Download des Artikels - Kassenärztliche Vereinigung Sachsen
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Informationen zum Herausnehmen<br />
Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln/DMP<br />
Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln<br />
Formalkorrektes Ausfüllen von Betäubungsmittel-Rezepten<br />
Nicht nur die Ärzte, sondern auch die<br />
Apotheken haben eine Vielzahl gesetz -<br />
licher Vorschriften zu beachten, damit die<br />
Kosten für die abgegebenen Arzneimittel<br />
von den Krankenkassen übernommen<br />
werden. In letzter Zeit stehen, unserer<br />
Meinung nach völlig überzogene bürokratische<br />
Vorschriften beim Ausstellen von<br />
BtM-Rezepten im Fokus. Wenn die Formvorgaben<br />
der Be täubungsmittel-Verschrei -<br />
bungsverordnung (BtMVV) von Ärzteseite<br />
nicht bis auf den letzten Buchstaben<br />
beachtet werden, kann das dazu führen,<br />
dass die Apotheker kein Geld („Retaxation<br />
auf Null“) für die abgegebenen Medi -<br />
kamente bekommen und in der Folge<br />
dann Probleme bezüglich der zeitnahen<br />
Ver sorgung auf diesem Gebiet auftreten<br />
dürften.<br />
Wir möchten Sie über die diesbezüglich<br />
geltenden Vorschriften informieren, obgleich<br />
das keineswegs bedeutet, dass wir<br />
solche schikanösen Verfahrensweisen<br />
nicht an jeder möglichen Stelle angeprangern<br />
werden.<br />
Ein BtM-Rezept muss folgende Angaben<br />
enthalten:<br />
• Name, Vorname, Geburtsdatum und<br />
Anschrift <strong>des</strong> Patienten, Privatrezepte<br />
werden mit Vermerk „Privat“ rechts in<br />
der Zeile neben „Gebührenfrei“ entsprechend<br />
ausgefüllt,<br />
• Ausstellungsdatum,<br />
• eindeutige Arzneimittelbezeichnung,<br />
• Menge <strong>des</strong> Arzneimittels in Gramm,<br />
Milliliter oder Stückzahl der abgeteilten<br />
Form,<br />
Hinweis: Die Angabe „1 OP“ bzw. „N2“<br />
hinter der Arzneimittelbezeichnung<br />
reicht nicht aus.<br />
• Angabe der Wirkstoffmenge bei betäubungsmittelhaltigen<br />
Pflastern: Es ist<br />
wichtig, dass aus der Verordnung sowohl<br />
die Wirkstoffmenge <strong>des</strong> gesamten<br />
Pflas ters („Beladungsmenge“) als auch<br />
die stündlich freigesetzte Wirkstoffmenge<br />
(„Freisetzungsrate“) eindeutig<br />
hervorgehen.<br />
– Das ist bei der Verordnung eines konkreten<br />
Fertigarzneimittels mit Herstellerbezeichnung<br />
gegeben, z. B.:<br />
Fentanyl-musterpharm 50 µg/h Matrixpflaster,<br />
5 Stück.<br />
– Bei der Wirkstoffverordnung muss allerdings<br />
die Beladungsmenge explizit<br />
angegeben werden, z. B.: Fentanyl<br />
Pflaster 50 µg/h, 5 Stück, enthält 8,25<br />
mg Fentanyl.<br />
• Gebrauchsanweisung mit Einzel- und<br />
Tagesangabe oder der Vermerk „gemäß<br />
schriftlicher Anweisung“, falls der Patient<br />
eine schriftliche Anleitung erhalten<br />
hat; bei Take-Home-Verschreibungen<br />
zusätzlich die Reichdauer <strong>des</strong> Substitutionsmittels<br />
in Tagen.<br />
Hinweis: Wichtig ist der genaue Wortlaut!<br />
Zusätze wie „Patient informiert“<br />
oder „nach Anweisung <strong>des</strong> Arztes“ entsprechen<br />
nicht den Vorgaben der<br />
BtMVV. Der Zusatz „bei Bedarf“ ist<br />
keine Gebrauchsanweisung im Sinne<br />
der BtMVV.<br />
• Korrekte Nutzung folgender Buchstaben:<br />
• Bei Überschreitung der Höchstverschreibungsmenge<br />
innerhalb von 30 Tagen<br />
– „A“, bei Nachreichen einer notfallbedingten<br />
Verschreibung – „N“, im<br />
Falle der Verschreibung zur Substitution<br />
– „S“ bzw. „S Z“.<br />
• Name, Anschrift einschließlich Telefonnummer<br />
und Berufsbezeichnung <strong>des</strong><br />
verschreibenden Arztes, eigenhändige<br />
Unterschrift <strong>des</strong> Arztes, im Vertretungsfall<br />
zusätzlich der Vermerk „i. V.“<br />
Hinweis: Bei Gemeinschaftspraxen ist<br />
der verordnende Arzt im gemeinsam genutzten<br />
Stempel kenntlich zu machen<br />
(zu unterstreichen) oder, wenn er nicht<br />
im Stempel genannt ist, mit Name und<br />
Berufsbezeichnung anzugeben.<br />
• Jede handschriftliche Ergänzung eines<br />
ansonsten bedruckten Rezeptes ist<br />
mit erneuter ärztlicher Unterschrift<br />
und Datum zu bestätigen.<br />
Weitere Antworten und Hinweise können<br />
aus dem Internet unter www.bfarm.de/<br />
Betäubungsmittel/FAQ heruntergeladen<br />
werden. Selbstverständlich stehen Ihnen<br />
auch die Pharmakotherapieberater der Bezirksgeschäftsstellen<br />
und die Mitarbeiter<br />
der Abteilung Service- und Dienstleistungen<br />
gern zur Verfügung.<br />
– Verordnungs- und Prüfwesen/tra –<br />
DMP<br />
Fusion der DAK Gesundheit, BKK Gesundheit und BKK Axel Springer<br />
Zum 01. Januar 2012 haben die DAK<br />
Gesundheit, BKK Gesundheit und BKK<br />
Axel Springer fusioniert. Alle DMP-Teilnehmer<br />
bleiben durchgehend im Behandlungsprogramm.<br />
Das Bun<strong>des</strong>versicherungsamt teilte mit,<br />
dass aufgrund der Fusion keine Ausund<br />
Neueinschreibungen der DMP-<br />
Teilnehmer erforderlich sind. Es gelten<br />
für die DMP-Teilnehmer der Fusions -<br />
kassen die vertraglichen Regelungen der<br />
Ersatzkassen.<br />
– Qualitätssicherung/dae -<br />
II<br />
KVS-Mitteilungen Heft 3/2012