âEisbärenzeitâ â Begegnungen der besonderen Art in der ... - Zoo Köln
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Abb. 1: Hudson Bay/Manitoba/Kanada: „Warten auf das Packeis“.<br />
“Wait<strong>in</strong>g for arctic sea ice”.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
„Eisbärenzeit“ –<br />
<strong>Begegnungen</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en <strong>Art</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tundra<br />
Das „Polar Bear Project“: Kooperation zwischen <strong>Zoo</strong>, Polar Bears International (PBI) und Schule<br />
Irene Schiedges<br />
„…e<strong>in</strong>em wilden Eisbären so nahe zu se<strong>in</strong>, dass ich se<strong>in</strong>en Atem spüren konnte.<br />
Ich b<strong>in</strong> sicher, dass dieser Moment me<strong>in</strong> weiteres Leben bee<strong>in</strong>flussen wird.“<br />
Christopher, 17 Jahre, Science Lea<strong>der</strong>ship Camp, Churchill; 2005<br />
Im Leben e<strong>in</strong>es jeden Menschen existieren<br />
Momente, <strong>in</strong> denen Weichen für<br />
se<strong>in</strong> weiteres Handeln und Wirken<br />
gestellt werden. Bisweilen s<strong>in</strong>d es<br />
kurze Augenblicke <strong>der</strong> Begegnung<br />
bisweilen Situationen, <strong>der</strong>en Bedeutung<br />
erst sehr viel später <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong><br />
rückt. Die Aussage dieses jungen<br />
amerikanischen Schülers aus San Diego,<br />
Teilnehmer des „Science Lea<strong>der</strong>ship<br />
Camps“ an <strong>der</strong> Hudson Bay 2005,<br />
spiegelt e<strong>in</strong> solches Erlebnis wi<strong>der</strong> und<br />
macht gleichzeitig auch die Zielsetzungen<br />
des Projektes transparent.<br />
Der folgende <strong>Art</strong>ikel beleuchtet den<br />
Problemh<strong>in</strong>tergrund des „Polar Bear<br />
Projektes“, greift die aktuelle Situation<br />
<strong>der</strong> Eisbären an <strong>der</strong> Hudson<br />
Bay/Manitoba (s. auch KOLTER:<br />
Churchill – e<strong>in</strong> Zeitfenster <strong>in</strong> die Welt<br />
<strong>der</strong> Eisbären) auf und stellt die Organisation<br />
Polar Bears International<br />
(PBI) vor. Es werden E<strong>in</strong>blicke aus<br />
den Schülercamps im Oktober 2004<br />
und 2005 wie<strong>der</strong>gegeben und die<br />
gleichzeitige unterrichtliche Umsetzung<br />
an den am Projekt beteiligten<br />
Gymnasien im Kölner Raum dargelegt.<br />
Schließlich wird <strong>der</strong> Versuch<br />
unternommen, e<strong>in</strong>e Perspektive für<br />
die zukünftige weitere Bearbeitung<br />
<strong>der</strong> Thematik <strong>in</strong> <strong>Zoo</strong> und Schule zu<br />
eröffnen.<br />
Der globale Klimawandel<br />
aufgezeigt am Beispiel <strong>der</strong> Arktis<br />
Schlaglichtartig <strong>in</strong>formieren die Medien<br />
immer wie<strong>der</strong> über stattf<strong>in</strong>dende<br />
Konferenzen, Studien und wissenschaftliche<br />
Publikationen zum Klimawandel.<br />
Zeitschrift des Kölner <strong>Zoo</strong> · Heft 4/2006 · 49. Jahrgang<br />
179
Beson<strong>der</strong>s dramatisch stellt sich <strong>der</strong><br />
Klimawandel an den Polkappen dar.<br />
Im arktischen Raum ist die Durchschnittstemperatur<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten<br />
doppelt so stark angestiegen<br />
wie im Rest <strong>der</strong> Welt (ACIA, 2004).<br />
Gletscher schmelzen, das Packeis geht<br />
zurück, die Permafrostgrenze verschiebt<br />
sich hun<strong>der</strong>te Kilometer nach<br />
Norden. Die Schneesaison ist verkürzt,<br />
die Nie<strong>der</strong>schläge steigen an.<br />
Ozonloch und Treibhauseffekt s<strong>in</strong>d<br />
Schlagworte, die E<strong>in</strong>gang gefunden<br />
haben <strong>in</strong> unseren alltäglichen Sprachgebrauch.<br />
Die Ursachen s<strong>in</strong>d multifaktoriell<br />
– und zu e<strong>in</strong>em großen Teil vom<br />
Menschen gemacht. Die Prognosen<br />
<strong>der</strong> Wissenschaftler rechnen mit e<strong>in</strong>er<br />
weiteren Erwärmung um circa 4 Grad<br />
Celsius <strong>in</strong> den nächsten e<strong>in</strong>hun<strong>der</strong>t<br />
Jahren – wenn nicht weltweit sofortige<br />
Gegenmaßnahmen ergriffen werden.<br />
Abb. 2: Karikatur im Kölner Stadt Anzeiger vom 4. Juni 2006.<br />
Caricature <strong>in</strong> a Cologne newspaper.<br />
Die aktuelle Berichterstattung greift<br />
das Thema im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
zurzeit <strong>in</strong> Nairobi stattf<strong>in</strong>denden 12.<br />
UN-Weltklimakonferenz <strong>der</strong> Klimarahmenkonventionsstaaten<br />
und Vertragsstaaten<br />
des Kyotoprotokolls vom<br />
11. Dezember 1997 auf. Auch <strong>der</strong> Film<br />
von Al Gore: „An <strong>in</strong>convenient truth“<br />
(e<strong>in</strong>e unbequeme Wahrheit) regt zur<br />
Diskussion über den Klimawandel an.<br />
Die Analyse (STERN review, 2006)<br />
(Künstler: Hanel)<br />
des Chefökonoms <strong>der</strong> britischen<br />
Regierung Sir Nicholas Stern stellt die<br />
katastrophalen wirtschaftlichen Konsequenzen<br />
<strong>der</strong> Er<strong>der</strong>wärmung <strong>in</strong> den<br />
Mittelpunkt. Ungewöhnliche Wetterereignisse<br />
<strong>in</strong> unseren Breiten wie<br />
Überschwemmungen, Tornados o<strong>der</strong><br />
längere Hitzeperioden erschrecken für<br />
den Moment, haben jedoch nur ger<strong>in</strong>gen<br />
Nachhall bei politischen Entscheidungen.<br />
Der Ausstoß an Treibhausgasen hat<br />
von 1990 bis 2004 gravierend zugenommen.<br />
Mehr Emissionen bedeuten<br />
e<strong>in</strong>en weiteren Anstieg <strong>der</strong> Erwärmung.<br />
Nach Angaben <strong>der</strong> UNFCCC<br />
(United Nations Framework Convention<br />
on Climate Change, 2006) verzeichnet<br />
alle<strong>in</strong> Kanada e<strong>in</strong>e Zunahme<br />
von 27 Prozentpunkten, Spanien sogar<br />
um 49 Prozentpunkte (zum Vergleich:<br />
Deutschland verr<strong>in</strong>gerte im gleichen<br />
Zeitraum den Ausstoß um 17%).<br />
Die Arktis und das arktische Eis<br />
können als das „Frühwarnsystem <strong>der</strong><br />
Abb. 3: Satellitenbil<strong>der</strong>: Vergleich <strong>der</strong> arktischen Eisbedeckung im September 1979 und September 2003.<br />
Images, constructed from satellite data, compare arctic sea ice concentrations, September, 1979 and 2003.<br />
(Quelle: ACIA; Assessment: Impacts of a Warm<strong>in</strong>g Arctic, Reykjavik, 2004)<br />
180
Abb. 4: Faktoren, die die UV-Strahlung bee<strong>in</strong>flussen, beim Auftreffen<br />
auf die Erdoberfläche.<br />
Factors affect<strong>in</strong>g UV radiation at the earth surface.<br />
(Quelle: ACIA; Assessment:<br />
Impacts of a Warm<strong>in</strong>g Arctic, Reykjavik, 2004)<br />
Abb. 6: Nahrungsnetze im polaren Lebensraum.<br />
Arctic Mar<strong>in</strong>e Food Web.<br />
(Quelle: ACIA; Assessment:<br />
Impacts of a Warm<strong>in</strong>g Arctic, Reykjavik, 2004, verän<strong>der</strong>t)<br />
Erde“ zur Erkennung von Verän<strong>der</strong>ungen<br />
betrachtet werden, ähnlich wie<br />
<strong>der</strong> Bergmann <strong>in</strong> früheren Zeiten<br />
Kanarienvögel mit <strong>in</strong> den Schacht<br />
nahm, um möglichen Gasaustritt festzustellen.<br />
Die Eisbedeckung <strong>der</strong> Arktis ist <strong>in</strong> den<br />
letzten 30 Jahren (Abb. 3) um 8%<br />
geschrumpft. Dies ist e<strong>in</strong> Raum von<br />
circa e<strong>in</strong>er Million Quadratkilometer,<br />
die Größe von ganz Skand<strong>in</strong>avien. Der<br />
Rückgang wirkt sich beson<strong>der</strong>s dramatisch<br />
<strong>in</strong> den Sommermonaten aus<br />
(s. Abb. 3: Verteilung im September).<br />
Das Packeis wird immer dünner und<br />
es existieren Regionen, <strong>in</strong> denen die<br />
Abb. 5: Lage <strong>der</strong> Ozonschicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Atmosphäre.<br />
Ozone layer <strong>in</strong> the atmosphere.<br />
(Quelle: ACIA; Assessment: Impacts of a<br />
Warm<strong>in</strong>g Arctic, Reykjavik, 2004, verän<strong>der</strong>t)<br />
Abnahme zwischen 1960 und 1990<br />
bis zu 40% betrug. Der Anstieg <strong>der</strong><br />
Lufttemperatur, die Verr<strong>in</strong>gerung des<br />
Salzgehaltes im Oberflächenwasser<br />
<strong>der</strong> Meere sowie die Zunahme <strong>der</strong><br />
Küstenerosion s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
Diskussion als mögliche<br />
Ursachen <strong>in</strong> Bezug auf die Dicke wie<br />
auch die geographische Ausdehnung<br />
des Packeises im Gespräch (ACIA,<br />
2004).<br />
Gravierend ist die Zunahme <strong>der</strong> UV-<br />
Strahlung, die die Oberfläche <strong>der</strong> Arktis<br />
erreicht (Abb. 4). Der Grund hierfür<br />
liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abnahme <strong>der</strong> Ozonschicht<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stratosphäre (Abb. 5).<br />
Der gewaltige Ausstoß von Fluorkohlenwasserstoffen<br />
(kurz: FCKW) <strong>in</strong><br />
den letzten fünfzig Jahren durch Verbrennung<br />
fossiler Brennstoffe sowie<br />
Treibgasemissionen geht e<strong>in</strong>her mit<br />
katastrophalen Konsequenzen für die<br />
Schutzschicht <strong>der</strong> Atmosphäre. Dies<br />
ist wie<strong>der</strong>um mit unübersehbaren Folgen<br />
für das Leben auf dem Planeten,<br />
für Flora, Fauna sowie die gesamte<br />
Menschheit verknüpft. E<strong>in</strong>e dünnere<br />
Ozonschicht, mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e stärkere<br />
UV-Strahlung, die bis zum Boden vordr<strong>in</strong>gen<br />
kann, e<strong>in</strong>hergeht, ist nicht<br />
exakt messbar, da die Stärke <strong>der</strong> Strahlung<br />
