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PDF Download - Kommunale Unfallversicherung Bayern

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» IM BLICKPUNKT<br />

SCHUTZ VOR LÄRM AM ARBEITSPLATZ<br />

LÄRM – das<br />

unterschätzte Risiko<br />

Die europäische Woche für Sicherheit<br />

und Gesundheit bei der Arbeit richtet in<br />

diesem Jahr ihren Fokus auf die Risiken<br />

durch Lärm bei der Arbeit. Alle EU-Mitgliedsstaaten<br />

sollen aktiv zur Verringerung<br />

und Bekämpfung von Lärm beitragen<br />

und die Informationskampagne<br />

„Schluss mit Lärm!“ unterstützen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.ew2005.osha.eu.int. In Deutschland<br />

führen das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit (BMWA), die staatlichen<br />

Arbeitsschutzbehörden (LASI) und<br />

die <strong>Unfallversicherung</strong>sträger (UVT)<br />

gemeinsam eine Kampagne zum Thema<br />

„Lärm“ durch.<br />

Was ist Lärm?<br />

Lärm wird definiert als unerwünschter<br />

Schall, der Menschen in ihrer Gesundheit<br />

schädigt, gefährdet oder zumindest erheblich<br />

belästigt. Ob wir Schall als Lärm<br />

empfinden, hängt von der Umgebung,<br />

in der wir uns befinden und von unseren<br />

Vorlieben ab. Daneben spielt unsere jeweilige<br />

Stimmung (mental) und unsere<br />

persönliche Verfassung (körperlich:<br />

Arbeitsbelastung, Krankheit, Müdigkeit,<br />

Zeitdruck) eine Rolle. Sicher ist aber auch<br />

eins: In einem schalldichten Raum fühlen<br />

wir uns unwohl.<br />

Wie wirkt Lärm?<br />

Lärm macht auf vielfältige Weise krank<br />

und zwar unabhängig davon, ob er als<br />

angenehm oder unangenehm empfunden<br />

wird. Ab einer bestimmten Stärke und<br />

Dauer schädigt er unser Gehör, genauer<br />

gesagt die darin befindlichen Haarzellen,<br />

wirkt also aural.<br />

Die Haarzellen werden bei Schallbelastung<br />

zeitweilig in ihrer Funktion beeinträchtigt<br />

oder bleibend geschädigt. Für<br />

eine Schädigung sind langfristige Dauerschallbelastungen<br />

oder kurzzeitige hohe<br />

Schallbelastungen (z. B. Knalltrauma)<br />

verantwortlich. Leider bemerken wir den<br />

Verlust des Hörvermögens (Lärmschwerhörigkeit)<br />

erst dann, wenn es zu spät ist.<br />

Diese Hörschäden sind nicht mehr rückgängig<br />

zu machen. Lärmschwerhörigkeit<br />

schränkt die Kommunikationsmöglichkeiten<br />

drastisch ein und der Mensch läuft<br />

Gefahr, sein soziales Umfeld nicht mehr<br />

zu „verstehen“.<br />

SCHALLSCHUTZPEGELGRENZEN<br />

Einmannmotorkettensägen<br />

Diskotheken<br />

Presslufthammer<br />

Kreissäge<br />

Lkw-Fahrer<br />

Orchester (Dirigent)<br />

vorbeifahrendes Auto<br />

Gespräch, Tischventilator<br />

Flüstern, Blätterrauschen<br />

Alle übrigen Lärmauswirkungen sind extra<br />

aural. Wenn wir uns Lärm aussetzen, werden<br />

Adrenalin, Kortikoide und Schilddrüsenhormone<br />

ausgeschüttet (Warnfunktion<br />

des Gehörs). Lärm wirkt auf das Zentralnervensystem<br />

und löst psychische Belastungen<br />

(Stress, Nervosität, Aggressivität)<br />

und physiologische Reaktionen (Kopfschmerzen,<br />

Bluthochdruck, Herzfrequenzsteigerung,<br />

Erkrankungen des Verdauungssystems)<br />

aus. Nächtliche Lärmbelästigungen<br />

verursachen Schlafstörungen.<br />

Wie ist die Lärm-Situation?<br />

Allein in Deutschland geht man von über<br />

fünf Millionen potenziell „Lärmgefährdeter“<br />

aus, die dem Lärm von Flugzeugen,<br />

Zügen, Autos und Zweirädern, Maschinen<br />

und Geräten sowie sonstigem Betriebslärm<br />

ausgesetzt sind.<br />

Während Arbeitsunfälle durch Lärm, d. h.<br />

Knalltraumen [120 dB(A)] seltene Ereignisse<br />

darstellen, nimmt die Lärmschwerhörigkeit<br />

als anerkannte Berufskrankheit<br />

seit Jahrzehnten eine Spitzenstellung ein.<br />

An Arbeitsplätzen finden wir beispielhaft<br />

die folgenden Lautstärken:<br />

120 dB(A) Schmerzschwelle<br />

90 dB(A) Möglicher Beginn der<br />

Lärmschwerhörigkeit<br />

85 dB(A) Grenzwert für alle<br />

sonstigen Tätigkeiten<br />

80 dB(A)<br />

70 dB(A) Grenzwert für z.B.<br />

Bürotätigkeiten<br />

55 dB(A) Grenzwert für z.B.<br />

Pausenräume<br />

0 dB(A) Hörschwelle<br />

4<br />

<strong>Unfallversicherung</strong> aktuell 4/2005

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