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Das Magazin für den unternehmerischen Landwirt 2.2013<br />
Damit es grünt und blüht:<br />
Pflanzenschutz und Wachstum<br />
Dreharbeiten:<br />
Bei Rosa und Aloisius<br />
Möhren, Kartoffeln, Mais:<br />
Anbau und Düngung<br />
Neue Wege beim Sauenfutter:<br />
Der Betrieb Haller
Aus dem Inhalt<br />
Standpunkt 3<br />
Aus der Region 4<br />
Aktion<br />
Dahoam bei Rosa und Aloisius<br />
Elektrische Schweine in Passau 6<br />
Pflanzenbau<br />
Neue Freunde und alte Bekannte<br />
Trends bei Getreidefungiziden im Jahr 2013 8<br />
Richtig handeln ohne Patentrezept<br />
Fungizidstrategien im Kartoffelbau 10<br />
Vorfahrt für den Mais<br />
Tipps und Kniffe für Unkrautbekämpfung 11<br />
Positiver Start in die Pflanzenbau-Saison<br />
Sonderbehandlung für Sonderkulturen<br />
Gezielte Düngung für besseres Wachstum 12<br />
Optimierung von Ertrag und Nährstoffnutzung<br />
Strategien zur Maisdüngung 14<br />
Nach dem grauen, auch teilweise frostigen<br />
Winter hält jetzt das Frühjahr auf dem<br />
Acker Einzug. Erste Vorbereitungen im<br />
Pflanzenbau sind bereits erfolgt, nun steht<br />
wieder eine intensive Pflanzenbau-Zeit bevor.<br />
Zurzeit deutet alles auf einen positiven<br />
Start in die Saison 2013 hin. Die Kulturen<br />
haben – dank Schneeauflage – die erste<br />
Frostperiode gut überstanden. Jetzt müssen<br />
wir den weiteren Witterungsverlauf<br />
abwarten.<br />
Die AGRAVIS-Pflanzenbau-Beratung hat<br />
zusammen mit den Raiffeisen-Genossenschaften<br />
in den vergangenen Wochen in<br />
vielen Veranstaltungen den Landwirten<br />
Empfehlungen für eine erfolgversprechende<br />
Strategie gegeben. Regionale Gegebenheiten,<br />
aktuelle Produkte, neue Möglichkeiten<br />
– das alles wurde in die richtige<br />
Strategie gepackt.<br />
Beratung und Expertise – das sind die<br />
Pluspunkte, die die AGRAVIS und die<br />
Raiffeisen-Genossenschaften Ihnen als<br />
landwirtschaftliche Unternehmer anbieten.<br />
Profitieren Sie von unserem Fachwissen.<br />
Denn: Was immer das Jahr bringen wird,<br />
wir wollen uns gemeinsam mit Ihnen den<br />
Herausforderungen der bevorstehenden<br />
Saison stellen.<br />
Unsere Beratungsleistung in Zusammenarbeit<br />
mit den Genossenschaften vor Ort<br />
fußt auf jahrelangem Know-how und<br />
den eigenen Versuchsergebnissen aus<br />
dem AGRAVIS-Arbeitsgebiet. Mit diesem<br />
wertvollen Wissen entwickeln wir Lösungen<br />
und Konzepte für die Landwirtschaft,<br />
um gezielt aktuelle Anforderungen des<br />
Marktes bedienen zu können. Wir haben<br />
darüber hinaus in besondere Produktlösungen<br />
investiert: in individuelle AGRAVIS-<br />
Produkte und Produkt-Kombinationen, die<br />
weitere Schritte zu mehr Produktivität sind.<br />
Wir folgen unserem genossenschaftlichen<br />
Prinzip unter der Prämisse „Wir helfen<br />
wachsen“ – daran lassen wir uns messen.<br />
Franz Schulze Eilfing<br />
Leiter AGRAVIS-Pflanzenbau-Beratung<br />
Clever sparen<br />
Silagemanagement senkt Grundfutterkosten 15<br />
Futtermittel<br />
Bunt und lecker<br />
Kälbermais erfüllt Ansprüche und Wünsche 17<br />
Einfach kann auch gut sein<br />
Rezepturen für Ferkelfutter im Praxistest 18<br />
Mehr Service und Flexibilität<br />
Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH 19<br />
Schmackhaftes zum Schlecken<br />
Einsatz von Leckmasse bei Pferden 20<br />
Der Herr der Fliegen<br />
Maßnahmen gegen Larven 21<br />
Jungrinder effizient und einfach aufziehen<br />
Tipps für ein gutes Fütterungskonzept 23<br />
Mit 400 Kühen in die Zukunft<br />
Betrieb in Badbergen setzt auf Wachstum 24<br />
Aus der Praxis<br />
Strom direkt vermarkten 26<br />
Umdenken zum Wohle der Tiere 27<br />
Ausgewählte Maschinen im Überblick 29<br />
Impressum<br />
Herausgeber: AGRAVIS Raiffeisen AG, Plathnerstr.<br />
4A, 30175 Hannover;<br />
Industrieweg 110, 48155 Münster,<br />
in Zusammenarbeit mit Deutscher Landwirtschaftsverlag<br />
GmbH, Landwirtschaftsverlag GmbH<br />
Münster-Hiltrup, Deutscher Bauernverlag GmbH<br />
Redaktion: Bernd Homann, AGRAVIS Raiffeisen<br />
AG; Antje Raecke, AGRAVIS Raiffeisen AG;<br />
Tel.: 0251 . 6822961, Fax: 0251 . 6822048<br />
Koordination: Friedrich Deckert, Landwirtschaftsverlag<br />
GmbH Münster-Hiltrup,<br />
Layout und Grafik: Annette Cirkel und Birgit Wittich,<br />
Landwirtschaftsverlag GmbH Münster-Hiltrup<br />
AGRAVIS aktuell 1/2013 Editorial 3
23.000 Quadratmeter gefüllt mit Informationen<br />
AGRAVIS auf den Agrar-Unternehmertagen<br />
Nach vier Messetagen gingen die Agrar-<br />
Unternehmertage im Messe und Congress<br />
Centrum Halle Münsterland mit einem<br />
stattlichen Ergebnis zu Ende: Rund 32.000<br />
Besucher überzeugten sich von Neuheiten<br />
und Trends der Branche und suchten<br />
den Austausch zu Firmen und Partnern.<br />
Die Veranstalter verzeichnen einen<br />
stetigen Zuwachs an Ausstellern, Ausstellungsfläche<br />
und Besuchern. Die neunten<br />
Agrar-Unternehmertage boten insgesamt<br />
23.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
in fünf Hallen mit 321 Ausstellern und ein<br />
Vortragsforum mit mehr als 70 Vorträgen<br />
und Diskussionsrunden.<br />
Auch der mehr als 600 Quadratmeter<br />
große Stand im Eingangsbereich, auf dem<br />
sich die AGRAVIS Raiffeisen AG und elf<br />
Raiffeisen-Warengenossenschaften gemeinsam<br />
unter einem Dach präsentierten,<br />
war sehr gut besucht und lockte mit vielen<br />
interessanten Angeboten.<br />
Neben den Beratern der Genossenschaften<br />
standen auch Ansprechpartner verschiedener<br />
Bereiche der AGRAVIS und der<br />
AGRAVIS Mischfutter Westfalen GmbH zur<br />
Verfügung. Sie berieten die Fachbesucher<br />
unter anderem zu den Futtermittelmarken<br />
der drei Produktinseln zu den Themen<br />
Geflügel, Rind und Schwein.<br />
Ein neues Produkt, das auf den Agrar-<br />
Unternehmertagen vorgestellt wurde, ist<br />
das Ergänzungsfuttermittel Miravit Milkinvest.<br />
Es wurde auf Basis von ätherischen<br />
Ölen und Spurenelementen für Milchkühe<br />
und Mastbullen entwickelt. „Es wirkt im<br />
Pansen und fördert dort besonders die<br />
protein- und stärkespaltenden Bakterien.<br />
Die Produktvorteile sind zum einen eine<br />
höhere Nährstoffeffizienz mit einem positiven<br />
Einfluss auf die Tiergesundheit und<br />
-leistung und zum anderen ist es durch die<br />
Methan- und Ammoniakeinsparung besonders<br />
umweltfreundlich“, erklärt AGRAVIS-<br />
Mitarbeiterin Anna-Carina Tschöke.<br />
Wer Fragen zur Bodenbearbeitung,<br />
Aussaat oder Düngung hatte oder sich<br />
für die Grünlandmischungen Plantinum<br />
Die neue Futtermittel-App wurde auf bei den<br />
Agrar-Unternehmertagen den Standbesuchern<br />
erläutert.<br />
interessierte, war bei den Fachberatern des<br />
Bereichs Pflanze an der richtigen Adresse.<br />
Sie stellten den Messebesuchern darüber<br />
hinaus die neue Smartphone-App „IQ-<br />
Plant“ vor. Damit können Landwirte nun<br />
auch von unterwegs alle wichtigen Infos<br />
wie Anbauhinweise und Sortenempfehlungen<br />
abrufen.<br />
Ebenso konnte die neue Futtermittel-App<br />
vor Ort ausprobiert werden, mit der Landwirte<br />
mobil per Smartphone Futtermittel<br />
bestellen können.<br />
Für eine erfrischende Stärkung sorgten die<br />
Steinfurter Landfrauen auf dem AGRAVIS-<br />
Stand. Sie boten Milchshakes aus heimischen<br />
Produkten an.<br />
Unterwegs auf allen Kanälen<br />
Bedeutung von Social Media nimmt zu<br />
Seit 2010 betreibt die AGRAVIS Raiffeisen<br />
AG einen eigenen Kanal auf dem größten<br />
Video-Portal der Welt, auf Youtube. Mit<br />
rund 80 Video-Podcasts gibt die AGRAVIS<br />
Einblicke in ihr Portfolio, informiert über<br />
Veranstaltungen und aktuelle Themen aus<br />
den Geschäftsbereichen Tiere, Pflanzen und<br />
Energie. Neu ist das Informationsangebot<br />
des Konzerns für Jobsuchende. An dieser<br />
Stelle bietet der Kanal unter anderem Mitarbeiter-Portaits<br />
an und zeigt interessierten<br />
Schülern und Studenten,<br />
wie ihr möglicher<br />
Arbeitsplatz im Team<br />
der AGRAVIS aussehen könnte.<br />
Um noch mehr in den Dialog mit Kunden<br />
und Verbrauchern zu treten, betreibt die<br />
AGRAVIS seit 2011 zusätzlich zur Webseite<br />
des Unternehmens einen Facebook-<br />
Auftritt. Dieser ist nicht nur für die reine<br />
Information, sondern auch für den Dialog<br />
zu den vielschichtigen Themen der AGRAVIS<br />
gedacht. Der Konzern informiert seine<br />
„Fans“ auf diesem Weg über Veranstaltungen,<br />
aktuelle Jobangebote,<br />
interessante Links und Neuigkeiten. Die<br />
„Fans“ können antworten, Kommentare<br />
hinterlassen – oder durch ein einfaches<br />
„Gefällt mir“ ihr Zeichen setzen.<br />
Außerdem wird die Facebook-Seite für<br />
Gewinnspiele zu verschiedensten Anlässen<br />
genutzt. Allen, die die Plattform Xing als<br />
digitale Visitenkarte nutzen, wird ebenfalls<br />
eine Vernetzung mit der AGRAVIS Raiffeisen<br />
AG ermöglicht.<br />
Mehr Informationen gibt es unter<br />
www.agravis.de.<br />
Schlepper-Pulling ist Höhepunkt der Tarmstedter Ausstellung<br />
Der Termin ist bestens bekannt: Am<br />
zweiten Wochenende im Juli steht für<br />
alle Landwirte und landwirtschaftlich<br />
Interessierten die Tarmstedter Ausstellung<br />
auf dem Programm. Vom 12. bis 15. Juli<br />
2013 findet die traditionelle landwirtschaftliche<br />
Fachausstellung im nördlichen<br />
Niedersachsen, unweit von Bremen, statt.<br />
Die AGRAVIS Raiffeisen AG ist an einem<br />
großen Stand mit der AGRAVIS Technik<br />
und den Raiffeisen-Genossenschaften im<br />
„Treffpunkt Raiffeisen“ vertreten.<br />
Darüber hinaus richtet sie zusammen mit<br />
Land & Forst, der Termstedter Ausstellung<br />
GmbH, der Niedersächsischen<br />
Landjugend und Hit-Radio Antenne am<br />
Veranstaltungssamstag zum dritten Mal<br />
ein Schlepper-Pulling für Landjugendliche<br />
aus der Region aus, bei dem das<br />
schnellste Team den AGRAVIS-Förderpreis<br />
in Höhe von 1.000 Euro gewinnt.<br />
4 Aus der Region AGRAVIS aktuell 2/2013
Messestand im fernen Russland<br />
AGRAVIS präsentiert sich in Moskau<br />
Fernab von den Firmensitzen Münster und<br />
Hannover und weit weg vom eigentlichen<br />
AGRAVIS-Kernarbeitsgebiet präsentierte<br />
sich das Unternehmen kürzlich auf einer<br />
Messe in Moskau zu den Themen „Korn –<br />
Mischfutter – Veterinärmedizin“.<br />
Am Stand der AGRAVIS wurden verschiedene<br />
Futtermittel, die in Russland bei der Raiffeisen<br />
Agro mit Sitz in Novoaleksandrovsk<br />
und in Deutschland hergestellt werden,<br />
sowie ausgewählte Mittel zur Konservierung<br />
und Silierung, vorgestellt. Kunden, die sich<br />
für die moderne Desinfektion interessierten,<br />
hatten die Möglichkeit, das Desintec-Sortiment<br />
kennenzulernen.<br />
Im Zuge der Messepräsentation stellte<br />
Konrad Falk, AGRAVIS Futtermittel GmbH,<br />
auch die Bilanz für das Kraftfutterwerk der<br />
AGRAVIS Raiffeisen Agro vor. Er betonte,<br />
dass sich der Geschäftsplan des Unternehmens<br />
im Wesentlichen erfüllt habe: „Das<br />
Kraftfutterwerk verzeichnet aktuell eine<br />
60-prozentige Auslastung. Dieses Ergebnis<br />
haben wir eigentlich erst für das Jahr 2014<br />
geplant.“ Mehr als 80 Prozent der Produktion<br />
mache das Granulierfutter aus. Laut<br />
Falk wird Herstellung und Verkauf investiert,<br />
zudem sei die Anschaffung neuer Maschinen<br />
geplant. Das Labor und der Einkauf<br />
werden mit einem Aufzug verbunden, der<br />
eine kontinuierliche Versorgung der Produktion<br />
mit qualitativ einwandfreien Rohstoffen<br />
gewährleisten und zu einer Erhöhung der<br />
Produktivität beitragen soll.<br />
Oleg Woroschbitow, Raiffeisen Eco-Line<br />
GmbH, betont: „Auf der Messe haben wir<br />
mehrere Produkte für die Bereiche Schwein<br />
und Geflügel präsentiert. Für unsere<br />
Kunden, die sich mit dem Thema Rind beschäftigen,<br />
wurden hochwertige Konservierungsmittel<br />
wie BioCool und Siloferm sowie<br />
Silofolie, Silonetze und Garne vorgestellt.“<br />
Für die maximale Effizienz der Kundenbetriebe<br />
wurden im vergangenen Jahr<br />
mehrere Veterinäre, Zootechniker und<br />
Technologen eingestellt. „Ich hoffe, dass wir<br />
auch in diesem Jahr viele neue Fachkräfte<br />
in unserem Team begrüßen können“, sagte<br />
Oleg Woroschbitow abschließend.<br />
Einen Einblick in das breite Tätigkeitsfeld der<br />
AGRAVIS Raiffeisen AG und der AGRAVIS<br />
Raiffeisen Agro gewährten die Unternehmen jetzt<br />
bei einer Messe in Moskau.<br />
Ein bewährtes Team beim Thema Fütterung<br />
GFS und AGRAVIS arbeiten seit 40 Jahren zusammen<br />
Ihre Kompetenz im Bereich der Schweinefütterung<br />
unterstreicht die AGRAVIS in<br />
diesem Jahr mit einem ganz besonderen<br />
Jubiläum: Die Eber der GFS – Genossenschaft<br />
zur Förderung der Schweinehaltung<br />
eG – werden seit 40 Jahren erfolgreich mit<br />
den Eberfutterkonzepten der AGRAVIS-<br />
Fütterungsspezialisten gefüttert. Die<br />
Fütterung von Besamungsebern erfordert<br />
spezielle Futterrezepturen, um eine<br />
gute Vitalität und Spermaqualität bei<br />
den Ebern zu erreichen. Zum Dank für<br />
die gute Zusammenarbeit und dem stets<br />
offenen Wissensaustausch mit der GFS<br />
überreichten Bernhard Walgern, Produktmanager<br />
Schwein, und Klaus Feils,<br />
Geschäftsführer der AGRAVIS Mischfutter<br />
Westfalen GmbH, auf den AGRAR-Unternehmertagen<br />
in Münster stellvertretend<br />
für das gesamte Team der GFS den<br />
Geschäftsführern Annette Niggemeyer<br />
und Josef Brüninghoff einen Gutschein<br />
für die Mitarbeitertombola des nächsten<br />
Betriebsfestes.<br />
PS-Giganten kommen unter den Hammer<br />
Termine 2013 für Landtechnik-Auktion in Meppen<br />
Europas größte Landtechnik-Auktion macht in<br />
2013 zwei Mal Station in Meppen. Auf Bieter<br />
und Besucher wartet ein abwechslungsreicher<br />
Sortimentsmix.<br />
Gebrauchtmaschinen sind nach wie vor<br />
gefragt, das zeigt auch das anhaltende<br />
Interesse an der Internationalen Landtechnik-Auktion<br />
im Emsland. Zwei Mal wird<br />
Meppen in diesem Jahr zum Treffpunkt der<br />
Landtechnik-Welt: Als neue Termine für<br />
die größte Landmaschinen Europas stehen<br />
jetzt der 4. Juni und der 21. November<br />
2013 fest. Dann werden auf dem Gelände<br />
des Veranstalters Ritchie Bros. Auctioneers<br />
nicht nur Fahrzeuge und Geräte<br />
der Landtechnik, sondern auch Baumaschinen<br />
angeboten. An den Landtechnik-<br />
Auktionen beteiligen sich die AGRAVIS-<br />
Technik-Gesellschaften wie gewohnt mit<br />
Schleppern, Erntemaschinen und Bodenbearbeitungsgeräten<br />
unterschiedlicher<br />
Leistungsklassen und Hersteller. Auch die<br />
Maschinenauswahl, Aufbereitung und<br />
Organisation für die Bereiche Landtechnik<br />
und Baumaschinen werden aktiv durch die<br />
AGRAVIS Raiffeisen AG mit ihren Tochterund<br />
Beteiligungsgesellschaften unterstützt.<br />
Alle Veranstaltungen finden auf dem Auktionsgelände<br />
von Ritchie Bros. Auctioneers<br />
an der Berliner Straße im Meppener<br />
Euroindustriepark statt.<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Aus der Region 5
Dahoam bei Rosa und Aloisius<br />
Bayerisches Fernsehen dreht Beitrag über „elektrische Schweine“ in Passau<br />
Rosa und Aloisius lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Ihnen ist es egal, ob es draußen schneit und bitterkalt ist, ob das<br />
Filmteam im Schneetreiben in den Graben rutscht: In ihrer großen Halle ist es warm und geschützt. Ob eine Kamera auf sie<br />
gerichtet wird, dass sie von vielen staunenden Augenpaaren angesehen werden – all das lässt die beiden vollkommen unbeeindruckt.<br />
Die elektrischen Schweine wühlen sich in Seelenruhe durch die Gärreste, die sich unter ihren Rädern befinden.<br />
Werden sie dabei per Fernbedienung um<br />
eine Rechtskurve gebeten, drehen sie sich.<br />
Sie kommen auf Kommando näher, fahren<br />
wieder weg, bleiben stehen. Und das<br />
alles, bis das Fernsehteam alle Bilder im<br />
Kasten hat, sich niemand beim Interview<br />
mehr verspricht, keine Schneeflocke die<br />
Sicht stört und alle zufrieden die Daumen<br />
heben.<br />
Norbert Harberger vom Bayerischen<br />
Fernsehen ist mit zwei Kollegen nach<br />
Passau – dem Zuhause von Rosa und<br />
Aloisius – gekommen und möchte für die<br />
Sendung „Unser Land“ mehr über die<br />
beiden Schweine erfahren. Dazu hat er<br />
sich viele Experten als Interviewpartner<br />
