21.03.2014 Aufrufe

Emotionale Störung - Klinik und Poliklinik für Kinder

Emotionale Störung - Klinik und Poliklinik für Kinder

Emotionale Störung - Klinik und Poliklinik für Kinder

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Emotionale</strong> <strong>Störung</strong>en<br />

Angst, Zwang <strong>und</strong> Depression<br />

in der Kindheit <strong>und</strong> im Jugendalter<br />

PD Dr. Michele Noterdaeme<br />

<strong>Emotionale</strong> <strong>Störung</strong>en Definition<br />

•! Die Mehrheit der <strong>Kinder</strong> mit emotionalen <strong>Störung</strong>en sind<br />

als Erwachsene unauffällig. Umgekehrt scheinen viele<br />

neurotische <strong>Störung</strong>en Erwachsener ohne deutliche<br />

psychopathologische Vorläufe in der Kindheit erst im<br />

Erwachsenenalter zu beginnen. Es besteht also eine<br />

erhebliche Diskontinuität der emotionalen <strong>Störung</strong>en in<br />

diesen beiden Altersabschnitten.<br />

•! Viele emotionale <strong>Störung</strong>en im Kindesalter scheinen eher<br />

Verstärkungen normaler Entwicklungstrends als<br />

eigenständige, qualitativ abnorme Phänomene<br />

darzustellen.<br />

München, Oktober 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

<strong>Emotionale</strong> <strong>Störung</strong>en Definition<br />

<strong>Emotionale</strong> <strong>Störung</strong>en<br />

•! Es besteht die theoretische Annahme, dass die<br />

beteiligten psychischen Mechanismen nicht die<br />

gleichen sind wie bei den Neurosen Erwachsener.<br />

•! Die emotionalen <strong>Störung</strong>en des Kindesalters lassen<br />

sich weniger eindeutig in spezifische Einheiten, wie<br />

etwa phobische Zustände oder Zwangsstörungen,<br />

einteilen.<br />

•! Angststörungen<br />

•! Depressionen<br />

•! Zwangsstörungen<br />

Komorbidität<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Angststörungen<br />

Physiologische Ängste<br />

•! Angst ist ein normales Phänomen. alle Menschen haben<br />

Angst, auch <strong>Kinder</strong>.<br />

•! Wir unterscheiden Furcht, Angst, krankhafte Angst <strong>und</strong><br />

Panik<br />

•! Angst kann von äußeren <strong>und</strong> inneren Faktoren ausgelöst<br />

werden.<br />

•! Viele Formen der Angst sind unbewusst.<br />

•! Die bewusste <strong>und</strong> wahrnehmbare Angst ist bereits das<br />

Ergebnis eines seelischen Prozesses<br />

Alter<br />

Angstinhalte<br />

0-6 Monate Laute Geräusche<br />

6-9 Monate Fremde<br />

9-12 Monate Trennung, Verletzung<br />

2. Lebensjahr Imaginäre Figuren, Einbrecher<br />

3. Lebensjahr Tiere, Alleinsein<br />

4. Lebensjahr Dunkelheit<br />

6-12 Jahre Schule, Verletzung, Krankheit, soziale Sit.<br />

13-18 Jahre Verletzung, Krankheit, soziale Sit., Sexual.<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Angststörungen<br />

jeder Alterstufe<br />

Angststörungen<br />

Beginn in der Kindheit<br />

Phobische <strong>Störung</strong>en (F40)<br />

Agoraphobie (F40.0)<br />

Soziale Phobie (F40.1)<br />

Spezifische Phobie (F40.2)<br />

Sonstige Angststörungen (F41)<br />

Panikstörung (F41.0)<br />

Generalisierte Angststörung (F41.1)<br />

Angst <strong>und</strong> depressive <strong>Störung</strong> (F41.2)<br />

Sonstige gemischte Angststörung (F41.3)<br />

<strong>Emotionale</strong> <strong>Störung</strong>en des Kindesalters (F93)<br />

