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ARGE Feldpost Österreich-Ungarn Rundbrief Nr. 115

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Prof. Dr. Milan Radovanović<br />

Die Post der österreichischen Kriegsgefangenen in Serbien 1914-1915<br />

1. Einleitung.<br />

Grundlegende historische Fakten in der Einleitung zu diesem Artikel wurden aus dem außergewöhnlichen<br />

und einzigartigen Buch »<strong>Österreich</strong>isch-ungarische Gefangene in Serbien 1914-1915«<br />

[1] von I. Djukovi ć, veröffentlicht in 2008, übernommen. Über dieses Thema hat auch Višacki [7]<br />

schon vor 20 Jahren geschrieben, nicht aber ausführlich über diese Periode.<br />

Mitte September 1914 hat das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in Genf, auf der Grundlage<br />

des Artikels 15 der Haager Konvention von 1899, beide Konfl iktparteien aufgerufen, ein Informations-Büro<br />

zu gründen, die Aufzeichnungen von Kriegsgefangenen durchzuführen und alle Informationen<br />

über sie zu veröffentlichen. Der Hauptvorstand des Roten Kreuzes in Serbien wandte<br />

sich am 8. (21.) September 1914 an das Kriegs-Ministerium, dieses Büro in Serbien zu bilden. Das<br />

Ministerium hat die erforderliche militärische Dienststelle nicht eingerichtet, sondern hat seine<br />

Aufgaben an das Rote Kreuz von Serbien übertragen, dem die Durchführung dieser Aufgaben nur<br />

unvollständig gelungen ist.<br />

Im März 1915 hat das Ministerium für Äußere Angelegenheiten das Kriegs-Ministerium aufgefordert,<br />

für diese Aufgabe ein Kommando für Kriegsgefangene zu gründen und damit die<br />

Pfl ichten des serbischen Roten Kreuzes zu übernehmen. Im Mai 1915 hat dieses Kommando für<br />

Gefangene beantragt, dass das erwähnte Informations-Büro gebildet werde, was vom Kriegs-Ministerium<br />

sofort angenommen worden ist.<br />

Bis heute ist nur ein einziger Stempelabschlag dieses Informationsbüros bekannt (Abbildung 1).<br />

Abbildung 1: Stempel des serbischen Informationsbüros.<br />

Die hier dargestellte Beleg ist eine Postkarte von einem unbekannten Absender, geschickt aus<br />

Nisch an einen serbischen Gefangenen nach Esztergom, <strong>Ungarn</strong>. Auf dieser Karte befi ndet sich der<br />

Poststempel von Nisch (?1. 05. 1915), ein roter Zensurstempel der Gesellschaft vom Roten Kreuz in<br />

<strong>Österreich</strong> und in <strong>Ungarn</strong> / ZENS und der Stempel des Informationsbüros mit dem folgende Text:<br />

“Serb.(isches) Kön.(igliches) Kommando für Gefangene / Informationsbüro“. In der Mitte des<br />

<strong>Rundbrief</strong> <strong>115</strong> - 12 - November 2013

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