zusammengetrommelt – darunter Martin<br />
Schulze-Mönking und Dr. Sabine Rahn von<br />
der AGRAVIS Raiffeisen AG in Münster.<br />
Sie haben den Dreh zusammen mit dem<br />
Vertriebspartner vor Ort, der BayWa AG,<br />
nach Passau vermittelt. Nun beantworten<br />
sie Fragen wie nach dem Namen der<br />
Schweine, ihre Arbeitsweise, der Namensgebung<br />
und wie viel Ähnlichkeit echte<br />
Schweine mit den elektrischen Wühlern<br />
haben. Dazu lassen Rosa und Aloisius aber<br />
niemand in ihre Halle, alle Gäste müssen<br />
draußen im Schnee bleiben. So poliert<br />
der Kameramann eifrig immer wieder die<br />
Linse, der Tonmann schüttelt den Mikrofonschutz<br />
aus. Wer gerade nicht vor<br />
die Kamera muss, vertritt sich die Füße,<br />
wischt den Schnee von der Jacke oder<br />
sucht Zuflucht im kleinen, aber warmen<br />
Steuerhäuschen.<br />
Die „Väter“ der elektrischen Schweine<br />
sind Dr. Markus Bux und Dr. Tilo Conrad,<br />
heute Geschäftsführer der Thermo-System<br />
Industrie- und Trocknungstechnik GmbH.<br />
Von der Überlegung an der Universität<br />
6 Aktion AGRAVIS aktuell 2/2013
Hohenheim bis zum ersten E-Schwein vergingen<br />
15 Jahre Entwicklungszeit. Heute<br />
sind mehr als 400 Schweine weltweit im<br />
Einsatz. Einige leben unter dem sonnigen<br />
Himmel Spaniens, andere im fernen<br />
Amerika, einige in Süddeutschland und<br />
auch in Niedersachsen sind sie zu finden.<br />
Ihre Aufgaben sind stets gleich: Sie wühlen<br />
sich durch die zu trocknende Masse. Wie<br />
sie das machen, hält das Fernsehteam<br />
ganz genau fest: Rosa haben sie sich<br />
ausgeguckt. Sie muss einige Extra-Runden<br />
drehen, der Kamera ihre vielen Werkzeuge<br />
zeigen und immer wieder hin und her<br />
fahren – bis das perfekte Bild geschossen<br />
ist. Eigentlich bewegen sich die Schweine<br />
– abgesehen von der Leitung für die<br />
Stromversorgung – frei in der Halle, Ultraschallsensoren<br />
helfen ihnen, Hindernissen<br />
auszuweichen. Fürs Fernsehen lassen sie<br />
sich aber gerne an die Fernbedienungsleine<br />
legen.<br />
Martin Schulze Mönking berichtet, wie<br />
die AGRAVIS Raiffeisen AG ihrerseits auf<br />
die Technik und das Unternehmen vor<br />
rund drei Jahren aufmerksam wurde:<br />
„Wie die Erfinder auch, war die AGRAVIS<br />
Raiffeisen AG auf der Suche nach einer<br />
Möglichkeit, die Abwärme von Biogasanlagen<br />
sinnvoll zu nutzen.“ Dabei seien sie<br />
letztlich auch über die Edelstahl-Roboter<br />
aus Filderstadt gestolpert. „Uns war<br />
sofort klar, dass diese Idee ein großes<br />
Potenzial hat“, ergänzt Dr. Sabine Rahn.<br />
Die Schweine mischen, wenden und<br />
trocknen die Materialien mit einem<br />
Niedrigtemperatur-Verfahren bei etwa<br />
50 Grad. Dazu nutzen sie unter anderem<br />
die Abwärme der Biogasanlage. Die ging<br />
bislang ungenutzt in die Atmosphäre.<br />
Die Nachfrage nach den elektrischen<br />
Schweinen ist da, wissen die AGRAVIS-<br />
Experten. Das jüngste Mitglied der<br />
Schweinefamilie, Rosalie, wird künftig<br />
auf Gut Bokel in Sprakensehl, unweit von<br />
Celle, ihre Arbeit aufnehmen und Filterschlämme<br />
trocknen. Die Vorbereitungen<br />
für die Taufe von Rosalie laufen bereits<br />
auf Hochtouren. Weitere Informationen zu<br />
den elektrischen Schweinen gibt es bei Dr.<br />
Sabine Rahn, Tel. 0251 . 6822289, Martin<br />
Schulze Mönking, Tel. 0251 . 68289336<br />
oder unter www.biogasanlagen-fuettern.com.<br />
Die Vergärungslange<br />
Nicht weit von der Stadt Passau befinden<br />
sich das Kompostwerk und die<br />
Vergärungsanlage Passau-Hellersberg<br />
– das Zuhause von Rosa und Aloisius.<br />
Dort werden die Bioabfälle der Stadt<br />
und des Landkreises Passau sowie zum<br />
Teil die der Landkreise Freyung-Grafenau<br />
und Deggendorf verarbeitet. Im<br />
Jahr sind das rund 40.000 Tonnen. Der<br />
gesamte Bioabfall durchläuft zuerst die<br />
Vergärungsanlage. Auch die Gärreste,<br />
durch die sich Rosa und Aloisius Tag<br />
für Tag wühlen, bis sie trocken genug<br />
sind, als wertvoller Dünger eingesetzt zu<br />
werden. Insgesamt erzeugt die Vergärungsanlage<br />
jährlich rund elf Millionen<br />
Kilowattstunden Strom – damit könnten<br />
bis zu 4.000 Haushalte versorgt werden.<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Aktion 7
Neue Freunde und alte Bekannte<br />
Trends bei Getreidefungiziden im Jahr 2013<br />
Zur Saison 2013 erweitert sich das Fungizid-Portfolio. Die Syngenta startet mit zwei Produkten in die Carboxamid-<br />
Generation und einige alte Wirkstoffe kommen in neuem Gewand daher. Neben BASF (Xemium) und Bayer (Bixafen)<br />
bringt nun auch die Syngenta ein eigenes Produkt auf den Markt.<br />
Das linke Bild zeigt die unbehandelte Kontrolle mit deutlichen Halmbruch-Symptomen (rote Kreise).<br />
Die Variante im rechten Bild wurde in EC 31/32 mit einem halmbruchwirksamen Produkt behandelt<br />
(Flexion Turbo Pack).<br />
Beim Vergleich der fungiziden Leistung mit<br />
den zwei bereits bekannten Wirkstoffen<br />
aus der Gruppe der Pyrazol-Carboxamide,<br />
unterscheiden sie sich in erster Linie im<br />
Bereich Kurativität. Sind vorhandene Infektionen<br />
bereits weit fortgeschritten, hat die<br />
Syngenta-Formulierung Nachteile gegenüber<br />
den anderen. Die protektive Leistung<br />
sowie die physiologischen Effekte hingegen<br />
sind auf höchstem Niveau.<br />
Im Vergleich<br />
DON-Gehalte in Abhängigkeit von eingesetzten Fungiziden<br />
Kultur: Sommerweizen (Sorte Taifun), Standort: Dunau (Region Hannover)<br />
Bemerkung: DON-Grenzwert in unverarbeitetem Konsumgetreide: 1,25 mg/kg<br />
(EU Höchstmengenverordnung)<br />
BBCH 63/65<br />
(11.06.2012)<br />
1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Kontrolle (67 dt/ha)<br />
Osiris<br />
2,5 l/ha<br />
Osiris + Proline<br />
1 + 0,5 l/ha<br />
Prosaro<br />
1,0 l/ha<br />
Prosaro + Designer<br />
1,0 + 0,2 l/ha<br />
Prosaro + DON-Q + Designer<br />
1,0 + 1,1 + 0,2 l/ha<br />
Input + DON-Q + Silwet Gold<br />
1,0 + 1,1 + 0,2 l/ha<br />
Skyway<br />
1,25 l/ha<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6<br />
DON-Gehalt (mg/kg Erntegut)<br />
Zur Saison 2013 stehen zwei Produkte mit<br />
dem Wirkstoff Isopyrazam zur Verfügung.<br />
Bontima ist bereits zugelassen und enthält<br />
neben dem angesprochenen Isopyrazam<br />
(62,5 Gramm pro Liter) noch den Wirkstoff<br />
Cyprodinil (187,5 Gramm pro Liter). Der Einsatzbereich<br />
beschränkt sich auf die Gerste.<br />
Zugelassen ist eine zwei malige Anwendung<br />
mit maximal 2,0 Liter pro Hektar. Das<br />
Wirkungsspektrum umfasst alle wichtigen<br />
Gerstenkrankheiten mit Ausnahme des<br />
Mehltaus. Die Wirkstoffkombination von<br />
Bontima lässt wenig Spielraum für Reduzierungen<br />
der Aufwandmenge. Die besten<br />
Versuchsergebnisse zeigte der Einsatz des<br />
Produktes als Fahnenblattbehandlung im<br />
Rahmen einer Spritzfolge.<br />
Als zweites carboxamidhaltiges Produkt<br />
schickt die Syngenta Seguris ins Rennen.<br />
Das Fungizid enthält neben dem Wirkstoff<br />
Isopyrazam (125 Gramm pro Liter) das bekannte<br />
Epoxiconazol (90 Gramm pro Liter)<br />
und ähnelt damit in der Zusammensetzung<br />
stark dem Adexar von BASF. Die erwartete<br />
Zulassung umfasst alle wichtigen Wintergetreidearten.<br />
Die volle Aufwandmenge beträgt<br />
1,0 Liter pro Hektar. Seguris wird nur<br />
als Pack mit dem bereits bekannten Amistar<br />
Opti (80 Gramm pro Liter Azoxystrobin<br />
plus 400 Gramm pro Liter Chlorthalonil)<br />
vermarktet. Diese Kombination wird mit 1,0<br />
Liter pro Hektar Seguris plus 1,5 Liter pro<br />
Hektar Amistar Opti empfohlen. Aufgrund<br />
der niedrigen Azol-Aufladung im Seguris<br />
sollte auch in diesem Fall die Aufwandmenge<br />
nicht reduziert werden.<br />
In die Liste der carboxamidhaltigen Fungizide<br />
reiht sich zusätzlich ein weiteres Produkt<br />
aus der Xpro-Familie der Firma Bayer ein.<br />
Siltra Xpro (200 Gramm pro Liter Prothioconazol<br />
plus 60 Gramm pro Liter Bixafen)<br />
zeichnet sich durch eine hohe Azol-Aufladung<br />
bei reduzierter Carboxamid-Menge<br />
aus. Das Wirkungsspektrum ist vergleichbar<br />
mit dem bereits bekannten Aviator Xpro.<br />
Die Zulassung umfasst Weizen und Gerste<br />
mit einer maximalen Aufwandmenge von<br />
1,0 Liter pro Hektar.<br />
Auch im Bereich der Neu-Formulierungen<br />
mit alten Wirkstoffen gibt es einige „Neuerungen“.<br />
Das Produkt Cherokee aus dem<br />
Haus Syngenta ist eine Kombination der<br />
Wirkstoffe Cyproconazol (50 Gramm pro<br />
Liter), Propiconazol (62,5 Gramm pro Liter)<br />
und Chlorthalonil (375 Gramm pro Liter).<br />
Die angestrebte Zulassung erstreckt sich<br />
über alle Wintergetreidearten mit einer<br />
Aufwandmenge von 2,0 Liter pro Hektar.<br />
Der Einsatzschwerpunkt liegt im frühen<br />
Blattbereich bei moderatem Erregerdruck.<br />
Zwei weitere Produkte aus dem Bereich<br />
„Bekanntes in neuem Gewand“ bringt<br />
die Feinchemie zur aktuellen Saison auf<br />
den Markt. Nachdem das Unternehmen<br />
bereits im vergangenen Jahr das Produkt<br />
Epoxion vorgestellt hat, kommt in dieser<br />
Saison Epoxion Top (40 g/l Epoxiconazol +<br />
100 Gramm pro Liter Fenpropidin) auf den<br />
Markt. Das Fungizid ist zurzeit nur im Weizen<br />
mit einer Aufwandmenge von 2,5 Liter<br />
8 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013
Allerdings ist Ampera kein Fusarium-Spezialprodukt,<br />
sodass bei starkem Erregerdruck<br />
auf bewährte Standards zurückgegriffen<br />
werden sollte (siehe „im Vergleich).<br />
Beide Feinchemie-Produkte lassen sich,<br />
aufgrund der genannten Eigenschaften, nur<br />
schwer in eine Standardspritzfolge integrieren,<br />
daher wird sich ihr Einsatz vermutlich<br />
auf Sondersituationen beschränken. Nicht<br />
alles, was neu klingt, muss auch neu sein.<br />
Aufgrund der stetig steigenden Menge an<br />
verfügbaren Produkten wird eine frühzeipro<br />
Hektar zugelassen. Der Fenpropidin-<br />
Gehalt im Epoxion Top reicht nicht aus, um<br />
eine ausreichende Mehltauleistung zu erzielen.<br />
Der Wirkstoff ist vielmehr als Formulierungshilfsstoff<br />
zu sehen, welcher dem etwas<br />
trägen Epoxiconazol auf die Sprünge hilft.<br />
Das zweite, neue Produkt trägt den Namen<br />
Ampera (133 Gramm pro Liter Tebuconazol<br />
plus 267 Gramm pro Liter Prochloraz). Das<br />
Fungizid hat eine breite Zulassung in allen<br />
Wintergetreidearten inklusive einer Indikation<br />
zur Fusarienbekämpfung im Weizen.<br />
tige, an die betriebsspezifischen Anforderungen<br />
angepasste Strategieplanung immer<br />
wichtiger.<br />
Kontakt<br />
Für weitere Informationen nutzen Sie<br />
die App IQ-Plant, sprechen Sie mit<br />
Ihrem Pflanzenbau-Berater vor Ort oder<br />
wenden Sie sich an Pflanzenbauberater<br />
Eiko Tjaden, Tel. 0251 . 6822574.<br />
Der richtige Einsatz von Fugiziden am Beispiel von Weizen<br />
Unabhängig von aktuellen Entwicklungen<br />
und der individuellen Bestandssituation<br />
können einige Maßnahmen bereits fest<br />
eingeplant werden. In Abhängigkeit von<br />
der betriebsspezifischen Fruchtfolgesituation<br />
bilden in der Regel ein bis zwei<br />
Fungizidmaßnahmen das Fundament der<br />
Behandlungsstrategie. Die folgenden Beispiele<br />
sollen diese Vorgehensweise etwas<br />
näher erläutern:<br />
Situation 1: Fusariumbekämpfung<br />
steht im Fokus<br />
In vielen Betrieben mit Mais als Vorfrucht<br />
zu Weizen (oder Triticale) ist die Ährenbehandlung<br />
fest eingeplant, um die<br />
Produktqualität abzusichern. Aus diesem<br />
Grund muss die weitere Fungizidstrategie<br />
rund um diese Maßnahme geplant<br />
werden. Ist bereits im frühen Bereich mit<br />
einem hohen Erregerdruck zu rechnen, so<br />
macht eine breite fungizide Absicherung<br />
in Kombination mit dem zweiten Wachstumsreglertermin<br />
Sinn. Im Fokus stehen<br />
dabei besonders Krankheiten wie Septoria<br />
tritici, Mehltau und Halmbruch. Dazu bieten<br />
sich Produkte wie etwa Flexion Turbo<br />
(Champion + Flexity + Corbel) oder Capalo<br />
an. Für Regionen, in denen der Mehltau in<br />
der Regel kein Problem darstellt (z. B. Küstenlagen),<br />
ist Siltra Xpro eine leistungsstarke<br />
Alternative. Ist diese frühe Maßnahme<br />
nötig, muss in der Regel zum Fahnenblatt<br />
eine reduzierte Fungizidmenge folgen, um<br />
den Anschluss zur Ährenbehandlung zu<br />
gewährleisten. Lässt das Erregerauftreten<br />
einen späteren Spritzstart zu, kann eine<br />
erste Behandlung ab dem Erscheinen des<br />
Fahnenblattes ausreichen. Dafür bieten<br />
sich breit wirksame Kombinationen wie<br />
z. B. Imbrex Star oder Aviator Xpro Duo an.<br />
Situation 2: Erregerdruck durch die<br />
Vorfrucht (z.B. Stoppelweizen)<br />
Unabhängig von der Witterung ist generell<br />
mit einem erhöhten Infektionsrisiko zu<br />
rechnen. Dieses Potenzial wird durch eine<br />
reduzierte Bodenbearbeitung weiter erhöht.<br />
Neben dem gesamten Spektrum der<br />
Blattkrankheiten stehen auch die Halmbasis<br />
erreger im Fokus. Aus diesem Grund<br />
ist eine breit wirksame T1-Behandlung<br />
in der Regel sinnvoll. Ein besonderes Augenmerk<br />
sollte bereits im frühen Stadium<br />
auf den Mehltau gelegt werden. Bei sehr<br />
frühen Infektionen kann eine Bekämpfung<br />
zum zweiten Wachstumsreglertermin<br />
bereits zu spät sein. Im Fahnenblatt sollten<br />
vorrangig Prothioconazol-haltige Kombinationen<br />
(Bayer) eingesetzt werden, um<br />
neben einer guten Rost- und Septoria<br />
tritici-Kontrolle auch eine ausreichende<br />
DTR-Wirkung zu erzielen.<br />
Situation 3: Niedriges Risiko<br />
durch die Vorfrucht<br />
Steht der Weizen in unproblematischeren<br />
Fruchtfolgen, kann die Fungizidstrategie<br />
flexibler an das aktuelle Erregerauftreten<br />
angepasst werden. Den Grundstein bildet<br />
in der Regel eine leistungsstarke Behandlung<br />
zur Versiegelung des Fahnenblattes.<br />
Resistenzmanagement<br />
Ein weiterer Baustein bei der Entwicklung<br />
der richtigen Fungizidstrategie ist ein<br />
effektives Resistenzmanagement. Die jährlich<br />
wachsende Produktauswahl suggeriert<br />
viele Wechselmöglichkeiten. Bei genauerem<br />
Hinsehen, gerade auf die maßgeblichen<br />
Wirkstoffgruppen, reduziert sich die<br />
Auswahl auf drei bis vier Wirkungsmechanismen.<br />
Daher gilt es, folgende Punkte zu<br />
beachten:<br />
– Aufwandmengen nicht zu stark reduzieren.<br />
(Faustregel: Minimal 70 bis 80 %<br />
der zugelassenen Aufwandmenge)<br />
– Nicht zu spät behandeln. Das Resistenzrisiko<br />
steigt beim Einsatz gegen bereits<br />
weit vorangeschrittene Infektionen.<br />
Gleichzeitig sinkt der Wirkungsgrad der<br />
Maßnahme.<br />
– Wenig gefährdete Wirkstoffgruppen<br />
ergänzen. Bei frühem Fungizideinsatz<br />
hat sich z. B. der Einsatz von „Bravo“<br />
als Resistenzbrecher gegen S. tritici<br />
bewährt.<br />
– Die Anbieter wechseln. Die Aussage<br />
klingt vielleicht etwas ungewöhnlich,<br />
aber gerade innerhalb einer Bekämpfungsstrategie<br />
mit dem Schwerpunkt auf<br />
S. tritici macht auch ein Wechsel innerhalb<br />
der Azol-Wirkstoffgruppe Sinn.<br />
Beispiel: T1-Maßnahme: Flexion Turbo<br />
(Epoxiconazol); Fahnenblatt: Aviator<br />
Xpro Duo (Prothioconazol)<br />
– Carboxamidhaltigen Produkte maximal<br />
zweimal in der Kultur einsetzen. Die<br />
Stärken dieser Produkte liegen in erster<br />
Linie bei der Rost- und Septoria-Bekämpfung<br />
sowie der ausgeprägten Dauerleistung.<br />
Daher sollte der Haupteinsatzbereich<br />
so gewählt werden, dass diese<br />
Vorteile genutzt werden können.<br />
Fazit<br />
Nicht alles kann schon vor der Saison<br />
exakt geplant werden. Die aktuelle<br />
Bestandssituation hat weiterhin einen<br />
maßgeblichen Einfluss auf die Wahl der<br />
richtigen Fungizidstrategie. Aber eine<br />
frühzeitige Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema hilft, in der Saison den Überblick<br />
zu behalten.<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 9
Richtig handeln ohne Patentrezept<br />
Fungizidstrategien im Kartoffelbau<br />
Das Anbaujahr 2012 hat gezeigt, dass es kein Patentrezept für den Einsatz von Fungiziden im Kartoffelanbau gibt. Dennoch<br />
haben sich sowohl das Ranos Top Pack als auch das Canvas D Pack als starke Mittel gegen die beiden wichtigsten Erreger in<br />
der Kartoffel bewährt. Beide Mittelkombinationen wirken auf die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) und die<br />
Dürrfleckenkrankheit (Alternaria sp.).<br />
