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Gemeindebrief - Evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern

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6 Thema: <strong>Kirche</strong> und Glauben<br />

Was kann die <strong>Kirche</strong> für mich<br />

tun?<br />

Auch <strong>in</strong> dieser Ausgabe des <strong>Geme<strong>in</strong>debrief</strong>es<br />

möchten wir uns wieder dieser Frage zuwenden.<br />

Diesmal hat Manuela Tourbier sich Gedanken zu<br />

dieser Frage gemacht:<br />

In wenigen Wochen jährt sich der Tag me<strong>in</strong>er<br />

Taufe zum 11. Mal. Ich kann mich noch sehr gut<br />

daran er<strong>in</strong>nern, wie bedeutsam diese Entscheidung,<br />

e<strong>in</strong> bewußtes Bündnis mit Gott e<strong>in</strong>zugehen,<br />

mich öffentlich zu me<strong>in</strong>em Glauben zu<br />

bekennen und um Sündenvergebung zu bitten,<br />

damals für mich war und noch heute ist.<br />

Ich b<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong> Glaubensk<strong>in</strong>d, wissenshungrig,<br />

auf der Such nach Geme<strong>in</strong>schaft, nach<br />

Erfahrungsaustausch. Dementsprechend hoch<br />

s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Erwartungen an e<strong>in</strong>e christliche<br />

Geme<strong>in</strong>de.<br />

Zwar werden regelmäßig Gottesdienste <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>de gefeiert, aber für mich ist es fraglich<br />

ob sie als Geme<strong>in</strong>schaft anziehend ist. Werden<br />

„Fremde“ wahrgenommen, die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

und menschliche Begegnung suchen? Für viele<br />

Menschen f<strong>in</strong>det das kirchliche Leben an Sonntagen<br />

statt, eben dann, wenn Gottesdienste<br />

gehalten werden. Natürlich s<strong>in</strong>d Gottesdienste<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des Geme<strong>in</strong>delebens,<br />

aber für mich als Mutter mit zwei kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern<br />

ist es schwierig, aus so e<strong>in</strong>em Gottesdienst<br />

viel mitzunehmen. Ich wünsche mir viel mehr<br />

Angebote für die ganze Familie, aus der jedes<br />

Familienmitglied etwas für se<strong>in</strong>en eigenen Glauben<br />

mitnehmen kann. Besonders vermisse ich<br />

e<strong>in</strong>en Bibellese- oder Gesprächskreis, <strong>in</strong> dem<br />

ich mich mit Gleichges<strong>in</strong>nten über Texte aus<br />

der Bibel und deren Auslegung, aber auch über<br />

ganz konkrete Alltagsfragen aus dem Leben als<br />

Christ austauschen kann.<br />

Vielmals wird die räumliche Distanz als Grund<br />

dafür angegeben, dass bestimmte D<strong>in</strong>ge im<br />

Geme<strong>in</strong>deleben e<strong>in</strong>fach nicht gehen, aber ich<br />

b<strong>in</strong> der Me<strong>in</strong>ung, wenn man die passenden<br />

Angebote für die verschiedenen Geme<strong>in</strong>degruppen<br />

anbieten würde, gäbe es auch Möglichkeiten<br />

dies zu organisieren. Viele Veranstaltungen und<br />

Angebote <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>e<br />

Altersgruppe zugeschnitten, der ich nicht angehöre.<br />

Familien und junge (Ehe-)Paare haben<br />

wenig Gelegenheit, christliche Geme<strong>in</strong>schaft<br />

auch mit Tiefgang zu erleben.<br />

Ich weiß, dass ich Geme<strong>in</strong>de und Geme<strong>in</strong>schaft<br />

nicht nach me<strong>in</strong>en Wunschvorstellungen und<br />

Träumen erzw<strong>in</strong>gen kann, aber ich wünsche mir<br />

<strong>in</strong> der Zukunft Erfahrungen echter christlicher<br />

Geme<strong>in</strong>schaft und nicht nur Glauben als persönliche<br />

Angelegenheit.<br />

Manuela Tourbier<br />

Wir haben nun schon e<strong>in</strong>ige Me<strong>in</strong>ungen hier veröffentlicht<br />

und würden gern mit der Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

den Dialog kommen, wie man mit den verschiedenen<br />

Kritikpunkten und Anregungen umgehen<br />

kann, um unser Geme<strong>in</strong>deleben zu verbessern.<br />

Fastenzeit<br />

GUT GENUG! Sieben Wochen ohne falschen<br />

Ehrgeiz<br />

Das Fastenmotto 2012 der evangelischen<br />

<strong>Kirche</strong> mag wie e<strong>in</strong>e Aufforderung zum Scheitern,<br />

e<strong>in</strong> Lockruf der Sünde<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er optimierten<br />

Welt kl<strong>in</strong>gen. „Gut genug!“, lautet die Botschaft<br />

zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag.<br />

Sieben Wochen lang dürfen es die Fastenden<br />

gut genug se<strong>in</strong> lassen und den Blick schulen<br />

für den Punkt, wo‘s reicht. Darf Zufriedenheit aufkeimen<br />

mit dem Gegebenen, dem Geschenkten.<br />

Darf Wissen aufleuchten um die Unverfügbarkeit<br />

des Glücks, „7 Wochen ohne falschen Ehrgeiz“.<br />

Jenseits allen Werkelns hat der Mensch e<strong>in</strong>en<br />

Wert an sich. „Du hast ihn wenig niedriger<br />

gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast<br />

du ihn gekrönt“, so bes<strong>in</strong>gt Psalm 8 Gottes gute<br />

Schöpfung, den Menschen. „Gut genug!“ - damit<br />

können die Teilnehmer und Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>stimmen <strong>in</strong> dieses Lob und die Gnade entdecken,<br />

mit der sie gesegnet s<strong>in</strong>d.

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