HERBERT BECK MAGIE DER FARBE - Kulturvision
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Nachlass Herbert Beck // Pressemitteilung 20. März 2013<br />
<strong>HERBERT</strong> <strong>BECK</strong><br />
<strong>MAGIE</strong> <strong>DER</strong> <strong>FARBE</strong><br />
Ausstellung vom<br />
29. März bis zum 30. Juni 2013<br />
im<br />
Kloster Schussenried<br />
Der Nachlass Herbert Beck und das Kloster Schussenried freuen sich, die Ausstellung<br />
„Herbert Beck. Magie der Farbe“ präsentieren zu dürfen. Es ist die erste große Ausstellung<br />
nach dem Tode des Tegernseer Malers im Jahr 2010, die mit 66 Werken einen<br />
retrospektiven Einblick in die farbstarken und geheimnisvollen<br />
Bildwelten des Künstlers ermöglicht.<br />
„Der Maler sollte in der Lage sein, sich verzaubern<br />
zu lassen. Er muß mehr können, als nur abbilden<br />
und muß doch deutbar bleiben.“ Diesem Ausspruch<br />
blieb Herbert Beck in seiner Kunstauffassung treu.<br />
Er passte sich daher nie den vorherrschenden Kunstströmungen<br />
der Nachkriegszeit an, sondern malte<br />
figurativ-expressiv, auch wenn er die Grenzen zur<br />
Ungegenständlichkeit und Abstraktion auslotete.<br />
Herbert Beck, geboren 1920 in Leipzig, absolvierte<br />
eine Lehre als Goldschmied und besuchte die Leipziger<br />
Kunsthochschule für Grafik und Design. 1948<br />
flüchtete er an den Tegernsee und ließ sich dort in<br />
der Stadt Tegernsee nieder, wo er zu malen begann.<br />
Daneben hielt er sich ab 1974 auch mehrere Monate<br />
im Jahr im italienischen Laigueglia auf. 2010 verstarb<br />
Herbert Beck in Tegernsee. Der Künstler hatte schon<br />
früh mit seinem Werk Erfolg, das national wie international<br />
häufig ausgestellt wurde, u.a. in London,<br />
Paris, New York und Peking.<br />
Fasziniert von den Expressionisten, die in ihren<br />
Arbeiten die Farbe zum Leuchten gebracht hatten,<br />
entwickelte und perfektionierte Herbert Beck über<br />
die Jahrzehnte hinweg seine eigene Aquarelltechnik:<br />
auf dickem Bütten arbeitete er Nass in Nass, so<br />
dass sich die Aquarellfarbe intensiv auftragen ließ.<br />
Dadurch entstand die für den Künstler so typische<br />
leuchtend-glühende Farbigkeit. Auch bei seinen Gemälden<br />
forcierte er diesen Eindruck, weswegen er die<br />
Ölfarben stark verflüssigte und lasierend auftrug.<br />
Wie genial der Künstler sein magisches Farbenspiel<br />
beherrschte, zeigt nun das Kloster Schussenried mit<br />
Aquarellen und Ölgemälden aus dem gesamten Oeuvre.<br />
Die Arbeiten sind wichtige Schlüsselwerke und<br />
stammen aus Privatsammlungen und dem Nachlass<br />
des Künstlers.<br />
Aus Farbformen regelrecht konstruiert und tektonisch<br />
aufgebaut sind die frühen Ölbilder aus den
Nachlass Herbert Beck // Pressemitteilung 20. März 2013<br />
1950er und 1960er Jahren. Zeitgleich entstanden die<br />
ersten Aquarelle, die von Innen heraus zu pulsieren<br />
und zu leuchten scheinen. Die farbigen Bildformeln<br />
vermögen auch zu irritieren. Chiffriert und alptraumhaft<br />
erscheinen so zeitpolitische Ereignisse,<br />
aber auch persönliche Erlebnisse der Kriegs- und<br />
Nachkriegszeit im Bild. Im Gegensatz dazu besitzen<br />
die Darstellungen der Harlekine, Artisten und Kardinäle<br />
zumeist eine vordergründige Schönheit. Der<br />
Betrachter wird davon magisch angezogen, doch die<br />
Darstellung bleibt mysteriös, eine Gratwanderung<br />
zwischen Sein und Schein und die Bildwelt entzieht<br />
sich letztendlich einer klaren Deutung. Dieses Phänomen<br />
tritt auch bei den archetypischen Gesichtern<br />
der Werkgruppe „Faces of the World“ auf, die nach<br />
1990 entstanden sind.<br />
Der Darstellung des Menschen stehen unberührte<br />
Landschaften gegenüber, die Herbert Beck nicht als<br />
reales Abbild, sondern als inneren Eindruck wiedergibt.<br />
Wie gemalte Träume wirken daher die magisch-mystischen<br />
Mondlandschaften aus dem Zyklus<br />
„Eigene Welten“. Auch die späten, sehr expressiven<br />
Landschaftsaquarelle sind von einem für die Aquarelltechnik<br />
sehr ungewöhnlichem Großformat und<br />
zeugen von Herbert Becks Faszination der grenzenlosen<br />
Weite. „Ich male nur noch expressiv und spiele<br />
mit der Farbe, bevor ich sie zur Form führe. Assoziativ<br />
und ohne Vorgaben. Leicht muss es von innen<br />
fließen”, beschrieb Herbert Beck selbst den künstlerischen<br />
Prozess dieser späten Arbeiten.<br />
Zum ersten Mal präsentiert die Ausstellung die<br />
verschiedenen Themen, die den Künstler in seinem<br />
Werk beschäftigt haben. Ob geheimnisvoll, traumhaft,<br />
bedrohlich - Herbert Beck verstand es, eigene<br />
Bildformeln zu entwickeln, die sowohl einprägsam<br />
als auch eindrucksvoll sind. Seine Bildwelten besitzen<br />
dadurch einen Zauber, der berührt und die Phantasie<br />
des Betrachters anregt.<br />
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der sowohl im Kloster Schussenried<br />
als auch über den Nachlass Herbert Beck für 10,- € erhältlich ist.<br />
Kloster Schussenried<br />
Öffnungszeiten<br />
Di bis Fr 10-13 Uhr und 14-17 Uhr<br />
Sa, So und Feiertage 10-17 Uhr<br />
Kloster Schussenried<br />
Neues Kloster 1<br />
88427 Schussenried<br />
Weitere Informationen<br />
zum Künstler und Bildmaterial:<br />
Dr. Andrea Knop<br />
NACHLASS <strong>HERBERT</strong> <strong>BECK</strong><br />
c/o Galerie Beck & Eggeling,<br />
Bilker Straße 5, 40213 Düsseldorf<br />
0211/ 491 5890<br />
nlbeck@beck-eggeling.de<br />
Abb.:<br />
Herbert Beck: Karneval, um 1980<br />
Aquarell auf Papier, 78 x 68 cm.