Am Versuchsstandort Klein Berßen in der<br />
Nähe von Meppen gab es in der vergangenen<br />
Saison erneut umfangreiche Versuche.<br />
In Abbildung 1 (Krautfäuleversuch Klein<br />
Berßen 2012: Spritzstartvarianten) sind<br />
die Ernteergebnisse des ersten Teils des<br />
Fungizidversuchs dargestellt. Dabei variieren<br />
die Fungizidbehandlungen in den ersten<br />
vier Spritzungen. Ab der fünften Behandlung<br />
wurde ausschließlich mit Ranman Top<br />
Im Überblick: Beispiel 1<br />
Krautfäuleversuch Klein Berßen 2012: Spritzstartvarianten<br />
T1–4: Spritzungen vom 14. Juni bis 5. Juli<br />
70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15<br />
Stärkegehalt %<br />
16,6<br />
22,4<br />
22,2<br />
22,2<br />
22,5<br />
Knollenertrag t/ha<br />
Kontrolle<br />
Valbon<br />
1,6 kg / ha<br />
Curzate<br />
2,5 kg / ha<br />
Infinito<br />
1,6 l / ha<br />
Ranos Top<br />
0,44 kg/ha, 0,32 l/ha<br />
Sorte: Starga Pflanztermin: 19. April Spritzstart: 14.Juni<br />
behandelt. Variante 5, die mit dem Ranos<br />
Top Pack behandelt wurde, erzielte <strong>hier</strong> den<br />
höchsten Stärkeertrag.<br />
Diese Kombination aus Ranman Top und<br />
Tanos sollte vier bis fünf Mal in Folge zum<br />
Einsatz kommen, damit die sehr gute Krautfäulewirkung<br />
und der gleichzeitige Schutz<br />
vor Alternaria-Befall gewährleistet ist.<br />
Abbildung 2 (Krautfäuleversuch Klein<br />
Berßen 2012: Spätbehandlungen) zeigt die<br />
T5–10: ausschließlich Ranman Top<br />
Im Überblick: Beispiel 2<br />
Krautfäuleversuch Klein Berßen 2012: Spätbehandlungen<br />
T5–10: Spritzungen vom 12. Juli bis 06. September<br />
70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10<br />
Stärkegehalt % Knollenertrag t/ha<br />
Sorte: Starga<br />
16,6<br />
21,3<br />
21,7<br />
21,9<br />
21,9<br />
22,2<br />
20,9<br />
21,9<br />
Pflanztermin: 19. April<br />
Kontrolle<br />
Shirlan forte<br />
0,5 l / ha<br />
Zampro + Dash<br />
0,8 l / ha + 0,8 l/ha<br />
Canvas D Pack<br />
0,35 l / ha + 1,75 kg / ha<br />
Banjo forte<br />
1,0 l / ha<br />
Revus + Cymoxanil<br />
0,6 kg / ha<br />
Ranos Top<br />
0,44 kg / ha + 0,32 l / ha<br />
Ranos Top<br />
0,56 kg / ha + 0,4 l / ha<br />
Spritzstart: 14.Juni<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
T1–4: 4x Valbon<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
Stärkeertrag t/ha<br />
künstl. Infektion: 5. Juli<br />
1<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
Stärkeertrag in t/ha<br />
künstl. Infektion: 5. Juli<br />
Ergebnisse des zweiten Versuchteils. Dabei<br />
kamen ab der fünften Behandlung unterschiedliche<br />
Fungizide zum Einsatz. Die ersten<br />
vier Behandlungen erfolgten mit 1,6 Kilogramm<br />
pro Hektar Valbon. Der höchste<br />
Stärkeertrag wurde mit der Behandlung mit<br />
dem Canvas D Pack (0,35 Liter pro Hektar<br />
Canvas und 1,75 Kilogramm pro Hektar<br />
Dithane Neotec) in Variante 8 erzielt.<br />
Herrschen eher feuchte Bedingungen vor,<br />
ist das Ranos Top Pack mit der sichereren<br />
Krautfäulewirkung im Vorteil, bei trockener<br />
Witterung ist das Canvas D Pack vorzuziehen.<br />
Mit Monceren Pro steht ein neues Beizmittel<br />
von Bayer zur Verfügung. Es enthält den aus<br />
dem Monceren flüssig bekannten Wirkstoff<br />
Pencycuron und zusätzlich den Wirkstoff<br />
Prothioconazol. Neben der Wirkung auf die<br />
Wurzeltöterkrankheit (Rhizoctonia solani)<br />
bekämpft Monceren Pro auch den Erreger<br />
des Silberschorfs (Helminthosporium solani).<br />
Die Aufwandmenge beträgt 0,6 Liter pro<br />
Tonne Pflanzgut für eine Rhizoctoniawirkung<br />
und 0,8 Liter pro Tonne Pflanzgut für<br />
eine Leistung gegen Silberschorf. Ebenfalls<br />
von Bayer ist das flüssig formulierte Herbizid<br />
Sencor liquid. Es enthält 600 Gramm pro<br />
Liter Metribuzin und darf mit 0,9 Liter pro<br />
Hektar im Vorauflauf und maximal 0,6 Liter<br />
pro Hektar im Nachauflauf angewendet<br />
werden.<br />
Syngenta erwartet rechtzeitig zur Saison<br />
die Zulassung des Fungizids Revus Top. Die<br />
Kombination aus den Wirkstoffen Mandipropamid<br />
und Difenoconazol weist sowohl<br />
eine Krautfäule- als auch eine Alternariawirkung<br />
auf. Die Aufwandmenge beträgt<br />
0,6 Liter pro Hektar.<br />
Kontakt<br />
Wenn Sie weitere Fragen zu diesem<br />
Thema haben, stehen Henk Olthof,<br />
Tel. 0172 . 5300481, oder Christian<br />
Schepergerdes, Tel 0173 . 6961685, von<br />
der Pflanzenbau-Beratung zur Verfügung.<br />
10 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013
Vorfahrt für den Mais<br />
Tipps und Kniffe für gute Ergebnisse bei der Unkrautbekämpfung<br />
Das volle Leistungspotenzial der Maissorten<br />
kann nur ausgeschöpft werden, wenn Hirsen<br />
und Unkräuter frühzeitig ausgeschaltet<br />
werden. Mit der richtigen Herbizidstrategie<br />
stoppen Sie die Konkurrenten um Wasser<br />
und Nährstoffe sicher und verträglich.<br />
Die Maisanbaufläche in Deutschland ist<br />
in den vergangenen zehn Jahren stark ausgedehnt<br />
worden und umfasst mittlerweile rund<br />
2,5 Mio. Hektar. Rund ein Viertel des Maises<br />
wächst in Niedersachsen. Unabhängig von<br />
der Verwertung – ob als Futterpflanze oder<br />
Energiemais – ist die standortoptimierte<br />
Produktionstechnik die Grundlage für stabile<br />
und sichere Erträge. Neben Sortenwahl und<br />
Nährstoffversorgung ist der Herbizideinsatz<br />
ein wesentlicher Baustein zum Erfolg. Dieser<br />
muss allerdings an die geänderten Rahmenbedingungen<br />
angepasst werden, da der Mais<br />
heute enger und häufiger in der Fruchtfolge<br />
steht und sich dadurch das Aufkommen<br />
von Hirsen und Unkräutern entsprechend<br />
verändert hat. Die Auswahl geeigneter Produktkombinationen<br />
und deren verträglicher<br />
Einsatz sind daher entsprechend wichtig.<br />
Für die Saison 2013 gibt es einige neue Produktkombinationen<br />
zur Unkrautbekämpfung<br />
in Mais. Die wichtigsten Lösungen werden<br />
nachfolgend kurz vorgestellt. Für die Bekämpfung<br />
von Hühnerhirse und Borstenhirse<br />
wird die Laudis-Familie um einen Partner<br />
vergrößert. Das Bodenherbizid Aspect hat<br />
kürzlich die Zulassung erhalten und wird in<br />
Kombination mit Laudis unter dem Namen<br />
Gegenübergestellt<br />
Bekämpfung von Faden-Fingerhirse in Mais 2012<br />
11<br />
12<br />
Clio Super + TBZ + B 235<br />
1,2 + 0,8 + 0,2<br />
13<br />
Gardo Gold<br />
3,0<br />
Laudis Aspect Pack vermarktet – neben dem<br />
bekannten Laudis Terra Pack. Aspect enthält<br />
die Wirkstoffe Flufenacet und Terbuthylazin<br />
und wird im Nachauflauf bis zum 5-Blatt-<br />
Stadium des Maises eingesetzt. Die Aufwandmenge<br />
beträgt 1,5 Liter pro Hektar und<br />
ergänzt Laudis mit 2,0 Liter pro Hektar.<br />
Mit Arigo steht ein blattaktives Maisherbizid<br />
zur Zulassung an. Es ist ein Granulat<br />
und kombiniert die Produkte Principal und<br />
Callisto. Die starke Gräserleistung aus dem<br />
Principal wird ergänzt durch ein Triketon,<br />
somit wird eine breite Mischverunkrautung<br />
inklusive Nachtschatten ebenfalls erfasst. Die<br />
Standort Greven, T1 am 21.5., T2 am 29.5., T3 am 5.6., Wirkungsgrad auf Faden-Fingerhirse in %<br />
T1 (BBCH 12-13) T2 (BBCH 14) T3 (BBCH 15)<br />
1 Kontrolle (Faden-Fingerhirse, Gänsefuß, Nachtschatten)<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Laudis + Successor<br />
1,5 + 2,25<br />
Laudis + Successor<br />
1,5 + 2,25<br />
Laudis + Successor +<br />
Motivell forte 1,5 + 2,25 + 0,5<br />
Elumis + Gardo Gold<br />
1,0 + 3,0<br />
Motivell forte<br />
0,5<br />
6<br />
Laudis + Successor<br />
1,5 + 2,25<br />
Laudis + Motivell forte<br />
0,7 + 0,5<br />
7<br />
Laudis + Successor<br />
1,5 + 2,25<br />
BCP 258 + Motivell forte<br />
0,75 + 0,5<br />
8<br />
Gardo Gold<br />
3,0<br />
Laudis + Motivell forte<br />
1,5 + 0,5<br />
9<br />
Gardo Gold<br />
3,0<br />
Elumis<br />
1,0<br />
10<br />
Laudis + Successor +<br />
Motivell forte 1,8 + 2,7 + 0,6<br />
Laudis + Successor +<br />
Motivell forte 1,8 + 2,7 + 0,45<br />
Hirsearten bestimmen die Auswahl der Maisherbizide<br />
Spritzfolgen verbessern die Verträglichkeit bei höherem Wirkungsgrad<br />
Hühnerhirse, Kamille,<br />
Knötericharten, Nachtschatten,<br />
Mischverunkrautung<br />
Borstenhirse, Hühnerhirse,<br />
Ackerfuchsschwanz,<br />
Kamille, Knötericharten,<br />
Nachtschatten, Winde<br />
Alle Hirsearten,<br />
Gänsefußarten, Kamillearten,<br />
Knötericharten, Nachtschatten,<br />
Vogelmiere, Jährige Rispe<br />
BBCH 00 05 11 12 13 14<br />
Motivell forte<br />
0,5<br />
Motivell forte + Callisto<br />
0,5 + 0,75<br />
70 80 90 100<br />
ACDC + B 235<br />
Calaris + Dual Gold + B 235<br />
0,75 l + 0,75 l + 0,3 l/ha<br />
ACDC + B 235<br />
Calaris + Dual Gold + B 235<br />
1,0 l + 1,0 l + 0,3 l/ha<br />
AGRAVIS CC - Top + B 235<br />
Clio Super + Terbuthylazin + B 235<br />
1,5 l + 1,0 l + 0,3-0,5 l/ha<br />
ACDC + B 235<br />
Calaris + Dual Gold + B 235<br />
0,5 l + 0,5 l + 0,3 l/ha<br />
Milagro forte extra Peak *<br />
0,5 l + 20 g/ha<br />
© BBCH-Stadien Bayer CropScience<br />
volle Aufwandmenge beträgt 330 Gramm<br />
pro Hektar Arigo + FHS.<br />
Das Samson Extra 6 OD mit dem Wirkstoff<br />
Nicosulfuron ist bekannt als eines der verträglichsten<br />
Sulfonylharnstoffe zur Gräserbekämpfung.<br />
Es wird ab 2013 unter dem<br />
Namen Motivell forte vermarktet, Leistung<br />
und Formulierung bleiben identisch. Arigo<br />
und Motivell forte können bis zum 8-Blatt-<br />
Stadium des Maises eingesetzt werden.<br />
Für eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung<br />
ist neben der Mittelwahl insbesondere der<br />
richtige Einsatzzeitpunkt von Bedeutung.<br />
Wenn die erste Unkrautwelle aufgelaufen ist<br />
und gleichzeitig die Restfeuchte im Boden<br />
ausreichend ist, kann der Herbizideinsatz mit<br />
einer Durchfahrt im 3- bis 4-Blatt-Stadium<br />
der Mais-Pflanze erfolgen. Die Kombination<br />
eines blattaktiven Produktes mit einer<br />
bodenwirksamen Komponente schafft die<br />
höchsten Wirkungsgrade. Wenn die Hirsen<br />
und Unkräuter aufgrund einer trockenen<br />
Witterungsphase eher verzettelt auflaufen<br />
und der Boden soweit ausgetrocknet ist,<br />
dass eine unterstützende Wirkung durch das<br />
Bodenherbizid nicht zu erwarten ist, sollte<br />
die Strategie rechtzeitig auf eine Spritzfolge<br />
umgestellt werden. In diesem Verfahren<br />
werden 50 bis 60 Prozent der insgesamt<br />
geplanten Herbizidmenge vorgelegt. Die<br />
Nachlage erfolgt zehn bis 14 Tage später mit<br />
der restlichen Aufwandmenge. Die geplante<br />
Herbizidmaßnahme in zwei Überfahrten verlangt<br />
allerdings, dass der erste Spritztermin<br />
bereits ab dem 2-Blatt-Stadium durchgeführt<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 11
wird. Denn die reduzierte Vorlage kann nur<br />
erfolgreich sein, wenn die Unkräuter noch<br />
sehr klein sind. Die Nachlage erledigt dann<br />
den Rest sowie die nächste Unkrautwelle.<br />
Die Spritzfolge bringt bei trockenen Bedingungen<br />
mit mehreren Unkraut- und Hirsewellen<br />
in Summe die höheren Bekämpfungserfolge.<br />
Da die geteilte Herbizidbehandlung<br />
auch noch mit besserer Verträglichkeit für<br />
den Mais verbunden ist, rechnet sich die<br />
zusätzliche Überfahrt auf jeden Fall, weil die<br />
Ertragsdepressionen geringer ausfallen als<br />
in der Einmalbehandlung. Das gilt insbesondere<br />
dann, wenn neben breit wirksamen<br />
Herbiziden zusätzlich ein Sulfonylpartner zur<br />
Gräserbekämpfung ergänzt werden muss.<br />
In diesem Fall ist eine Spritzfolge immer die<br />
bessere Wahl.<br />
Die Produktauswahl<br />
Damit der Landwirt seine Maisschläge<br />
kulturverträglich und effektiv unkrautfrei<br />
stellen kann, sind zwei Punkte zu beachten.<br />
Zum einen muss die Verunkrautung des<br />
Standortes bekannt sein, um die Strategie<br />
gezielt auf Hirsen oder Gräser ausrichten zu<br />
können. Zum anderen ist die Altverunkrautung<br />
aus dem Vorjahr bereits vor der Aussaat<br />
des Maises zu eliminieren. Ob das mit einer<br />
Frühjahrspflugfurche erfolgt oder mit einem<br />
Einsatz von Glyphosat nach Herbstfurche<br />
oder im Mulchsaatverfahren ist dabei nicht<br />
ausschlaggebend. Gerade im Frühjahr 2012<br />
ist diese Maßnahme nach Umbruch der<br />
ausgewinterten Getreidebestände häufig<br />
nicht eingeplant worden. Später zeigte sich,<br />
dass die restlichen Getreidepflanzen, die zum<br />
Zeitpunkt des Herbizideinsatzes bereits das<br />
Stadium „Ährenschieben“ erreicht hatten,<br />
nur sehr schwierig mit einem Sulfonyleinsatz<br />
beseitigt werden konnte. Wer schon vor der<br />
Maisaussaat einen „reinen Tisch“ bereitet,<br />
kann sich nachfolgend ausschließlich um<br />
seine Maisunkräuter kümmern.<br />
Das Aufkommen der verschiedenen Hirsearten<br />
bestimmt die Mittelwahl. Standorte<br />
mit Hühnerhirse können relativ einfach und<br />
verträglich mit der Kombination ACDC behandelt<br />
werden, die Aufwandmenge beträgt<br />
1,0 Liter pro Hektar Calaris plus 1,0 Liter pro<br />
Hektar Dual Gold plus 0,3 Liter pro Hektar<br />
B 235. In der Splittinganwendung wird die<br />
Herbizidmenge wie vorab beschrieben auf<br />
zwei Überfahrten aufgeteilt.<br />
Wenn neben Hühnerhirse auch die Borstenhirse<br />
bekämpft werden muss, ergänzt man<br />
ACDC mit einem Sulfonyl. Die Aufwandmenge<br />
von ACDC forte beträgt 1,0 Liter<br />
pro Hektar Calaris plus 1,0 Liter pro Hektar<br />
Dual Gold plus 0,5 Liter pro Hektar Milagro<br />
forte plus 20 Gramm pro Hektar Peak. Eine<br />
Alternative zum ACDC forte ist der Laudisaspect-Pack<br />
mit 2 Liter pro Hektar. Auch auf<br />
Borstenhirseflächen bringt eine Spritzfolge<br />
meist die besseren Ergebnisse. Müssen alle<br />
Hirsearten bekämpft werden, eignen sich vor<br />
allem die Kombinationen mit Clio Super. Die<br />
Aufwandmenge beim CC-Top Pack beträgt<br />
1,5 Liter pro Hektar Clio Super plus 1,0 Liter<br />
pro Hektar Terbuthylazin plus 0,3 Liter pro<br />
Hektar B 235. Bei dieser Lösung kann der<br />
Anteil Bromoxynil je nach Wachsschicht des<br />
Maises und Größe der Unkräuter angepasst<br />
werden. In der Paketlösung Clio Top BMX<br />
fehlt diese Flexibilität, die Aufwandmenge<br />
beträgt 1,5 Liter pro Hektar Clio Super plus<br />
1,5 Liter pro Hektar Zeagran ultimate.<br />
Kontakt<br />
Weitere Informationen zu diesem Thema<br />
erhalten Sie bei Pflanzenbau-Berater<br />
Reinhold Wintergalen, Tel. 0251 .<br />
68289265 oder 0173 . 7203065.<br />
Sonderbehandlung für Sonderkulturen<br />
Gezielte Düngung für besseres Wachstum und höhere Erträge<br />
In vielen Bereichen der Landwirtschaft ist die Blattdüngung mit Makro-, aber auch Mikronährstoffen heute schon<br />
Standard. In den Sonderkulturen gewinnt vor allem die Versorgung mit Mikronährstoffen in der jüngsten Vergangenheit<br />
immer mehr an Bedeutung. Dabei werden sowohl feste Mehrnährstoffdünger mit zusätzlichen Mikronährstoffen, als auch<br />
Blattdünger immer bedeutsamer. Blattdünger haben Vorteile, wenn die Wachstumsbedingungen nicht optimal sind und<br />
eine Aufnahme über die Wurzeln der Pflanze nur schwer möglich ist.<br />
Trockenheit, kühle Witterung oder auch<br />
Staunässe führen zu einer Unterversorgung<br />
über die Wurzel, da die Pflanze die<br />
vorhandenen Nährstoffe nicht ausreichend<br />
aufnimmt. Hilfreich ist eine Blattdüngung,<br />
die die Pflanze beim Wachstum unterstützt,<br />
um schwierige Wachstumsphasen<br />
unbeschadet zu überstehen.<br />
Die Bedarfsermittlung<br />
Versuche zum Einsatz von Blattdüngern<br />
bei Möhren, Spargel und Erdbeeren zeigen<br />
deutlich, dass sich der Einsatz von Blattdüngern<br />
rechnet. Dabei geht es neben<br />
dem Ertrag auch um eine bessere Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber Umwelteinflüs-<br />
nährstoffe) auf die Nährstoffgehalte in der<br />
Pflanze. Das heißt, nur eine spezifische<br />
Analyse der Verhältnisse auf dem Schlag<br />
ermöglicht es, eine gezielte Düngung<br />
durchzuführen. Deshalb sollte vor einer<br />
Blattdüngung auch eine Blattanalyse Aufschluss<br />
über den derzeitigen Versorgungsgrad<br />
der Pflanzen geben.<br />
Der richtige Zeitpunkt<br />
In einem speziellen Versuch wurde überprüft,<br />
inwieweit der Termin der Blattanalyse<br />
und der anschließenden Düngung<br />
einen Einfluss auf den Ertrag haben. Dabei<br />
zeigt sich (siehe Tabelle 1), dass eine frühe<br />
Blattanalyse mit einer anschließenden früsen<br />
und eine gesteigerte Vitalität.<br />
Blattuntersuchungen bei verschiedenen<br />
