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Das Magazin für den unternehmerischen Landwirt 2.2013<br />

Damit es grünt und blüht:<br />

Pflanzenschutz und Wachstum<br />

Dreharbeiten:<br />

Bei Rosa und Aloisius<br />

Möhren, Kartoffeln, Mais:<br />

Anbau und Düngung<br />

Neue Wege beim Sauenfutter:<br />

Der Betrieb Haller


Aus dem Inhalt<br />

Standpunkt 3<br />

Aus der Region 4<br />

Aktion<br />

Dahoam bei Rosa und Aloisius<br />

Elektrische Schweine in Passau 6<br />

Pflanzenbau<br />

Neue Freunde und alte Bekannte<br />

Trends bei Getreidefungiziden im Jahr 2013 8<br />

Richtig handeln ohne Patentrezept<br />

Fungizidstrategien im Kartoffelbau 10<br />

Vorfahrt für den Mais<br />

Tipps und Kniffe für Unkrautbekämpfung 11<br />

Positiver Start in die Pflanzenbau-Saison<br />

Sonderbehandlung für Sonderkulturen<br />

Gezielte Düngung für besseres Wachstum 12<br />

Optimierung von Ertrag und Nährstoffnutzung<br />

Strategien zur Maisdüngung 14<br />

Nach dem grauen, auch teilweise frostigen<br />

Winter hält jetzt das Frühjahr auf dem<br />

Acker Einzug. Erste Vorbereitungen im<br />

Pflanzenbau sind bereits erfolgt, nun steht<br />

wieder eine intensive Pflanzenbau-Zeit bevor.<br />

Zurzeit deutet alles auf einen positiven<br />

Start in die Saison 2013 hin. Die Kulturen<br />

haben – dank Schneeauflage – die erste<br />

Frostperiode gut überstanden. Jetzt müssen<br />

wir den weiteren Witterungsverlauf<br />

abwarten.<br />

Die AGRAVIS-Pflanzenbau-Beratung hat<br />

zusammen mit den Raiffeisen-Genossenschaften<br />

in den vergangenen Wochen in<br />

vielen Veranstaltungen den Landwirten<br />

Empfehlungen für eine erfolgversprechende<br />

Strategie gegeben. Regionale Gegebenheiten,<br />

aktuelle Produkte, neue Möglichkeiten<br />

– das alles wurde in die richtige<br />

Strategie gepackt.<br />

Beratung und Expertise – das sind die<br />

Pluspunkte, die die AGRAVIS und die<br />

Raiffeisen-Genossenschaften Ihnen als<br />

landwirtschaftliche Unternehmer anbieten.<br />

Profitieren Sie von unserem Fachwissen.<br />

Denn: Was immer das Jahr bringen wird,<br />

wir wollen uns gemeinsam mit Ihnen den<br />

Herausforderungen der bevorstehenden<br />

Saison stellen.<br />

Unsere Beratungsleistung in Zusammenarbeit<br />

mit den Genossenschaften vor Ort<br />

fußt auf jahrelangem Know-how und<br />

den eigenen Versuchsergebnissen aus<br />

dem AGRAVIS-Arbeitsgebiet. Mit diesem<br />

wertvollen Wissen entwickeln wir Lösungen<br />

und Konzepte für die Landwirtschaft,<br />

um gezielt aktuelle Anforderungen des<br />

Marktes bedienen zu können. Wir haben<br />

darüber hinaus in besondere Produktlösungen<br />

investiert: in individuelle AGRAVIS-<br />

Produkte und Produkt-Kombinationen, die<br />

weitere Schritte zu mehr Produktivität sind.<br />

Wir folgen unserem genossenschaftlichen<br />

Prinzip unter der Prämisse „Wir helfen<br />

wachsen“ – daran lassen wir uns messen.<br />

Franz Schulze Eilfing<br />

Leiter AGRAVIS-Pflanzenbau-Beratung<br />

Clever sparen<br />

Silagemanagement senkt Grundfutterkosten 15<br />

Futtermittel<br />

Bunt und lecker<br />

Kälbermais erfüllt Ansprüche und Wünsche 17<br />

Einfach kann auch gut sein<br />

Rezepturen für Ferkelfutter im Praxistest 18<br />

Mehr Service und Flexibilität<br />

Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH 19<br />

Schmackhaftes zum Schlecken<br />

Einsatz von Leckmasse bei Pferden 20<br />

Der Herr der Fliegen<br />

Maßnahmen gegen Larven 21<br />

Jungrinder effizient und einfach aufziehen<br />

Tipps für ein gutes Fütterungskonzept 23<br />

Mit 400 Kühen in die Zukunft<br />

Betrieb in Badbergen setzt auf Wachstum 24<br />

Aus der Praxis<br />

Strom direkt vermarkten 26<br />

Umdenken zum Wohle der Tiere 27<br />

Ausgewählte Maschinen im Überblick 29<br />

Impressum<br />

Herausgeber: AGRAVIS Raiffeisen AG, Plathnerstr.<br />

4A, 30175 Hannover;<br />

Industrieweg 110, 48155 Münster,<br />

in Zusammenarbeit mit Deutscher Landwirtschaftsverlag<br />

GmbH, Landwirtschaftsverlag GmbH<br />

Münster-Hiltrup, Deutscher Bauernverlag GmbH<br />

Redaktion: Bernd Homann, AGRAVIS Raiffeisen<br />

AG; Antje Raecke, AGRAVIS Raiffeisen AG;<br />

Tel.: 0251 . 6822961, Fax: 0251 . 6822048<br />

Koordination: Friedrich Deckert, Landwirtschaftsverlag<br />

GmbH Münster-Hiltrup,<br />

Layout und Grafik: Annette Cirkel und Birgit Wittich,<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH Münster-Hiltrup<br />

AGRAVIS aktuell 1/2013 Editorial 3


23.000 Quadratmeter gefüllt mit Informationen<br />

AGRAVIS auf den Agrar-Unternehmertagen<br />

Nach vier Messetagen gingen die Agrar-<br />

Unternehmertage im Messe und Congress<br />

Centrum Halle Münsterland mit einem<br />

stattlichen Ergebnis zu Ende: Rund 32.000<br />

Besucher überzeugten sich von Neuheiten<br />

und Trends der Branche und suchten<br />

den Austausch zu Firmen und Partnern.<br />

Die Veranstalter verzeichnen einen<br />

stetigen Zuwachs an Ausstellern, Ausstellungsfläche<br />

und Besuchern. Die neunten<br />

Agrar-Unternehmertage boten insgesamt<br />

23.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />

in fünf Hallen mit 321 Ausstellern und ein<br />

Vortragsforum mit mehr als 70 Vorträgen<br />

und Diskussionsrunden.<br />

Auch der mehr als 600 Quadratmeter<br />

große Stand im Eingangsbereich, auf dem<br />

sich die AGRAVIS Raiffeisen AG und elf<br />

Raiffeisen-Warengenossenschaften gemeinsam<br />

unter einem Dach präsentierten,<br />

war sehr gut besucht und lockte mit vielen<br />

interessanten Angeboten.<br />

Neben den Beratern der Genossenschaften<br />

standen auch Ansprechpartner verschiedener<br />

Bereiche der AGRAVIS und der<br />

AGRAVIS Mischfutter Westfalen GmbH zur<br />

Verfügung. Sie berieten die Fachbesucher<br />

unter anderem zu den Futtermittelmarken<br />

der drei Produktinseln zu den Themen<br />

Geflügel, Rind und Schwein.<br />

Ein neues Produkt, das auf den Agrar-<br />

Unternehmertagen vorgestellt wurde, ist<br />

das Ergänzungsfuttermittel Miravit Milkinvest.<br />

Es wurde auf Basis von ätherischen<br />

Ölen und Spurenelementen für Milchkühe<br />

und Mastbullen entwickelt. „Es wirkt im<br />

Pansen und fördert dort besonders die<br />

protein- und stärkespaltenden Bakterien.<br />

Die Produktvorteile sind zum einen eine<br />

höhere Nährstoffeffizienz mit einem positiven<br />

Einfluss auf die Tiergesundheit und<br />

-leistung und zum anderen ist es durch die<br />

Methan- und Ammoniakeinsparung besonders<br />

umweltfreundlich“, erklärt AGRAVIS-<br />

Mitarbeiterin Anna-Carina Tschöke.<br />

Wer Fragen zur Bodenbearbeitung,<br />

Aussaat oder Düngung hatte oder sich<br />

für die Grünlandmischungen Plantinum<br />

Die neue Futtermittel-App wurde auf bei den<br />

Agrar-Unternehmertagen den Standbesuchern<br />

erläutert.<br />

interessierte, war bei den Fachberatern des<br />

Bereichs Pflanze an der richtigen Adresse.<br />

Sie stellten den Messebesuchern darüber<br />

hinaus die neue Smartphone-App „IQ-<br />

Plant“ vor. Damit können Landwirte nun<br />

auch von unterwegs alle wichtigen Infos<br />

wie Anbauhinweise und Sortenempfehlungen<br />

abrufen.<br />

Ebenso konnte die neue Futtermittel-App<br />

vor Ort ausprobiert werden, mit der Landwirte<br />

mobil per Smartphone Futtermittel<br />

bestellen können.<br />

Für eine erfrischende Stärkung sorgten die<br />

Steinfurter Landfrauen auf dem AGRAVIS-<br />

Stand. Sie boten Milchshakes aus heimischen<br />

Produkten an.<br />

Unterwegs auf allen Kanälen<br />

Bedeutung von Social Media nimmt zu<br />

Seit 2010 betreibt die AGRAVIS Raiffeisen<br />

AG einen eigenen Kanal auf dem größten<br />

Video-Portal der Welt, auf Youtube. Mit<br />

rund 80 Video-Podcasts gibt die AGRAVIS<br />

Einblicke in ihr Portfolio, informiert über<br />

Veranstaltungen und aktuelle Themen aus<br />

den Geschäftsbereichen Tiere, Pflanzen und<br />

Energie. Neu ist das Informationsangebot<br />

des Konzerns für Jobsuchende. An dieser<br />

Stelle bietet der Kanal unter anderem Mitarbeiter-Portaits<br />

an und zeigt interessierten<br />

Schülern und Studenten,<br />

wie ihr möglicher<br />

Arbeitsplatz im Team<br />

der AGRAVIS aussehen könnte.<br />

Um noch mehr in den Dialog mit Kunden<br />

und Verbrauchern zu treten, betreibt die<br />

AGRAVIS seit 2011 zusätzlich zur Webseite<br />

des Unternehmens einen Facebook-<br />

Auftritt. Dieser ist nicht nur für die reine<br />

Information, sondern auch für den Dialog<br />

zu den vielschichtigen Themen der AGRAVIS<br />

gedacht. Der Konzern informiert seine<br />

„Fans“ auf diesem Weg über Veranstaltungen,<br />

aktuelle Jobangebote,<br />

interessante Links und Neuigkeiten. Die<br />

„Fans“ können antworten, Kommentare<br />

hinterlassen – oder durch ein einfaches<br />

„Gefällt mir“ ihr Zeichen setzen.<br />

Außerdem wird die Facebook-Seite für<br />

Gewinnspiele zu verschiedensten Anlässen<br />

genutzt. Allen, die die Plattform Xing als<br />

digitale Visitenkarte nutzen, wird ebenfalls<br />

eine Vernetzung mit der AGRAVIS Raiffeisen<br />

AG ermöglicht.<br />

Mehr Informationen gibt es unter<br />

www.agravis.de.<br />

Schlepper-Pulling ist Höhepunkt der Tarmstedter Ausstellung<br />

Der Termin ist bestens bekannt: Am<br />

zweiten Wochenende im Juli steht für<br />

alle Landwirte und landwirtschaftlich<br />

Interessierten die Tarmstedter Ausstellung<br />

auf dem Programm. Vom 12. bis 15. Juli<br />

2013 findet die traditionelle landwirtschaftliche<br />

Fachausstellung im nördlichen<br />

Niedersachsen, unweit von Bremen, statt.<br />

Die AGRAVIS Raiffeisen AG ist an einem<br />

großen Stand mit der AGRAVIS Technik<br />

und den Raiffeisen-Genossenschaften im<br />

„Treffpunkt Raiffeisen“ vertreten.<br />

Darüber hinaus richtet sie zusammen mit<br />

Land & Forst, der Termstedter Ausstellung<br />

GmbH, der Niedersächsischen<br />

Landjugend und Hit-Radio Antenne am<br />

Veranstaltungssamstag zum dritten Mal<br />

ein Schlepper-Pulling für Landjugendliche<br />

aus der Region aus, bei dem das<br />

schnellste Team den AGRAVIS-Förderpreis<br />

in Höhe von 1.000 Euro gewinnt.<br />

4 Aus der Region AGRAVIS aktuell 2/2013


Messestand im fernen Russland<br />

AGRAVIS präsentiert sich in Moskau<br />

Fernab von den Firmensitzen Münster und<br />

Hannover und weit weg vom eigentlichen<br />

AGRAVIS-Kernarbeitsgebiet präsentierte<br />

sich das Unternehmen kürzlich auf einer<br />

Messe in Moskau zu den Themen „Korn –<br />

Mischfutter – Veterinärmedizin“.<br />

Am Stand der AGRAVIS wurden verschiedene<br />

Futtermittel, die in Russland bei der Raiffeisen<br />

Agro mit Sitz in Novoaleksandrovsk<br />

und in Deutschland hergestellt werden,<br />

sowie ausgewählte Mittel zur Konservierung<br />

und Silierung, vorgestellt. Kunden, die sich<br />

für die moderne Desinfektion interessierten,<br />

hatten die Möglichkeit, das Desintec-Sortiment<br />

kennenzulernen.<br />

Im Zuge der Messepräsentation stellte<br />

Konrad Falk, AGRAVIS Futtermittel GmbH,<br />

auch die Bilanz für das Kraftfutterwerk der<br />

AGRAVIS Raiffeisen Agro vor. Er betonte,<br />

dass sich der Geschäftsplan des Unternehmens<br />

im Wesentlichen erfüllt habe: „Das<br />

Kraftfutterwerk verzeichnet aktuell eine<br />

60-prozentige Auslastung. Dieses Ergebnis<br />

haben wir eigentlich erst für das Jahr 2014<br />

geplant.“ Mehr als 80 Prozent der Produktion<br />

mache das Granulierfutter aus. Laut<br />

Falk wird Herstellung und Verkauf investiert,<br />

zudem sei die Anschaffung neuer Maschinen<br />

geplant. Das Labor und der Einkauf<br />

werden mit einem Aufzug verbunden, der<br />

eine kontinuierliche Versorgung der Produktion<br />

mit qualitativ einwandfreien Rohstoffen<br />

gewährleisten und zu einer Erhöhung der<br />

Produktivität beitragen soll.<br />

Oleg Woroschbitow, Raiffeisen Eco-Line<br />

GmbH, betont: „Auf der Messe haben wir<br />

mehrere Produkte für die Bereiche Schwein<br />

und Geflügel präsentiert. Für unsere<br />

Kunden, die sich mit dem Thema Rind beschäftigen,<br />

wurden hochwertige Konservierungsmittel<br />

wie BioCool und Siloferm sowie<br />

Silofolie, Silonetze und Garne vorgestellt.“<br />

Für die maximale Effizienz der Kundenbetriebe<br />

wurden im vergangenen Jahr<br />

mehrere Veterinäre, Zootechniker und<br />

Technologen eingestellt. „Ich hoffe, dass wir<br />

auch in diesem Jahr viele neue Fachkräfte<br />

in unserem Team begrüßen können“, sagte<br />

Oleg Woroschbitow abschließend.<br />

Einen Einblick in das breite Tätigkeitsfeld der<br />

AGRAVIS Raiffeisen AG und der AGRAVIS<br />

Raiffeisen Agro gewährten die Unternehmen jetzt<br />

bei einer Messe in Moskau.<br />

Ein bewährtes Team beim Thema Fütterung<br />

GFS und AGRAVIS arbeiten seit 40 Jahren zusammen<br />

Ihre Kompetenz im Bereich der Schweinefütterung<br />

unterstreicht die AGRAVIS in<br />

diesem Jahr mit einem ganz besonderen<br />

Jubiläum: Die Eber der GFS – Genossenschaft<br />

zur Förderung der Schweinehaltung<br />

eG – werden seit 40 Jahren erfolgreich mit<br />

den Eberfutterkonzepten der AGRAVIS-<br />

Fütterungsspezialisten gefüttert. Die<br />

Fütterung von Besamungsebern erfordert<br />

spezielle Futterrezepturen, um eine<br />

gute Vitalität und Spermaqualität bei<br />

den Ebern zu erreichen. Zum Dank für<br />

die gute Zusammenarbeit und dem stets<br />

offenen Wissensaustausch mit der GFS<br />

überreichten Bernhard Walgern, Produktmanager<br />

Schwein, und Klaus Feils,<br />

Geschäftsführer der AGRAVIS Mischfutter<br />

Westfalen GmbH, auf den AGRAR-Unternehmertagen<br />

in Münster stellvertretend<br />

für das gesamte Team der GFS den<br />

Geschäftsführern Annette Niggemeyer<br />

und Josef Brüninghoff einen Gutschein<br />

für die Mitarbeitertombola des nächsten<br />

Betriebsfestes.<br />

PS-Giganten kommen unter den Hammer<br />

Termine 2013 für Landtechnik-Auktion in Meppen<br />

Europas größte Landtechnik-Auktion macht in<br />

2013 zwei Mal Station in Meppen. Auf Bieter<br />

und Besucher wartet ein abwechslungsreicher<br />

Sortimentsmix.<br />

Gebrauchtmaschinen sind nach wie vor<br />

gefragt, das zeigt auch das anhaltende<br />

Interesse an der Internationalen Landtechnik-Auktion<br />

im Emsland. Zwei Mal wird<br />

Meppen in diesem Jahr zum Treffpunkt der<br />

Landtechnik-Welt: Als neue Termine für<br />

die größte Landmaschinen Europas stehen<br />

jetzt der 4. Juni und der 21. November<br />

2013 fest. Dann werden auf dem Gelände<br />

des Veranstalters Ritchie Bros. Auctioneers<br />

nicht nur Fahrzeuge und Geräte<br />

der Landtechnik, sondern auch Baumaschinen<br />

angeboten. An den Landtechnik-<br />

Auktionen beteiligen sich die AGRAVIS-<br />

Technik-Gesellschaften wie gewohnt mit<br />

Schleppern, Erntemaschinen und Bodenbearbeitungsgeräten<br />

unterschiedlicher<br />

Leistungsklassen und Hersteller. Auch die<br />

Maschinenauswahl, Aufbereitung und<br />

Organisation für die Bereiche Landtechnik<br />

und Baumaschinen werden aktiv durch die<br />

AGRAVIS Raiffeisen AG mit ihren Tochterund<br />

Beteiligungsgesellschaften unterstützt.<br />

Alle Veranstaltungen finden auf dem Auktionsgelände<br />

von Ritchie Bros. Auctioneers<br />

an der Berliner Straße im Meppener<br />

Euroindustriepark statt.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Aus der Region 5


Dahoam bei Rosa und Aloisius<br />

Bayerisches Fernsehen dreht Beitrag über „elektrische Schweine“ in Passau<br />

Rosa und Aloisius lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Ihnen ist es egal, ob es draußen schneit und bitterkalt ist, ob das<br />

Filmteam im Schneetreiben in den Graben rutscht: In ihrer großen Halle ist es warm und geschützt. Ob eine Kamera auf sie<br />

gerichtet wird, dass sie von vielen staunenden Augenpaaren angesehen werden – all das lässt die beiden vollkommen unbeeindruckt.<br />

Die elektrischen Schweine wühlen sich in Seelenruhe durch die Gärreste, die sich unter ihren Rädern befinden.<br />