auch durch das Wetter und den<br />
Grad <strong>der</strong> Luftverschmutzung bed<strong>in</strong>gt<br />
wird. Nachgewiesen ist aber, dass verstärkte<br />
UV-Strahlung beim Menschen<br />
zu Schädigungen <strong>der</strong> Haut, <strong>der</strong> Augen<br />
sowie Schwächung des Immunsystems<br />
bis zur Auslösung von Krebs führen<br />
kann.<br />
Untersuchungen haben ergeben, dass<br />
das Erbmaterial von Lebewesen<br />
extrem empf<strong>in</strong>dlich gegenüber UV-<br />
Strahlung im Bereich von 200 bis 323<br />
nm reagiert, dies entspricht exakt dem<br />
Bereich, <strong>in</strong> dem Ozon als Filter funktioniert.<br />
In <strong>der</strong> Arktis wirkt sich<br />
die stärkere Strahlung beson<strong>der</strong>s im<br />
Frühl<strong>in</strong>g aus, <strong>der</strong> sensiblen Zeit <strong>der</strong><br />
Geburten und <strong>der</strong> Wachstumsphasen.<br />
Erst Langzeituntersuchungen werden<br />
die Gefahren für das fragile Gleichgewicht<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Ökosysteme im<br />
E<strong>in</strong>zelnen offen legen. Während manche<br />
Pflanzen sich gut an stärkere<br />
Strahlendosen anpassen und zum<br />
Beispiel mit Än<strong>der</strong>ung des Wachstumsverhaltens<br />
und verstärkter Pigmentierung<br />
reagieren, werden <strong>in</strong>sgesamt<br />
für die Vegetations- und<br />
Reproduktionszyklen negative Auswirkungen<br />
prognostiziert (ACIA,<br />
2004). Die Anpassungen bestimmter<br />
Futterpflanzen bed<strong>in</strong>gen kaum e<strong>in</strong>schätzbare<br />
Folgen für die von dieser<br />
Nahrungsquelle abhängigen Konsumenten<br />
und die gesamten Nahrungsnetze.<br />
Aquatische Ökosysteme s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong><br />
globalen Erwärmung und <strong>der</strong> Zunahme<br />
<strong>der</strong> Strahlung beson<strong>der</strong>s betroffen.<br />
181
Abb. 7: „Eisbären-Treffen“, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Churchill/Hudson Bay.<br />
“Polar Bear Meet<strong>in</strong>g” near Churchill/Hudson Bay.<br />
(Foto: R. & C. Buchanan)<br />
Schätzungen gehen davon aus, dass die<br />
Produktivität mar<strong>in</strong>er Systeme als<br />
„Brutstätte“ gewaltiger Mengen von<br />
Phytoplankton um 20 bis 30%<br />
schrumpft (ACIA, 2004). Laboruntersuchungen<br />
haben ergeben, dass bereits<br />
niedrige Strahlendosen den Gehalt an<br />
essentiellen Fettsäuren <strong>in</strong> Algen stark<br />
reduzieren. Damit würde die Qualität<br />
<strong>der</strong> Algen als Nahrungsgrundlage für<br />
die Stabilität und Produktivität mar<strong>in</strong>er<br />
Ökosysteme gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t.<br />
In W<strong>in</strong>termonaten bedeutet die<br />
Bedeckung von Süßwasserseen mit Eis<br />
und Schnee e<strong>in</strong>e wirksame Barriere<br />
gegen schädliche Strahlung. E<strong>in</strong>e<br />
Schneedecke von zwei Zentimetern<br />
Dicke zum Beispiel reduziert bereits<br />
die durchdr<strong>in</strong>gende Strahlungsmenge<br />
um den Faktor drei. Die durchschnittliche<br />
Tiefe beispielsweise <strong>der</strong> über 900<br />
Süßwasserseen <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland und über<br />
80 Seen im arktischen Kanada liegt<br />
unter 5 Metern. Das bedeutet als Konsequenz<br />
<strong>der</strong> früheren Eisschmelze,<br />
dass alle Organismen bis zum Seegrund<br />
verstärkt <strong>der</strong> UV-Strahlung<br />
ausgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />
Die Arktis bef<strong>in</strong>det sich im Prozess<br />
des Umbruchs. Neben dem Klimawandel<br />
zerstören zunehmend weitere<br />
Verän<strong>der</strong>ungen wie <strong>der</strong> Wandel <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Sozialstruktur <strong>der</strong> wachsenden<br />
Bevölkerung, die Zunahme <strong>der</strong> Industrialisierung<br />
durch neue Technologien,<br />
expandieren<strong>der</strong> Handel und stark<br />
anwachsen<strong>der</strong> Tourismus die ursprünglichen<br />
Habitate. Zusätzlich<br />
bee<strong>in</strong>trächtigt die chemische Umweltverschmutzung<br />
die empf<strong>in</strong>dlichen<br />
Lebensgeme<strong>in</strong>schaften. Schwermetalle<br />
wie beispielsweise Quecksilber, die auf<br />
arktischem Schnee nachgewiesen werden,<br />
f<strong>in</strong>den bei <strong>der</strong> Schneeschmelze<br />
E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Stoffkreisläufe. Aus<br />
Industrie und Landwirtschaft s<strong>in</strong>d<br />
synthetische Chemikalien wie DDT<br />
(Dichlordiphenyltrichlorethan) und<br />
PCB (polychlorierte Biphenyle) über<br />
Tausende von Kilometer als Luftpartikel<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Schneeflocken <strong>in</strong> die entlegensten<br />
W<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Arktis vorgedrungen.<br />
Im Laufe e<strong>in</strong>es halben Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
hat die chemische Industrie weltweit<br />
schätzungsweise 1,5 Millionen<br />
Tonnen an PCB produziert und irreversibel<br />
<strong>in</strong> die Umwelt entlassen. PCB<br />
ist e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s krasser Fall e<strong>in</strong>er<br />
technisch perfekten, aber ökologisch<br />
und gesundheitlich höchst problematischen<br />
Substanz, <strong>der</strong>en Produktion<br />
erst im Jahre 1976 verboten wurde.<br />
Inzwischen bef<strong>in</strong>den sich aber Anreicherungen<br />
dieser Umweltgifte <strong>in</strong> den<br />
Fettgeweben verschiedenster Spezies.<br />
Beson<strong>der</strong>s betroffen s<strong>in</strong>d die „Endverbraucher“<br />
<strong>der</strong> mar<strong>in</strong>en Nahrungsketten<br />
wie Wale, Robben, Fische, Seeund<br />
Greifvögel – sowie das größte<br />
Landraubtier unserer Erde, <strong>der</strong> Eisbär.<br />
So konnten im Körperfett <strong>der</strong> Bären <strong>in</strong><br />
Spitzbergen (Svalbard, Nordnorwegen)<br />
Wissenschaftler bereits hochwirksame<br />
Dosen dieses Giftes feststellen<br />
(20x höhere Dosen als an<strong>der</strong>swo).<br />
Bis die nur sehr schwer abbaubaren<br />
Umweltgifte <strong>in</strong>s Gewebe <strong>der</strong> Eisbären<br />
gelangen, die am Ende <strong>der</strong> Nahrungskette<br />
stehen, hat sich die Konzentration<br />
pro Kilogramm Körperfett<br />
extrem erhöht. Der Anreicherungsfaktor<br />
beträgt bis zur Spitze <strong>der</strong><br />
Nahrungskette circa 100 Millionen<br />
(BURKHARD, 2003).<br />
„Churchill –<br />
Welthauptstadt <strong>der</strong> Eisbären“ –<br />
die Situation an <strong>der</strong> Hudson Bay<br />
Die Verbreitung <strong>der</strong> Eisbären (Ursus<br />
maritimus) erreicht an <strong>der</strong> kanadischen<br />
Hudson Bay, e<strong>in</strong>em B<strong>in</strong>nenmeer<br />
des Atlantiks, ihre südlichste Ausdehnung.<br />
(s. auch: KOLTER). Die Popu-<br />
182
genannten „wandelnden W<strong>in</strong>terruhe“<br />
(walk<strong>in</strong>g hibernation). Die restliche<br />
Zeit versuchen sie Beeren, Algen,<br />
Muscheln o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Kadaver als Nahrungsquelle<br />
zu erschließen (Abb. 9).<br />
Sie warten bis die Eisdecke geschlossen<br />
ist (Abb. 10), um auf dem Packeis<br />
auf R<strong>in</strong>gelrobbenjagd gehen zu können.<br />
R<strong>in</strong>gelrobben (Phoca hispida)<br />
stellen zu 90% ihre Nahrung. Im<br />
Mittel benötigt e<strong>in</strong> ausgewachsener<br />
Bär alle fünf Tage e<strong>in</strong>e Robbe: R<strong>in</strong>gelrobben<br />
s<strong>in</strong>d jedoch an feste Packeisregionen<br />
gebunden.<br />
Abb. 8: „Ausruhen“ – <strong>in</strong> dieser Liegeposition s<strong>in</strong>d die völlig behaarten Tatzen des Eisbären gut<br />
sichtbar.<br />
“Relax<strong>in</strong>g” - Polar Bear with well visible completely fured craws. (Foto: Schiedges)<br />
lation bildet damit e<strong>in</strong>en sensiblen<br />
Indikator für klimatische Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Von November bis Juli jagen<br />
die Tiere auf dem zugefrorenen Meer.<br />
Die übrige Zeit des Jahres verbr<strong>in</strong>gen<br />
sie als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wenigen Populationen<br />
an Land. Im Herbst wan<strong>der</strong>n sie<br />
zurück nach Cap Churchill, e<strong>in</strong>e etwa<br />
50 km <strong>in</strong> die Hudson Bay h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragende<br />
Landzunge. Seit langer Zeit<br />
benutzen die Bären dieselben Wan<strong>der</strong>wege.<br />
Traditionell jagten auch die<br />
Inuit, Cree- und Dene-Indianer am<br />
Cap Churchill zu gewissen Jahreszeiten.<br />
Starke Nordwestw<strong>in</strong>de und Meeresströmungen<br />
treiben das wachsende<br />
Packeis <strong>in</strong> diese Region. Begünstigend<br />
kommt die Frischwasserzufuhr durch<br />
die Flüsse h<strong>in</strong>zu, da Süßwasser bereits<br />
bei höheren Temperaturen gefriert.<br />
Lufttemperaturen von circa m<strong>in</strong>us 20<br />
Grad Celsius beschleunigen die Entstehung<br />
e<strong>in</strong>er geschlossenen Eisschicht.<br />
Das Ufer <strong>der</strong> Hudson Bay ist<br />
alle 12,5 Stunden dem Wechsel von<br />
Ebbe und Flut unterworfen und mit<br />
je<strong>der</strong> Flut wird e<strong>in</strong> wenig mehr Eis<br />
aufgetürmt. Hier warten die Eisbären<br />
auf das Zufrieren <strong>der</strong> Bucht (Abb. 7).<br />
Selbst bei extrem dünner Eisdecke<br />
brechen sie nicht e<strong>in</strong>. Mit vorsichtigen<br />
Tests, auf dem Bauch liegend, ihr<br />
Gewicht günstig verlagernd, prüfen<br />
die Bären dessen Tragfähigkeit.<br />
Bis dah<strong>in</strong> liegen sie im Herbst möglichst<br />
