, trieb die<br />
Menschen zueinander. Manchmal<br />
gingen sie fort, aber nur das Gehen<br />
machte sie einen Augenblick warm,<br />
8
denn Arbeit gab es nur, wenn sie<br />
in den Straßen Schnee schippen<br />
konnten. Mein Vater ging mit ihnen.<br />
Wir warteten damals nicht auf Weihnachten,<br />
meine Eltern bestimmt<br />
nicht; ich schon, ein wenig. Mein<br />
Vater wollte keinen Baum sehen, er<br />
konnte ja nur seine leeren Hände<br />
auf den Tisch legen. Meine Mutter<br />
sagte, einen kleinen Baum müssten<br />
wir haben, und ich holte auch einen<br />
in der Dämmerung, draußen aus<br />
dem Stadtpark. Es war doch besser,<br />
als wir gedacht hatten, denn die<br />
Mutter brachte von ihrer Aufwartung<br />
eine Menge Sachen zum Essen<br />
mit, auch Gebäck, für den Vater ein<br />
paar Socken, für mich eine Strickjacke,<br />
an der die Ärmel ein bisschen<br />
zu kurz waren, und die Mutter hatte<br />
einen Kragen aus schwarzem Krimmer<br />
geschenkt bekommen. Ich wollte<br />
der Mutter ein kleines Wandbrett<br />
mit Haken schenken, das ich selber<br />
gemacht hatte; man konnte Handtücher<br />
und Wischtücher daran<br />
aufhängen.<br />
Am Nachmittag waren mein Vater<br />
und ich zu Hause, und wir hatten<br />
gerade aufgewaschen und alles<br />
sauber gemacht und waren dabei,<br />
den kleinen Baum zu schmücken.<br />
Mein Vater war auf einmal froh<br />
geworden; eine saubere, warme<br />
Küche gibt auch gute Gedanken.<br />
Dann hörten wir Stimmen im Haus,<br />
und wir wussten gleich, was für<br />
Stimmen es waren. „Die Polizei, Vater“,<br />
flüsterte ich. Mein Herz verkroch<br />
sich. – „Nicht zu uns, mein Junge“,<br />
sagte mein Vater. „Ich habe es ja<br />
kommen sehen, da oben stimmt es<br />
doch nicht.“<br />
Wir lauschten. Das ganze Haus war<br />
zum Ohr geworden, und es war<br />
gierig nach oben gereckt, um alles<br />
zu hören. Über uns sprachen<br />
Stimmen gegeneinander; die ruhigen<br />
Stimmen der Polizisten, die<br />
schnelle, heftige Stimme Andreolis,<br />
dazwischen das hohe, spöttische<br />
Lachen der Frau. Dann wurde es<br />
still. Die Schritte der Polizei kamen<br />
wieder herab und umschlossen die<br />
Schritte Andreolis und seiner Frau.<br />
„Man hat sie geholt“, flüsterte ich.<br />
„Was haben sie denn getan?“ – „Ich<br />
weiß nicht“, sagte mein Vater. „Wer<br />
weiß, was sie getan haben. Es ist<br />
ein Elend in der Welt. Mein Junge“,<br />
sagte er, „es ist genug da, von allem,<br />
genug in der Welt. Aber es ist nicht<br />
richtig verteilt.“<br />
Was ging es uns an. Wir hießen nicht<br />
Andreoli, wir hatten nicht gestohlen<br />
oder uns an einer dunklen Geschichte<br />
beteiligt.<br />
Dann kam meine Mutter mit den<br />
Geschenken, und mehr als ein paar<br />
Worte redeten wir nicht von der Sache.<br />
Wir wollten den heiligen Abend<br />
feiern; einmal wollten wir die Armut<br />
vergessen. Wir hatten einen Baum.<br />
9
Ein paar kleine Kerzen brannten.<br />
Die Mutter legte die Sachen, die sie<br />
geschenkt bekommen hatte, unter<br />
den Baum auf den Tisch, und ich<br />
holte aus meinem Versteck die fünf<br />
Zigarren für den Vater und das<br />
kleine Wandbrett für die Mutter<br />
hervor. Ich bekam etwas Wunderbares.<br />
Meine Mutter hatte bei den<br />
Leuten, bei denen sie wusch, ein<br />
Paar alte Schlittschuhe geschenkt<br />
