"Vulkane am Äquator " (handout SS 2004) - hoststar
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Aufbau eines Vulkans & Ausbruchsmechanismen<br />
Jeder Vulkan ist ein komplexes Gebilde, denn bevor es zu einem Vulkanausbruch kommt,<br />
muß sich erst Magma bilden und zur Erdoberfläche aufsteigen. Wichtige Komponenten eines<br />
Vulkans sind daher die Aufschmelzregion und der Aufstiegsweg. Die Art der Eruption<br />
hängt von vielen weiteren Faktoren ab, zum Beispiel den physikalischen Eigenschaften des<br />
Magmas wie Viskosität und Gasgehalt. Zudem spielt die Geschichte des Vulkans eine Rolle,<br />
zum Beispiel ist bei vielen <strong>Vulkane</strong>n von Bedeutung, wie lange der letzte Ausbruch<br />
zurückliegt.<br />
Vulkanausbrüche werden nach ihrer Explosivität klassifiziert. Als Maß für die Explosivität<br />
dient dabei zum einen die sog. Fragmentierung, d.h. der Anteil des Magmas, der bei der<br />
Eruption zu Fragmenten mit einem Durchmesser von weniger als 1 mm zerrissen wird, sowie<br />
die regionale Verbreitung der Ablagerungen (siehe Erläuterung Abb.4a).<br />
Silikatische Schmelzen (Magma) sind in der Lage, bestimmte Mengen an sog. Volatilien<br />
(vor allem Wasser, Kohlendioxid) zu lösen. Die Löslichkeit der Gase steigt mit dem Druck,<br />
d.h. durch die Druckentlastung des Magmas beim Aufstieg kommt es schließlich zur<br />
Übersättigung und d<strong>am</strong>it zur Bildung von Blasen. Durch die Bildung von Blasen wird die<br />
Dichte des Magmas schnell reduziert, wodurch der Aufstieg beschleunigt wird. Die Gasblasen<br />
steigen in der Regel schneller auf als die Schmelze und dehnen sich noch zusätzlich aus.<br />
Abb. 4a: Eruptionen werden grundsätzlich in<br />
3 wichtige Typen unterschieden:<br />
hawaiianische Eruptionen: das Magma wird<br />
nur wenig fragmentiert (verspritzt) und in<br />
unmittelbarer Nähe des Eruptionspunktes<br />
abgelagert,<br />
strombolianische Eruptionen: das Magma<br />
wird ebenfalls nur wenig fragmentiert, jedoch<br />
durch die explosive Tätigkeit weiter verbreitet;<br />
plinianische Eruptionen: das Magma wird<br />
stark fragmentiert und über weite Gebiete<br />
verteilt.<br />
Abb. 4b: Aufbau. <strong>Vulkane</strong> unterscheidet man nach ihrer Form,<br />
ihrem Eruptionsmechanismus und ihrer tektonischen Umgebung.<br />
Lavaströme, Intrusionen und/oder pyroklastische Ablagerungen<br />
ergeben eine Vielfalt von Vulkanformen:<br />
- Schildvulkane<br />
- Stratovulkane, Schichtvulkane oder<br />
zus<strong>am</strong>mengesetzte <strong>Vulkane</strong><br />
- Caldera (Explosions- / Einsturzcaldera)<br />
- Flut- oder Plateaubasalte<br />
- Dome<br />
- Schlacken- und Aschenkegel<br />
- Maare<br />
Abb. 5: Postvulkanische Tätigkeit<br />
Entstehungsmechanismus und Aufreten von Geysiren, Fumarolen und heißen<br />
Quellen. Während der aktiven vulkanischen Tätigkeit und den oft<br />
langanhaltenden Ruhephasen zwischen den Ausbrüchen fördern die <strong>Vulkane</strong><br />
große Mengen an vulkanischen Gasen wie Wasserd<strong>am</strong>pf, Stickstoff, Kohlendioxid<br />
und -monoxid, Schwefel-, Chlor- und Fluorwasserstoff. Klingt die vulkanische<br />
Aktivität ab, so spricht man von postvulkanischer Tätigkeit.<br />
Fumarolen sind 250-800 °C heiße D<strong>am</strong>pfquellen .<br />
Solfatare sind heiße D<strong>am</strong>pfquellen mit Temperaturen zwischen 90 und<br />
250 °C.<br />
Mofetten sind relativ kalte Austritte von Kohlendioxid.<br />
Vulkanische Exhalationen erzeugen beim Kontakt mit Grundwasser<br />
Sinterterassen und Heilquellen.<br />
Geysire sind durch Grundwasser gespeiste, heiße Springquellen.<br />
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