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Jugendkreuzweg am 11. April 2003 um 18.00 Uhr in St. Peter und ...

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<strong>Jugendkreuzweg</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>11.</strong> <strong>April</strong> <strong>2003</strong> <strong>um</strong> <strong>18.00</strong> <strong>Uhr</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>und</strong> Paul, Kle<strong>in</strong>wallstadt<br />

Vorbereitung:<br />

Als Kreuzwegstationen s<strong>in</strong>d folgende Orte vorgesehen:<br />

1. <strong>St</strong>ation: Kirchene<strong>in</strong>gangstüre Marktstr./Unterdorfseite<br />

2. <strong>St</strong>ation: Kirchene<strong>in</strong>gangstüre nördlicher Kirchplatz/Kirchgasse<br />

3. <strong>St</strong>ation: Kirchene<strong>in</strong>gangstüre Marktstr./Oberdorfseite oder Sakristeitüre<br />

4. <strong>St</strong>ation: In der Kirche (Altarra<strong>um</strong>)<br />

An den <strong>St</strong>ationen s<strong>in</strong>d die Plakate anzubr<strong>in</strong>gen (In der Kirche (4. <strong>St</strong>ation) ggf auf das Brett, welches vor<br />

den Altar gestellt wird).<br />

Vorschlag: 2 Jugendliche können jeweils e<strong>in</strong>en Leuchter mittragen <strong>und</strong> sich an den <strong>St</strong>ationen neben das<br />

Plakat postieren<br />

Sprechere<strong>in</strong>teilung:<br />

1A Mart<strong>in</strong> Bergold 3A Mart<strong>in</strong> Bergold<br />

1B Bernhard He<strong>in</strong>rich 3B Manuel Bergold<br />

1C Michael Jung 3C Timo Rittger<br />

2A Mart<strong>in</strong> Bergold 4A Mart<strong>in</strong> Bergold<br />

2B Jasm<strong>in</strong> Eisert 4B Anna Kathar<strong>in</strong>a Scherger<br />

2C Laura Kempf 4C Julia Hofmann<br />

5A Mart<strong>in</strong> Bergold<br />

Treffpunkt: Vor der Ölbergkapelle (Kriegerdenkmal)<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n: Lied Menschen auf dem Weg (Troub. #735)<br />

Begrüßung <strong>und</strong> H<strong>in</strong>führung z<strong>um</strong> Thema: durch Pfarrer Hegler<br />

(H<strong>in</strong>weis auf nur 4 <strong>St</strong>ationen – dass Jugendliche das Kreuz tragen – Ablauf des Kreuzweges)<br />

Zug zur 1. <strong>St</strong>ation „Verrat“<br />

4-6 Jugendliche heben das Kreuz auf <strong>und</strong> tragen es von der Ölbergkapelle zur 1. <strong>St</strong>ation – Alle Teilnehmer folgen dem Kreuz <strong>und</strong><br />

s<strong>in</strong>gen (ggf wiederholt) den Refra<strong>in</strong> des Liedes „oh heilges Kreuz sei uns gegrüßt“.<br />

Sprecher 1A:<br />

Wir hören, was uns die Hl. Schrift zur Kreuzwegstation „Verrat“ sagt:<br />

F:\Eigene_Dateien\Mart<strong>in</strong>\Me<strong>in</strong>e Daten\FAGD\<strong>Jugendkreuzweg</strong> <strong>2003</strong>\konzept3.doc<br />

© FaGd-Te<strong>am</strong> W<strong>in</strong>kel, Nagel, He<strong>in</strong>rich, Bergold, <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>und</strong> Paul, Kle<strong>in</strong>wallstadt


- 2 -<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Während Jesus mit den Jüngern <strong>am</strong> Ölberg redete k<strong>am</strong> Judas, e<strong>in</strong>er der Zwölf, mit e<strong>in</strong>er großen Schar<br />

von Männern, die mit Schwertern <strong>und</strong> Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern <strong>und</strong><br />

den Ältesten des Volkes geschickt worden. Der Verräter hatte mit ihnen e<strong>in</strong> Zeichen verabredet <strong>und</strong> gesagt:<br />

Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. Sogleich g<strong>in</strong>g er auf Jesus zu <strong>und</strong> sagte: Sei<br />

gegrüßt Rabbi! Und er küsste ihn.<br />

Jesus erwiderte ihm: Fre<strong>und</strong>, dazu bist du gekommen? Da g<strong>in</strong>gen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn <strong>und</strong><br />

nahmen ihn fest. Doch e<strong>in</strong>er von den Begleitern Jesu zog se<strong>in</strong> Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters<br />

e<strong>in</strong> <strong>und</strong> hieb ihm e<strong>in</strong> Ohr ab. Da sagte Jesus zu ihm: <strong>St</strong>ecke de<strong>in</strong> Schwert <strong>in</strong> die Scheide;<br />

denn alle, die z<strong>um</strong> Schwert greifen, werden durch das Schwert <strong>um</strong>kommen. Oder glaubst du nicht, me<strong>in</strong><br />

Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn dar<strong>um</strong> bitte? Wie würde<br />

dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muss? Darauf sagte Jesus zu den Männern: Wie<br />

gegen e<strong>in</strong>en Räuber seid ihr mit Schwertern <strong>und</strong> Knüppeln ausgezogen, <strong>um</strong> mich festzunehmen. Tag für<br />

Tag saß ich im Tempel <strong>und</strong> lehrte <strong>und</strong> ihr habt mich nicht verhaftet (Mt 26,47-55)<br />

Sprecher 1A:<br />

Wir möchten uns jetzt e<strong>in</strong>mal anhören, wie e<strong>in</strong> Soldat, der bei der Verhaftung Jesu dabei war, dieses Ereignis<br />

erlebte:<br />

Sprecher 1B:<br />

Wir Soldaten hatten den Befehl, uns <strong>am</strong> Abend des Paschafestes im Garten Ghethsemane zu vers<strong>am</strong>meln.<br />

Wir sollten jemanden verhaften: Jesus von Nazareth. Ich kannte ihn nicht. Ich wusste nur, das e<strong>in</strong>er<br />

se<strong>in</strong>er Leute gekauft war, <strong>um</strong> ihn zu verraten.<br />

Als dieser dann auf e<strong>in</strong>en Mann zug<strong>in</strong>g <strong>und</strong> ihn mit e<strong>in</strong>em Kuss begrüßte, wussten wir: Das ist er. Wir<br />

stürmten alle gleichzeitig los. E<strong>in</strong>er, der wohl zu ihm gehörte, hatte plötzlich e<strong>in</strong> Schwert <strong>und</strong> f<strong>in</strong>g an zu<br />

kämpfen. Aber Jesus hielt ihn davon ab. Er wehrte sich auch nicht, als wir ihn fesselten <strong>und</strong> wegzerrten.<br />

Es schien, als sei er der Ruhigste von allen.<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Wir s<strong>in</strong>gen der Kehrvers<br />

„Herr erbarme dich – erbarme dich - - Herr erbarme dich – Herr erbarme dich“<br />

Sprecher 1A:<br />

E<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er Apostel-Fre<strong>und</strong>e war es, der Jesus an die Hohenpriester verraten hatte. Judas hatte lange<br />

Zeit mit Jesus gelebt, hatte se<strong>in</strong>e Botschaft gehört <strong>und</strong> bestimmt auch mit Jesus <strong>und</strong> den anderen Fre<strong>und</strong>en<br />

diskutiert. Und jetzt: Für e<strong>in</strong> paar Silberl<strong>in</strong>ge hat er Jesus se<strong>in</strong>en Kritikern/Fe<strong>in</strong>den ausgeliefert. Wie<br />

muss Jesus enttäuscht von ihm gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Auch <strong>in</strong> unseren Tagen werden Menschen immer wieder verraten, oft auch von ihren besten Fre<strong>und</strong>en:<br />

Sprecher 1C:<br />

Seit Kai sie das erste mal <strong>in</strong> der Schule gesehen hatte, g<strong>in</strong>g sie ihm nicht mehr aus dem Kopf: Carol<strong>in</strong>e!<br />

E<strong>in</strong> hübsches Mädchen, sie gefiel ihm sehr gut. Nur sie anzusprechen, das hatte Kai sich bisher nicht<br />

getraut! Wochenlang behielt er se<strong>in</strong>e Zuneigungsgefühle Carol<strong>in</strong>e gegenüber für sich alle<strong>in</strong>. Doch vor<br />

kurzem musste er unbed<strong>in</strong>gt mit jemand darüber reden. Er zog se<strong>in</strong>en besten Fre<strong>und</strong> Max <strong>in</strong>s Vertrauen<br />

