23.03.2014 Aufrufe

Programmheft herunterladen - Kölner Philharmonie

Programmheft herunterladen - Kölner Philharmonie

Programmheft herunterladen - Kölner Philharmonie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Liederabende 3<br />

Daniel Behle<br />

Oliver Schnyder<br />

Sonntag<br />

9. Februar 2014<br />

20:00


Bitte beachten Sie:<br />

Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben<br />

Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff taschen tücher des Hauses<br />

Franz Sauer aus.<br />

Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte<br />

schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.<br />

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen<br />

Gründen nicht gestattet sind.<br />

Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,<br />

dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie<br />

möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens<br />

in der Pause einnehmen.<br />

Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es<br />

ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen<br />

Gästen.<br />

Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr<br />

Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder<br />

veröffentlicht wird.


Liederabende 3<br />

Daniel Behle Tenor<br />

Oliver Schnyder Klavier<br />

Sonntag<br />

9. Februar 2014<br />

20:00<br />

Pause gegen 20:50<br />

Ende gegen 22:00


PROGRAMM<br />

Johannes Brahms 1833 – 1897<br />

Von ewiger Liebe op. 43,1<br />

aus: Vier Gesänge op. 43 (1868)<br />

Die Mainacht op. 43,2<br />

aus: Vier Gesänge op. 43 (1868)<br />

Liebesglut op. 47,2<br />

aus: Fünf Lieder op. 47 (1868)<br />

Sonntag op. 47,3<br />

aus: Fünf Lieder op. 47 (1868)<br />

»Unbewegte laue Luft« op. 57,8<br />

aus: Acht Lieder und Gesänge op. 57 (1871)<br />

Feldeinsamkeit op. 86,2<br />

aus: Sechs Lieder op. 86 (1882)<br />

Versunken op. 86,5<br />

aus: Sechs Lieder op. 86 (1882)<br />

»Wie Melodien zieht es mir« op. 105,1<br />

aus: Fünf Lieder op. 105 (1888)<br />

Franz Liszt 1811 – 1886<br />

Tre sonetti di Petrarca S 270 (1842 – 46)<br />

für Singstimme und Klavier<br />

Pace non trovo S 270,1 (Sonnet Nr. 104)<br />

Benedetto sia’l giorno S 270,2 (Sonnet Nr. 47)<br />

I’ vidi in terra angelici costumi S 270,3 (Sonnet Nr. 123)<br />

Pause<br />

2


Richard Strauss 1864 – 1949<br />

Acht Gedichte aus »Letzte Blätter« op. 10 TrV 141 (1885)<br />

Zueignung op. 10,1<br />

Nichts op. 10,2<br />

Die Nacht op. 10,3<br />

Die Georgine op. 10,4<br />

Geduld op. 10,5<br />

Die Verschwiegenen op. 10,6<br />

Die Zeitlose op. 10,7<br />

Allerseelen op. 10,8<br />

Sechs Lieder aus »Lotosblätter« op. 19 TrV 152 (1888)<br />

»Wozu noch, Mädchen, soll es frommen« op. 19,1<br />

»Breit über mein Haupt dein schwarzes Haar« op. 19,2<br />

»Schön sind, doch kalt die Himmelssterne« op. 19,3<br />

»Wie sollten wir geheim sie halten« op. 19,4<br />

»Hoffen und wieder verzagen« op. 19,5<br />

»Mein Herz ist stumm« op. 19,6<br />

3


DIE GESANGSTEXTE<br />

Johannes Brahms<br />

Von ewiger Liebe op. 43,1<br />

(Text: Wendisches Lied)<br />

Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld!<br />

Abend schon ist es, nun schweiget die Welt.<br />

Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch,<br />

Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch.<br />

Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus,<br />

Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus,<br />

Führt sie am Weidengebüsche vorbei,<br />

Redet so viel und so mancherlei:<br />

»Leidest du Schmach und betrübest du dich,<br />

Leidest du Schmach von andern um mich,<br />

Werde die Liebe getrennt so geschwind,<br />

Schnell, wie wir früher vereiniget sind.<br />

Scheide mit Regen und scheide mit Wind,<br />

Schnell wie wir früher vereiniget sind.«<br />

Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht:<br />

»Unsere Liebe sie trennet sich nicht!<br />

Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr,<br />

Unsere Liebe ist fester noch mehr.<br />

Eisen und Stahl, man schmiedet sie um,<br />

Unsere Liebe, wer wandelt sie um?<br />

Eisen und Stahl, sie können zergehn,<br />

Unsere Liebe muß ewig bestehn!«<br />

Johannes Brahms<br />

Die Mainacht op. 43,2<br />

(Text: Ludwig Heinrich Christoph Hölty)<br />

Wann der silberne Mond durch die Gesträuche blinkt,<br />

Und sein schlummerndes Licht über den Rasen streut,<br />

Und die Nachtigall flötet,<br />

Wandl’ ich traurig von Busch zu Busch.<br />

Überhüllet von Laub girret ein Taubenpaar<br />

Sein Entzücken mir vor; aber ich wende mich,<br />

Suche dunklere Schatten,<br />

Und die einsame Thräne rinnt.<br />

Wann, o lächelndes Bild, welches wie Morgenrot<br />

Durch die Seele mir strahlt, find’ ich auf Erden dich?<br />

Und die einsame Thräne<br />

Bebt mir heißer die Wang’ herab!<br />

4


Johannes Brahms<br />

Liebesglut op. 47,2<br />

(Text: Georg Friedrich Daumer)<br />

Die Flamme hier, die wilde, zu verhehlen,<br />

Die Schmerzen alle, welche mich zerquälen,<br />

Vermag ich es, da alle Winde ringsum<br />

Die Gründe meiner Traurigkeit erzählen?<br />

Daß ich ein Stäubchen deines Weges stäube,<br />

Wie magst du doch, o sprich, wie darfst du schmählen?<br />

Verklage dich, verklage das Verhängnis,<br />

Das waltet über alle Menschenseelen!<br />

Da selbiges verordnete, das ewige,<br />

Wie alle sollten ihre Wege wählen,<br />

Da wurde deinem Lockenhaar der Auftrag,<br />

Mir Ehre, Glauben und Vernunft zu stehlen.<br />

Johannes Brahms<br />

Sonntag op. 47,3<br />

(Text: Volkslied, bearbeitet von Ludwig Uhland)<br />

So hab’ ich doch die ganze Woche<br />

Mein feines Liebchen nicht geseh’n,<br />

Ich sah es an einem Sonntag<br />

Wohl vor der Türe steh’n:<br />

Das tausendschöne Jungfräulein,<br />

Das tausendschöne Herzelein,<br />

Wollte Gott, wollte Gott, ich wär’ heute bei ihr!<br />

So will mir doch die ganze Woche<br />

Das Lachen nicht vergeh’n,<br />

Ich sah es an einem Sonntag<br />

Wohl in die Kirche geh’n:<br />

Das tausendschöne Jungfräulein,<br />

Das tausendschöne Herzelein,<br />

Wollte Gott, wollte Gott, ich wär’ heute bei ihr!<br />

5


Johannes Brahms<br />

»Unbewegte laue Luft« op. 57,8<br />

(Text: Georg Friedrich Daumer)<br />

Unbewegte laue Luft,<br />

Tiefe Ruhe der Natur;<br />

Durch die stille Gartennacht<br />

Plätschert die Fontäne nur.<br />

Aber im Gemüte schwillt<br />

Heißere Begierde mir,<br />

Aber in der Ader quillt<br />

Leben und verlangt nach Leben.<br />

Sollten nicht auch deine Brust<br />

Sehnlichere Wünsche heben?<br />

Sollte meiner Seele Ruf<br />

Nicht dir deine tief durchbeben?<br />

Leise mit dem Ätherfuß<br />

Säume nicht, daherzuschweben!<br />