Kulturen machen deutlich, dass es je nach<br />
Standort, Bodenart und Schlaghistorie<br />
ganz unterschiedliche Gehalte an Mikronährstoffen<br />
in den Blättern gibt. Auf den<br />
leichten Sandstandorten sind es vor allem<br />
Bor, Molybdän, Magnesium und Mangan,<br />
bei denen die Nährstoffgehalte im Blatt<br />
häufig im Bereich der Versorgungsstufe<br />
A (Mangel) oder B (stark unterversorgt)<br />
liegen. Eine generelle Aussage zum Düngerbedarf<br />
für eine Bodenart ist aber nicht<br />
möglich, da der Betriebseinfluss häufig<br />
noch stärker ist, als der Einfluss des Bodens<br />
(pH-Wert, Verfügbarkeit der Haupt-<br />
12 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013
Ein solch gut entwickelter Möhrenbestand wird<br />
durch den gezielten Einsatz von Blattdüngern<br />
ermöglicht.<br />
hen bedarfsgerechten Düngung zu einem<br />
Ertragsvorsprung von 9 Prozent gegenüber<br />
einer späteren Blattanalyse plus Düngung<br />
führt. Daraus wird deutlich, dass vor allem<br />
die jungen Pflanzen in der Lage sind durch<br />
die gezielte Gabe von fehlenden Mikronährstoffen<br />
ihr Wachstum und den damit<br />
verbundenen Ertrag zu verbessern.<br />
Produkte<br />
Pflanzen nehmen Nährstoffe über die<br />
Wurzeln und die Blätter auf. Die Aufnahme<br />
der Nährstoffe über die Blätter<br />
geschieht sogar rascher als über die<br />
Wurzeln. Die Ergebnisse der Blattanalyse<br />
geben Art und Menge der zu ergänzenden<br />
Nährstoffe vor. Dabei macht es am<br />
meisten Sinn, mit Einzelnährstoffen oder<br />
bedarfsgerechten Mehrnährstoff-Kombinationen<br />
zu arbeiten, die so formuliert<br />
sind, dass sie optimal von den Blättern<br />
aufgenommen werden. Dafür bieten sich<br />
vorzugsweise Citrate, Nitrate, Phosphate,<br />
Sulfate oder Suspensionen an.<br />
Im Vergleich<br />
Mehrerträge bei unterschiedlicher Blattdüngung von Industriemöhren<br />
Ertrag Kontrolle 1127,8 dt/ha<br />
Datum der Probenahme bzw. Applikation Mehrertrag<br />
in dt/ha<br />
04.07.2010 21.07.2010 14.08.2010<br />
Variante<br />
früh<br />
Variante<br />
spät<br />
frühe<br />
Blattanalyse<br />
späte<br />
Blattanalyse<br />
GD 5 %= 44,6 dt/ha<br />
Lebosol Magphos 5,0 l<br />
+ Lebosol Bor 2,0 l<br />
Lebosol Magphos 5,0 l<br />
+ Lebosol Bor 2,0 l<br />
Ertrag relativ<br />
in Prozent<br />
100 109<br />
5,6 100<br />
Blattanalysenergebnis für eine Spargelanlage<br />
A: Mangel, B: leicht unterversorgt, C: ausreichend, anzustreben, D: leicht überversorgt,<br />
E: Überschuss<br />
Parameter Klassengrenzen<br />
Analysen-<br />
Einheit Einschätzung des Ernährungszustandes<br />
C wert<br />
A B C D E<br />
Stickstoff 2,04–3,80 3,28 % TS<br />
N<br />
Phosphor 0,30–0,50 0,25 % TS<br />
P<br />
Kalium 1,50–2,40 3,25 % TS<br />
K<br />
Magnesium 0,15–0,30 0,065 % TS Mg<br />
Calcium 0,40–0,80 1,20 % TS<br />
Ca<br />
Schwefel 0,3–0,6 0,44 % TS<br />
S<br />
Kupfer 6,0–12,0 5,4 mg/kg TS<br />
Cu<br />
Mangan 25–100 21 mg/kg TS Mn<br />
Zink 20–60 29 mg/kg TS<br />
Zn<br />
Bor 40–100 71 mg/kg TS<br />
B<br />
Molybdän 0,15–0,50 0,83 mg/kg TS<br />
Mo<br />
Eisen 50–150 200 mg/kg TS<br />
Fe<br />
N : S 7,5 –<br />
K : Ca 2,7 –<br />
K : Mg 50,0 –<br />
N : P 13,1 –<br />
N : K 1,0 –<br />
Ca : P 4,8 –<br />
* eine Einschätzung des Ernährungszustandes erfolgt nur für Nährstoffe mit verfügbaren Vergleichswerten<br />
Die Applikation der Blattdünger sollte vor<br />
allem in den Abend- oder frühen Morgenstunden<br />
vorgenommen werden. Dabei<br />
trocknen die Blätter langsamer, die Nährstoffe<br />
bleiben länger gelöst und dringen<br />
besser in das Blattgewebe ein. Im trockenen,<br />
kristallisierten Zustand erfolgt keine<br />
Aufnahme. Das Eindringen in das Blattgewebe<br />
ist bei einer Temperatur um 22 Grad<br />
am günstigsten, bei deutlich kühleren,<br />
aber auch höheren Temperaturen (mehr als<br />
26 Grad) geht die Aufnahmerate zurück.<br />
Um Verbrennungen zu vermeiden, sind<br />
Überkonzentrationen und die Ausbringung<br />
bei praller Sonneneinstrahlung nicht zu<br />
empfehlen. Die Mischung mehrerer Präparate<br />
muss aufgrund der unterschiedlichen<br />
Eigenschaften der Dünger mit besonderer<br />
Vorsicht durchgeführt werden. Auf alle<br />
Fälle ist bei Mischungen die Konzentration<br />
der einzelnen Mittel zu beachten und<br />
eventuell zurückzufahren.<br />
Vor allem bei Salzen kann es zu Problemen<br />
mit der Verträglichkeit kommen. Deswegen<br />
ist es wichtig, bei der Applikation<br />
noch stärker auf die Umweltbedingungen<br />
(starke Sonneneinstrahlung, dünne Wachsschicht<br />
nach Regenperiode) zu achten und<br />
mit nicht zu hohen Konzentrationen zu<br />
arbeiten. Die Anwendungshinweise der<br />
Hersteller sämtlicher Mischungspartner<br />
sind deshalb zu prüfen.<br />
Fazit<br />
Die Blattdüngung mit all ihren Vorteilen<br />
wird in den kommenden Jahren immer<br />
weiter zunehmen. Natürlich ist die<br />
Blattdüngung kein Ersatz für die Bodendüngung,<br />
sondern eher als eine sinnvolle<br />
Ergänzung zu sehen. Aber selbst in ausreichend<br />
versorgten Böden mit normalen<br />
Erträgen ist die Nährstoffversorgung<br />
über den Boden nicht immer garantiert,<br />
und somit ist gerade in der Spurennährstoffversorgung<br />
die Blattdüngung eine<br />
sinnvolle Ergänzung. Mit der Blattanalyse<br />
im Vorfeld und der darauf abgestimmten<br />
Blattdüngung ist ein erfolgreicher Anbau<br />
zu erwarten.<br />
Kontakt<br />
Wenn Sie weitere Fragen zum Thema<br />
Blattdüngung haben, wenden Sie sich<br />
an die Pflanzenbau-Berater Frank Uwihs,<br />
Tel. 0511 . 80753403 oder Matthias Voß,<br />
Tel. 0251 . 6822066.<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 13
Optimierung von Ertrag und Nährstoffausnutzung<br />
Strategien zur Maisdüngung auf verschiedenen Böden<br />
Mitte April beginnt vielerorts die Maisaussaat.<br />
Um dem Mais optimale Wachstumsund<br />
Startbedingungen zu gewähren, sollten<br />
jetzt noch die letzten Maßnahmen vor und<br />
zur Saat geplant werden.<br />
Kalk-Versorgung sicherstellen<br />
Aktuelle Bodenuntersuchungen zeigen,<br />
dass es immer häufiger Flächen mit unzureichender<br />
Versorgung mit Grundnährstoffen,<br />
wie etwa Kalk, Kali aber auch Phosphor,<br />
gibt. Wird vor diesem Hintergrund<br />
nur über Stickstoffmengenanpassung zur<br />
Effizienzsteigerung und Optimierung der<br />
Erträge gesprochen, wird das gewünschte<br />
Ziel, Nährstoffbilanzen zu verbessern<br />
oder Erträge abzusichern, nicht erreicht.<br />
Deshalb empfiehlt es sich, die Boden-Nährstoffgehalte<br />
der zukünftigen Maisschläge<br />
anzuschauen und bei Bedarf weitere<br />
Untersuchungen auf die Grundnährstoffversorgung<br />
durchzuführen. Sind Flächen<br />
nur mangelhaft mit Calcium versorgt<br />
und weisen einen geringen pH-Wert aus,<br />
führt das nicht nur zu einer schlechteren<br />
Bodengare oder Struktur, sondern zeigen<br />
diese auch eine schlechtere Ausnutzung<br />
der Makronährstoffe wie Stickstoff, Kali<br />
und Phosphor. Bei zu geringer Calciumversorgung<br />
treten gerade auf tonhaltigeren<br />
Flächen andere Nährstoffe wie Kalium,<br />
Magnesium oder auch Ammonium-N an<br />
die Stelle des fehlenden Calciums. Diese<br />
Nährstoffe werden in den Zwischenschichten<br />
der Tonminerale so gebunden, dass<br />
sie nicht oder nur in geringen Mengen<br />
der pflanzlichen Ernährung zur Verfügung<br />
pH-Werte auf Ackerflächen:<br />
Anteil der Bodenproben in den verschiedenen<br />
Gehaltsklassen von 2005 bis 2011<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
3% 4%<br />
4% 7%<br />
24%<br />
43%<br />
26%<br />
39%<br />
41%<br />
12%<br />
10%<br />
37%<br />
36%<br />
9%<br />
5%<br />
Bergisches Land/ Ostwestfalen Westfälische<br />
Sauerland<br />
Bucht<br />
Quelle: verändert nach G. Jacobs, LWK NRW<br />
E<br />
D<br />
C<br />
B<br />
A<br />
Mineralischer Unterfußdüngungsversuch 2012:<br />
Ergebnisse vom Versuchsstandort Mauritz (Münster) bei Körnermais<br />
Standort Mauritz (Körnermais)<br />
Kontrolle<br />
Entec 26<br />
53 kg N/ha<br />
2,0 dt/ha 26 kg S/ha<br />
Entec 25 x 15<br />
53 kg N/ha<br />
2,1 dt/ha 32 kg P/ha<br />
Terra Mais 23 x 16 53 kg N/ha<br />
2,3 dt/ha 37 kg P/ha<br />
19 kg S/ha<br />
ASS<br />
53 kg N/ha<br />
DAP<br />
37 kg P/ha<br />
2,3 dt/ha 19 kg S/ha<br />
KAS<br />
52 kg N/ha<br />
DAP<br />
37 kg P/ha<br />
2,2 dt/ha<br />
Grenzdiff.:5,0 % = 4,472 dt<br />
107,2 dt/ha<br />
stehen und dadurch ein Missverhältnis<br />
entsteht. Auch auf leichteren, sandigeren<br />
Böden führt eine optimale Einstellung des<br />
pH-Werts zu besseren Ausnutzungsgraden<br />
aus der organischen Substanz.<br />
Organische Dünger kennen<br />
In Regionen mit organischer Düngung zu<br />
Mais empfiehlt sich zur optimalen Ergänzung<br />
eine genaue Analyse der wirtschaftseigenen<br />
organischen Dünger. Standard- oder<br />
auch Durchschnittswerte bei der Düngeplanung<br />
helfen grob weiter, allerdings<br />
basieren diese Daten auf Untersuchungen<br />
von Gülle oder Gärsubstraten der Vorjahre<br />
und weichen oft von aktuellen Werten ab.<br />
Dies hat oft eine Über- oder Unterschätzung<br />
der betriebseigenen oder zugefahrenen organischen<br />
Dünger zur Folge. Gerade bei der<br />
Kaliversorgung sollte bedacht werden, dass<br />
dem Mais mit der organischen Düngung alleine<br />
meistens nur unzureichend Kalium zur<br />
Verfügung steht. In diesen Fällen empfiehlt<br />
sich eine zeitige mineralische Kaliergänzung,<br />
beispielsweise über Korn Kali, im<br />
Vorauflauf des Maises. Die Optimierung der<br />
Kaliversorgung führt nicht nur zur Verbesserung<br />
des Wasserhaushaltes der Bestände,<br />
sondern auch zu einer besseren Aufnahme<br />
und Ausnutzung anderer, bereits gedüngter<br />
Nährstoffe aus dem Boden.<br />
Phosphoraufnahme verbessern<br />
Bei der Phosphorversorgung im Mais kann<br />
durch Berücksichtigung diverser Wechselbeziehungen<br />
eine Verbesserung der Nährstoffausnutzung<br />
erzielt werden. Bei Standorten<br />
mit hoher Phosphor- und ausreichender<br />
0,0 2,5 5,0 7,5 10,0 12,5 15,0<br />
Kationen-Versorgung sollte gebundenes<br />
Calciumphosphat durch die ansäuernde<br />
Wirkung einer Ammonium-N-Ernährung<br />
(NH 4+<br />
) gelöst und der Kultur zur Verfügung<br />
gestellt werden. Die ansäuernde Wirkung<br />
einer NH 4+<br />
-Ernährung entsteht aufgrund<br />
eines angestrebten Ladungsausgleich an<br />
der Pflanzenwurzel. Bei der Aufnahme von<br />
+<br />
NH 4<br />
scheidet die Pflanze positiv geladene<br />
Wasserstoffionen (H +) aus, die zu einer<br />
Ansäuerung im Umfeld der Wurzel führen.<br />
Des Weiteren wird Phosphor aus dem Calciumphosphat<br />
abgespalten und geht eine<br />
Bindung mit den freien H + -Ionen ein. Dadurch<br />
bilden sich Orthophosphate (H 2<br />
PO 4- ,<br />
2-<br />
HPO 4<br />
), die der pflanzlichen Ernährung<br />
dienen. Der aktuelle Unterfußdüngungsversuch<br />
der AGRAVIS Raiffeisen AG bestätigt<br />
diese Effekte.<br />
Fazit<br />
Um Nährstoffe optimal auszunutzen, ist auf<br />
eine ausgewogene Nährstoffversorgung<br />
zu achten. Denn langfristige Entlastungen<br />
der Nährstoffbilanzen, gerade bei Phosphor,<br />
aber auch beim Stickstoff, können<br />
nur durch gezielte Ergänzungen fehlender<br />
Nährstoffe erreicht werden.<br />
Kontakt<br />
+ 5,4 dt/ha<br />
+ 3,75 dt/ha<br />
Zusätzliche Nährstoffzufuhr: AHL + Piadin (178 kg N/ha), Korn Kali (200 kg K 2<br />
O, 30 kg MgO, 20 kg S)<br />
Sorte: LG30.222 Aussaat: 30.04.2012 Boden-Versorgungsstufe P: D<br />
Für weitere Informationen zum<br />
Thema Mais, optimale Düngung und<br />
Nährstoffversorgung stehen Ihnen<br />
Pflanzenbau-Berater Matthias Voß,<br />
Tel. 0251 . 6822066 und Arne Klages,<br />
Tel. 0151 . 01810283 zur Verfügung.<br />
14 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013
Clever sparen mit gutem Silagemanagement<br />
Tipps zur Reduzierung der Grundfutterkosten<br />
Grundfutterkosten sind der größte Kostenblock in der Milchproduktion. In der Regel kommt Grundfutter als Silage zum<br />
Einsatz. Deshalb ist es notwendig, das Silagemanagement zu beherrschen. Wo lassen sich <strong>hier</strong> Kosten reduzieren? Es gibt viele<br />
Stellschrauben. Beispielhaft dargestellt sind zwei Stellschrauben, an denen noch gedreht werden muss, denn das teuerste<br />
Futter ist das nicht verwertete Futter.<br />
Auf einen Blick<br />
Wirkung von Siliermitteln auf die Eiweißqualität von<br />
Anwelksilagen (Jones 2001)<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
frisch ohne MSB mit MSB<br />
Ammonium<br />
weitere N<br />
freie AS<br />
Reineiweiß<br />
Die Futterkosten stellen bis zu 50 Prozent<br />
der Kosten in der Milcherzeugung dar.<br />
Der größte Teil der Futterkosten entfällt<br />
auf das Grundfutter, also auf die Silagen.<br />
Die Bewertungen der Preise für Mais- und<br />
Anwelksilagen schwankt sehr. Maissilagen<br />
werden mit 25 bis 35 Euro pro Tonne und<br />
Anwelksilagen mit 30 bis 45 Euro pro Tonne<br />
Beispielrechnung<br />
Einfluss der Silageverluste auf die Kosten (nach Steinhöfel 2011)<br />
Verluste (%)<br />
Silagebedarf<br />
gesamt (dt OS/Kuh a)<br />
kalkuliert. Die weiten Spannen sind durch<br />
stark unterschiedliche Erträge oder stark<br />
variierende Erstellungskosten, aber auch mit<br />
der ungenügenden Erfassung der tatsächlichen<br />
Kosten zu erklären. Da die Anwelksilagen<br />
aus Gras oder Luzerne teurer und auch<br />
schwieriger herzustellen sind, sollen an dieser<br />
Stelle wichtige Aspekte betrachtet werden.<br />
Silagekosten bei<br />
4 €/dt OS (€/Kuh a)<br />
Mehrkosten (€/Kuh a)<br />
0 145 580 0<br />
10 160 640 60<br />
20 180 720 140<br />
Verluste bei der Silierung<br />
Vermeidbare und unvermeidbare Prozesse (nach Zimmer 1969)<br />
Biologischer Prozess (%)<br />
Energieverluste<br />
Restatmung der Pflanze unvermeidbar 1 … 2<br />
Milchsäuregärung unvermeidbar 3…8<br />
Sickersaft und/oder<br />
Vorwelken unvermeidbar 2 … 5<br />
Buttersäuregärung vermeidbar 0 … >5<br />
aerobe Umsetzungen (Befüllen) vermeidbar 0 … >10<br />
aerobe Umsetzungen (Entnahme) vermeidbar 0 … >10<br />
Konservierungsverluste<br />
gesamt 7 … >35<br />
Die Wertigkeit einer Silage wird von vielen<br />
Einflüssen bestimmt. Der Pflanzenbestand,<br />
die Pflege, die Nährstoffversorgung,<br />
der Erntetermin stellen ebenso wie die<br />
Silagebereitung (Befüllzeit, Verdichtung,<br />
Abdecken etc.) wichtige Stellschrauben<br />
für eine hochwertige Anwelksilage dar.<br />
Ein hoher Ertrag, aber vor allem eine hohe<br />
Futterqualität, verbessert die Effizienz der<br />
Milcherzeugung, die erzeugte Milchmenge<br />
je Einheit Grundfutter. Treten Verluste<br />
auf, wird Qualität und Menge vernichtet.<br />
10 Prozent TM-Verlust verursachen<br />
60 Euro Mehrkosten pro Kuh und Jahr.<br />
Welche Rolle die Vergärung spielt<br />
Durch die Silierung wird das leicht verderbliche<br />
frische Grünfutter haltbar gemacht.<br />
Dieser Prozess wird durch Umsetzungen<br />
in der Pflanzenzelle, durch Mikroorganismen<br />
und die Tätigkeiten des Landwirts<br />
beeinflusst. Dabei treten unvermeidbare<br />
Verluste auf der Wiese und während der<br />
pH-Wert-Absenkung im Silo auf. Aber auch<br />
diese nicht vermeidbaren Umsetzungen<br />
können minimiert werden, durch kurze<br />
Feldliegezeiten, TS-Gehalte >30 Prozent<br />
und optimierte anaerobe Umsetzungen<br />
mit Hilfe von Siliermitteln. Gesamtverluste<br />
unter 8 Prozent sind selten erreichbar. Aber<br />
Verluste von mehr als 15 Prozent müssen<br />
ausgeschlossen werden. Diese ergeben sich<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 15
durch Umsetzungen, die als vermeidbar<br />
eingestuft werden.<br />
Dazu gehört die Buttersäuregärung,<br />
durch die Trockenmasseverluste von mehr<br />
als 20 Prozent auftreten können. Auch<br />
Enterobakterien können Verderbprozesse<br />
bedingen. Viel schwerwiegender dürfte<br />
aber die eingeschränkte Verfütterbarkeit<br />
solcher Silagen wiegen, da auch ein hoher<br />
Anteil biogener Amine gebildet wird. Oft<br />
taugen extrem buttersäurehaltige Silagen<br />
nur noch als Humus auf dem Acker.<br />
So lange das Silo nicht geschlossen ist,<br />
werden Hefen aktiv und lassen die Temperaturen<br />
in den luftausgesetzten Bereichen<br />
deutlich ansteigen. Auch Atmungsprozesse<br />
von Pflanzenzellen und Mikroorganismen<br />
verbrauchen Nährstoffe und Energie. Der<br />
Anstieg der Temperatur zeigt, dass Futterenergie<br />
in Wärme umgesetzt wird und es<br />