bekommen, und sie passten.<br />
Wir setzten uns an den Tisch und<br />
aßen. Plötzlich sagte meine Mutter:<br />
„Ist der Junge oben auch geholt<br />
worden!“ – „Nein“, sagte mein<br />
Vater. „Nur die beiden, der Mann<br />
und die Frau.“<br />
„Dann ist der Junge allein. Ist<br />
er oben?“ Wir wussten es nicht.<br />
Wir hatten nichts gehört, über<br />
uns war es still.<br />
„Geh hinauf“, sagte meine Mutter<br />
zu mir, „und sieh nach, ob er da<br />
ist, und bring ihn herunter. Er soll<br />
mitessen.“<br />
Meine Mutter sah den Vater an.<br />
„Es schmeckt mir nicht, Vater“,<br />
sagte sie. „Nein, hole ihn.“<br />
Ich stand auf und tastete mich<br />
durch die kalte Finsternis die<br />
Treppe empor. Die Kälte hatte wie<br />
ein Hund in den Ecken gelegen und<br />
fiel mich an. Ich sah durch das<br />
Schlüsselloch einen schwachen<br />
Schein fließen, und ich beugte mich<br />
nieder, um hindurchzublicken.<br />
Damals habe ich etwas gesehen<br />
und es nie mehr vergessen. Zum<br />
ersten Mal sah ich, wie es ist, wenn<br />
einer allein ist, so allein, dass es<br />
außer ihm selbst auf der ganzen<br />
Welt nichts gibt als Finsternis und<br />
Kälte. Ich sah eine Kerze, die auf<br />
dem Tisch stand, und in ihrem<br />
Schein, der sich kaum bewegte, das<br />
Gesicht des Jungen. Er starrte in<br />
das Licht, reglos, er hatte den Kopf<br />
in die Hand gestützt. Er war allein.<br />
Das habe ich begriffen. Allein in der<br />
Welt voller Menschen.<br />
Ich klopfte an die Tür und trat<br />
ein. Ich blieb an der Tür stehen.<br />
Er sah mich an, ohne aufzustehen.<br />
„Nino“, sagte ich, „du möchtest<br />
zu uns kommen und mitessen.“ Er<br />
sah mich an, und sein Gesicht war<br />
blass. Und dann fiel sein Kopf mit<br />
dem dunklen Haar, als wäre er von<br />
einer schrecklichen Hand abgeschlagen<br />
worden, auf seine Arme.<br />
„Komm mit“, sagte ich, „meine<br />
Mutter schickt mich. Wir essen<br />
gerade.“ Er rührte sich nicht.<br />
Zögernd ging ich hinaus, stolperte<br />
durch die Finsternis hinab und<br />
machte unsere Tür auf. Wunderbar<br />
schwebte mir die Wärme entgegen<br />
und liebkoste mein Gesicht. „Er<br />
kommt nicht, Mutter“, sagte ich.<br />
„Er sitzt am Tisch und sagt nichts.“<br />
10
„Ich hole ihn“, sagte meine Mutter.<br />
„er kann nicht allein da oben bleiben,<br />
und wir lassen es uns gut sein.“. Sie<br />
stand auf und ging hinaus, und wir<br />
saßen still am Tisch und warteten.<br />
Es muss immer einer vom Tisch<br />
aufstehen, und ich glaube, dass bei<br />
den großen Worten und den großen<br />
Botschaften etwas ist, was den<br />
Menschen erlaubt, sich zu verbergen<br />
und sitzen zu bleiben. Meine<br />
Mutter hat nur gesagt: „Er soll<br />
unsere Suppe mit uns essen.“ Wir<br />
haben nicht gehört, was meine<br />
Mutter bei dem kleinen Andreoli<br />
gesprochen hat. Nach einer Weile<br />
ist die Tür aufgegangen, und aus<br />
der Finsternis trat sie mit dem<br />
Jungen herein. Sie hatte ihren Arm<br />
um seine Schulter gelegt und führte<br />
ihn an unseren Tisch.<br />
spielte auf meiner Mundharmonika<br />
die alten Lieder.<br />
„Vielleicht kann Nino auch spielen“,<br />
sagte meine Mutter, und ich klopfte<br />
die Harmonika an den Knien ab und<br />
gab sie ihm. Er sah mich an und<br />
lächelte. Es war ein zartes, ein<br />
bisschen schüchternes Lächeln, das<br />