<strong>und</strong> gestand ihm se<strong>in</strong>e Gefühle gegenüber Carol<strong>in</strong>e. – Am nächsten Tag begegnete Kai <strong>in</strong> der großen<br />

Pause Carol<strong>in</strong>e wieder. Sie zog mit ihrer Clique über den Schulhof. Ka<strong>um</strong> hatte Carol<strong>in</strong>e Kai entdeckt rief<br />

sie ihm von weitem zu: „Hey Du, das kannst Du Dir aber abschm<strong>in</strong>ken, dass ich mich mit Dir abgebe! Der<br />

Max ist mir viel sympathischer!“ – Max hatte das anvertraute Geheimnis schon <strong>am</strong> nächsten Tag bei Carol<strong>in</strong>e<br />

ausgeplappert.<br />

Wie muss sich Kai gefühlt haben, als ihm das auf dem Pausenhof – vor allen anderen Schülern- passierte?<br />

Und wie hat sich Max gefühlt, als Kai ihm das nächste mal begegnete?<br />

E<strong>in</strong> Schild wird mit dem Schlagwort „Verrat“ beschriftet <strong>und</strong> mit den Reißnägeln an das Kreuz „gehämmert“<br />

F:\Eigene_Dateien\Mart<strong>in</strong>\Me<strong>in</strong>e Daten\FAGD\<strong>Jugendkreuzweg</strong> <strong>2003</strong>\konzept3.doc


- 3 -<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Wir beten geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>:<br />

Gebet (geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> gesprochen):<br />

Gott, - In der Welt passiert so vieles, das ich nicht verstehe. Gewalt <strong>und</strong> Graus<strong>am</strong>keit sche<strong>in</strong>en so normal<br />

<strong>und</strong> alltäglich zu se<strong>in</strong>, dass uns Gewaltlosigkeit fast erstaunt <strong>und</strong> be<strong>in</strong>ahe sprachlos macht. Wir erleben<br />

auch im eigenen Leben Menschen, die uns verraten, die uns im <strong>St</strong>ich lassen <strong>und</strong> ihre Versprechen nicht<br />

halten. Hilf uns, Gott, dass wir trotz allem daran glauben können, dass Frieden <strong>und</strong> Gerechtigkeit möglich<br />

s<strong>in</strong>d. Hilf uns, selber friedlich <strong>und</strong> gerecht mite<strong>in</strong>ander <strong>um</strong>zugehen. Amen.<br />

Zug zur 2. <strong>St</strong>ation „Urteil“<br />

4-6 Jugendliche heben das Kreuz auf <strong>und</strong> tragen es von der 1. <strong>St</strong>ation zur 2.<strong>St</strong>ation – Alle Teilnehmer folgen dem Kreuz <strong>und</strong> s<strong>in</strong>gen<br />

(ggf wiederholt) den Refra<strong>in</strong> des Liedes „oh heilges Kreuz sei uns gegrüßt“.<br />

Sprecher 2A<br />

Wir s<strong>in</strong>d nun an der 2. <strong>St</strong>ation angelangt. Sie ist mit „Urteil“ betitelt. Hören wir zunächst den Bibelbericht<br />

zur Verurteilung Jesu:<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Jesus aber wurde vor den <strong>St</strong>adthalter gestellt. Und der <strong>St</strong>adthalter fragte ihn: "Du bist der König der Juden?"<br />

Da sprach Jesus: "Du sagst es." Auf die Anklage der Hohenpriester <strong>und</strong> Ältesten antwortete er<br />

nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: "Hörst du denn nicht, was sie alles gegen dich vorbr<strong>in</strong>gen?" Doch er<br />

antwortete ihm auf ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Wort mehr, sodass sich der <strong>St</strong>adthalter sehr w<strong>und</strong>erte. Als Pilatus sah,<br />

dass er nichts erreichte, sondern der T<strong>um</strong>ult immer größer wurde, ließ er Wasser br<strong>in</strong>gen, wusch sich vor<br />

allen Leuten die Hände <strong>und</strong> sagte „Ich b<strong>in</strong> unschuldig <strong>am</strong> Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!“ (Mt<br />