energiesparend an geschützten,<br />
w<strong>in</strong>darmen Liegeplätzen (Abb. 8). An<br />
Land verbr<strong>in</strong>gen sie 70 bis 90% ihrer<br />
Zeit mit Ruhen, im Stadium <strong>der</strong> so<br />
Der Klimawandel führt auch an<br />
<strong>der</strong> Hudson Bay seit 1950 zu e<strong>in</strong>em<br />
stetigen Anstieg <strong>der</strong> Durchschnittstemperaturen<br />
(pro Jahrzehnt um 0,3<br />
bis 0,4 Grad Celsius). Klimaforscher<br />
sagen für die nächsten Jahre sogar e<strong>in</strong><br />
beschleunigtes Ansteigen voraus. Sie<br />
erwarten, dass e<strong>in</strong>e weitere Erwärmung<br />
um 3 bis 5 Grad Celsius e<strong>in</strong>tritt<br />
– <strong>der</strong> Eisbär, e<strong>in</strong> König ohne Reich?<br />
Bricht das Eis im Frühjahr früher o<strong>der</strong><br />
kommt es im Herbst später, so kostet<br />
es den Bär pro Woche 10 Kilogramm<br />
se<strong>in</strong>er Fettreserven. Wenn bei den<br />
Weibchen im September das Gewicht<br />
von 190 Kilogramm unterschritten<br />
wird, führen die Bär<strong>in</strong>nen im folgenden<br />
Frühjahr ke<strong>in</strong>e Jungtiere. Die<br />
Eisbär<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Population an <strong>der</strong><br />
westlichen Hudson Bay br<strong>in</strong>gen ihre<br />
Jungtiere <strong>in</strong> Wurfhöhlen zur Welt, die<br />
sie bevorzugt <strong>in</strong> Südhanglage an Seeufern<br />
unterhalb <strong>der</strong> Wurzelregion von<br />
Kanadafichten <strong>in</strong> den Torf <strong>der</strong> Permafrostböden<br />
graben. Im Wapusk Nationalpark<br />
s<strong>in</strong>d zwischen 100 und 150<br />
solcher Höhlen registriert. Sie s<strong>in</strong>d<br />
etwa 1 Meter hoch, zweikammrig und<br />
2 bis 3 Meter lang.<br />
Abb. 9: Eisbär auf <strong>der</strong> Suche nach Fressbarem.<br />
Polar Bear <strong>in</strong> an attempt to f<strong>in</strong>d food.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
Abb. 10: „Unter ständiger Beobachtung“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tundra Buggy Lodge.<br />
“Someone is watch<strong>in</strong>g you”.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
183
Etwa acht Monate nach <strong>der</strong> Begattung<br />
und drei Monate nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>nistung<br />
<strong>der</strong> befruchteten Eizellen <strong>in</strong> die Gebärmutter<br />
werden im Dezember die Jungen<br />
bl<strong>in</strong>d und etwa mit Meerschwe<strong>in</strong>chengröße<br />
(Gewicht: 600 Gramm)<br />
geboren. Ende Februar wiegen die<br />
Jungtiere circa 9 bis 14 Kilogramm.<br />
Dann verlassen die Bär<strong>in</strong>nen zum<br />
ersten Mal die Wurfhöhlen. Der Weg,<br />
den die Eisbär<strong>in</strong> bis zum Packeis<br />
zurücklegen muss, liegt im Bereich <strong>der</strong><br />
Hudson Bay bei bis zu 70 Kilometern.<br />
Die Sterblichkeitsrate <strong>der</strong> Jungtiere<br />
liegt im ersten Jahr bei etwa 50%.<br />
Derzeit geht die Populationsgröße<br />
kont<strong>in</strong>uierlich zurück. Der Ernährungszustand<br />
<strong>der</strong> Muttertiere wird<br />
immer schlechter, da ohne geschlossene<br />
Packeisdecke kaum Jagd möglich<br />
ist. Die Jungtiere s<strong>in</strong>d noch ke<strong>in</strong>e ausdauernden<br />
Schwimmer und können<br />
<strong>der</strong> Mutter nicht durch das offene<br />
Meer folgen. Bei gleichbleiben<strong>der</strong><br />
Weiterentwicklung wird die Population<br />
<strong>der</strong> westlichen Hudson Bay sich<br />
nicht halten können.<br />
Umso bedeutungsvoller wird die<br />
Aufklärung über die Situation <strong>der</strong><br />
Arktis und die Lage <strong>der</strong> Eisbären als<br />
Botschafter des bedrohten Lebensraumes.<br />
Dies betrifft nicht nur diese<br />
Population, son<strong>der</strong>n alle Populationen<br />
weltweit: auch im europäischen und<br />
sibirischen Raum. Die weitere Erforschung<br />
<strong>der</strong> globalen Zusammenhänge<br />
sowie die Ergreifung wirksamer Maßnahmen<br />
werden zur Erhaltung dieses<br />
e<strong>in</strong>zigartigen Raubsäugers zw<strong>in</strong>gend<br />
notwendig se<strong>in</strong>.<br />
Der Zustand <strong>der</strong> Erde und ihre zukünftigen<br />
Perspektiven s<strong>in</strong>d Themen,<br />
die Jugendlichen <strong>in</strong> ihrer schulischen<br />
Ausbildung nahe gebracht werden<br />
müssen. Ihnen als zukünftigen Entscheidungsträgern<br />
muss die Option<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>flussnahme auf politische Entscheidungen<br />
durch vernetzbares Wissen<br />
offen bleiben. Dies erfor<strong>der</strong>t auch<br />
die Öffnung von Schule, die Kooperation<br />
mit außerschulischen Lernorten<br />
und die Zusammenarbeit mit <strong>in</strong> die<br />
Thematik <strong>in</strong>volvierten Umwelt- und<br />
Naturschutzorganisationen.<br />
Die Organisation PBI und das<br />
„Adventure Learn<strong>in</strong>g Programm“<br />
Abb. 11: PBI Logo.<br />
Die <strong>in</strong>ternational operierende Organisation<br />
PBI unterstützt und för<strong>der</strong>t<br />
circumpolar wissenschaftliche Forschungsprojekte.<br />
Sie entwickelt ebenfalls<br />
<strong>in</strong>novative Bildungsprogramme,<br />
so genannte „Adventure Learn<strong>in</strong>g<br />
Programme“. PBI hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, durch Öffentlichkeitsarbeit<br />
die Aufklärung und Publikation aller<br />
zum besseren Verständnis und Schutz<br />
<strong>der</strong> Polarbären beitragenden Aspekte<br />
voranzutreiben.<br />
In Pilotprojekten wurde es im Oktober<br />
2004 und 2005 <strong>in</strong>ternational zusammengesetzten<br />
Schülergruppen ermöglicht,<br />
an e<strong>in</strong>em Camp an <strong>der</strong> Hudson<br />
Bay teilzunehmen.<br />
Jeweils zehn bis zwölf Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler, die zum Teil noch nie<br />
vorher Schnee gesehen hatten, wie es<br />
bei den australischen Teilnehmern <strong>der</strong><br />
Fall war, konnten erste E<strong>in</strong>drücke<br />
über das Leben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Waldtundra, die<br />
Biologie <strong>der</strong> Eisbären, das Verhalten,<br />
ihre Bedrohung sowie erste Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> globalen Erwärmung<br />
kennen lernen und beobachten. Die<br />
Jugendlichen im Alter von 16 bis 18<br />
Jahren kamen 2004 und 2005 jeweils<br />
aus: Australien, Alaska, Kanada und<br />
den USA. (s. Abb. 12: Gruppenfoto).<br />
2005 konnte erstmalig auch e<strong>in</strong>e Tierpfleger<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>es US-Amerikanischen<br />
<strong>Zoo</strong>s während des Camps wildlebende<br />
Eisbären beobachten.<br />
Als e<strong>in</strong>zige Vertreter<strong>in</strong> Europas nahm<br />
am „Adventure Learn<strong>in</strong>g Programm“<br />
2004 und 2005 jeweils e<strong>in</strong>e Schüler<strong>in</strong><br />
aus dem Kölner Raum teil. An die beiden<br />
deutschen Schüler<strong>in</strong>nen wurden<br />
hohe Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt, da sie als<br />
e<strong>in</strong>zige nicht muttersprachig englisch<br />
sprechende Jugendliche über gutes<br />
Kommunikationsvermögen <strong>in</strong> dieser<br />
Sprache verfügen mussten. Fundierte<br />
naturwissenschaftliche Grundkenntnisse,<br />
aber auch hohe Belastbarkeit,<br />
ausgeprägte Team- und Kooperationsfähigkeit<br />
waren für den Aufenthalt<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tundra Buggy Lodge ebenfalls<br />
Voraussetzung.<br />
2004 begleitete Frau Dr. Kolter, die<br />
Kurator<strong>in</strong> für Bären im <strong>Zoo</strong> Köln, die<br />
Schüler<strong>in</strong>; 2005 konnte ich auf E<strong>in</strong>ladung<br />
von PBI am „Adventure Learn<strong>in</strong>g<br />
Programm“ teilnehmen. Der<br />
Ablauf des Camps glich sich <strong>in</strong> beiden<br />
Jahren, jedoch lag <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> Aktivitäten 2004 verstärkt <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Methodik<br />
wissenschaftlicher Verhaltensforschung.<br />
Auch die Diskussion und<br />
Information über so genannte „Problembären“<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Churchill<br />
Abb. 12: Aufbruch <strong>der</strong> „Adventure Lea<strong>der</strong>schip Gruppe“ zum Helikopterflug über den<br />
Wapusk Nationalpark.<br />
The “Adventure Lea<strong>der</strong>ship Group” start<strong>in</strong>g to the helicopter flight over the Wapusk<br />
National Parc.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
184
Abb. 13: Meike Bilste<strong>in</strong>, Schüler<strong>in</strong> vom He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium<br />
<strong>in</strong> Köln-Ostheim beim täglichen Tagebuche<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> das „Student<br />
journal“ auf <strong>der</strong> Web Site von PBI.<br />
Meike Bilste<strong>in</strong>, student at the He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium <strong>in</strong><br />
Cologne writ<strong>in</strong>g her daily report <strong>in</strong>to the “Student Journal” on the<br />
web site of PBI.<br />
(Foto: PBI, Buchanan)<br />
Abb. 14: Kontrolle <strong>der</strong> Bärenwurfhöhle durch e<strong>in</strong>en begleitenden<br />
Wildhüter des Nationalparks.<br />
A ranger of Parcs Canada controls the polar bear den.<br />
(Foto: PBI, Buchanan)<br />
sowie die Tourismusproblematik<br />
standen im Vor<strong>der</strong>grund. Die Ausrichtung<br />
des Camps im Jahre 2005<br />
setzte verstärkt darauf, die Jugendlichen<br />
zu „Botschaftern <strong>der</strong> Arktis“<br />
auszubilden und neben dem Studium<br />
