âEisbärenzeitâ â Begegnungen der besonderen Art in der ... - Zoo Köln
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Abb. 20, 21, 22: Erste Begegnung zwischen zwei jungen Männchen.<br />
First encounter between two young males.<br />
(Fotos: Schiedges)<br />
Es waren deutliche Unterschiede im<br />
Verhalten <strong>der</strong> beiden etwa zehn<br />
Monate alten Jungbären zu erkennen.<br />
E<strong>in</strong>es blieb immer „bei Fuß“, das<br />
an<strong>der</strong>e näherte sich <strong>der</strong> Lodge sehr<br />
neugierig und entfernte sich dabei<br />
schon weit vom Muttertier.<br />
Der Kontakt zur Außenwelt war<br />
während <strong>der</strong> gesamten Zeit nur über<br />
Internet gegeben. Andocken konnte<br />
e<strong>in</strong> „Tundra Buggy“ Mobil (circa 4 m<br />
hoch, 16 m lang und circa 2 m hohen<br />
Reifen), mit dem Exkursionen <strong>in</strong> die<br />
Umgebung unternommen werden<br />
konnten. Dadurch vergrößerte sich<br />
<strong>der</strong> Beobachtungsradius. Vielfältigere<br />
E<strong>in</strong>drücke <strong>in</strong> die spezifische Flora und<br />
Fauna <strong>der</strong> Hudson Bay Region kamen<br />
h<strong>in</strong>zu.<br />
In den Süden ziehende Vogelschwärme,<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauser bef<strong>in</strong>dende<br />
Schneehühner (Lagopus lagopus)<br />
sowie Schneehasen (Lepus timidus)<br />
und Polarfüchse (Alopex lagopus) im<br />
Fellwechsel verdeutlichten die beson<strong>der</strong>en,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> langen Reihe <strong>der</strong> Selektion<br />
erfolgten Anpassungen an diesen<br />
spezifischen Lebensraum. Sie zeigten<br />
<strong>der</strong> Gruppe aber auch nur zu deutlich<br />
die mangelnde Tarnung bei ausbleibendem<br />
Schneefall – wie zur Zeit<br />
des Aufenthaltes im Oktober 2005<br />
(Abb. 23, 24, 25). Auch während<br />
<strong>der</strong> ganztägigen Exkursionen <strong>in</strong> die<br />
Umgebung fanden Unterrichtse<strong>in</strong>heiten<br />
im wohl ungewöhnlichsten<br />
Klassenzimmer <strong>der</strong> Welt statt<br />
(Abb. 26, 27).<br />
Verschiedenste Fragestellungen, die im<br />
Literaturstudium im Vorfeld vorbereitet<br />
waren (HASSOL, 2004), wurden <strong>in</strong><br />
Gruppen bearbeitet und diskutiert:<br />
Die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> hier lebenden<br />
Menschen, die Auswirkungen des<br />
klimatischen Wandels im arktischen<br />
Raum, die spezifischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflanzen- und Tierwelt, die E<strong>in</strong>flüsse<br />
durch die Zunahme <strong>der</strong> Strahlung.<br />
Im Mittelpunkt standen die Auswirkungen<br />
des Klimawandels auf das<br />
Ökosystem und die <strong>in</strong>digenen Völker.<br />
Methodische Schwerpunkte lagen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Präsentation und Visualisierung,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>übung von freier Rede und<br />
<strong>der</strong> Ver<strong>in</strong>nerlichung <strong>der</strong> zukünftigen<br />
Rolle als Multiplikatoren und „Botschafter“<br />
<strong>in</strong> ihren Heimatlän<strong>der</strong>n.<br />
b) Das Projekt an den Schulen <strong>in</strong><br />
Deutschland<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil jeden naturwissenschaftlichen<br />
Unterrichtes, <strong>der</strong><br />
auch <strong>in</strong> Richtl<strong>in</strong>ien und Lehrplänen<br />
immer wie<strong>der</strong> betont wird, ist die<br />
För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er Handlungsbereitschaft<br />
für den Natur- und Umweltschutz.<br />
E<strong>in</strong>e verantwortungsvolle<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Welt im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />
Agenda 21 setzt neben <strong>Art</strong>en- und<br />
Biotopschutz sowie nachhaltiger Nutzung<br />
unserer Ressourcen auch die<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>er Sensibilität <strong>in</strong><br />
Klimaschutzfragen voraus. Aktuelle<br />
Diskussionen und Prognosen im<br />
Alltagsgeschehen lösen für den<br />
Moment Betroffenheit aus, führen<br />
aber nicht zu langfristig verän<strong>der</strong>tem<br />
Verhalten.<br />
Erst die Verknüpfung mit e<strong>in</strong>em konkreten<br />
Fallbeispiel ermöglicht tieferen<br />
E<strong>in</strong>blick und erleichtert den Zugang.<br />
Der Eisbär – o<strong>der</strong> Polarbär (Ursus<br />
maritimus), se<strong>in</strong>e spezifische Anpassung<br />
und se<strong>in</strong> Lebensraum eignen sich<br />
hervorragend <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Altersstufe für<br />
e<strong>in</strong>e Thematisierung im Unterricht.<br />
Abb. 23: Schneehase (Lepus timidus) bereits im W<strong>in</strong>terkleid.<br />
Snow hare already show<strong>in</strong>g ist w<strong>in</strong>ter fur. (Foto: Schiedges)<br />
Abb. 24: Schneehuhn (Lagopus lagopus) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauser.<br />
Willow ptarmigan <strong>in</strong> moult.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
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