Komm, o komm, damit wir uns<br />

Himmlische Genüge geben!<br />

Johannes Brahms<br />

Feldeinsamkeit op. 86,2<br />

(Text: Hermann Allmers)<br />

Ich ruhe still im hohen grünen Gras<br />

Und sende lange meinen Blick nach oben,<br />

Von Grillen rings umschwirrt ohn Unterlaß,<br />

Von Himmelsbläue wundersam umwoben.<br />

Die schönen weißen Wolken ziehn dahin<br />

Durchs tiefe Blau, wie schöne stille Träume;<br />

Mir ist, als ob ich längst gestorben bin<br />

Und ziehe selig mit durch ew’ge Räume.<br />

6


Johannes Brahms<br />

Versunken op. 86,5<br />

(Text: Felix Schumann)<br />

Es brausen der Liebe Wogen<br />

Und schäumen mir um das Herz;<br />

Zwei tiefe Augen zogen<br />

Mich mächtig niederwärts.<br />

Mich lockte der Nixen Gemunkel,<br />

Die wunderliebliche Mär,<br />

Als ob die Erde dunkel<br />

Und leuchtend die Tiefe wär’!<br />

Als würde die seligste Ferne<br />

Dort unten reizende Näh’,<br />

Als könnt’ ich des Himmels Sterne<br />

Dort greifen in blauer See.<br />

Nun brausen und schäumen die Wogen<br />

Und hüllen mich allwärts ein,<br />

Es schimmert in Regenbogen<br />

Die Welt von ferne herein.<br />

Johannes Brahms<br />

»Wie Melodien zieht es mir« op. 105,1<br />

(Text: Klaus Groth)<br />

Wie Melodien zieht es<br />

Mir leise durch den Sinn,<br />

Wie Frühlingsblumen blüht es,<br />

Und schwebt wie Duft dahin.<br />

Doch kommt das Wort und faßt es<br />

Und führt es vor das Aug’,<br />

Wie Nebelgrau erblaßt es<br />

Und schwindet wie ein Hauch.<br />

Und dennoch ruht im Reime<br />

Verborgen wohl ein Duft,<br />

Den mild aus stillem Keime<br />

Ein feuchtes Auge ruft.<br />

7


Franz Liszt<br />

Tre sonetti di Petrarca S 270 (1842 – 46)<br />

für Singstimme und Klavier<br />

(Texte: Francesco Petrarca)<br />

Pace non trovo S 270,1 (Sonett Nr. 104)<br />

Pace non trovo, e non ho da far<br />

guerra,<br />

E temo, e spero, ed ardo, e son un<br />

ghiaccio:<br />

E volo sopra ’l cielo, e giaccio in<br />

terra;<br />

E nulla stringo, e tutto ’l mondo<br />

abbraccio.<br />

Tal m’ha in priggion, che non<br />

m’apre, né serra,<br />

Né per suo mi ritien, né scioglie il<br />

laccio,<br />

E non m’uccide Amor, e non mi<br />

sferra;<br />

Né mi vuol vivo, né mi trahe<br />

d’impaccio.<br />

Veggio senz’occhi; e non ho lingua<br />

e grido;<br />

E bramo di perir, e cheggio aita;<br />

Ed ho in odio me stesso, ed amo<br />

altrui:<br />

Pascomi di dolor; piangendo rido;<br />

Egualmente mi spiace morte e vita.<br />

In questo stato son, Donna, per Voi.<br />

Frieden finde ich nicht, kann Krieg<br />

nicht führen;<br />

ich bange, hoffe, brenne und<br />

gefriere,<br />

flieg himmelhoch und ruhe in der<br />

Erde;<br />

umschlinge nichts, umarm den<br />

ganzen Erdkreis.<br />

Im Turm verschloss mich Amor, der<br />

nicht öffnet,<br />

noch mich als sein hält, noch die<br />

Bande lockert,<br />

noch mich erschlägt, geschweige<br />

denn entkettet;<br />

nicht lebend will er mich, noch<br />

mich erlösen.<br />

Augenlos schau ich, schreie ohne<br />

Zunge;<br />

flehe nach Hilfe, wünsche mein<br />

Verderben;<br />

derweil ich jemanden liebe, hasse<br />

ich mich:<br />

Nähr mich von Schmerz und lache<br />

unter Tränen;<br />

verschmähe gleich zu leben wie zu<br />

sterben.<br />

Dank Euch in diesem Zustand, Frau,<br />

bin ich.<br />

Benedetto sia’l giorno S 270,2 (Sonett Nr. 47)<br />

Benedetto sia ’l giorno, e ’l mese, e<br />

l’anno,<br />

E la stagione, e ’l tempo, e l’ora, e<br />

’l punto<br />

E ’l bel paese e ’l loco, ov’io fui<br />

giunto<br />

Da’ duo begli occhi che legato<br />

m’ànno;<br />

Gesegnet sei der Tag, das Jahr, der<br />

Monat,<br />

die Jahreszeit, die Stunde und<br />

Minute,<br />

das holde Land, der Ort, an dem<br />

mich fanden<br />

zwei schöne Augen, die in Bann<br />

mich schlugen;<br />

8


E benedetto il primo dolce affanno<br />

Ch’i’ ebbi ad esser con Amor<br />

congiunto,<br />

E l’arco e le saette ond’ i’ fui punto,<br />

E le piaghe, ch’infino al cor mi<br />

vanno.<br />

Benedette le voci tante, ch’io<br />

Chiamando il nome di Laura ho<br />

sparte,<br />

E i sospiri e le lagrime e ’l desio.<br />

E benedette sian tutte le carte<br />

Ov’io fama le acquisto, e il pensier<br />

mio,<br />

Ch’è sol di lei, si ch’altra non v’ha<br />

parte.<br />

Gesegnet sei das erste süße<br />

Bangen,<br />

das mich erfasst‹, als Amor mich<br />

erreichte;<br />

der Pfeil und Bogen, die mich<br />

stachen, trieben;<br />

die Wunden, die mir bis zum<br />

Herzen dringen;<br />

Gesegnet jeder Klang, mit dem ich<br />

meiner<br />

geliebten Laura Name hab gerufen,<br />

die Seufzer, das Begehren und die<br />

Tränen!<br />

Gesegnet seien auch alle die<br />

Blätter,<br />

auf denen ich ihr Ruhm sing, und<br />

mein Sehnen,<br />

das ihr alleine zukommt und sonst<br />

keiner.<br />

I’ vidi in terra angelici costumi S 270,3 (Sonett Nr. 123)<br />

I’ vidi in terra angelici costumi,<br />

E celesti bellezze al mondo sole;<br />

Tal che di rimembrar mi giova, e<br />

dole:<br />

Che quant’io miro, par sogni,<br />

ombre, e fumi.<br />

E vidi lagrimar que’ duo bei lumi,<br />

Ch’han fatto mille volte invidia al<br />

sole;<br />

Ed udì’ sospirando dir parole<br />

Che farian gir i monti, e stare i<br />

fiumi.<br />

Amor! senno! valor, pietate, e<br />

doglia<br />

Facean piangendo un più dolce<br />

concento<br />

D’ogni altro, che nel mondo udir<br />

si soglia.<br />

Ed era ’l cielo all’armonia sì<br />

intento<br />

Che non si vedea in ramo mover<br />

foglia.<br />

Tanta dolcezza avea pien l’aer e<br />

’l vento.<br />

Ich sah auf Erden engelsgleiche<br />

Sitten,<br />

himmlische Schönheit, in der Welt<br />

einmalig,<br />

– sodass daran zu denken freut und<br />

peinigt,<br />

da was ich seh, Rauch scheint,<br />

Traum nur und Schemen –;<br />

Und sah jenes Paar holder Augen<br />

weinen,<br />

dem tausendfachen Neid die<br />

Sonne zollte;<br />

und lauschte seufzend Worten, die<br />

selbst Berge<br />

bewegt hätten und Flüsse<br />

angehalten.<br />

Mut, Liebe, Ehrfurcht, Geist, und<br />

Schmerz im Weinen<br />

zu solchem süßen Einklang sich<br />

umfingen,<br />

wie man ihn sonst niemals<br />

vernimmt auf Erden;<br />

Und so gebannt lauschte der<br />

Himmel diesem Klingen,<br />

dass nicht ein Blatt am Baum man<br />

sah sich regen,<br />

so süße Töne in Luft und Brise<br />

hingen.<br />

Deutsch: Gabriele Grunert<br />

9


Richard Strauss<br />

Acht Gedichte aus »Letzte Blätter« op. 10 TrV 141 (1885)<br />

(Texte: Hermann von Gilm)<br />

Zueignung op. 10,1<br />

Ja, du weißt es, teure Seele,<br />

Daß ich fern von dir mich quäle,<br />

Liebe macht die Herzen krank,<br />