<strong>der</strong> Eisbären vor allem Methoden<br />
<strong>der</strong> Präsentation und Weitergabe <strong>der</strong><br />
eigenen Erfahrungen als Multiplikatoren<br />
e<strong>in</strong>zuüben. Auch 2006 fand<br />
e<strong>in</strong> Camp statt. E<strong>in</strong>e Schüler<strong>in</strong> aus<br />
Aarhus/Dänemark sowie e<strong>in</strong> Tierpfleger<br />
vom dänischen Aalborg<br />
<strong>Zoo</strong>, die über e<strong>in</strong>en Aufruf <strong>in</strong> den<br />
EAZA-News (Nr. 52, 2005) ermittelt<br />
worden waren, fuhren an die Hudson<br />
Bay.<br />
Polar Bears International (PBI) mit<br />
se<strong>in</strong>em Präsidenten Robert Buchanan<br />
an <strong>der</strong> Spitze bef<strong>in</strong>det sich weltweit<br />
mit <strong>Zoo</strong>logischen Gärten, Wissenschaftlern<br />
und Naturschutzorganisationen<br />
<strong>in</strong> regem Austausch. Über Eisbärenpublikationen<br />
aus dem <strong>Zoo</strong><br />
Köln kam <strong>der</strong> Kontakt zu Frau Dr.<br />
Lydia Kolter zustande. Die <strong>Zoo</strong>schule<br />
stellte die Verb<strong>in</strong>dung zu Schulen im<br />
Raum Köln her, die die Bereitschaft<br />
zur Teilnahme an diesem Projekt signalisierten<br />
und jeweils <strong>in</strong> Frage kommende<br />
Schüler vorstellten. E<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Voraussetzung für das Gel<strong>in</strong>gen<br />
des Projektes lag <strong>in</strong> <strong>der</strong> engen Verzahnung<br />
von <strong>Zoo</strong>, <strong>Zoo</strong>schule und Schule.<br />
Trotz permanent zunehmen<strong>der</strong> Belastung<br />
im Schulalltag konnten dankenswerter<br />
Weise für dieses Pilotprojekt.<br />
an den Schulen Freiräume geschaffen<br />
werden. Dabei galt es viele organisatorische<br />
und planerische Hürden zu<br />
überw<strong>in</strong>den (Verlegung von Klausuren,<br />
Vertretungsunterricht, Zusatzterm<strong>in</strong>e<br />
mit Kollegen <strong>der</strong> <strong>Zoo</strong>schule und<br />
Elternschaft, Exkursionen, Abendveranstaltungen,<br />
Präsentationen, etc.).<br />
Fast die gesamte Lehrer- und Schülerschaft<br />
<strong>der</strong> Schulen war schließlich vom<br />
„Eisbärfieber“ gepackt. Im Oktober<br />
2004 trat Meike Bilste<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Schüler<strong>in</strong><br />
des Leistungskurses Biologie <strong>der</strong> Jahrgangsstufe<br />
12 des He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-<br />
Gymnasiums <strong>in</strong> Köln-Ostheim (HHG)<br />
die Reise nach Kanada an. Im Jahr darauf<br />
folgte Christ<strong>in</strong>a Solbach, e<strong>in</strong>e<br />
Schüler<strong>in</strong> des Leistungskurses Biologie<br />
<strong>der</strong> Jahrgangsstufe 13 des Freiherrvom-Ste<strong>in</strong>-Schule<br />
(FvS) <strong>in</strong> Rösrath.<br />
Das Camp an <strong>der</strong> Hudson Bay<br />
und die begleitenden Projekte <strong>in</strong><br />
Deutschland<br />
a) Das Camp<br />
Das Programm ermöglichte zunächst<br />
e<strong>in</strong>e zweitägige Kennenlern- und<br />
E<strong>in</strong>gewöhnungsphase <strong>der</strong> Campmitglie<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> W<strong>in</strong>nipeg/Manitoba. Dort<br />
wurden die theoretischen Grundlagen<br />
durch Vorträge von Vertretern des<br />
staatlichen Naturschutzprogramms<br />
von Manitoba sowie weiterer Experten<br />
zur Situation <strong>der</strong> Eisbärenpopulation<br />
an <strong>der</strong> westlichen Hudson Bay<br />
und <strong>der</strong> Stadt Churchill gelegt. Die<br />
<strong>in</strong>tensive E<strong>in</strong>stimmung <strong>der</strong> jungen<br />
Menschen gelang durch Beiträge<br />
namhafter Tierfotografen und Kenner<br />
<strong>der</strong> Eisbären wie Robert Taylor und<br />
Clarence Tillenius. Organisatorische<br />
Verhaltensmaßregeln wie beispielsweise<br />
die Anordnung nur <strong>in</strong> Gruppen<br />
über die Straßen von Churchill zu<br />
gehen, verwun<strong>der</strong>te die Jugendlichen<br />
zunächst und die Spannung auf das<br />
kommende „Abenteurer“ stieg weiter<br />
an. Während <strong>der</strong> gesamten Zeit hatten<br />
die Teilnehmer die Aufgabe, im<br />
Rahmen ihrer Multiplikatorenrolle,<br />
(„Kids teach Kids“) über Tagebuche<strong>in</strong>träge<br />
ihre E<strong>in</strong>drücke zu schil<strong>der</strong>n.<br />
Sie setzten ihre täglichen Berichte über<br />
die Website von PBI <strong>in</strong>s Netz,<br />
(Abb. 13), so dass die am Projekt teilnehmenden<br />
Schulen und weltweit<br />
<strong>in</strong>teressierte Beobachter den Tagesablauf<br />
und die Erlebnisse <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler nachvollziehen<br />
konnten. (s.: www.polarears<strong>in</strong>ternational.org<br />
/ Adventure Learn<strong>in</strong>g Program<br />
/ Student Journal).<br />
Diese authentischen und sehr spontanen<br />
emotionalen Äußerungen <strong>der</strong><br />
Jugendlichen spiegeln die Bedeutung<br />
des <strong>in</strong>ternationalen Austausches und<br />
die Tiefe <strong>der</strong> E<strong>in</strong>drücke wi<strong>der</strong>. Von<br />
W<strong>in</strong>nipeg führte <strong>der</strong> Aufenthalt nach<br />
Churchill, wo das Leben <strong>der</strong> Men-<br />
Abb. 15: Flug über die Tundra – mit erstem<br />
Schneeüberzug.<br />
Flight over the tundra covered by the first<br />
snow.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
185
Abb. 16: Die Tundra Buggy Lodge auf e<strong>in</strong>er Landzunge an <strong>der</strong> Hudson Bay.<br />
The Tundra Buggy Lodge close to the Hudson Bay coast.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
schen <strong>in</strong> dieser Stadt, die Situation<br />
<strong>der</strong> Eisbären vor Ort, die Aktivitäten<br />
<strong>der</strong> Umweltschutzbehörde, die Forschungsstation<br />
und die spezifische geologische<br />
Umgebung im Mittelpunkt<br />
standen. E<strong>in</strong> Hubschrauberflug über<br />
den Wapusk Nationalpark zu e<strong>in</strong>er<br />
Eisbärenwurfhöhle (Abb. 14) machte<br />
die unendliche Weite und Schönheit<br />
<strong>der</strong> Landschaft deutlich (Abb. 15).<br />
Den Höhepunkt des Aufenthaltes<br />
stellte e<strong>in</strong> mehrtägiger Aufenthalt<br />
an e<strong>in</strong>er Landzunge <strong>der</strong> Hudson<br />
Bay dar. Die Gruppe richtete sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so genannten „Tundra Buggy<br />
Lodge“ e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Aufenthalt <strong>in</strong> diesem<br />
„Außenposten“ bestehend aus speziell<br />
konstruierten mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbundenen<br />
Conta<strong>in</strong>ern auf riesigen Rä<strong>der</strong>n<br />
kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Eisbärsaison“ von zahlungskräftigen<br />
Touristen zur Beobachtung<br />
von Eisbären gebucht werden<br />
(Abb. 16).<br />
Das Leben spielte sich für die Gruppe<br />
nun mehrere Tage alle<strong>in</strong> im engen<br />
Raum zwischen Schlafkoje (Abb. 17,<br />
18), Küche und „Wohnraum“ ab –<br />
immer <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe und<br />
unter Beobachtung <strong>der</strong> Eisbären, die<br />
vor <strong>der</strong> Lodge auf das Zufrieren <strong>der</strong><br />
Hudson Bay warteten (Abb. 18).<br />
Abb. 17: Das „Wohnzimmer“ <strong>der</strong> Lodge, genutzt für Präsentationen.<br />
The “Liv<strong>in</strong>g room” of the lodge used for presentations.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
Die „Tundra Buggy Lodge“ besteht<br />
<strong>in</strong>sgesamt aus fünf E<strong>in</strong>heiten, e<strong>in</strong>er<br />
Versorgungs-, zwei Schlafkojen-, e<strong>in</strong>er<br />
Küchen- und e<strong>in</strong>er Aufenthaltsraume<strong>in</strong>heit,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Unterricht<br />
stattfand.<br />
186
Polarlichter am Himmel unmittelbar<br />
erfahren werden. Auge <strong>in</strong> Auge begegneten<br />
die „menschlichen E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ge“<br />
sich an den Balkonen aufrichtenden,<br />
sehr neugierigen Eisbären<br />
(s. E<strong>in</strong>gangszitat).<br />
Abb. 18: „Erster Test“, Carolyn Buchanan prüft die Bequemlichkeit <strong>der</strong> Schlafkoje.<br />
“First Test”, Carolyn Buchanan tests how comfortable her bunk bed is. (Foto: PBI, Buchanan)<br />
Die „Schlafwaggons“ enthielten pro<br />
E<strong>in</strong>heit jeweils acht bis zehn Hochbetten,<br />
e<strong>in</strong>e Dusche, zwei Toiletten und –<br />
sehr wichtig – e<strong>in</strong>en Ofen (weitere<br />
Informationen s. Website des LK 12<br />
des HHG). Verbunden waren die e<strong>in</strong>zelnen<br />
E<strong>in</strong>heiten über vergitterte<br />
„Balkone“ (circa 2 x 2 m), die „Arktis<br />
pur“ ermöglichten: Wetterfest verpackt<br />
konnten Kälte, Sturm und<br />
Während des gesamten Aufenthaltes<br />
ergaben sich <strong>in</strong>tensive Möglichkeiten<br />
zur Verhaltensstudien. Insgesamt<br />
konnten neun unterschiedliche Bären<br />
beobachtet werden. Neben e<strong>in</strong>em jungen<br />
Männchen („Bear <strong>in</strong> Residence“),<br />
das während des gesamten Zeitraumes<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Lodge blieb, kamen<br />
auch weitere jüngere Männchen wie<br />
auch Weibchen (zum Teil mit Sen<strong>der</strong>)<br />
auf ihrer Wan<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> Landzunge<br />
vorbei. Alle <strong>Begegnungen</strong> zwischen<br />
den Bären verliefen friedlich<br />
(Abb. 19).<br />
Als e<strong>in</strong>e Bär<strong>in</strong> mit zwei Jungtieren <strong>in</strong><br />
die Nähe des jungen, im Kelpbett liegenden<br />
Männchens kam, räumte <strong>der</strong><br />