Werden sie dabei per Fernbedienung um<br />

eine Rechtskurve gebeten, drehen sie sich.<br />

Sie kommen auf Kommando näher, fahren<br />

wieder weg, bleiben stehen. Und das<br />

alles, bis das Fernsehteam alle Bilder im<br />

Kasten hat, sich niemand beim Interview<br />

mehr verspricht, keine Schneeflocke die<br />

Sicht stört und alle zufrieden die Daumen<br />

heben.<br />

Norbert Harberger vom Bayerischen<br />

Fernsehen ist mit zwei Kollegen nach<br />

Passau – dem Zuhause von Rosa und<br />

Aloisius – gekommen und möchte für die<br />

Sendung „Unser Land“ mehr über die<br />

beiden Schweine erfahren. Dazu hat er<br />

sich viele Experten als Interviewpartner<br />

zusammengetrommelt – darunter Martin<br />

Schulze-Mönking und Dr. Sabine Rahn von<br />

der AGRAVIS Raiffeisen AG in Münster.<br />

Sie haben den Dreh zusammen mit dem<br />

Vertriebspartner vor Ort, der BayWa AG,<br />

nach Passau vermittelt. Nun beantworten<br />

sie Fragen wie nach dem Namen der<br />

Schweine, ihre Arbeitsweise, der Namensgebung<br />

und wie viel Ähnlichkeit echte<br />

Schweine mit den elektrischen Wühlern<br />

haben. Dazu lassen Rosa und Aloisius aber<br />

niemand in ihre Halle, alle Gäste müssen<br />

draußen im Schnee bleiben. So poliert<br />

der Kameramann eifrig immer wieder die<br />

Linse, der Tonmann schüttelt den Mikrofonschutz<br />

aus. Wer gerade nicht vor<br />

die Kamera muss, vertritt sich die Füße,<br />

wischt den Schnee von der Jacke oder<br />

sucht Zuflucht im kleinen, aber warmen<br />

Steuerhäuschen.<br />

Die „Väter“ der elektrischen Schweine<br />

sind Dr. Markus Bux und Dr. Tilo Conrad,<br />

heute Geschäftsführer der Thermo-System<br />

Industrie- und Trocknungstechnik GmbH.<br />

Von der Überlegung an der Universität<br />

6 Aktion AGRAVIS aktuell 2/2013


Hohenheim bis zum ersten E-Schwein vergingen<br />

15 Jahre Entwicklungszeit. Heute<br />

sind mehr als 400 Schweine weltweit im<br />

Einsatz. Einige leben unter dem sonnigen<br />

Himmel Spaniens, andere im fernen<br />

Amerika, einige in Süddeutschland und<br />

auch in Niedersachsen sind sie zu finden.<br />

Ihre Aufgaben sind stets gleich: Sie wühlen<br />

sich durch die zu trocknende Masse. Wie<br />

sie das machen, hält das Fernsehteam<br />

ganz genau fest: Rosa haben sie sich<br />

ausgeguckt. Sie muss einige Extra-Runden<br />

drehen, der Kamera ihre vielen Werkzeuge<br />

zeigen und immer wieder hin und her<br />

fahren – bis das perfekte Bild geschossen<br />

ist. Eigentlich bewegen sich die Schweine<br />

– abgesehen von der Leitung für die<br />

Stromversorgung – frei in der Halle, Ultraschallsensoren<br />

helfen ihnen, Hindernissen<br />

auszuweichen. Fürs Fernsehen lassen sie<br />

sich aber gerne an die Fernbedienungsleine<br />

legen.<br />

Martin Schulze Mönking berichtet, wie<br />

die AGRAVIS Raiffeisen AG ihrerseits auf<br />

die Technik und das Unternehmen vor<br />

rund drei Jahren aufmerksam wurde:<br />

„Wie die Erfinder auch, war die AGRAVIS<br />

Raiffeisen AG auf der Suche nach einer<br />

Möglichkeit, die Abwärme von Biogasanlagen<br />

sinnvoll zu nutzen.“ Dabei seien sie<br />

letztlich auch über die Edelstahl-Roboter<br />

aus Filderstadt gestolpert. „Uns war<br />

sofort klar, dass diese Idee ein großes<br />

Potenzial hat“, ergänzt Dr. Sabine Rahn.<br />

Die Schweine mischen, wenden und<br />

trocknen die Materialien mit einem<br />

Niedrigtemperatur-Verfahren bei etwa<br />

50 Grad. Dazu nutzen sie unter anderem<br />

die Abwärme der Biogasanlage. Die ging<br />

bislang ungenutzt in die Atmosphäre.<br />

Die Nachfrage nach den elektrischen<br />

Schweinen ist da, wissen die AGRAVIS-<br />

Experten. Das jüngste Mitglied der<br />

Schweinefamilie, Rosalie, wird künftig<br />

auf Gut Bokel in Sprakensehl, unweit von<br />

Celle, ihre Arbeit aufnehmen und Filterschlämme<br />

trocknen. Die Vorbereitungen<br />

für die Taufe von Rosalie laufen bereits<br />

auf Hochtouren. Weitere Informationen zu<br />

den elektrischen Schweinen gibt es bei Dr.<br />

Sabine Rahn, Tel. 0251 . 6822289, Martin<br />

Schulze Mönking, Tel. 0251 . 68289336<br />

oder unter www.biogasanlagen-fuettern.com.<br />

Die Vergärungslange<br />

Nicht weit von der Stadt Passau befinden<br />

sich das Kompostwerk und die<br />

Vergärungsanlage Passau-Hellersberg<br />

– das Zuhause von Rosa und Aloisius.<br />

Dort werden die Bioabfälle der Stadt<br />

und des Landkreises Passau sowie zum<br />

Teil die der Landkreise Freyung-Grafenau<br />

und Deggendorf verarbeitet. Im<br />

Jahr sind das rund 40.000 Tonnen. Der<br />

gesamte Bioabfall durchläuft zuerst die<br />

Vergärungsanlage. Auch die Gärreste,<br />

durch die sich Rosa und Aloisius Tag<br />

für Tag wühlen, bis sie trocken genug<br />

sind, als wertvoller Dünger eingesetzt zu<br />

werden. Insgesamt erzeugt die Vergärungsanlage<br />

jährlich rund elf Millionen<br />

Kilowattstunden Strom – damit könnten<br />

bis zu 4.000 Haushalte versorgt werden.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Aktion 7


Neue Freunde und alte Bekannte<br />

Trends bei Getreidefungiziden im Jahr 2013<br />

Zur Saison 2013 erweitert sich das Fungizid-Portfolio. Die Syngenta startet mit zwei Produkten in die Carboxamid-<br />

Generation und einige alte Wirkstoffe kommen in neuem Gewand daher. Neben BASF (Xemium) und Bayer (Bixafen)<br />

bringt nun auch die Syngenta ein eigenes Produkt auf den Markt.<br />

Das linke Bild zeigt die unbehandelte Kontrolle mit deutlichen Halmbruch-Symptomen (rote Kreise).<br />

Die Variante im rechten Bild wurde in EC 31/32 mit einem halmbruchwirksamen Produkt behandelt<br />

(Flexion Turbo Pack).<br />

Beim Vergleich der fungiziden Leistung mit<br />

den zwei bereits bekannten Wirkstoffen<br />

aus der Gruppe der Pyrazol-Carboxamide,<br />

unterscheiden sie sich in erster Linie im<br />

Bereich Kurativität. Sind vorhandene Infektionen<br />

bereits weit fortgeschritten, hat die<br />

Syngenta-Formulierung Nachteile gegenüber<br />

den anderen. Die protektive Leistung<br />

sowie die physiologischen Effekte hingegen<br />

sind auf höchstem Niveau.<br />

Im Vergleich<br />

DON-Gehalte in Abhängigkeit von eingesetzten Fungiziden<br />

Kultur: Sommerweizen (Sorte Taifun), Standort: Dunau (Region Hannover)<br />

Bemerkung: DON-Grenzwert in unverarbeitetem Konsumgetreide: 1,25 mg/kg<br />

(EU Höchstmengenverordnung)<br />

BBCH 63/65<br />

(11.06.2012)<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Kontrolle (67 dt/ha)<br />

Osiris<br />

2,5 l/ha<br />

Osiris + Proline<br />

1 + 0,5 l/ha<br />

Prosaro<br />

1,0 l/ha<br />

Prosaro + Designer<br />

1,0 + 0,2 l/ha<br />

Prosaro + DON-Q + Designer<br />

1,0 + 1,1 + 0,2 l/ha<br />

Input + DON-Q + Silwet Gold<br />

1,0 + 1,1 + 0,2 l/ha<br />

Skyway<br />

1,25 l/ha<br />

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6<br />

DON-Gehalt (mg/kg Erntegut)<br />

Zur Saison 2013 stehen zwei Produkte mit<br />

dem Wirkstoff Isopyrazam zur Verfügung.<br />

Bontima ist bereits zugelassen und enthält<br />

neben dem angesprochenen Isopyrazam<br />

(62,5 Gramm pro Liter) noch den Wirkstoff<br />

Cyprodinil (187,5 Gramm pro Liter). Der Einsatzbereich<br />

beschränkt sich auf die Gerste.<br />

Zugelassen ist eine zwei malige Anwendung<br />

mit maximal 2,0 Liter pro Hektar. Das<br />

Wirkungsspektrum umfasst alle wichtigen<br />

Gerstenkrankheiten mit Ausnahme des<br />

Mehltaus. Die Wirkstoffkombination von<br />

Bontima lässt wenig Spielraum für Reduzierungen<br />

der Aufwandmenge. Die besten<br />

Versuchsergebnisse zeigte der Einsatz des<br />

Produktes als Fahnenblattbehandlung im<br />

Rahmen einer Spritzfolge.<br />

Als zweites carboxamidhaltiges Produkt<br />

schickt die Syngenta Seguris ins Rennen.<br />

Das Fungizid enthält neben dem Wirkstoff<br />

Isopyrazam (125 Gramm pro Liter) das bekannte<br />

Epoxiconazol (90 Gramm pro Liter)<br />

und ähnelt damit in der Zusammensetzung<br />

stark dem Adexar von BASF. Die erwartete<br />

Zulassung umfasst alle wichtigen Wintergetreidearten.<br />

Die volle Aufwandmenge beträgt<br />

1,0 Liter pro Hektar. Seguris wird nur<br />

als Pack mit dem bereits bekannten Amistar<br />

Opti (80 Gramm pro Liter Azoxystrobin<br />

plus 400 Gramm pro Liter Chlorthalonil)<br />

vermarktet. Diese Kombination wird mit 1,0<br />

Liter pro Hektar Seguris plus 1,5 Liter pro<br />

Hektar Amistar Opti empfohlen. Aufgrund<br />

der niedrigen Azol-Aufladung im Seguris<br />

sollte auch in diesem Fall die Aufwandmenge<br />

nicht reduziert werden.<br />

In die Liste der carboxamidhaltigen Fungizide<br />

reiht sich zusätzlich ein weiteres Produkt<br />

aus der Xpro-Familie der Firma Bayer ein.<br />

Siltra Xpro (200 Gramm pro Liter Prothioconazol<br />

plus 60 Gramm pro Liter Bixafen)<br />

zeichnet sich durch eine hohe Azol-Aufladung<br />

bei reduzierter Carboxamid-Menge<br />

aus. Das Wirkungsspektrum ist vergleichbar<br />

mit dem bereits bekannten Aviator Xpro.<br />

Die Zulassung umfasst Weizen und Gerste<br />

mit einer maximalen Aufwandmenge von<br />

1,0 Liter pro Hektar.<br />

Auch im Bereich der Neu-Formulierungen<br />

mit alten Wirkstoffen gibt es einige „Neuerungen“.<br />

Das Produkt Cherokee aus dem<br />

Haus Syngenta ist eine Kombination der<br />

Wirkstoffe Cyproconazol (50 Gramm pro<br />

Liter), Propiconazol (62,5 Gramm pro Liter)<br />

und Chlorthalonil (375 Gramm pro Liter).<br />

Die angestrebte Zulassung erstreckt sich<br />

über alle Wintergetreidearten mit einer<br />

Aufwandmenge von 2,0 Liter pro Hektar.<br />

Der Einsatzschwerpunkt liegt im frühen<br />

Blattbereich bei moderatem Erregerdruck.<br />

Zwei weitere Produkte aus dem Bereich<br />

„Bekanntes in neuem Gewand“ bringt<br />

die Feinchemie zur aktuellen Saison auf<br />

den Markt. Nachdem das Unternehmen<br />

bereits im vergangenen Jahr das Produkt<br />

Epoxion vorgestellt hat, kommt in dieser<br />

Saison Epoxion Top (40 g/l Epoxiconazol +<br />

100 Gramm pro Liter Fenpropidin) auf den<br />

Markt. Das Fungizid ist zurzeit nur im Weizen<br />

mit einer Aufwandmenge von 2,5 Liter<br />

8 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013


Allerdings ist Ampera kein Fusarium-Spezialprodukt,<br />

sodass bei starkem Erregerdruck<br />

auf bewährte Standards zurückgegriffen<br />

werden sollte (siehe „im Vergleich).<br />

Beide Feinchemie-Produkte lassen sich,<br />

aufgrund der genannten Eigenschaften, nur<br />

schwer in eine Standardspritzfolge integrieren,<br />

daher wird sich ihr Einsatz vermutlich<br />

auf Sondersituationen beschränken. Nicht<br />

alles, was neu klingt, muss auch neu sein.<br />

Aufgrund der stetig steigenden Menge an<br />

verfügbaren Produkten wird eine frühzeipro<br />

Hektar zugelassen. Der Fenpropidin-<br />

Gehalt im Epoxion Top reicht nicht aus, um<br />

eine ausreichende Mehltauleistung zu erzielen.<br />

Der Wirkstoff ist vielmehr als Formulierungshilfsstoff<br />

zu sehen, welcher dem etwas<br />

trägen Epoxiconazol auf die Sprünge hilft.<br />

Das zweite, neue Produkt trägt den Namen<br />

Ampera (133 Gramm pro Liter Tebuconazol<br />

plus 267 Gramm pro Liter Prochloraz). Das<br />

Fungizid hat eine breite Zulassung in allen<br />

Wintergetreidearten inklusive einer Indikation<br />

zur Fusarienbekämpfung im Weizen.<br />

tige, an die betriebsspezifischen Anforderungen<br />

angepasste Strategieplanung immer<br />

wichtiger.<br />

Kontakt<br />

Für weitere Informationen nutzen Sie<br />

die App IQ-Plant, sprechen Sie mit<br />

Ihrem Pflanzenbau-Berater vor Ort oder<br />

wenden Sie sich an Pflanzenbauberater<br />

Eiko Tjaden, Tel. 0251 . 6822574.<br />

Der richtige Einsatz von Fugiziden am Beispiel von Weizen<br />

Unabhängig von aktuellen Entwicklungen<br />

und der individuellen Bestandssituation<br />

können einige Maßnahmen bereits fest<br />

eingeplant werden. In Abhängigkeit von<br />

der betriebsspezifischen Fruchtfolgesituation<br />

bilden in der Regel ein bis zwei<br />

Fungizidmaßnahmen das Fundament der<br />

Behandlungsstrategie. Die folgenden Beispiele<br />

sollen diese Vorgehensweise etwas<br />

näher erläutern:<br />

Situation 1: Fusariumbekämpfung<br />

steht im Fokus<br />

In vielen Betrieben mit Mais als Vorfrucht<br />

zu Weizen (oder Triticale) ist die Ährenbehandlung<br />

fest eingeplant, um die<br />

Produktqualität abzusichern. Aus diesem<br />

Grund muss die weitere Fungizidstrategie<br />

rund um diese Maßnahme geplant<br />

werden. Ist bereits im frühen Bereich mit<br />

einem hohen Erregerdruck zu rechnen, so<br />

macht eine breite fungizide Absicherung<br />

in Kombination mit dem zweiten Wachstumsreglertermin<br />

Sinn. Im Fokus stehen<br />

dabei besonders Krankheiten wie Septoria<br />

tritici, Mehltau und Halmbruch. Dazu bieten<br />

sich Produkte wie etwa Flexion Turbo<br />

(Champion + Flexity + Corbel) oder Capalo<br />

an. Für Regionen, in denen der Mehltau in<br />

der Regel kein Problem darstellt (z. B. Küstenlagen),<br />

ist Siltra Xpro eine leistungsstarke<br />

Alternative. Ist diese frühe Maßnahme<br />

nötig, muss in der Regel zum Fahnenblatt<br />

eine reduzierte Fungizidmenge folgen, um<br />

den Anschluss zur Ährenbehandlung zu<br />

gewährleisten. Lässt das Erregerauftreten<br />

einen späteren Spritzstart zu, kann eine<br />

erste Behandlung ab dem Erscheinen des<br />

Fahnenblattes ausreichen. Dafür bieten<br />

sich breit wirksame Kombinationen wie<br />

z. B. Imbrex Star oder Aviator Xpro Duo an.<br />

Situation 2: Erregerdruck durch die<br />

Vorfrucht (z.B. Stoppelweizen)<br />

Unabhängig von der Witterung ist generell<br />

mit einem erhöhten Infektionsrisiko zu<br />

rechnen. Dieses Potenzial wird durch eine<br />

reduzierte Bodenbearbeitung weiter erhöht.<br />

Neben dem gesamten Spektrum der<br />

Blattkrankheiten stehen auch die Halmbasis<br />

erreger im Fokus. Aus diesem Grund<br />

ist eine breit wirksame T1-Behandlung<br />

in der Regel sinnvoll. Ein besonderes Augenmerk<br />

sollte bereits im frühen Stadium<br />

auf den Mehltau gelegt werden. Bei sehr<br />

frühen Infektionen kann eine Bekämpfung<br />

zum zweiten Wachstumsreglertermin<br />

bereits zu spät sein. Im Fahnenblatt sollten<br />

vorrangig Prothioconazol-haltige Kombinationen<br />

(Bayer) eingesetzt werden, um<br />

neben einer guten Rost- und Septoria<br />

tritici-Kontrolle auch eine ausreichende<br />

DTR-Wirkung zu erzielen.<br />

Situation 3: Niedriges Risiko<br />

durch die Vorfrucht<br />

Steht der Weizen in unproblematischeren<br />

Fruchtfolgen, kann die Fungizidstrategie<br />

flexibler an das aktuelle Erregerauftreten<br />

angepasst werden. Den Grundstein bildet<br />

in der Regel eine leistungsstarke Behandlung<br />

zur Versiegelung des Fahnenblattes.<br />

Resistenzmanagement<br />

Ein weiterer Baustein bei der Entwicklung<br />

der richtigen Fungizidstrategie ist ein<br />

effektives Resistenzmanagement. Die jährlich<br />

wachsende Produktauswahl suggeriert<br />

viele Wechselmöglichkeiten. Bei genauerem<br />

Hinsehen, gerade auf die maßgeblichen<br />

Wirkstoffgruppen, reduziert sich die<br />

Auswahl auf drei bis vier Wirkungsmechanismen.<br />

Daher gilt es, folgende Punkte zu<br />

beachten:<br />

– Aufwandmengen nicht zu stark reduzieren.<br />

(Faustregel: Minimal 70 bis 80 %<br />

der zugelassenen Aufwandmenge)<br />

– Nicht zu spät behandeln. Das Resistenzrisiko<br />

steigt beim Einsatz gegen bereits<br />

weit vorangeschrittene Infektionen.<br />

Gleichzeitig sinkt der Wirkungsgrad der<br />

Maßnahme.<br />

– Wenig gefährdete Wirkstoffgruppen<br />

ergänzen. Bei frühem Fungizideinsatz<br />

hat sich z. B. der Einsatz von „Bravo“<br />

als Resistenzbrecher gegen S. tritici<br />

bewährt.<br />

– Die Anbieter wechseln. Die Aussage<br />

klingt vielleicht etwas ungewöhnlich,<br />

aber gerade innerhalb einer Bekämpfungsstrategie<br />

mit dem Schwerpunkt auf<br />

S. tritici macht auch ein Wechsel innerhalb<br />

der Azol-Wirkstoffgruppe Sinn.<br />

Beispiel: T1-Maßnahme: Flexion Turbo<br />

(Epoxiconazol); Fahnenblatt: Aviator<br />

Xpro Duo (Prothioconazol)<br />

– Carboxamidhaltigen Produkte maximal<br />

zweimal in der Kultur einsetzen. Die<br />

Stärken dieser Produkte liegen in erster<br />

Linie bei der Rost- und Septoria-Bekämpfung<br />

sowie der ausgeprägten Dauerleistung.<br />

Daher sollte der Haupteinsatzbereich<br />

so gewählt werden, dass diese<br />

Vorteile genutzt werden können.<br />

Fazit<br />

Nicht alles kann schon vor der Saison<br />

exakt geplant werden. Die aktuelle<br />

Bestandssituation hat weiterhin einen<br />

maßgeblichen Einfluss auf die Wahl der<br />

richtigen Fungizidstrategie. Aber eine<br />

frühzeitige Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema hilft, in der Saison den Überblick<br />

zu behalten.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 9


Richtig handeln ohne Patentrezept<br />

Fungizidstrategien im Kartoffelbau<br />

Das Anbaujahr 2012 hat gezeigt, dass es kein Patentrezept für den Einsatz von Fungiziden im Kartoffelanbau gibt. Dennoch<br />

haben sich sowohl das Ranos Top Pack als auch das Canvas D Pack als starke Mittel gegen die beiden wichtigsten Erreger in<br />

der Kartoffel bewährt. Beide Mittelkombinationen wirken auf die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) und die<br />