Habe Dank.<br />

Einst hielt ich, der Freiheit Zecher,<br />

Hoch den Amethysten-Becher,<br />

Und du segnetest den Trank,<br />

Habe Dank.<br />

Und beschworst darin die Bösen,<br />

Bis ich, was ich nie gewesen,<br />

Heilig, heilig an’s Herz dir sank,<br />

Habe Dank.<br />

Nichts op. 10,2<br />

Nennen soll ich, sagt ihr, meine<br />

Königin im Liederreich?<br />

Toren, die ihr seid, ich kenne<br />

Sie am wenigsten von euch.<br />

Fragt mich nach der Augen Farbe,<br />

Fragt mich nach der Stimme Ton,<br />

Fragt nach Gang und Tanz und Haltung,<br />

Ach, und was weiß ich davon!<br />

Ist die Sonne nicht die Quelle<br />

Alles Lebens, alles Lichts?<br />

Und was wissen von derselben<br />

Ich, und ihr, und alle? -- Nichts.<br />

Die Nacht op. 10,3<br />

Aus dem Walde tritt die Nacht,<br />

Aus den Bäumen schleicht sie leise,<br />

Schaut sich um in weitem Kreise,<br />

Nun gib acht.<br />

Alle Lichter dieser Welt,<br />

Alle Blumen, alle Farben<br />

Löscht sie aus und stiehlt die Garben<br />

Weg vom Feld.<br />

Alles nimmt sie, was nur hold,<br />

Nimmt das Silber weg des Stroms,<br />

Nimmt vom Kupferdach des Doms<br />

Weg das Gold.<br />

10


Ausgeplündert steht der Strauch,<br />

Rücke näher, Seel an Seele;<br />

O die Nacht, mir bangt, sie stehle<br />

Dich mir auch.<br />

Die Georgine op. 10,4<br />

Warum so spät erst, Georgine?<br />

Das Rosenmärchen ist erzählt,<br />

Und honigsatt hat sich die Biene<br />

Ihr Bett zum Schlummer ausgewählt.<br />

Sind nicht zu kalt dir diese Nächte?<br />

Wie lebst du diese Tage hin?<br />

Wenn ich dir jetzt den Frühling brächte,<br />

Du feuergelbe Träumerin!<br />

Wenn ich mit Maitau dich benetzte,<br />

Begöße dich mit Junilicht?<br />

Doch ach, dann wärst du nicht die Letzte,<br />

Die stolze Einzige auch nicht.<br />

Wie, Träumerin, lock’ ich vergebens?<br />

So reich’ mir schwesterlich die Hand,<br />

Ich hab’ den Maitag dieses Lebens<br />

wie du den Frühling nicht gekannt.<br />

Und spät, wie dir, du Feuergelbe,<br />

Stahl sich die Liebe mir ins Herz;<br />

Ob spät, ob früh, es ist dasselbe<br />

Entzücken und derselbe Schmerz.<br />

Geduld op. 10,5<br />

Geduld, sagst du, und zeigst mit weißem Finger<br />

Auf meiner Zukunft festgeschloss’ne Tür;<br />

Ist die Minute, die da lebt, geringer<br />

Als jene ungebornen? Sage mir;<br />

Kannst mit der Liebe du den Lenz verschieben,<br />

Dann borg’ ich dir für eine Ewigkeit,<br />

Doch mit dem Frühling endet auch das Lieben,<br />

Und keine Herzens-Schulden zahlt die Zeit.<br />

Geduld, sagst du und senkst die schwarze Locke,<br />

Und stündlich fallen Blumenblätter ab,<br />

Und stündlich fordert eine Totenglocke<br />

Der Träne letztes Fahrgeld für das Grab.<br />

Sieh’ nur die Tage schnell vorüberrinnen,<br />

Horch, wie sie mahnend klopfen an die Brust:<br />

Mach auf, mach auf, was wir nicht heut’ gewinnen,<br />

Ist morgen unersetzlicher Verlust.<br />

11


Geduld, sagst du und senkst die Augenlider,<br />

Verneint ist meine Frage an das Glück;<br />

So lebe wohl, ich seh’ dich nimmer wieder,<br />

So will’s mein unerbittliches Geschick.<br />

Du hast geglaubt, weil andre warten müssen<br />

Und warten können, kann und muß ich’s auch,<br />

Ich aber hab’ zum Lieben und zum Küßen<br />

Nur einen Frühling, wie der Rosenstrauch.<br />

Die Verschwiegenen op. 10,6<br />

Ich habe wohl, es sei hier laut<br />

Vor aller Welt verkündigt,<br />

Gar vielen heimlich anvertraut,<br />

Was du an mir gesündigt.<br />

Ich sagt’s dem ganzen Blumenheer,<br />

Dem Veilchen sagt’ ich’s stille,<br />

Der Rose laut und lauter der<br />

Großäugigen Kamille.<br />

Doch hat’s dabei noch keine Not,<br />

Bleib’ munter nur und heiter,<br />

Die es gewußt, sind alle tot,<br />

Und sagen’s nicht mehr weiter.<br />

Die Zeitlose op. 10,7<br />

Auf frisch gemähtem Weideplatz<br />

Steht einsam die Zeitlose,<br />

Den Leib von einer Lilie,<br />

Die Farb’ von einer Rose.<br />

Doch es ist Gift, was aus dem Kelch,<br />

Dem reinen, blinkt, so rötlich;<br />

Die letzte Blum’, die letzte Lieb’<br />

Sind beide schön, doch tödlich.<br />

Allerseelen op. 10,8<br />

Stell auf den Tisch die duftenden Reseden,<br />

Die letzten roten Astern trag herbei,<br />

Und laß uns wieder von der Liebe reden,<br />

Wie einst im Mai.<br />

Gib mir die Hand, daß ich sie heimlich drücke<br />

Und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei,<br />

Gib mir nur einen deiner süßen Blicke,<br />

Wie einst im Mai.<br />

Es blüht und duftet heut auf jedem Grabe,<br />

Ein Tag im Jahr ist ja den Toten frei,<br />

Komm an mein Herz, daß ich dich wieder habe,<br />

Wie einst im Mai.<br />

12


Richard Strauss<br />

Sechs Lieder aus »Lotosblätter« op. 19 TrV 152 (1888)<br />

(Texte: Adolf Friedrich Graf von Schack)<br />

»Wozu noch, Mädchen, soll es frommen« op. 19,1<br />

Wozu noch, Mädchen, soll es frommen,<br />

Daß du vor mir Verstellung übst?<br />

Heiß froh das neue Glück willkommen,<br />

Und sag es offen, daß du liebst!<br />

An deines Busens höherm Schwellen,<br />

Dem Wangenrot, das kommt und geht,<br />

Ward dein Geheimnis von den Quellen,<br />

Den Blumengeistern längst erspäht.<br />

Die Wogen murmeln’s in den Grotten,<br />

Es flüstert’s leis der Abendwind,<br />

Wo du vorbeigehst, hörst du’s spotten:<br />

Wir wissen es seit lange, Kind!<br />

»Breit über mein Haupt dein schwarzes Haar« op. 19,2<br />

Breit’ über mein Haupt dein schwarzes Haar,<br />

Neig’ zu mir dein Angesicht,<br />

Da strömt in die Seele so hell und klar<br />

Mir deiner Augen Licht.<br />

Ich will nicht droben der Sonne Pracht,<br />

Noch der Sterne leuchtenden Kranz,<br />

Ich will nur deiner Locken Nacht<br />

Und deiner Blicke Glanz.<br />

»Schön sind, doch kalt die Himmelssterne« op. 19,3<br />

Schön sind, doch kalt die Himmelssterne,<br />

Die Gaben karg, die sie verleihn;<br />

Für einen deiner Blicke gerne<br />

Hin geb’ ich ihren goldnen Schein.<br />

Getrennt, so daß wir ewig darben,<br />

Nur führen sie im Jahreslauf<br />

Den Herbst mit seinen Ährengarben,<br />

Des Frühlings Blütenpracht herauf.<br />

Doch deine Augen -- o, der Segen<br />

Des ganzen Jahres quillt überreich<br />

Aus ihnen stets als milder Regen,<br />

Die Blüte und Frucht zugleich!<br />

13


»Wie sollten wir geheim sie halten« op. 19,4<br />

Wie sollten wir geheim sie halten,<br />

Die Seligkeit, die uns erfüllt?<br />

Nein, bis in seine tiefsten Falten<br />

Sei allen unser Herz enthüllt!<br />

Wenn zwei in Liebe sich gefunden,<br />

Geht Jubel hin durch die Natur,<br />

In längern wonnevollen Stunden<br />

Legt sich der Tag auf Wald und Flur.<br />

Selbst aus der Eiche morschem Stamm,<br />

Die ein Jahrtausend überlebt,<br />

Steigt neu des Wipfels grüne Flamme<br />