schließlich se<strong>in</strong>en Ruheplatz und vergrößerte<br />
den Abstand. Bei dieser<br />
Gelegenheit war es auch zum e<strong>in</strong>zigen<br />
Male möglich Laute wahrzunehmen,<br />
da die Bär<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es ihrer Jungtiere rief.<br />
Abb. 19: „Treffpunkt Tundra Buggy Lodge“, Begegnung zwischen jungem Männchen und Mutter mit Jungtieren.<br />
“Meet<strong>in</strong>g po<strong>in</strong>t Tundra Buggy Lodge”, encounter between a young male and a mother with cubs.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
187
Abb. 20, 21, 22: Erste Begegnung zwischen zwei jungen Männchen.<br />
First encounter between two young males.<br />
(Fotos: Schiedges)<br />
Es waren deutliche Unterschiede im<br />
Verhalten <strong>der</strong> beiden etwa zehn<br />
Monate alten Jungbären zu erkennen.<br />
E<strong>in</strong>es blieb immer „bei Fuß“, das<br />
an<strong>der</strong>e näherte sich <strong>der</strong> Lodge sehr<br />
neugierig und entfernte sich dabei<br />
schon weit vom Muttertier.<br />
Der Kontakt zur Außenwelt war<br />
während <strong>der</strong> gesamten Zeit nur über<br />
Internet gegeben. Andocken konnte<br />
e<strong>in</strong> „Tundra Buggy“ Mobil (circa 4 m<br />
hoch, 16 m lang und circa 2 m hohen<br />
Reifen), mit dem Exkursionen <strong>in</strong> die<br />
Umgebung unternommen werden<br />
konnten. Dadurch vergrößerte sich<br />
<strong>der</strong> Beobachtungsradius. Vielfältigere<br />
E<strong>in</strong>drücke <strong>in</strong> die spezifische Flora und<br />
Fauna <strong>der</strong> Hudson Bay Region kamen<br />
h<strong>in</strong>zu.<br />
In den Süden ziehende Vogelschwärme,<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauser bef<strong>in</strong>dende<br />
Schneehühner (Lagopus lagopus)<br />
sowie Schneehasen (Lepus timidus)<br />
und Polarfüchse (Alopex lagopus) im<br />
Fellwechsel verdeutlichten die beson<strong>der</strong>en,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> langen Reihe <strong>der</strong> Selektion<br />
erfolgten Anpassungen an diesen<br />
spezifischen Lebensraum. Sie zeigten<br />
<strong>der</strong> Gruppe aber auch nur zu deutlich<br />
die mangelnde Tarnung bei ausbleibendem<br />
Schneefall – wie zur Zeit<br />
des Aufenthaltes im Oktober 2005<br />
(Abb. 23, 24, 25). Auch während<br />
<strong>der</strong> ganztägigen Exkursionen <strong>in</strong> die<br />
Umgebung fanden Unterrichtse<strong>in</strong>heiten<br />
im wohl ungewöhnlichsten<br />
Klassenzimmer <strong>der</strong> Welt statt<br />
(Abb. 26, 27).<br />
Verschiedenste Fragestellungen, die im<br />
Literaturstudium im Vorfeld vorbereitet<br />
waren (HASSOL, 2004), wurden <strong>in</strong><br />
Gruppen bearbeitet und diskutiert:<br />
Die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> hier lebenden<br />
Menschen, die Auswirkungen des<br />
klimatischen Wandels im arktischen<br />
Raum, die spezifischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflanzen- und Tierwelt, die E<strong>in</strong>flüsse<br />
durch die Zunahme <strong>der</strong> Strahlung.<br />
Im Mittelpunkt standen die Auswirkungen<br />
des Klimawandels auf das<br />
Ökosystem und die <strong>in</strong>digenen Völker.<br />
Methodische Schwerpunkte lagen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Präsentation und Visualisierung,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>übung von freier Rede und<br />
<strong>der</strong> Ver<strong>in</strong>nerlichung <strong>der</strong> zukünftigen<br />
Rolle als Multiplikatoren und „Botschafter“<br />
<strong>in</strong> ihren Heimatlän<strong>der</strong>n.<br />
b) Das Projekt an den Schulen <strong>in</strong><br />
Deutschland<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil jeden naturwissenschaftlichen<br />
Unterrichtes, <strong>der</strong><br />
auch <strong>in</strong> Richtl<strong>in</strong>ien und Lehrplänen<br />
immer wie<strong>der</strong> betont wird, ist die<br />
För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er Handlungsbereitschaft<br />
für den Natur- und Umweltschutz.<br />
E<strong>in</strong>e verantwortungsvolle<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Welt im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />
Agenda 21 setzt neben <strong>Art</strong>en- und<br />
Biotopschutz sowie nachhaltiger Nutzung<br />
unserer Ressourcen auch die<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>er Sensibilität <strong>in</strong><br />
Klimaschutzfragen voraus. Aktuelle<br />
Diskussionen und Prognosen im<br />
Alltagsgeschehen lösen für den<br />
Moment Betroffenheit aus, führen<br />
aber nicht zu langfristig verän<strong>der</strong>tem<br />
Verhalten.<br />
Erst die Verknüpfung mit e<strong>in</strong>em konkreten<br />
Fallbeispiel ermöglicht tieferen<br />
E<strong>in</strong>blick und erleichtert den Zugang.<br />
Der Eisbär – o<strong>der</strong> Polarbär (Ursus<br />
maritimus), se<strong>in</strong>e spezifische Anpassung<br />
und se<strong>in</strong> Lebensraum eignen sich<br />
hervorragend <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Altersstufe für<br />
e<strong>in</strong>e Thematisierung im Unterricht.<br />
Abb. 23: Schneehase (Lepus timidus) bereits im W<strong>in</strong>terkleid.<br />
Snow hare already show<strong>in</strong>g ist w<strong>in</strong>ter fur. (Foto: Schiedges)<br />
Abb. 24: Schneehuhn (Lagopus lagopus) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauser.<br />
Willow ptarmigan <strong>in</strong> moult.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
188
Abb. 25: Polarfuchs (Alopex lagopus) immer auf Nahrungssuche.<br />
Polar fox always <strong>in</strong> action search<strong>in</strong>g food. (Foto: Schiedges)<br />
Abb. 26: Unterricht auch im Tundra Buggy Mobil.<br />
Lessons also <strong>in</strong> the Tundra Buggy.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
Das thematische Vorgehen nach dem<br />
Pr<strong>in</strong>zip des Exemplarischen erschließt<br />
die Inhalte nicht sachlogisch, systematisch,<br />
son<strong>der</strong>n anhand e<strong>in</strong>es Interesse<br />
weckenden, im Lebensbezug ansetzenden<br />
Themas (SPÖRHASE-EICH-<br />
MANN et al., 2004). Der Bekanntheits-<br />
und Beliebtheitsgrad des Eisbären<br />
macht ihn zum „Lord of the<br />
Arctic“ und zum Botschafter se<strong>in</strong>es<br />
bedrohten Lebensraumes. Aber wird<br />
es <strong>in</strong> 50 Jahren noch Eisbären geben?<br />
Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler können<br />
erkennen, dass die anthropogen verursachte<br />
globale Erwärmung e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Konsequenzen zur Folge hat – für<br />
den Eisbären und die Arktis, aber auch<br />
für unseren mitteleuropäischen Raum.<br />
Abb. 28: Arbeit am Nahrungsnetz-Mobile <strong>in</strong> Klassenstufe 8.<br />
Work<strong>in</strong>g on the food web mobile <strong>in</strong> grade 8. (Foto: Steffens)<br />
Abb. 27: „Etwas Warmes“ für zwischendurch, John Bykerk, Fahrer<br />
des Tundra Buggys schenkt köstliche Suppe aus.<br />
“Someth<strong>in</strong>g hot <strong>in</strong> between”, John Bykerk, Tundra Buggy driver<br />
serv<strong>in</strong>g a delicious soup.<br />
(Foto: PBI; Buchanan)<br />
Abb. 29: Plakatpräsentation zur Anpassung des Eisbären an se<strong>in</strong>en<br />
Lebensraum (Klasse 5).<br />
The adaptations of the polar bear; Poster presentation <strong>in</strong> grade 5.<br />
(Foto: Christott)<br />
189
Übersicht: „Polar Bear Projekt 2004“<br />
Polar Bears International<br />
(PBI)<br />
Eisbären-<br />
Forschungszentrum<br />
<strong>in</strong> Churchill/Manitoba<br />
organisiert Forschungscamps<br />
für Schüler<br />
<strong>Zoo</strong> Köln<br />
* Fr. Dr. L. Kolter<br />
(Kurator<strong>in</strong> für Bären)<br />
* Fr. Dr. I. Schiedges<br />
He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium<br />
– Schüler<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stufe 12 wird<br />
für die Teilnahme am<br />
Forschungscamp ausgewählt<br />
– Die Schule begleitet dieses<br />
Forschungsvorhaben <strong>in</strong><br />
Form e<strong>in</strong>es fächer- und<br />
jahrgangsübergreifenden<br />
Projektes<br />
KTS*<br />
Interesse<br />
an e<strong>in</strong>er<br />
Beteiligung<br />
wird bekundet<br />
* Kaiser<strong>in</strong>-<br />
Theophanu-<br />
Schule<br />
Die Fachkolleg<strong>in</strong>nen Biologie beschließen <strong>in</strong> Abstimmung mit den Richtl<strong>in</strong>ien und Lehrplänen sowie dem<br />
Schulcurriculum, welche Jahrgangsstufen an dem Projekt teilnehmen können.<br />
Die <strong>in</strong> diesen Jahrgangsstufen unterrichtenden Fachlehrer entscheiden, ob sie fächerübergreifend an dem Projekt<br />
mitwirken möchten, mo<strong>der</strong>atorengestützt durch die <strong>Zoo</strong>schule Köln.<br />
5. Jahrgang<br />
– Biologie<br />
– Erdkunde<br />
– Deutsch<br />
– Kunst<br />
8. Jahrgang<br />
– Biologie<br />
(Kooperation mit KTS)<br />
– Deutsch<br />
9. Jahrgang<br />
Differenzierungskurs<br />
Biologie/Chemie<br />
12. Jahrgang<br />
– LK Biologie<br />
• Durchführung des Projekts mit unterschiedlichen Schwerpunkten (s.u.)<br />
Thematische Vorbereitung <strong>der</strong> Forschungsreise <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong><br />
Internet-Kontakt zwischen den „Daheimgebliebenen“ Projektteilnehmern und <strong>der</strong><br />
Schüler<strong>in</strong> <strong>in</strong> Churchill/Manitoba (Onl<strong>in</strong>e-Tagebuch)<br />
Nachbereitung <strong>der</strong> Forschungsreise <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong> durch Integration ihrer Erlebnisberichte, Informationen etc.<br />
PRÄSENTATIONSABEND/Mo<strong>der</strong>ation durch die <strong>Zoo</strong>schule Köln<br />
