Informationen - Hamburger Koordinationsstelle für Wohn-Pflege ...
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Geht die Rechnung auf?<br />
Zwischen Eingliederungshilfe und<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit<br />
Fachtag zur Finanzierung innovativer <strong>Wohn</strong>-<br />
<strong>Pflege</strong>formen<br />
Judith Hoffmann<br />
Hamburg, 27.06.2011
<strong>Wohn</strong>gemeinschaft Südring – einige Eckpunkte<br />
• Auf der Basis der UN Konvention<br />
wohnen und leben Senioren mit<br />
Behinderung so wie es für andere<br />
Menschen üblich ist.<br />
• In der <strong>Wohn</strong>gemeinschaft leben 8<br />
Menschen mit Behinderung und<br />
dementieller Erkrankung in<br />
unterschiedlichen Demenzphasen.<br />
• Neben den Leistungen der<br />
Eingliederungshilfe werden auch<br />
Leistungen der <strong>Pflege</strong>versicherung<br />
erschlossen.<br />
• Durch Schließen einer<br />
Versorgungslücke wird das<br />
Wahlrecht zwischen ambulanter<br />
und stationärer<br />
Unterstützungsform ermöglicht.<br />
• Mit Unterstützung von<br />
Angehörigen, rechtlichen<br />
Betreuern und <strong>Wohn</strong>paten erleben<br />
sie bei großer<br />
Versorgungssicherheit gleichzeitig<br />
ein hohes Maß an<br />
Selbstbestimmung.<br />
• <strong>Pflege</strong>dienst und<br />
Eingliederungshilfedienst sind frei<br />
gewählt.<br />
2
Auftretenshäufigkeit von Demenz im Vergleich<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
40 - 49 50 - 59 60 - 69 70 - 79 80 - 89 90 - 99 100 +<br />
DS Frauen und Männer<br />
NB Frauen<br />
NB Männer<br />
Quellen: Basis: GKV 2002; Hochrechnung: Roscktocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels; Havemann,<br />
Stöppler 2004<br />
3
Teilhabe bis zum Tod<br />
4
Bewertung des Projektes unter 3 Gesichtspunkten<br />
Fachlich<br />
angemessen?<br />
Wirtschaftlich<br />
Erfolgreich?<br />
Gesellschaftspolitisch<br />
tragfähig?<br />
5
Fachlich angemessen?<br />
‣ Qualitätsvolle Pädagogik und professionelle <strong>Pflege</strong><br />
‣ Zugang zur Behandlungspflege<br />
‣ Rund-um-die-Uhr Assistenz und/oder Aufsicht<br />
‣ Gemeinschaftliche Aktivitäten (bekocht werden, Musik hören)<br />
‣ Einzelaktivitäten (persönliche Zuwendung)<br />
‣ Heterogene Zusammensetzung der Gruppe (8 Personen)<br />
‣ gute Unterstützung durch <strong>Wohn</strong>paten und Angehörige<br />
6
Typische Verlaufsform der Bedarfe<br />
Bedarfsgruppe EGH<br />
5<br />
4<br />
BG EGH<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Ohne Demenz 1. Phase 2. Phase 3. Phase<br />
<strong>Pflege</strong>stufe<br />
4<br />
<strong>Pflege</strong>stufe<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Ohne Demenz 1. Phase 2. Phase 3. Phase<br />
7
Wirtschaftlich erfolgreich?<br />
Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein braucht es mindestens<br />
‣ eine Gruppengröße von 8 Personen<br />
‣ einen Bedarfsgruppendurchschnitt von 3,75 (incl. Hilfe zur<br />
<strong>Pflege</strong>)<br />
‣ durchschnittlich die <strong>Pflege</strong>stufe 2 (derzeit nicht erreicht)<br />
‣ eine geregelte Finanzierung für die Moderation/Begleitung der<br />
Angehörigen- und <strong>Wohn</strong>patengruppe<br />
Eine Verbesserung des Leistungsumfanges ist durch<br />
<strong>Pflege</strong>leistungsergänzung zu erzielen<br />
8
Wirtschaftlich erfolgreich ….?<br />
In der Anlaufphase ist ein wirtschaftlicher Erfolg nicht gegeben.<br />
Insgesamt gibt es ein hohes Risiko durch starke<br />
Bedarfsschwankungen; dies wäre beherrschbar durch die<br />
Einbindung in ein größeres System (z. B. eine Hausgemeinschaft)<br />
9
Leistungen WG Südring<br />
• Ambulante Assistenz<br />
für Menschen mit Demenz <strong>Pflege</strong>sach- PflegLeG Häusliche<br />
leistung<br />
Krankenpfl.<br />
Eingliederungshilfe<br />
§ 54<br />
SGB XII<br />
Hilfe zur<br />
<strong>Pflege</strong><br />
§ 61<br />
SGB XII<br />
§ 36<br />
SGB XI<br />
§ 45 b<br />
SGB<br />
XI<br />
§ 27<br />
SGB V<br />
•▬▬▬▬<br />
•▬▬▬▬<br />
•▬▬▬▬<br />
Sozialhilfeträger<br />
<strong>Pflege</strong>kasse<br />
Krankenkasse<br />
10
… und wer bezahlt?<br />
– Eingliederungshilfe §§ 54 inklusive 61 SGB XII Hilfe zur <strong>Pflege</strong><br />
– <strong>Pflege</strong>sachleistungen § 36 SGB XI<br />
– <strong>Pflege</strong>leistungsergänzung § 45 b SGB XI<br />
– Häusliche Krankenpflege § 27 SGB V<br />
11
Gesellschaftlich tragfähig?<br />
‣ Maßstab UN Behindertenrechtskonvention kann fachlich-inhaltlich<br />
gut umgesetzt werden<br />
‣ Komplexität und Bürokratie sind eine dauerhafte Benachteiligung<br />
mit hohen Barrieren für alle Beteiligten<br />
‣ Hilfe zur <strong>Pflege</strong> und Eingliederungshilfe sind in einer neuen<br />
Leistung probeweise bis 2013 zusammengefasst. Diese<br />
Vorgehensweise wird unter verschiedenen Aspekten zu bewerten<br />
sein.<br />
12
Fazit<br />
<br />
Menschen mit geistiger Behinderung und dementieller Erkrankung<br />
sind behindert und alt (nicht umgekehrt!)<br />
<br />
Sie benötigen sowohl Leistungen der Eingliederungshilfe als auch<br />
Leistungen der <strong>Pflege</strong>versicherung und der Krankenversicherung<br />
<br />
Fachlich ist eine eher kleine und heterogene Gruppe auch mit<br />
Menschen in der ersten Demenzphase angezeigt (8 Personen)<br />
Aus wirtschaftlichen Gründen müssen vermehrt Personen in der 2.<br />
und 3. Phase der Demenz einziehen<br />
<br />
Trotzdem leben die Mieter der <strong>Wohn</strong>ung im Sinne der UN<br />
Behindertenkonvention so wie andere Senioren mit Demenz auch.<br />
13
Geht die Rechnung auf?<br />
Vielen Dank!<br />
14