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Arbeitsanweisung Platinenfertigung - FAU FabLab

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<strong>Arbeitsanweisung</strong> <strong>Platinenfertigung</strong><br />

Platinenätzer und Belichter dürfen erst nach einer Einweisung durch einen Betreuer verwendet<br />

werden. Bei Interesse einfach nachfragen, wir erklären alles und ab dann dürft ihr auch<br />

alleine ran.<br />

Regeln und Hinweise<br />

• Im Zweifelsfall Anleitung beachten<br />

• Belichter nur geschlossen betreiben<br />

• Solange das Ätzgerät geöffnet ist, Belüftung ausschalten, um Spritzer zu vermeiden<br />

• Schutzbrille tragen, solange mit der Platine hantiert wird oder der Ätzer offen ist<br />

• Beim Arbeiten mit Chemikalien:<br />

◦ Niemals Handschuhe tragen, diese täuschen nur Sicherheit vor.<br />

◦ Tropfen und Spritzer von Chemikalien sofort wegwischen<br />

◦ Entsorgungshinweise beachten (stehen auf der jeweiligen Flasche).<br />

◦ Bei Hautkontakt: Sofort mit viel Wasser abwaschen. Bei Hautreaktion Arzt konsultieren.<br />

◦ Bei Augenkontakt: Augen bei geöffnetem Lidspalt mehrere Minuten unter fließendem<br />

Wasser abspülen und Arzt konsultieren.<br />

verwendete Chemikalien<br />

• Bungard BEL 160×100 1,5mm Photoplatine<br />

• Natriumhydroxid Lösung (10g auf 1l Wasser)<br />

• Natriumpersulfat Lösung (400g auf eine Füllung von Reichelt ÄTZGERÄT 1, also ca. 1,75l<br />

Wasser)<br />

Layout<br />

• Am PC wird, z.B. mit KiCad (kostenlos), Eagle oder Altium, ein Layout erstellt.<br />

• Leiterbahnbreite und Abstand mindestens 10-12 mil (0,25-0,3mm)<br />

• Doppelseitige Layouts funktionieren bisher nicht zuverlässig, Experimente sind aber<br />

erwünscht.<br />

• Layout mit hoher Tonerdeckung (kein Eco-Mode) spiegelverkehrt auf Papier ausdrucken.<br />

• Text, der am Ende lesbar sein soll, muss auf dem Papier spiegelverkehrt sein.<br />

Vorbereitung<br />

• Ätzer anschalten (Heizung und Lüftung)<br />

• Ausdruck mit minimalem Rand zuschneiden<br />

• Geld in Kasse tun (Preis ist inkl. Platinenmaterial, Chemie und normalem Bohrerverschleiß)<br />

(grau: Platinenmaterial selber mitgebracht)<br />

LxB in cm einseitig doppelseitig<br />

bis 8x10 2,50€ (1,65€) 3,00€ (1,95€)<br />

bis 16x10 4,00€ (2,30€) 4,50€ (2,40€)<br />

Verschnittrest kostenlos (Spende erwünscht)<br />

• Wenn nötig: Platine mit Laubsäge zusägen. Blaue Schutzfolie noch drauf lassen!<br />

• Vorsicht, die Laubsäge sägt nie ganz gerade, wenn sie schief sägt, einfach gegenlenken.<br />

• Laubsägeblatt nach dem Sägen wieder ausspannen, sonst verbiegt sich die Laubsäge.<br />

• Nach dem Sägen Blatt wieder an einer Seite ausspannen


Belichten<br />

• Sägekante mit Feile entgraten, damit keine Fransen nach oben überstehen und für<br />

Unschärfe am Rand sorgen.<br />

Beim Belichten wird der Photolack durch UV-Bestrahlung an den Stellen, an denen am Ende keine<br />

Leiterbahn sein soll, chemisch umgewandelt.<br />

• warten bis beim Ätzer mindestens 35°C erreicht sind (Aufheizzeit ca 30min)<br />

• Schutzfolie abziehen<br />

• Platine auf das ausgedruckte Platinenlayout legen, die bedruckte Seite muss direkt auf der<br />

photobeschichteten Seite der Platine liegen.<br />

• Platine mit Layout im Belichter positionieren: mittig über den Röhren, Vorsicht: In<br />

Randbereichen des Belichters kommt es oft zu Unterbelichtung!<br />

• Deckel schließen, mit Gegenstand beschweren (z.B. Bit-Set oder Schraubstock)<br />

• Belichter einstecken, Startzeit notieren<br />

• Belichtungszeit bei Papier ca 15 Minuten, bei Folie ca. 3 Minuten<br />

• Belichter ausstecken<br />

Entwickeln<br />

Beim Entwickeln wird der bestrahlte Photolack chemisch umgewandelt und abgewaschen.<br />

• Kunststoffschale und Flasche mit Natriumhydroxidlösung holen<br />

• Papiertücher bereitlegen<br />

• Platine entnehmen, in Schale mit Photoseite nach oben legen, großen Schluck NaOH-<br />

Lösung rein, ca 10-30s schwenken bis keine neue braune Färbung mehr entsteht<br />