<strong>Emotionale</strong> <strong>Störung</strong> mit Trennungsangst (F93.0)<br />

Phobische <strong>Störung</strong> des Kindesalters (F93.1)<br />

<strong>Störung</strong> mit sozialer Überempfindlichkeit (F93.2)<br />

Generalisierte Angststörung des Kindesalters (F93.8)<br />

Anpassungsstörung, Angst <strong>und</strong> depressive Reaktion (F43.22)<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Angststörungen<br />

Symptomatik<br />

Angststörungen<br />

Symptomatik<br />

Seelische Veränderungen<br />

–! Qualvolles Gefühl der Beengung oder Bedrängung<br />

–! Weinerlichkeit <strong>und</strong> Empfindlichkeit, Traurigkeit<br />

–! Gefühl des hilflosen Ausgeliefertseins, Rückzug<br />

–! Innere Unruhe <strong>und</strong> Spannung, geringe<br />

Frustrationstoleranz<br />

–! Nervosität, Aggressivität<br />

–! Gefühl der inneren Lähmung<br />

–! Antriebslosigkeit<br />

–! Verzweiflung, Trennungsangst, Kontrollverlut<br />

Psychomotorische Auffälligkeiten<br />

–! Mimische Ausdrucksphänomene: Aufgerissene<br />

Augen, offener, trockener M<strong>und</strong><br />

–! Motorische Spannung (körperliche Unruhe,<br />

Spannungskopfschmerzen, Zittern, Unfähigkeit<br />

sich zu entspannen)<br />

–! Unruhe bis zum Ausflippen<br />

–! Nicht still sitzen können<br />

–! Aggressivität<br />

–! Hemmung<br />

–! Bewegungslosigkeit<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Angststörungen<br />

Symptomatik<br />

Schulphobie<br />

Schulangst Schulschwänzen<br />

Kognitive <strong>Störung</strong>en<br />

–! Konzentrationsstörungen<br />

–! Lernhemmungen<br />

–! Leistungsabfall<br />

Vegetative <strong>Störung</strong>en<br />

–! Benommenheit, Schwitzen<br />

–! Tachycardie, Tachypnoe<br />

–! Oberbauchbeschwerden, Schwindelgefühle<br />

–! M<strong>und</strong>trockenkeit<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Angst in der<br />

Schulsituation<br />

stark wechselnd fehlt<br />

Somatisierung stark wechselnd fehlt<br />

Persönlichkeit ängstlich ängstlich aggressiv<br />

Intelligenz normal heterogen niedrig<br />

Lernstörung fehlt vorhanden fehlt<br />

Lernmotivation hoch gestört niedrig<br />

Elternverhalten überprotektiv unspezifisch vernachlässigend<br />

Schulbesuch<br />

unterbrochen<br />

chronisch, mit<br />

Wissen der Eltern<br />

unterbrochen<br />

sporadisch,<br />

mit Wissen<br />

der Eltern<br />

Unterbrochen,<br />

ohne Wissen der<br />

Eltern


Trennungsangst<br />

Symptomatik<br />

Trennungsangst<br />

Symptomatik<br />

•! Unrealistische Besorgnis über mögliches Unheil, das<br />

Hauptbezugspersonen zustoßen könnte, oder Furcht,<br />

dass sie weggehen <strong>und</strong> nicht wiederkommen könnten<br />

•! Unrealistische Besorgnis, dass irgendein<br />

unglückliches Ereignis das Kind von einer<br />

Hauptbezugsperson trennen werde<br />

•! Angst, zur Schule zu gehen (mehr aus Furcht vor der<br />

Trennung, als aus anderen Gründen).<br />

•! Anhaltende Abneigung oder Verweigerung, ins Bett zu<br />

gehen, ohne dass eine Hauptbezugsperson dabei oder<br />

in der Nähe ist.<br />

•! Anhaltende Furcht, allein oder tagsüber ohne eine<br />

Hauptbezugsperson zu Hause zu sein.<br />

•! Wiederholte Alpträume über Trennung<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Trennungsangst<br />