In e<strong>in</strong>er Dia- und Filmvorführung berichtet die Schüler<strong>in</strong> vor ca. 350 Eltern und Mitschülern von ihren Erlebnissen<br />
während ihrer Forschungsreise nach Churchill/Manitoba.<br />
Außerdem:<br />
– Plakatausstellung<br />
(Die Lebensweise<br />
des Eisbären <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Arktis)<br />
– Arktis-Spiel (Ku)<br />
– Weltkugel-Modelle (Ku)<br />
– Gedichtvortrag (D)<br />
– Diskussionsrunde<br />
(HHG & KTS)<br />
– Plakatausstellung<br />
(Das Ökosystem Arktis)<br />
– Bebil<strong>der</strong>te Geschichtensammlung<br />
(D)<br />
– Arktis-Mappe<br />
– Polareis-Plakat<br />
– Modelle (Anpassungen<br />
d. Eisbärenfells,<br />
Nahrungsbeziehungen,<br />
Polarnacht)<br />
– Eisbärenfell<br />
– Web-Seite<br />
www.mehr<strong>in</strong>fo.de/eisbaer<br />
+ Spendenaktion für PBI: Wir helfen den Eisbären<br />
+ Informationen zum <strong>Art</strong>enschutz durch die Expert<strong>in</strong>nen Frau Graffius (Zolltechnische Lehr- und Prüfungsanstalt)<br />
und Frau Dr. L. Kolter (Kurator<strong>in</strong> für Bären <strong>Zoo</strong> Köln)<br />
Tabelle 1: Arbeitsprozess am He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium 2004 – Projektübersicht.<br />
Work<strong>in</strong>g process at school – project ideas.<br />
190
Abb. 31: „Fühlen und Staunen“ Arbeit mit dem Eisbärenfell. Leihgabe<br />
<strong>der</strong> Zolltechnischen Lehr- und Prüfanstalt Köln.<br />
“Learn<strong>in</strong>g by us<strong>in</strong>g all senses” Work<strong>in</strong>g with a polar bear fur.<br />
Temporarily provided by customs authorities. (Foto: Steffens)<br />
Abb. 30: „Der Treibhauseffekt“ Arbeitsmappe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse 5.<br />
“The greenhouse effect” Journal <strong>in</strong> grade 5. (Foto: Christott)<br />
Abb. 32: Christ<strong>in</strong>a Solbach, Schüler<strong>in</strong> im Camp 2005, als Expert<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
ihrem Leistungskurs <strong>in</strong> Rösrath.<br />
Christ<strong>in</strong>a Solbach, member of the Camp <strong>in</strong> 2005, as expert <strong>in</strong> her group<br />
at home.<br />
(Foto: Verroul)<br />
Die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem<br />
Thema „Eisbär“ liefert e<strong>in</strong>e große<br />
Bandbreite an Möglichkeiten, nicht<br />
nur für den Fachunterricht, auch<br />
fächerübergreifende Projekte und<br />
Unterrichtsvorhaben mit offeneren<br />
Unterrichtsformen s<strong>in</strong>d realisierbar<br />
(Abb. 28, 29, 30, 31).<br />
In <strong>der</strong> Mittelstufe eröffnet die Ökologie<br />
viele fachübergreifende Aspekte,<br />
die anhand des Fallbeispiels Churchill<br />
thematisiert werden können. Das<br />
Konfliktpotential im Zusammenleben<br />
von Mensch und Tier und Ansätze zur<br />
Lösung vertiefen das Verständnis für<br />
Zusammenhänge. Durch handlungso<strong>der</strong><br />
produktorientierten Unterrichts<br />
(Abb. 28, 29), ergeben sich viele Chancen<br />
zu unterschiedlichsten Formen<br />
<strong>der</strong> Präsentation wie Podiumsdiskussionen<br />
o<strong>der</strong> Ausstellungen, bei<br />
denen Lernende aktiv gestalten und<br />
agieren können.<br />
Im Oberstufenunterricht lassen sich<br />
verhaltensökologische, populationsbiologische<br />
und stoffwechselphysiologische<br />
Fragestellungen anhand <strong>der</strong><br />
Thematik aufgreifen (SADLER, 2006).<br />
Die als Botschafter<strong>in</strong> im Camp ausgebildete<br />
Schüler<strong>in</strong> fungierte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Folge an <strong>der</strong> Freiherr-von-Ste<strong>in</strong>-<br />
Schule als Expert<strong>in</strong> im Unterricht<br />
(Abb. 32) ihres eigenen Leistungskurses<br />
im Rahmen des Kurshalbjahres<br />
Ökologie, Jahrgangsstufe 13<br />
(s. Tabelle 2).<br />
Insgesamt konnte die Thematik <strong>in</strong> fast<br />
allen Jahrgangsstufen mit den unterschiedlichsten<br />
Schwerpunktsetzungen<br />
aufgegriffen werden. Beson<strong>der</strong>e Breitenwirkung<br />
erhielt die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
durch den E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong><br />
191
ten die unterschiedlichsten Facetten<br />
des „Königs <strong>der</strong> Arktis“ an <strong>der</strong> westlichen<br />
Hudson Bay sowie die Aussichten<br />
se<strong>in</strong>er Weiterexistenz im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Die <strong>Zoo</strong>schule Köln begleitete die<br />
Projekte beratend. An <strong>der</strong> Freiherrvom-Ste<strong>in</strong>-Schule<br />
ergab sich e<strong>in</strong>e enge<br />
Kooperation im Rahmen e<strong>in</strong>er Klasse<br />
6, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Exkursion<br />
(<strong>Zoo</strong>schullehrer, Fachlehrer und<br />
Schulklasse) <strong>in</strong> den <strong>Zoo</strong> Wuppertal<br />
mündete. Dort konnten Eisbären vor<br />
den Gehegen genau beobachtet und<br />
studiert werden.<br />
Perspektiven:<br />
Rolle <strong>der</strong> Schulen –<br />
Rolle <strong>der</strong> <strong>Zoo</strong>logischen Gärten<br />
Die Dynamik unserer Gesellschaft<br />
erlaubt es nicht, von <strong>der</strong> Möglichkeit<br />
auszugehen, mit e<strong>in</strong>em schulisch<br />
erworbenen Wissensvorrat das gesamte<br />
künftige Leben fristen zu können.<br />
Es ist Fakt, dass <strong>der</strong> Zuwachs an<br />
Kenntnissen – gerade im naturwissenschaftlichen<br />
Bereich – und die<br />
permanente Notwendigkeit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellung<br />
auf neue Lebenssituationen<br />
die Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Lernprozesse<br />
erzw<strong>in</strong>gt.<br />
Tabelle 2: Übersicht über die Unterrichtsreihe im Leistungskurs 13 an <strong>der</strong> Freiherr-vom-Ste<strong>in</strong>-<br />
Schule <strong>in</strong> Rösrath.<br />
Overview of the sequence of lessons at the advanced level of grade 13.<br />
Elternschaft und die Kooperation mit<br />
e<strong>in</strong>em weiteren Gymnasium, das sich<br />
ebenfalls an <strong>der</strong> Präsentation beteiligte<br />
und e<strong>in</strong>e geson<strong>der</strong>te Ausstellung<br />
durch die Jahrgangsstufe 8 erstellte<br />
(MOCZARSKI, 2005).<br />
Im He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium bildete<br />
e<strong>in</strong> Präsentationsabend im<br />
Pädagogischen Zentrum den Abschluss<br />
des Projektes, an <strong>der</strong> auch die<br />
kooperierenden Schüler <strong>der</strong> 8. Klassen<br />
des Kaiser<strong>in</strong>-Theophanu-Gymnasi-<br />
ums, Köln-Kalk, teilnahmen Die Ausstellung<br />
aller von den Schülern erstellten<br />
Eisbärenwerke öffneten Eltern,<br />
Lehrern und Schülerschaft den Blick<br />
für die Probleme <strong>der</strong> Arktis und se<strong>in</strong>er<br />
Bewohner. Der Reisebericht <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong><br />
sowie e<strong>in</strong>e Podiumsdiskussion<br />
mit Schülern, die kontroverse Rollen<br />
zur Problematik <strong>der</strong> „Müllbären“ <strong>in</strong><br />
Churchill e<strong>in</strong>nahmen sowie Experten<br />
wie Frau Dr. Kolter, <strong>Zoo</strong> Köln, und<br />
Frau Graffius von <strong>der</strong> Zolltechnischen<br />
Lehr- und Prüfungsanstalt beleuchte-<br />
Wie unsere Zukunft gestaltet se<strong>in</strong> wird<br />
lässt sich nicht mit Sicherheit prognostizieren.<br />
Es ist aber Tatsache, dass ihre<br />
Gestalt von denen geprägt und entschieden<br />
wird, die heute die Schulen<br />
besuchen. Die Lehrenden von heute<br />
können nicht sicher se<strong>in</strong>, welche Verhaltensweisen<br />
und E<strong>in</strong>stellungen zukünftig<br />
relevant se<strong>in</strong> werden. Die<br />
anzustrebenden Ziele schulischer Bildung<br />
werden deshalb dar<strong>in</strong> liegen<br />
müssen, zu <strong>in</strong>formieren und Lernprozesse<br />
zu <strong>in</strong>itiieren. Im Beson<strong>der</strong>en<br />
muss als Erziehungsziel im Blick bleiben,<br />
Impulse zu setzen, sowie Selbstbestimmung,<br />
Eigenverantwortlichkeit<br />
und selbstständige Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit aktuellen Fragestellungen<br />
zu för<strong>der</strong>n. Dies werden unabd<strong>in</strong>gbare<br />
Kompetenzen für zukünftige<br />
Handlungsoptionen se<strong>in</strong>. Es s<strong>in</strong>d<br />
Weichen zu stellen für das weitere<br />
Zusammenleben auf <strong>der</strong> Erde. Es geht<br />
beim Schutz <strong>der</strong> Arktis und <strong>der</strong> Thematisierung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule nicht nur<br />
um die Rettung des Eisbären, <strong>der</strong> auf<br />
se<strong>in</strong>er Eisscholle sitzt. Wir können mit<br />
dem Eisbären beg<strong>in</strong>nen, denn, wenn er<br />
verschw<strong>in</strong>det, verschw<strong>in</strong>den auch die<br />
an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> des Ökosystems.<br />
192
Abb. 33: Eisbärengehege im Scand<strong>in</strong>avisk Dyrepark, Dänemark<br />
Polar bear exhibit <strong>in</strong> Scand<strong>in</strong>avisk Dyrepark, Denmark.<br />
(Foto: Kolter)<br />
Das Eis <strong>der</strong> Polkappen fungiert als<br />
Schutzschild <strong>der</strong> Erde, als Spiegel, <strong>der</strong><br />
das Sonnenlicht reflektiert und vor<br />
Überhitzung schützt. Es wird Jahrzehnte<br />
dauern, bis e<strong>in</strong> Teil des Packeisgürtels<br />
gerettet se<strong>in</strong> wird – wenn es<br />
gel<strong>in</strong>gt, den Prozess <strong>der</strong> globalen<br />
Erwärmung umzukehren.<br />
Vor allem die reichen Industriestaaten<br />
stehen dabei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflicht zum Handeln,<br />