Dürrfleckenkrankheit (Alternaria sp.).<br />

Am Versuchsstandort Klein Berßen in der<br />

Nähe von Meppen gab es in der vergangenen<br />

Saison erneut umfangreiche Versuche.<br />

In Abbildung 1 (Krautfäuleversuch Klein<br />

Berßen 2012: Spritzstartvarianten) sind<br />

die Ernteergebnisse des ersten Teils des<br />

Fungizidversuchs dargestellt. Dabei variieren<br />

die Fungizidbehandlungen in den ersten<br />

vier Spritzungen. Ab der fünften Behandlung<br />

wurde ausschließlich mit Ranman Top<br />

Im Überblick: Beispiel 1<br />

Krautfäuleversuch Klein Berßen 2012: Spritzstartvarianten<br />

T1–4: Spritzungen vom 14. Juni bis 5. Juli<br />

70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15<br />

Stärkegehalt %<br />

16,6<br />

22,4<br />

22,2<br />

22,2<br />

22,5<br />

Knollenertrag t/ha<br />

Kontrolle<br />

Valbon<br />

1,6 kg / ha<br />

Curzate<br />

2,5 kg / ha<br />

Infinito<br />

1,6 l / ha<br />

Ranos Top<br />

0,44 kg/ha, 0,32 l/ha<br />

Sorte: Starga Pflanztermin: 19. April Spritzstart: 14.Juni<br />

behandelt. Variante 5, die mit dem Ranos<br />

Top Pack behandelt wurde, erzielte <strong>hier</strong> den<br />

höchsten Stärkeertrag.<br />

Diese Kombination aus Ranman Top und<br />

Tanos sollte vier bis fünf Mal in Folge zum<br />

Einsatz kommen, damit die sehr gute Krautfäulewirkung<br />

und der gleichzeitige Schutz<br />

vor Alternaria-Befall gewährleistet ist.<br />

Abbildung 2 (Krautfäuleversuch Klein<br />

Berßen 2012: Spätbehandlungen) zeigt die<br />

T5–10: ausschließlich Ranman Top<br />

Im Überblick: Beispiel 2<br />

Krautfäuleversuch Klein Berßen 2012: Spätbehandlungen<br />

T5–10: Spritzungen vom 12. Juli bis 06. September<br />

70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10<br />

Stärkegehalt % Knollenertrag t/ha<br />

Sorte: Starga<br />

16,6<br />

21,3<br />

21,7<br />

21,9<br />

21,9<br />

22,2<br />

20,9<br />

21,9<br />

Pflanztermin: 19. April<br />

Kontrolle<br />

Shirlan forte<br />

0,5 l / ha<br />

Zampro + Dash<br />

0,8 l / ha + 0,8 l/ha<br />

Canvas D Pack<br />

0,35 l / ha + 1,75 kg / ha<br />

Banjo forte<br />

1,0 l / ha<br />

Revus + Cymoxanil<br />

0,6 kg / ha<br />

Ranos Top<br />

0,44 kg / ha + 0,32 l / ha<br />

Ranos Top<br />

0,56 kg / ha + 0,4 l / ha<br />

Spritzstart: 14.Juni<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

T1–4: 4x Valbon<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Stärkeertrag t/ha<br />

künstl. Infektion: 5. Juli<br />

1<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Stärkeertrag in t/ha<br />

künstl. Infektion: 5. Juli<br />

Ergebnisse des zweiten Versuchteils. Dabei<br />

kamen ab der fünften Behandlung unterschiedliche<br />

Fungizide zum Einsatz. Die ersten<br />

vier Behandlungen erfolgten mit 1,6 Kilogramm<br />

pro Hektar Valbon. Der höchste<br />

Stärkeertrag wurde mit der Behandlung mit<br />

dem Canvas D Pack (0,35 Liter pro Hektar<br />

Canvas und 1,75 Kilogramm pro Hektar<br />

Dithane Neotec) in Variante 8 erzielt.<br />

Herrschen eher feuchte Bedingungen vor,<br />

ist das Ranos Top Pack mit der sichereren<br />

Krautfäulewirkung im Vorteil, bei trockener<br />

Witterung ist das Canvas D Pack vorzuziehen.<br />

Mit Monceren Pro steht ein neues Beizmittel<br />

von Bayer zur Verfügung. Es enthält den aus<br />

dem Monceren flüssig bekannten Wirkstoff<br />

Pencycuron und zusätzlich den Wirkstoff<br />

Prothioconazol. Neben der Wirkung auf die<br />

Wurzeltöterkrankheit (Rhizoctonia solani)<br />

bekämpft Monceren Pro auch den Erreger<br />

des Silberschorfs (Helminthosporium solani).<br />

Die Aufwandmenge beträgt 0,6 Liter pro<br />

Tonne Pflanzgut für eine Rhizoctoniawirkung<br />

und 0,8 Liter pro Tonne Pflanzgut für<br />

eine Leistung gegen Silberschorf. Ebenfalls<br />

von Bayer ist das flüssig formulierte Herbizid<br />

Sencor liquid. Es enthält 600 Gramm pro<br />

Liter Metribuzin und darf mit 0,9 Liter pro<br />

Hektar im Vorauflauf und maximal 0,6 Liter<br />

pro Hektar im Nachauflauf angewendet<br />

werden.<br />

Syngenta erwartet rechtzeitig zur Saison<br />

die Zulassung des Fungizids Revus Top. Die<br />

Kombination aus den Wirkstoffen Mandipropamid<br />

und Difenoconazol weist sowohl<br />

eine Krautfäule- als auch eine Alternariawirkung<br />

auf. Die Aufwandmenge beträgt<br />

0,6 Liter pro Hektar.<br />

Kontakt<br />

Wenn Sie weitere Fragen zu diesem<br />

Thema haben, stehen Henk Olthof,<br />

Tel. 0172 . 5300481, oder Christian<br />

Schepergerdes, Tel 0173 . 6961685, von<br />

der Pflanzenbau-Beratung zur Verfügung.<br />

10 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013


Vorfahrt für den Mais<br />

Tipps und Kniffe für gute Ergebnisse bei der Unkrautbekämpfung<br />

Das volle Leistungspotenzial der Maissorten<br />

kann nur ausgeschöpft werden, wenn Hirsen<br />

und Unkräuter frühzeitig ausgeschaltet<br />

werden. Mit der richtigen Herbizidstrategie<br />

stoppen Sie die Konkurrenten um Wasser<br />

und Nährstoffe sicher und verträglich.<br />

Die Maisanbaufläche in Deutschland ist<br />

in den vergangenen zehn Jahren stark ausgedehnt<br />

worden und umfasst mittlerweile rund<br />

2,5 Mio. Hektar. Rund ein Viertel des Maises<br />

wächst in Niedersachsen. Unabhängig von<br />

der Verwertung – ob als Futterpflanze oder<br />

Energiemais – ist die standortoptimierte<br />

Produktionstechnik die Grundlage für stabile<br />

und sichere Erträge. Neben Sortenwahl und<br />

Nährstoffversorgung ist der Herbizideinsatz<br />

ein wesentlicher Baustein zum Erfolg. Dieser<br />

muss allerdings an die geänderten Rahmenbedingungen<br />

angepasst werden, da der Mais<br />

heute enger und häufiger in der Fruchtfolge<br />

steht und sich dadurch das Aufkommen<br />

von Hirsen und Unkräutern entsprechend<br />

verändert hat. Die Auswahl geeigneter Produktkombinationen<br />

und deren verträglicher<br />

Einsatz sind daher entsprechend wichtig.<br />

Für die Saison 2013 gibt es einige neue Produktkombinationen<br />

zur Unkrautbekämpfung<br />

in Mais. Die wichtigsten Lösungen werden<br />

nachfolgend kurz vorgestellt. Für die Bekämpfung<br />

von Hühnerhirse und Borstenhirse<br />

wird die Laudis-Familie um einen Partner<br />

vergrößert. Das Bodenherbizid Aspect hat<br />

kürzlich die Zulassung erhalten und wird in<br />

Kombination mit Laudis unter dem Namen<br />

Gegenübergestellt<br />

Bekämpfung von Faden-Fingerhirse in Mais 2012<br />

11<br />

12<br />

Clio Super + TBZ + B 235<br />

1,2 + 0,8 + 0,2<br />

13<br />

Gardo Gold<br />

3,0<br />

Laudis Aspect Pack vermarktet – neben dem<br />

bekannten Laudis Terra Pack. Aspect enthält<br />

die Wirkstoffe Flufenacet und Terbuthylazin<br />

und wird im Nachauflauf bis zum 5-Blatt-<br />

Stadium des Maises eingesetzt. Die Aufwandmenge<br />

beträgt 1,5 Liter pro Hektar und<br />

ergänzt Laudis mit 2,0 Liter pro Hektar.<br />

Mit Arigo steht ein blattaktives Maisherbizid<br />

zur Zulassung an. Es ist ein Granulat<br />

und kombiniert die Produkte Principal und<br />

Callisto. Die starke Gräserleistung aus dem<br />

Principal wird ergänzt durch ein Triketon,<br />

somit wird eine breite Mischverunkrautung<br />

inklusive Nachtschatten ebenfalls erfasst. Die<br />

Standort Greven, T1 am 21.5., T2 am 29.5., T3 am 5.6., Wirkungsgrad auf Faden-Fingerhirse in %<br />

T1 (BBCH 12-13) T2 (BBCH 14) T3 (BBCH 15)<br />

1 Kontrolle (Faden-Fingerhirse, Gänsefuß, Nachtschatten)<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Laudis + Successor<br />

1,5 + 2,25<br />

Laudis + Successor<br />

1,5 + 2,25<br />

Laudis + Successor +<br />

Motivell forte 1,5 + 2,25 + 0,5<br />

Elumis + Gardo Gold<br />

1,0 + 3,0<br />

Motivell forte<br />

0,5<br />

6<br />

Laudis + Successor<br />

1,5 + 2,25<br />

Laudis + Motivell forte<br />

0,7 + 0,5<br />

7<br />

Laudis + Successor<br />

1,5 + 2,25<br />

BCP 258 + Motivell forte<br />

0,75 + 0,5<br />

8<br />

Gardo Gold<br />

3,0<br />

Laudis + Motivell forte<br />

1,5 + 0,5<br />

9<br />

Gardo Gold<br />

3,0<br />

Elumis<br />

1,0<br />

10<br />

Laudis + Successor +<br />

Motivell forte 1,8 + 2,7 + 0,6<br />

Laudis + Successor +<br />

Motivell forte 1,8 + 2,7 + 0,45<br />

Hirsearten bestimmen die Auswahl der Maisherbizide<br />

Spritzfolgen verbessern die Verträglichkeit bei höherem Wirkungsgrad<br />

Hühnerhirse, Kamille,<br />

Knötericharten, Nachtschatten,<br />

Mischverunkrautung<br />

Borstenhirse, Hühnerhirse,<br />

Ackerfuchsschwanz,<br />

Kamille, Knötericharten,<br />

Nachtschatten, Winde<br />

Alle Hirsearten,<br />

Gänsefußarten, Kamillearten,<br />

Knötericharten, Nachtschatten,<br />

Vogelmiere, Jährige Rispe<br />

BBCH 00 05 11 12 13 14<br />

Motivell forte<br />

0,5<br />

Motivell forte + Callisto<br />

0,5 + 0,75<br />

70 80 90 100<br />

ACDC + B 235<br />

Calaris + Dual Gold + B 235<br />

0,75 l + 0,75 l + 0,3 l/ha<br />

ACDC + B 235<br />

Calaris + Dual Gold + B 235<br />

1,0 l + 1,0 l + 0,3 l/ha<br />

AGRAVIS CC - Top + B 235<br />

Clio Super + Terbuthylazin + B 235<br />

1,5 l + 1,0 l + 0,3-0,5 l/ha<br />

ACDC + B 235<br />

Calaris + Dual Gold + B 235<br />

0,5 l + 0,5 l + 0,3 l/ha<br />

Milagro forte extra Peak *<br />

0,5 l + 20 g/ha<br />

© BBCH-Stadien Bayer CropScience<br />

volle Aufwandmenge beträgt 330 Gramm<br />

pro Hektar Arigo + FHS.<br />

Das Samson Extra 6 OD mit dem Wirkstoff<br />

Nicosulfuron ist bekannt als eines der verträglichsten<br />

Sulfonylharnstoffe zur Gräserbekämpfung.<br />

Es wird ab 2013 unter dem<br />

Namen Motivell forte vermarktet, Leistung<br />

und Formulierung bleiben identisch. Arigo<br />

und Motivell forte können bis zum 8-Blatt-<br />

Stadium des Maises eingesetzt werden.<br />

Für eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung<br />

ist neben der Mittelwahl insbesondere der<br />

richtige Einsatzzeitpunkt von Bedeutung.<br />

Wenn die erste Unkrautwelle aufgelaufen ist<br />

und gleichzeitig die Restfeuchte im Boden<br />

ausreichend ist, kann der Herbizideinsatz mit<br />

einer Durchfahrt im 3- bis 4-Blatt-Stadium<br />

der Mais-Pflanze erfolgen. Die Kombination<br />

eines blattaktiven Produktes mit einer<br />

bodenwirksamen Komponente schafft die<br />

höchsten Wirkungsgrade. Wenn die Hirsen<br />

und Unkräuter aufgrund einer trockenen<br />

Witterungsphase eher verzettelt auflaufen<br />

und der Boden soweit ausgetrocknet ist,<br />

dass eine unterstützende Wirkung durch das<br />

Bodenherbizid nicht zu erwarten ist, sollte<br />

die Strategie rechtzeitig auf eine Spritzfolge<br />

umgestellt werden. In diesem Verfahren<br />

werden 50 bis 60 Prozent der insgesamt<br />

geplanten Herbizidmenge vorgelegt. Die<br />

Nachlage erfolgt zehn bis 14 Tage später mit<br />

der restlichen Aufwandmenge. Die geplante<br />

Herbizidmaßnahme in zwei Überfahrten verlangt<br />

allerdings, dass der erste Spritztermin<br />

bereits ab dem 2-Blatt-Stadium durchgeführt<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 11


wird. Denn die reduzierte Vorlage kann nur<br />

erfolgreich sein, wenn die Unkräuter noch<br />

sehr klein sind. Die Nachlage erledigt dann<br />

den Rest sowie die nächste Unkrautwelle.<br />

Die Spritzfolge bringt bei trockenen Bedingungen<br />

mit mehreren Unkraut- und Hirsewellen<br />

in Summe die höheren Bekämpfungserfolge.<br />

Da die geteilte Herbizidbehandlung<br />

auch noch mit besserer Verträglichkeit für<br />

den Mais verbunden ist, rechnet sich die<br />

zusätzliche Überfahrt auf jeden Fall, weil die<br />

Ertragsdepressionen geringer ausfallen als<br />

in der Einmalbehandlung. Das gilt insbesondere<br />

dann, wenn neben breit wirksamen<br />

Herbiziden zusätzlich ein Sulfonylpartner zur<br />

Gräserbekämpfung ergänzt werden muss.<br />

In diesem Fall ist eine Spritzfolge immer die<br />

bessere Wahl.<br />

Die Produktauswahl<br />

Damit der Landwirt seine Maisschläge<br />

kulturverträglich und effektiv unkrautfrei<br />

stellen kann, sind zwei Punkte zu beachten.<br />

Zum einen muss die Verunkrautung des<br />

Standortes bekannt sein, um die Strategie<br />

gezielt auf Hirsen oder Gräser ausrichten zu<br />

können. Zum anderen ist die Altverunkrautung<br />

aus dem Vorjahr bereits vor der Aussaat<br />

des Maises zu eliminieren. Ob das mit einer<br />

Frühjahrspflugfurche erfolgt oder mit einem<br />

Einsatz von Glyphosat nach Herbstfurche<br />

oder im Mulchsaatverfahren ist dabei nicht<br />

ausschlaggebend. Gerade im Frühjahr 2012<br />

ist diese Maßnahme nach Umbruch der<br />

ausgewinterten Getreidebestände häufig<br />

nicht eingeplant worden. Später zeigte sich,<br />

dass die restlichen Getreidepflanzen, die zum<br />

Zeitpunkt des Herbizideinsatzes bereits das<br />

Stadium „Ährenschieben“ erreicht hatten,<br />

nur sehr schwierig mit einem Sulfonyleinsatz<br />

beseitigt werden konnte. Wer schon vor der<br />

Maisaussaat einen „reinen Tisch“ bereitet,<br />

kann sich nachfolgend ausschließlich um<br />

seine Maisunkräuter kümmern.<br />

Das Aufkommen der verschiedenen Hirsearten<br />

bestimmt die Mittelwahl. Standorte<br />

mit Hühnerhirse können relativ einfach und<br />

verträglich mit der Kombination ACDC behandelt<br />

werden, die Aufwandmenge beträgt<br />

1,0 Liter pro Hektar Calaris plus 1,0 Liter pro<br />

Hektar Dual Gold plus 0,3 Liter pro Hektar<br />

B 235. In der Splittinganwendung wird die<br />

Herbizidmenge wie vorab beschrieben auf<br />

zwei Überfahrten aufgeteilt.<br />

Wenn neben Hühnerhirse auch die Borstenhirse<br />

bekämpft werden muss, ergänzt man<br />

ACDC mit einem Sulfonyl. Die Aufwandmenge<br />

von ACDC forte beträgt 1,0 Liter<br />

pro Hektar Calaris plus 1,0 Liter pro Hektar<br />

Dual Gold plus 0,5 Liter pro Hektar Milagro<br />

forte plus 20 Gramm pro Hektar Peak. Eine<br />

Alternative zum ACDC forte ist der Laudisaspect-Pack<br />

mit 2 Liter pro Hektar. Auch auf<br />

Borstenhirseflächen bringt eine Spritzfolge<br />

meist die besseren Ergebnisse. Müssen alle<br />

Hirsearten bekämpft werden, eignen sich vor<br />

allem die Kombinationen mit Clio Super. Die<br />

Aufwandmenge beim CC-Top Pack beträgt<br />

1,5 Liter pro Hektar Clio Super plus 1,0 Liter<br />

pro Hektar Terbuthylazin plus 0,3 Liter pro<br />

Hektar B 235. Bei dieser Lösung kann der<br />

Anteil Bromoxynil je nach Wachsschicht des<br />

Maises und Größe der Unkräuter angepasst<br />

werden. In der Paketlösung Clio Top BMX<br />

fehlt diese Flexibilität, die Aufwandmenge<br />

beträgt 1,5 Liter pro Hektar Clio Super plus<br />

1,5 Liter pro Hektar Zeagran ultimate.<br />

Kontakt<br />

Weitere Informationen zu diesem Thema<br />

erhalten Sie bei Pflanzenbau-Berater<br />

Reinhold Wintergalen, Tel. 0251 .<br />

68289265 oder 0173 . 7203065.<br />

Sonderbehandlung für Sonderkulturen<br />

Gezielte Düngung für besseres Wachstum und höhere Erträge<br />

In vielen Bereichen der Landwirtschaft ist die Blattdüngung mit Makro-, aber auch Mikronährstoffen heute schon<br />

Standard. In den Sonderkulturen gewinnt vor allem die Versorgung mit Mikronährstoffen in der jüngsten Vergangenheit<br />

immer mehr an Bedeutung. Dabei werden sowohl feste Mehrnährstoffdünger mit zusätzlichen Mikronährstoffen, als auch<br />

