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Hohenheim bis zum ersten E-Schwein vergingen<br />

15 Jahre Entwicklungszeit. Heute<br />

sind mehr als 400 Schweine weltweit im<br />

Einsatz. Einige leben unter dem sonnigen<br />

Himmel Spaniens, andere im fernen<br />

Amerika, einige in Süddeutschland und<br />

auch in Niedersachsen sind sie zu finden.<br />

Ihre Aufgaben sind stets gleich: Sie wühlen<br />

sich durch die zu trocknende Masse. Wie<br />

sie das machen, hält das Fernsehteam<br />

ganz genau fest: Rosa haben sie sich<br />

ausgeguckt. Sie muss einige Extra-Runden<br />

drehen, der Kamera ihre vielen Werkzeuge<br />

zeigen und immer wieder hin und her<br />

fahren – bis das perfekte Bild geschossen<br />

ist. Eigentlich bewegen sich die Schweine<br />

– abgesehen von der Leitung für die<br />

Stromversorgung – frei in der Halle, Ultraschallsensoren<br />

helfen ihnen, Hindernissen<br />

auszuweichen. Fürs Fernsehen lassen sie<br />

sich aber gerne an die Fernbedienungsleine<br />

legen.<br />

Martin Schulze Mönking berichtet, wie<br />

die AGRAVIS Raiffeisen AG ihrerseits auf<br />

die Technik und das Unternehmen vor<br />

rund drei Jahren aufmerksam wurde:<br />

„Wie die Erfinder auch, war die AGRAVIS<br />

Raiffeisen AG auf der Suche nach einer<br />

Möglichkeit, die Abwärme von Biogasanlagen<br />

sinnvoll zu nutzen.“ Dabei seien sie<br />

letztlich auch über die Edelstahl-Roboter<br />

aus Filderstadt gestolpert. „Uns war<br />

sofort klar, dass diese Idee ein großes<br />

Potenzial hat“, ergänzt Dr. Sabine Rahn.<br />

Die Schweine mischen, wenden und<br />

trocknen die Materialien mit einem<br />

Niedrigtemperatur-Verfahren bei etwa<br />

50 Grad. Dazu nutzen sie unter anderem<br />

die Abwärme der Biogasanlage. Die ging<br />

bislang ungenutzt in die Atmosphäre.<br />

Die Nachfrage nach den elektrischen<br />

Schweinen ist da, wissen die AGRAVIS-<br />

Experten. Das jüngste Mitglied der<br />

Schweinefamilie, Rosalie, wird künftig<br />

auf Gut Bokel in Sprakensehl, unweit von<br />

Celle, ihre Arbeit aufnehmen und Filterschlämme<br />

trocknen. Die Vorbereitungen<br />

für die Taufe von Rosalie laufen bereits<br />

auf Hochtouren. Weitere Informationen zu<br />

den elektrischen Schweinen gibt es bei Dr.<br />

Sabine Rahn, Tel. 0251 . 6822289, Martin<br />

Schulze Mönking, Tel. 0251 . 68289336<br />

oder unter www.biogasanlagen-fuettern.com.<br />

Die Vergärungslange<br />

Nicht weit von der Stadt Passau befinden<br />

sich das Kompostwerk und die<br />

Vergärungsanlage Passau-Hellersberg<br />

– das Zuhause von Rosa und Aloisius.<br />

Dort werden die Bioabfälle der Stadt<br />

und des Landkreises Passau sowie zum<br />

Teil die der Landkreise Freyung-Grafenau<br />

und Deggendorf verarbeitet. Im<br />

Jahr sind das rund 40.000 Tonnen. Der<br />

gesamte Bioabfall durchläuft zuerst die<br />

Vergärungsanlage. Auch die Gärreste,<br />

durch die sich Rosa und Aloisius Tag<br />

für Tag wühlen, bis sie trocken genug<br />

sind, als wertvoller Dünger eingesetzt zu<br />

werden. Insgesamt erzeugt die Vergärungsanlage<br />

jährlich rund elf Millionen<br />

Kilowattstunden Strom – damit könnten<br />

bis zu 4.000 Haushalte versorgt werden.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Aktion 7

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