27,11-14+24)<br />

Sprecher 2A:<br />

Auch hier waren es viele Menschen, welche die Geschehnisse verfolgten. Hören wir jetzt e<strong>in</strong>en Augenzeugenbericht<br />

zur Verurteilung:<br />

Sprecher 2B:<br />

Ich stand als Diener<strong>in</strong> dicht dabei, als sie Jesus vor Pilatus führten. Jesus hatte Pilatus auf die klare Frage<br />

"Bist du der König der Juden?" ke<strong>in</strong>e wirkliche Antwort gegeben. "Das sagst du" heißt weder ja noch ne<strong>in</strong>.<br />

Und von allen Seiten sprachen sie weiter auf Pilatus e<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e Frau flüsterte ihm etwas <strong>in</strong>s Ohr. Ich hörte<br />

etwas wie: "Dieser Gerechte". Gleichzeitig klagten die Hohenpriester Jesus weiter an. Pilatus wusste<br />

sche<strong>in</strong>bar nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Und Jesus stand ruhig <strong>in</strong> der Mitte, als g<strong>in</strong>ge ihn das alles<br />

nichts mehr an.<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Wir s<strong>in</strong>gen der Kehrvers<br />

„Herr erbarme dich – erbarme dich - - Herr erbarme dich – Herr erbarme dich“<br />

Sprecher 2A:<br />

Pilatus sprach se<strong>in</strong> Urteil über Jesus, obwohl er nicht von e<strong>in</strong>er Schuld Jesu überzeugt war. Doch die<br />

Masse der Menschen übte e<strong>in</strong>en solchen Druck auf ihn aus, dass er – <strong>um</strong> nicht selbst <strong>in</strong>s Abseits gestellt<br />

zu werden – die Kreuzigung befahl. - Auch heute gibt es <strong>in</strong> unserer Gesellschaft vorgefertigte Urteile, die<br />

unüberlegt übernommen <strong>und</strong> ausgesprochen werden. Solche Vorurteile bestimmen vielfach unser Reden,<br />

Tun <strong>und</strong> Denken:<br />

F:\Eigene_Dateien\Mart<strong>in</strong>\Me<strong>in</strong>e Daten\FAGD\<strong>Jugendkreuzweg</strong> <strong>2003</strong>\konzept3.doc


- 4 -<br />

Sprecher 2C:<br />

Im Herbst k<strong>am</strong> e<strong>in</strong> Neuer zu uns <strong>in</strong> die Klasse. Der hat bisher <strong>in</strong> Weisrußland gehaust. Der ist mit se<strong>in</strong>er<br />

ganzen Sippe zu uns nach Deutschland gekommen <strong>um</strong> uns auszunutzen. Die haben es doch nur auf<br />

unseren Wohlstand <strong>und</strong> unser Geld abgesehen. Im Unterricht kommt er auch nicht mit. – Selbst schuld –<br />

wär’ er doch geblieben wo er h<strong>in</strong>gehört.<br />

– Klar ich weiß, me<strong>in</strong> Denken hätte Jesus kritisiert. Er hätte sich vielmehr gewünscht, dass ich dem Aussiedler<br />

ohne Vorurteile begegne <strong>und</strong> ihm <strong>in</strong> der ungewohnten Umgebung helfe. Aber was sagen dann die<br />

anderen zu mir? Die wollen dann nichts mehr mit mir zu tun haben!<br />

E<strong>in</strong> Schild wird mit dem Schlagwort „Verurteilung“ beschriftet <strong>und</strong> mit den Reißnägeln an das Kreuz „gehämmert“<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Wir beten geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>:<br />

Gebet (geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> gesprochen):<br />

Gott, schenke mir Weisheit,<br />

dass ich unterscheiden lerne<br />

zwischen wahr <strong>und</strong> falsch.<br />

Gib mir den unbed<strong>in</strong>gten Willen,<br />

die Wahrheit zu suchen.<br />

Gib mir Mut <strong>und</strong> Kraft<br />

vor anderen offen<br />

für me<strong>in</strong>e Überzeugung e<strong>in</strong>zustehen<br />

<strong>und</strong> danach zu handeln. - Amen.<br />

Zug zur 3. <strong>St</strong>ation „Verspottung“<br />

4-6 Jugendliche heben das Kreuz auf <strong>und</strong> tragen es von der 2. <strong>St</strong>ation zur 3.<strong>St</strong>ation – Alle Teilnehmer folgen dem Kreuz <strong>und</strong> s<strong>in</strong>gen<br />