baut sich eine unerwünschte Hefepopulation<br />
auf, die während der Entnahme zu dem<br />
oft unterschätzten Problem der Nacherwärmung<br />
führt. Deshalb ist in längeren<br />
Pausen des Befüllens das Silo mit Folie<br />
abzudecken.<br />
Meist wird über Trockenmasse- und Energieverluste<br />
gesprochen. Aber während des<br />
gesamten Prozesses der Silagebereitung<br />
verändert sich auch das Eiweiß. Läuft der<br />
Prozess suboptimal ab (lange Feldliegezeiten,<br />
geringer Anwelkgrad, langsame<br />
pH-Wert-Absenkung) wird durch proteolytische<br />
Prozesse das Reineiweiß zu NPN-Verbindungen<br />
abgebaut. Diese haben einen<br />
geringeren Wert für das Tier und sind kein<br />
UDP. Die schlechtere Proteinqualität muss<br />
durch teureres Raps- oder Sojaprotein<br />
ergänzt werden.<br />
wie im Siliermittel Siloferm enthalten, ein<br />
höheres Milchbildungspotenzial von 1,5 Kilogramm<br />
pro Tag ergeben. In der Laktation<br />
können damit bis zu 135 Euro pro Tier<br />
mehr erwirtschaftet werden. Bei Siliermittelkosten<br />
um 1,20 Euro pro Tonne Siliergut<br />
und einem Einsatz von 6 Tonnen Anwelksilage<br />
pro Tier in der Laktation liegen die<br />
potenziellen Vorteile auf der Hand. Dabei<br />
ist der positive Effekt auf die Eiweißqualität<br />
noch nicht berücksichtigt.<br />
Fazit<br />
Die Produktion von hochwertigen Anwelksilagen<br />
ist von vielen Einflussfaktoren bestimmt.<br />
Je nach Situation sind Verluste bei<br />
der Silagebereitung von 7 bis >20 Prozent<br />
möglich. Der Landwirt kann die vermeidbaren<br />
Verluste, wie die Buttersäurebildung,<br />
minimieren. Bei einer Rechnung mit einem<br />
Wird über Milchleistung und Futterkosten<br />
diskutiert, liegt der Fokus vieler Betriebe<br />
nach wie vor auf dem, was im Stall<br />
passiert. Kraftfutterpreis oder Rationsgestaltung<br />
bilden oft das Zentrum vieler<br />
Diskussionen. Werden aber die Einflussfaktoren<br />
für hohe Milchleistungen aus<br />
dem Grundfutter richtig gewichtet, bildet<br />
das nur die Spitze der Pyramide ab. An<br />
dieser Stelle muss ganz klar umgedacht<br />
werden. Alles was mit dem Grundfutter<br />
Anwelksilagebedarf von 6 Tonnen pro Tier<br />
und Jahr und einem Preis von 40 Euro pro<br />
Tonne Silage, werden bei Silageverlusten<br />
von 15 Prozent und einem Tierbestand von<br />
100 Tieren im Jahr 3.600 Euro vernichtet.<br />
Das dürfte die Grundfutterkosten, die<br />
Ökonomie der Milchproduktion stark belasten.<br />
Siliermittel (DLG Gruppe 1) helfen<br />
das Verlustrisiko zu senken. Agrotechnische<br />
Fehler, die zu Silagemängeln führen,<br />
müssen aber vom Landwirt vermieden<br />
werden.<br />
Kontakt<br />
Weitere Informationen gibt es bei<br />
Dr. Andreas Milimonka, Tel. 0172 .<br />
5303182 oder Dr. Sabine Rahn,<br />
Tel. 0251 . 6822289 sowie unter<br />
www.silierung.de.<br />
Alte Fragen in neuem Licht betrachten<br />
Umdenken in der Futterkosten-Diskussion<br />
passiert, bevor es im Trog landet, hat<br />
entscheidenden Einfluss auf die Milchleistung<br />
und damit auf die Kostenstruktur.<br />
Dort sind die Haupteinflussfaktoren zu<br />
finden. Deshalb sollte jeder Milcherzeuger<br />
sein Grundfuttermanagement vor<br />
dem Stall kritisch unter die Lupe nehmen:<br />
Wie sieht der Pflanzenbestand aus? Wie<br />
hoch sind die Verluste bei der Silierung?<br />
Ist Silage verschimmelt? Das sind nur einige<br />
Fragen, die es zu beantworten gilt.<br />
Siliermittel helfen<br />
Um die Verluste bei der Silierung so gering<br />
wie möglich zu halten, muss bei der<br />
Silagebereitung alles passen, das Anwelken,<br />
das Befüllen etc. Außerdem sollten<br />
zu Anwelksilagen strategisch Siliermittel<br />
eingesetzt werden. Im Bereich von 30<br />
bis 40 Prozent TS wird der Einsatz von<br />
homofermentativen MSB empfohlen. Dazu<br />
gehören Siloferm und Proferm. Nach Untersuchungen<br />
von vielen Wissenschaftlern<br />
verringern diese Mittel die Trockenmasse-<br />
(bis 4 Prozent) und Energieverluste (um<br />
0,2 MJ NEL), das Risiko der Buttersäurebildung,<br />
verbessern die Verdaulichkeit (um<br />
2 Prozent) und die Futteraufnahme (bis<br />
0,5 Kilogramm pro Tag). In der Folge kann<br />
der Einsatz von homofermentativen MSB,<br />
16 Pflanzenbau AGRAVIS aktuell 2/2013
Etwas Leckeres für die Kälber<br />
Kraftfuttergemisch ist sehr beliebt<br />
Kälbermais ist ein Kraftfuttergemisch aus gebrochenem Mais und schmackhaften Pellets. Dieses neue Futter ähnelt vom<br />
Aussehen her einem Hühnerfutter oder einem Müsli. Die Akzeptanz ist verblüffend. Der Combikorn-Kälbermais wird in<br />
einem speziellen Verfahren hergestellt, die Struktur ist einzigartig.<br />
Im Kälbermais werden einerseits die Ansprüche<br />
an ein Kälberfutter und andererseits<br />
die Wünsche der Kälber auf einen<br />
Nenner gebracht:<br />
• Ein hoher Stärkegehalt fördert das Zottenwachstum.<br />
• Die Stärke aus Mais ist für ein Kalb sehr<br />
bekömmlich.<br />
• Der gebrochene Mais wird langsam verdaut<br />
und übt einen physikalischen Reiz<br />
auf die Pansenwand aus.<br />
• Kälber lieben ein buntes Futtergemisch<br />
(Müslieffekt), bestehend aus unterschiedlich<br />
großen Bestandteilen.<br />
• Die extrudierte Leinsaat versorgt das<br />
Kalb mit Omega-3-Fettsäuren.<br />
Versorgung der Kälber<br />
Während und nach der Milchphase sollten<br />
dem Kalb alle auf dem Hof zur Verfügung<br />
stehenden Futtermittel angeboten werden.<br />
Eine Mischung (TMR) ist in diesem<br />
Alter noch nicht ratsam, wenn Silagen mit<br />
auf dem Speiseplan stehen. Eine gut gelungene<br />
Silage ist sauer, sie besitzt einen<br />
pH-Wert von unter 5. Der optimale Säuregrad<br />
im Pansen liegt allerdings über 6. Ein<br />
junges Kalb gerät leicht in eine Magenübersäuerung,<br />
wenn es überwiegend mit<br />
Silage versorgt wird. Das Resultat ist eine<br />
Kälbermais wird in der Anfütterung oder als alleiniges Kraftfutter während der Milchphase angeboten.<br />
verminderte Futteraufnahme. Parallel dazu das Kälberfutter über einen einfachen<br />
steigt die Gefahr einer Kokzidiose, da Automaten angeboten werden.<br />
diese Kälber dazu neigen, die Einstreu zu Combikorn-Kälbermais gibt es im 25-kgfressen.<br />
Am Trog sollten alle Futtermittel Papiersack und lose auf Anfrage.<br />
nebeneinander und zur freien Aufnahme<br />
angeboten werden. Eine neutrale, kurz Bei Fragen oder weiterem Informationsbedarf<br />
zu diesem Themenkomplex,<br />
geschnittene Struktur gehört in jedem<br />
Fall dazu (Heu oder Stroh). Wenn es die wenden Sie sich an Produktmanager Klaus<br />
Troglänge nicht zulässt, die Futtermittel Bürsken unter Tel. 0172 . 5306363 oder<br />
getrennt voneinander vorzulegen, könnte an die kostenlose Hotline 0251 . 6821133.<br />
Neue Fass- und Containergrößen<br />
Der Kälbermais erinnerte optisch an ein Müsli.<br />
Die Dippmittel (Desintec MH LactiFilm,<br />
Desintec MH LactiSpray und Desintec<br />
MH Iodine S) werden ab sofort in größeren<br />
Gebinden (200-Kilogramm- und<br />
650-Kilogramm-Container) angeboten.<br />
Bei einem Dippmittel-Verbrauch von<br />
etwa drei bis vier Kilo pro Kuh und Jahr<br />
sind diese speziellen Großgebinde schon<br />
für Betriebe ab 150 bis 200 Milchkühen<br />
wirtschaftlich interessant. Erhältlich<br />
sind die neuen Großgebinde bei allen<br />
Genossenschaften und Agrarzentren der<br />
AGRAVIS Raiffeisen AG.<br />
Informationen zur Stallhygiene gibt es<br />
unter 0251 . 6821144 oder unter www.<br />
desintec.de.<br />
Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch<br />
stets Kennzeichnung und Produktinformation<br />
lesen.<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 17
Einfach kann auch gut sein<br />
Neue Rezepturen für Ferkelfutter im Praxistest<br />
Die AGRAVIS Raiffeisen AG führt regelmäßig Versuchsreihen zur Prüfung und Entwicklung von Ferkelfutter durch. So unter<br />
anderem in Gartherfeld, in der Nähe von Cloppenburg. Dort gibt es eine Anlage mit 6000 Ferkelaufzuchtplätzen. In exakt baugleichen<br />
Stallabteilen können die Ferkel in Gruppen von jeweils 25 Tieren an Trocken-Breiautomaten aufgestallt und<br />
beobachtet werden.<br />
Eine spezielle Anlage sorgt für verschleppungsfreien<br />
Futtertransport und erfasst<br />
exakte Futtermengen. Durch regelmäßige<br />
Wiegungen werden Teil- und Gesamtaufzuchtleistungen<br />
erfasst und einzelne<br />
Futterabschnitte bewertet. Einzelne<br />
Futtersorten sowie komplette Futterlinien<br />
können so zeitgleich gegeneinander<br />
geprüft werden.<br />
Für Präferenzversuche stehen zudem<br />
300 Plätze in Gruppen von je neun Tieren<br />
zur Verfügung. Zum Beispiel werden dort<br />
Aromen zur Verbesserung der Schmackhaftigkeit<br />
unter ad libitum Handfütterung<br />
ausgetestet. Versuche mit speziellen<br />
Zusätzen zur Unterstützung der Ferkelgesundheit<br />
erfordern weitere Bonituren<br />
wie Kotkonsistenz oder Aussehen der<br />
Ferkel.<br />
In mehr als 13 Versuchen mit bis zu vier<br />
Varianten und zehn Wiederholungen hat<br />
die AGRAVIS im vergangenen Jahr auf<br />
diese Weise Rezepturen weiterentwickelt<br />
und Zusatzstoffe unter Praxisbedingungen<br />
ausgetestet. Das Ergebnis: Einfach kann<br />
auch besser sein. Eine perfekt auf den<br />
Bedarf abgestimmte Grundrezeptur mit<br />
qualitativ einwandfreien Rohkomponenten<br />
hat ein unschlagbar gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Nicht jeder „Extra-Zusatz“<br />
lohnt und manchmal ist wirtschaftlich<br />
Den Ferkeln auf dem Hof in Gartherfeld schmecken die neuen Futterrezepturen richtig gut.<br />
keine Erlösverbesserung für den Kunden dem Ferkelerzeugerbetrieb einige Tage<br />
zu erzielen.<br />
nach dem Absetzen weitergefüttert. Anschließend<br />
fressen die Tiere vierzehn Tage<br />
Auf dem AGRAVIS-Versuchsbetrieb in OlymPig AlphaStart, gefolgt von EuroStart<br />
Gartherfeld kommen als Standard die neu bis zum Aufzuchtende. Im Bereich von<br />
überarbeiteten Ferkelfutter zum Einsatz. 7,5 bis 27,5 Kilogramm Lebendgewicht<br />
OlymPig RicoWean wird als Prestarter aus lassen sich damit Tageszunahmen von<br />
Im Detail<br />
Die prozentuale Verbesserung der Tageszunahmen<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
100<br />
AlphaStart<br />
118,9<br />
100<br />
EuroStart<br />
117,6<br />
Alt<br />
Neu<br />
OlymPig AlphaStart und EuroStart<br />
Pluspunkte für die neuen Ferkelfutter-<br />
Sorten<br />
+ deutliche Steigerung der<br />
Tageszunahmen<br />
+ effizientere Futterverwertung<br />
+ umweltgerechte Rezepturen durch<br />
abgesenkte P-Gehalte<br />
+ erhöhter Phytaseeinsatz<br />
+ gesundheitsunterstützende Zusätze<br />
+ Mehrerlös je Ferkel<br />
+ hervorragender Preis<br />
18 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013
450 Gramm über alle Ferkel erzielen, mit<br />
einer Futterverwertung von unter 1:1,5.<br />
Aus dem OlymPig Ferkelfutterprogramm<br />
stehen nun die Sorten AlphaStart (FAZ I)<br />
und EuroStart (FAZ II) mit neuen leistungsstärkeren<br />
Rezepturen zur Verfügung. Die<br />
Futteraufnahme steigerte sich im Praxisversuch<br />
um 15 Prozent beim AlphaStart und<br />
um 13 Prozent beim EuroStart. Gleichzeitig<br />
erhöhten sich die Tageszunahmen um bis<br />
zu 18 Prozent. Die Futterverwertung beim<br />
AlphaStart Neu lag bei 1:1,28 (LG 7,7 –<br />
11,5 Kilogramm) und beim überarbeiteten<br />
EuroStart NEU bei 1:1,45 (LG 11,5 –<br />
19 Kilogramm).<br />
Trotz Rezepturverbesserung werden die<br />
beiden Sorten auf gleichem Preisniveau gehalten.<br />
In den Versuchsdurchläufen zeigte<br />
sich ein Mehrerlös je Ferkel von 0,46 Euro,<br />
allein durch die bessere Futterverwertung<br />
von -0,06 Kilogramm Futter je Kilogramm<br />
Zuwachs. Die Zusammensetzung der neuen<br />
Ferkelfuttersorten basiert auf exakt abgestimmten<br />
Rohwaren und deren Inhaltsstoffen,<br />
hochverdaulichen Proteinquellen,<br />
sowie einer soliden Grundausstattung an<br />
Probiotika, Säuren und Enzymen.<br />
Kontakt<br />
Jede Bucht kann automatisch mit verschiedenen Rezepturen bedient werden.<br />
Fragen zum Thema beantwortet<br />
Alexandra Grimm, Produktmanagerin<br />
Schweinefutter, unter Tel. 0251 .<br />
6822286.<br />
Mehr Service und Flexibilität für die Kunden<br />
Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH erweitert Vertriebsgebiet<br />
Ausbau und Stärkung des Vertriebsnetzes<br />
in Norddeutschland: Mit diesem Ziel ist<br />
die Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH (RBB)<br />
aktuell eine Kooperation mit der Raiffeisen<br />
Weser Elbe eG mit Sitz in Bad Bederkesa<br />
eingegangen.<br />
Die Genossenschaft ist seit Jahresbeginn<br />
mit einem eigenen Pellet-Fahrzeug in den<br />
Vertrieb zwischen Hamburg und Bremen<br />
bis nach Ostfriesland eingestiegen. Weiterhin<br />
wurde ein neuer Lagerstandort bei<br />
Bremerhaven eingerichtet.<br />
gestärkt. „Nun haben wir die Lücke im<br />
Elbe-Weser-Dreieck geschlossen und<br />
arbeiten flächendeckend von Nordrhein-<br />
Westfalen bis Schleswig-Holstein“, sagt<br />
Korting.<br />
Verkauft werden von der Raiffeisen Weser<br />
Elbe eG – in Zusammenarbeit mit Europas<br />
größtem Holzpellets-Produzenten German<br />
Pellets – erstmalig auch Holzpellets, die<br />
mit dem Verfahren Powerplus veredelt<br />
werden. „Diese Pellets sind mit einem<br />
hauchdünnen Schutzfilm aus Pflanzenöl<br />
überzogen, der die Staubbildung mindert<br />
und zusätzlich die Fließeigenschaften<br />
der kleinen Holzstäbchen fördert“, erklärt<br />
der Experte.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass wir unser<br />
Geschäftsgebiet durch die Kooperation erweitert<br />
haben und so bei unseren Kunden<br />
durch noch mehr Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />
punkten können“, erklärt Oliver<br />
Korting, Geschäftsführer der Raiffeisen<br />
Bio-Brennstoffe GmbH mit Sitz in Münster.<br />
Bereits im vergangenen Jahr hatte das<br />
Beteiligungsunternehmen der AGRAVIS<br />
Raiffeisen AG seine Vermarktung von<br />
Biobrennstoffen in Norddeutschland durch<br />
ein neues Verkaufsbüro in Kiel<br />
Durch eine Kooperation mit der Raiffeisen Weser Elbe eG erweitert die Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH<br />
ihr Vertriebsgebiet in Norddeutschland.<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 19
Die Leckmasse ist überall und unabhängig von den Fütterungszeiten einsetzbar.<br />
Schmackhaftes zum Schlecken<br />
Einsatz von Leckmasse ist gesund und wirtschaftlich interessant<br />
Es ist allgemein bekannt und genau deshalb auch seit längerer Zeit ein großes Thema unter den Pferdebesitzern: Der wirtschaftliche<br />
Druck und die veränderte Nutzung der Pferde führen dazu, dass über Fütterung und Haltung nachgedacht werden muss.<br />
Lange vorbei sind die Zeiten, in denen schwer arbeitende Pferde glücklich waren, nach einem langen harten Arbeitstag Ihren<br />
Ständerplatz zu erreichen und getreidereiche Futterrationen halfen, den hohen Energiebedarf zu decken.<br />
Heutzutage haben die Pferde meist das<br />
Problem, zu wenig Arbeit zu haben und<br />
sich zu wenig zu bewegen. Hinzu kommen<br />
beim Futter einseitig getreidereiche Rationen,<br />
die häufig den Stoffwechsel der Tiere<br />
belasten und die Fütterung unnötig verteuern.<br />
Durch ein verbessertes Grünlandund<br />
Grundfuttermanagement lässt sich<br />
zusammen mit Derby Horslyx die Fütterung<br />
nicht nur pferdegerechter, sondern meist<br />
auch preiswerter gestalten.<br />
Somit ist nicht nur dem Tierwohl gedient,<br />
es wird auch dem betriebswirtschaftlichen<br />
Aspekt Rechnung getragen. Denn: Eine<br />
bessere Tiergesundheit und geringere<br />
Fütterungskosten sparen bares Geld.<br />
Bei Berücksichtigung der Empfehlungen<br />
können zwischen 10 und 30 Prozent der<br />
fütterungsbedingten Kosten eingespart<br />
werden. Gerade für größere Betriebe gibt<br />
es ein großes Potenzial, welches bei guter<br />
Beratung genutzt werden kann.<br />
Die Leckmasse ist eine schmackhafte<br />
Kombination aus Energie, Mineralstoffen,<br />
Spurenelementen und Vitaminen.<br />
Die hohe Schmackhaftigkeit sorgt für<br />
eine gute Akzeptanz, die ihrerseits eine<br />
optimale Nährstoffversorgung gewährleistet.<br />
Energiekomponenten stärken und<br />
fördern die Dickdarmflora und verbessern<br />
so die Verdaulichkeit der stark schwankenden<br />
Grundfutterqualitäten. Somit<br />
kann bei Freizeitpferden auf die Fütterung<br />
von Kraftfutter verzichtet und bei Sportund<br />
Zuchtpferden der Kraftfutteranteil<br />