in seinem Gesicht erschien. Er hob<br />
die Harmonika an den Mund und<br />
spielte, zuerst zaghaft und dann<br />
sehr schön voll und mit Zungenschlag,<br />
und dabei sah er zu Boden.<br />
„Er spielt gut“, sagte mein Vater. –<br />
„Ja“, sagte ich, „er spielt viel besser<br />
als ich.“<br />
Dank, Dank! Spielt er. Ich bin nicht<br />
allein. Nicht mehr allein.<br />
„Setz dich, mein Junge“, sagte mein<br />
Vater, „und iss mit uns.“ Er saß bei<br />
uns und aß unsere Suppe, und<br />
meine Mutter füllte ihm den Teller<br />
mit Kartoffeln und Fleisch. Wir<br />
sprachen nicht von seinem Vater<br />
und seiner Mutter. Meine Eltern<br />
fragten ihn, wo sie gewohnt hätten<br />
und so etwas, und er antwortete.<br />
„Du musst heute hier unten bleiben“,<br />
sagte meine Mutter, und zu<br />
mir: „Ihr könnt zusammen schlafen.“<br />
Wir tranken unseren Kaffee,<br />
der heute schwärzer war, und<br />
meine Mutter tat für jeden einen<br />
kleinen Löffel Zucker hinein. Wir<br />
aßen von dem Gebäck, und ich<br />
11
Freud<br />
Aus unserer Gemeinde wurden getauft:<br />
Nick, Sohn von Waldemar Moser und Elisabeth geb. Geier<br />
Michael, Sohn von Alexander Schlegel und Sophia geb. Koka<br />
Wilma Waltraud, Tochter von Volker Weeber und Sabine geb. Decker<br />
Melina Marlen u. Alisa Rose, Töchter v. Oliver Grau u. Marlen geb. Seiffer<br />
Mia, Tochter von Michael Peter und Claudia Mössner-Peter<br />
Annekathrin Taupitz<br />
Erik-Julien, Sohn von Annekathrin Taupitz geb. Hartmann<br />
Luisa, Tochter von Thomas Lindenmann und Sandra geb. Fischer<br />
Jannick Leif u. Leah Ulrika, Kinder v. Mirko Samietz u. Katja geb. Woydich<br />
Paul Anton, Sohn von Ortwin Schenker und Corinna geb. Harborth<br />
Aus unserer Gemeinde wurden kirchlich getraut:<br />
Marcus Huther und Angelika geb. Schmid, Bahnhofstraße 99<br />
Axel Marschall und Bettina geb. Wiedmann, Schubartstraße 3/1<br />
Mirko Samietz und Katja geb. Woydich, Klosterstraße 60<br />
Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten:<br />
Albert Link und Marta geb. Sautter, Bahnhofstraße 27<br />
12
Leid<br />
Aus unserer Gemeinde sind verstorben:<br />
Martha Grau geb. Dolch, fr. Goethestraße 19, 94 Jahre, Römer 8,38f<br />
Lina Rensch geb. Stricker, Bahnhofstraße 100, 81 Jahre, Matthäus 18,20<br />
Wolfgang Franz, fr. Wielandstraße 4, 54 Jahre, Josua 1,5<br />
Ruth Schmid geb. Krebs, Rotenberg 9, 87 Jahre, 2. Korinther 5,1<br />
Walter Stephan, Gradmannstraße 45, 75 Jahre, Psalm 145,18<br />
Kurt Hammel, fr. Hainbuchenweg 7, 82 Jahre, Psalm 62,7<br />
Gottlob Brenner, Wielandstraße 21, 83 Jahre, 2. Korinther 4,17f<br />
Martina Dörr geb. Haiges, Köpferweg 6/1, 45 Jahre, Psalm 103,15-17<br />
Klara Eckert geb. Müller, Reisweg 25, 81 Jahre, 2. Samuel 22,3<br />
13
Weihnachtsmarkt um die Regiswindiskirche<br />
Samstag, 05. Dezember 2009<br />
von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr<br />
Sonntag, 06. Dezember 2009,<br />
von 11.30 Uhr bis 20.00 Uhr<br />
Am Samstag um 16.00 Uhr ist die<br />
offizielle Eröffnung des Weihnachtsmarktes<br />
um die Regiswindiskirche<br />
mit dem Posaunenchor und Bürgermeister<br />
Klaus-Peter Waldenberger.<br />
Neben zahlreichen kulinarischen<br />
Köstlichkeiten, und vielen Ständen<br />
mit Spielen, Eine-Welt und Weihnachtsartikeln<br />
gibt es in der Kirche<br />
