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Projekt - Universität Bayreuth

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Abstract zur Dissertation:<br />

Zum Lernziel Interkulturelle Kompetenz: Übungsformen und Unterrichtsdiskurse einer<br />

interkulturellen Fremdsprachendidaktik<br />

Ahmad Keshavarzi, Universität <strong>Bayreuth</strong> (Interkulturelle Germanistik)<br />

Unter Betreuung von: Prof. Dr. Bernd Müller-Jacquier<br />

Das Erlangen und die Förderung interkultureller Kompetenzen zur Bewältigung interkultureller<br />

Kommunikationssituationen sind die obersten Ziele, die beim interkulturellen Lernen angestrebt<br />

werden. Ein Fremdsprachen-Unterricht ist der natürlichste Ort für Sensibilisierung interkultureller<br />

Kompetenzen, weil ein Sprecher bzw. ein Sprachlerner sich beim Gebrauch bzw. beim Lernen einer<br />

fremden Sprache „auf entsprechende fremdkulturelle Bedeutungen bezieht“ (Müller 1992: 133). Die<br />

Sprachlernenden, die potentiell auch als Gesprächspartner in einer authentischen interkulturellen<br />

Kommunikationssituation agieren können, müssen sich Fremdes aneignen. Um diese Aufgabe zu<br />

erfüllen, brauchen sie neben den Sprachfertigkeiten Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben noch<br />

interkulturelle Kompetenzen. Bosse fasst die Konzeption der interkulturellen Kompetenz zusammen in<br />

Kooperationsbereitschaft, Umgang mit asymmetrischen Fremdsprachenkompetenzen und in Umgang<br />

mit Wirkungen unterschiedlicher Kommunikationskonventionen. All diese hätten wiederum drei<br />

Ebenen; Wissen, Motivation und Handeln. (2012: 66)<br />

In der Literatur findet man schon zahlreiche Veröffentlichungen, die sich mit der Konzeption einer<br />

interkulturellen Fremdsprachendidaktik beschäftigen. Es werden außerdem immer wieder Lehrbücher<br />

veröffentlicht, die dafür gedacht sind, interkulturelle Kompetenzen der Sprachlerner zu fördern. Die<br />

meisten Studien in diesem Bereich bleiben jedoch hinter der Klassentür. Es gibt kaum Studien, die sich<br />

mit der Qualität des Unterrichtsgesprächs in einem interkulturellen Fremdsprachen-Unterricht befassen.<br />

Der erste Schritt zur Analyse der Unterrichtsgespräche wäre jedoch eine detaillierte Darstellung der<br />

Übungsformen, die einer interkulturellen Fremdsprachendidaktik dienen könnten. Daraus ergibt sich die<br />

erste Frage des Promotionsvorhabens:<br />

1. Wie sehen die Übungsteile interkulturell angelegter DaF-Lehrwerke aus und welche<br />

Übungsformen sind zur Sensibilisierung interkultureller Kompetenzen gedacht?<br />

Im Bereich der interkulturellen Fremdsprachendidaktik fehlt bisher eine einschlägig ausgewiesene<br />

Typologie mit Übungsformen, welche interkulturelle Kompetenzen ausbilden. Weiterhin gibt es kaum<br />

Forschungen, die die Behandlung der interkulturell angelegten Übungen im authentischen<br />

Unterrichtsgeschehen aus einer gesprächsanalytischen Perspektive untersuchen. Deshalb beschäftigt<br />

sich die vorliegende Arbeit auch mit dieser zentralen Frage:<br />

2. Wie werden die interkulturell angelegten Übungen in einem authentischen Unterrichtsgeschehen<br />

behandelt?<br />

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Die Hypothese ist in diesem Zusammenhang, dass auch die Behandlung interkulturell angelegter<br />

Übungen im authentischen DaF-Unterricht nur selten zum Zustandekommen eines Unterrichtsdiskurs<br />

führt, in dem das Gespräch über Fremdes über die bloße Vermittlung fremdkulturellen Wissens<br />

hinausgeht. Ausgehend von dieser Hypothese stellt sich die Frage:<br />

3. Mithilfe welcher Gesprächsmuster und Gesprächsmoderation könnte die Förderung<br />

interkultureller Kompetenzen im DaF-Unterricht realisiert werden?<br />

Eine auf Empirie basierende Antwort auf die oben genannten Fragen könnte die Sprachlehrenden darauf<br />

hinweisen, dass ein interkultureller DaF-Unterricht auch ohne Lehrwerke, die „interkulturell“ angelegt<br />

sind, möglich sein könnte. Die Voraussetzung wäre hierbei das Eingehen auf die kulturspezifischen<br />

Begriffe, die sogar in den „kulturneutralen“ Übungen und Lehrwerken auftauchen und die Entwicklung<br />

eines interkulturellen Unterrichtsdiskurses möglich machen können.<br />

Literatur:<br />

Bosse, Elke (2012): Qualifizierung für interkulturelle Kommunikation. München: Iudicium.<br />

Müller, B.-D. (1992): Grundpositionen einer interkulturellen Didaktik des Deutschen als Fremdsprache. In: Krause, B.<br />

und D. (Hrsg.): Präludien. Kanadisch-deutsche Dialoge. - München: Iudicium 1992, S. 133 - 156.<br />

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