Offene Jugendarbeit in Österreich - Jugendreferat
Offene Jugendarbeit in Österreich - Jugendreferat
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E<strong>in</strong>flüsse aus dem Jugendhaus können<br />
e<strong>in</strong> Sprungbrett für die Zukunft se<strong>in</strong>. Hier<br />
s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> Themen möglich, die<br />
sonst nicht oder nur schwierig bearbeitet<br />
und behandelt werden können.<br />
Marcella, 19 Jahre<br />
Jung se<strong>in</strong> heute<br />
Jugendliche sollten heute e<strong>in</strong>e<br />
gute Schulbildung aufweisen, e<strong>in</strong>e<br />
kompetente Berufswahl treffen,<br />
mit e<strong>in</strong>er rapid wachsenden<br />
Menge an Informations-, Medienund<br />
Kulturangeboten souverän<br />
umgehen, ganz unterschiedlichen<br />
Menschen und Lebensstilen <strong>in</strong><br />
ihrer Umgebung konfliktfrei<br />
begegnen, sie sollten sozial, verantwortungsbewusst,<br />
diszipl<strong>in</strong>iert<br />
und <strong>in</strong>sgesamt gesellschaftlich gut<br />
<strong>in</strong>tegriert se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e ganze Palette an Erwartungen,<br />
die an sie heran getragen<br />
werden – wie schaffen junge Menschen<br />
das alles?<br />
Das geht nicht ohne Zuwendung,<br />
Begleitung und Unterstützung:<br />
Über die Familie, über die Schule,<br />
über Freund<strong>in</strong>nen und Freunde<br />
sowie über weitere Sozialisationsorte.<br />
Die <strong>Offene</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ist neben<br />
verbandlicher <strong>Jugendarbeit</strong><br />
und Jugend<strong>in</strong>formationsarbeit<br />
e<strong>in</strong>e wesentliche Säule der<br />
österreichischen Jugendpolitik<br />
und als eben solche e<strong>in</strong><br />
bedeutender Sozialisationsort<br />
für junge Menschen. Sie ist <strong>in</strong><br />
ihren Konzepten und Angeboten<br />
sehr wichtig für viele junge<br />
Menschen. Unter anderem für<br />
jene, die nicht <strong>in</strong> herkömmlichen<br />
Vere<strong>in</strong>en und Verbänden engagiert<br />
s<strong>in</strong>d oder deren Angebote e<strong>in</strong>fach<br />
nicht nutzen. <strong>Offene</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />
schafft für die jungen Menschen<br />
Angebote frei von Konsumzwängen<br />
und kommerziellen Zielen.<br />
Qualifizierte Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter schaffen Raum<br />
für junge Menschen und ihre<br />
Bedürfnisse –real <strong>in</strong> Form von<br />
Jugendzentren, Jugendtreffs<br />
oder <strong>in</strong> Form von Begleitung <strong>in</strong><br />
öffentlichen Räumen und ideell<br />
durch Freiräume im Denken und<br />
Handeln. Sie bieten e<strong>in</strong>en für<br />
die Jugendlichen verb<strong>in</strong>dlichen<br />
sozialen Bezug und damit<br />
e<strong>in</strong>hergehend zahlreiche Chancen<br />
und Entwicklungspotenziale.<br />
<strong>Offene</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ist heute e<strong>in</strong><br />
unverzichtbarer Teil e<strong>in</strong>er modernen<br />
Jugendpolitik von Städten und<br />
Geme<strong>in</strong>den. Die Trägerschaften<br />
s<strong>in</strong>d dabei sehr unterschiedlich: Es<br />
können die Geme<strong>in</strong>den selbst se<strong>in</strong>,<br />
Vere<strong>in</strong>e, kirchliche und gewerkschaftliche<br />
Organisationen oder<br />
die etablierten großen nicht-staatlichen<br />
Träger der sozialen Arbeit.<br />
Entscheidend für gel<strong>in</strong>gende<br />
<strong>Offene</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> s<strong>in</strong>d die<br />
Gegebenheiten und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
vor Ort.<br />
Zunächst ist die <strong>Jugendarbeit</strong> – die<br />
verbandliche ebenso wie die <strong>Offene</strong> –<br />
e<strong>in</strong>es der wenigen Investments der<br />
Gesellschaft (neben der schulischen<br />
Bildung) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e sonst wenig unterstützte<br />
Altersgruppe.<br />
Die Rolle der <strong>Offene</strong>n <strong>Jugendarbeit</strong><br />
ebenso wie die der Kulturarbeit ist<br />
dabei e<strong>in</strong>e politisierende <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>n,<br />
dass das Bewusstse<strong>in</strong> der Jugendlichen<br />
dafür geweckt oder geschärft<br />
werden kann, dass das Individuum<br />
e<strong>in</strong>e soziale E<strong>in</strong>bettung benötigt<br />
und dass diese gestaltbar ist. Dieses<br />
Gestalten ist gleichzeitig kulturelles<br />
Handeln.<br />
Es gibt daher starke <strong>in</strong>haltliche und<br />
personelle Verb<strong>in</strong>dungen zwischen<br />
<strong>Jugendarbeit</strong>, speziell der <strong>Offene</strong>n <strong>Jugendarbeit</strong>,<br />
und der Kulturarbeit. Dem<br />
freien Kulturbereich fehlen manchmal<br />
die Kapazitäten, um die auf der Hand<br />
liegenden übere<strong>in</strong>stimmenden Ziele<br />
aufzugreifen. So ist die Bedeutung<br />
der <strong>Offene</strong>n <strong>Jugendarbeit</strong> aus der<br />
Perspektive der Kulturarbeit <strong>in</strong> der<br />
Theorie möglicherweise größer als <strong>in</strong><br />
der Praxis.<br />
Juliane Alton<br />
Vorstandsmitglied<br />
IG Kultur <strong>Österreich</strong><br />
7<br />
Freiräume - Beschäftigungsprojekte - Ferienangebote - Konzerte - Aufsuchende, lebensweltorientierte Angebote im öffentlichen Raum<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g - Geschlechterreflektierende Angebote - Partizipationsangebote - Sport, Spiel, Spass - Bandaustausch-Projekte