reduziert werden. Dadurch, dass es sich<br />
um eine sich selbstlimitierende Leckmasse<br />
handelt, ist die Gabe unabhängig von den<br />
Fütterungszeiten möglich. Die Aufnahme<br />
durch Lecken sorgt für eine vermehrte<br />
Speichelbildung und beugt so Magenproblemen<br />
und Acidosen vor und trägt<br />
durch zusätzliche Beschäftigung zu einer<br />
pferdegerechteren Haltung bei. In einem<br />
patentierten Herstellungsverfahren wird<br />
das Produkt auf Basis dehydrierter Melasse<br />
und Pflanzenfett, frei von chemischen<br />
Bindemitteln und Konservierungsstoffen,<br />
hergestellt. Horslyx ist für alle Pferde- und<br />
Ponyrassen geeignet. Unabhängig ob<br />
Sport, Zucht oder Freizeit – zusammen<br />
mit dem richtigen Grundfutter sollte die<br />
Leckmasse immer die Basis der Pferdefütterung<br />
sein.<br />
Bei der Fütterung von Zuchtpferden hat<br />
sich Horslyx bereits bewährt. Ob bei der<br />
Vorbereitung von Stuten zur Decksaison<br />
oder bei der Versorgung der tragenden<br />
Zuchtstute: Die teilweise organisch<br />
gebundenen Spurenelemente in Verbindung<br />
mit allen benötigten Mineralien und<br />
Vitaminen sowie essenziellen Aminosäuren<br />
(Lysin, Methionin) sorgen so für eine<br />
optimale Versorgung. Dabei kommt der<br />
Fohlenversorgung über die Nabelschnur<br />
(Vorbeugung von OCD) in der Phase der<br />
Hochträchtigkeit eine besondere Rolle zu.<br />
Zudem wirken der hohe Vitamin E- und<br />
Selengehalt als Antioxidantien und beugen<br />
Nachgeburtsverhalten vor.<br />
20 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013
Bei der Aufzucht von Pferden, insbesondere<br />
während der Weidezeit, wird Mangelsituationen<br />
vorgebeugt (Vorbeugung von<br />
OCD). Horslyx fördert die Fruchtbarkeit<br />
und hilft, den züchterischen Erfolg zu<br />
sichern. Bei Sportpferden wird durch die<br />
vermehrte Speichelbildung den gefürchteten<br />
Magenproblemen vorgebeugt und<br />
schützt vor Übersäuerung des Darms. Bei<br />
gestressten Turnierpferden, die schlecht<br />
fressen, regt es den Appetit an, bringt zusätzliche<br />
Energie und die Aufnahme durch<br />
Lecken sorgt für mehr Beschäftigung und<br />
beugt Verhaltensauffälligkeiten (Koppen/<br />
Weben) vor. Derby Horslyx Mobility (ab<br />
Ende März erhältlich) enthält Glucosaminhydrochlorid,<br />
welches den Gelenkstoffwechsel<br />
und somit die Belastbarkeit und<br />
Regeneration des Bewegungsapperates<br />
von Sportpferden fördert.<br />
Für die meisten Freizeitpferde wird die Fütterung<br />
durch die Leckmasse vereinfacht,<br />
da keine Futterzeiten eingehalten werden<br />
müssen. Außerdem werden die meisten<br />
Temperamentsprobleme durch den<br />
Verzicht von Kraftfutter deutlich reduziert.<br />
Gerade für die vielen Freizeitpferde, die<br />
ganzjährig im Offenstall gehalten werden,<br />
bringt die Verfütterung von Horslyx in<br />
der Herbst und Winterzeit viele Vorteile:<br />
Die teilweise organisch gebundenen<br />
Spurenelemente, in Verbindung mit allen<br />
benötigten Mineralien und Vitaminen<br />
sowie essenziellen Aminosäuren, sorgen<br />
für eine optimale Versorgung. Das Extra<br />
an Energie aus Melasse und Öl lässt die<br />
Pferde gut durch den Winter kommen.<br />
Besonders interessant ist der Aspekt, da<br />
viele Freizeitpferde Barhufer sind, dass die<br />
besondere Formel für gesunde Hufe sorgt,<br />
das Hufwachstum und die Hornqualität<br />
positiv beeinflusst.<br />
Derby Horslyx ist zusammen mit dem<br />
richtigen Grundfutter die ideale Basis jeder<br />
Pferdefütterung. Ein solches Fütterungskonzept<br />
ist nicht nur pferdegerecht,<br />
schmackhaft und gesund, sondern auch<br />
betriebswirtschaftlich interessant.<br />
Fachberater Jens Lyke steht für weitere<br />
Informationen zum Thema Pferdefütte-rung<br />
unter Tel. 0175 . 2958206, oder<br />
jens.lyke@agravis.de zur Verfügung. Mehr<br />
auch unter www.derby.de.<br />
Die Vorteile der Leckmassen:<br />
• Es ist keine weitere Fütterung mit<br />
Kraftfutter nötig.<br />
• Die Aufnahme durch Lecken sorgt so<br />
für eine bessere Beschäftigung der Pferde.<br />
• Bei der Aufnahme wird viel Speichel<br />
gebildet. Dies hat positive Effekte<br />
für die Magengesundheit und hilft,<br />
Magengeschwüren vorzubeugen.<br />
• Beinhaltet Energiekomponenten, die<br />
die Grundfutterverdaulichkeit verbessern.<br />
• Hilft Schwankungen, insbesondere des<br />
Raufutters, auszugleichen.<br />
• Enthält Biotin für ein gesundes Hufund<br />
Fellwachstum.<br />
• Liefert wichtige Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente und Vitamine.<br />
• Sorgt mit seinem hohen Ölgehalt für<br />
schönes, glänzendes Fell.<br />
• Stärkt durch Vitamin E und Selen den<br />
Muskelstoffwechsel.<br />
• Als selbst limitierende Leckmasse von<br />
Fütterungszeiten unabhängig einsetzbar.<br />
Der Herr der Fliegen wohnt in Laer<br />
Landwirt ergreift früh Maßnahmen gegen Larven<br />
Schweinemäster Ulrich Schulze Vowinkel<br />
aus Laer erklärt nicht erst den adulten Fliegen<br />
den Kampf im Schweinestall. Er greift<br />
frühzeitig in den Entwicklungszyklus der<br />
Fliegen ein und beginnt mit der Bekämpfung<br />
schon bei den Fliegennachkommen,<br />
wenn sie sich in Form von Eiern, Larven<br />
oder Puppen in und auf der Gülle aufhalten.<br />
Im Münsterland stehen Mastschweine hoch<br />
im Kurs. Auch Ulrich Schulze Vowinkel aus<br />
Laer hat nach dem Agrarstudium beschlossen,<br />
in den elterlichen Betrieb einzusteigen<br />
und sein Geld im Ackerbau und mit der<br />
Schweinemast zu verdienen. Die Fruchtfolge<br />
im Ackerbau besteht schwerpunktmäßig<br />
aus Weizen, Gerste und Mais. „Das passt<br />
sehr gut in unsere Arbeitsabläufe. Außerdem<br />
können wir dadurch einen Großteil<br />
der anfallenden Gülle im Frühjahr unter<br />
guten Witterungsbedingungen auf den<br />
Acker fahren. Die Güllekanäle und auch die<br />
Güllekeller sind dann leer,“ berichtet der<br />
Junglandwirt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt<br />
Mäster Ulrich Schulze Vowinkel bekämpft die Fliegenpopulation sehr erfolgreich schon im frühen Frühjahr<br />
mit einem Larvizid.<br />
Foto: Maren Jänsch<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 21
Larven- und Fliegenbekämpfung<br />
Nur die kombinierte Bekämpfung von Fliegenund<br />
Fliegenlarven sichert den Erfolg. Je zeitiger<br />
im Frühjahr mit der Bekämpfung gestartet wird,<br />
umso effektiver und lang anhaltender ist das Ergebnis.<br />
Desintec DitEx ist ein Pulverprodukt mit<br />
Sofortwirkung gegen die adulten Stall- und<br />
Essigfliegen auf Basis von Thiamethoxam. DitEx<br />
kann nach Auflösung in Wasser auf die<br />
zu behandelnden Flächen gestrichen oder<br />
gesprüht werden. Um die Fliegenlarven<br />
erfolgreich abzutöten, sind Brutstätten<br />
wie Mist und Gülle mit Desintec LarvEx<br />
zu behandeln. Das Larvizid wirkt<br />
gleichzeitig gegen Rattenschwanzlarven<br />
und kann in belegten<br />
Ställen angewendet werden.<br />
er auch mit der vorbeugenden Fliegenbekämpfung<br />
durch den Einsatz eines Larvizids:<br />
„Alternativ könnte man sicherlich auch mit<br />
Alzogur arbeiten, doch bei uns werden die<br />
Ställe nicht gleichzeitig leer. Ein Alzogur-<br />
Einsatz in belegten Ställen ist nicht möglich.<br />
Zu warten, bis der gesamte Stall ausgestallt<br />
ist, gestaltet sich sehr umständlich. Ich<br />
möchte die Fliegenbekämpfung möglichst<br />
schnell und effektiv durchführen, daher die<br />
Entscheidung für den Larvizideinsatz.“ Die<br />
Anwendung des Larvizids zeigt erfahrungsgemäß<br />
bis Mitte Juli eine gute Wirkung<br />
gegen die Larven. Danach steigt die Fliegenpopulation<br />
ohne Nachbehandlung wieder<br />
etwas an.<br />
„Wir bekämpfen ab August die Fliegen<br />
nur noch direkt. Der Einsatz eines Larvizids<br />
zu diesem Termin ist mir zu teuer“, erklärt<br />
Schulze Vowinkel. Die Mastschweine werden<br />
auf zwei Betriebsstätten gehalten. Auf<br />
dem Pachtbetrieb sind Teilspaltenböden eingebaut,<br />
bei denen die Güllekeller mit einer<br />
verschlossenen Decke versehen sind. Dort<br />
kann das Larvizid nicht mit der Gießkanne<br />
ausgebracht werden. Schulze Vowinkel<br />
hat einen Hochdruckreiniger, der Wasser<br />
aufsaugt. „Ich setze mir eine 200-Liter-<br />
Mischung mit dem Larvizid an. Dieses sauge<br />
ich mit dem Hochdruckreiniger an und<br />
drücke es unter die geschlossene Decke.<br />
Der Hochdruckreiniger verteilt die Gebrauchslösung<br />
sehr gut, sie gelangt so auch<br />
in die hinteren Ecken“, sagt der Schweinemäster.<br />
Es ist wichtig, dass das Larvizid auf<br />
der gesamten Brutfläche der Fliegen, also<br />
auch unter den Gängen, Quertrögen und<br />
Gummimatten ausgebracht wird.<br />
Was wir sehen:<br />
15 bis 20 Prozent der<br />
gesamten Population<br />
Was wir nicht<br />
sehen:<br />
80 bis 85<br />
Prozent der<br />
gesamten<br />
Population<br />
Christoph Pohlkemper, Desintec-Fachberater,<br />
unterstreicht das System: „Wenn nur die<br />
erwachsene Fliege bekämpft wird, reduziert<br />
sich nur ein sehr kleiner Teil der Population.<br />
80 Prozent, nämlich die Eier und Larven und<br />
Pumpen, bringen weiter einen kontinuierlichen<br />
Nachschub an adulten Fliegen.<br />
Folglich muss die adulte Fliege und die Larve<br />
konsequent bekämpft werden.“<br />
Gegen die adulte Fliege setzt der Betrieb<br />
parallel zum Larvizid das Produkt DitEx, ein<br />
Fraß- und Kontaktgift ein. Das Mittel wirkt<br />
zusätzlich gegen die Obst- und Essigfliege,<br />
welche ganz andere Brutstätten als die Stubenfliege<br />
hat. Ein Teil sitzt sicherlich auch in<br />
der Gülle, doch der Großteil der Obst- und<br />
Essigfliegenpopulation hält sich in Gärresten<br />
auf. DitEx ist ein wasserlösliches Pulver<br />
zum Streichen und Spritzen gegen adulte<br />
Neue Reiniger für Melkroboter<br />
Fliegen, einschließlich der Essigfliege. Das<br />
Mittel enthält Zucker- und Sexuallockstoffe,<br />
die es für die Fliege sehr attraktiv macht.<br />
„Neben einer schnellen Sofortwirkung<br />
können wir bei DitEx auf eine Dauerwirkung<br />
von gut sechs Wochen zählen“, betont<br />
Ulrich Schulze Vowinkel.<br />
Bei der Fütterung geht der Landwirt seinen<br />
eigenen Weg: „Wir fermentieren das Mastfutter<br />
selbst. Durch den hohen Milchsäureanteil<br />
ist das Futter sehr säurelastig, was<br />
wiederum die Entwicklung der Essigfliege<br />
begünstigt. Im Bereich der Teilspaltenböden<br />
ist die Population höher als auf den<br />
Vollspaltenböden.“ Er fügt hinzu, dass die<br />
Flüssigfütterung sensorgesteuert sei, in drei<br />
Phasen gefüttert werde und zwar mit einem<br />
Fressplatzverhältnis von 1:3. Das Futter wird<br />
ein Mal wöchentlich in einem 112.000-Liter-<br />
Behälter angemischt. Der fertigen Flüssigmischung<br />
wird je nach Gebrauch ein Ergänzer<br />
zugesetzt. In die Zukunft geschaut, möchte<br />
Schweinemäster Ulrich Schulze Vowinkel<br />
erst einmal den Schweinemarkt beobachten.<br />
„Sollte es der Markt hergeben, würde<br />
ich wahrscheinlich die Schweinemast ausweiten“,<br />
resümiert er.<br />
Wichtig: Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch<br />
stets Kennzeichnung und Produktinformation<br />
lesen!<br />
Kontakt<br />
Nähere Informationen zu den Desintec-<br />
Produkten erhalten Sie bei der Hotline<br />
unter Tel. 0251 . 6821144 oder im Internet<br />
unter www.desintec.de.<br />
Im Bereich der automatisierten Melksysteme<br />
(AMS/Melkroboter) wurde im von Melkrobotern. Alle Reiniger wurden<br />
reinigt Euterreinigungsbürsten und Rollen<br />
Desintec-Programm eine Lücke mit den speziell für automatisierte Melksysteme<br />
neuen Reinigungsmitteln Desintec AMS entwickelt und haben sich bereits in der<br />
Clean A und AMS Clean S sowie dem Praxis bewährt. Die Reinigungsmittel sind<br />
Bürstenreiniger Desintec AMS Brush frei von QAV- Verbindungen und Chlor<br />
geschlossen. Desintec AMS Clean A und für alle Wasserhärten geeignet.<br />
reinigt und löst Fett- und Eiweißverschmutzungen<br />
und garantiert eine tomatische Melksysteme (AMS) bei allen<br />
Erhältlich sind die neuen Reiniger für au-<br />
niedrige Keimzahl in der Roboteranlage. Raiffeisengenossenschaften und Kornhäusern<br />
der AGRAVIS Raiffeisen AG.<br />
Die Reinigung und Desinfektion erfolgt<br />
vorzugsweise in Kombination mit Desintec<br />
AMS Clean S. So können zusätzlich Informationen zur Stallhygiene erhalten<br />
Sie unter Tel. 0251 . 6821144 oder<br />
Milchstein, Wasserhärte- und Eisenbeläge<br />
entfernt werden. Desintec AMS Brush unter www.desintec.de<br />
22 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013
Jungrinder effizient und einfach aufziehen<br />
Tipps für ein gutes Fütterungskonzept<br />
In der intensiven Jungrinderaufzucht wird<br />
ein Erstkalbealter von 24 bis 26 Monaten<br />
mit einem Lebendgewicht von gut 630 Kilogramm<br />
angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
muss die Fütterung der Jungrinder<br />
bedarfsgerecht mit Nähr- und Mineralstoffen<br />
ausgerichtet werden. Bei vielen Landwirten<br />
stoßen diese Anforderungen allerdings<br />
Die richtige Versorgung von Jungrindern<br />
Auf Basis typischer Grundfutterkomponenten<br />
Bedarf<br />
Die Eigenschaften im Überblick<br />
• Förderung der Pansenmikroben,<br />
dadurch Anstieg der Futteraufnahme<br />
• Sicherstellung der Mineralstoff versorgung<br />
in der Jungrinderaufzucht<br />
• Arbeitszeitersparnis, da selbstfütternd<br />
• Exzellente Schmackhaftigkeit und<br />
100 Prozent wetterfest<br />
• Kein Luxuskonsum, da selbstlimitierend<br />
(die durchschnittliche Verzehrsmenge<br />
dient als hervorragender Indikator der<br />
aktuellen Nährstoffversorgung)<br />
Crystalyx Cattle Booster:<br />
• zur Steigerung der Grundfutteraufnahme<br />
bei hohen Leistungsansprüchen<br />
• zur Vermeidung von Leistungsdefiziten:<br />
– bei nachlassender Weideleistung<br />
– bei variierenden<br />
Grundfutterqualitäten<br />
– bei Hitzestress im Sommer<br />
Crystalyx Standard:<br />
• zur Steigerung der Grundfutteraufnahme<br />
bei gleichzeitig hoher<br />
Mineralstoffversorgung<br />
• zur Ergänzung von Grundfutterrationen<br />
mit geringen Mineralstoff- und<br />
Vitamin gehalten<br />
• höherer Magnesium-Gehalt zur<br />
Vorbeuge der Weidetetanie<br />
an arbeitswirtschaftliche Grenzen, da die<br />
Nährstoffbedürfnisse während der Aufzucht<br />
unterschiedlich sind. Um dennoch die Aufzuchtziele<br />
zu erreichen, bietet das Crystalyx-<br />
Fütterungskonzept eine arbeitswirtschaftlich<br />
effiziente Lösung. Eine gängige Methode<br />
zur Versorgung der Jungrinder ist die<br />
Verwendung von Futterrationen, die bereits<br />
Ca P Na Mg Zink Mangan Kupfer Kobalt Selen<br />
mit 200 g CRYSTALYX Cattle Booster<br />
ohne CRYSTALYX<br />
500 kg Lebendgewicht, 900 g tägliche Zunahmen, 55 % TS Grassilage, 35 % TS Maissilage, 10 % TS Stroh<br />
Wandhalterungen<br />
Für die 22,5-Kilogramm- und 5-Kilogramm-Kübel<br />
des Crystalyx-Sortiments<br />
stehen Wandhalterungen zur Verfügung.<br />
Wandhalter für 22,5 Kilogramm<br />
ohne Verschlussbügel<br />
• für eine horizontale Befestigung im<br />
Stallbereich<br />
• freie Nutzung des Futtertroges bzw.<br />
Fressplatzes<br />
• konzipiert für hohe Beanspruchungen<br />
Wandhalter für 22,5 Kilogramm mit<br />
Verschlussbügel<br />
• für eine horizontale oder vertikale<br />
Befestigung im Stallbereich<br />
• durch den Schließmechanismus bleibt<br />
der Kübel fest in der Halterung<br />
• freie Nutzung des Futtertroges bzw.<br />
Fressplatzes<br />
• konzipiert für hohe Beanspruchungen<br />
Wandhalter für 5,0 Kilogramm<br />
Mentholyx<br />
• für eine horizontale Befestigung im<br />
Stallbereich<br />
• freie Nutzung des Futtertroges bzw.<br />
Fressplatzes<br />
• einklappbarer Bügel (bei Nichtbenutzung<br />
des Halters)<br />
für andere Tiergruppen eingesetzt werden.<br />
So wird im ersten Aufzuchtjahr häufig die<br />
aufgewertete Mischration der laktierenden<br />
Kühe an die Jungrinder gefüttert. Im zweiten<br />
Aufzuchtjahr kommt dann die Ration<br />
der Trockensteher zum Einsatz. Bezüglich<br />
der Energie- und Proteinversorgung stimmen<br />
diese Rationen auch mit den Anforderungen<br />
der Jungrinder überein. Allerdings<br />
ist zu bedenken, dass die Versorgung mit<br />
Mineralstoffen nicht immer sichergestellt ist,<br />
da gegenüber den Milchkühen weniger von<br />
der aufgewerteten Mischration aufgenommen<br />
wird. Durch den Einsatz der Leckmasse<br />