Blattdünger immer bedeutsamer. Blattdünger haben Vorteile, wenn die Wachstumsbedingungen nicht optimal sind und<br />

eine Aufnahme über die Wurzeln der Pflanze nur schwer möglich ist.<br />

Trockenheit, kühle Witterung oder auch<br />

Staunässe führen zu einer Unterversorgung<br />

über die Wurzel, da die Pflanze die<br />

vorhandenen Nährstoffe nicht ausreichend<br />

aufnimmt. Hilfreich ist eine Blattdüngung,<br />

die die Pflanze beim Wachstum unterstützt,<br />

um schwierige Wachstumsphasen<br />

unbeschadet zu überstehen.<br />

Die Bedarfsermittlung<br />

Versuche zum Einsatz von Blattdüngern<br />

bei Möhren, Spargel und Erdbeeren zeigen<br />

deutlich, dass sich der Einsatz von Blattdüngern<br />

rechnet. Dabei geht es neben<br />

dem Ertrag auch um eine bessere Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Umwelteinflüs-<br />

nährstoffe) auf die Nährstoffgehalte in der<br />

Pflanze. Das heißt, nur eine spezifische<br />

Analyse der Verhältnisse auf dem Schlag<br />

ermöglicht es, eine gezielte Düngung<br />

durchzuführen. Deshalb sollte vor einer<br />

Blattdüngung auch eine Blattanalyse Aufschluss<br />

über den derzeitigen Versorgungsgrad<br />

der Pflanzen geben.<br />

Der richtige Zeitpunkt<br />

In einem speziellen Versuch wurde überprüft,<br />

inwieweit der Termin der Blattanalyse<br />

und der anschließenden Düngung<br />

einen Einfluss auf den Ertrag haben. Dabei<br />

zeigt sich (siehe Tabelle 1), dass eine frühe<br />

Blattanalyse mit einer anschließenden früsen<br />

und eine gesteigerte Vitalität.<br />

Blattuntersuchungen bei verschiedenen<br />

Kulturen machen deutlich, dass es je nach<br />

Standort, Bodenart und Schlaghistorie<br />

ganz unterschiedliche Gehalte an Mikronährstoffen<br />

in den Blättern gibt. Auf den<br />

leichten Sandstandorten sind es vor allem<br />

Bor, Molybdän, Magnesium und Mangan,<br />

bei denen die Nährstoffgehalte im Blatt<br />

häufig im Bereich der Versorgungsstufe<br />

A (Mangel) oder B (stark unterversorgt)<br />

liegen. Eine generelle Aussage zum Düngerbedarf<br />

für eine Bodenart ist aber nicht<br />

möglich, da der Betriebseinfluss häufig<br />

noch stärker ist, als der Einfluss des Bodens<br />

(pH-Wert, Verfügbarkeit der Haupt-<br />

12 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013


Ein solch gut entwickelter Möhrenbestand wird<br />

durch den gezielten Einsatz von Blattdüngern<br />

ermöglicht.<br />

hen bedarfsgerechten Düngung zu einem<br />

Ertragsvorsprung von 9 Prozent gegenüber<br />

einer späteren Blattanalyse plus Düngung<br />

führt. Daraus wird deutlich, dass vor allem<br />

die jungen Pflanzen in der Lage sind durch<br />

die gezielte Gabe von fehlenden Mikronährstoffen<br />

ihr Wachstum und den damit<br />

verbundenen Ertrag zu verbessern.<br />

Produkte<br />

Pflanzen nehmen Nährstoffe über die<br />

Wurzeln und die Blätter auf. Die Aufnahme<br />

der Nährstoffe über die Blätter<br />

geschieht sogar rascher als über die<br />

Wurzeln. Die Ergebnisse der Blattanalyse<br />

geben Art und Menge der zu ergänzenden<br />

Nährstoffe vor. Dabei macht es am<br />

meisten Sinn, mit Einzelnährstoffen oder<br />

bedarfsgerechten Mehrnährstoff-Kombinationen<br />

zu arbeiten, die so formuliert<br />

sind, dass sie optimal von den Blättern<br />

aufgenommen werden. Dafür bieten sich<br />

vorzugsweise Citrate, Nitrate, Phosphate,<br />

Sulfate oder Suspensionen an.<br />

Im Vergleich<br />

Mehrerträge bei unterschiedlicher Blattdüngung von Industriemöhren<br />

Ertrag Kontrolle 1127,8 dt/ha<br />

Datum der Probenahme bzw. Applikation Mehrertrag<br />

in dt/ha<br />

04.07.2010 21.07.2010 14.08.2010<br />

Variante<br />

früh<br />

Variante<br />

spät<br />

frühe<br />

Blattanalyse<br />

späte<br />

Blattanalyse<br />

GD 5 %= 44,6 dt/ha<br />

Lebosol Magphos 5,0 l<br />

+ Lebosol Bor 2,0 l<br />

Lebosol Magphos 5,0 l<br />

+ Lebosol Bor 2,0 l<br />

Ertrag relativ<br />

in Prozent<br />

100 109<br />

5,6 100<br />

Blattanalysenergebnis für eine Spargelanlage<br />

A: Mangel, B: leicht unterversorgt, C: ausreichend, anzustreben, D: leicht überversorgt,<br />

E: Überschuss<br />

Parameter Klassengrenzen<br />

Analysen-<br />

Einheit Einschätzung des Ernährungszustandes<br />

C wert<br />

A B C D E<br />

Stickstoff 2,04–3,80 3,28 % TS<br />

N<br />

Phosphor 0,30–0,50 0,25 % TS<br />

P<br />

Kalium 1,50–2,40 3,25 % TS<br />

K<br />

Magnesium 0,15–0,30 0,065 % TS Mg<br />

Calcium 0,40–0,80 1,20 % TS<br />

Ca<br />

Schwefel 0,3–0,6 0,44 % TS<br />

S<br />

Kupfer 6,0–12,0 5,4 mg/kg TS<br />

Cu<br />

Mangan 25–100 21 mg/kg TS Mn<br />

Zink 20–60 29 mg/kg TS<br />

Zn<br />

Bor 40–100 71 mg/kg TS<br />

B<br />

Molybdän 0,15–0,50 0,83 mg/kg TS<br />

Mo<br />

Eisen 50–150 200 mg/kg TS<br />

Fe<br />

N : S 7,5 –<br />

K : Ca 2,7 –<br />

K : Mg 50,0 –<br />

N : P 13,1 –<br />

N : K 1,0 –<br />

Ca : P 4,8 –<br />

* eine Einschätzung des Ernährungszustandes erfolgt nur für Nährstoffe mit verfügbaren Vergleichswerten<br />

Die Applikation der Blattdünger sollte vor<br />

allem in den Abend- oder frühen Morgenstunden<br />

vorgenommen werden. Dabei<br />

trocknen die Blätter langsamer, die Nährstoffe<br />

bleiben länger gelöst und dringen<br />

besser in das Blattgewebe ein. Im trockenen,<br />

kristallisierten Zustand erfolgt keine<br />

Aufnahme. Das Eindringen in das Blattgewebe<br />

ist bei einer Temperatur um 22 Grad<br />

am günstigsten, bei deutlich kühleren,<br />

aber auch höheren Temperaturen (mehr als<br />

26 Grad) geht die Aufnahmerate zurück.<br />

Um Verbrennungen zu vermeiden, sind<br />

Überkonzentrationen und die Ausbringung<br />

bei praller Sonneneinstrahlung nicht zu<br />

empfehlen. Die Mischung mehrerer Präparate<br />

muss aufgrund der unterschiedlichen<br />

Eigenschaften der Dünger mit besonderer<br />

Vorsicht durchgeführt werden. Auf alle<br />

Fälle ist bei Mischungen die Konzentration<br />

der einzelnen Mittel zu beachten und<br />

eventuell zurückzufahren.<br />

Vor allem bei Salzen kann es zu Problemen<br />

mit der Verträglichkeit kommen. Deswegen<br />

ist es wichtig, bei der Applikation<br />

noch stärker auf die Umweltbedingungen<br />

(starke Sonneneinstrahlung, dünne Wachsschicht<br />

nach Regenperiode) zu achten und<br />

mit nicht zu hohen Konzentrationen zu<br />

arbeiten. Die Anwendungshinweise der<br />

Hersteller sämtlicher Mischungspartner<br />

sind deshalb zu prüfen.<br />

Fazit<br />

Die Blattdüngung mit all ihren Vorteilen<br />

wird in den kommenden Jahren immer<br />

weiter zunehmen. Natürlich ist die<br />

Blattdüngung kein Ersatz für die Bodendüngung,<br />

sondern eher als eine sinnvolle<br />

Ergänzung zu sehen. Aber selbst in ausreichend<br />

versorgten Böden mit normalen<br />

Erträgen ist die Nährstoffversorgung<br />

über den Boden nicht immer garantiert,<br />

und somit ist gerade in der Spurennährstoffversorgung<br />

die Blattdüngung eine<br />

sinnvolle Ergänzung. Mit der Blattanalyse<br />

im Vorfeld und der darauf abgestimmten<br />

Blattdüngung ist ein erfolgreicher Anbau<br />

zu erwarten.<br />

Kontakt<br />

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema<br />

Blattdüngung haben, wenden Sie sich<br />

an die Pflanzenbau-Berater Frank Uwihs,<br />

Tel. 0511 . 80753403 oder Matthias Voß,<br />

Tel. 0251 . 6822066.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 13


Optimierung von Ertrag und Nährstoffausnutzung<br />

Strategien zur Maisdüngung auf verschiedenen Böden<br />

Mitte April beginnt vielerorts die Maisaussaat.<br />

Um dem Mais optimale Wachstumsund<br />

Startbedingungen zu gewähren, sollten<br />

jetzt noch die letzten Maßnahmen vor und<br />

zur Saat geplant werden.<br />

Kalk-Versorgung sicherstellen<br />

Aktuelle Bodenuntersuchungen zeigen,<br />

dass es immer häufiger Flächen mit unzureichender<br />

Versorgung mit Grundnährstoffen,<br />

wie etwa Kalk, Kali aber auch Phosphor,<br />

gibt. Wird vor diesem Hintergrund<br />

nur über Stickstoffmengenanpassung zur<br />

Effizienzsteigerung und Optimierung der<br />

Erträge gesprochen, wird das gewünschte<br />

Ziel, Nährstoffbilanzen zu verbessern<br />

oder Erträge abzusichern, nicht erreicht.<br />

Deshalb empfiehlt es sich, die Boden-Nährstoffgehalte<br />

der zukünftigen Maisschläge<br />

anzuschauen und bei Bedarf weitere<br />

Untersuchungen auf die Grundnährstoffversorgung<br />

durchzuführen. Sind Flächen<br />

nur mangelhaft mit Calcium versorgt<br />

und weisen einen geringen pH-Wert aus,<br />

führt das nicht nur zu einer schlechteren<br />

Bodengare oder Struktur, sondern zeigen<br />

diese auch eine schlechtere Ausnutzung<br />

der Makronährstoffe wie Stickstoff, Kali<br />

und Phosphor. Bei zu geringer Calciumversorgung<br />

treten gerade auf tonhaltigeren<br />

Flächen andere Nährstoffe wie Kalium,<br />

Magnesium oder auch Ammonium-N an<br />

die Stelle des fehlenden Calciums. Diese<br />

Nährstoffe werden in den Zwischenschichten<br />

der Tonminerale so gebunden, dass<br />

sie nicht oder nur in geringen Mengen<br />

der pflanzlichen Ernährung zur Verfügung<br />

pH-Werte auf Ackerflächen:<br />

Anteil der Bodenproben in den verschiedenen<br />

Gehaltsklassen von 2005 bis 2011<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

3% 4%<br />

4% 7%<br />

24%<br />

43%<br />

26%<br />

39%<br />

41%<br />

12%<br />

10%<br />

37%<br />

36%<br />

9%<br />

5%<br />

Bergisches Land/ Ostwestfalen Westfälische<br />

Sauerland<br />

Bucht<br />

Quelle: verändert nach G. Jacobs, LWK NRW<br />

E<br />

D<br />

C<br />

B<br />

A<br />

Mineralischer Unterfußdüngungsversuch 2012:<br />

Ergebnisse vom Versuchsstandort Mauritz (Münster) bei Körnermais<br />

Standort Mauritz (Körnermais)<br />

Kontrolle<br />

Entec 26<br />

53 kg N/ha<br />

2,0 dt/ha 26 kg S/ha<br />

Entec 25 x 15<br />

53 kg N/ha<br />

2,1 dt/ha 32 kg P/ha<br />

Terra Mais 23 x 16 53 kg N/ha<br />

2,3 dt/ha 37 kg P/ha<br />

19 kg S/ha<br />

ASS<br />

53 kg N/ha<br />

DAP<br />

37 kg P/ha<br />

2,3 dt/ha 19 kg S/ha<br />

KAS<br />

52 kg N/ha<br />

DAP<br />

37 kg P/ha<br />

2,2 dt/ha<br />

Grenzdiff.:5,0 % = 4,472 dt<br />

107,2 dt/ha<br />

stehen und dadurch ein Missverhältnis<br />

entsteht. Auch auf leichteren, sandigeren<br />

Böden führt eine optimale Einstellung des<br />

pH-Werts zu besseren Ausnutzungsgraden<br />

aus der organischen Substanz.<br />

Organische Dünger kennen<br />

In Regionen mit organischer Düngung zu<br />

Mais empfiehlt sich zur optimalen Ergänzung<br />

eine genaue Analyse der wirtschaftseigenen<br />

organischen Dünger. Standard- oder<br />

auch Durchschnittswerte bei der Düngeplanung<br />

helfen grob weiter, allerdings<br />

basieren diese Daten auf Untersuchungen<br />

von Gülle oder Gärsubstraten der Vorjahre<br />

und weichen oft von aktuellen Werten ab.<br />

Dies hat oft eine Über- oder Unterschätzung<br />

der betriebseigenen oder zugefahrenen organischen<br />

Dünger zur Folge. Gerade bei der<br />

Kaliversorgung sollte bedacht werden, dass<br />

dem Mais mit der organischen Düngung alleine<br />

meistens nur unzureichend Kalium zur<br />

Verfügung steht. In diesen Fällen empfiehlt<br />

sich eine zeitige mineralische Kaliergänzung,<br />

beispielsweise über Korn Kali, im<br />

Vorauflauf des Maises. Die Optimierung der<br />

Kaliversorgung führt nicht nur zur Verbesserung<br />

des Wasserhaushaltes der Bestände,<br />

sondern auch zu einer besseren Aufnahme<br />

und Ausnutzung anderer, bereits gedüngter<br />

Nährstoffe aus dem Boden.<br />

Phosphoraufnahme verbessern<br />

Bei der Phosphorversorgung im Mais kann<br />

durch Berücksichtigung diverser Wechselbeziehungen<br />

eine Verbesserung der Nährstoffausnutzung<br />

erzielt werden. Bei Standorten<br />

mit hoher Phosphor- und ausreichender<br />

0,0 2,5 5,0 7,5 10,0 12,5 15,0<br />

Kationen-Versorgung sollte gebundenes<br />

Calciumphosphat durch die ansäuernde<br />

Wirkung einer Ammonium-N-Ernährung<br />

(NH 4+<br />

) gelöst und der Kultur zur Verfügung<br />

gestellt werden. Die ansäuernde Wirkung<br />

einer NH 4+<br />

-Ernährung entsteht aufgrund<br />

eines angestrebten Ladungsausgleich an<br />

der Pflanzenwurzel. Bei der Aufnahme von<br />

+<br />

NH 4<br />

scheidet die Pflanze positiv geladene<br />

Wasserstoffionen (H +) aus, die zu einer<br />

Ansäuerung im Umfeld der Wurzel führen.<br />

Des Weiteren wird Phosphor aus dem Calciumphosphat<br />

abgespalten und geht eine<br />

Bindung mit den freien H + -Ionen ein. Dadurch<br />

bilden sich Orthophosphate (H 2<br />

PO 4- ,<br />

2-<br />

HPO 4<br />

), die der pflanzlichen Ernährung<br />

dienen. Der aktuelle Unterfußdüngungsversuch<br />

der AGRAVIS Raiffeisen AG bestätigt<br />

diese Effekte.<br />

Fazit<br />

Um Nährstoffe optimal auszunutzen, ist auf<br />

eine ausgewogene Nährstoffversorgung<br />

zu achten. Denn langfristige Entlastungen<br />

der Nährstoffbilanzen, gerade bei Phosphor,<br />

aber auch beim Stickstoff, können<br />

nur durch gezielte Ergänzungen fehlender<br />

Nährstoffe erreicht werden.<br />

Kontakt<br />

+ 5,4 dt/ha<br />

+ 3,75 dt/ha<br />

Zusätzliche Nährstoffzufuhr: AHL + Piadin (178 kg N/ha), Korn Kali (200 kg K 2<br />

O, 30 kg MgO, 20 kg S)<br />

Sorte: LG30.222 Aussaat: 30.04.2012 Boden-Versorgungsstufe P: D<br />

Für weitere Informationen zum<br />

Thema Mais, optimale Düngung und<br />

Nährstoffversorgung stehen Ihnen<br />

Pflanzenbau-Berater Matthias Voß,<br />

Tel. 0251 . 6822066 und Arne Klages,<br />

Tel. 0151 . 01810283 zur Verfügung.<br />

14 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013


Clever sparen mit gutem Silagemanagement<br />

Tipps zur Reduzierung der Grundfutterkosten<br />

Grundfutterkosten sind der größte Kostenblock in der Milchproduktion. In der Regel kommt Grundfutter als Silage zum<br />

Einsatz. Deshalb ist es notwendig, das Silagemanagement zu beherrschen. Wo lassen sich <strong>hier</strong> Kosten reduzieren? Es gibt viele<br />

Stellschrauben. Beispielhaft dargestellt sind zwei Stellschrauben, an denen noch gedreht werden muss, denn das teuerste<br />

Futter ist das nicht verwertete Futter.<br />

Auf einen Blick<br />

Wirkung von Siliermitteln auf die Eiweißqualität von<br />

Anwelksilagen (Jones 2001)<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

frisch ohne MSB mit MSB<br />

Ammonium<br />

weitere N<br />

freie AS<br />

Reineiweiß<br />

Die Futterkosten stellen bis zu 50 Prozent<br />

der Kosten in der Milcherzeugung dar.<br />

Der größte Teil der Futterkosten entfällt<br />

auf das Grundfutter, also auf die Silagen.<br />

Die Bewertungen der Preise für Mais- und<br />

Anwelksilagen schwankt sehr. Maissilagen<br />

werden mit 25 bis 35 Euro pro Tonne und<br />

Anwelksilagen mit 30 bis 45 Euro pro Tonne<br />

Beispielrechnung<br />

Einfluss der Silageverluste auf die Kosten (nach Steinhöfel 2011)<br />

Verluste (%)<br />

Silagebedarf<br />

gesamt (dt OS/Kuh a)<br />

kalkuliert. Die weiten Spannen sind durch<br />

stark unterschiedliche Erträge oder stark<br />

variierende Erstellungskosten, aber auch mit<br />

der ungenügenden Erfassung der tatsächlichen<br />

Kosten zu erklären. Da die Anwelksilagen<br />

aus Gras oder Luzerne teurer und auch<br />

schwieriger herzustellen sind, sollen an dieser<br />

Stelle wichtige Aspekte betrachtet werden.<br />

Silagekosten bei<br />

4 €/dt OS (€/Kuh a)<br />

Mehrkosten (€/Kuh a)<br />

0 145 580 0<br />

10 160 640 60<br />

20 180 720 140<br />

Verluste bei der Silierung<br />

Vermeidbare und unvermeidbare Prozesse (nach Zimmer 1969)<br />

Biologischer Prozess (%)<br />

Energieverluste<br />

Restatmung der Pflanze unvermeidbar 1 … 2<br />

Milchsäuregärung unvermeidbar 3…8<br />

Sickersaft und/oder<br />

Vorwelken unvermeidbar 2 … 5<br />

Buttersäuregärung vermeidbar 0 … >5<br />

aerobe Umsetzungen (Befüllen) vermeidbar 0 … >10<br />

aerobe Umsetzungen (Entnahme) vermeidbar 0 … >10<br />

Konservierungsverluste<br />

gesamt 7 … >35<br />

Die Wertigkeit einer Silage wird von vielen<br />

Einflüssen bestimmt. Der Pflanzenbestand,<br />

die Pflege, die Nährstoffversorgung,<br />

der Erntetermin stellen ebenso wie die<br />

Silagebereitung (Befüllzeit, Verdichtung,<br />

Abdecken etc.) wichtige Stellschrauben<br />

für eine hochwertige Anwelksilage dar.<br />

Ein hoher Ertrag, aber vor allem eine hohe<br />

Futterqualität, verbessert die Effizienz der<br />

Milcherzeugung, die erzeugte Milchmenge<br />

je Einheit Grundfutter. Treten Verluste<br />

auf, wird Qualität und Menge vernichtet.<br />

10 Prozent TM-Verlust verursachen<br />

60 Euro Mehrkosten pro Kuh und Jahr.<br />

Welche Rolle die Vergärung spielt<br />

Durch die Silierung wird das leicht verderbliche<br />

frische Grünfutter haltbar gemacht.<br />

Dieser Prozess wird durch Umsetzungen<br />

in der Pflanzenzelle, durch Mikroorganismen<br />

und die Tätigkeiten des Landwirts<br />

beeinflusst. Dabei treten unvermeidbare<br />

Verluste auf der Wiese und während der<br />

pH-Wert-Absenkung im Silo auf. Aber auch<br />

diese nicht vermeidbaren Umsetzungen<br />

können minimiert werden, durch kurze<br />

Feldliegezeiten, TS-Gehalte >30 Prozent<br />

und optimierte anaerobe Umsetzungen<br />

mit Hilfe von Siliermitteln. Gesamtverluste<br />

unter 8 Prozent sind selten erreichbar. Aber<br />

Verluste von mehr als 15 Prozent müssen<br />

ausgeschlossen werden. Diese ergeben sich<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 15


