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Allerdings ist Ampera kein Fusarium-Spezialprodukt,<br />

sodass bei starkem Erregerdruck<br />

auf bewährte Standards zurückgegriffen<br />

werden sollte (siehe „im Vergleich).<br />

Beide Feinchemie-Produkte lassen sich,<br />

aufgrund der genannten Eigenschaften, nur<br />

schwer in eine Standardspritzfolge integrieren,<br />

daher wird sich ihr Einsatz vermutlich<br />

auf Sondersituationen beschränken. Nicht<br />

alles, was neu klingt, muss auch neu sein.<br />

Aufgrund der stetig steigenden Menge an<br />

verfügbaren Produkten wird eine frühzeipro<br />

Hektar zugelassen. Der Fenpropidin-<br />

Gehalt im Epoxion Top reicht nicht aus, um<br />

eine ausreichende Mehltauleistung zu erzielen.<br />

Der Wirkstoff ist vielmehr als Formulierungshilfsstoff<br />

zu sehen, welcher dem etwas<br />

trägen Epoxiconazol auf die Sprünge hilft.<br />

Das zweite, neue Produkt trägt den Namen<br />

Ampera (133 Gramm pro Liter Tebuconazol<br />

plus 267 Gramm pro Liter Prochloraz). Das<br />

Fungizid hat eine breite Zulassung in allen<br />

Wintergetreidearten inklusive einer Indikation<br />

zur Fusarienbekämpfung im Weizen.<br />

tige, an die betriebsspezifischen Anforderungen<br />

angepasste Strategieplanung immer<br />

wichtiger.<br />

Kontakt<br />

Für weitere Informationen nutzen Sie<br />

die App IQ-Plant, sprechen Sie mit<br />

Ihrem Pflanzenbau-Berater vor Ort oder<br />

wenden Sie sich an Pflanzenbauberater<br />

Eiko Tjaden, Tel. 0251 . 6822574.<br />

Der richtige Einsatz von Fugiziden am Beispiel von Weizen<br />

Unabhängig von aktuellen Entwicklungen<br />

und der individuellen Bestandssituation<br />

können einige Maßnahmen bereits fest<br />

eingeplant werden. In Abhängigkeit von<br />

der betriebsspezifischen Fruchtfolgesituation<br />

bilden in der Regel ein bis zwei<br />

Fungizidmaßnahmen das Fundament der<br />

Behandlungsstrategie. Die folgenden Beispiele<br />

sollen diese Vorgehensweise etwas<br />

näher erläutern:<br />

Situation 1: Fusariumbekämpfung<br />

steht im Fokus<br />

In vielen Betrieben mit Mais als Vorfrucht<br />

zu Weizen (oder Triticale) ist die Ährenbehandlung<br />

fest eingeplant, um die<br />

Produktqualität abzusichern. Aus diesem<br />

Grund muss die weitere Fungizidstrategie<br />

rund um diese Maßnahme geplant<br />

werden. Ist bereits im frühen Bereich mit<br />

einem hohen Erregerdruck zu rechnen, so<br />

macht eine breite fungizide Absicherung<br />

in Kombination mit dem zweiten Wachstumsreglertermin<br />

Sinn. Im Fokus stehen<br />

dabei besonders Krankheiten wie Septoria<br />

tritici, Mehltau und Halmbruch. Dazu bieten<br />

sich Produkte wie etwa Flexion Turbo<br />

(Champion + Flexity + Corbel) oder Capalo<br />

an. Für Regionen, in denen der Mehltau in<br />

der Regel kein Problem darstellt (z. B. Küstenlagen),<br />

ist Siltra Xpro eine leistungsstarke<br />

Alternative. Ist diese frühe Maßnahme<br />

nötig, muss in der Regel zum Fahnenblatt<br />

eine reduzierte Fungizidmenge folgen, um<br />

den Anschluss zur Ährenbehandlung zu<br />

gewährleisten. Lässt das Erregerauftreten<br />

einen späteren Spritzstart zu, kann eine<br />

erste Behandlung ab dem Erscheinen des<br />

Fahnenblattes ausreichen. Dafür bieten<br />

sich breit wirksame Kombinationen wie<br />

z. B. Imbrex Star oder Aviator Xpro Duo an.<br />

