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Konturen eines neuen Modells von Religiosität. Veränderungen in ...

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Kirchgang nach religiösen Typen 1999<br />

Schaubild 3<br />

60%<br />

56.3%<br />

50%<br />

46.3%<br />

42.0%<br />

40%<br />

35.9%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

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25.1%<br />

23.7%<br />

24.0%<br />

22.7%<br />

19.9%<br />

16.8%<br />

17.5%<br />

15.4%<br />

17.3%<br />

14.5% 14.0%<br />

13.2%<br />

10.6%<br />

8.9%<br />

6.8% 6.7%<br />

5.2%<br />

5.5%<br />

2.7% 3.2%<br />

2.3%<br />

Exklusive Christen Synkretistische Christen Neureligiöse Religiöse Humanisten<br />

10.9%<br />

6.3%<br />

2.1%<br />

0.4%<br />

Areligiöse<br />

23.9%<br />

jede Woche m<strong>in</strong>d. monatlich gelegentlich an Feiertagen bei fam. Anlässen nie<br />

Offensichtlich wird das kirchlich verfasste Christentum nicht mehr als ausreichend für die<br />

Lebensbewältigung erachtet. Es wird aufgrund <strong>e<strong>in</strong>es</strong> Deutungsdefizits oder für unsaturierte<br />

Bedürfnisse durch Elemente anderer Weltanschauungen ergänzt. Carsten Wippermann<br />

spricht im Blick auf den synkretistischen Christen <strong>von</strong> „Ergänzungssynchretismus“ 6 .<br />

In e<strong>in</strong>er anderen Leseart liesse sich der synkretistische Christ entwicklungstheoretisch als<br />

„Übergangsphase zwischen zwei religiösen Positionen“ 7 (Wippermann 1998, 238)<br />

<strong>in</strong>terpretieren, an deren Ende die e<strong>in</strong>e Religionsform durch e<strong>in</strong>e andere ersetzt wird.<br />

Die religiöse S<strong>in</strong>nverortung der synkretistischen Christen geschieht <strong>in</strong> deutlicher Kont<strong>in</strong>uität<br />

mit der christlichen Lebensdeutung und gleichzeitiger Ause<strong>in</strong>andersetzung mit alternativen<br />

religiösen und spirituellen Formen. Bei den synkretistischen Christen lassen sich Züge e<strong>in</strong>er<br />

religiösen Suchbewegung erkennen als Ausdruck e<strong>in</strong>er kreativen Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der<br />

Vielfalt religiöser S<strong>in</strong>nhorizonte im Kontext e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>in</strong> der sich der e<strong>in</strong>zelne<br />

divergierenden und widersprüchlichen Anforderungen ausgesetzt sieht. Synkretistische<br />

Christen bleiben nicht bei der Übernahme konventioneller Religiosität stehen. Sie begeben<br />

sich auf die Suche nach e<strong>in</strong>em <strong>neuen</strong>, m<strong>in</strong>der festgelegten, flexibleren, den religiösen<br />

Bedürfnissen angemesseneren Form <strong>von</strong> Religiosität. Christliche und esoterische<br />

Komponenten der Welt- und Selbstdeutung werden als „S<strong>in</strong>n-Bricolage“ 8 zusammengefügt.<br />

6<br />

Wippermann Carsten, Religion, Identität und Lebensführung. Typische Konfigurationen <strong>in</strong> der<br />

fortgeschrittenen Moderne. Mit e<strong>in</strong>er empirischen Analyse zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Opladen<br />

1998, 234<br />

7 Wippermann, Religion, 238<br />

8 Helsper Werner, Religiöse und okkulte Praxen Jugendlicher <strong>in</strong> der >postmodernen= Moderne. Versuch e<strong>in</strong>er<br />

Typisierung vor dem Horizont kultureller Pluralität, <strong>in</strong>: Drehsen V., Sparn W. (Hg.), Im Schmelztiegel der<br />

Religionen. <strong>Konturen</strong> des modernen Synkretismus, Gütersloh 1994, 193-223, 214<br />

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