durch Umsetzungen, die als vermeidbar<br />

eingestuft werden.<br />

Dazu gehört die Buttersäuregärung,<br />

durch die Trockenmasseverluste von mehr<br />

als 20 Prozent auftreten können. Auch<br />

Enterobakterien können Verderbprozesse<br />

bedingen. Viel schwerwiegender dürfte<br />

aber die eingeschränkte Verfütterbarkeit<br />

solcher Silagen wiegen, da auch ein hoher<br />

Anteil biogener Amine gebildet wird. Oft<br />

taugen extrem buttersäurehaltige Silagen<br />

nur noch als Humus auf dem Acker.<br />

So lange das Silo nicht geschlossen ist,<br />

werden Hefen aktiv und lassen die Temperaturen<br />

in den luftausgesetzten Bereichen<br />

deutlich ansteigen. Auch Atmungsprozesse<br />

von Pflanzenzellen und Mikroorganismen<br />

verbrauchen Nährstoffe und Energie. Der<br />

Anstieg der Temperatur zeigt, dass Futterenergie<br />

in Wärme umgesetzt wird und es<br />

baut sich eine unerwünschte Hefepopulation<br />

auf, die während der Entnahme zu dem<br />

oft unterschätzten Problem der Nacherwärmung<br />

führt. Deshalb ist in längeren<br />

Pausen des Befüllens das Silo mit Folie<br />

abzudecken.<br />

Meist wird über Trockenmasse- und Energieverluste<br />

gesprochen. Aber während des<br />

gesamten Prozesses der Silagebereitung<br />

verändert sich auch das Eiweiß. Läuft der<br />

Prozess suboptimal ab (lange Feldliegezeiten,<br />

geringer Anwelkgrad, langsame<br />

pH-Wert-Absenkung) wird durch proteolytische<br />

Prozesse das Reineiweiß zu NPN-Verbindungen<br />

abgebaut. Diese haben einen<br />

geringeren Wert für das Tier und sind kein<br />

UDP. Die schlechtere Proteinqualität muss<br />

durch teureres Raps- oder Sojaprotein<br />

ergänzt werden.<br />

wie im Siliermittel Siloferm enthalten, ein<br />

höheres Milchbildungspotenzial von 1,5 Kilogramm<br />

pro Tag ergeben. In der Laktation<br />

können damit bis zu 135 Euro pro Tier<br />

mehr erwirtschaftet werden. Bei Siliermittelkosten<br />

um 1,20 Euro pro Tonne Siliergut<br />

und einem Einsatz von 6 Tonnen Anwelksilage<br />

pro Tier in der Laktation liegen die<br />

potenziellen Vorteile auf der Hand. Dabei<br />

ist der positive Effekt auf die Eiweißqualität<br />

noch nicht berücksichtigt.<br />

Fazit<br />

Die Produktion von hochwertigen Anwelksilagen<br />

ist von vielen Einflussfaktoren bestimmt.<br />

Je nach Situation sind Verluste bei<br />

der Silagebereitung von 7 bis >20 Prozent<br />

möglich. Der Landwirt kann die vermeidbaren<br />

Verluste, wie die Buttersäurebildung,<br />

minimieren. Bei einer Rechnung mit einem<br />

Wird über Milchleistung und Futterkosten<br />

diskutiert, liegt der Fokus vieler Betriebe<br />

nach wie vor auf dem, was im Stall<br />

passiert. Kraftfutterpreis oder Rationsgestaltung<br />

bilden oft das Zentrum vieler<br />

Diskussionen. Werden aber die Einflussfaktoren<br />

für hohe Milchleistungen aus<br />

dem Grundfutter richtig gewichtet, bildet<br />

das nur die Spitze der Pyramide ab. An<br />

dieser Stelle muss ganz klar umgedacht<br />

werden. Alles was mit dem Grundfutter<br />

Anwelksilagebedarf von 6 Tonnen pro Tier<br />

und Jahr und einem Preis von 40 Euro pro<br />

Tonne Silage, werden bei Silageverlusten<br />

von 15 Prozent und einem Tierbestand von<br />

100 Tieren im Jahr 3.600 Euro vernichtet.<br />

Das dürfte die Grundfutterkosten, die<br />

Ökonomie der Milchproduktion stark belasten.<br />

Siliermittel (DLG Gruppe 1) helfen<br />

das Verlustrisiko zu senken. Agrotechnische<br />

Fehler, die zu Silagemängeln führen,<br />

müssen aber vom Landwirt vermieden<br />

werden.<br />

Kontakt<br />

Weitere Informationen gibt es bei<br />

Dr. Andreas Milimonka, Tel. 0172 .<br />

5303182 oder Dr. Sabine Rahn,<br />

Tel. 0251 . 6822289 sowie unter<br />

www.silierung.de.<br />

Alte Fragen in neuem Licht betrachten<br />

Umdenken in der Futterkosten-Diskussion<br />

passiert, bevor es im Trog landet, hat<br />

entscheidenden Einfluss auf die Milchleistung<br />

und damit auf die Kostenstruktur.<br />

Dort sind die Haupteinflussfaktoren zu<br />

finden. Deshalb sollte jeder Milcherzeuger<br />

sein Grundfuttermanagement vor<br />

dem Stall kritisch unter die Lupe nehmen:<br />

Wie sieht der Pflanzenbestand aus? Wie<br />

hoch sind die Verluste bei der Silierung?<br />

Ist Silage verschimmelt? Das sind nur einige<br />

Fragen, die es zu beantworten gilt.<br />

Siliermittel helfen<br />

Um die Verluste bei der Silierung so gering<br />

wie möglich zu halten, muss bei der<br />

Silagebereitung alles passen, das Anwelken,<br />

das Befüllen etc. Außerdem sollten<br />

zu Anwelksilagen strategisch Siliermittel<br />

eingesetzt werden. Im Bereich von 30<br />

bis 40 Prozent TS wird der Einsatz von<br />

homofermentativen MSB empfohlen. Dazu<br />

gehören Siloferm und Proferm. Nach Untersuchungen<br />

von vielen Wissenschaftlern<br />

verringern diese Mittel die Trockenmasse-<br />

(bis 4 Prozent) und Energieverluste (um<br />

0,2 MJ NEL), das Risiko der Buttersäurebildung,<br />

verbessern die Verdaulichkeit (um<br />

2 Prozent) und die Futteraufnahme (bis<br />

0,5 Kilogramm pro Tag). In der Folge kann<br />

der Einsatz von homofermentativen MSB,<br />

16 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013


Etwas Leckeres für die Kälber<br />

Kraftfuttergemisch ist sehr beliebt<br />

Kälbermais ist ein Kraftfuttergemisch aus gebrochenem Mais und schmackhaften Pellets. Dieses neue Futter ähnelt vom<br />

Aussehen her einem Hühnerfutter oder einem Müsli. Die Akzeptanz ist verblüffend. Der Combikorn-Kälbermais wird in<br />

einem speziellen Verfahren hergestellt, die Struktur ist einzigartig.<br />

Im Kälbermais werden einerseits die Ansprüche<br />

an ein Kälberfutter und andererseits<br />

die Wünsche der Kälber auf einen<br />

Nenner gebracht:<br />

• Ein hoher Stärkegehalt fördert das Zottenwachstum.<br />

• Die Stärke aus Mais ist für ein Kalb sehr<br />

bekömmlich.<br />

• Der gebrochene Mais wird langsam verdaut<br />

und übt einen physikalischen Reiz<br />

auf die Pansenwand aus.<br />

• Kälber lieben ein buntes Futtergemisch<br />

(Müslieffekt), bestehend aus unterschiedlich<br />

großen Bestandteilen.<br />

• Die extrudierte Leinsaat versorgt das<br />

Kalb mit Omega-3-Fettsäuren.<br />

Versorgung der Kälber<br />

Während und nach der Milchphase sollten<br />

dem Kalb alle auf dem Hof zur Verfügung<br />

stehenden Futtermittel angeboten werden.<br />

Eine Mischung (TMR) ist in diesem<br />

Alter noch nicht ratsam, wenn Silagen mit<br />

auf dem Speiseplan stehen. Eine gut gelungene<br />

Silage ist sauer, sie besitzt einen<br />

pH-Wert von unter 5. Der optimale Säuregrad<br />

im Pansen liegt allerdings über 6. Ein<br />

junges Kalb gerät leicht in eine Magenübersäuerung,<br />

wenn es überwiegend mit<br />

Silage versorgt wird. Das Resultat ist eine<br />

Kälbermais wird in der Anfütterung oder als alleiniges Kraftfutter während der Milchphase angeboten.<br />

verminderte Futteraufnahme. Parallel dazu das Kälberfutter über einen einfachen<br />

steigt die Gefahr einer Kokzidiose, da Automaten angeboten werden.<br />

diese Kälber dazu neigen, die Einstreu zu Combikorn-Kälbermais gibt es im 25-kgfressen.<br />

Am Trog sollten alle Futtermittel Papiersack und lose auf Anfrage.<br />

nebeneinander und zur freien Aufnahme<br />

angeboten werden. Eine neutrale, kurz Bei Fragen oder weiterem Informationsbedarf<br />

zu diesem Themenkomplex,<br />

geschnittene Struktur gehört in jedem<br />

Fall dazu (Heu oder Stroh). Wenn es die wenden Sie sich an Produktmanager Klaus<br />

Troglänge nicht zulässt, die Futtermittel Bürsken unter Tel. 0172 . 5306363 oder<br />

getrennt voneinander vorzulegen, könnte an die kostenlose Hotline 0251 . 6821133.<br />

Neue Fass- und Containergrößen<br />

Der Kälbermais erinnerte optisch an ein Müsli.<br />

Die Dippmittel (Desintec MH LactiFilm,<br />

Desintec MH LactiSpray und Desintec<br />

MH Iodine S) werden ab sofort in größeren<br />

Gebinden (200-Kilogramm- und<br />

650-Kilogramm-Container) angeboten.<br />

Bei einem Dippmittel-Verbrauch von<br />

etwa drei bis vier Kilo pro Kuh und Jahr<br />

sind diese speziellen Großgebinde schon<br />

für Betriebe ab 150 bis 200 Milchkühen<br />

wirtschaftlich interessant. Erhältlich<br />

sind die neuen Großgebinde bei allen<br />

Genossenschaften und Agrarzentren der<br />

AGRAVIS Raiffeisen AG.<br />

Informationen zur Stallhygiene gibt es<br />

unter 0251 . 6821144 oder unter www.<br />

desintec.de.<br />

Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch<br />

stets Kennzeichnung und Produktinformation<br />

lesen.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 17


Einfach kann auch gut sein<br />

Neue Rezepturen für Ferkelfutter im Praxistest<br />

Die AGRAVIS Raiffeisen AG führt regelmäßig Versuchsreihen zur Prüfung und Entwicklung von Ferkelfutter durch. So unter<br />

anderem in Gartherfeld, in der Nähe von Cloppenburg. Dort gibt es eine Anlage mit 6000 Ferkelaufzuchtplätzen. In exakt baugleichen<br />

Stallabteilen können die Ferkel in Gruppen von jeweils 25 Tieren an Trocken-Breiautomaten aufgestallt und<br />

beobachtet werden.<br />

Eine spezielle Anlage sorgt für verschleppungsfreien<br />

Futtertransport und erfasst<br />

exakte Futtermengen. Durch regelmäßige<br />

Wiegungen werden Teil- und Gesamtaufzuchtleistungen<br />

erfasst und einzelne<br />

Futterabschnitte bewertet. Einzelne<br />

Futtersorten sowie komplette Futterlinien<br />

können so zeitgleich gegeneinander<br />

geprüft werden.<br />

Für Präferenzversuche stehen zudem<br />

300 Plätze in Gruppen von je neun Tieren<br />

zur Verfügung. Zum Beispiel werden dort<br />

Aromen zur Verbesserung der Schmackhaftigkeit<br />

unter ad libitum Handfütterung<br />

ausgetestet. Versuche mit speziellen<br />

Zusätzen zur Unterstützung der Ferkelgesundheit<br />

erfordern weitere Bonituren<br />

wie Kotkonsistenz oder Aussehen der<br />

Ferkel.<br />

In mehr als 13 Versuchen mit bis zu vier<br />

Varianten und zehn Wiederholungen hat<br />

die AGRAVIS im vergangenen Jahr auf<br />

diese Weise Rezepturen weiterentwickelt<br />

und Zusatzstoffe unter Praxisbedingungen<br />

ausgetestet. Das Ergebnis: Einfach kann<br />

auch besser sein. Eine perfekt auf den<br />

Bedarf abgestimmte Grundrezeptur mit<br />

qualitativ einwandfreien Rohkomponenten<br />

hat ein unschlagbar gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Nicht jeder „Extra-Zusatz“<br />

lohnt und manchmal ist wirtschaftlich<br />

Den Ferkeln auf dem Hof in Gartherfeld schmecken die neuen Futterrezepturen richtig gut.<br />

keine Erlösverbesserung für den Kunden dem Ferkelerzeugerbetrieb einige Tage<br />

zu erzielen.<br />

nach dem Absetzen weitergefüttert. Anschließend<br />

fressen die Tiere vierzehn Tage<br />

Auf dem AGRAVIS-Versuchsbetrieb in OlymPig AlphaStart, gefolgt von EuroStart<br />

Gartherfeld kommen als Standard die neu bis zum Aufzuchtende. Im Bereich von<br />

überarbeiteten Ferkelfutter zum Einsatz. 7,5 bis 27,5 Kilogramm Lebendgewicht<br />

OlymPig RicoWean wird als Prestarter aus lassen sich damit Tageszunahmen von<br />

Im Detail<br />

Die prozentuale Verbesserung der Tageszunahmen<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

100<br />

AlphaStart<br />

118,9<br />

100<br />

EuroStart<br />

117,6<br />

Alt<br />

Neu<br />

OlymPig AlphaStart und EuroStart<br />

Pluspunkte für die neuen Ferkelfutter-<br />

Sorten<br />

+ deutliche Steigerung der<br />

Tageszunahmen<br />

+ effizientere Futterverwertung<br />

+ umweltgerechte Rezepturen durch<br />

abgesenkte P-Gehalte<br />

+ erhöhter Phytaseeinsatz<br />

+ gesundheitsunterstützende Zusätze<br />

+ Mehrerlös je Ferkel<br />

+ hervorragender Preis<br />

18 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013


450 Gramm über alle Ferkel erzielen, mit<br />

einer Futterverwertung von unter 1:1,5.<br />

Aus dem OlymPig Ferkelfutterprogramm<br />

stehen nun die Sorten AlphaStart (FAZ I)<br />

und EuroStart (FAZ II) mit neuen leistungsstärkeren<br />

Rezepturen zur Verfügung. Die<br />

Futteraufnahme steigerte sich im Praxisversuch<br />

um 15 Prozent beim AlphaStart und<br />

um 13 Prozent beim EuroStart. Gleichzeitig<br />

erhöhten sich die Tageszunahmen um bis<br />

zu 18 Prozent. Die Futterverwertung beim<br />

AlphaStart Neu lag bei 1:1,28 (LG 7,7 –<br />

11,5 Kilogramm) und beim überarbeiteten<br />

EuroStart NEU bei 1:1,45 (LG 11,5 –<br />

19 Kilogramm).<br />

Trotz Rezepturverbesserung werden die<br />

beiden Sorten auf gleichem Preisniveau gehalten.<br />

In den Versuchsdurchläufen zeigte<br />

sich ein Mehrerlös je Ferkel von 0,46 Euro,<br />

allein durch die bessere Futterverwertung<br />

von -0,06 Kilogramm Futter je Kilogramm<br />

Zuwachs. Die Zusammensetzung der neuen<br />

Ferkelfuttersorten basiert auf exakt abgestimmten<br />

Rohwaren und deren Inhaltsstoffen,<br />

hochverdaulichen Proteinquellen,<br />

sowie einer soliden Grundausstattung an<br />

Probiotika, Säuren und Enzymen.<br />

Kontakt<br />

Jede Bucht kann automatisch mit verschiedenen Rezepturen bedient werden.<br />

Fragen zum Thema beantwortet<br />

Alexandra Grimm, Produktmanagerin<br />

Schweinefutter, unter Tel. 0251 .<br />

6822286.<br />

Mehr Service und Flexibilität für die Kunden<br />

Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH erweitert Vertriebsgebiet<br />

Ausbau und Stärkung des Vertriebsnetzes<br />

in Norddeutschland: Mit diesem Ziel ist<br />

die Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH (RBB)<br />

aktuell eine Kooperation mit der Raiffeisen<br />

Weser Elbe eG mit Sitz in Bad Bederkesa<br />

eingegangen.<br />

Die Genossenschaft ist seit Jahresbeginn<br />

mit einem eigenen Pellet-Fahrzeug in den<br />

Vertrieb zwischen Hamburg und Bremen<br />

bis nach Ostfriesland eingestiegen. Weiterhin<br />

wurde ein neuer Lagerstandort bei<br />

Bremerhaven eingerichtet.<br />

gestärkt. „Nun haben wir die Lücke im<br />

Elbe-Weser-Dreieck geschlossen und<br />

arbeiten flächendeckend von Nordrhein-<br />

Westfalen bis Schleswig-Holstein“, sagt<br />

Korting.<br />

Verkauft werden von der Raiffeisen Weser<br />

Elbe eG – in Zusammenarbeit mit Europas<br />

größtem Holzpellets-Produzenten German<br />

Pellets – erstmalig auch Holzpellets, die<br />

mit dem Verfahren Powerplus veredelt<br />

werden. „Diese Pellets sind mit einem<br />

hauchdünnen Schutzfilm aus Pflanzenöl<br />

überzogen, der die Staubbildung mindert<br />

und zusätzlich die Fließeigenschaften<br />

der kleinen Holzstäbchen fördert“, erklärt<br />

der Experte.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir unser<br />

Geschäftsgebiet durch die Kooperation erweitert<br />

haben und so bei unseren Kunden<br />

durch noch mehr Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />

punkten können“, erklärt Oliver<br />

Korting, Geschäftsführer der Raiffeisen<br />

Bio-Brennstoffe GmbH mit Sitz in Münster.<br />

Bereits im vergangenen Jahr hatte das<br />

Beteiligungsunternehmen der AGRAVIS<br />

Raiffeisen AG seine Vermarktung von<br />

Biobrennstoffen in Norddeutschland durch<br />

ein neues Verkaufsbüro in Kiel<br />

Durch eine Kooperation mit der Raiffeisen Weser Elbe eG erweitert die Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH<br />

ihr Vertriebsgebiet in Norddeutschland.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 19


Die Leckmasse ist überall und unabhängig von den Fütterungszeiten einsetzbar.<br />

Schmackhaftes zum Schlecken<br />

Einsatz von Leckmasse ist gesund und wirtschaftlich interessant<br />

Es ist allgemein bekannt und genau deshalb auch seit längerer Zeit ein großes Thema unter den Pferdebesitzern: Der wirtschaftliche<br />

Druck und die veränderte Nutzung der Pferde führen dazu, dass über Fütterung und Haltung nachgedacht werden muss.<br />

Lange vorbei sind die Zeiten, in denen schwer arbeitende Pferde glücklich waren, nach einem langen harten Arbeitstag Ihren<br />

Ständerplatz zu erreichen und getreidereiche Futterrationen halfen, den hohen Energiebedarf zu decken.<br />