• Zum Waschbecken gehen, Schale entleeren, Platine und Schale abspülen<br />

• Schale zum Trocknen stellen<br />

• Photoseite der Platine unter fließendem Wasser vorsichtig mit dem Daumen abreiben, damit<br />

sich letzte Stücke des Photolacks lösen<br />

Wechseln der Ätzlösung (nur Betreuer)<br />

• Dies ist normalerweise nicht erforderlich, und nur Betreuern erlaubt, um Verschwendung zu<br />

vermeiden.<br />

• Die Ätzlösung ist verbraucht, wenn sie deutlich blau gefärbt ist und das Ätzen sehr lange<br />

dauert und die Ergebnisse nicht mehr zufriedenstellend sind (Unterätzung am Rand von<br />

Leiterbahnen).<br />

• Ätzer aus<br />

• Heizung, Thermometer, Platinenhalter raus und abwaschen<br />

• Ätzer mit Trichter in den Behälter „kupferhaltige, saure Abfälle“ entleeren<br />

• Ätzer auswaschen<br />

• Schale, in der der Ätzer normalerweise steht, abwaschen<br />

• Heizer und Thermometer rein<br />

• Wasser bis 1cm über Markierung “→ 100cm“ des Ätzers auffüllen<br />

• Ätzer testweise anschalten, schauen ob Belüftung funktioniert, wieder ausschalten<br />

• 400g Na-Persulfat-Pulver abwiegen, mit Papiertrichter in Ätzer einfüllen (normaler Trichter<br />

ist zu eng)<br />

• Einschalten, warten, ab und zu mit Glas- oder Plastikstab rühren<br />

• Sobald keine festen Teilchen mehr zu sehen sind und die Flüssigkeit klar aussieht, kann der<br />

Ätzer wieder normal benutzt werden.


Ätzen<br />

Beim Ätzen wird die Kupferschicht an den bestrahlten Stellen entfernt. Die Leiterbahnen sind durch<br />

Photolack geschützt.<br />

• Platinenhalter aus Ätzbad entnehmen, diesen mit Wasser abspülen, beim Transport zum<br />

Waschbecken bitte eine Schale drunter halten, damit nichts auf den Boden tropft<br />

• Platine mit der Photoseite nach vorne (so, dass man beim Ätzen auch etwas sieht) in Halter<br />

tun, falls die Breite nicht passt, Halter umbauen:<br />

• eine Schraube vorsichtig etwas lösen, Haltearm verschieben, Schraube wieder vorsichtig<br />

festschrauben<br />

• Warten, bis Ätzbad 43°C erreicht hat<br />

• Halter in Ätzbad stellen<br />

• Ätzvorgang regelmäßig beobachten: Erst werden die zu ätzenden Stellen rosa<br />

(Kupferschicht wird dünner), schließlich werden sie grünlich und etwas lichtdurchlässig<br />

(Kupferschicht ist weg).<br />

• Unterbrechen ist möglich, wenn man die Platine herausnimmt und abwäscht.<br />

• Sobald alle Stellen weggeätzt sind, sich nichts mehr tut, oder Leiterbahnen angefressen<br />

werden, Ätzvorgang beenden: Platinenhalter mit Platine entnehmen, mit Wasser abspülen<br />

Entschichten<br />

Beim Entschichten wird der Photolack auf den Leiterbahnen entfernt, damit man sie löten kann.<br />

• Wenn du die Platine nicht in Kürze (wenige Tage) löten willst, lasse diesen Schritt und führe<br />

ihn ein anderes mal durch. Zu Hause kannst du den Photolack auch mit Aceton und einem<br />

Küchentuch entfernen.<br />

• Platine (ohne Papier dazwischen) nochmal 5 Minuten belichten<br />

• in Schale legen, mit NaOH-Lösung schwenken bis keine braune Farbe mehr kommt<br />

• Schale in Waschbecken entleeren<br />

• Platine und Schale abspülen<br />

Bohren<br />

Es ist auch möglich, vor dem Entschichten zu bohren, dann kann man es allerdings nur noch mit<br />

Belichten+NaOH, aber nicht mehr mit Aceton und Küchentuch machen.<br />

• Proxxon Feinbohrgerät verwenden, Holzbrett unterlegen damit man nicht in den Tisch bohrt<br />

• Vorsicht, der Arretierungsknopf vorne am Gerät darf nur bei Stillstand betätigt werden, sonst<br />

geht es kaputt!<br />

• Gerät von Hand halten, denn der Bohrständer wackelt viel zu stark! Darauf achten, dass das<br />

Gerät senkrecht zur Platine gehalten wird, damit der Bohrer nicht abbricht<br />

• Bohrerwechsel: ausschalten, Arretierungsknopf drücken, Spannhülse abschrauben (evtl. mit<br />

Zange), Spannzange und Bohrer entnehmen, neuen Bohrer und dazu passende Spannzange<br />

einsetzen.<br />

• alle kleinen Löcher mit 0,8mm Bohrer bohren<br />

• Dann größere Löcher bohren (bis 3mm mit der Proxxon, alles weitere mit der<br />

Standbohrmaschine)

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