eine Fülle von weihnachtlichen<br />
Programmpunkten: Geschichten<br />
und Darbietungen, ein gemeinsames<br />
Advents- und Weihnachtslieder-<br />
Singen der <strong>Lauffen</strong>er Kindergärten,<br />
einen Büchertisch und am Samstagabend<br />
beschließt die Lobpreisandacht<br />
mit Band um 18.00 Uhr den<br />
Markt.<br />
Am Sonntag ist um 10.30 Uhr ein<br />
adventlicher Familiengottesdienst<br />
mit dem Johannes-Brenz-Kindergarten<br />
und ab 11.30 Uhr sind die<br />
Marktstände geöffnet. Den feierlichen<br />
Abschluss des Weihnachtsmarktes<br />
macht am Sonntag um<br />
18 Uhr der Posaunenchor des<br />
CVJM <strong>Lauffen</strong> mit einer geistlichen<br />
Abendmusik.<br />
Der Weihnachtsmarkt bietet<br />
im Einzelnen:<br />
- Kinderprogramm<br />
- Misteln<br />
- Kartenverkauf „Bühne frei…“<br />
- Bastelarbeiten<br />
- Essen und Trinken<br />
- Weihnachtsgebäck<br />
- Eine-Welt-Verkauf<br />
- Holzspielzeug<br />
- Kunst aus der Schule<br />
- Bücher<br />
- Café in der Alten Lateinschule<br />
- und vieles mehr<br />
14
Aus der katholischen <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Ländern und in den deutschen<br />
Bundesländern mit einem größeren<br />
katholischen Bevölkerungsanteil<br />
gesetzlicher Feiertag ist.<br />
Das Fest Allerheiligen<br />
Wer einen katholischen Jahreskalender<br />
zur Hand nimmt, findet dort für<br />
jeden Tag den Namen eines Heiligen<br />
verzeichnet, dessen Gedenken an<br />
diesem Datum gefeiert wird. Einige<br />
von ihnen sind im Bewusstsein der<br />
Menschen präsent, wie zum Beispiel<br />
der Johannestag am 24. Juni, der<br />
Martinstag am 11. November oder<br />
Silvester am 31. Dezember.<br />
Als im Laufe der Kirchengeschichte<br />
die Tage nicht ausreichten, um<br />
allen als Heilige verehrten Frauen<br />
und Männern einen eigenen Tag zu<br />
widmen, weihte Papst Bonifaz IV.<br />
im Jahre 609 das heidnische römische<br />
Pantheon – zuvor das Heiligtum<br />
der antiken Götterwelt – der<br />
Jungfrau Maria und allen Heiligen<br />
und ordnete zu ihrem Gedenken<br />
eine jährliche Feier an. Diese wurde<br />
auf den 1. November gelegt und<br />
begründete das Hochfest Allerheiligen,<br />
das seitdem in der Kirche<br />
begangen wird und in zahlreichen<br />
Nun beschränkt sich die Gruppe der<br />
„Heiligen“, derer an diesem Tag gedacht<br />
wird, aber nicht auf die von der<br />
Kirche durch ihre Heiligsprechung<br />
als beispielhaft vor Augen gestellten<br />
Frauen und Männern. „Heilige“ sind<br />
nach biblischem Sprachgebrauch<br />
alle, die durch die Taufe an der<br />
Heiligkeit Gottes Anteil haben. An<br />
Allerheiligen wird also auch jener<br />
gedacht, die nicht von der Kirche<br />
offiziell heiliggesprochen wurden<br />
und um deren Heiligkeit niemand<br />
weiß als Gott.<br />
Das erklärt, dass seit dem 9 Jahrhundert<br />
dem Fest Allerheiligen am<br />
2. November der Allerseelentag als<br />
Gedenktag aller Verstorbenen folgt.<br />
Der damit verbundene Gräberbesuch<br />
und die vom Priester durch Besprengung<br />
mit Weihwasser vollzogene<br />
Gräbersegnung erfolgt heute aber<br />
in aller Regel bereits am Nachmittag<br />
von Allerheiligen. So ist es auch<br />
in der <strong>Lauffen</strong>er St. Paulus-Gemeinde<br />
Brauch. Dabei geht der Gräbersegnung<br />
eine kurze Andacht voraus,<br />
bei der aller im vergangenen Jahr<br />