Heutzutage haben die Pferde meist das<br />

Problem, zu wenig Arbeit zu haben und<br />

sich zu wenig zu bewegen. Hinzu kommen<br />

beim Futter einseitig getreidereiche Rationen,<br />

die häufig den Stoffwechsel der Tiere<br />

belasten und die Fütterung unnötig verteuern.<br />

Durch ein verbessertes Grünlandund<br />

Grundfuttermanagement lässt sich<br />

zusammen mit Derby Horslyx die Fütterung<br />

nicht nur pferdegerechter, sondern meist<br />

auch preiswerter gestalten.<br />

Somit ist nicht nur dem Tierwohl gedient,<br />

es wird auch dem betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekt Rechnung getragen. Denn: Eine<br />

bessere Tiergesundheit und geringere<br />

Fütterungskosten sparen bares Geld.<br />

Bei Berücksichtigung der Empfehlungen<br />

können zwischen 10 und 30 Prozent der<br />

fütterungsbedingten Kosten eingespart<br />

werden. Gerade für größere Betriebe gibt<br />

es ein großes Potenzial, welches bei guter<br />

Beratung genutzt werden kann.<br />

Die Leckmasse ist eine schmackhafte<br />

Kombination aus Energie, Mineralstoffen,<br />

Spurenelementen und Vitaminen.<br />

Die hohe Schmackhaftigkeit sorgt für<br />

eine gute Akzeptanz, die ihrerseits eine<br />

optimale Nährstoffversorgung gewährleistet.<br />

Energiekomponenten stärken und<br />

fördern die Dickdarmflora und verbessern<br />

so die Verdaulichkeit der stark schwankenden<br />

Grundfutterqualitäten. Somit<br />

kann bei Freizeitpferden auf die Fütterung<br />

von Kraftfutter verzichtet und bei Sportund<br />

Zuchtpferden der Kraftfutteranteil<br />

reduziert werden. Dadurch, dass es sich<br />

um eine sich selbstlimitierende Leckmasse<br />

handelt, ist die Gabe unabhängig von den<br />

Fütterungszeiten möglich. Die Aufnahme<br />

durch Lecken sorgt für eine vermehrte<br />

Speichelbildung und beugt so Magenproblemen<br />

und Acidosen vor und trägt<br />

durch zusätzliche Beschäftigung zu einer<br />

pferdegerechteren Haltung bei. In einem<br />

patentierten Herstellungsverfahren wird<br />

das Produkt auf Basis dehydrierter Melasse<br />

und Pflanzenfett, frei von chemischen<br />

Bindemitteln und Konservierungsstoffen,<br />

hergestellt. Horslyx ist für alle Pferde- und<br />

Ponyrassen geeignet. Unabhängig ob<br />

Sport, Zucht oder Freizeit – zusammen<br />

mit dem richtigen Grundfutter sollte die<br />

Leckmasse immer die Basis der Pferdefütterung<br />

sein.<br />

Bei der Fütterung von Zuchtpferden hat<br />

sich Horslyx bereits bewährt. Ob bei der<br />

Vorbereitung von Stuten zur Decksaison<br />

oder bei der Versorgung der tragenden<br />

Zuchtstute: Die teilweise organisch<br />

gebundenen Spurenelemente in Verbindung<br />

mit allen benötigten Mineralien und<br />

Vitaminen sowie essenziellen Aminosäuren<br />

(Lysin, Methionin) sorgen so für eine<br />

optimale Versorgung. Dabei kommt der<br />

Fohlenversorgung über die Nabelschnur<br />

(Vorbeugung von OCD) in der Phase der<br />

Hochträchtigkeit eine besondere Rolle zu.<br />

Zudem wirken der hohe Vitamin E- und<br />

Selengehalt als Antioxidantien und beugen<br />

Nachgeburtsverhalten vor.<br />

20 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013


Bei der Aufzucht von Pferden, insbesondere<br />

während der Weidezeit, wird Mangelsituationen<br />

vorgebeugt (Vorbeugung von<br />

OCD). Horslyx fördert die Fruchtbarkeit<br />

und hilft, den züchterischen Erfolg zu<br />

sichern. Bei Sportpferden wird durch die<br />

vermehrte Speichelbildung den gefürchteten<br />

Magenproblemen vorgebeugt und<br />

schützt vor Übersäuerung des Darms. Bei<br />

gestressten Turnierpferden, die schlecht<br />

fressen, regt es den Appetit an, bringt zusätzliche<br />

Energie und die Aufnahme durch<br />

Lecken sorgt für mehr Beschäftigung und<br />

beugt Verhaltensauffälligkeiten (Koppen/<br />

Weben) vor. Derby Horslyx Mobility (ab<br />

Ende März erhältlich) enthält Glucosaminhydrochlorid,<br />

welches den Gelenkstoffwechsel<br />

und somit die Belastbarkeit und<br />

Regeneration des Bewegungsapperates<br />

von Sportpferden fördert.<br />

Für die meisten Freizeitpferde wird die Fütterung<br />

durch die Leckmasse vereinfacht,<br />

da keine Futterzeiten eingehalten werden<br />

müssen. Außerdem werden die meisten<br />

Temperamentsprobleme durch den<br />

Verzicht von Kraftfutter deutlich reduziert.<br />

Gerade für die vielen Freizeitpferde, die<br />

ganzjährig im Offenstall gehalten werden,<br />

bringt die Verfütterung von Horslyx in<br />

der Herbst und Winterzeit viele Vorteile:<br />

Die teilweise organisch gebundenen<br />

Spurenelemente, in Verbindung mit allen<br />

benötigten Mineralien und Vitaminen<br />

sowie essenziellen Aminosäuren, sorgen<br />

für eine optimale Versorgung. Das Extra<br />

an Energie aus Melasse und Öl lässt die<br />

Pferde gut durch den Winter kommen.<br />

Besonders interessant ist der Aspekt, da<br />

viele Freizeitpferde Barhufer sind, dass die<br />

besondere Formel für gesunde Hufe sorgt,<br />

das Hufwachstum und die Hornqualität<br />

positiv beeinflusst.<br />

Derby Horslyx ist zusammen mit dem<br />

richtigen Grundfutter die ideale Basis jeder<br />

Pferdefütterung. Ein solches Fütterungskonzept<br />

ist nicht nur pferdegerecht,<br />

schmackhaft und gesund, sondern auch<br />

betriebswirtschaftlich interessant.<br />

Fachberater Jens Lyke steht für weitere<br />

Informationen zum Thema Pferdefütte-rung<br />

unter Tel. 0175 . 2958206, oder<br />

jens.lyke@agravis.de zur Verfügung. Mehr<br />

auch unter www.derby.de.<br />

Die Vorteile der Leckmassen:<br />

• Es ist keine weitere Fütterung mit<br />

Kraftfutter nötig.<br />

• Die Aufnahme durch Lecken sorgt so<br />

für eine bessere Beschäftigung der Pferde.<br />

• Bei der Aufnahme wird viel Speichel<br />

gebildet. Dies hat positive Effekte<br />

für die Magengesundheit und hilft,<br />

Magengeschwüren vorzubeugen.<br />

• Beinhaltet Energiekomponenten, die<br />

die Grundfutterverdaulichkeit verbessern.<br />

• Hilft Schwankungen, insbesondere des<br />

Raufutters, auszugleichen.<br />

• Enthält Biotin für ein gesundes Hufund<br />

Fellwachstum.<br />

• Liefert wichtige Mineralstoffe,<br />

Spurenelemente und Vitamine.<br />

• Sorgt mit seinem hohen Ölgehalt für<br />

schönes, glänzendes Fell.<br />

• Stärkt durch Vitamin E und Selen den<br />

Muskelstoffwechsel.<br />

• Als selbst limitierende Leckmasse von<br />

Fütterungszeiten unabhängig einsetzbar.<br />

Der Herr der Fliegen wohnt in Laer<br />

Landwirt ergreift früh Maßnahmen gegen Larven<br />

Schweinemäster Ulrich Schulze Vowinkel<br />

aus Laer erklärt nicht erst den adulten Fliegen<br />

den Kampf im Schweinestall. Er greift<br />

frühzeitig in den Entwicklungszyklus der<br />

Fliegen ein und beginnt mit der Bekämpfung<br />

schon bei den Fliegennachkommen,<br />

wenn sie sich in Form von Eiern, Larven<br />

oder Puppen in und auf der Gülle aufhalten.<br />

Im Münsterland stehen Mastschweine hoch<br />

im Kurs. Auch Ulrich Schulze Vowinkel aus<br />

Laer hat nach dem Agrarstudium beschlossen,<br />

in den elterlichen Betrieb einzusteigen<br />

und sein Geld im Ackerbau und mit der<br />

Schweinemast zu verdienen. Die Fruchtfolge<br />

im Ackerbau besteht schwerpunktmäßig<br />

aus Weizen, Gerste und Mais. „Das passt<br />

sehr gut in unsere Arbeitsabläufe. Außerdem<br />

können wir dadurch einen Großteil<br />

der anfallenden Gülle im Frühjahr unter<br />

guten Witterungsbedingungen auf den<br />

Acker fahren. Die Güllekanäle und auch die<br />

Güllekeller sind dann leer,“ berichtet der<br />

Junglandwirt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt<br />

Mäster Ulrich Schulze Vowinkel bekämpft die Fliegenpopulation sehr erfolgreich schon im frühen Frühjahr<br />

mit einem Larvizid.<br />

Foto: Maren Jänsch<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 21


Larven- und Fliegenbekämpfung<br />

Nur die kombinierte Bekämpfung von Fliegenund<br />

Fliegenlarven sichert den Erfolg. Je zeitiger<br />

im Frühjahr mit der Bekämpfung gestartet wird,<br />

umso effektiver und lang anhaltender ist das Ergebnis.<br />

Desintec DitEx ist ein Pulverprodukt mit<br />

Sofortwirkung gegen die adulten Stall- und<br />

Essigfliegen auf Basis von Thiamethoxam. DitEx<br />

kann nach Auflösung in Wasser auf die<br />

zu behandelnden Flächen gestrichen oder<br />

gesprüht werden. Um die Fliegenlarven<br />

erfolgreich abzutöten, sind Brutstätten<br />

wie Mist und Gülle mit Desintec LarvEx<br />

zu behandeln. Das Larvizid wirkt<br />

gleichzeitig gegen Rattenschwanzlarven<br />

und kann in belegten<br />

Ställen angewendet werden.<br />

er auch mit der vorbeugenden Fliegenbekämpfung<br />

durch den Einsatz eines Larvizids:<br />

„Alternativ könnte man sicherlich auch mit<br />

Alzogur arbeiten, doch bei uns werden die<br />

Ställe nicht gleichzeitig leer. Ein Alzogur-<br />

Einsatz in belegten Ställen ist nicht möglich.<br />

Zu warten, bis der gesamte Stall ausgestallt<br />

ist, gestaltet sich sehr umständlich. Ich<br />

möchte die Fliegenbekämpfung möglichst<br />

schnell und effektiv durchführen, daher die<br />

Entscheidung für den Larvizideinsatz.“ Die<br />

Anwendung des Larvizids zeigt erfahrungsgemäß<br />

bis Mitte Juli eine gute Wirkung<br />

gegen die Larven. Danach steigt die Fliegenpopulation<br />

ohne Nachbehandlung wieder<br />

etwas an.<br />

„Wir bekämpfen ab August die Fliegen<br />

nur noch direkt. Der Einsatz eines Larvizids<br />

zu diesem Termin ist mir zu teuer“, erklärt<br />

Schulze Vowinkel. Die Mastschweine werden<br />

auf zwei Betriebsstätten gehalten. Auf<br />

dem Pachtbetrieb sind Teilspaltenböden eingebaut,<br />

bei denen die Güllekeller mit einer<br />

verschlossenen Decke versehen sind. Dort<br />

kann das Larvizid nicht mit der Gießkanne<br />

ausgebracht werden. Schulze Vowinkel<br />

hat einen Hochdruckreiniger, der Wasser<br />

aufsaugt. „Ich setze mir eine 200-Liter-<br />

Mischung mit dem Larvizid an. Dieses sauge<br />

ich mit dem Hochdruckreiniger an und<br />

drücke es unter die geschlossene Decke.<br />

Der Hochdruckreiniger verteilt die Gebrauchslösung<br />

sehr gut, sie gelangt so auch<br />

in die hinteren Ecken“, sagt der Schweinemäster.<br />

Es ist wichtig, dass das Larvizid auf<br />

der gesamten Brutfläche der Fliegen, also<br />

auch unter den Gängen, Quertrögen und<br />

Gummimatten ausgebracht wird.<br />

Was wir sehen:<br />

15 bis 20 Prozent der<br />

gesamten Population<br />

Was wir nicht<br />

sehen:<br />

80 bis 85<br />

Prozent der<br />

gesamten<br />

Population<br />

Christoph Pohlkemper, Desintec-Fachberater,<br />

unterstreicht das System: „Wenn nur die<br />

erwachsene Fliege bekämpft wird, reduziert<br />

sich nur ein sehr kleiner Teil der Population.<br />

80 Prozent, nämlich die Eier und Larven und<br />

Pumpen, bringen weiter einen kontinuierlichen<br />

Nachschub an adulten Fliegen.<br />

Folglich muss die adulte Fliege und die Larve<br />

konsequent bekämpft werden.“<br />

Gegen die adulte Fliege setzt der Betrieb<br />

parallel zum Larvizid das Produkt DitEx, ein<br />

Fraß- und Kontaktgift ein. Das Mittel wirkt<br />

zusätzlich gegen die Obst- und Essigfliege,<br />

welche ganz andere Brutstätten als die Stubenfliege<br />

hat. Ein Teil sitzt sicherlich auch in<br />

der Gülle, doch der Großteil der Obst- und<br />

Essigfliegenpopulation hält sich in Gärresten<br />

auf. DitEx ist ein wasserlösliches Pulver<br />

zum Streichen und Spritzen gegen adulte<br />

Neue Reiniger für Melkroboter<br />

Fliegen, einschließlich der Essigfliege. Das<br />

Mittel enthält Zucker- und Sexuallockstoffe,<br />

die es für die Fliege sehr attraktiv macht.<br />

„Neben einer schnellen Sofortwirkung<br />

können wir bei DitEx auf eine Dauerwirkung<br />

von gut sechs Wochen zählen“, betont<br />

Ulrich Schulze Vowinkel.<br />

Bei der Fütterung geht der Landwirt seinen<br />

eigenen Weg: „Wir fermentieren das Mastfutter<br />

selbst. Durch den hohen Milchsäureanteil<br />

ist das Futter sehr säurelastig, was<br />

wiederum die Entwicklung der Essigfliege<br />

begünstigt. Im Bereich der Teilspaltenböden<br />

ist die Population höher als auf den<br />

Vollspaltenböden.“ Er fügt hinzu, dass die<br />

Flüssigfütterung sensorgesteuert sei, in drei<br />

Phasen gefüttert werde und zwar mit einem<br />

Fressplatzverhältnis von 1:3. Das Futter wird<br />

ein Mal wöchentlich in einem 112.000-Liter-<br />

Behälter angemischt. Der fertigen Flüssigmischung<br />

wird je nach Gebrauch ein Ergänzer<br />

zugesetzt. In die Zukunft geschaut, möchte<br />

Schweinemäster Ulrich Schulze Vowinkel<br />

erst einmal den Schweinemarkt beobachten.<br />

„Sollte es der Markt hergeben, würde<br />

ich wahrscheinlich die Schweinemast ausweiten“,<br />

resümiert er.<br />

Wichtig: Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch<br />

stets Kennzeichnung und Produktinformation<br />

lesen!<br />

Kontakt<br />

Nähere Informationen zu den Desintec-<br />

Produkten erhalten Sie bei der Hotline<br />

unter Tel. 0251 . 6821144 oder im Internet<br />

unter www.desintec.de.<br />

Im Bereich der automatisierten Melksysteme<br />

(AMS/Melkroboter) wurde im von Melkrobotern. Alle Reiniger wurden<br />

reinigt Euterreinigungsbürsten und Rollen<br />

Desintec-Programm eine Lücke mit den speziell für automatisierte Melksysteme<br />

neuen Reinigungsmitteln Desintec AMS entwickelt und haben sich bereits in der<br />

Clean A und AMS Clean S sowie dem Praxis bewährt. Die Reinigungsmittel sind<br />

Bürstenreiniger Desintec AMS Brush frei von QAV- Verbindungen und Chlor<br />

geschlossen. Desintec AMS Clean A und für alle Wasserhärten geeignet.<br />

reinigt und löst Fett- und Eiweißverschmutzungen<br />

und garantiert eine tomatische Melksysteme (AMS) bei allen<br />

Erhältlich sind die neuen Reiniger für au-<br />

niedrige Keimzahl in der Roboteranlage. Raiffeisengenossenschaften und Kornhäusern<br />

der AGRAVIS Raiffeisen AG.<br />

Die Reinigung und Desinfektion erfolgt<br />

vorzugsweise in Kombination mit Desintec<br />

AMS Clean S. So können zusätzlich Informationen zur Stallhygiene erhalten<br />

Sie unter Tel. 0251 . 6821144 oder<br />

Milchstein, Wasserhärte- und Eisenbeläge<br />

entfernt werden. Desintec AMS Brush unter www.desintec.de<br />

22 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013


Jungrinder effizient und einfach aufziehen<br />

Tipps für ein gutes Fütterungskonzept<br />

In der intensiven Jungrinderaufzucht wird<br />

ein Erstkalbealter von 24 bis 26 Monaten<br />

mit einem Lebendgewicht von gut 630 Kilogramm<br />

angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

muss die Fütterung der Jungrinder<br />

bedarfsgerecht mit Nähr- und Mineralstoffen<br />

ausgerichtet werden. Bei vielen Landwirten<br />

stoßen diese Anforderungen allerdings<br />

Die richtige Versorgung von Jungrindern<br />

Auf Basis typischer Grundfutterkomponenten<br />

Bedarf<br />

Die Eigenschaften im Überblick<br />

• Förderung der Pansenmikroben,<br />

dadurch Anstieg der Futteraufnahme<br />

• Sicherstellung der Mineralstoff versorgung<br />

in der Jungrinderaufzucht<br />

• Arbeitszeitersparnis, da selbstfütternd<br />

• Exzellente Schmackhaftigkeit und<br />

100 Prozent wetterfest<br />

• Kein Luxuskonsum, da selbstlimitierend<br />

(die durchschnittliche Verzehrsmenge<br />

dient als hervorragender Indikator der<br />

aktuellen Nährstoffversorgung)<br />

Crystalyx Cattle Booster:<br />

• zur Steigerung der Grundfutteraufnahme<br />

bei hohen Leistungsansprüchen<br />

• zur Vermeidung von Leistungsdefiziten:<br />

– bei nachlassender Weideleistung<br />

– bei variierenden<br />

Grundfutterqualitäten<br />

– bei Hitzestress im Sommer<br />

Crystalyx Standard:<br />

• zur Steigerung der Grundfutteraufnahme<br />

bei gleichzeitig hoher<br />

Mineralstoffversorgung<br />

• zur Ergänzung von Grundfutterrationen<br />

mit geringen Mineralstoff- und<br />

Vitamin gehalten<br />

• höherer Magnesium-Gehalt zur<br />

Vorbeuge der Weidetetanie<br />

an arbeitswirtschaftliche Grenzen, da die<br />

Nährstoffbedürfnisse während der Aufzucht<br />

unterschiedlich sind. Um dennoch die Aufzuchtziele<br />

zu erreichen, bietet das Crystalyx-<br />

Fütterungskonzept eine arbeitswirtschaftlich<br />

effiziente Lösung. Eine gängige Methode<br />

zur Versorgung der Jungrinder ist die<br />

Verwendung von Futterrationen, die bereits<br />

Ca P Na Mg Zink Mangan Kupfer Kobalt Selen<br />

mit 200 g CRYSTALYX Cattle Booster<br />

ohne CRYSTALYX<br />

500 kg Lebendgewicht, 900 g tägliche Zunahmen, 55 % TS Grassilage, 35 % TS Maissilage, 10 % TS Stroh<br />