Symptomatik<br />

Angststörungen<br />

Epidemiologie<br />

•! Wiederholtes Auftreten somatischer Symptome<br />

(Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder<br />

Erbrechen) bei Trennung von einer<br />

Hauptbezugsperson.<br />

•! Extrem wiederkehrendes Unglücklichsein (Angst,<br />

Schreien, Wutausbrüche, Apathie oder sozialer<br />

Rückzug).<br />

•! Bei 9- bis 13-jährigen <strong>Kinder</strong>n 5.8%<br />

(5% bis 15%)<br />

Generalisierte Angststörung 1.4 %<br />

Trennungsangst 2.8 %<br />

Spezifische Phobien 5,2 %<br />

Soziale Phobien 0.4 %<br />

•! Erkrankungsgipfel:<br />

6. Bis 12. LJ<br />

Nach Federer et al. 2000 (8-jährige <strong>Kinder</strong>)<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Angststörungen<br />

Differentialdiagnostik<br />

Angststörungen<br />

Ätiologie <strong>und</strong> Pathogenese<br />

•! Physiologische Angst<br />

•! Körperliche Erkrankung<br />

•! Schizophrene, schizotype, wahnhafte<br />

<strong>Störung</strong><br />

•! Hypochondrische <strong>Störung</strong><br />

•! Depression<br />

•! Zwangsstörung<br />

•! Biologische Faktoren<br />

–! Genetische Disposition 30 – 40 %<br />

•! Temperamentsfaktoren <strong>und</strong> erlerntes Verhalten<br />

–! Temperamentsbedingte Gehemmtheit<br />

–! Selektive Wahrnehmungseffekte<br />

•! Familiäre Faktoren<br />

–! Vorbildfunktion<br />

–! Erziehungsverhalten<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Angststörungen<br />

Behandlung<br />

Depressive Episode Symptome<br />

•! Aufklärung <strong>und</strong> Beratung<br />

•! Psychotherapie<br />

•! Einbeziehung der Familie<br />

•! Psychopharmkotherapie<br />

•! depressive Stimmung<br />

•! Verlust von Interesse oder Freude<br />

•! verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit<br />

•! Verlust von Selbstvertrauen oder Selbstwertgefühl<br />

•! unbegründete Selbstvorwürfe<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Depressive Episode Symptome<br />

Depressive Episode<br />

•! wiederkehrende Gedanken an Tod oder an Suizid oder<br />

suizidales Verhalten<br />

•! vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen<br />

•! Änderungen der psychomotorischen Aktivität mit<br />

Agitiertheit oder Hemmung<br />

•! Schlafstörungen jeder Art<br />

•! Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechender<br />

Gewichtsveränderung<br />

Kleinkindalter<br />

(1 – 3 Jahre)<br />

Vermehrtes Weinen<br />

Ausdrucksarmut<br />

Erhöhte Irritabilität<br />

Gestörtes Essverhalten<br />

(Ein)-Schlafstörungen<br />

Spielunlust<br />

Vorschulalter<br />

(4 – 6 Jahre)<br />

Wirkt traurig<br />

Psychomotorische Hemmung<br />

Ängstlichkeit, Phobien<br />

Appetitlosigkeit<br />

(Ein)-Schlafstörungen<br />

Introvertiertes Verhalten<br />

Aggressives Verhalten<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Schulkinder<br />

Jugendalter<br />

Depression<br />

Ätiopathogenese<br />

(7 – 12 Jahre)<br />

(13 – 18 Jahre)<br />

Verbale Berichte Traurigkeit<br />

Psychomotorische Hemmung<br />

Zukunftsangst, Ängstlichkeit<br />

Appetitlosigkeit<br />

(Ein)-Schlafstörungen<br />

Suizidale Gedanken<br />

Selbstzweifel<br />

Lustlosigkeit, Apathie,<br />

Konzentrationsmangel<br />

Ängstlichkeit, Phobien<br />

Psychosomatische Beschwerden,<br />

Gewichtsverlust<br />

Ein- <strong>und</strong> Durchschlafstörungen<br />

Zirkadiane Schwankungen des<br />

Befindens, Stimmungslabilität<br />

Suizidalität<br />

•! Endogene Faktoren<br />

konstitutionell-genetisch<br />

Neurotransmission<br />

•! Exogene Faktoren<br />

psychosoziale Konstellation (life-events)<br />

Persönlichkeitsfaktoren<br />

emotionale Instabilität, Abhängigkeit,<br />

Aggressivität<br />

Familiäre Faktoren<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Depression<br />

