Vulvakarzinom (Patientengeschichte) - Deutsche Krebshilfe eV

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Sprecherin:
Ihre Arbeit als Malerin wurde durch die Erkrankung nicht direkt beeinflusst, sagt Gisela H.. Weder
zu der Zeit der Diagnose, noch in den Jahren davor oder danach. Erst rückblickend stellt die heute
55-jährige Rheinländerin fest, dass die langjährige Belastung auch in ihr als Künstlerin Spuren
hinterlassen hat.
Gisela H., Krebs-Patientin:
Ja, einfach diese Erfahrung mit dem eigenen Leib, die sich da Drumherum drehen, dass diese auch
im Zentrum wirkt. Dass es sich darum gedreht hat, dass es da jetzt irgendwie eine Lösung geben
muss, dass da vielleicht was raus muss, weg muss, rein muss. Auf jeden Fall ist der Blick, der Fokus,
darauf gelegt. So scheint mir das. Hier bei den Dreien ganz deutlich, da weniger.
Sprecherin:
Heute beschäftigt sich die Künstlerin viel mehr mit Landschaften als mit Körpern. Viel härter als
Gisela H. selbst traf die Diagnose Krebs ihren Ehemann, Bernd S. Er versuchte, sich Informationen
über die Erkrankung im Internet zu besorgen, doch was er dort fand, beruhigte ihn nicht und so
bangte er um seine Frau.
Bernd S., Ehemann:
Es wurde dann auch überprüft, ob es Metastasen gab oder ob andere Dinge befallen waren. Das
war ja alles Gott sei Dank nicht der Fall. Aber der Film geht dann schon ab. Also es hat mich auch so
getroffen, ich weiß es noch ganz genau, als ich dann im Büro stand, zu mir kam und ja wirklich,
nicht den Tränen nahe war, sondern einfach eine Runde geheult habe. Das war anderseits aber
auch wieder befreiend.
Sprecherin:
Als seine Frau operiert wurde, kümmerte sich Bernd S. rund um die Uhr um sie. Täglich besuchte er
sie mehrmals im Klinikum. Letztlich hatten die Krebsdiagnose und die überstandene Krankheit
auch eine positive Wirkung auf die Beziehung des Ehepaares. Fast 40 Jahre sind die Malerin und
der Grafiker nun schon ein Paar.
Gisela H., Krebs-Patientin:
Das hat mich einfach immer begleitet und das hat natürlich auch die Partnerschaft belastet irgendwie,
dann mal mehr oder weniger. Und das war dann mit einem Schlag weg. Dem kann ich nur zustimmen
oder wie ich selber auch schon gesagt hab. Und solche Extremsituationen bringen einen
ja auch näher wieder zusammen.
Sprecherin:
Für die beiden Jazzliebhaber beginnt gerade ein neuer Lebensabschnitt. Zu zweit genießen sie nun
die Zeit, in der die Kinder erwachsen sind.