Wandhalterungen<br />

Für die 22,5-Kilogramm- und 5-Kilogramm-Kübel<br />

des Crystalyx-Sortiments<br />

stehen Wandhalterungen zur Verfügung.<br />

Wandhalter für 22,5 Kilogramm<br />

ohne Verschlussbügel<br />

• für eine horizontale Befestigung im<br />

Stallbereich<br />

• freie Nutzung des Futtertroges bzw.<br />

Fressplatzes<br />

• konzipiert für hohe Beanspruchungen<br />

Wandhalter für 22,5 Kilogramm mit<br />

Verschlussbügel<br />

• für eine horizontale oder vertikale<br />

Befestigung im Stallbereich<br />

• durch den Schließmechanismus bleibt<br />

der Kübel fest in der Halterung<br />

• freie Nutzung des Futtertroges bzw.<br />

Fressplatzes<br />

• konzipiert für hohe Beanspruchungen<br />

Wandhalter für 5,0 Kilogramm<br />

Mentholyx<br />

• für eine horizontale Befestigung im<br />

Stallbereich<br />

• freie Nutzung des Futtertroges bzw.<br />

Fressplatzes<br />

• einklappbarer Bügel (bei Nichtbenutzung<br />

des Halters)<br />

für andere Tiergruppen eingesetzt werden.<br />

So wird im ersten Aufzuchtjahr häufig die<br />

aufgewertete Mischration der laktierenden<br />

Kühe an die Jungrinder gefüttert. Im zweiten<br />

Aufzuchtjahr kommt dann die Ration<br />

der Trockensteher zum Einsatz. Bezüglich<br />

der Energie- und Proteinversorgung stimmen<br />

diese Rationen auch mit den Anforderungen<br />

der Jungrinder überein. Allerdings<br />

ist zu bedenken, dass die Versorgung mit<br />

Mineralstoffen nicht immer sichergestellt ist,<br />

da gegenüber den Milchkühen weniger von<br />

der aufgewerteten Mischration aufgenommen<br />

wird. Durch den Einsatz der Leckmasse<br />

Crystalyx wird diese Versorgungslücke auf<br />

einfache Weise geschlossen. Zusätzlich<br />

erfolgt eine Stimulation der Grundfutteraufnahme<br />

für eine noch effizientere und<br />

kostengünstigere Aufzucht.<br />

Viele Landwirte setzen nach wie vor auf<br />

Weidegang und nutzen damit eines der effizientesten<br />

Fütterungsmethoden. Es gestaltet<br />

sich allerdings schwierig, den Tieren eine<br />

gleichmäßige Nährstoffversorgung über den<br />

Tag oder über die gesamte Weideperiode anzubieten.<br />

Sowohl der Zuckergehalt als auch<br />

die Verdaulichkeit des Grases nimmt im Laufe<br />

der Vegetationsperiode ab. Auch die Gehalte<br />

an Mengen- und Spurenelementen können<br />

zwischen den Weideflächen enorm schwanken.<br />

Um hohe tägliche Zunahmen auch auf<br />

der Weide aufrechtzuerhalten, bietet sich der<br />

Einsatz von Crystalyx als Lösung an. Die Verdaulichkeit<br />

des Weidegrases im Pansen wird<br />

erhöht und so die Futteraufnahme stimuliert.<br />

Somit werden schwankende Qualitäten der<br />

Weide ausgeglichen. Alle lebensnotwendigen<br />

Mineralstoffe und Vitamine werden sicher<br />

ergänzt. Crystalyx bietet als Selbstfütterungsprinzip<br />

für die Weidehaltung eine optimale<br />

Nähr- und Mineralstoffergänzung.<br />

Bei Fragen helfen Produktmanager Gerald<br />

Krabbe, Tel. 0251 . 68289229, und die<br />

gebührenfreie Hotline unter 0800 . 6647669<br />

weiter. Mehr Informationen auch unter<br />

www.crystalyx.info.<br />

Verdaulichkeit<br />

Der Einsatz von Crystalyx<br />

Frühling Herbst<br />

Gras-Klee-Gemisch + 5,3 % + 3,4 %<br />

Beständiges Weidelgras +10,1 % + 6,3 %<br />

Dauerweide + 3,9 % +10,7 %<br />

Durchschnitt + 6,4 % + 6,8 %<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 23


Milchviehhalter Jens Timmering (li.) zeigt Produktmanager Dieter Jürgens (re.) den Selektionsraum auf seinem<br />

Hof in Babergen.<br />

Die Kühe laufen täglich durch das Klauenbad.<br />

Es wird nach 150 Tieren ausgewechselt.<br />

Mit 400 Kühen in die Zukunft<br />

Betrieb in Badbergen setzt auf Wachstum<br />

Jens Timmering hat in den vergangenen Jahren auf ein kontinuierliches Betriebswachstum gesetzt. Nicht nur im Ackerbau hat<br />

sich der Betrieb weiterentwickelt, vor allem in die Milchviehhaltung hat der Landwirt zusammen mit seiner Lebensgefährtin<br />

und Tierärztin Astrid Brandl investiert und den Sprung von 26 Kühen in 1996 auf heute über 400 Kühe gewagt.<br />

Seit 1996 hat sich viel verändert auf dem<br />

Betrieb von Jens Timmering. Der Landwirt<br />

hat damals das Resümee seiner Meisterarbeit<br />

konsequent in die Praxis umgesetzt.<br />

Der Betrieb muss wachsen, das stand<br />

fest. Doch in welchen Betriebszweig sollte<br />

investiert werden? Damals wurden 26<br />

Kühe und gut 100 Sauen gehalten. Das<br />

Fazit der Meisterarbeit lautete: Ein neuer<br />

Milchviehstall mit Förderung rechnet<br />

sich. Geschrieben – Getan. Kontinuierlich<br />

und weitsichtig investierte der Betrieb<br />

in den Neubau und anschließend in die<br />

Erweiterung des Milchviehstalls. Heute<br />

stehen über 400 Kühe plus weibliches und<br />

männliches Jungvieh auf dem Betrieb in<br />

Badbergen-Vehs, nördlich von Osnabrück.<br />

„Ich versuche auf mehreren Standbeinen<br />

zu stehen. Neben der Milchviehhaltung,<br />

mästen wir auch unsere männliche<br />

Nachzucht. Zusätzlich bewirtschaften wir<br />

noch knapp 400 Hektar Ackerland, wovon<br />

90 Hektar Kartoffeln, 100 Hektar Mais,<br />

100 Hektar Getreide und knapp 70 Hektar<br />

Ackergras die Hauptfrüchte darstellen,“<br />

berichtet Jens Timmering.<br />

Milchviehhaltung ist das Hauptstandbein<br />

Trotz der Vielfalt des Betriebes bildet die<br />

Milchviehhaltung das Hauptstandbein.<br />

Der gleitende Herdendurchschnitt liegt<br />

derzeit bei 10.900 Kilogramm Milchpro<br />

Kuh und Jahr mit 4,2 Prozent Fett und<br />

3,45 Prozent Eiweiß. Die Zellzahlen lagen<br />

in der Vergangenheit bei knapp 190.000.<br />

Die Leistungsdaten zeigen, der Betrieb<br />

hat trotz des rasanten Wachstums die<br />

Produktionstechnik im Griff. „Bei uns im<br />

Stall geht es sehr ruhig zu. Kein Stock,<br />

kein pfeifen, kein schreien. Dadurch ist die<br />

Herde an sich sehr ruhig. Das wirkt sich<br />

unter anderem positiv auf den Zellzahlgehalt<br />

aus,“ erklärt Timmering. Er ist immer<br />

offen für neue Ideen. Im vergangenen<br />

Herbst hatte er Besuch von einem befreundeten<br />

Tierarzt aus den USA. „Er wies uns<br />

darauf hin, dass unser Melkvorgang nicht<br />

optimal organisiert sei. Heute melken wir<br />

in unserem Doppel-12-Melkstand sechs<br />

Kühe an, machen die Euter mit je einem<br />

Lappen intensiv sauber und setzen dann<br />

erst bei der ersten Kuh das Melkgeschirr<br />

an. Frischmelker und Hochleistungskühe<br />

werden vor der Zitzenreinigung mit dem<br />

Euterwaschmittel Desintec MH Milk-<br />

Wash vorgedippt. Durch diese gesamten<br />

Umstellungsmassnahmen konnten wir den<br />

Zellgehalt signifikant absenken,“ erklärt<br />

der Milchviehhalter. Vorher wurde mit<br />

Stimopuls gearbeitet und die jeweilige Kuh<br />

wurde in einem Arbeitsgang gesäubert,<br />

angemolken und sofort das Melkgeschirr<br />

angesetzt. Dadurch ergab sich bei einigen<br />

Kühen ein Moment des Blindmelkens,<br />

welches sich auf Dauer negativ auf den<br />

Zellgehalt auswirkt. Der Betrieb dippt<br />

nach dem Melken konsequent alle Kühe<br />

mit Desintec MH LactiFilm im Dippbecher.<br />

„Durch das Dippen müssen alle Striche<br />

benetzt sein. Das kontrolliere ich immer<br />

wieder stichprobenartig nach dem Melken.<br />

Die Mitarbeiter wissen das und setzen die<br />

Anweisung gewissenhaft um,“ wirft Jens<br />

Timmering ein. Kühe mit einem Zellzahlgehalt<br />

von mehr als 250.000 sind mit einem<br />

gelben Band gekennzeichnet. Bei ihnen<br />

wird eine Melkzeugzwischendesinfektion<br />

mit Peressigsäure vorgenommen.<br />

Schritt für Schritt<br />

Seit September 2012 wird auf dem Betrieb<br />

drei Mal täglich gemolken (6 Uhr morgens,<br />

14 Uhr nachmittags und 22 Uhr abends).<br />

Frisch abgekalbte Tiere werden bis zu fünf<br />

Tage nach der Abkalbung nur zwei Mal<br />

täglich gemolken (morgens als erste Gruppe<br />

und nachmittags als letzte Gruppe).<br />

Vorteil: Eine Kontrolle der Frischmelker<br />

kann tagsüber erfolgen, es müssen nachts<br />

keine Behandlungen durchgeführt werden.<br />

Abends um 22 Uhr können sich die Melker<br />

dann voll und ganz auf das Melken der<br />

anderen Kühe konzentrieren. „Insgesamt<br />

konnten wir durch den Wechsel auf das<br />

dreimalige Melken die Milchleistung<br />

steigern und die Eutergesundheit weiter<br />

verbessern“ wirft Jens Timmering ein.<br />

Jeder Mitarbeiter hat auf dem Betrieb Timmering<br />

seinen festen Aufgabenbereich. Ein<br />

24 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013


Melker kümmert sich neben dem Melken<br />

noch um die Nacharbeit bei den Kühen,<br />

die Führung des Behandlungsbuches sowie<br />

um das termingerechte Trockenstellen.<br />

Der zweite Melker trägt die Hauptverantwortung<br />

für die Sauberkeit im Melkstand.<br />

Einmal wöchentlich wird der Melkstand<br />

inklusive der Wände mit Hochdruckreiniger<br />

und Schaumlanze gereinigt. „Wir haben<br />

den Melkstand mit Gummimatten ausgelegt.<br />

Das hat sich sehr positiv ausgewirkt,“<br />

wirft Timmering ein. Die Kühe laufen seit<br />

dem besser in den Melkstand rein und<br />

stehen bedeutend ruhiger und fester.<br />

Organisation dem Wachstum anpassen<br />

Das Herdenmanagement liegt in den<br />

Händen von Jens Timmering und Astrid<br />

Brandl. Sie führen einmal monatlich<br />

zusammen mit den Melkern eine Arbeitssitzung<br />

durch. „Dort besprechen wir alle<br />

gut- und schlechtgelaufenen Dinge des<br />

Monats. Wir legen dabei beispielsweise<br />

die Zellzahlen offen. Außerdem bietet uns<br />

diese Sitzung die Möglichkeit konkrete Änderungen<br />

in Ruhe anzusprechen,“ betont<br />

der Milchviehhalter die Bedeutung der<br />

Zusammenkunft. Die größten Einschnitte<br />

im Bereich Arbeitsorganisation gab es<br />

beim Herdenwachstum von 70 Kühen auf<br />

über 100 Tiere. „Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

kannte ich alle Tiere und hatte alle Daten<br />

im Kopf. Bei mehr als 100 Kühen muss<br />

man aber anfangen nach Plan zu arbeiten<br />

und konsequent dokumentieren, damit<br />

nichts verloren geht. Zu diesem Zeitpunkt<br />

haben wir dann auch begonnen mit dem<br />

Ov-Synch-Programm zu arbeiten, damit<br />

alle Kühe auch tatsächlich regelmäßig<br />

besamt werden können. Wir haben uns<br />

zum Ziel gesetzt, dass die Kuh spätestens<br />

am 400sten Tag nach der Kalbung wieder<br />

zur Kalbung gebracht worden sein muss,“<br />

erklärt Timmering. Alle Mitarbeiter sind<br />

angehalten das Brunstverhalten der Kühe<br />

genau zu beobachten und zu dokumentieren.<br />

Unterstützend sind die Kühe zusätzlich<br />

mit einem Pedometer ausgestattet, der<br />

die Aktivität der einzelnen Kuh erfasst.<br />

Direkt an den Melkstand mit Nachwartebereich<br />

ist ein Selektionsraum angegliedert.<br />

Hier können beispielsweise brünstige,<br />

zu besamende oder zu behandelnde Kühe<br />

mühelos herausselektiert werden. „Wir<br />

haben bei der Anlage darauf geachtet,<br />

das Material und Behandlungsstand nah<br />

beieinander sind. Nur dann werden auch<br />

die notwendigen Maßnahmen durchgeführt,“<br />

erklärt Timmering. Die Lehrlinge<br />

messen bei den Frischabkalbern acht Tage<br />

lang täglich Fieber, führen Ketosetests<br />

durch und dokumentieren diese Maßnahmen.<br />

Besamungen werden entweder von<br />

den Betriebsleitern selbst durchgeführt<br />

oder aber von einem Besamungstechniker,<br />

der regelmäßig auf den Betrieb kommt.<br />

Kühe, die 50 Tage nach der Abkalbung<br />

noch nicht in die Brunst gekommen sind,<br />

werden nach dem Ov-Synch-Programm<br />

behandelt. Grundsätzlich behandelt der<br />

Betrieb alle Kühe 12 Tage nach der Kalbung<br />

mit Prostaglandin, damit sie sich reinigen<br />

können. „Die Dokumentation rund<br />

um die Kalbung ist für uns sehr wichtig. Es<br />

werden Listen geführt, in denen das Kalbe-<br />

und Nachgeburtsverhalten, eventuell<br />

auftretendes Milchfieber oder Ketose und<br />

andere Parameter dokumentiert werden,“<br />

berichtet der Milchviehhalter.<br />

Nach der Kalbung wird das Kalb sofort abgesetzt.<br />

„Nur so können wir sicher gehen,<br />

dass das Kalb genügend Milch aufnimmt.<br />

Die Bullen erhalten Vollmilch mit einem<br />

Ergänzer und die Kuhkälber erhalten nach<br />

der Biestmilch Milchaustauscher. Unserer<br />

Ansicht nach gehört Zellzahlmilch nicht an<br />

die Kuhkälber,“ erklärt der Landwirt. Die<br />

Remontierung wird und wurde trotz der<br />

großen Wachstumsschritte komplett aus<br />

dem eigenen Bestand bedient. Die derzeitige<br />

Lebensleistung pro Kuh liegt in dem<br />

jungen Bestand mit etwa 16 Litern pro Tag<br />

bei durchschnittlich 36.000 Litern Milch.<br />

Wichtig: Biozide sicher verwenden. Vor<br />

Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation<br />

lesen.<br />

Kontakt<br />

Nähere Informationen zu den Desintec-<br />

Produkten erhalten Sie bei der Hotline<br />

unter 0251.682 1144 oder im Internet<br />

unter www.desintec.de<br />

Jens Timmering legt großen Wert auf einen ruhigen Umgang mit den Tieren und eine gute Stallhygiene. Die Tiere fühlen sich wohl und warten ruhig auf das<br />

nächste Melken.<br />

Fotos: Maren Jänsch<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 25


Strom direkt vermarkten – Wirtschaftlichkeit verbessern<br />

Biogasanlagen im GeLa-Pool bieten Regelenergie an<br />

Seit mehr als einem Jahr berät, bündelt und vertritt die GeLa Energie GmbH Biogas-, Wind- und Photovoltaikanlagenbetreiber<br />

beim Wechseln in die Stromdirektvermarktung. Das Beteiligungsunternehmen der TerraVis GmbH, ihrerseits eine Tochter der<br />

Agravis, hat inzwischen mehr als 400 Megawatt (MW) elektrische Energie im GeLa-Pool zusammengefasst und vermarktet den<br />

Strom gemeinsam mit dem Stromhändler Energy2market GmbH an der Börse in Leipzig. Gerade für Biogasanlagenbetreiber bedeutet<br />

der Wechsel in die Direktvermarktung und damit die Orientierung am Strommarkt eine gewisse Umstellung. Dr. Philipp Spinne<br />

von der TerraVis erklärt im Interview die zu erwartenden Veränderungen und die wirtschaftlichen Chancen für Biogasanlagen.<br />

Herr Dr. Spinne, die TerraVis hat, gemeinsam<br />

mit anderen landwirtschaftsnahen<br />

Unternehmen, Ende 2011 die GeLa<br />

Energie GmbH zur Umsetzung der Stromdirektvermarktung<br />

gegründet. Wie sieht<br />

die Entwicklung der GeLa aus?<br />

Spinne: Wir sind nach dem ersten Jahr gut<br />

gestimmt. Nach anfänglicher Zurückhaltung<br />

interessieren sich die Betreiber inzwischen<br />

sehr für dieses Thema. Die GeLa vermarktet<br />

inzwischen den Strom von mehr als 250 Vertragskunden.<br />

Biogasanlagenbetreiber haben<br />

zunächst den Wechsel gescheut. Insbesondere<br />

durch die Erfahrungen aus den sieben<br />

Pilotanlagen der GeLa konnten wir ab Mitte<br />

2012 viele Biogasanlagenbetreiber von dem<br />

Modell überzeugen.<br />

Welche Vorteile haben Biogasanlagenbetreiber<br />

durch den Wechsel in die Direktvermarktung?<br />

Spinne: Zunächst steht für die Anlagenbetreiber<br />

der wirtschaftliche Vorteil im Fokus. Vor<br />

dem Hintergrund steigender Substratpreise<br />

und den teilweise unsicheren politischen Rahmenbedingungen<br />

müssen alle Effizienzen in<br />

der Biogasanlage gehoben werden. Auf der<br />

anderen Seite bedeutet der Wechsel in die<br />

Direktvermarktung auch die frühzeitige Ausrichtung<br />

auf die Anforderungen des Strommarktes.<br />

Biogasanlagen sind im Gegensatz<br />

zu Wind- und PV-Anlagen grundlastfähig und<br />

können daher auch Regelenergie anbieten<br />

beziehungsweise flexibel Strom produzieren.<br />

Welche Voraussetzungen sind für den<br />

Einstieg in die Regelenergie notwendig?<br />

Spinne: Zunächst muss die Biogasanlage vom<br />

EEG-Vergütungsmodell in die Direktvermarktung<br />

wechseln. Das ist recht einfach und<br />

durch die Absicherung der aktuellen Vergütung<br />

durch ein Bürgschaftsmodell bei der<br />

GeLa ohne Risiko möglich. Nach unseren Er-<br />

Der Strom des GeLa-Pools wird von der Energy2market GmbH an der Börse in Leipzig gehandelt.<br />

Aufrechterhaltung der Netzstabilität, welche fahrungen macht es Sinn, zunächst für einige<br />

der Übertragungsnetzbetreiber gewährleisten Monate die Direktvermarktung zu testen. Erst<br />

muss. Die Regelenergie ist eine Dienstleistung,<br />

die dem Übertragungsnetzbetreiber Regelenergie Sinn. Nach dem Einbau eines<br />

danach macht der Schritt in das Angebot von<br />

angeboten wird, um diesen Schwankungen E-Ports und der Präqualifizierung der Anlage<br />

entgegenzuwirken.<br />

beim Netzbetreiber kann die Biogasanlage an<br />

der Regelenergie teilnehmen.<br />

Welche Rolle spielen dabei Biogasanlagen?<br />

Das klingt kompliziert und aufwendig.<br />

Wie unterstützt die GeLa beim Einstieg?<br />

Spinne: Biogasanlagen können insbesondere<br />

negative Regelenergie anbieten. Dabei stellen Spinne: Für einige Anlagen ist es sinnvoll, in<br />

die Anlagen einen vorher festgelegten Anteil die Direktvermarktung zu wechseln, um den<br />

ihrer installierten Leistung zur Regelung Strom ohne weitere Dienstleistungen zu vermarkten.<br />

Für andere Anlagen macht es Sinn,<br />

zur Verfügung. Wenn also zuviel Strom im<br />

Netz ist und der Übertragungsnetzbetreiber mit der Regelenergie aktiv am Strommarkt<br />

negative Regelenergie anfordert, werden die teilzunehmen. Für wieder andere Anlagen ist<br />

Anlagen vom Stromhändler entsprechend der die Flexibilisierung der Stromproduktion im<br />

Vorgaben für einige Minuten heruntergeregelt.<br />

Die Anlagenbetreiber verdienen dabei sung. Die GeLa berät Anlagenbetreiber beim<br />

Tages- oder Jahresverlauf die optimale Lö-<br />

zweifach: einerseits durch die Bereitstellung Wechsel in die Direktvermarktung individuell.<br />

von Regelenergie, andererseits wird jede<br />

nicht-produzierte Kilowattstunde vergütet.<br />

Kontakt<br />

Foto: Energy2market GmbH<br />

Was bedeutet Regelenergie konkret?<br />

Spinne: Der Strommarkt ist gewissen<br />

Angebots- und Nachfrageschwankungen unterworfen.<br />

Diese entstehen einerseits durch<br />

die tages-, wochen- und jahreszeitabhängige<br />

Abnahme des Stroms. Andererseits ist das<br />

Stromangebot ebenfalls heterogen. Diese<br />

teilweise gegenläufigen Pole erschweren die<br />

Anlagenbetreiber können bei Interesse<br />

mit dem TerraVis-Berater ihrer Region<br />

Kontakt aufnehmen: www.terravis.info.<br />

Informationen zum Thema Strom direktvermarktung<br />

und die Kontaktdaten der<br />

GeLa-Experten sind auf der Homepage<br />

www.gela-energie.de einzusehen.<br />

Dr. Philipp Spinne erreichen Sie unter<br />

Tel. 0251 . 6822054.<br />

26 Aus der Praxis AGRAVIS aktuell 2/2013


Die Zusammenarbeit von Landwirt Arndt Haller und AGRAVIS-Verkaufsberater Andreas Bähr ist noch relativ neu, aber schon von Erfolg gekrönt.<br />