(ggf wiederholt) den Refra<strong>in</strong> des Liedes „oh heilges Kreuz sei uns gegrüßt“.<br />

Sprecher3A:<br />

Wir haben die 3. <strong>St</strong>ation erreicht! „Verspottung“ können wir lesen! Auch hier wollen wir e<strong>in</strong>mal kurz nachlesen,<br />

was uns die Hl. Schrift berichtet:<br />

Pfarrer Hegler:<br />

"Und Jesus k<strong>am</strong> heraus <strong>und</strong> trug die Dornenkrone <strong>und</strong> das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen:<br />

"Seht, welch e<strong>in</strong> Mensch." (Johannes 19,5)<br />

Sprecher 3B:<br />

Ich konnte genau sehen, wie sie Jesus herausführten <strong>und</strong> er e<strong>in</strong>en Moment neben Pilatus stand. Was<br />

vorher im Haus geschehen war, wusste ich jetzt. Jesus war geme<strong>in</strong>t mit den höhnischen Rufen, die ich<br />

gehört hatte. Die E<strong>in</strong>en brüllten: Sei gegrüßt, <strong>und</strong> andere grölten weiter: König der Juden. Dann war zu<br />

hören, wie sie zuschlugen. Dazu johlendes Gelächter aus dem Palast. Jetzt steht Jesus neben Pilatus.<br />

Das ganze Elend, die Sch<strong>am</strong>losigkeit dieser Situation ist für jeden zu sehen. Jesus fast nackt. Auf se<strong>in</strong>em<br />

Kopf e<strong>in</strong> Kranz von Dornengestrüpp. Blut im Gesicht. E<strong>in</strong> Fetzten aus rotem Tuch hängt ihm über den<br />

Schultern. An se<strong>in</strong>er Seite, elegant <strong>und</strong> nobel gekleidet, Pilatus. Geme<strong>in</strong>er könnte der Gegensatz nicht<br />

se<strong>in</strong>. Und Pilatus führt Jesus vor. Er sagt nur e<strong>in</strong>en Satz: "Seht welch e<strong>in</strong> Mensch". Aber der g<strong>in</strong>g fast unter<br />

im Gebrüll der Menge "Kreuzige ihn!" E<strong>in</strong> ganz Eifriger, das konnte ich genau sehen, hat dazu gleich<br />

die Arme gekreuzt. Aber was Pilatus sagte, habe ich genau gehört: "Seht, welch e<strong>in</strong> Mensch“<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Wir s<strong>in</strong>gen der Kehrvers<br />

„Herr erbarme dich – erbarme dich - - Herr erbarme dich – Herr erbarme dich“<br />

Sprecher 3A:<br />

F:\Eigene_Dateien\Mart<strong>in</strong>\Me<strong>in</strong>e Daten\FAGD\<strong>Jugendkreuzweg</strong> <strong>2003</strong>\konzept3.doc


- 5 -<br />

Verhöhnt haben die Menschen d<strong>am</strong>als Jesus! E<strong>in</strong>en Jesus, den sie zuvor gefoltert hatten, der total fertig<br />

war, ke<strong>in</strong>e Kraft mehr besaß. – Am Boden zerstört war. Dann musste er sich noch den Spott durch die<br />

Soldaten <strong>und</strong> das aufgehetzte Volk gefallen lassen.<br />

- Aber auch heute gibt es immer wieder Situationen <strong>in</strong> unserem Leben, <strong>in</strong> denen wir unseren Spott mit<br />

denen treiben, die eh’ schon „ganz unten“ s<strong>in</strong>d; die schon mehr als genug Schicksalsschläge erlebt haben:<br />

Sprecher 3C:<br />

Gestern war ich mit me<strong>in</strong>en beiden Fre<strong>und</strong>en mit dem Zug <strong>in</strong> die <strong>St</strong>adt gefahren. Am Bahnhof saß e<strong>in</strong><br />

Penner auf der Treppe <strong>und</strong> schlief. Andi weckte ihn <strong>und</strong> fragte ihn laut – so dass es alle Passanten hören<br />

konnten – ob er ihm `ne Mark geben könnte. Außerdem könne der Penner ihm e<strong>in</strong>e von se<strong>in</strong>en Sixpack-<br />