verstorbener Gemeindemitglieder<br />
nochmals besonders gedacht wird.<br />
Franz Kosel<br />
15
VERBUM DEI<br />
Wie aus einer Idee ein großes<br />
Gemeindeprojekt wurde.<br />
Als wir im <strong>Kirchengemeinde</strong>rat über<br />
das bevorstehende Jubiläumsjahr<br />
475 Jahre Schlacht bei <strong>Lauffen</strong> berieten,<br />
fragte ich in die Runde, wer<br />
bereit wäre, dabei einen persönlichen<br />
Schwerpunkt zu setzen. Es meldete<br />
sich Gotthard Buck und es begann<br />
ein Theaterprojekt, das ihn, seine<br />
Familie und viele Theaterbegeisterte<br />
unserer Gemeinde (und darüber<br />
hinaus) mehr als ein Jahr in steigendem<br />
Maße „mitgenommen“ hat. Wir<br />
könnten doch das vor 75 Jahren von<br />
Paul Berner verfasste Stück „Gottes<br />
Wort bleibet in Ewigkeit“ wieder aufführen,<br />
war seine Idee. Dass aus<br />
dieser Idee ein großes Gemeindeprojekt<br />
wurde, ist vielen zu verdanken,<br />
die Gotthard Bucks Idee aufgegriffen,<br />
mitgetragen und realisiert<br />
haben: den 22 Schauspielern, den<br />
Mitstreitern im „Kernteam“, denjenigen,<br />
die ihre Gaben, ihre Zeit, Energie<br />
und teilweise auch ihre Nerven<br />
einbrachten, um VERBUM DEI auf<br />
die Bühne zu bringen.<br />
13 Aufführungen an neun Orten sind<br />
es am Ende geworden: in Stuttgart-<br />
City, Möglingen, Vaihingen/Enz,<br />
Erdmannhausen, Bissingen, Grossbottwar,<br />
Alpirsbach, Stuttgart-Gablenberg<br />
und <strong>Lauffen</strong> brachten wir<br />
unser Stück auf die Bühne, das<br />
nicht nur „Felsen zerschmeißt“,<br />
sondern die Herzen der Menschen<br />
bewegt und unsere Heimat Württemberg,<br />
unsere Nation und die ganze<br />
Welt nachhaltig verändert hat und<br />
immer noch verändert.<br />
Wie schön, dass VERBUM DEI auch<br />
ein ökumenisches Projekt war. Unter<br />
den Schauspielern, den Mitarbeitern<br />
vor und hinter der Bühne und den<br />
Zuschauern waren viele Menschen<br />
anderer Konfession, vorwiegend<br />
katholische Mitchristinnen und<br />
Mitchristen. Mit Gottes Wort und<br />
Gottes Geist überwinden wir die<br />
früheren gegenseitigen Verurteilungen,<br />
können als Geschwister leben und<br />
gemeinsam in die Zukunft gehen.<br />
Das war für mich eine der erfreulichen<br />
Erkenntnisse dieses Projekts.<br />
Wie wohltuend es ist, Sprache und<br />
16
Gedächtnis zu trainieren und gemeinsam<br />
zu spielen – als Gemeinschaft<br />
von gestandenen Männern<br />
und Frauen, Jugendlichen und<br />
Kindern, wie es uns zusammenschweißt,<br />
wenn wir allem Lampenfieber,<br />
allen akustischen und<br />
technischen Hürden zum Trotz auf<br />
die Bretter treten, die auch in Kirchengebäuden<br />
„die Welt bedeuten“. Wie<br />
alle ihren Part übernahmen und<br />
dabei versuchten ihr Bestes zu geben,<br />
jede und jeder am eigenen Platz:<br />
beim Schminken und Frisieren, bei<br />
der nötigen Verpflegung, bei der<br />
Konstruktion einer gelungenen und<br />
vielgelobten Kulisse, beim Aussuchen<br />
und Fertigen unserer prächtigen<br />
Kostüme, in der Organisation und<br />
bei allen technischen Vorkehrungen.<br />
Wie gut es allen tut, die Beteiligung<br />
und Begeisterung des Publikums<br />
zu spüren. Und – dass Gott<br />
uns vor Schäden und größeren<br />
Zwischenfällen bewahrt hat!<br />
Das alles wurde zu einer sehr eindrücklichen<br />