Und rauscht von Jugendlust durchbebt.<br />

Zu höherm Glanz und Dufte brechen<br />

Die Knospen auf beim Glück der Zwei,<br />

Und süßer rauscht es in den Bächen,<br />

Und reicher blüht und glänzt der Mai.<br />

»Hoffen und wieder verzagen« op. 19,5<br />

Hoffen und wieder verzagen,<br />

Harrend lauschen an ihrem Balkon,<br />

Ob nicht, vom Winde getragen,<br />

Zu mir dringe von ihr ein Ton,<br />

Also reihen seit Monden schon<br />

Tage sich mir zu Tagen.<br />

Spät, wenn stumm und stummer<br />

Nacht sich lagert im öden Revier,<br />

Senken zu kurzem Schlummer<br />

Sich ermüdet die Wimpern mir;<br />

Wieder empor aus Träumen von ihr<br />

Fahr’ ich zu neuem Kummer.<br />

Aber, o Himmel, ich flehe:<br />

Raube mir nicht mein teuerstes Gut,<br />

Dies beglückende Wehe,<br />

Das ich genährt mit des Herzens Blut!<br />

Hoch und höher laß lodern die Glut,<br />

Drin ich selig vergehe!<br />

14


»Mein Herz ist stumm« op. 19,6<br />

Mein Herz ist stumm, mein Herz ist kalt,<br />

Erstarrt in des Winters Eise;<br />

Bisweilen in seiner Tiefe nur wallt<br />

Und zittert und regt sich’s leise.<br />

Dann ist’s, als ob ein mildes Tau’n<br />

Die Decke des Frostes breche;<br />

Durch grünende Wälder, blühende Au’n<br />

Murmeln von neuem die Bäche.<br />

Und Hörnerklang, von Blatt zu Blatt<br />

Vom Frühlingswinde getragen,<br />

Dringt aus den Schluchten ans Ohr mir matt,<br />

Wie ein Ruf aus seligen Tagen.<br />

Doch das alternde Herz wird jung nicht mehr,<br />

Das Echo sterbenden Schalles<br />

Tönt ferner, immer ferner her,<br />

Und wieder erstarrt liegt alles.<br />

15


ZU DEN WERKEN<br />

Lieder von Johannes Brahms<br />

»Das Lied segelt so falschen Kurs, dass man sich ein Ideal nicht<br />

genug einprägen kann. Und das ist mir ein Volkslied«, teilte<br />

Johannes Brahms seiner Vertrauten Clara Schumann mit. Mit diesen<br />

Worten legte er nicht nur im Hinblick auf seine eigenen Liedkompositionen<br />

ein ästhetisches Bekenntnis ab, sondern er bezog<br />

auch Stellung gegen die wachsende künstlerische Überformung<br />

des romantischen Kunstliedes. Als Brahms 1860 diese Zeilen verfasste,<br />

hatte die Gattung bereits eine beträchtliche Entwicklung<br />

hinter sich. Der 17-jährige Franz Schubert war es, der mit Gretchen<br />

am Spinnrade 1814 das erste im vollen Sinne romantische Lied<br />

schrieb und dessen Blütezeit im 19. Jahrhundert ermöglichte.<br />

Bedingung dafür war die Fülle an romantischer Lyrik, die im Klavierlied<br />

bis an die Schwelle zur »Moderne« ihre dominierende<br />

Darbietungsweise fand. Bei den meisten Komponisten rückten<br />

Lieder, die noch zu Zeiten von Haydn und Mozart eher den Status<br />

von Gelegenheitswerken hatten, ins Zentrum des Schaffens.<br />

Auch hinsichtlich der musikalischen Gestaltung war Schubert ein<br />

Pionier. Durch ihn erwuchs aus bis dato dienender Klavierbegleitung<br />

eine gleichberechtigte Partnerschaft, die dem Instrument<br />

maßgeblichen Anteil an der Darstellung des Inhaltlichen zumaß.<br />

Große Bedeutung bei der Vermittlung zwischen Form und Inhalt<br />

kam dem variierten Strophenlied zu: Die strophische Gestaltung<br />

sorgt einerseits für liedhafte Einfachheit und Einheitlichkeit und<br />

vermag andererseits durch die Möglichkeit der Variation – etwa<br />

Tonartwechsel und Molleintrübung – dem Stimmungsgehalt einzelner<br />

Strophen nachspüren, wobei Variationen im Kontext der<br />

Einheitlichkeit umso stärkere Wirkung entfalten.<br />

War in den Kunstliedern Schuberts und Schumanns die Bindung<br />

an das Volkslied noch vorhanden, die Kombination von<br />

Subjektivität und Volkstümlichkeit, von Individualität und Allgemeinheitsanspruch<br />

noch kennzeichnend, so verschoben sich<br />

die Prioritäten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr<br />

und mehr hin zu komplexer künstlerischer Ausdifferenzierung.<br />

Volkstümlichkeit und Einfachheit wurden im Gegenzug ins Triviale<br />

abgedrängt. Dagegen wandte sich Brahms, als er das Ideal<br />

des Volksliedes beschwor. Er forderte Sangbarkeit und klare<br />

16


Strophengliederung; die Liedmelodie müsse für sich alleine,<br />

ohne Begleitung, bestehen können.<br />

Damit wollte sich Brahms von zeitgleichen Strömungen abgrenzen.<br />

Vereinfacht ausgedrückt vertrat er den Vorrang der musikalischen<br />

Form gegenüber dem Inhalt, während etwa sein Antipode<br />

Hugo Wolf auf die vielschichtige Ausdeutung des Inhaltlichen<br />

insistierte. Dieser Gegensatz ist auf andere Gattungen übertragbar,<br />

denn auch auf dem Feld der Sinfonie war Brahms ein Verfechter<br />

absolut-musikalischer Formen, während Franz Liszt und später<br />

Richard Strauss sich in ihren sinfonischen Dichtungen an außermusikalischen<br />

Programmen orientierten. Auch in der Liedkomposition<br />

führten beide Wege aus verschiedenen Richtungen zu Verdichtung<br />

und Intensivierung des Ausdrucks. Bei Brahms geschah<br />

das durch die Konzentration des musikalischen Materials selbst,<br />

die in vielen seiner späteren Lieder kaum mehr mit volkstümlicher<br />

Schlichtheit in Einklang zu bringen ist. Diese Prozesse lassen sich<br />

in seinem umfangreichen Vokalschaffen eindringlich ablesen.<br />

Er komponierte allein über 190 Klavierlieder, die zudem sehr vielgestaltig<br />

sind. Es ging ihm keineswegs nur darum, den »Volkston«<br />

zu treffen. Vielmehr benutzte er alle nur erdenklichen Kompositionstechniken<br />

wie Kanon, Doppelkanon, Fuge, Kontrapunkt<br />

und Chromatik, um sein Ausdrucksspektrum zu bereichern. Zum<br />

Selbstzweck gerieten diese Verfahren indes nie, da sie untrennbar<br />

mit der geistigen und emotionalen Sphäre des jeweiligen<br />

Liedes verbunden sind. Gerade Brahms’ Lieder fußten oftmals<br />

auf konkreten Anlässen oder aufwühlenden Gefühlsregungen.<br />

»Frei, aber einsam« zu sein nahm er als sein Schicksal an, viele<br />

Äußerungen zeugen jedoch von teils verzehrender Sehnsucht<br />

nach weiblicher Begleitung. Das romantische Klavierlied ist als<br />

Gattung prädestiniert, dieser Sehnsucht Ausdruck zu verleihen.<br />

Von ewiger Liebe nannte Brahms das erste Lied seiner<br />

Vier Gesänge op. 43 von 1868, in denen Volksliedhaftes (nur)<br />

noch im Hintergrund schwebt. In latente Düsternis tauchte er die<br />

Nummer 1, in der die Geschichte eines Bauernburschen erzählt<br />

wird, dessen Mädchen seinetwegen mit Hohn und Spott überschüttet<br />

wird. Er ist bereit, auf sie zu verzichten, doch sie hält<br />

ihm die Treue. Nun hat sich Brahms wohl kaum mit diesem<br />

17


Bauernburschen identifiziert, das Streben nach »ewiger Liebe«<br />

trieb ihn aber um. Der für das »romantische« Empfinden so charakteristische<br />