Flaschen schenken. Was haben wir gelacht! Der hat aber auch zu doof geglotzt. Andi fragte ihn noch, ob<br />

er für das gemütliche Plätzchen auf der Treppe e<strong>in</strong>en langfristigen Mietvertrag hätte.<br />

- Klar, der arme Typ! Was hat er vielleicht schon alles erleben müssen? Hat vielleicht schon Ehefrau <strong>und</strong><br />

K<strong>in</strong>der, Arbeitsplatz <strong>und</strong> Heimat, se<strong>in</strong> geregeltes Leben verloren. Ich hätte Andi besser von se<strong>in</strong>en Spötteleien<br />

abhalten sollen. Aber: Wie hätte ich da vor me<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong>en dagestanden?<br />

E<strong>in</strong> Schild wird mit dem Schlagwort „Spott <strong>und</strong> Hohn“ beschriftet <strong>und</strong> mit den Reißnägeln an das Kreuz „gehämmert“<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Lasst uns geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> beten:<br />

Gebet (geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> gesprochen)<br />

Gott,<br />

vor dir ist zu beklagen,<br />

dass Gleichgültigkeit <strong>und</strong> Spott<br />

Menschen töten.<br />

Gott,<br />

von dir erbitten wir die Kraft,<br />

<strong>in</strong> jedem Menschen<br />

de<strong>in</strong> Bild zu sehen.<br />

Gott, dir danken wir, dass du uns mit Jesus Christus das Maß der Menschlichkeit gegeben hast. Amen.<br />

Zug zur 4. <strong>St</strong>ation „Weg“<br />

4-6 Jugendliche heben das Kreuz auf <strong>und</strong> tragen es von der 3. <strong>St</strong>ation zur 4.<strong>St</strong>ation – Alle Teilnehmer folgen dem Kreuz <strong>und</strong> s<strong>in</strong>gen<br />

(ggf wiederholt) den Refra<strong>in</strong> des Liedes „oh heilges Kreuz sei uns gegrüßt“.<br />

Sprecher 4A:<br />

Hier <strong>in</strong> der Kirche haben wir unsere letzte <strong>St</strong>ation erreicht. Sie soll uns an den wohl schwierigsten Weg<br />

er<strong>in</strong>nern, welchen Jesus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em irdischen Leben wohl gegangen ist: Den Weg auf den Berg Golotha,<br />

der Kreuzigungsstätte.<br />

Die Bibel erwähnt von diesem schweren Gang unter anderem:<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Als sie Jesus h<strong>in</strong>aus führten, ergriffen sie e<strong>in</strong>en Mann aus Zyrene n<strong>am</strong>ens Simon, der gerade vom Feld<br />

k<strong>am</strong>. Ihm luden sie das Kreuz auf, d<strong>am</strong>it er es h<strong>in</strong>ter Jesus hertrage. (Lk 23,26)<br />

Sprecher 4B:<br />

Wir Frauen waren Jesus gefolgt, hatten versucht, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Nähe zu bleiben. Wir waren gerade aus der<br />

<strong>St</strong>adt, da geschah es: Die Last des Kreuzes drückte Jesus zu Boden. Entsetzt <strong>und</strong> ohnmächtig mussten<br />

wir se<strong>in</strong>en <strong>St</strong>urz mit ansehen. In dem Moment k<strong>am</strong> Simon vom Feld, müde von der Arbeit. Die Soldaten<br />

hielten ihn auf <strong>und</strong> brüllten: "He du, pack mal mit an, der schafft es nicht, se<strong>in</strong> Kreuz zu tragen." Simon<br />

versuchte auszuweichen, doch die Soldaten versperrten ihm den Weg: "Wird's bald, wir haben nicht den<br />

ganzen Tag Zeit“ E<strong>in</strong>en Moment war es still. Dann g<strong>in</strong>g Simon wortlos ans Ende des Balkens <strong>und</strong> hob ihn<br />

hoch.<br />

F:\Eigene_Dateien\Mart<strong>in</strong>\Me<strong>in</strong>e Daten\FAGD\<strong>Jugendkreuzweg</strong> <strong>2003</strong>\konzept3.doc


- 6 -<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Wir s<strong>in</strong>gen den Kehrvers:<br />

„Herr erbarme dich – erbarme dich - - Herr erbarme dich – Herr erbarme dich“<br />