Crystalyx wird diese Versorgungslücke auf<br />
einfache Weise geschlossen. Zusätzlich<br />
erfolgt eine Stimulation der Grundfutteraufnahme<br />
für eine noch effizientere und<br />
kostengünstigere Aufzucht.<br />
Viele Landwirte setzen nach wie vor auf<br />
Weidegang und nutzen damit eines der effizientesten<br />
Fütterungsmethoden. Es gestaltet<br />
sich allerdings schwierig, den Tieren eine<br />
gleichmäßige Nährstoffversorgung über den<br />
Tag oder über die gesamte Weideperiode anzubieten.<br />
Sowohl der Zuckergehalt als auch<br />
die Verdaulichkeit des Grases nimmt im Laufe<br />
der Vegetationsperiode ab. Auch die Gehalte<br />
an Mengen- und Spurenelementen können<br />
zwischen den Weideflächen enorm schwanken.<br />
Um hohe tägliche Zunahmen auch auf<br />
der Weide aufrechtzuerhalten, bietet sich der<br />
Einsatz von Crystalyx als Lösung an. Die Verdaulichkeit<br />
des Weidegrases im Pansen wird<br />
erhöht und so die Futteraufnahme stimuliert.<br />
Somit werden schwankende Qualitäten der<br />
Weide ausgeglichen. Alle lebensnotwendigen<br />
Mineralstoffe und Vitamine werden sicher<br />
ergänzt. Crystalyx bietet als Selbstfütterungsprinzip<br />
für die Weidehaltung eine optimale<br />
Nähr- und Mineralstoffergänzung.<br />
Bei Fragen helfen Produktmanager Gerald<br />
Krabbe, Tel. 0251 . 68289229, und die<br />
gebührenfreie Hotline unter 0800 . 6647669<br />
weiter. Mehr Informationen auch unter<br />
www.crystalyx.info.<br />
Verdaulichkeit<br />
Der Einsatz von Crystalyx<br />
Frühling Herbst<br />
Gras-Klee-Gemisch + 5,3 % + 3,4 %<br />
Beständiges Weidelgras +10,1 % + 6,3 %<br />
Dauerweide + 3,9 % +10,7 %<br />
Durchschnitt + 6,4 % + 6,8 %<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 23
Milchviehhalter Jens Timmering (li.) zeigt Produktmanager Dieter Jürgens (re.) den Selektionsraum auf seinem<br />
Hof in Babergen.<br />
Die Kühe laufen täglich durch das Klauenbad.<br />
Es wird nach 150 Tieren ausgewechselt.<br />
Mit 400 Kühen in die Zukunft<br />
Betrieb in Badbergen setzt auf Wachstum<br />
Jens Timmering hat in den vergangenen Jahren auf ein kontinuierliches Betriebswachstum gesetzt. Nicht nur im Ackerbau hat<br />
sich der Betrieb weiterentwickelt, vor allem in die Milchviehhaltung hat der Landwirt zusammen mit seiner Lebensgefährtin<br />
und Tierärztin Astrid Brandl investiert und den Sprung von 26 Kühen in 1996 auf heute über 400 Kühe gewagt.<br />
Seit 1996 hat sich viel verändert auf dem<br />
Betrieb von Jens Timmering. Der Landwirt<br />
hat damals das Resümee seiner Meisterarbeit<br />
konsequent in die Praxis umgesetzt.<br />
Der Betrieb muss wachsen, das stand<br />
fest. Doch in welchen Betriebszweig sollte<br />
investiert werden? Damals wurden 26<br />
Kühe und gut 100 Sauen gehalten. Das<br />
Fazit der Meisterarbeit lautete: Ein neuer<br />
Milchviehstall mit Förderung rechnet<br />
sich. Geschrieben – Getan. Kontinuierlich<br />
und weitsichtig investierte der Betrieb<br />
in den Neubau und anschließend in die<br />
Erweiterung des Milchviehstalls. Heute<br />
stehen über 400 Kühe plus weibliches und<br />
männliches Jungvieh auf dem Betrieb in<br />
Badbergen-Vehs, nördlich von Osnabrück.<br />
„Ich versuche auf mehreren Standbeinen<br />
zu stehen. Neben der Milchviehhaltung,<br />
mästen wir auch unsere männliche<br />
Nachzucht. Zusätzlich bewirtschaften wir<br />
noch knapp 400 Hektar Ackerland, wovon<br />
90 Hektar Kartoffeln, 100 Hektar Mais,<br />
100 Hektar Getreide und knapp 70 Hektar<br />
Ackergras die Hauptfrüchte darstellen,“<br />
berichtet Jens Timmering.<br />
Milchviehhaltung ist das Hauptstandbein<br />
Trotz der Vielfalt des Betriebes bildet die<br />
Milchviehhaltung das Hauptstandbein.<br />
Der gleitende Herdendurchschnitt liegt<br />
derzeit bei 10.900 Kilogramm Milchpro<br />
Kuh und Jahr mit 4,2 Prozent Fett und<br />
3,45 Prozent Eiweiß. Die Zellzahlen lagen<br />
in der Vergangenheit bei knapp 190.000.<br />
Die Leistungsdaten zeigen, der Betrieb<br />
hat trotz des rasanten Wachstums die<br />
Produktionstechnik im Griff. „Bei uns im<br />
Stall geht es sehr ruhig zu. Kein Stock,<br />
kein pfeifen, kein schreien. Dadurch ist die<br />
Herde an sich sehr ruhig. Das wirkt sich<br />
unter anderem positiv auf den Zellzahlgehalt<br />
aus,“ erklärt Timmering. Er ist immer<br />
offen für neue Ideen. Im vergangenen<br />
Herbst hatte er Besuch von einem befreundeten<br />
Tierarzt aus den USA. „Er wies uns<br />
darauf hin, dass unser Melkvorgang nicht<br />
optimal organisiert sei. Heute melken wir<br />
in unserem Doppel-12-Melkstand sechs<br />
Kühe an, machen die Euter mit je einem<br />
Lappen intensiv sauber und setzen dann<br />
erst bei der ersten Kuh das Melkgeschirr<br />
an. Frischmelker und Hochleistungskühe<br />
werden vor der Zitzenreinigung mit dem<br />
Euterwaschmittel Desintec MH Milk-<br />
Wash vorgedippt. Durch diese gesamten<br />
Umstellungsmassnahmen konnten wir den<br />
Zellgehalt signifikant absenken,“ erklärt<br />
der Milchviehhalter. Vorher wurde mit<br />
Stimopuls gearbeitet und die jeweilige Kuh<br />
wurde in einem Arbeitsgang gesäubert,<br />
angemolken und sofort das Melkgeschirr<br />
angesetzt. Dadurch ergab sich bei einigen<br />
Kühen ein Moment des Blindmelkens,<br />
welches sich auf Dauer negativ auf den<br />
Zellgehalt auswirkt. Der Betrieb dippt<br />
nach dem Melken konsequent alle Kühe<br />
mit Desintec MH LactiFilm im Dippbecher.<br />
„Durch das Dippen müssen alle Striche<br />
benetzt sein. Das kontrolliere ich immer<br />
wieder stichprobenartig nach dem Melken.<br />
Die Mitarbeiter wissen das und setzen die<br />
Anweisung gewissenhaft um,“ wirft Jens<br />
Timmering ein. Kühe mit einem Zellzahlgehalt<br />
von mehr als 250.000 sind mit einem<br />
gelben Band gekennzeichnet. Bei ihnen<br />
wird eine Melkzeugzwischendesinfektion<br />
mit Peressigsäure vorgenommen.<br />
Schritt für Schritt<br />
Seit September 2012 wird auf dem Betrieb<br />
drei Mal täglich gemolken (6 Uhr morgens,<br />
14 Uhr nachmittags und 22 Uhr abends).<br />
Frisch abgekalbte Tiere werden bis zu fünf<br />
Tage nach der Abkalbung nur zwei Mal<br />
täglich gemolken (morgens als erste Gruppe<br />
und nachmittags als letzte Gruppe).<br />
Vorteil: Eine Kontrolle der Frischmelker<br />
kann tagsüber erfolgen, es müssen nachts<br />
keine Behandlungen durchgeführt werden.<br />
Abends um 22 Uhr können sich die Melker<br />
dann voll und ganz auf das Melken der<br />
anderen Kühe konzentrieren. „Insgesamt<br />
konnten wir durch den Wechsel auf das<br />
dreimalige Melken die Milchleistung<br />
steigern und die Eutergesundheit weiter<br />
verbessern“ wirft Jens Timmering ein.<br />
Jeder Mitarbeiter hat auf dem Betrieb Timmering<br />
seinen festen Aufgabenbereich. Ein<br />
24 Futtermittel AGRAVIS aktuell 2/2013
Melker kümmert sich neben dem Melken<br />
noch um die Nacharbeit bei den Kühen,<br />
die Führung des Behandlungsbuches sowie<br />
um das termingerechte Trockenstellen.<br />
Der zweite Melker trägt die Hauptverantwortung<br />
für die Sauberkeit im Melkstand.<br />
Einmal wöchentlich wird der Melkstand<br />
inklusive der Wände mit Hochdruckreiniger<br />
und Schaumlanze gereinigt. „Wir haben<br />
den Melkstand mit Gummimatten ausgelegt.<br />
Das hat sich sehr positiv ausgewirkt,“<br />
wirft Timmering ein. Die Kühe laufen seit<br />
dem besser in den Melkstand rein und<br />
stehen bedeutend ruhiger und fester.<br />
Organisation dem Wachstum anpassen<br />
Das Herdenmanagement liegt in den<br />
Händen von Jens Timmering und Astrid<br />
Brandl. Sie führen einmal monatlich<br />
zusammen mit den Melkern eine Arbeitssitzung<br />
durch. „Dort besprechen wir alle<br />
gut- und schlechtgelaufenen Dinge des<br />
Monats. Wir legen dabei beispielsweise<br />
die Zellzahlen offen. Außerdem bietet uns<br />
diese Sitzung die Möglichkeit konkrete Änderungen<br />
in Ruhe anzusprechen,“ betont<br />
der Milchviehhalter die Bedeutung der<br />
Zusammenkunft. Die größten Einschnitte<br />
im Bereich Arbeitsorganisation gab es<br />
beim Herdenwachstum von 70 Kühen auf<br />
über 100 Tiere. „Bis zu diesem Zeitpunkt<br />
kannte ich alle Tiere und hatte alle Daten<br />
im Kopf. Bei mehr als 100 Kühen muss<br />
man aber anfangen nach Plan zu arbeiten<br />
und konsequent dokumentieren, damit<br />
nichts verloren geht. Zu diesem Zeitpunkt<br />
haben wir dann auch begonnen mit dem<br />
Ov-Synch-Programm zu arbeiten, damit<br />
alle Kühe auch tatsächlich regelmäßig<br />
besamt werden können. Wir haben uns<br />
zum Ziel gesetzt, dass die Kuh spätestens<br />
am 400sten Tag nach der Kalbung wieder<br />
zur Kalbung gebracht worden sein muss,“<br />
erklärt Timmering. Alle Mitarbeiter sind<br />
angehalten das Brunstverhalten der Kühe<br />
genau zu beobachten und zu dokumentieren.<br />
Unterstützend sind die Kühe zusätzlich<br />
mit einem Pedometer ausgestattet, der<br />
die Aktivität der einzelnen Kuh erfasst.<br />
Direkt an den Melkstand mit Nachwartebereich<br />
ist ein Selektionsraum angegliedert.<br />
Hier können beispielsweise brünstige,<br />
zu besamende oder zu behandelnde Kühe<br />
mühelos herausselektiert werden. „Wir<br />
haben bei der Anlage darauf geachtet,<br />
das Material und Behandlungsstand nah<br />
beieinander sind. Nur dann werden auch<br />
die notwendigen Maßnahmen durchgeführt,“<br />
erklärt Timmering. Die Lehrlinge<br />
messen bei den Frischabkalbern acht Tage<br />
lang täglich Fieber, führen Ketosetests<br />
durch und dokumentieren diese Maßnahmen.<br />
Besamungen werden entweder von<br />
den Betriebsleitern selbst durchgeführt<br />
oder aber von einem Besamungstechniker,<br />
der regelmäßig auf den Betrieb kommt.<br />
Kühe, die 50 Tage nach der Abkalbung<br />
noch nicht in die Brunst gekommen sind,<br />
werden nach dem Ov-Synch-Programm<br />
behandelt. Grundsätzlich behandelt der<br />
Betrieb alle Kühe 12 Tage nach der Kalbung<br />
mit Prostaglandin, damit sie sich reinigen<br />
können. „Die Dokumentation rund<br />
um die Kalbung ist für uns sehr wichtig. Es<br />
werden Listen geführt, in denen das Kalbe-<br />
und Nachgeburtsverhalten, eventuell<br />
auftretendes Milchfieber oder Ketose und<br />
andere Parameter dokumentiert werden,“<br />
berichtet der Milchviehhalter.<br />
Nach der Kalbung wird das Kalb sofort abgesetzt.<br />
„Nur so können wir sicher gehen,<br />
dass das Kalb genügend Milch aufnimmt.<br />
Die Bullen erhalten Vollmilch mit einem<br />
Ergänzer und die Kuhkälber erhalten nach<br />
der Biestmilch Milchaustauscher. Unserer<br />
Ansicht nach gehört Zellzahlmilch nicht an<br />
die Kuhkälber,“ erklärt der Landwirt. Die<br />
Remontierung wird und wurde trotz der<br />
großen Wachstumsschritte komplett aus<br />
dem eigenen Bestand bedient. Die derzeitige<br />
Lebensleistung pro Kuh liegt in dem<br />
jungen Bestand mit etwa 16 Litern pro Tag<br />
bei durchschnittlich 36.000 Litern Milch.<br />
Wichtig: Biozide sicher verwenden. Vor<br />
Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation<br />
lesen.<br />
Kontakt<br />
Nähere Informationen zu den Desintec-<br />
Produkten erhalten Sie bei der Hotline<br />
unter 0251.682 1144 oder im Internet<br />
unter www.desintec.de<br />
Jens Timmering legt großen Wert auf einen ruhigen Umgang mit den Tieren und eine gute Stallhygiene. Die Tiere fühlen sich wohl und warten ruhig auf das<br />
nächste Melken.<br />
Fotos: Maren Jänsch<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Futtermittel 25
Strom direkt vermarkten – Wirtschaftlichkeit verbessern<br />
Biogasanlagen im GeLa-Pool bieten Regelenergie an<br />
Seit mehr als einem Jahr berät, bündelt und vertritt die GeLa Energie GmbH Biogas-, Wind- und Photovoltaikanlagenbetreiber<br />
beim Wechseln in die Stromdirektvermarktung. Das Beteiligungsunternehmen der TerraVis GmbH, ihrerseits eine Tochter der<br />
Agravis, hat inzwischen mehr als 400 Megawatt (MW) elektrische Energie im GeLa-Pool zusammengefasst und vermarktet den<br />
Strom gemeinsam mit dem Stromhändler Energy2market GmbH an der Börse in Leipzig. Gerade für Biogasanlagenbetreiber bedeutet<br />
der Wechsel in die Direktvermarktung und damit die Orientierung am Strommarkt eine gewisse Umstellung. Dr. Philipp Spinne<br />
von der TerraVis erklärt im Interview die zu erwartenden Veränderungen und die wirtschaftlichen Chancen für Biogasanlagen.<br />
Herr Dr. Spinne, die TerraVis hat, gemeinsam<br />
mit anderen landwirtschaftsnahen<br />
Unternehmen, Ende 2011 die GeLa<br />
Energie GmbH zur Umsetzung der Stromdirektvermarktung<br />
gegründet. Wie sieht<br />
die Entwicklung der GeLa aus?<br />
Spinne: Wir sind nach dem ersten Jahr gut<br />
gestimmt. Nach anfänglicher Zurückhaltung<br />
interessieren sich die Betreiber inzwischen<br />
sehr für dieses Thema. Die GeLa vermarktet<br />
inzwischen den Strom von mehr als 250 Vertragskunden.<br />
Biogasanlagenbetreiber haben<br />
zunächst den Wechsel gescheut. Insbesondere<br />
durch die Erfahrungen aus den sieben<br />
Pilotanlagen der GeLa konnten wir ab Mitte<br />
2012 viele Biogasanlagenbetreiber von dem<br />
Modell überzeugen.<br />
Welche Vorteile haben Biogasanlagenbetreiber<br />
durch den Wechsel in die Direktvermarktung?<br />
Spinne: Zunächst steht für die Anlagenbetreiber<br />
der wirtschaftliche Vorteil im Fokus. Vor<br />
dem Hintergrund steigender Substratpreise<br />
und den teilweise unsicheren politischen Rahmenbedingungen<br />
müssen alle Effizienzen in<br />
der Biogasanlage gehoben werden. Auf der<br />
anderen Seite bedeutet der Wechsel in die<br />
Direktvermarktung auch die frühzeitige Ausrichtung<br />
auf die Anforderungen des Strommarktes.<br />
Biogasanlagen sind im Gegensatz<br />
zu Wind- und PV-Anlagen grundlastfähig und<br />
können daher auch Regelenergie anbieten<br />
beziehungsweise flexibel Strom produzieren.<br />
Welche Voraussetzungen sind für den<br />
Einstieg in die Regelenergie notwendig?<br />
Spinne: Zunächst muss die Biogasanlage vom<br />
EEG-Vergütungsmodell in die Direktvermarktung<br />
wechseln. Das ist recht einfach und<br />
durch die Absicherung der aktuellen Vergütung<br />
durch ein Bürgschaftsmodell bei der<br />
GeLa ohne Risiko möglich. Nach unseren Er-<br />
Der Strom des GeLa-Pools wird von der Energy2market GmbH an der Börse in Leipzig gehandelt.<br />
Aufrechterhaltung der Netzstabilität, welche fahrungen macht es Sinn, zunächst für einige<br />
der Übertragungsnetzbetreiber gewährleisten Monate die Direktvermarktung zu testen. Erst<br />
muss. Die Regelenergie ist eine Dienstleistung,<br />
die dem Übertragungsnetzbetreiber Regelenergie Sinn. Nach dem Einbau eines<br />
danach macht der Schritt in das Angebot von<br />
angeboten wird, um diesen Schwankungen E-Ports und der Präqualifizierung der Anlage<br />
entgegenzuwirken.<br />
beim Netzbetreiber kann die Biogasanlage an<br />
der Regelenergie teilnehmen.<br />
Welche Rolle spielen dabei Biogasanlagen?<br />
Das klingt kompliziert und aufwendig.<br />
Wie unterstützt die GeLa beim Einstieg?<br />
Spinne: Biogasanlagen können insbesondere<br />
negative Regelenergie anbieten. Dabei stellen Spinne: Für einige Anlagen ist es sinnvoll, in<br />
die Anlagen einen vorher festgelegten Anteil die Direktvermarktung zu wechseln, um den<br />
ihrer installierten Leistung zur Regelung Strom ohne weitere Dienstleistungen zu vermarkten.<br />
Für andere Anlagen macht es Sinn,<br />
zur Verfügung. Wenn also zuviel Strom im<br />
Netz ist und der Übertragungsnetzbetreiber mit der Regelenergie aktiv am Strommarkt<br />
negative Regelenergie anfordert, werden die teilzunehmen. Für wieder andere Anlagen ist<br />
Anlagen vom Stromhändler entsprechend der die Flexibilisierung der Stromproduktion im<br />
Vorgaben für einige Minuten heruntergeregelt.<br />
Die Anlagenbetreiber verdienen dabei sung. Die GeLa berät Anlagenbetreiber beim<br />
Tages- oder Jahresverlauf die optimale Lö-<br />
zweifach: einerseits durch die Bereitstellung Wechsel in die Direktvermarktung individuell.<br />
von Regelenergie, andererseits wird jede<br />
nicht-produzierte Kilowattstunde vergütet.<br />
Kontakt<br />
Foto: Energy2market GmbH<br />
Was bedeutet Regelenergie konkret?<br />
Spinne: Der Strommarkt ist gewissen<br />
Angebots- und Nachfrageschwankungen unterworfen.<br />
Diese entstehen einerseits durch<br />
die tages-, wochen- und jahreszeitabhängige<br />
Abnahme des Stroms. Andererseits ist das<br />
Stromangebot ebenfalls heterogen. Diese<br />
teilweise gegenläufigen Pole erschweren die<br />