Zwiespalt zwischen Wunsch- und Traumbildern<br />

einerseits und trauriger Realität andererseits klingt in Ludwig<br />

Höltys Text Die Mainacht op. 43,2 an – und er spiegelt sich in<br />

Brahms’ Vertonung markant wider.<br />

Unterschiedliche Stimmungen entfalten die zwei Lieder aus Opus<br />

47. In Liebesglut züngelt die »wilde Flamme« in Wort und Klang,<br />

aus Sonntag spricht hingegen ein biedermeierlich-bürgerlicher<br />

Tonfall. Wie bei Liebesglut stammt auch der Text zu »Unbewegte<br />

laue Luft« op. 57,8 (1871) von Georg Friedrich Daumer, der Brahms<br />

nachhaltig inspirierte, wegen seiner »ausschweifenden Sinnlichkeit«<br />

aber auch angefeindet wurde. Wusste der zurückgezogen<br />

lebende Daumer, den Brahms 1875 persönlich aufsuchte, nichts<br />

von dessen Liedern, so verwarf der Dichter Hermann Allmers<br />

Brahms’ Musik zu Feldeinsamkeit op. 86,2. Er fand sie »zu gesucht<br />

und anspruchsvoll«, was dem rasch bekannt gewordenen<br />

Lied aber nichts anhaben konnte. In Versunken op. 86,5 »brausen«<br />

wiederum »der Liebe Wogen«; ins Verinnerlichte entrückt<br />

erscheint dagegen »Wie Melodien zieht es mir leise durch den<br />

Sinn« op. 105,1 (1888). Text und Musik spielen gleichermaßen mit<br />

dem Aspekt der Reflexion, formieren sich die drei Strophen doch<br />

zu These, Antithese und Synthese. Die »Frühlingsstimmung« der<br />

ersten Strophe wird durch das »Zerreden« dieser Stimmung in<br />

der zweiten zerstört, erwacht aber für sensible Gemüter in der<br />

dritten wieder zum Leben. Ob Brahms damit eine Botschaft an<br />

die Sängerin Hermine Spies verband, die er sehr verehrte, sei<br />

dahingestellt. Die sich tonmalerisch durch das Lied rankenden<br />

feinsinnigen Achtelgruppen mögen sie zumindest musikalisch in<br />

den Bann gezogen haben.<br />

18


Franz Liszts Tre sonetti di Petrarca<br />

Vordergründig betrachtet standen sich Johannes Brahms und<br />

Franz Liszt diametral gegenüber. Zwar waren beide berühmt und<br />

beide auch hervorragende Pianisten, während Brahms aber als<br />

bedächtiger, von Selbstzweifeln heimgesuchter Komponist gilt,<br />

umgibt Liszt die Aura eines Superstars, Selbstdarstellers, Frauenhelden<br />

und Hansdampfs in allen Gassen. Einen differenzierten<br />

Blick auf Liszt hatte Ferruccio Busoni (1866 – 1924), der sich als<br />

Interpret eingehend mit ihm beschäftigte: »Für Liszts Ausdrucksvermögen<br />

bezeichnend ist die Wiedergabe zweier Gefühlsmomente:<br />

des diabolischen und des katholisch-gläubigen.«<br />

Mit dieser pointierten Gegenüberstellung verwies Busoni auf die<br />

zwei Seelen in Liszts Brust und die Polaritäten, die sein Leben und<br />

Schaffen bestimmten. So war er einerseits der glänzende Virtuose,<br />

der Salonlöwe, der sich auf dem gesellschaftlichen Parkett<br />

ebenso sicher bewegte wie seine Hände auf der Klaviertastatur.<br />

Und andererseits war Liszt ein zutiefst religiöser und fortschrittlicher<br />

Mensch – was zu seiner Zeit keinen Widerspruch darstellte.<br />

Nicht nur als Komponist, Pianist und Dirigent, sondern auch als<br />

Musiktheoretiker war er ein Vordenker der Tonkunst. Sein Schaffen<br />

lässt sich in drei Perioden gliedern: das Frühwerk, in dem das<br />

Klavier dominierte, dann die Orchesterwerke, vor allem die sinfonischen<br />

Dichtungen, und schließlich das von geistlicher Chormusik<br />

und extrem kargen, die »atonale« Musik vorausahnenden<br />

Klavierstücken geprägte Spätwerk.<br />

Liedkompositionen spielten bei ihm keine zentrale Rolle, dennoch<br />

sind über 80 Lieder nachgewiesen, deren lautmalerische<br />

Dichte und Ökonomie der Mittel die Beherrschung des Metiers<br />

verraten. Einen, wenn nicht den Gipfelpunkt seiner Beiträge zu<br />

dieser Gattung markieren die zwischen 1842 und 1846 entstandenen<br />

Tre Sonetti di Petrarca, worin er nicht nur dem italienischen<br />

Renaissance-Dichter Francesco Petrarca (1304 – 1374), sondern der<br />

italienischen Kultur überhaupt huldigte. Das musikalische Material<br />

basiert – und darin war Liszt seinem Zeitgenossen Brahms<br />

sehr nahe – auf einem einzigen Motiv, aber das hat es samt flackernder<br />

Chromatik in sich. Aus ihm generierte er die ganze<br />

Skala der Empfindungen in Petrarcas verschlungen-bildhafter<br />

19


Liebeslyrik, die er in ebenso zarte wie farbenreiche Klanggespinste<br />

transformierte.<br />

Eng verknüpft ist die Trilogie mit Klavierstücken Liszts aus dem<br />

zweiten Band seiner monumentalen Années de pèlerinage. Ist<br />

deren erster Band der Schweiz gewidmet, so steht der zweite<br />

ganz im Zeichen von Italien. Aus dem Naturanbeter wurde ein<br />

Kunstverehrer, der über bedeutende literarische und bildnerische<br />

Werke der italienischen Renaissance reflektierte. Von den<br />

sieben Stücken des Bandes gehen drei von Petrarcas Sonetten<br />

aus – eben jene drei, die er auch für Singstimme und Klavier einrichtete.<br />

Petrarcas Huldigungsgesänge an Laura, seine große<br />

Liebe, mochte Liszt auf seine Reisebegleiterin, Geliebte und<br />

Muse Gräfin d’Agoult übertragen haben. Wie beziehungsreich<br />

Klavierlieder und Klavierstücke in seinem schöpferischen Kosmos<br />

miteinander verflochten waren, zeigte sich bereits in Liszts<br />

Klaviertranskriptionen von Schubert-Liedern, durch die Franz<br />

Schubert erst einem größeren Publikum ins Bewusstsein rückte.<br />

Lieder von Richard Strauss<br />

»Neue Gedanken müssen sich neue Formen suchen«, dieses<br />

von Franz Liszt formulierte und auf seine sinfonischen Dichtungen<br />

gemünzte Grundprinzip hatte es auch Richard Strauss<br />

angetan. Er trat in Liszts Fußstapfen und suchte ihn zu übertreffen,<br />

womit er große Erfolge erlangte. Es schlug ihm aber auch<br />

erheblicher Widerstand entgegen, da er sich als wahrer Heißsporn<br />

gebärdete, der mit seinen »Tondichtungen« die Tonkunst<br />

aus den Angeln heben wollte. Abzusehen war diese Entwicklung<br />

zunächst nicht. Strauss, der ab 1880 ernsthaft komponierte,<br />

bediente zunächst vornehmlich klassische Formen (Sonaten und<br />

Konzerte) oder schrieb Klavierstücke und Lieder – bis er mit seiner<br />

Tondichtung Don Juan op. 20 von 1888 eine radikale Wende<br />

einleitete.<br />

Zu den Liedern aus dieser Zeit zählen auch die Acht Gedichte<br />

aus »Letzte Blätter« op. 10 (1883) und die Sechs Lieder aus »Lotosblätter«<br />

op. 19 (1888). Sie zeugen von einer frühen Meisterschaft,<br />

20


die Strauss zumal im Umgang mit dieser Gattung an den Tag<br />

legte. Voraussetzungen dafür waren, wie der Komponist selbst<br />

darlegte, geeignete Inspirationsquellen sowie Zähigkeit im akribischen<br />

Arbeiten: »Aus dem musikalischen Gedanken, der sich<br />

– weiß Gott, wie – innerlich vorbereitet hat, entsteht, wenn sozusagen<br />

das Gefäß bis oben voll ist, im Handumdrehen ein Lied,<br />

sobald ich beim Blättern im Gedichtbuch auf ein nur ungefähr im<br />

Inhalt korrespondierendes Gedicht stoße. Wenn aber in diesem<br />

entscheidenden Augenblick nicht die zwei richtigen Feuersteine<br />

zusammenschlagen, wenn sich nicht das ganz entsprechende<br />

Gedankengefäß eines Gedichtes findet, so wird der Drang zur<br />