Sprecher 4C:<br />

Es war schon richtig pe<strong>in</strong>lich, wie sie über den Philipp hergezogen s<strong>in</strong>d. Ke<strong>in</strong> gutes Haar haben sie an<br />

ihm gelassen. Und als er sich dann <strong>in</strong> der Pause der Clique näherte, haben sie ihn direkt angemacht.<br />

Dabei hat Philipp e<strong>in</strong>e sehr schwere Situation auszuhalten. Se<strong>in</strong> Vater hat sich von der F<strong>am</strong>ilie getrennt,<br />

die Mutter kann nicht arbeiten, weil die Schwester noch nicht <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten geht. Dass da das Geld<br />

knapp ist, kann sich doch jeder denken.<br />

Wie soll er das Schullandheim bezahlen, wo sie doch erst ihre Wohnung neu herrichten mussten? Und<br />

wie soll er sich e<strong>in</strong>en PC mit Internetanschluß leisten, da sie doch gerade so über die R<strong>und</strong>en kommen.<br />

Irgendwie kann er machen, was er will: Immer fällt er durch.<br />

Bei den Schülern, beim Lehrer <strong>und</strong> auch beim Pfarrer: Ke<strong>in</strong>er hat Verständnis. Ke<strong>in</strong>er kümmert sich echt<br />

<strong>um</strong> ihn. Ke<strong>in</strong>er sieht se<strong>in</strong>e schwierige Situation <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>er hilft.<br />

Auch ich nicht.<br />

Jeder muss doch se<strong>in</strong>en Weg selber gehen.<br />

E<strong>in</strong> Schild wird mit dem Schlagwort „Kreuz ertragen“ beschriftet <strong>und</strong> mit den Reißnägeln an das Kreuz „gehämmert“<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Lasst uns noch e<strong>in</strong>mal geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> beten:<br />

Gebet (geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> gesprochen):<br />

Gott, wir kennen dunkle <strong>St</strong><strong>und</strong>en <strong>in</strong> unserem Leben, schwere Wege, die wir bewältigen müssen. E<strong>in</strong>e<br />

helfende Hand, e<strong>in</strong> Mensch, der e<strong>in</strong>fach da ist: diese Erfahrungen werden uns zu Zeichen der Hoffnung.<br />

Schenke uns offene Augen, die sich den Nöten <strong>in</strong> unserer Mitwelt nicht verschließen. Amen.<br />

Nun wird das Kreuz auf die Altarstufen gelegt <strong>und</strong> demonstrativ 4 Nägel <strong>in</strong> das Kreuz getrieben. Dann wird es <strong>in</strong> den bereitgestellt<br />

<strong>St</strong>änder gestellt.<br />

Schlussgebet<br />

Sprecher 5A:<br />

Jesus, für uns lässt du dich ungerecht anklagen <strong>und</strong> geißeln, anspucken, verle<strong>um</strong>den, verurteilen <strong>und</strong><br />

schlagen. Jesus du lässt dich ans Kreuz nageln. Lass uns an diesen Moment denken, wenn wir selbst <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ausweglosen Situation s<strong>in</strong>d. Lass uns nie vergessen, dass du das für uns erduldet hast, wenn wir<br />

ungerecht beurteilt werden. Gib uns die Kraft, denen beizustehen, die e<strong>in</strong> "schweres Kreuz" tragen müssen<br />

<strong>und</strong> verzweifelt s<strong>in</strong>d. Mach uns aber auch bereit, gegen das Unrecht zu kämpfen, dass so vielen Verfolgten<br />

auf der Welt getan wird. Öffne uns die Augen, wenn wir selbst vorschnell urteilen oder voller Vorurteile<br />

s<strong>in</strong>d. - Amen<br />

Pfarrer Hegler:<br />

Schlusssatz mit Dank für das Kommen <strong>und</strong> Mitgehen des Kreuzweges <strong>und</strong> mit E<strong>in</strong>ladung zur anschl. Diskussion bei Tee <strong>und</strong> Gebäck<br />

im Jugendheim.<br />

Pfr. Hegler<br />

Segen <strong>und</strong> Entlassung<br />

Schlusslied: Menschen auf dem Weg (Troub. #735) 2 <strong>St</strong>rophen<br />

F:\Eigene_Dateien\Mart<strong>in</strong>\Me<strong>in</strong>e Daten\FAGD\<strong>Jugendkreuzweg</strong> <strong>2003</strong>\konzept3.doc

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