Anlagenbetreiber können bei Interesse<br />
mit dem TerraVis-Berater ihrer Region<br />
Kontakt aufnehmen: www.terravis.info.<br />
Informationen zum Thema Strom direktvermarktung<br />
und die Kontaktdaten der<br />
GeLa-Experten sind auf der Homepage<br />
www.gela-energie.de einzusehen.<br />
Dr. Philipp Spinne erreichen Sie unter<br />
Tel. 0251 . 6822054.<br />
26 Aus der Praxis AGRAVIS aktuell 2/2013
Die Zusammenarbeit von Landwirt Arndt Haller und AGRAVIS-Verkaufsberater Andreas Bähr ist noch relativ neu, aber schon von Erfolg gekrönt.<br />
Umdenken zum Wohle der Tiere<br />
Landwirt Arndt Haller wagt sich auf neues Terrain<br />
Als Andreas Bähr zum ersten Mal seine<br />
Idee vortrug, schüttelte Arndt Haller<br />
mit dem Kopf. Beim zweiten Mal sah es<br />
schon anders aus. Nun überlegte sich<br />
der 29-Jährige, ob er den Vorschlag des<br />
AGRAVIS-Verkaufsberaters nicht doch in<br />
die Praxis umsetzen sollte. In Landringhausen,<br />
unweit von Hannover, ist Haller Herr<br />
über 220 Sauen und 800 Mastschweine.<br />
Er hat 2008 den Hof von seinen Eltern<br />
übernommen. Die Sauenherde ist in Produktionsgruppen<br />
aufgeteilt und wird im<br />
Vier-Wochen-Rhythmus betrieben.<br />
Um seine Sauen jederzeit optimal mit<br />
Nährstoffen zu versorgen, hat der Landringhausener<br />
nun die Futtermischung<br />
umgestellt. Grundsätzlich mischt Betrieb<br />
Haller das Futter selbst. Er verwendet das<br />
eigene angebaute Getreide, setzt Mineralstoffe<br />
zu und benutzte bislang Sojaschrot<br />
als Eiweißträger sowie eine Rohfaserer-<br />
gänzung. Dieser Rohfaserträger ist seit<br />
November Agrisan, ein speziell behandeltes<br />
Rapsextraktionsschrot. „Rapschrot<br />
war gerade im vergangenen Jahr eine<br />
wirtschaftlich sehr interessante Alternative<br />
zum jüngst recht teuren Sojaschrot“,<br />
erklärt Haller. Doch nicht allein die Kosten<br />
spielten bei seiner Entscheidung eine Rolle:<br />
Im Vordergrund stand und steht stets<br />
die Tiergesundheit. Daher habe er auch<br />
nicht sein gesamtes Fütterungskonzept<br />
auf den Kopf gestellt: „Die Sauen werden<br />
schrittweise an die neue Komponente<br />
herangeführt, um die Tiere langsam zu<br />
gewöhnen.“ Eine zu schnelle Umstellung<br />
oder Fütterungsfehler wären fatal und<br />
könnten sich in Form von Leistungsminderung<br />
oder gar Verdauungsstörungen<br />
bemerkbar machen.<br />
Agrisan ist sowohl eine gute Eiweißkomponente<br />
als auch ein hervorragender Roh-<br />
faserträger mit 12 Prozent Rohfaseranteil.<br />
Mit der Verwendung von Agrisan werden<br />
die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen<br />
sieben Prozent Faseranteil in der Gesamtration<br />
leichter erreicht. Verkaufsberater<br />
Andreas Bähr sagt: „Die Tiere brauchen<br />
genügend Rohfaser, diese ist jedoch beim<br />
Eigenmischer häufig knapp in der Ration.“<br />
Arndt Haller machte bei seinen Sauen<br />
zudem die Beobachtung, dass sie aufgrund<br />
des bisher verfütterten Rohfaserträgers<br />
Verdauungsprobleme hatten. Der Kot der<br />
Tiere war hart – eine Tatsache, die weitere<br />
Schwierigkeiten mit sich bringen kann.<br />
Vor allem zur Geburt soll eine Verstopfung<br />
der Sauen vermieden werden, führt diese<br />
doch zu einer erheblichen Vermehrung<br />
von krankmachenden Keimen im Darm.<br />
Verzögerte Geburten, MMA-Probleme und<br />
Frühdurchfälle der Ferkel können leichter<br />
entstehen.<br />
Agrisan als Rohfaserträger bringt neben<br />
den verdauungsfördernden Effekten auch<br />
die Eigenschaften mit, dass er zu einem<br />
Sättigungsgefühl führt und viel Wasser<br />
AGRAVIS aktuell 2/2013 Aus der Praxis 27
Alle vier Wochen kommen auf dem Hof Haller<br />
Ferkel zur Welt.<br />
bindet, also sehr quellfähig ist. Allerdings<br />
ist Haller sich auch bewusst, dass nicht<br />
alle Probleme, die in seinem Betrieb bei<br />
der Abferkelung auftreten, durch Futter zu<br />
lösen sind: „Meine Sauen neigen im Allgemeinen<br />
zu Problemen bei der Geburt.“<br />
Ein weiterer Grund für die veränderte Futtermischung<br />
war die Stallhygiene. Harter<br />
Kot könne, erläutert der Landwirt, nicht<br />
von den Tieren durch den Spaltenboden<br />
getreten werden. Bei weichen Ausscheidungen,<br />
die gut durch die Schlitze fallen<br />
oder getreten werden, ergänzt Verkaufsberater<br />
Bähr, seien Muttertier sowie Ferkel<br />
sauber, kommen weniger mit Kot in<br />
Berührung, seien somit auch geringeren<br />
Krankheitsrisiken ausgesetzt. „Die Sauen<br />
bringen eine sehr hohe Leistung und müssen<br />
deshalb immer gut versorgt sein. Das<br />
Futter ist für mich der wichtigste Faktor<br />
in der Schweinehaltung, deshalb habe ich<br />
mich für die Umstellung entschieden“,<br />
sagt Arndt Haller.<br />
Agrisan ist mit Druck und Dampf, nach<br />
einem speziellen Verfahren, behandeltes<br />
Rapsextraktionsschrot. Durch die Bearbeitung<br />
werden Keime abgetötet und das<br />
Rapsschrot für die Sauen besser verträglich.<br />
„Es ist dann schmackhafter für die<br />
Sauen“, weiß Bähr und verweist auf die<br />
Fressvorlieben der Sauen.<br />
Nachteile hat der Niedersachse Haller<br />
in den rund vier Monaten, in denen er<br />
Agrisan zum Futter gibt, noch keine<br />
bemerkt. Die Vorteile formuliert er so:<br />
„Der Kot ist deutlich weicher, die Tiere<br />
sind ruhig und zufrieden, es geht ihnen<br />
gut.“ Im NT-Bereich, also während der<br />
Tragezeit, verfüttert Haller zehn Prozent<br />
Agrisan und benötigt, um den Ansprüchen<br />
der Sauen und Ferkel in dieser Zeit gerecht<br />
zu werden, nach eigenen Angaben kein<br />
Sojaschrot mehr. Im laktierenden Bereich<br />
hingegen arbeitet er mit jeweils zehn Prozent<br />
Agrisan und zehn Prozent Sojaschrot:<br />
„Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht<br />
und arbeiten daran, die Fütterung<br />
weiter zu optimieren.“<br />
Vor einer Futterumstellung müsse jeder<br />
Betrieb unbedingt individuell beraten<br />
werden, gibt Andreas Bähr zu bedenken:<br />
„Jeder landwirtschaftliche Betrieb hat<br />
seine Eigenheiten und Besonderheiten.“<br />
Schweine reagieren sensibel auf Futterumstellungen,<br />
daher müsse eine neue<br />
Zusammensetzung vorsichtig ausprobiert<br />
und beobachtet werden. „Sauen, die<br />
nicht fressen, fallen sehr schnell von der<br />
Milchleistung ab und können die Ferkel<br />
nicht mehr ausreichend ernähren“, sagt<br />
der AGRAVIS-Verkaufsberater.<br />
Bei Fragen zu Agrisan wenden Sie sich<br />
an Andreas Bähr, Verkaufsberater des<br />
Genossenschafts-Kraftfutterwerkes, einem<br />
Unternehmen der AGRAVIS Raiffeisen-<br />
Gruppe, Tel. 0251 . 68289246 oder 0175 .<br />
2958203.<br />
Info:<br />
AGRAVIS bietet im Produktsortiment<br />
verschiedene Rohfaserträger und<br />
Fasermixe für Eigenmischer an. Fisopan<br />
Fasergranulat oder Vitamiral Fasercell<br />
sind eine optimale Ergänzung zu den<br />
Produkten aus dem Vitamiral-Programm.<br />
Weitere Informationen gibt es bei den<br />
Produktberatern vor Ort oder beim<br />
Produktmanagement der AGRAVIS,<br />
Alexandra Grimm, Tel. 0251 . 6822286.<br />
pH-Wert-Kontrolle<br />
Mit smaXtec pH Easy Control wird es<br />
Landwirten ermöglicht, ohne Zeitverlust<br />
den Pansen-pH-Wert zu kontrollieren.<br />
Es ist somit ein Hilfsmittel, um<br />
die gesundheitliche Verfassung der<br />
Tiere genauestens zu überwachen. Somit<br />
können relevante Veränderungen<br />
und Abweichungen vom Normalzustand<br />
rechtzeitig erkannt werden. Auf<br />
diese Weise können sofort Korrekturen<br />
vorgenommen werden, welche die<br />
Futteraufnahme und Futtereffizienz<br />
verbessern, die Lebensdauer verlängern<br />
und Folgeerkrankungen durch<br />
Azidose und SARA verhindern.<br />
Der Computer im Stall: Der 29-jährige Arndt Haller steuert die Vorgänge in seinem Betrieb in<br />
Landringhausen mit modernster Technik.<br />
28 Aus der Praxis AGRAVIS aktuell 2/2013
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Bj. 2010, 1.500 Std., Klima/DL/FKH<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
Bj. 2009, 4.900 Std., FKH, Rückfahreinrichtung<br />
Telefon 02561 . 937116<br />
ATC6334 159.500 € * AUR22357 75.000 € * BOR41243 107.000 € *<br />
Fendt Favorit 712 Vario<br />
Bj. 2002, 8.563 Std., FKH, Klima, LS, 3xDW<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
43.500<br />
Fendt 828 Vario SCR Profi Plus<br />
Bj. 2012, 1.078 Std., Klima, pn. Fed., FKH, DL, VarioG.<br />
Telefon 039291 . 46970<br />
Fendt 718 Vario<br />
Bj. 2007, 7.200 Std., FKH, DL<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
Fendt 818 Vario TMS<br />
Bj. 2004, 8.455 Std., DL, gVA, KL, FKH<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
Fendt 924 Vario Profi<br />
Bj. 2009, 4.800 Std., FKH, Reifen neu, 60 km/h<br />
Telefon 02561 . 937116<br />
Claas AXION 840 CMATIC<br />
Fendt 714 Vario TMS<br />
Bj. 2004, 7.722 Std., DL, FL, FKH, gVA<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
Fendt 712 Vario<br />
Fendt Vario 720 SCR<br />
Bj. 2000, 10.800 Std., FKH, DL, Klima, 4 x DW<br />
Telefon 02561 . 937116<br />
BOR13294 33.445 € *<br />
Claas ARION 620 CIS<br />
Claas XERION 3800 TRAC<br />
Bj. 2008, 3.535 Std., CIS, ISO, FKH, Klima<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
ATC5918 49.900 € *<br />
Bj. 2011, 2.720 Std., CMATIC, CEBIS, Klimatronic<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
Bj. 2012, 265 Std., FKH, K-80, LS, TMS/TI<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
MEP22506 122.900 € *<br />
Claas Xerion 3800<br />
Deutz Agrotron K110<br />
Bj. 2009, 1.905 Std., GPS, Bordinformator, EHR<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
ATC5289 134.500 € *<br />
Bj. 2009, 2.227 Std., FKH, LS, Klima, K-80<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
MEP21638 122.500 € *<br />
Bj. 2006, 3.950 Std., Klima/DL<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
AUR21543 Preis auf Anfrage<br />
* Alle Preise exklusive Mehrwertsteuer. Zwischenverkauf und Druckfehler vorbehalten.
Deutz Agrotron 115<br />
Case CS 150<br />
UEL47887<br />
MEP22793 € * New Holland T 7550 AC<br />
Deutz Agrotron X 720<br />
Deutz Agrotron 105<br />
AUR12688 68.500 € * AUR23286 Preis auf Anfrage<br />
AUR17528 25.000 € *<br />
AUR22347 33.500 € * ATC7026 35.900 € * ATC5779 21.000 € * UEL47643 64.958 € *<br />
Bj. 2007, 3.170 Std., FKH/Klima<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
Bj. 2002, 6.220 Std., FL/DL/Klima<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
Bj. 2000, 7.210 Std., KL, FKH, DL<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
16.387 € * Bj. 2002, 8.600 Std., DL/Kima<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
Case 956 XLA<br />
Case Maxxum 5140<br />
Case-IH 280 MAGNUM<br />
New Holland TSA 135 Plus<br />
BOR51746 10.000 € * BOR50839 16.807 € * ATC6988 65.900 € * UEL22621 50.000 € *<br />
UEL22851 55.462 € * MEP21616<br />
Preis auf Anfrage ATC6367 64.900 € *<br />
AUR22493 22.500 € * MEP23030 41.900 € * MEP15063 198.500 € *<br />
Bj. 1988, 11.600 Std., DL, 1 x EW, 1 X DW<br />
Telefon 02561 . 937116<br />
Bj. 1995, 9.700 Std., DL, 2 x DW, Klima<br />
Telefon 02561 . 937116<br />
Bj. 2006, 3.505 Std., FKH, Bordinformator<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
Bj. 2007, 2.300 Std., KL, DL, FKH, FZW, gVA<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
New Holland T7540<br />
Claas Jaguar 950 Tier 4i<br />
New Holland TS 115<br />
Bj. 2008, 6.476 Std., FZW, FKH, Klima, LS, 50 km<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
46.500<br />
Bj. 2004, 5.530 Std., KL, DL,<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
UEL14055 21.800 € *<br />
New Holland T 7040<br />
MEP22329 143.900 € * ATC7052 34.900 € * ATC7093 65.900 € * UEL48835 80.000 € *<br />
Bj. 2008, 6.503 Std., DL, FL, gVA, KL<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
Bj. 2012, 341 Std., Biogas, AutoFil, MultiCrop<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
Bj. 2008, 3.971 Std., FKH, Klima, EHR mit HTS<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
New Holland TM 190<br />
Bj. 2003, 5.350 Std., LS/DL<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
New Holland LM 5060 PLUS<br />
Bj. 2009, 2.085 Std., 4/4-Gang Power-Shuttle, Klima<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
New Holland TD 3.50 + Stoll-FL<br />
Bj. 2012, 5 Std., Allr., 540 U/min., Stoll EL FE 650 P, EHB<br />
Telefon 039291 . 46970<br />
John Deere 6830 Premium<br />
Bj. 2008, 4.250 Std., DL<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
John Deere 8345R<br />
Bj. 2010, 3.230 Std., AutoTrack, Klima, LS, K-80<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
John Deere 5820 A<br />
Bj. 2008, 3.410 Std., Power Quad, 4 LS-Stufen<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
John Deere 7730 PQ<br />
Bj. 2007, 5.076 Std., Klima, Frontgewichte, TLS, DL<br />
Telefon 039291 . 46970<br />
Massey Ferguson 7480 VT<br />
Bj. 2010, 1.350 Std., DL, FKH, KL<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
Same Explorer 100<br />
Bj. 2008, 3.360 Std., FKH/DL<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
Bobcat T 3571<br />
Bj. 2010, 2.100 Std., Gabel, Greifschaufel, 20km/h<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
Claas Jaguar 970<br />
Bj. 2010, 1.142 Std., 36Mess., OptiFil, Autopilot<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
www.atc-trader.com<br />
* Alle Preise exklusive Mehrwertsteuer. Zwischenverkauf und Druckfehler vorbehalten.
New Holland CX 8090<br />
MEP19435 € *<br />
ATC6550<br />
Krone Big X V12<br />
New Holland BR 750<br />
MEP22034<br />
Claas Jaguar 970<br />
Claas Tucano 430<br />
Fendt MD 5270 C<br />
NIE13083 ATC5825 32.900 € * UEL46458<br />
Bj. 2011, 890 Std., 36Mess., OptiFil, Autopilot<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
233.500<br />
Bj. 2011, 163 Std., gef. Sitz, Klima, C600, AC<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
Bj. 2011, 156 Std., SW 5,50 m PowerFlow, Rapsausr.<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
Bj. 2007, 1287/913 Std., Klima, SKH, Er./Feuchtem.,VF 9,15 m<br />
Telefon 039291 . 46970<br />
MEP20709 121.900 € * NIE18847 Preis auf Anfrage ATC6421 139.900 € *<br />
New Holland CR 9080<br />
Bj. 2007, 1.693 Std., Bordinfo, el.Überkehrv., Vario 9,15<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
139.000 € * Hawe SLW 45 TN<br />
New Holland CX 8090<br />
Bj. 2011, 371/269 Std., Klima, SKH, Ertrags./Kart.,VF 7,63 m<br />
Telefon 039291 . 46970<br />
ATC6543 187.900 € *<br />
New Holland FR 9060 Allrad<br />
NIE21492 7.000 € * MEP15401 45.900 € * MEP14074 24.900 € * NIE20971 15.000 € *<br />
Bj. 2010, 530/306 Std., Klima, Allr., Auto., Kemper 10-R., PU 3 m<br />
Telefon 039291 . 46970<br />
Bj. 2012, Quickcover, hydr. Federung<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
Bj. 2007, 1772 Std., ohne Vorsatz<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
ATC7009 198.500 € * MEP21609 43.500 € * UEL20236 129.000 € *<br />
Krone Combi Pack 1500 MC<br />
Annaburger SCHUB-MAX HTS 22.17<br />
Grimme SE 85-55 SB<br />
NIE16999 27.000 € * AUR22860 16.750 € *<br />
Bj. 2008, 19.000 Ballen Std., Wickel., Tandema.Schneid.<br />
Telefon 039291 . 46970<br />
ATC7071 28.900 € *<br />
Amazone Centaur 6001<br />
Bj. 2007, 11.000 Std.,<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
Bj. 2009, Silageaufsatz<br />
Telefon 05935 . 939366<br />
14.000 € *<br />
Joskin Silospace 20/40<br />
Bj. 2006, ca. 400 ha, Bunkerautomatik, Eigenhydraulik<br />
Telefon 0581 . 88927<br />
39.000 € *<br />
Kuhn GA 15021<br />
Bj. 2010, Neue Schare<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
Bj. 2004, 4. Kreisel<br />
Telefon 04941 . 979314<br />
Krone Swadro 907<br />
Bj. 2010, 15 Arme, Ersteins. 2011<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
17.900 € * Bj. 2012, K80, 2 Dosierwalzen<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
Amazone ZA-M Profis Hydro<br />
Bj. 2012, Aufsatz, Plane, Amatron 3<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
NIE21480 40.000 € * NIE20406 13.700 € *<br />
Vicon RO-XL 1500<br />
Bj. 2010<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
Claas Mähkombination<br />
Bj. 2011, Disco 8550, Disco 3100<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
Farmax RAPIDE 300<br />
Bj. 2009, 3m, hydr. Tiefenverstellung<br />
Telefon 05935 . 939312<br />
Lemken Europal 8 X L90<br />
Bj. 2008, Steinsicherung, Packerarm, Einlegehände<br />
Telefon 05108 . 640743<br />
* Alle Preise exklusive Mehrwertsteuer. Zwischenverkauf und Druckfehler vorbehalten.