Umdenken zum Wohle der Tiere<br />

Landwirt Arndt Haller wagt sich auf neues Terrain<br />

Als Andreas Bähr zum ersten Mal seine<br />

Idee vortrug, schüttelte Arndt Haller<br />

mit dem Kopf. Beim zweiten Mal sah es<br />

schon anders aus. Nun überlegte sich<br />

der 29-Jährige, ob er den Vorschlag des<br />

AGRAVIS-Verkaufsberaters nicht doch in<br />

die Praxis umsetzen sollte. In Landringhausen,<br />

unweit von Hannover, ist Haller Herr<br />

über 220 Sauen und 800 Mastschweine.<br />

Er hat 2008 den Hof von seinen Eltern<br />

übernommen. Die Sauenherde ist in Produktionsgruppen<br />

aufgeteilt und wird im<br />

Vier-Wochen-Rhythmus betrieben.<br />

Um seine Sauen jederzeit optimal mit<br />

Nährstoffen zu versorgen, hat der Landringhausener<br />

nun die Futtermischung<br />

umgestellt. Grundsätzlich mischt Betrieb<br />

Haller das Futter selbst. Er verwendet das<br />

eigene angebaute Getreide, setzt Mineralstoffe<br />

zu und benutzte bislang Sojaschrot<br />

als Eiweißträger sowie eine Rohfaserer-<br />

gänzung. Dieser Rohfaserträger ist seit<br />

November Agrisan, ein speziell behandeltes<br />

Rapsextraktionsschrot. „Rapschrot<br />

war gerade im vergangenen Jahr eine<br />

wirtschaftlich sehr interessante Alternative<br />

zum jüngst recht teuren Sojaschrot“,<br />

erklärt Haller. Doch nicht allein die Kosten<br />

spielten bei seiner Entscheidung eine Rolle:<br />

Im Vordergrund stand und steht stets<br />

die Tiergesundheit. Daher habe er auch<br />

nicht sein gesamtes Fütterungskonzept<br />

auf den Kopf gestellt: „Die Sauen werden<br />

schrittweise an die neue Komponente<br />

herangeführt, um die Tiere langsam zu<br />

gewöhnen.“ Eine zu schnelle Umstellung<br />

oder Fütterungsfehler wären fatal und<br />

könnten sich in Form von Leistungsminderung<br />

oder gar Verdauungsstörungen<br />

bemerkbar machen.<br />

Agrisan ist sowohl eine gute Eiweißkomponente<br />

als auch ein hervorragender Roh-<br />

faserträger mit 12 Prozent Rohfaseranteil.<br />

Mit der Verwendung von Agrisan werden<br />

die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen<br />

sieben Prozent Faseranteil in der Gesamtration<br />

leichter erreicht. Verkaufsberater<br />

Andreas Bähr sagt: „Die Tiere brauchen<br />

genügend Rohfaser, diese ist jedoch beim<br />

Eigenmischer häufig knapp in der Ration.“<br />

Arndt Haller machte bei seinen Sauen<br />

zudem die Beobachtung, dass sie aufgrund<br />

des bisher verfütterten Rohfaserträgers<br />

Verdauungsprobleme hatten. Der Kot der<br />

Tiere war hart – eine Tatsache, die weitere<br />

Schwierigkeiten mit sich bringen kann.<br />

Vor allem zur Geburt soll eine Verstopfung<br />

der Sauen vermieden werden, führt diese<br />

doch zu einer erheblichen Vermehrung<br />

von krankmachenden Keimen im Darm.<br />

Verzögerte Geburten, MMA-Probleme und<br />

Frühdurchfälle der Ferkel können leichter<br />

entstehen.<br />

Agrisan als Rohfaserträger bringt neben<br />

den verdauungsfördernden Effekten auch<br />

die Eigenschaften mit, dass er zu einem<br />

Sättigungsgefühl führt und viel Wasser<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Aus der Praxis 27


Alle vier Wochen kommen auf dem Hof Haller<br />

Ferkel zur Welt.<br />

bindet, also sehr quellfähig ist. Allerdings<br />

ist Haller sich auch bewusst, dass nicht<br />

alle Probleme, die in seinem Betrieb bei<br />

der Abferkelung auftreten, durch Futter zu<br />

lösen sind: „Meine Sauen neigen im Allgemeinen<br />

zu Problemen bei der Geburt.“<br />

Ein weiterer Grund für die veränderte Futtermischung<br />

war die Stallhygiene. Harter<br />

Kot könne, erläutert der Landwirt, nicht<br />

von den Tieren durch den Spaltenboden<br />

getreten werden. Bei weichen Ausscheidungen,<br />

die gut durch die Schlitze fallen<br />

oder getreten werden, ergänzt Verkaufsberater<br />

Bähr, seien Muttertier sowie Ferkel<br />

sauber, kommen weniger mit Kot in<br />

Berührung, seien somit auch geringeren<br />

Krankheitsrisiken ausgesetzt. „Die Sauen<br />

bringen eine sehr hohe Leistung und müssen<br />

deshalb immer gut versorgt sein. Das<br />

Futter ist für mich der wichtigste Faktor<br />

in der Schweinehaltung, deshalb habe ich<br />

mich für die Umstellung entschieden“,<br />

sagt Arndt Haller.<br />

Agrisan ist mit Druck und Dampf, nach<br />

einem speziellen Verfahren, behandeltes<br />

Rapsextraktionsschrot. Durch die Bearbeitung<br />

werden Keime abgetötet und das<br />

Rapsschrot für die Sauen besser verträglich.<br />

„Es ist dann schmackhafter für die<br />

Sauen“, weiß Bähr und verweist auf die<br />

Fressvorlieben der Sauen.<br />

Nachteile hat der Niedersachse Haller<br />

in den rund vier Monaten, in denen er<br />

Agrisan zum Futter gibt, noch keine<br />

bemerkt. Die Vorteile formuliert er so:<br />

„Der Kot ist deutlich weicher, die Tiere<br />

sind ruhig und zufrieden, es geht ihnen<br />

gut.“ Im NT-Bereich, also während der<br />

Tragezeit, verfüttert Haller zehn Prozent<br />

Agrisan und benötigt, um den Ansprüchen<br />

der Sauen und Ferkel in dieser Zeit gerecht<br />

zu werden, nach eigenen Angaben kein<br />

Sojaschrot mehr. Im laktierenden Bereich<br />

hingegen arbeitet er mit jeweils zehn Prozent<br />

Agrisan und zehn Prozent Sojaschrot:<br />

„Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht<br />

und arbeiten daran, die Fütterung<br />

weiter zu optimieren.“<br />

Vor einer Futterumstellung müsse jeder<br />

Betrieb unbedingt individuell beraten<br />

werden, gibt Andreas Bähr zu bedenken:<br />

„Jeder landwirtschaftliche Betrieb hat<br />

seine Eigenheiten und Besonderheiten.“<br />

Schweine reagieren sensibel auf Futterumstellungen,<br />

daher müsse eine neue<br />

Zusammensetzung vorsichtig ausprobiert<br />

und beobachtet werden. „Sauen, die<br />

nicht fressen, fallen sehr schnell von der<br />

Milchleistung ab und können die Ferkel<br />

nicht mehr ausreichend ernähren“, sagt<br />

der AGRAVIS-Verkaufsberater.<br />

Bei Fragen zu Agrisan wenden Sie sich<br />

an Andreas Bähr, Verkaufsberater des<br />

Genossenschafts-Kraftfutterwerkes, einem<br />

Unternehmen der AGRAVIS Raiffeisen-<br />

Gruppe, Tel. 0251 . 68289246 oder 0175 .<br />

2958203.<br />

Info:<br />

AGRAVIS bietet im Produktsortiment<br />

verschiedene Rohfaserträger und<br />

Fasermixe für Eigenmischer an. Fisopan<br />

Fasergranulat oder Vitamiral Fasercell<br />

sind eine optimale Ergänzung zu den<br />

Produkten aus dem Vitamiral-Programm.<br />

Weitere Informationen gibt es bei den<br />

Produktberatern vor Ort oder beim<br />

Produktmanagement der AGRAVIS,<br />

Alexandra Grimm, Tel. 0251 . 6822286.<br />

pH-Wert-Kontrolle<br />

Mit smaXtec pH Easy Control wird es<br />

Landwirten ermöglicht, ohne Zeitverlust<br />

den Pansen-pH-Wert zu kontrollieren.<br />

Es ist somit ein Hilfsmittel, um<br />

die gesundheitliche Verfassung der<br />

Tiere genauestens zu überwachen. Somit<br />

können relevante Veränderungen<br />

und Abweichungen vom Normalzustand<br />

rechtzeitig erkannt werden. Auf<br />

diese Weise können sofort Korrekturen<br />

vorgenommen werden, welche die<br />

Futteraufnahme und Futtereffizienz<br />

verbessern, die Lebensdauer verlängern<br />

und Folgeerkrankungen durch<br />

Azidose und SARA verhindern.<br />

Der Computer im Stall: Der 29-jährige Arndt Haller steuert die Vorgänge in seinem Betrieb in<br />

Landringhausen mit modernster Technik.<br />

28 Aus der Praxis AGRAVIS aktuell 2/2013


720 Vario<br />

Fendt 924 Vario Profi<br />

MEP5717 € *<br />

Fendt 926 Vario<br />

Fendt 714 Vario<br />

Fendt 924 Vario<br />

Fendt SCR Profi<br />

NIE197 38.000 € * NIE9007 63.000 € * NIE9064 75.000 € * ATC6474 127.500 € *<br />

NIE21332 14.000 € * ATC6990 159.900 € *<br />

Bj. 1999, 13.600 Std., FKH, DL<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Bj. 2006, 6.600 Std., FKH, FZ, DL<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Bj. 2006, 8.600 Std., FKH, FL, K80<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Bj. 2012, 429 Std., Klima, pneum. Fed., FKH, FZW, DL<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

Fendt 311 LSA<br />

Deutz Agrotron TTV 630<br />

Fendt 936 Vario Profi<br />

ATC5924 147.900 € * NIE10123 68.000 € * UEL44722 49.500 € *<br />

Bj. 1991, 10.200 Std.,<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Bj. 2011, 719 Std., Klimatronic, pneum. Fed., FKH, DL<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

Fendt 936 VARIO PROFI<br />

BOR41961 112.000 € * UEL15330 45.000 € *<br />

Bj. 2011, 1.064 Std., Sonderl. „Design line schwarz“<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

Bj. 2010, 1.500 Std., Klima/DL/FKH<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

Bj. 2009, 4.900 Std., FKH, Rückfahreinrichtung<br />

Telefon 02561 . 937116<br />

ATC6334 159.500 € * AUR22357 75.000 € * BOR41243 107.000 € *<br />

Fendt Favorit 712 Vario<br />

Bj. 2002, 8.563 Std., FKH, Klima, LS, 3xDW<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

43.500<br />

Fendt 828 Vario SCR Profi Plus<br />

Bj. 2012, 1.078 Std., Klima, pn. Fed., FKH, DL, VarioG.<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

Fendt 718 Vario<br />

Bj. 2007, 7.200 Std., FKH, DL<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Fendt 818 Vario TMS<br />

Bj. 2004, 8.455 Std., DL, gVA, KL, FKH<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

Fendt 924 Vario Profi<br />

Bj. 2009, 4.800 Std., FKH, Reifen neu, 60 km/h<br />

Telefon 02561 . 937116<br />

Claas AXION 840 CMATIC<br />

Fendt 714 Vario TMS<br />

Bj. 2004, 7.722 Std., DL, FL, FKH, gVA<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

Fendt 712 Vario<br />

Fendt Vario 720 SCR<br />

Bj. 2000, 10.800 Std., FKH, DL, Klima, 4 x DW<br />

Telefon 02561 . 937116<br />

BOR13294 33.445 € *<br />

Claas ARION 620 CIS<br />

Claas XERION 3800 TRAC<br />

Bj. 2008, 3.535 Std., CIS, ISO, FKH, Klima<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

ATC5918 49.900 € *<br />

Bj. 2011, 2.720 Std., CMATIC, CEBIS, Klimatronic<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

Bj. 2012, 265 Std., FKH, K-80, LS, TMS/TI<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

MEP22506 122.900 € *<br />

Claas Xerion 3800<br />

Deutz Agrotron K110<br />

Bj. 2009, 1.905 Std., GPS, Bordinformator, EHR<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

ATC5289 134.500 € *<br />

Bj. 2009, 2.227 Std., FKH, LS, Klima, K-80<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

MEP21638 122.500 € *<br />

Bj. 2006, 3.950 Std., Klima/DL<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

AUR21543 Preis auf Anfrage<br />

* Alle Preise exklusive Mehrwertsteuer. Zwischenverkauf und Druckfehler vorbehalten.


Deutz Agrotron 115<br />

Case CS 150<br />

UEL47887<br />

MEP22793 € * New Holland T 7550 AC<br />

Deutz Agrotron X 720<br />

Deutz Agrotron 105<br />

AUR12688 68.500 € * AUR23286 Preis auf Anfrage<br />

AUR17528 25.000 € *<br />

AUR22347 33.500 € * ATC7026 35.900 € * ATC5779 21.000 € * UEL47643 64.958 € *<br />

Bj. 2007, 3.170 Std., FKH/Klima<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

Bj. 2002, 6.220 Std., FL/DL/Klima<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

Bj. 2000, 7.210 Std., KL, FKH, DL<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

16.387 € * Bj. 2002, 8.600 Std., DL/Kima<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

Case 956 XLA<br />

Case Maxxum 5140<br />

Case-IH 280 MAGNUM<br />

New Holland TSA 135 Plus<br />

BOR51746 10.000 € * BOR50839 16.807 € * ATC6988 65.900 € * UEL22621 50.000 € *<br />

UEL22851 55.462 € * MEP21616<br />

Preis auf Anfrage ATC6367 64.900 € *<br />

AUR22493 22.500 € * MEP23030 41.900 € * MEP15063 198.500 € *<br />

Bj. 1988, 11.600 Std., DL, 1 x EW, 1 X DW<br />

Telefon 02561 . 937116<br />

Bj. 1995, 9.700 Std., DL, 2 x DW, Klima<br />

Telefon 02561 . 937116<br />

Bj. 2006, 3.505 Std., FKH, Bordinformator<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

Bj. 2007, 2.300 Std., KL, DL, FKH, FZW, gVA<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

New Holland T7540<br />

Claas Jaguar 950 Tier 4i<br />

New Holland TS 115<br />

Bj. 2008, 6.476 Std., FZW, FKH, Klima, LS, 50 km<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

46.500<br />

Bj. 2004, 5.530 Std., KL, DL,<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

UEL14055 21.800 € *<br />

New Holland T 7040<br />

MEP22329 143.900 € * ATC7052 34.900 € * ATC7093 65.900 € * UEL48835 80.000 € *<br />

Bj. 2008, 6.503 Std., DL, FL, gVA, KL<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

Bj. 2012, 341 Std., Biogas, AutoFil, MultiCrop<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

Bj. 2008, 3.971 Std., FKH, Klima, EHR mit HTS<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

New Holland TM 190<br />

Bj. 2003, 5.350 Std., LS/DL<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

New Holland LM 5060 PLUS<br />

Bj. 2009, 2.085 Std., 4/4-Gang Power-Shuttle, Klima<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

New Holland TD 3.50 + Stoll-FL<br />

Bj. 2012, 5 Std., Allr., 540 U/min., Stoll EL FE 650 P, EHB<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

John Deere 6830 Premium<br />

Bj. 2008, 4.250 Std., DL<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

John Deere 8345R<br />

Bj. 2010, 3.230 Std., AutoTrack, Klima, LS, K-80<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

John Deere 5820 A<br />

Bj. 2008, 3.410 Std., Power Quad, 4 LS-Stufen<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

John Deere 7730 PQ<br />

Bj. 2007, 5.076 Std., Klima, Frontgewichte, TLS, DL<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

Massey Ferguson 7480 VT<br />

Bj. 2010, 1.350 Std., DL, FKH, KL<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

Same Explorer 100<br />

Bj. 2008, 3.360 Std., FKH/DL<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

Bobcat T 3571<br />

Bj. 2010, 2.100 Std., Gabel, Greifschaufel, 20km/h<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

Claas Jaguar 970<br />

Bj. 2010, 1.142 Std., 36Mess., OptiFil, Autopilot<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

www.atc-trader.com<br />

* Alle Preise exklusive Mehrwertsteuer. Zwischenverkauf und Druckfehler vorbehalten.


New Holland CX 8090<br />

MEP19435 € *<br />

ATC6550<br />

Krone Big X V12<br />

New Holland BR 750<br />

MEP22034<br />

Claas Jaguar 970<br />

Claas Tucano 430<br />

Fendt MD 5270 C<br />

NIE13083 ATC5825 32.900 € * UEL46458<br />

Bj. 2011, 890 Std., 36Mess., OptiFil, Autopilot<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

233.500<br />

Bj. 2011, 163 Std., gef. Sitz, Klima, C600, AC<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

Bj. 2011, 156 Std., SW 5,50 m PowerFlow, Rapsausr.<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Bj. 2007, 1287/913 Std., Klima, SKH, Er./Feuchtem.,VF 9,15 m<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

MEP20709 121.900 € * NIE18847 Preis auf Anfrage ATC6421 139.900 € *<br />

New Holland CR 9080<br />

Bj. 2007, 1.693 Std., Bordinfo, el.Überkehrv., Vario 9,15<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

139.000 € * Hawe SLW 45 TN<br />

New Holland CX 8090<br />

Bj. 2011, 371/269 Std., Klima, SKH, Ertrags./Kart.,VF 7,63 m<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

ATC6543 187.900 € *<br />

New Holland FR 9060 Allrad<br />

NIE21492 7.000 € * MEP15401 45.900 € * MEP14074 24.900 € * NIE20971 15.000 € *<br />

Bj. 2010, 530/306 Std., Klima, Allr., Auto., Kemper 10-R., PU 3 m<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

Bj. 2012, Quickcover, hydr. Federung<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

Bj. 2007, 1772 Std., ohne Vorsatz<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

ATC7009 198.500 € * MEP21609 43.500 € * UEL20236 129.000 € *<br />

Krone Combi Pack 1500 MC<br />

Annaburger SCHUB-MAX HTS 22.17<br />

Grimme SE 85-55 SB<br />

NIE16999 27.000 € * AUR22860 16.750 € *<br />

Bj. 2008, 19.000 Ballen Std., Wickel., Tandema.Schneid.<br />

Telefon 039291 . 46970<br />

ATC7071 28.900 € *<br />

Amazone Centaur 6001<br />

Bj. 2007, 11.000 Std.,<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Bj. 2009, Silageaufsatz<br />

Telefon 05935 . 939366<br />

14.000 € *<br />

Joskin Silospace 20/40<br />

Bj. 2006, ca. 400 ha, Bunkerautomatik, Eigenhydraulik<br />

Telefon 0581 . 88927<br />

39.000 € *<br />

Kuhn GA 15021<br />

Bj. 2010, Neue Schare<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Bj. 2004, 4. Kreisel<br />

Telefon 04941 . 979314<br />

Krone Swadro 907<br />

Bj. 2010, 15 Arme, Ersteins. 2011<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

17.900 € * Bj. 2012, K80, 2 Dosierwalzen<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Amazone ZA-M Profis Hydro<br />

Bj. 2012, Aufsatz, Plane, Amatron 3<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

NIE21480 40.000 € * NIE20406 13.700 € *<br />

Vicon RO-XL 1500<br />

Bj. 2010<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

Claas Mähkombination<br />

Bj. 2011, Disco 8550, Disco 3100<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

Farmax RAPIDE 300<br />

Bj. 2009, 3m, hydr. Tiefenverstellung<br />

Telefon 05935 . 939312<br />

Lemken Europal 8 X L90<br />

Bj. 2008, Steinsicherung, Packerarm, Einlegehände<br />

Telefon 05108 . 640743<br />

* Alle Preise exklusive Mehrwertsteuer. Zwischenverkauf und Druckfehler vorbehalten.

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