e<strong>in</strong>er Kraftanstrengung, die im<br />
Interesse aller Menschen liegt. Es muss<br />
nach <strong>der</strong> Devise verfahren werden:<br />
„global Denken – lokal Handeln“.<br />
Beson<strong>der</strong>s den Jugendlichen s<strong>in</strong>d – als<br />
Entscheidungsträger von morgen –<br />
s<strong>in</strong>nstiftend die Zusammenhänge nahe<br />
zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Schwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vermittlung<br />
umwelterzieherischer Gedanken wird<br />
se<strong>in</strong>, den unmittelbaren und ganzheitlichen<br />
Ansatz zu för<strong>der</strong>n. Sicherlich ist<br />
die Chance e<strong>in</strong>es Aufenthaltes im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>er Forschungsreise sehr<br />
exklusiv und die Ausnahme, aber bei<br />
<strong>der</strong> Problematik „Klimawandel“ s<strong>in</strong>d<br />
auch <strong>in</strong> Deutschland Gespräche mit<br />
Experten denkbar. Auf Exkursionen<br />
werden auch hier Verän<strong>der</strong>ungen<br />
wahrnehmbar und erfahrbar, dadurch<br />
kann im Alltagsgeschehen sensibilisiert<br />
werden für den Umgang mit<br />
Ressourcen. Pädagogisch unredlich ist<br />
es jedoch, <strong>der</strong> nachwachsenden Generation<br />
vorzuschreiben, wie sie ihr<br />
Leben gestalten soll, ohne selbst von<br />
Entscheidungsträgern, öffentlichen<br />
E<strong>in</strong>richtungen, Ausbildungsstätten<br />
wie Schulen o<strong>der</strong> außerschulischen<br />
Lernorten das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />
im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Agenda 21 vorgelebt<br />
zu bekommen.<br />
Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Zoo</strong>logischen Gärten,<br />
die die orig<strong>in</strong>ale Begegnung und den<br />
multisensorischen Zugang zu Tieren<br />
verschiedenster Lebensräume ermöglichen,<br />
liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> verstärkten Präsentation<br />
und Aufklärung über die aktuelle<br />
Situation im Freiland. Der <strong>Zoo</strong><br />
stellt e<strong>in</strong>en Erlebnisraum dar, <strong>in</strong> dem<br />
<strong>der</strong> Besucher auf Entdeckungsreise<br />
geht, bei <strong>der</strong> Beobachtung zum Nachdenken<br />
angeregt wird und <strong>in</strong> Ruhe se<strong>in</strong>en<br />
Überlegungen nachspüren kann –<br />
ohne durch hektischen Aktionismus<br />
Abb. 34: „Bears on Broadway“ <strong>in</strong> W<strong>in</strong>nipeg/Manitoba.<br />
Verschiedene, von Künstlern<br />
geschaffene Bärenskulpturen s<strong>in</strong>d an e<strong>in</strong>er<br />
Hauptstraße <strong>in</strong> W<strong>in</strong>nipeg aufgestellt.<br />
“Bears on Broadway”<strong>in</strong>W<strong>in</strong>nipeg/Manitoba.<br />
(Foto: Schiedges)<br />
193
und vor<strong>der</strong>gründige „Eventkultur“<br />
manipuliert zu werden. Auch im <strong>Zoo</strong>logischen<br />
Garten <strong>der</strong> Zukunft, <strong>der</strong> den<br />
Luxus besitzt, Tiere als Botschafter<br />
beherbergen zu dürfen (s. Abb. 33: Eisbär<br />
<strong>Zoo</strong>), bleibt die Bildungsaufgabe<br />
oberste Pflicht und stellt neben <strong>der</strong><br />
Erforschung die Legitimation für die<br />
Haltung bedrohter Tierarten dar.<br />
<strong>Begegnungen</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en <strong>Art</strong> wie<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tundra, Augenblicke des Staunens<br />
können auch im <strong>Zoo</strong> Chancen<br />
für beson<strong>der</strong>e Momente bieten und<br />
Spuren im Gedächtnis h<strong>in</strong>terlassen.<br />
Die E<strong>in</strong>zigartigkeit <strong>der</strong> evolutiven<br />
Idee des Eisbären darf nicht alle<strong>in</strong> als<br />
Plüschtier, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kunst (Abb. 34), <strong>der</strong><br />
Werbung, o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Archiven wach<br />
gehalten werden.<br />
Die orig<strong>in</strong>ale Begegnung, die <strong>in</strong> <strong>Zoo</strong>logischen<br />
Gärten noch möglich ist, <strong>der</strong><br />
emotionale Zugang und das Erleben<br />
mit allen S<strong>in</strong>nen öffnen für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />
Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit den Phänomenen<br />
<strong>der</strong> Natur. Diese Momente<br />
können <strong>der</strong> Schlüssel se<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>en<br />
Neuanfang, für Engagement und E<strong>in</strong>-<br />
satz im Natur- und <strong>Art</strong>enschutz, für<br />
die Bewahrung <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong><br />
Lebensräume wie <strong>der</strong> Arktis und se<strong>in</strong>es<br />
Botschafters, des Eisbären.<br />
Dabei s<strong>in</strong>d Tiergärten alle<strong>in</strong> „Türöffner“<br />
für die Welt draußen. Sie s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong><br />
Ersatz, ke<strong>in</strong> Alibi, ke<strong>in</strong>e Arche Noah<br />
vor <strong>der</strong> S<strong>in</strong>tflut und ke<strong>in</strong> Museum zur<br />
Bewahrung von Kulturgütern. Sie legitimieren<br />
die Wissensgesellschaft nicht<br />
all ihre Aktivitäten auf wirtschaftliches<br />
Wachstum auszurichten und die<br />
Erde <strong>in</strong> ihrer Vielfalt zu gefährden.<br />
Abb. 35: Arktis ohne Eis – im Jahre 2050?<br />
Arctic without arctic ice – <strong>in</strong> 2050?<br />
(Quelle: ACIA; Assessment: Impacts of a warm<strong>in</strong>g Arctic, Reykjavik, 2004, verän<strong>der</strong>t)<br />
194
„Die Eisbären s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> Zeichen für<br />
uns Menschen, aber wir müssen es<br />
wahrnehmen und nicht e<strong>in</strong>fach leichtfertig<br />
übergehen, sonst könnte das<br />
Ende <strong>der</strong> Menschheit durch unsere<br />
eigene Bl<strong>in</strong>dheit besiegelt se<strong>in</strong>.<br />
Ich möchte, dass man den Eisbären<br />
nicht nur als e<strong>in</strong> Tier mit Problemen<br />
betrachtet, dass <strong>in</strong> weiter Ferne lebt,<br />
son<strong>der</strong>n als e<strong>in</strong>es, welches uns unsere<br />
zukünftigen Probleme aufzeigt.“<br />
Meike Bilste<strong>in</strong>, 2005, Auszug aus <strong>der</strong><br />
Facharbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 12:<br />
Eisbären <strong>in</strong> Kanada.<br />
Danksagung<br />
E<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>er Dank gilt <strong>der</strong><br />
Organisation Polar Bears International<br />
(PBI), die mir den Aufenthalt an<br />
<strong>der</strong> Hudson Bay ermöglichte. Speziell<br />
danke ich Carolyn und Robert Buchanan<br />
für ihre Gastfreundschaft und die<br />
Bestärkung „to make the difference“.<br />
Die Realisation des Projektes wäre<br />
ohne die Unterstützung und tatkräftige<br />
Mitgestaltung <strong>der</strong> Schulleitungen sowie<br />
<strong>der</strong> Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen <strong>der</strong><br />
beteiligten Schulen nicht möglich<br />
gewesen – dafür me<strong>in</strong> herzlicher<br />
Dank! Sie haben trotz vielfältiger<br />
zusätzlicher Belastungen den Eisbär<br />
und die Arktis fest <strong>in</strong> den Herzen und<br />
Köpfen <strong>der</strong> Jugendlichen verankert.<br />
Me<strong>in</strong>en Kolleg<strong>in</strong>nen Frau Berger, Frau<br />
Koch-Bilste<strong>in</strong> und Frau Steffens<br />
am He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium <strong>in</strong><br />
Köln-Ostheim danke ich sehr für die<br />
gute Zusammenarbeit und die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Thematik mit unterschiedlichsten<br />
Lerngruppen sowie für die<br />
kreative Ausgestaltung des Präsentationsabends.<br />
Im Beson<strong>der</strong>en bedanke ich mich bei<br />
Frau Burger und Frau Verroul (Freiherr-vom-Ste<strong>in</strong>-Schule,<br />
Rösrath) für<br />
die tatkräftige Unterstützung und die<br />
enge Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>Zoo</strong>schule.<br />
Schließlich gilt me<strong>in</strong> Dank auch den<br />
ehemaligen Referendar<strong>in</strong>nen und Referendaren<br />
des Biologiefachsem<strong>in</strong>ars im<br />
Studiensem<strong>in</strong>ar Leverkusen, Frau<br />
Christott, Herr Moczarski (2004) und<br />
Herr Sadler (2005), die sich mutig den<br />
<strong>in</strong>novativen Herausfor<strong>der</strong>ungen des<br />
„Polar Bear Projectes“im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Staatsexamensarbeit gestellt haben.<br />
Im großen Kreislauf <strong>der</strong> Natur ist<br />
Ende gleich Anfang. Dieser Logik<br />
zufolge beg<strong>in</strong>nt e<strong>in</strong>e Danksagung<br />
eigentlich so richtig mit dem Ende.<br />
Schließlich wäre dies alles nicht<br />
möglich gewesen ohne den Aufbau<br />
<strong>der</strong> <strong>Zoo</strong>pädagogik im <strong>Zoo</strong>logischen<br />
Garten Köln. So möchte ich an dieser<br />
Stelle Herrn Prof. Dr. G. Nogge herzlich<br />
danken für die För<strong>der</strong>ung und<br />
Unterstützung zahlreicher <strong>in</strong>novativer<br />
Projekte im Rahmen des Bildungsauftrages<br />
des <strong>Zoo</strong>logischen Gartens<br />
Köln.<br />
Zusammenfassung<br />
Der globale Klimawandel wirkt sich<br />
beson<strong>der</strong>s gravierend im empf<strong>in</strong>dlichen<br />
Lebensraum Arktis aus. Gewaltige<br />
Treibgasemissionen bewirken e<strong>in</strong>e<br />
Schädigung <strong>der</strong> Ozonschicht. Der<br />
Anteil an UV-Strahlung, <strong>der</strong> die<br />
Bodenoberfläche erreicht, nimmt zu.<br />
Die Eisbedeckung ist <strong>in</strong> den letzten 30<br />
Jahren bereits um 8% geschrumpft –<br />
