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Ausgabe Oktober 2013 - Architektenkammer des Saarlandes

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Saarland<br />

Tag <strong>des</strong> offenen Denkmals: sperrige Schönheiten<br />

Der bun<strong>des</strong>weite Tag <strong>des</strong> offenen Denkmals<br />

wurde in diesem Jahr erstmals in<br />

Saarbrücken offiziell eröffnet. Am Sonntag,<br />

8. September, um 11 Uhr luden die Deutsche<br />

Stiftung Denkmalschutz, die Stadt Saarbrücken<br />

und das Lan<strong>des</strong>denkmalamt auf den<br />

Schlossplatz unter dem Motto "Jenseits <strong>des</strong><br />

Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?".<br />

Bei der Eröffnung fasste die Vorstandsvorsitzende<br />

der Deutschen Stiftung Denkmalschutz,<br />

Dr. Rosemarie Wilcken, die zentralen<br />

Fragen zusammen, die das Motto provoziert:<br />

"Was ist es wert, erhalten zu bleiben? Sind es<br />

die Bauten der Jahrhunderte bis zur Kaiserzeit?<br />

Ausschließlich die bedeutenden Kirchen, Klöster,<br />

Schlösser, Rathäuser und einige Bürgerhäuser?<br />

Oder gehören das ganze Spektrum<br />

der Geschichte, Zeugnisse aus allen Lebensbereichen<br />

und Beispiele aus allen Zeiten dazu?"<br />

Sie fuhr fort, dass jede Epoche ihren Zeitgeist<br />

und ihre Materialvorlieben dokumentiere<br />

und als Teil von Kulturgeschichte all die Bauten,<br />

die "Qualität oder Zeugniswert" aufwiesen,<br />

für künftige Generationen erhalten werden<br />

müssten. Das gelte auch für unbequeme Denkmale,<br />

die "viel Stoff zum Nachdenken" böten.<br />

"Zum Nachdenken über die bauliche Hinterlassenschaft<br />

schwieriger Zeiten, gerade auch über<br />

die Bauten der Macht, die Zeugnisse von Krieg<br />

und Trennung. Und nicht zuletzt zum Nachdenken<br />

über die Spaltung Deutschlands, die Nachkriegsjahre,<br />

das Wirtschaftswunder und die<br />

Bauten der jungen Demokratie", bilanzierte<br />

Wilcken.<br />

Dieselbe Haltung vertrat auch Saarlands<br />

Minister für Bildung und Kultur Ulrich Commerçon<br />

mit seiner Eröffnungsrede, indem er warnte,<br />

Denkmäler nicht alle gleich wertzuschätzen.<br />

"Denn: Je<strong>des</strong> einzelne Denkmal ist ein wichtiges<br />

Zeugnis der historischen Entwicklung<br />

menschlicher Kultur." Das gelte für Funde aus<br />

der Keltenzeit ebenso wie für Denkmale der<br />

(Nach-)Kriegszeit und der Metallindustrie und<br />

<strong>des</strong> Steinkohlebergbaus. Grußworte kamen<br />

vom Direktor <strong>des</strong> Regionalverbands Saarbrücken<br />

Peter Gillo und Saarbrückens Oberbürgermeisterin<br />

Charlotte Britz. Um 13 Uhr wiesen<br />

im Rahmen eines deutsch-französischen<br />

Festaktes auf dem St. Johanner Markt Frankreichs<br />

Kulturministerin Aurélie Filippetti und<br />

Saarlands Minsiterpräsidentin Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer darauf hin, dass es Frankreich<br />

war, das 1984 erstmals den Tag <strong>des</strong> offenen<br />

Denkmals begangen hat. So feiert die Grande<br />

Nation in diesem Jahr bereits den 30. Geburtstags<br />

<strong>des</strong> Tags <strong>des</strong> offenen Denkmals, Deutschland<br />

den 20.<br />

Heute beteiligen sich an der Veranstaltung<br />

50 Länder, für Deutschland koordiniert seit<br />

1993 die Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

den Tag. Allein im Saarland waren die Tore von<br />

mehr als fünfzig Bauwerken geöffnet. In ganz<br />

Deutschland waren 7500 Denkmäler frei zugänglich,<br />

darunter historische Gefängnisse,<br />

Weltkriegsbunker, KZ-Außenlagen und Nachkriegsbauten.<br />

Es wurden mehrere Millionen<br />

Besucher erwartet, vier Millionen nahmen letztlich<br />

die Gelegenheit wahr, die schönen wie unbequemen<br />

Denkmale zu begutachten. • DA<br />

Foto Ulrich Pantle<br />

Fassadenpreis <strong>2013</strong><br />

Foto (Ausschnitt) Schneeweiss Architekten<br />

Das Büro Schneeweiss Architekten wurde ausgezeichnet<br />

beim Deutschen Fassadenpreis<br />

<strong>2013</strong>, der seit 22 Jahren vom Lack- und Farbenhersteller<br />

Brillux ausgelobt wird. Die Jury<br />

vergab Preisgelder von insgesamt 20.000 Euro.<br />

Der ursprüngliche Fünfzigerjahre-Charakter<br />

sollte bei dem mit dem ersten von drei Preisen<br />

in der Kategorie "Energetische Fassadensanierung"<br />

ausgezeichneten Projekt am Trillerweg<br />

in Saarbrücken wiederbelebt werden, auch<br />

über die Ergänzung neuer Bauteile wie Vordach<br />

und Geländer. Eine kräftige Farbgebung<br />

der Fensterbänder soll die neue Gliederung<br />

unterstützen, kleinere Eingriffe in die Proportionen<br />

die Harmonie der Bauteile zueinander<br />

wiederherstellen. Der Energiebedarf <strong>des</strong> Mietshauses<br />

konnte um mehr als 50 Prozent gesenkt<br />

werden.<br />

• DA<br />

36 DABregional | 10/13

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