Erfahrung, die ein jedes<br />
von uns sicher so schnell nicht<br />
vergessen wird. Neben unserem<br />
Regisseur Gotthard Buck geht unser<br />
besonderer Dank an: Heide Böhner<br />
und Bettina Todt (Kostüme), Doris<br />
Abendschön, Martina Buck und<br />
Ursula Preiß-Thein (Maske), Jürgen<br />
Reiner (Kulisse), Ralf Czerniak<br />
(Organisation, Technik und Finanzen),<br />
Jochen Bolzhauser, Jochen<br />
Rüba und Jan-Markus Sauer (Technik)<br />
sowie Andreas Budweg (Orgel).<br />
Christof Fröschle<br />
17
Vorankündigungen<br />
Frauenfrühstück am 11. Dezember<br />
Wir hören Interessantes von Felix<br />
Mendelssohn-Bartholdy, der vor<br />
200 Jahren geboren wurde. Beginn<br />
ist um 9.00 Uhr im Karl-Harttmann-<br />
Haus.<br />
Der Gospelchor „Just 4 You“<br />
präsentiert Gospels, Pop und amerikanische<br />
Weihnachtslieder mit der<br />
Gesangsolistin Iris Trevisan am<br />
Sonntag, 13. Dezember um 19 Uhr<br />
in der Regiswindiskirche unter der<br />
Leitung von Martin Nauen. Der<br />
Eintritt ist frei<br />
„Weihnachten hinter Gefängnismauern“.<br />
Am 18. Dezember ist Abgabeschluss.<br />
Näheres über das Gemeindebüro,<br />
Telefon 988310.<br />
Spielkreisgottesdienst<br />
ist am Sonntag, 20. Dezember in<br />
der Regiswindiskirche um 16.30 Uhr<br />
Sing- und Musiziergottesdienst<br />
Am 1. Sonntag nach dem Christfest,<br />
dem 27. Dezember um 10.00 Uhr<br />
in der Regiswindiskirche. In diesem<br />
Gottesdienst steht das Singen und<br />
Musizieren von Weihnachtsliedern<br />
im Mittelpunkt. Nicht durch viele<br />
Worte, sondern durch die weihnachtlichen<br />
Lieder und kurze weihnachtliche<br />
Geschichten zum Nachdenken<br />
soll in diesem Gottesdienst die froh<br />
machende Botschaft von Weihnachten<br />
den Gottesdienstbesuchern nahe<br />
gebracht werden.<br />
Dazu möchten wir allen Gemeindegliedern,<br />
die ein Instrument spielen<br />
können, Mut machen, dieses auch<br />
mitzubringen und im Gottesdienst<br />
einzusetzen. Ganz egal, was für ein<br />
Instrument Sie spielen, bringen Sie<br />
es doch einfach mit und musizieren<br />
Sie im Gottesdienst, geführt von<br />
der Orgel, aktiv mit. Es kommt<br />
nicht auf Perfektion an, sondern auf<br />
das gemeinsam Gottesdienst feiern<br />
mit Musizieren, Singen und Beten.<br />
Mitarbeiterfest<br />
Alle ehrenamtlichen und angestellten<br />
MitarbeiterInnen sind herzlich<br />
eingeladen zum Mitarbeiterfest am<br />
10. Januar 2010 um 18.00 Uhr im<br />
Karl-Harttmann-Haus. Auf dem<br />
Programm stehen ein Feierabendmahl,<br />
ein festliches Buffett und der<br />
Auftritt der Gruppe Gibea.<br />
18
Allianz-Gebetswoche<br />
ist vom 11.-13. Januar im CVJM-Vereinshaus.<br />
Nachmittagstreff 60 Plus<br />
am Donnerstag, 14. Januar 2010<br />
mit einem Vortrag von Dekan i.R.<br />
Junginger, Bietigheim über „Mathilda<br />
Wrede – der Engel der Gefangenen“<br />
Frauenfrühstück<br />
ist wieder am 22. Januar zum Thema:<br />
Gewaltfreie Kommunikation: Einfühlsam<br />
zuhören – wertschätzend<br />
sprechen.<br />
Referentin: Marieluise Noack<br />
Gemeindewochenende in<br />
Löwenstein<br />
vom 29. – 31. Januar; das Thema ist<br />
„Stille ist etwas Gutes - aber wir<br />
kommen so selten dazu.“ Anmeldungen<br />
liegen in den Gemeindehäusern<br />
und im Gemeindebüro aus.<br />
Das Gesangsensemble „Zwölfklang“<br />