e<strong>in</strong>e Fläche von circa e<strong>in</strong>er Million<br />
Quadratkilometer. Dies ist beson<strong>der</strong>s<br />
mit katastrophalen Folgen für die<br />
empf<strong>in</strong>dlichen Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />
verbunden. Die Population <strong>der</strong> Eisbären<br />
(Ursus maritimus) an <strong>der</strong> westlichen<br />
Hudson Bay bildet e<strong>in</strong>en sensiblen<br />
Indikator für klimatische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
und eignet sich beson<strong>der</strong>s<br />
gut für Studienzwecke, da sich die<br />
Tiere im Herbst um die Stadt<br />
Churchill versammeln. Die Organisation<br />
PBI ermöglichte 2004 und 2005<br />
jeweils e<strong>in</strong>er Schüler<strong>in</strong> aus dem Kölner<br />
Raum den Aufenthalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
„Adventure Learn<strong>in</strong>g Camp“ an <strong>der</strong><br />
Hudson Bay. Sie wurden zu „Botschafter<strong>in</strong>nen<br />
des Nordens“ ausgebildet<br />
und stellten ihre Tagebuche<strong>in</strong>tragungen<br />
<strong>in</strong>s Internet. Gleichzeitig wurden<br />
an den Schulen im Kölner Raum<br />
Projekte zum Thema „Eisbär“ und<br />
„Arktis – e<strong>in</strong> bedrohter Lebensraum“<br />
<strong>in</strong> vielen Jahrgangsstufen handlungsorientiert<br />
durchgeführt.<br />
Die enge Verzahnung zwischen<br />
Schulen, außerschulischen Lernorten<br />
und im Naturschutz <strong>in</strong>volvierten<br />
Organisationen wird auch zukünftig<br />
Perspektiven für e<strong>in</strong>e Umwelterziehung<br />
durch vernetzbares Wissen<br />
eröffnen, die die Jugendlichen von<br />
heute als Entscheidungsträger von<br />
morgen <strong>in</strong> die Lage versetzt, Weichen<br />
zu stellen für e<strong>in</strong> Zusammenleben im<br />
S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Agenda 21.<br />
Abstract<br />
The global climate change affects the<br />
sensitive ecosystem of the high mar<strong>in</strong>e<br />
arctic <strong>in</strong> particular ways. UV radiation,<br />
reach<strong>in</strong>g the surface of the earth is<br />
<strong>in</strong>creas<strong>in</strong>g because the ozone layer<br />
is damaged by huge amounts of<br />
greenhouse gases. The ice cover has<br />
already decreased by 8% dur<strong>in</strong>g the<br />
last 30 years – totall<strong>in</strong>g an area of one<br />
million square kilometers. The consequences<br />
for the biodiversity are<br />
disastrous.<br />
As the polar bear depend sea ice and<br />
here on the most productive land fast<br />
areas, the species can be regarded as an<br />
<strong>in</strong>dicator for changes <strong>in</strong> sea ice cover.<br />
This is likely to occur earliest <strong>in</strong> southern<br />
parts of its annual distribution,<br />
like <strong>in</strong> the Western Hudson Bay,<br />
where one of the best studied polar<br />
bear populations is liv<strong>in</strong>g. In autumn<br />
polar bears are easy to observe and to<br />
study near the town of Churchill.<br />
Here they gather <strong>in</strong> large numbers<br />
along the coast.<br />
Polar Bears International (PBI), a<br />
conservation NGO with particular<br />
focus polar bears and their habitat,<br />
has organized the “Adventure<br />
Learn<strong>in</strong>g Camp” <strong>in</strong> Churchill. The<br />
organisation supported the participation<br />
of a high school student<br />
from the Cologne region <strong>in</strong> 2004 and<br />
2005. Dur<strong>in</strong>g the camp the students<br />
from four nations were tra<strong>in</strong>ed to<br />
act as “ambassadors for the northern<br />
arctic”. Each of them posted daily<br />
notes on their experiences and impressions<br />
to the PBI website. At<br />
the same time the topics “polar bears”<br />
and “threats to the arctic mar<strong>in</strong>e<br />
ecosystem” were <strong>in</strong>troduced <strong>in</strong>to<br />
lessons and were subjects for<br />
different classes of all ages <strong>in</strong> several<br />
schools of the Cologne region. The<br />
goal was to <strong>in</strong>itiate actions towards<br />
conservation.<br />
Close l<strong>in</strong>kages between schools, extracurricular<br />
educational <strong>in</strong>stitutions<br />
like zoos and conservation oriented<br />
organisations offer new perspectives<br />
for conservation education. The<br />
knowledge and experience ga<strong>in</strong>ed<br />
dur<strong>in</strong>g activities like the ones<br />
described should enable young<br />
people, who might become future<br />
lea<strong>der</strong>s, to make decisions which are<br />
crucial for the k<strong>in</strong>d of cooperation and<br />
coexistence, as def<strong>in</strong>ed by agenda 21.<br />
195
Literatur:<br />
ACIA Arctic Climate Impact Assessment;<br />
International Scientific Symposium, Reykjavik,<br />
Iceland (2004).<br />
BURKHARD, M.: „Was kann <strong>der</strong> Eisbär<br />
denn dafür…“.<br />
PCB – Von <strong>der</strong> perfekten Substanz zum<br />
Umweltgift, Arbeitsbuch für den Unterricht<br />
an <strong>der</strong> Sekundarstufe I und II, Verlag<br />
Pestalozzianum an <strong>der</strong> Pädagogischen<br />
Hochschule Zürich (2003).<br />
CHRISTOTT, J.: Polar Bear Project – e<strong>in</strong>e<br />
Kooperation zwischen PBI (Kanada), <strong>Zoo</strong><br />
Köln und dem He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium<br />
Köln-Ostheim. Möglichkeiten und Grenzen<br />
alternativer Lehr- und Lernformen <strong>in</strong> Klasse<br />
5, 2. Staatsexamensarbeit, Studiensem<strong>in</strong>ar<br />
Leverkusen (2005).<br />
HASSOL, S.: „Impacts of a warm<strong>in</strong>g arctic“<br />
Cambridge university Press (2004), zu beziehen<br />
über PBI.<br />
MOCZARSKI, S.: Planung und Durchführung<br />
e<strong>in</strong>es Projektes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klassenstufe 8 <strong>der</strong><br />
Kaiser<strong>in</strong>-Theophanu-Schule unter beson<strong>der</strong>er<br />
Berücksichtigung des Aspektes „Schüler<br />
als Experten“ im Rahmen e<strong>in</strong>er Ausstellungspräsentation,<br />
2. Staatsexamensarbeit, Studiensem<strong>in</strong>ar<br />
Leverkusen (2005).<br />
SADLER, A.: Kritische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit <strong>der</strong> Methode des E<strong>in</strong>satzes e<strong>in</strong>er Schüler<strong>in</strong><br />
als Expert<strong>in</strong> im Rahmen des Kurshalbjahres<br />
„Ökologie“ <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 13, 2.<br />
Staatsexamensarbeit, Studiensem<strong>in</strong>ar Leverkusen<br />
(21.11.2006).<br />
SPÖRHASE-EICHMANN, U. & W. RUP-<br />
PERT: Biologie-Didaktik, Cornelsen Verlag<br />
(2004).<br />
Internet:<br />
http://www.polarbears<strong>in</strong>ternational.org<br />
l<strong>in</strong>k to: Adventure Learn<strong>in</strong>g program /<br />
Science Lea<strong>der</strong>ship Camp<br />
(Stand: 20.11.2006)<br />
http://www.ngm.com/polarbearcam<br />
(Stand: 18.11.2006)<br />
http://www.mehr<strong>in</strong>fo.de/eisbaer<br />
erstellt durch LK 12 He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-<br />
Gymnasium Köln-Ostheim (2004)<br />
(Stand: 15.11.2006)<br />
http://www.acia.uaf.edu<br />
Arctic Climate Impact Assessment<br />
(Stand: 22. 11.2006)<br />
http://www. espere.de<br />
Environmental Science Published for<br />
Everybody Round the Earth<br />
http://www.sternreview.org.uk<br />
Sir Nicholas Stern: Analyse zu den<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen des<br />
Klimawandels (Stand: 15.11.2006)<br />
http://www.bmu.de/pressemitteilungen<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit,<br />
Informationen zum Klimaschutz<br />
(Stand: 15.11.2006)<br />
Materialien für den Unterricht:<br />
KLEESATTEL, W.: „Überleben <strong>in</strong> Eis,<br />
Wüste und Tiefsee“. Wissenschaftliche<br />
Buchgesellschaft, Darmstadt (1999).<br />
ROSING, N.: Im Reich des Polarbären.<br />
Tecklenborg Verlag (2003).<br />
Fachzeitschriften und<br />
Ausstellungskataloge<br />
„Arktis – Antarktis“ Katalog zur Ausstellung<br />
1997, Kunst- und Ausstellungshalle <strong>der</strong><br />
Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn.<br />
Bund-Län<strong>der</strong>-Kommisssion: Bildung für<br />
e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung, Heft 72<br />
(1999).<br />
„Extreme Lebensräume“, Unterricht Biologie<br />
304, Friedrich Verlag (Mai 2005).<br />
KEATING, M.: Agenda für e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Entwicklung Centre for our common future<br />
(1995).<br />
Polarregionen, Praxis Geographie, Westermann<br />
Verlag (10/2003).<br />
„Überleben <strong>in</strong> Eiseskälte“, Materialien für<br />
den fachübergreifenden NW-Unterricht,<br />
Forum Eltern und Schule, Huckar<strong>der</strong> Str. 12;<br />
D-44147 Dortmund, Tel: 0231/148011, Fax:<br />
0231/147942.<br />
Umweltpolitik: Umweltbewusstse<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland 2002 – Ergebnis e<strong>in</strong>er repräsentativen<br />
Bevölkerungsumfrage, Umwelt<br />
Bundes Amt, Berl<strong>in</strong>.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasser<strong>in</strong>:<br />
Dr. Irene Schiedges<br />
<strong>Zoo</strong>schule Köln<br />
Riehler Straße 173<br />
D-50735 Köln<br />
zooschule@zoo-koeln.de<br />
Studiensem<strong>in</strong>ar Leverkusen<br />
Brückenstraße 10-12<br />
D-51379 Leverkusen<br />
i.schiedges@studiensem<strong>in</strong>ar-leverkusen.de<br />
Wenn Sie die Projekte von PBI unterstützen<br />
möchten, so f<strong>in</strong>den Sie alle notwendigen<br />
Informationen auf <strong>der</strong> Website von PBI.<br />
http://www.polarbears<strong>in</strong>ternational.org<br />
196