Epidemiologie<br />

Depression<br />

Therapie<br />

•! Bei 9- bis 17-jährigen <strong>Kinder</strong>n 6 %<br />

(6% bis 15%)<br />

Vorschulkinder 0.9 %<br />

Schulkinder 1.9 %<br />

Jugendlichen 2 – 8 %<br />

•! Beratung, Aufklärung<br />

•! heilpädagogische Maßnahmen<br />

•! psychotherapeutische Verfahren<br />

•! medikamentöse Behandlung<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Vorgeschichte<br />

Vorgeschichte<br />

20.02.1991 Geburt o.B. (Schwangerschaft o.B.)<br />

5.3.1997 Vorstellung KZ, Sprachstörung bei Normalbegabung.<br />

30.11.1991 Vorstellung KZ, Motorische Probleme, KG<br />

27.01.-30.09. 1992 Vorstellung KZ, weiterhin KG<br />

13.03.1993 Vorstellung Hauner, Sprachprobleme, motorische Probleme,<br />

Makrozephalie<br />

01.06.1993 HNO, o.B.<br />

01.02.1994 Station. Aufnahme Hauner, NMR, Stoffwechsel, Chromosomen<br />

o.B., Handwürzelaufnahme: Knochenalter liegt bei 1 Jahr.<br />

Sprachtherapie, Integrationskiga<br />

19.12.1996 Vorstellung Heckscher <strong>Klinik</strong> Solln, Sprachstörung, normale<br />

Intelligenz, motorische <strong>Störung</strong>, Aufmerksamkeitsstörung<br />

04.04.1997 PET, Rechts der Isar, „Ätiologisch unklarer<br />

hochgradiger Hypometabolismus des Cerebellums<br />

beidseits, sowie des Thalamus“<br />

1997-1998 Schulvorbereitung<br />

1998-2000 Tagesklinik HK<br />

2001-2003 Sprachheilschule Unterhaching<br />

2003-2006 Sprachheilschule Johanniskirchen<br />

Aktuell 8. Klasse<br />

Unterbringung im heilpäd. Heim<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Zwangsstörungen Symptome<br />

Zwangsgedanken<br />

•! Zwangshandlungen<br />

waschen, kontrollieren, wiederholen, ordnen, oft in Form<br />

von komplexen Zwangsritualen.<br />

•! Zwangsgedanken<br />

umschriebene Be<strong>für</strong>chtungen (vor Krankheit oder Tod,<br />

Urin, Kot <strong>und</strong> anderen ekelbesetzten Stoffen, Schmutz,<br />

Chemikalien, Bakterien).<br />

•! Fragezwänge, Zwangsfluchen <strong>und</strong> Zwangsschimpfen.<br />

•! Wiederholte, länger andauernde Ideen, Gedanken,<br />

Impulse oder Vorstellungen, die zumindest anfänglich als<br />

sinnlos <strong>und</strong> lästig empf<strong>und</strong>en werden, z. B. ein Elternteil<br />

hat wiederholte Impulse, das eigene geliebte Kind zu<br />

töten, oder ein religiöser Mensch hat wiederholt<br />

blasphemische Gedanken.<br />

•! Die Person versucht, solche Gedanken bzw. Impulse zu<br />

ignorieren oder zu unterdrücken oder sie mit Hilfe anderer<br />

Gedanken oder Handlungen auszuschalten.<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Zwangsgedanken<br />

