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Broschüre "Kompetenznetze in der Medizin" - BMBF

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www.kompetenznetz-schizophrenie.de<br />

E<strong>in</strong> Netz für den Menschen<br />

Durch gezielte Forschungsprojekte des<br />

<strong>Kompetenznetze</strong>s Schizophrenie sollen<br />

■ Krankheitsanzeichen e<strong>in</strong>er Schizophrenie<br />

frühzeitig erkannt und behandelt,<br />

■ vorhandene Therapiemöglichkeiten<br />

optimal genutzt und weiterentwickelt,<br />

■ chronische Krankheitsverläufe vermieden,<br />

■ Behandlungsprozesse durch Qualitätsmanagement<br />

und Wissenstransfer optimiert sowie<br />

■ Stigma und Diskrim<strong>in</strong>ierung abgebaut<br />

werden.<br />

Die enge Kooperation zwischen Forschung und<br />

Versorgungse<strong>in</strong>richtungen gewährleistet, dass<br />

neueste wissenschaftliche Erkenntnisse für die<br />

Patientenversorgung zugänglich gemacht werden.<br />

Effiziente Kommunikationsstrukturen zwischen<br />

Forschung, Versorgung, Betroffenen und<br />

Öffentlichkeit sowie Fachgesellschaften, Verbänden<br />

und weiteren Organisationen im Gesundheitswesen<br />

stellen den Wissenstransfer <strong>in</strong> alle<br />

Richtungen sicher.<br />

KONTAKT<br />

«<br />

Kompetenznetz Schizophrenie<br />

Prof. Dr. W. Gaebel (Sprecher)<br />

Dr. W. Wölwer (Leiter Netzwerkzentrale)<br />

Netzwerkzentrale<br />

Kl<strong>in</strong>ik und Polikl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie <strong>der</strong> He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-<br />

Universität Düsseldorf<br />

Rhe<strong>in</strong>ische Kl<strong>in</strong>iken Düsseldorf<br />

Bergische Landstraße 2<br />

40629 Düsseldorf<br />

Tel: 02 11 / 9 22 - 27 70<br />

Fax: 02 11 / 9 22 - 27 80<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@kompetenznetz-schizophrenie.de<br />

Fortschritte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Früherkennung<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie <strong>der</strong> Schizophrenie<br />

Schizophrenie ist e<strong>in</strong>e schwere psychische<br />

Erkrankung, an <strong>der</strong> weltweit rund e<strong>in</strong> Prozent<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal<br />

<strong>in</strong> ihrem Leben erkrankt. Nicht selten nimmt<br />

die Krankheit e<strong>in</strong>en chronischen Verlauf<br />

und führt zu schweren Belastungen für die<br />

Betroffenen und ihre Angehörigen. Die<br />

direkten und <strong>in</strong>direkten Kosten <strong>in</strong> Deutschland<br />

werden auf rund 3,5 Milliarden Euro<br />

pro Jahr geschätzt.<br />

Durch e<strong>in</strong>e optimale Nutzung <strong>der</strong> verfügbaren<br />

medikamentösen und psychotherapeutischen<br />

Behandlungsmöglichkeiten und<br />

unterstützt durch psychosoziale Angebote<br />

können <strong>in</strong> 70 Prozent <strong>der</strong> Erkrankungsfälle<br />

die Symptome reduziert und Rückfälle verr<strong>in</strong>gert<br />

werden. Die Schizophrenie-Therapie<br />

wäre jedoch erfolgreicher, wenn die Symptome,<br />

die e<strong>in</strong>er Erkrankung zum Teil bis<br />

zu mehreren Jahren vorausgehen, frühzeitig<br />

erkannt und die Behandlungsstrategien<br />

an Qualitätskriterien guter mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Praxis (Leitl<strong>in</strong>ien) orientiert wären. Hier<br />

setzen die Projekte des <strong>Kompetenznetze</strong>s<br />

Schizophrenie an:<br />

■ Bundesweit s<strong>in</strong>d erstmals vier Früherkennungszentren<br />

e<strong>in</strong>gerichtet worden,<br />

um mögliche Krankheitsanzeichen frühzeitig<br />

diagnostisch abklären und gegebenenfalls<br />

e<strong>in</strong>e patientengerechte Behandlung<br />

e<strong>in</strong>leiten zu können. Lokale Netzwerke<br />

aus Kl<strong>in</strong>iken, Hausarztpraxen, Beratungsstellen<br />

und Schulen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e spezielle<br />