gastiert am Sonntag, 07. Februar<br />
unter der Leitung von Sebastian<br />
Link in der Regiswindiskirche.<br />
Beginn ist um 19.00 Uhr. Eintritt<br />
frei.<br />
Der Männerabend<br />
besucht am Freitag, 26. Februar die<br />
Airportseelsorge am Flughafen<br />
Stuttgart. Geplant ist ein Film, eine<br />
Führung und anschließende Diskussion.<br />
Wir bitten um Anmeldung bei<br />
Pfarrer Fröschle, Telefon 98580.<br />
Tanzgottesdienst<br />
ist wieder am 28. Feburar im Pauluszentrum<br />
Weltgebetstag<br />
ist am 5. März im Pauluszentrum<br />
Gruppenfahrt zum Ökumenischen<br />
Kirchentag<br />
Vom 12. bis 16. Mai 2010 findet in<br />
München der 2. Ökumenische<br />
Kirchentag statt. Der Ökumenische<br />
Arbeitskreis hat deshalb beschlossen,<br />
von <strong>Lauffen</strong> eine Busreise nach<br />
München anzubieten. Der Kirchentag<br />
steht unter dem Motto „Damit<br />
ihr Hoffnung habt“ und es ist ein<br />
sehr interessantes und abwechslungsreiches<br />
Programm zu erwarten.<br />
„Offen, mit Blick über unsere Grenzen<br />
hinaus, nachdenklich, bereit<br />
zuzuhören, begeisternd, mit Freude<br />
am Leben“ – so soll nach den<br />
Veranstaltern der 2. Ökumenische<br />
Kirchentag werden. Wir werden bis<br />
Mitte Dezember ein Faltblatt mit<br />
näheren Einzelheiten herausbringen,<br />
Interessenten können sich schon<br />
einmal vorab im Internet unter<br />
www.oekt.de informieren und sollten<br />
sich den Termin schon einmal<br />
vormerken.<br />
19
<strong>Ev</strong>angelische<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Lauffen</strong> a.N.<br />
Gottesdienste<br />
Regiswidiskirche (RegK), Martinskirche (MarK), Friedhofskirche (FrieK)<br />
20. Dezember 2009 (4. Advent)<br />
10.00 Uhr Predigtgottesdienst (RegK)<br />
10.00 Uhr Krippenspiel im Karl-Harttmann-Haus<br />
11.15 Uhr Predigtgottesdienst (FrieK)<br />
16.30 Uhr Spielkreis-Gottesdienst (RegK)<br />
24. Dezember 2009 (Heiliger Abend)<br />
15.30 Uhr Familiengottesdienst (RegK) mit den Mädchenjungscharen<br />
15.30 Uhr Familiengottesdienst (MarK) mit den Aidlinger-Jungscharen<br />
15.30 Uhr Familiengottesdienst (FrieK) mit Krippenspiel der Kinderkirche<br />
17.00 Uhr Christvesper (RegK) mit dem Kirchenchor<br />
17.00 Uhr Christvesper (MarK) mit dem Posaunenchor<br />
24.00 Uhr Christmette (MarK) mit dem Kirchenchor<br />
25. Dezember 2009 (Christfest)<br />
11.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst (RegK) mit dem Posaunenchor<br />
26. Dezember 2009 (2. Christfest)<br />
11.00 Uhr Musikalischer Festgottesdienst (RegK) mit dem Kirchenchor<br />
Weitere Gottesdienst-Terime<br />
27.12.2009, 10.00 Uhr Singen und Musizieren von<br />
Weihnachtsliedern (RegK)<br />
31.12.2009, 18.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst (RegK)<br />
01.01.2010, 18.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst (RegK)<br />
<strong>Ev</strong>ang. <strong>Gemeindebrief</strong>, herausgegeben von der <strong>Ev</strong>angelischen <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Lauffen</strong> a.N.<br />
ViSdP: Gunter Bareis, Kirchberg 18, 74348 <strong>Lauffen</strong>, Telefon 988310<br />
Redaktion: Gunter Bareis, Irmgard Böhner-Seiz, Franz Kosel, Hansjög Mellinger,<br />
Michael Schiefer, Justus Spangenberg; Endlayout: Michael Arnold<br />
Gedruckt auf 100% FSC-zertifiziertem Umweltschutzpapier