Produktion zwar in Töne umgesetzt, aber es geht dann langsam,<br />

es wird gekünstelt, die Melodie fließt zäh, die ganze Technik<br />

muss herhalten, um etwas vor der gestrengen Selbstkritik Bestehendes<br />

zustande zu bringen.«<br />

Seinen Liedern, so dem Opus 10, verdankte Strauss schon vor den<br />

»Tondichtungen« eine gewisse Popularität. Er war gerade mal 18<br />

Jahre alt, als er sich mit der Lyrik des österreichischen Poeten<br />

und Juristen Hermann von Gilm zu Rosenegg auseinandersetzte.<br />

Dessen Gedichte waren in literarischen Zirkeln für ihre subtilen<br />

Stimmungen berühmt. Wenn etwa, wie im Opus 10,3, »Die Nacht<br />

aus dem Walde tritt«, »aus den Bäumen leise spricht«, »alle Lichter<br />

dieser Welt auslöscht« und das lyrische Subjekt gar fürchten<br />

muss, sie könnte ihm die Liebste stehlen, dann entzündete<br />

sich Strauss’ künstlerische Fantasie daran aufs Reizvollste. In der<br />

Wahrnehmung des ganzen Zyklus potenzieren sich die »Letzten<br />

Blätter« zu einer Klangreise, in der sich in »romantischer« Intensität<br />

schwärmendes Verlangen, Besinnlichkeit und sentimentale<br />

Anwandlungen durchdringen.<br />

Strauss’ ausgefeilte Tonsprache offenbart sich auch in den Sechs<br />

Liedern aus »Lotosblätter« op. 19, die unterschiedliche Stimmungsgehalte<br />

aufzeigen. Der Dichter ist Adolf Friedrich Graf von<br />

Schack, ein Münchner Galerist, dessen Texte in den Salons auch<br />

rezitiert wurden. In diesem Zyklus hat auch Neckisches seinen<br />

Platz – so in »Wozu noch, Mädchen, soll es frommen« (Opus 19,1),<br />

worin besagtes Mädchen seine Liebe nicht zugeben will, obwohl<br />

die Kräfte der Natur es längst wissen und kundtun: »die Wogen<br />

murmeln’s in den Grotten, es flüstert’s leis der Abendwind.« Mit<br />

21


sachter Tonmalerei wurde Strauss auch diesen Versen mehr als<br />

gerecht.<br />

Seine Affinität zum Lied pflegte er zeitlebens; immer wieder, bis<br />

zu seinen Vier letzten Liedern (1947), kehrte der arrivierte Opernkomponist<br />

der späteren Jahre zur kleinen Form zurück. Strauss<br />

ließ sich nicht davon beeindrucken, dass das Lied im 20. Jahrhundert<br />

an Bedeutung verlor und seine Funktion als wichtigster<br />

Ausdrucksträger des »romantischen« Lebensgefühls in der<br />

»Moderne« nur mehr in der Rückprojektion erhalten blieb.<br />

Egbert Hiller<br />

22


Biographien<br />

Daniel Behle<br />

Daniel Behle ist einer der gefragtesten<br />

deutschen Lied-, Konzert- und Opernsänger.<br />

Er schloss nach einem Posaunen-<br />

und Kompositionsstudium sein<br />

Gesangsstudium an der Musikhochschule<br />

Hamburg mit Auszeichnung ab<br />

und war Erster Preisträger renommierter<br />

Gesangswettbewerbe. Der Hamburger<br />

Tenor gastierte zuletzt mit Liederabenden<br />

beim Eppaner Liedsommer, in der<br />

Laeiszhalle Hamburg, im Cuvilliés-Theater<br />

und Prinzregententheater München, bei den Schwetzinger<br />

Festspielen, der Schubertiade und in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>. Im<br />

Juni 2013 gab er sein Liederabenddebüt in der Londoner Wigmore<br />

Hall. Er arbeitet mit Dirigenten wie Christian Thielemann,<br />

Frans Brüggen, Markus Stenz, James Gaffigan, Sebastian Weigle,<br />

Andreas und Christoph Spering und Jeffrey Tate. Als Konzertsänger<br />

ist Daniel Behle gern gesehener Gast der Sächsischen<br />

Staatskapelle Dresden, des Gürzenich-Orchesters Köln, des WDR<br />

Rundfunkorchesters, des Königlichen Concertgebouworchesters<br />

Amsterdam, des Beethovenorchesters Bonn, der Capella Augustina,<br />

der Bachakademie Stuttgart und beim Kissinger Sommer.<br />

Auch als Opernsänger ist Daniel Behle im In- und Ausland gefragt<br />

und singt regelmäßig an den führenden Opernhäusern Europas,<br />

z. B. an der Mailänder Scala, am Grand Théâtre de Genève, an<br />

der Oper Frankfurt, den Staatsopern in Berlin, Dresden, Hamburg,<br />

München und Wien, der Königlichen Oper Stockholm, der<br />

Opera National de Paris und am Opernhaus Zürich.<br />

Die Saison 2013/14 bietet für Daniel Behle einige besondere<br />

Höhepunkte, u. a. seine Rollendebüts als Idomeneo (Oper Frankfurt,<br />

September 2013) und als Matteo in Strauss’ Arabella in Salzburg<br />

(April 2014). Im Juni debütiert er mit Liedern von Strauss<br />

und Brahms bei den BBC Radio 3 Lunchtime Concerts in der<br />

Wigmore Hall. Außerdem gibt er Liederabende bei der Schubertiade,<br />

in der Laeiszhalle Hamburg, im Beethovenhaus Bonn<br />

und im Prinzregententheater München und singt in Beethovens<br />

23


Missa solemnis mit der Wiener Akademie und Martin Haselböck.<br />

Darüber hinaus singt er in Die Schöpfung mit der Tschechischen<br />

<strong>Philharmonie</strong> und Jiří Bělohlávek und mit der Akademie für Alte<br />

Musik Berlin und Pierre Cao.<br />

Daniel Behles Lied-Einspielungen mit Sveinung Bjelland und<br />

Oliver Schnyder finden hervorragendes Echo in der Fachpresse.<br />

Seine Debüt-CD mit Liedern von Schubert, Beethoven, Grieg,<br />

Britten und Trojahn wurde von der Metropolitan Opera Guild<br />

unter die 15 besten Neuerscheinungen 2009 gewählt. Im März<br />

2013 erschien seine CD mit Kantaten von Johann Sebastian<br />

Bach. Im Herbst 2013 folgte die Veröffentlichung von Schuberts<br />

Winterreise in seiner eigenen Klaviertriobearbeitung mit dem<br />

Oliver-Schnyder-Trio. Im Sommer 2014 erscheint eine Aufnahme<br />

von Arien Christoph Willibald Glucks mit Armonia Atenea unter<br />

der Leitung von George Petrou.<br />

In der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> war er zuletzt im Mai 2012 zu Gast,<br />

damals ebenfalls zusammen mit seinem Klavierbegleiter Oliver<br />

Schnyder.<br />

24


Oliver Schnyder<br />

Oliver Schnyder, geboren 1973 in Brugg<br />

(Schweiz), studierte bei Emmy Henz-<br />

Diémand und in der Meisterklasse von<br />

Homero Francesch in Zürich sowie bei<br />

Leon Fleisher in Baltimore. Seit seinem<br />

Solodebüt beim Tonhalle-Orchester<br />

unter David Zinman bei den Orpheum-<br />

Musikfesttagen 2002 verfolgt er eine<br />

weltweite Konzerttätigkeit; heute zählt er<br />

zu den gefragtesten klassischen Musikern<br />

seines Landes.<br />

Als Solist und Kammermusiker trat Oliver Schnyder auf den<br />

wichtigsten Bühnen der Welt auf, u. a. in Amsterdam (Concertgebouw),<br />

Bonn (Beethovenhaus), Brüssel (Palais des Beaux Arts),<br />

Dortmund (Konzerthaus), Genf, Hamburg (Laeiszhalle), London<br />

(Wigmore Hall), Luzern, Mailand (Sala Verdi), Moskau, München<br />

(Herkulessaal, Prinzregententheater und Gasteig), New York (Carnegie<br />

Hall), St. Petersburg, Taipei, Tokio (Opera City Concert Hall,<br />

Toppan Hall), Washington (Kennedy Center), Zürich (Tonhalle), in<br />

San Francisco, Peking, Montreal, Oslo, Paris und Chicago.<br />

Der Pianist erhielt Einladungen zu Festivals wie den Festspielen<br />

Mecklenburg-Vorpommern, den Festwochen Zürich, dem<br />

Klavier-Festival Ruhr, dem Lucerne Festival, dem Lugano Festival,<br />

dem Menuhin-Festival Gstaad, dem Musiksommer Boswil,<br />

wo er »Festival Artist« war, und den Schwetzinger Festspielen.<br />

Er spielte u. a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Philharmonia<br />

