N - Die Kirchengemeinden in HELSA
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Menschen unter uns<br />
An dieser Stelle bitten wir Menschen, die <strong>in</strong> unserer<br />
Geme<strong>in</strong>de wohnen oder arbeiten, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Satz ihre<br />
Gedanken zu bestimmten Begriffen zu äußern.<br />
<strong>Die</strong>ses Mal befragten wir:<br />
Sab<strong>in</strong>e Mai<br />
Hobby: Gospels s<strong>in</strong>gen, Lesen.<br />
Urlaub: War ich schon länger nicht mehr, kann aber auch auf<br />
Balkonien gut abschalten.<br />
Beruf: Erzieher<strong>in</strong>, z.Zt. im Erziehungsurlaub für me<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Sohn.<br />
Glück: Kle<strong>in</strong>e stille Momente mit me<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern.<br />
Zeit: Ist relativ, sie kann manchmal zu schnell vergehen,<br />
kann aber auch endlos se<strong>in</strong>.<br />
Bibel: E<strong>in</strong> wertvolles Buch mit großem Inhalt.<br />
Kirche: Hat auf mich e<strong>in</strong>e starke Anziehungskraft.<br />
Nächstenliebe: Kann man schon durch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Lächeln vermitteln.<br />
Wunsch: Dass alle me<strong>in</strong>e Lieben und ich selbst gesund durchs<br />
Leben gehen!<br />
Geme<strong>in</strong>debrief: Gehört für mich <strong>in</strong> jede Geme<strong>in</strong>de.<br />
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Nachgedacht<br />
Religion: sehr gut<br />
Recht, das Gebet anderer zu stören. Entscheidet<br />
man sich dagegen zu e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong><br />
theoretischen Vermittlung von Glaubenserkenntnissen,<br />
hört Religion auf, das zu<br />
se<strong>in</strong>, was sie ist: Hilfe zur Bewältigung<br />
der verschiedensten Lebenssituationen –<br />
besonders auch von Lebenskrisen.<br />
Anders als die übrigen Lehrfächer <strong>in</strong> der<br />
Schule, wendet sich der Religionsunterricht<br />
immer an den Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Ganzheit von Leib, Seele und Geist. E<strong>in</strong>es<br />
se<strong>in</strong>er Ziele ist die kritische Selbstreflexion<br />
und das Sich-entdecken <strong>in</strong> größeren<br />
Weltzusammenhängen. Dazu muss die<br />
Fähigkeit, über das Oberflächliche h<strong>in</strong>aus<br />
sehen und hören zu können, geübt werden.<br />
Das wiederum kann jedoch nur durch Stille<br />
und Sammlung geschehen. Hier muss<br />
der Religionsunterricht immer wieder<br />
gegen den Strom der Zeit schwimmen, die<br />
sich oft sehr laut gibt und wesentlich von<br />
Zerstreuung geprägt ist.<br />
Darum s<strong>in</strong>d mir <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Unterricht Stilleübungen,<br />
Erzählen und Vorlesen sehr<br />
wichtig. Im zweiten Schuljahr versuche<br />
ich, bei den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> erstes Gespür für<br />
Grundfragen der christlichen Weltsicht zu<br />
erwecken. Im dritten spielen dabei die<br />
Geschichten des Alten und im vierten die<br />
des Neuen Testaments e<strong>in</strong>e entscheidende<br />
Rolle. Ich verstehe die biblische<br />
Geschichte als Lebensgeschichten, die uns<br />
Menschen helfen, Deutungsmodelle für<br />
das eigene Leben zu f<strong>in</strong>den. Es ist daher<br />
gut, wenn e<strong>in</strong> Mensch e<strong>in</strong>en großen Schatz<br />
solcher Lebensbilder <strong>in</strong> sich ver<strong>in</strong>nerlicht<br />
hat. Natürlich bete ich mit den K<strong>in</strong>dern –<br />
aber nicht um jeden Preis. Es kann gelegentlich<br />
Zeiten geben, wo ich damit aussetze,<br />
weil bei e<strong>in</strong>em Teil die <strong>in</strong>nere<br />
Bereitschaft fehlt, sich darauf e<strong>in</strong>zulassen.<br />
Übrigens gebe ich am Ende e<strong>in</strong>es Schulhalbjahres<br />
nur widerwillig Noten: Zum<br />
E<strong>in</strong>en, weil man den Glauben gerade nicht<br />
benoten kann; und zum Anderen weil<br />
oftmals gerade die schwächeren K<strong>in</strong>der<br />
viel Zuwendung und Motivation nötig<br />
haben und deshalb für mich als Pfarrer e<strong>in</strong><br />
besonderes Anliegen s<strong>in</strong>d. Jesus hat<br />
gesagt: <strong>Die</strong> Gesunden brauchen ke<strong>in</strong>en<br />
Arzt, sondern die Kranken – leider aber<br />
s<strong>in</strong>d viele unserer Kle<strong>in</strong>en oft schon<br />
(seelisch) sehr krank.<br />
(Ich würde gern mit Ihnen <strong>in</strong>s Gespräch<br />
kommen.)<br />
Ronald Herr<br />
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