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Das Pfarrspiel hat vier Mühlen, eine zu Horb, eine zu Hof, dann eine
zu Steinach und zu Hassenberg. Von der zu Hof ist anzumerken, dass
der Besitzer derselben, das Wehr bei Mitwitz und den Coburgischen
Zentsteg über den Fluss Steinach, im baulichen Wesen zu erhalten
schuldig ist.
Sonsten hat in dem Dorf [Gestungshausen] ein Kastrum [Burg] gestanden,
welches aber in dem 30jährigen Krieg verheert worden ist. Man
sieht die Rudera [Reste] noch davon und der Ort, wo es gestanden hat,
heißt der Fuchsgraben. Jetzt ist aus derselben, ein schöner Garten, welchen
ein Einwohner Namens Georg Knauer besitzt, gemacht worden.
Dieses Schloss und Dorf hat die ehemalig-adelige Familie von Geisenhusen,
welche um das Jahr 1225 berühmt gewesen, im Besitz gehabt.
Ehedem sind in dem Dorf zu Gestungshausen, das auch der Flecken genannt
wird, Jahrmärkte gehalten worden und noch jetzt, wird bei der großen
Dorfslinde, unter freiem Himmel, alle Jahr einmal, das Landgericht,
wozu Gestungshausen 2, Zedersdorf 6, Weischau 2, und Mödlitz auch 2
Schöffen stellt, aufgeschlagen.
Schneider, Weber, Schuster, Wagner, Müller, Bäcker, Zimmerleute
und Schwarzbüttner, welche in dem Gericht wohnen, haben ihre Innungen
und Zusammenkünfte daselbst, wobei der jemalige Schulmeister
Handwerksschreiber ist.
Gemeindebrief Herbst 2008