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sichtbarer Linktext - Kreis Wesel

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Quadratzentimeter. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie können digitale<br />

Aufnahmen machen und diese in eine Software eingeben. Mit diesem Programm können Sie<br />

durch Anklicken des Wundrandes automatisch die Wundfläche errechnen. Sollte dieses<br />

System in Ihrer Einrichtung noch nicht vorhanden sein, dann können Sie eine andere<br />

einfachere Form wählen. Viele Hersteller der Wundauflagen benutzen bei den<br />

Wundverpackungen eine Seite, die enthält ein Gitter - wie ein Rechengitter. In der Regel ist<br />

ein Kästchen ein Quadratzentimeter. Sie halten diese sterile Fläche über die Wunde und<br />

malen mit einem Filzstift die Wundränder nach. Danach zählen Sie die in der Abzeichnung<br />

liegenden Kästchen und haben dann die Fläche in Quadratzentimetern. Dieses Prozedere<br />

wird nicht jeden Tag, sondern ca. alle 2 Wochen je nach Wundheilungsgeschwindigkeit<br />

durchgeführt. Dies ist bei einer chronischen Wunde durchaus ausreichend.<br />

Bei der Angabe des Stadiums tun wir uns schwer. In vielen wissenschaftlichen Studien<br />

verwenden wir die Stadieneinteilung nicht mehr, weil sie sehr häufig fehlerhaft ist. Die<br />

Stadieneinteilung ist für die Therapie zunächst nicht relevant. Dennoch werden Sie in<br />

gerichtlichen Prozessen die Stadieneinteilung immer angeben müssen. In gerichtlichen<br />

Prozessen werden Sie Gutachter aus dem ärztlichen Bereich haben, die als sofort fragen<br />

werden: „Dekubitus? Welches Stadium denn?“<br />

Daher empfehle ich Ihnen die Stadieneinteilung 1 – 4 nach Shea. Die werden Sie mit<br />

Sicherheit alle kennen. Die Einteilung der Tiefe kommt nur dann in Frage, wenn es sich um<br />

eine Wunde handelt, die oben eine kleine Öffnung hat und unten einen großen Krater, der<br />

durch sogenannte Scherkräfte entsteht. Wird dieser Krater größer, so ist das immer ein<br />

Zeichen, dass die Druckentlastung nicht ausreichend ist.<br />

Die Größe des Kraters kann man bestimmen, indem man diese Höhle auslitert, d. h. mit<br />

einer Flüssigkeit füllt. Es wird die Menge der eingefüllten Flüssigkeit angegeben. Bei offenen<br />

Geschwüren ist das verständlicherweise nicht möglich und nicht notwendig. Diese Messung<br />

sollte ca. alle 2 Wochen vorgenommen werden. Wichtig: Die eingefüllte Flüssigkeit, z.B.<br />

Ringerlösung, Kochsalzlösung, sollte angewärmt werden. Wir wissen seit einiger Zeit, dass<br />

die Temperierung der Wunde eine ganz beachtliche Rolle im Wundheilungsprozess spielt.<br />

Wenn Sie die Wunde mit der kalten Lösung täglich spülen, dann verhindern Sie die<br />

Wundheilung nachhaltig, nämlich bis zu 14 Stunden lang. Daher empfiehlt es sich die<br />

Wundspülflüssigkeit in einem warmen Wasserbad vorher kurz anzuwärmen. Bereiten Sie in<br />

der Zwischenzeit die anderen Materialien vor.<br />

4. Wundbeschreibung<br />

Wie wird die Wunde selber beschrieben? Zunächst wird die Farbe beschrieben. Dazu kann<br />

man die Einteilung der Uhr - das Zifferblatt - nutzen. Wenn einzelne Regionen der Wunde<br />

anders aussehen als andere, dann kann mit Hilfe des Zifferblatts die Wunde wie folgt<br />

beschrieben werden: Von 3 bis 4 Uhr handelt es sich um eine schwarze, trockene Nekrose.<br />

Die Lokaltherapie ist davon abhängig, dass bei der Wunde zwei Dinge angegeben sind:<br />

Einmal die Menge des Sekretes: hiervon hängt vor allem die richtige Wundauflage ab. Des<br />

weiteren die Aufzeichnung, ob Beläge vorhanden sind oder nicht, z. B. Nekrose, Fibrin.<br />

5. Beschreibung des Wundrandes<br />

Die Beschreibung des Wundrandes sollte aussagen, ob er gerötet, geschwollen und<br />

schmerzhaft ist. Wenn diese drei Punkte gleichzeitig vorhanden sein sollten, ist das ein<br />

Anzeichen einer Infektion. Dann ist es sicherlich die Aufgabe des Arztes bzw. der Ärztin, sich<br />

hier entsprechend diagnostisch und therapeutisch um den Patienten bzw. die Patientin zu<br />

kümmern. Diese Wundbeschreibung hat freilich eine andere Aussagequalität als wenn in der<br />

Dokumentation steht: Wundrand gut durchblutet. Diese Aussage würde vom Erkennen her in<br />

eine falsche Richtung driften.<br />

In diesen 5 Punkten ist der Geruch des Wundsekretes nicht enthalten.<br />

Zum einen, weil er sehr unspezifisch ist. Sie alle wissen, wenn Sie Hydrokolloide benutzen,<br />

dass das immer riecht. Zum anderen ist die Beurteilung des Wundgeruches sehr schwierig,<br />

weil sie sehr subjektiv ist. Der Wundgeruch sollte nur dann benannt werden, wenn er

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