Die fünf Säulen des Islam, Islamische Ethik und das soziale ... - KPHE

Studientag: „Das Menschenbild im Islam“
Referentin: Dir. Mag. Zeynep Elibol Termin: 9. April 2008
Die fünf Säulen des Islam,
Islamische Ethik und das soziale Wesen des Islam
Die fünf Säulen des Islam
1. Die Verinnerlichung von Iman
2. das fünf mal tägliche Gebet (Salah)
3. die Zakat (sozial-religiöse Pflichtabgabe)
4. das Fasten im Monat Ramadan
5. Hadsch (Pilgerfahrt nach Mekka)
Das Menschenbild im Islam
Die Schöpfungsgeschichte
Die Eigenschaften des Menschen (physische und geistig-spirituelle Eigenschaften)
Der Mensch als Ansprechpartner Gottes
Die große Reise in die Urheimat
Die Bedeutung der Selbsterkenntnis
Die Bedeutung der Beziehung zu Gott
Die Beziehung zur Schöpfung
Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen
Das soziale Wesen des Islam
Die Gemeinschaft
Die fünf Säulen des Islam und ihr sozialer Charakter
Sadaqa - die Wohltätigkeit
Ahlaq - das Benehmen und der Umgang miteinander
Spirituelle Entwicklung
Die Bedeutung der ehrenamtlichen Wohltätigkeit
Die Rolle der Absichten
Die Rolle der Bittgebete
Die Grenzen
Mag. Zeynep Elibol
Email: ifs.elibol@chello.at

Wichtige Aspekte der Kleidungsvorschriften im Islam
Für Muslime-Frau und Mann gibt es Kleidungsvorschriften.
Aus dem Quran und den Empfehlungen des Propheten Muhammad (Friede sei mit
ihm) sind folgende Kriterien der Kleidungsvorschriften verpflichtend:
Bei Frauen gilt: Nur Gesicht, Hände und Füße müssen nicht bedeckt werden.
Die Haare der Frauen gehören zu ihrer Schönheit, die sie fremden Männern
nicht zeigen dürfen.
Bei Männern zählen die Haare nicht zu den Reizen und müssen nicht
bedeckt sein.
Männer müssen unbedingt zwischen Bauch und Knie bedeckt sein.
In der Gesellschaft oder im Gebet jedoch sollen sie auch den Oberkörper
und Arme bedecken.
Zu den islamischen Kleidungsvorschriften gehört, dass Mann und Frau nicht
enge und durchsichtige Kleidung tragen dürfen.
Der Islam schreibt keine Farbe vor. Empfohlen ist weiß.
Das Gesicht muss nicht bedeckt werden.
Die Haare müssen nicht unbedingt mit einem Tuch bedeckt werden.
Frauen können auch eine Haube oder etwas anderes verwenden.
Muslimische Männer, die die Tradition des Propheten befolgen tragen auch
eine Kopfbedeckung in Form eines Tuches oder einer Kappe.
Muslime tragen in diesem Sinne die Verantwortung Gott gegenüber.
Es ist nicht erlaubt, die Frauen zu dieser Pflicht zu zwingen.

Zentrale Aspekte der Speisevorschriften für Muslime
Dass Muslime kein Schweinefleisch essen und Alkohol konsumieren ist schon
recht bekannt.
Was viele nicht wissen oder nicht ableiten sind die Speisen, die von den Resten des
Schweins produziert werden und dass Muslime auch nicht immer Rindfleisch oder
Hühnerfleisch essen dürfen.
Prinzipiell gilt, dass Tiere, die Wiederkäuer und Paarhufer sind, Geflügel und auch
Hasen und Kaninchen nur dann gegessen werden dürfen, wenn sie auf islamische
Art und Weise geschächtet sind.
Was macht die islamische Art des Schächtens aus?
Kurz sind folgende Aspekte wichtig:
Das Tier darf vor der Schächtung nicht gequält werden.
Es darf nicht vor den Augen der anderen Tiere geschächtet werden.
Es muss beruhigt werden.
Eine kompetente Person schlachtet im Namen Gottes das Tier so, dass mit einem
sehr scharfen Messer sehr schnell die Halsschlagader durchtrennt wird und es zu
einer Ausblutung kommt.
Normalerweise dürfen Muslime auch die Tiere essen, die von einem Juden oder
Christen geschächtet werden, aber nur unter der Bedingung, dass sie auch den
Namen des einzigen Gottes erwähnen und auf die islamische Art schlachten.
Derzeit können Muslime auch das von Juden Geschächtete essen, aber nicht das
Fleisch aus einem Geschäft, von dem man weiß, dass die Tiere nicht auf die
richtige Art und Weise geschächtet werden.
In Österreich gibt es die Möglichkeit, Fleisch von islamisch geschächteten Tieren
zu kaufen.
Weiters dürfen Muslime auch die Nebenprodukte wie Gelatine vom Schwein oder
anderen Tieren die nicht islamisch geschächtet wurden konsumieren.
Muslime bevorzugen auch Medikamente die nicht in Gelatinkapseln sind. Wenn
aber das Medikament lebensnotwendig ist und nur in Kapselform erhältlich ist,
dann darf hier eine Ausnahme gemacht werden.
Muslime meiden auch Medikamente, die in Alkohol aufgelöst sind. Wenn es eine
Alternative gibt, dann sollte diese verschrieben werden.

Ein wichtiger Punkt bei den Speisevorschriften ist auch, dass Messer, Teller oder
Gabeln, die mit Schweinefleisch oder Schweinewurst oder mit dem Fleisch von
nicht islamisch geschächteten Tieren in Berührung kommen, nicht mit Käse oder
anderen Lebensmitteln in Berührung kommen dürfen, wenn sie nicht gewaschen
werden.
Z.B. essen Muslime den Käse, der mit der nicht gereinigten Wurstmaschine in
einem Geschäft geschnitten wurde, nicht. Die Reinigung muss hier unbedingt mit
Wasser erfolgen und nicht nur mit einem nassen oder trockenem Tuch.
Das bedeutet in der Praxis eigenes Besteck für Käse, Salat, etc., das nicht mit
Schweinefleisch u.ä. in Berührung gekommen ist.
Gemüse, Milchprodukte, Ei und Obst aller Art und Meeresfrüchte wie Fisch sind
erlaubt.
Manche Muslime meiden Muscheln oder auch Schrimps.
Schnecken, Reptilien, Ungeziefer und das Fleisch von Raubtieren sind nicht
erlaubt.
Worauf achten Muslime im Alltag noch?
Torten mit Creme, enthalten meistens Gelatine. Sie können von Muslimen
nicht konsumiert werden.
E-Nummern werden von Muslimen auch oft beachtet.
Produkte mit dem Emulgator Sojalezithin werden bevorzugt.
Speisen mit Rum dürfen gehören ebenfalls auf die Liste der verbotenen
Speisen.
Produkte mit Glutamat werden gemieden.
Essig darf konsumiert werden, auch wenn er von Wein gewonnen wurde.