Orchestra London, der Academy of St Martin in the Fields,<br />

dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Musikkollegium Winterthur<br />

und mit dem <strong>Kölner</strong> Kammerorchester unter Dirigenten<br />

wie Semyon Bychkov, David Zinman, Mario Venzago, Vladimir<br />

Fedos seyev, Jac van Steen, David Stern, Douglas Boyd, Helmut<br />

Müller-Brühl, Ariel Zuckermann und Howard Griffiths.<br />

Kammermusikalisch und als Liedbegleiter arbeitete Oliver<br />

Schnyder u. a. mit dem Amar Quartett, dem casalQuartett,<br />

dem Carmina Quartett, mit Daniel Behle, Veronika Eberle, Julia<br />

25


Fischer, Homero Francesch, Sol Gabetta, Jan-Erik Gustafsson,<br />

Claudius Herrmann, Erich Höbarth, Julian Rachlin, Alexander Sitkovetsky<br />

und Jacques Zoon zusammen. Im Februar 2012 gründete<br />

er zusammen mit dem Geiger Andreas Janke und dem Cellisten<br />

Benjamin Nyffenegger das Oliver Schnyder Trio gegründet.<br />

Oliver Schnyder engagiert sich auch für das zeitgenössische<br />

Musikschaffen. Einige Werke, wie die beiden Klavierkonzerte von<br />

David Noon, sind ihm gewidmet und durch ihn uraufgeführt worden.<br />

Ihn verbindet eine enge Zusammenarbeit mit den Komponisten<br />

David Philip Hefti und Daniel Schnyder.<br />

Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen dokumentieren<br />

Schnyders Kunst. Nach seinem viel beachteten CD-Debüt, dem<br />

Mozart-Doppelalbum Contrasts mit Klavierkonzerten zusammen<br />

mit der Camerata Bern sowie sämtlichen Klavierwerken in Moll,<br />

legte er 2010 eine Aufnahme mit Klavierwerken Schumanns vor.<br />

Zum Liszt-Jahr 2011 ist eine Special Edition mit dem Schweizer<br />

Zyklus der Années de Pèlerinage, den beiden Franziskus-Legenden<br />

und – auf einer Bonus-CD – dem Klavierkonzert in e-Moll<br />

Malédiction erschienen (zusammen mit Streichern des Tonhalle-<br />

Orchesters Zürich. Zuletzt erschien eine Aufnahme mit Haydn-<br />

Klavierkonzerten mit der Academy of St Martin in the Fields<br />

(CHOC de Classica, Cinq Diapasons). 2012 ist Oliver Schnyder<br />

bereits zum zweiten Mal mit dem Werkjahr seines Heimatkantons<br />

Aargau ausgezeichnet worden.<br />

In der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> war er zuletzt im Mai 2012 zu Gast.<br />

26


KölnMusik-Vorschau<br />

Iveta Apkalna Orgel<br />

Februar<br />

MO<br />

10<br />

20:00<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Passacaglia für Orgel<br />

aus der Oper »Die Lady Macbeth<br />

von Mcensk« op. 29<br />

Thierry Escaich<br />

Deux Évocations<br />

Évocation III<br />

Philip Glass<br />

Mad Rush<br />

Leoš Janáček<br />

Postludium<br />

aus: Glagolitische Messe JW III/9<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Allegro und Andante (Fantasie)<br />

f-Moll KV 608<br />

Igor Strawinsky /<br />

Hansjörg Albrecht<br />

Pétrouchka<br />

Burleske Szenen (Ballett)<br />

in vier Bildern für Orchester<br />

Bearbeitung für Orgel<br />

Franz Liszt<br />

Funérailles S 173,7<br />

aus: Harmonies poétiques<br />

et religieuses S 173<br />

Orgel plus 2<br />

MI<br />

12<br />

20:00<br />

Filmforum<br />

M-cine<br />

Dorothee Haddenbruch Piano<br />

Katharina Stashik Saxophon<br />

Stummfilm mit Live-Musik<br />

Die große Liebe einer<br />

kleinen Tänzerin (D, 1924)<br />

Marionettenfilm, 18 Min.<br />

Alfred Zeisler Regie<br />

Die Puppe (D, 1919)<br />

48 Min.<br />

Ernst Lubitsch Regie<br />

Wir zeigen eine 35-mm-Kopie.<br />

KölnMusik gemeinsam<br />

mit Kino Gesellschaft Köln<br />

Karten an der Kinokasse<br />

SO<br />

16<br />

11:00<br />

Peter Eötvös im Gespräch<br />

mit Stefan Fricke<br />

Martin Grubinger Schlagzeug<br />

Peter Eötvös<br />

New Psalm.<br />

In memoriam Frank Zappa<br />

Thunder<br />

für Basspauke solo aus »Triangel«<br />

Im Gespräch mit dem Musikjournalisten<br />

Stefan Fricke entsteht, ergänzt<br />

durch Solo-Werke von Peter Eötvös, ein<br />

lebendiges Porträt des Musikers, der am<br />

2. Januar 2014 siebzig Jahre alt wurde.<br />

27


SO<br />

16<br />

15:00<br />

Filmforum<br />

Der Lieblingsfilm von<br />

Peter Eötvös<br />

Das Pferd von Torino (A torinói ló)<br />

Béla Tarr / Ágnes Hranitzky Regie<br />

Ungarn, 2011, 146 min.<br />

Medienpartner: choices<br />

KölnMusik gemeinsam mit<br />

Kino Gesellschaft Köln<br />

Karten an der Kinokasse<br />

SO<br />

16<br />

18:00<br />

Martin Grubinger Schlagzeug<br />

Musiker der MCO Academy<br />

am Orchesterzentrum | NRW<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Peter Eötvös Dirigent<br />

Claudio Abbado gewidmet<br />

Igor Strawinsky<br />

Symphonies d’instruments à vent<br />

Peter Eötvös<br />

Speaking Drums<br />

for percussion solo and orchestra<br />

Claude Debussy<br />

Jeux L 126<br />

Poème dansé für Orchester<br />

Olivier Messiaen<br />

Chronochromie<br />

für großes Orchester<br />

Dieses Konzert wird auch live auf<br />

philharmonie.tv übertragen. Der<br />

Livestream wird unterstützt durch JTI.<br />

15:00 Tanzschule lindig.art<br />

Blickwechsel Musik und Tanz: »Poème<br />

dansé«<br />

<strong>Kölner</strong> Sonntagskonzerte 3<br />

DI<br />

18<br />

20:00<br />

Cuarteto Casals<br />

Vera Martínez Mehner Violine<br />

Abel Tomàs Realp Violine<br />

Jonathan Brown Viola<br />

Arnau Tomàs Realp Violoncello<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Streichquartett D-Dur op. 18,3<br />

Anton Webern<br />

Sechs Bagatellen für<br />

Streichquartett op. 9<br />

Joseph Haydn<br />

Streichquartett Es-Dur<br />

op. 33,2 Hob. III:38 »Der Scherz«<br />

Claude Debussy<br />

Streichquartett g-Moll op. 10<br />

Quartetto 3<br />

MI<br />

19<br />

20:00<br />

Elena Bashkirova Klavier<br />

Franz Liszt<br />

Vallée d’Obermann<br />

(nach Senancour) S 160,6<br />

aus: Années de pèlerinage.<br />

Suite de compositions.<br />

Première année, Suisse S 160<br />

St. François d’Assise:<br />

la prédication aux oiseaux S 175,1<br />

aus: Deux Légendes S 175<br />

Isaac Albéniz<br />

Chants d’Espagne<br />

(Cantos de España)<br />

Galina Ustwolskaja<br />

Sonate Nr. 5 für Klavier<br />

Sonate in zehn Teilen<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />

Les Saisons op. 37 bis<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Piano 5<br />