Situation 2: Erregerdruck durch die<br />

Vorfrucht (z.B. Stoppelweizen)<br />

Unabhängig von der Witterung ist generell<br />

mit einem erhöhten Infektionsrisiko zu<br />

rechnen. Dieses Potenzial wird durch eine<br />

reduzierte Bodenbearbeitung weiter erhöht.<br />

Neben dem gesamten Spektrum der<br />

Blattkrankheiten stehen auch die Halmbasis<br />

erreger im Fokus. Aus diesem Grund<br />

ist eine breit wirksame T1-Behandlung<br />

in der Regel sinnvoll. Ein besonderes Augenmerk<br />

sollte bereits im frühen Stadium<br />

auf den Mehltau gelegt werden. Bei sehr<br />

frühen Infektionen kann eine Bekämpfung<br />

zum zweiten Wachstumsreglertermin<br />

bereits zu spät sein. Im Fahnenblatt sollten<br />

vorrangig Prothioconazol-haltige Kombinationen<br />

(Bayer) eingesetzt werden, um<br />

neben einer guten Rost- und Septoria<br />

tritici-Kontrolle auch eine ausreichende<br />

DTR-Wirkung zu erzielen.<br />

Situation 3: Niedriges Risiko<br />

durch die Vorfrucht<br />

Steht der Weizen in unproblematischeren<br />

Fruchtfolgen, kann die Fungizidstrategie<br />

flexibler an das aktuelle Erregerauftreten<br />

angepasst werden. Den Grundstein bildet<br />

in der Regel eine leistungsstarke Behandlung<br />

zur Versiegelung des Fahnenblattes.<br />

Resistenzmanagement<br />

Ein weiterer Baustein bei der Entwicklung<br />

der richtigen Fungizidstrategie ist ein<br />

effektives Resistenzmanagement. Die jährlich<br />

wachsende Produktauswahl suggeriert<br />

viele Wechselmöglichkeiten. Bei genauerem<br />

Hinsehen, gerade auf die maßgeblichen<br />

Wirkstoffgruppen, reduziert sich die<br />

Auswahl auf drei bis vier Wirkungsmechanismen.<br />

Daher gilt es, folgende Punkte zu<br />

beachten:<br />

– Aufwandmengen nicht zu stark reduzieren.<br />

(Faustregel: Minimal 70 bis 80 %<br />

der zugelassenen Aufwandmenge)<br />

– Nicht zu spät behandeln. Das Resistenzrisiko<br />

steigt beim Einsatz gegen bereits<br />

weit vorangeschrittene Infektionen.<br />

Gleichzeitig sinkt der Wirkungsgrad der<br />

Maßnahme.<br />

– Wenig gefährdete Wirkstoffgruppen<br />

ergänzen. Bei frühem Fungizideinsatz<br />

hat sich z. B. der Einsatz von „Bravo“<br />

als Resistenzbrecher gegen S. tritici<br />

bewährt.<br />

– Die Anbieter wechseln. Die Aussage<br />

klingt vielleicht etwas ungewöhnlich,<br />

aber gerade innerhalb einer Bekämpfungsstrategie<br />

mit dem Schwerpunkt auf<br />

S. tritici macht auch ein Wechsel innerhalb<br />

der Azol-Wirkstoffgruppe Sinn.<br />

Beispiel: T1-Maßnahme: Flexion Turbo<br />

(Epoxiconazol); Fahnenblatt: Aviator<br />

Xpro Duo (Prothioconazol)<br />

– Carboxamidhaltigen Produkte maximal<br />

zweimal in der Kultur einsetzen. Die<br />

Stärken dieser Produkte liegen in erster<br />

Linie bei der Rost- und Septoria-Bekämpfung<br />

sowie der ausgeprägten Dauerleistung.<br />

Daher sollte der Haupteinsatzbereich<br />

so gewählt werden, dass diese<br />

Vorteile genutzt werden können.<br />

Fazit<br />

Nicht alles kann schon vor der Saison<br />

exakt geplant werden. Die aktuelle<br />

Bestandssituation hat weiterhin einen<br />

maßgeblichen Einfluss auf die Wahl der<br />

richtigen Fungizidstrategie. Aber eine<br />

frühzeitige Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema hilft, in der Saison den Überblick<br />

zu behalten.<br />

AGRAVIS aktuell 2/2013 Pflanzenbau 9

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