Zwangshandlungen<br />

•! Die Person sieht ein, dass die Zwangsgedanken von ihr<br />

selbst kommen <strong>und</strong> nicht von außen aufgezwungen<br />

werden (wie bei der Gedankeneingebung).<br />

•! Falls eine andere Achse-I-<strong>Störung</strong> besteht, steht deren<br />

Inhalt in keiner Beziehung dazu; z. B.: die Ideen,<br />

Gedanken, Impulse oder Vorstellungen beziehen sich<br />

nicht auf Essen bei Essstörung, nicht auf Drogen bei<br />

einer <strong>Störung</strong> durch psychoaktive Substanzen oder<br />

Schuldgefühle bei einer major Depression.<br />

•! Wiederholte, zweckmäßige <strong>und</strong> beabsichtige<br />

Verhaltensweisen, die auf einen Zwangsgedanken hin nach<br />

bestimmten Regeln stereotyp ausgeführt werden.<br />

•! Das Verhalten dient dazu, äußerstes Unbehagen oder<br />

schreckliche Ereignisse bzw. Situationen unwirksam zu<br />

machen bzw. zu verhindern. Jedoch steht die Handlung in<br />

keinem realistischen Bezug zu dem was sie unwirksam<br />

machen bzw. verhindern soll, oder sie ist eindeutig<br />

übertrieben.<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Zwangshandlungen<br />

Zwangsgedanken/Zwangshandlungen<br />

•! Die Person sieht ein, dass ihr Verhalten übertrieben oder<br />

unvernünftig ist (dies gilt möglicherweise nicht <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> nicht mehr <strong>für</strong> Personen, deren Zwangsgedanken zu<br />

überwertigen Ideen wurden).<br />

•! Die Zwangshandlungen verursachen erhebliches Leid, sind<br />

zeitraubend (nehmen mehr als eine St<strong>und</strong>e pro Tag in<br />

Anspruch) oder beeinträchtigen den normalen Tagesablauf,<br />

die beruflichen Leistungen oder die üblichen sozialen<br />

Aktivitäten oder Beziehungen zu anderen.<br />

•! Die Zwangssymptome müssen als eigene<br />

Gedanken oder Impulse <strong>für</strong> den Patienten<br />

erkennbar sein<br />

•! Wenigstens einem Gedanken oder einer Handlung<br />

muss noch, wenn auch erfolglos, Widerstand<br />

geleistet werden, selbst wenn sich der Patient<br />

gegen andere nicht länger wehrt<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Zwangsgedanken/Zwangshandlungen<br />

Zwangsstörungen<br />

Epidemiologie<br />

•! Der Gedanke oder die Handlungsausführung dürfen<br />

an sich nicht angenehm sein (einfache Erleichterung<br />

von Spannung <strong>und</strong> Angst wird nicht als angenehm in<br />

diesem Sinne betrachtet)<br />

•! Die Gedanken, Vorstellungen oder Impulse müssen<br />

sich in unangenehmer Weise wiederholen<br />

•! Prävalenz 1 – 2 %<br />

•! Im Schulalter <strong>und</strong> in der Adoleszenz 0. 35%<br />

•! keine eindeutige Geschlechtspräferenz<br />

•! Durchschnittsalter bei Krankheitsbeginn 10 – 13 LJ.<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009


Zwangsstörungen<br />

Ätiopathogenese<br />

Zwangsstörungen<br />

Therapie<br />

•! Biologische Faktoren<br />

•! Beratung, Aufklärung<br />

konstitutionell-genetisch<br />

<strong>Störung</strong> des kortiko-striato-thalamokortikalen<br />

Kreisläufes<br />

•! Exogene Faktoren<br />

soziokulturellen Faktoren<br />

Familiäre Faktoren<br />

•! psychotherapeutische Verfahren<br />

–! Entwicklungsorientierte Psychoedukation<br />

–! Familienorientierte Interventionen<br />

–! Verhaltenstherapie<br />

–! Kognitive Therapie<br />

•! medikamentöse Behandlung<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009<br />

Noterdaeme, emotionale <strong>Störung</strong>en, 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!