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Pilgern für Fortgeschrittene - Birnenpalme.de

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Eine ganz heiße Nummer<br />

- Das Seraphische Liebesnest<br />

Das Seraphische Liebeswerk <strong>de</strong>s Kapuzineror<strong>de</strong>ns, 1889 von Pater Franz<br />

Xaver Fröhlich zur Rettung <strong>de</strong>r in Glaube o<strong>de</strong>r Sitte gefähr<strong>de</strong>ten Kin<strong>de</strong>r<br />

gegrün<strong>de</strong>t, wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Verlag A & M Kunze als „Seraphisches<br />

Liebesnest“ berühmt. Schuld war eine wohl freud´sche Fehlleistung <strong>de</strong>s<br />

Schriftsetzers in <strong>de</strong>r Telefonbuchausgabe „Das Örtliche 1980/1981 - Für<br />

Altötting und Umgebung“. Böse Absicht war es sicher nicht, wer wür<strong>de</strong><br />

Kapuzinermönche mit Sex, Lust und Trieben in Verbindung bringen?<br />

Ein Blick nach Burghausen: Pater M., Schulleiter <strong>de</strong>s dort ansässigen<br />

Kapuzinerseminars, vergeht sich 1984/85 mehrfach an min<strong>de</strong>rjährigen<br />

Schülern. Es gibt sie nämlich doch, die schwarzen Schafe unter <strong>de</strong>r Kutte.<br />

Aber schändlich wie die Schweinerei selbst, ist das Verhalten <strong>de</strong>r<br />

Kirchenobrigkeit. Anstatt <strong>de</strong>n Pädophilen Pater anzuzeigen, hält man ihm<br />

loyal die Treue. Er wird nach München versetzt. Als die Straftat 2010<br />

öffentlich bekannt wird, ist sie lei<strong>de</strong>r schon verjährt. So also<br />

funktionieren die Liebeswerke zur Rettung <strong>de</strong>r in Glaube o<strong>de</strong>r Sitte<br />

gefähr<strong>de</strong>ten Kin<strong>de</strong>r!<br />

Das Haus zur Rettung <strong>de</strong>r in Glaube<br />

o<strong>de</strong>r Sitte gefähr<strong>de</strong>ten Kin<strong>de</strong>r<br />

Historisches Postkartenmotiv<br />

Natürlich sind karitative Häuser wünschenswert und zu unterstützen, so sie<br />

<strong>de</strong>m Schutz, <strong>de</strong>r Fürsorge und Bildung von Kin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Jugendlichen dienen.<br />

Wer solche Einrichtungen jedoch auch betreibt, um eine bestimmte Religion<br />

o<strong>de</strong>r Heilslehre zu verbreiten, seine I<strong>de</strong>ologie vielleicht sogar aufzunötigen<br />

versucht (Bet-, Beicht- und Kommunionsdruck), <strong>de</strong>r wird <strong>de</strong>m Anspruch von<br />

Schutz, Fürsorge und Bildung nicht gerecht. Wo in diesen Dingen das<br />

Seraphische Liebeswerk anzusie<strong>de</strong>ln ist, muss je<strong>de</strong>r selbst beurteilen. Gut<br />

gemeint ist nicht immer auch gut gemacht.<br />

Grundsätzlich sollte es staatliche Aufgabe sein, sich um schutzbedürftige<br />

Kin<strong>de</strong>r zu kümmern. Und zwar konfessionslos und weltanschaulich neutral.<br />

Anstatt dieses Feld weiterhin religiös motivierten Missionaren und Erziehern<br />

zu überlassen, sollte hier endlich die Politik ihrer Verantwortung gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n. Bezahlt wer<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgärten und Schulen in kirchlicher Trägerschaft<br />

sowieso vom Staat – was aber die wenigsten wissen.<br />

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