28


Sonntag<br />

16. März 2014<br />

20:00<br />

Foto: Marco Borggreve<br />

Christianne<br />

Stotijn Mezzosopran<br />

Rick Stotijn Kontrabass<br />

Joseph Breinl Klavier<br />

Lieder von Johannes Brahms, Robert Schumann,<br />

Maurice Ravel, Michail Glinka, Ned Rorem, Emil<br />

Tabakov, Michel van der Aa und William Bolcom<br />

Christianne Stotijn studierte zunächst Geige,<br />

ehe sie am Amsterdamer Konservatorium<br />

auch ihre Stimme ausbilden ließ und 2006<br />

als »Rising Star« zum ersten Mal in der <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Philharmonie</strong> zu Gast war. Die Mezzosopranistin<br />

ist immer auf der Suche nach abwechslungsreichen<br />

Programmen – auch nach Köln<br />

bringt sie ein solches mit, u. a. die Uraufführung<br />

von Ned Rorems Liederzyklus »How Like a<br />

Winter« nach Texten von William Shakespeare.


Midori Violine<br />

DO<br />

20<br />

20:00<br />

Radio Filharmonisch Orkest<br />

Peter Eötvös Dirigent<br />

Zoltán Kodály<br />

Tänze aus Galánta<br />

Peter Eötvös<br />

DoReMi<br />

Konzert für Violine<br />

und Orchester Nr. 2<br />

György Ligeti<br />

Melodien<br />

für Orchester<br />

Béla Bartók<br />

Konzert für Orchester Sz 116<br />

extra mit Deutschlandfunk 3<br />

<strong>Philharmonie</strong> für Einsteiger 4<br />

SO<br />

23<br />

11:00<br />

für Kinder ab 6<br />

Mitglieder der Kammerakademie<br />

Potsdam<br />

Peter Rainer Leitung, Moderation<br />

Richard Strauss / Brett Dean<br />

Till Eulenspiegels lustige Streiche op.28<br />

TrV 171<br />

Gefördert durch das Kuratorium<br />

KölnMusik e. V.<br />

Kinder-Abo 3<br />

SO<br />

23<br />

20:00<br />

Tamikrest<br />

Ousmane Ag Mossa voc, g<br />

Aghaly Ag Mohamedine<br />

djembé, perc, voc<br />

Paul Salvagnac g, voc<br />

Cheikh Ag Tiglia b, g, voc<br />

Wonou Walet Sidati voc<br />

Ag Ahmed Salim Ibrahim<br />

dr, calabash<br />

Von Mali aus haben regelmäßig Musiker<br />

wie Salif Keita und Amadou & Miriam<br />

die internationale Weltmusikszene<br />

erobert. Auf dem besten Weg dorthin<br />

ist inzwischen auch die Band Tamikrest.<br />

Zwei bejubelte CDs, auf denen<br />

sie die traditionelle Tuareg-Musik mit<br />

Blues, Reggae und sogar Funk verbinden,<br />

haben die Musiker aufgenommen<br />

und mit dem neuen Album »Chatma«<br />

werden sie bestimmt an diese Erfolge<br />

anknüpfen. Jetzt machen die Wüsten-<br />

Töchter und -Söhne auch in Köln ihrem<br />

Ruf als Malis musikalische Rebellen alle<br />

Ehre!<br />

März<br />

SA<br />

/<br />

SO<br />

01 02<br />

20:00 20:00<br />

Helge Schneider Pretty Joe<br />

Carlos Boes Blasinstrumente<br />

Sandro Giampietro Gitarre<br />

Peter Thoms Percussion<br />

Rainer Lipski Tasteninstrumente<br />

Kai Struwe Bass<br />

Willy Ketzer Schlagzeug<br />

Sergeij Gleithmann Tanz<br />

Bodo Oesterling Teekoch<br />

Karnevalsshow<br />

Pretty Joe und die Dorfschönheiten!<br />

KölnMusik gemeinsam mit meine<br />

SUPERMAUS GmbH<br />

30


Ihr nächstes Abonnement-Konzert<br />

So<br />

16<br />

März<br />

20:00<br />

Christianne Stotijn Mezzosopran<br />

Rick Stotijn Kontrabass<br />

Joseph Breinl Klavier<br />

Johannes Brahms<br />

Gestillte Sehnsucht op. 91,1. Text von<br />

Friedrich Rückert<br />

aus: Zwei Gesänge op. 91 (1863– 84)<br />

für Alt, Viola und Klavier<br />

Bearbeitung für Singstimme, Kontrabass<br />

und Klavier von Marijn van Prooijen<br />

Robert Schumann<br />

Adagio und Allegro As-Dur op. 70 (1849)<br />

für Horn/Violine/Violoncello und Klavier<br />

in der Besetzung für Kontrabass und<br />

Klavier<br />

Maurice Ravel<br />

Cinq mélodies populaires grecques<br />

(Fünf griechische Volkslieder) (1904– 06)<br />

für Singstimme und Klavier<br />

Michail Glinka<br />

»Kak sladko s toboju mne byt« (»Wie<br />

süß ist es mir, bei dir zu sein«) (1840)<br />

für Singstimme und Klavier. Text von<br />

Pëtr Ryndin<br />

Poputnaja pesnja (Reiselied)<br />

aus: »Prošžanie s Peterburgom«<br />

(»Abschied von St. Petersburg«) (1840)<br />

Liederzyklus für Singstimme und<br />

Klavier. Texte von Nestor Kukol’nik<br />

Somnenie (Zweifel) (1837)<br />

Arrangement für Mezzosopran,<br />

Kontrabass und Klavier. Text von Nestor<br />

Kukol’nik<br />

Ned Rorem<br />

How Like a Winter (2014)<br />

Liederzyklus für Mezzosopran,<br />

Kontrabass und Klavier. Texte nach<br />

den Sonetten 97 & 98 von William<br />

Shakespeare<br />

Uraufführung<br />

Emil Tabakov<br />

Motiven<br />

für Kontrabass solo<br />

Michel van der Aa<br />

Miles away (2012)<br />

für Mezzosopran, Kontrabass und<br />

Klavier. Text von Carol Ann Duffy<br />

Michel van der Aa<br />

And how are we today? (2012)<br />

für Mezzosopran, Kontrabass und<br />

Klavier. Text von Carol Ann Duffy<br />

William Bolcom<br />

Fur (Murray the Furrier). Vol. 1,2<br />

Places to Live. Vol. 2,1<br />

The Actor. Vol. 2,4<br />

Song of the Black Max. Vol. 1,5<br />

aus: Cabaret Songs (1963– 96)<br />

für mittlere Singstimme und Klavier.<br />

Texte von Arnold Weinstein<br />

Arrangement der »Cabaret Songs« für<br />

Trio von Wijnand van Klaveren und<br />

Marijn van Prooijen<br />

Liederabende 4<br />

31


<strong>Philharmonie</strong>-Hotline 0221 280 280<br />

koelner- philharmonie.de<br />

Informationen & Tickets zu allen Konzerten<br />

in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>!<br />

Kulturpartner der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

Herausgeber: KölnMusik GmbH<br />

Louwrens Langevoort<br />

Intendant der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />

und Geschäftsführer der<br />

KölnMusik GmbH<br />

Postfach 102163, 50461 Köln<br />

koelner- philharmonie.de<br />

Redaktion: Sebastian Loelgen<br />

Corporate Design: hauser lacour<br />

kommunikationsgestaltung GmbH<br />

Textnachweis: Der Text von Egbert Hiller<br />

ist ein Original beitrag für dieses Heft.<br />

Fotonachweise: Marco Borggreve S. 23;<br />

wildundleise.de S. 25<br />

Gesamtherstellung:<br />

adHOC Printproduktion GmbH


Foto: Özgür Albayrak<br />

Leif Ove<br />

Andsnes<br />

spielt Beethoven<br />

Mittwoch<br />

05.03.2014<br />

20:00<br />

koelner-philharmonie.de<br />

0221 280 280<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

durch Christoph Vratz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!