Checkliste mit möglichen Krankheitsanzeichen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wird, unterstützen<br />

die Früherkennung.<br />

■ Für die Behandlung ersterkrankter Patienten<br />

wurde e<strong>in</strong> spezielles Psychotherapiemanual<br />

entwickelt. Zudem zeigen<br />

erste Ergebnisse e<strong>in</strong>er noch laufenden<br />

pharmakologischen Vergleichsstudie, dass<br />

auch nebenwirkungsärmere Niedrigdosierungsstrategien<br />

zur deutlichen Reduktion<br />

<strong>der</strong> Symptomatik führen.<br />

■ Qualitätsmanagementprogramme <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

ambulanten und stationären Versorgung<br />

schizophren Kranker zeigen, dass <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>satz von Qualitätssicherungsstrategien<br />

(Benchmark<strong>in</strong>g, Leitl<strong>in</strong>ienorientierung) zur<br />

deutlichen Verbesserung im Outcome<br />

beiträgt. In diesem Kontext wurde e<strong>in</strong>e<br />

spezielle leitl<strong>in</strong>ienbasierte Dokumentationssoftware<br />

für den ambulanten Bereich entwickelt,<br />

die <strong>in</strong> Kooperation mit den Berufsverbänden<br />

<strong>der</strong> Nervenärzte, Neurologen<br />

und Psychiater sowie mit an<strong>der</strong>en neuropsychiatrischen<br />

<strong>Kompetenznetze</strong>n für<br />

<strong>der</strong>en Krankheitsbil<strong>der</strong> erweitert und <strong>in</strong><br />

die Rout<strong>in</strong>eversorgung <strong>in</strong>tegriert werden<br />

soll.<br />

■ Für bislang therapeutisch kaum zugängliche<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> so genannten<br />

„sozialen Kognitionen“ wie <strong>der</strong> emotionalen<br />

Wahrnehmung wurden neue Therapiestrategien<br />

entwickelt, die zu e<strong>in</strong>er Verbesserung<br />

<strong>der</strong> sozialen Funktionsfähigkeit<br />

beitragen können.<br />

■ Um weiteren Aufschluss über Krankheitsursachen<br />

und verlaufsmodulierende<br />

biologische Faktoren zu gew<strong>in</strong>nen, gehen<br />

Forscher im Kompetenznetz Schizophrenie<br />

begleitend zu den Therapie- und Verlaufsstudien<br />

hirnbiologischen Grundlagenfragestellungen<br />

nach und bauen e<strong>in</strong>e Genbank<br />

auf.<br />

Trotz therapeutischer Fortschritte, die<br />

die Chance auf e<strong>in</strong> relativ normales Alltagsleben<br />

erhöhen, erleben die Betroffenen<br />

häufig soziale Diskrim<strong>in</strong>ierung. Die Umsetzung<br />

des weltweiten Antistigma-Programms<br />

„Open the doors“ <strong>in</strong> Deutschland<br />

lässt jedoch erkennen, dass durch die<br />

För<strong>der</strong>ung von Kontakten mit Betroffenen<br />

und die Durchführung von Informationsveranstaltungen<br />

Vorurteile abgebaut werden<br />

können.<br />

E<strong>in</strong>malige Episode danach ke<strong>in</strong>e soziale Bee<strong>in</strong>trächtigung (vollständige Remission)<br />

Mehrere Episoden ohne Bee<strong>in</strong>trächtigung im Intervall (episodisch remittierend)<br />

Soziale Bee<strong>in</strong>trächtigung nach <strong>der</strong> ersten Episode (stabiles Residuum)<br />

Zunahme <strong>der</strong> soziale Bee<strong>in</strong>trächtigung nach je<strong>der</strong> Episode (zunehmendes Residuum)<br />

Typische Krankheitsverläufe schizophrener Psychosen<br />

22 %<br />

35 %<br />

8 %<br />

22 %<br />

8

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