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Kreativwirtschaft, PDF (1313 kB ) Broschüre - L-Bank

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FÜR BANKEN<br />

BRINGEN SIE IDEEN<br />

AUF DIE STRASSE. UND<br />

FIRMEN AUF DEN WEG.<br />

@ Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong>


02 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Oft wird der Südwesten<br />

als das Land der Tüftler und<br />

Ingenieure bezeichnet. Baden-<br />

Württemberg ist aber mehr:<br />

Über 6 % der Unternehmen<br />

sind in Baden-Würt temberg<br />

der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

zuzurechnen. Die<br />

mehr als 30.000 Unternehmen<br />

der Kultur- und Krea tivwirtschaft<br />

im Südwesten<br />

erzielen jährliche Umsätze um<br />

die 22 Milliarden Euro. Damit zählt die Branche zu den<br />

stärksten Wirtschaftszweigen des Landes. Hier kommt die<br />

L-<strong>Bank</strong> ins Spiel: Denn eine unserer zentralen Aufgaben<br />

ist die Förderung der hiesigen Wirtschaft – und besonders<br />

die Gründungsförderung, die wir im letzten Jahr mit rund<br />

400 Millionen Euro unter stützt haben.<br />

218.000 Erwerbstätige,<br />

22 Milliarden Euro Umsatz:<br />

Die Krea tivwirtschaft ist ein<br />

wich tiger Teil unseres starken<br />

Wirtschaftsstandortes Baden-<br />

Würt temberg mit seiner besonderen<br />

mittelständischen Prägung.<br />

Um sie noch besser zu<br />

unterstützen, gibt es vom<br />

Land jetzt den Innovationsgutschein<br />

C. Die Finanzierung<br />

kreativer Ideen braucht aber<br />

auch die <strong>Bank</strong>en – diese Broschüre soll helfen, dass<br />

Kreative und <strong>Bank</strong>er „die gleiche Sprache sprechen“ und<br />

erfolgreich zusammenkommen.<br />

Peter Hofelich MdL, Beauftragter der Landesregierung für Mittelstand<br />

und Handwerk<br />

Christian Brand, Vorsitzender des Vorstands der L-<strong>Bank</strong><br />

Wer mit einer eigenen<br />

Idee oder dem eigenen Unternehmen<br />

erfolgreich sein will,<br />

sollte seine Zielgruppen sehr<br />

genau kennen. Die Herausforderung<br />

besteht darin, sich in<br />

die unterschiedlichen Wahrneh<br />

mun gen der Kooperationspartner<br />

hineinzuversetzen<br />

und sich durch Flexibilität,<br />

Vertrauen und Wertschätzung<br />

ein Um feld herzustellen, in<br />

dem die Vielfalt an Interessen und Vor gehensweisen<br />

gleichermaßen berücksichtigt wird.<br />

Helena Acheson, Unitleiterin <strong>Kreativwirtschaft</strong>/Medienkompetenz/<br />

Communications, MFG Innovationsagentur für IT und Medien des<br />

Landes Baden-Württemberg<br />

Klar formulierte Ziele,<br />

ein professioneller Finanzplan<br />

und genaue Zukunftsvorstellungen<br />

sind essentiell, um<br />

ein Unternehmen erfolg reich<br />

aufzubauen und längerfristig<br />

zu bestehen. Kom pe tente Partner<br />

mit umfang reichem Fachwissen<br />

wie die bwcon sind ein<br />

wesen tlich er Bestandteil, um<br />

über seinen eigenen Tellerrand<br />

zu sehen und entscheidende<br />

Denkanstöße für die Zukunft zu bekommen.<br />

Baden-Württemberg ist<br />

ein wichtiger Standort für<br />

Kreative. Was kaum jemand<br />

weiß: Fast 400.000 Menschen<br />

arbeiten in Unter nehmen der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

Aktuell begleiten<br />

Bürgschaftsbank und<br />

MBG die Finanzierungen von<br />

fast 600 Unternehmen der<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong>. Zusammen<br />

mit unseren Partnern, den<br />

Haus- und Förderbanken, ermöglichen wir ein Kreditvolumen<br />

von rund 95 Millionen Euro. Uns ist es wichtig, dass<br />

die kreativen Köpfe im Land wissen, wie und mit wem sie<br />

Gründung oder Wachstum finanzieren können. Dabei<br />

sollten wir auch Kleinstgründungen nicht unterschätzen.<br />

Schließlich haben auch Micro soft und Google mal klein<br />

angefangen. Unsere Partner bei den Kreditinstituten wiederum<br />

können unser Wissen nutzen, wenn es um neue Technologien<br />

geht, die sie vielleicht nicht einschätzen können.<br />

So bleibt das Land attraktiv für Kreative und bietet ihnen<br />

eine gute Basis für ihre unternehmerischen Ziele.<br />

Dirk Buddensiek, Vorstand Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />

GmbH und Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

Baden-Württemberg GmbH<br />

Franziska Krämer, Geschäftsführerin KEAK interaction


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

03<br />

Planung ist alles! Wer<br />

auch langfristig erfolgreich<br />

sein will, sollte sich vor -<br />

her ausführ lich mit seinem<br />

Unternehmen beschäftigen.<br />

Die bwcon unterstützt Gründer<br />

und Jungunter nehmer<br />

mit zahlreichen Angeboten<br />

und gibt Hilfestellung bei<br />

der Erstellung des Businessplans.<br />

Kristian Kropp, Geschäftsführer<br />

RPR1.bigFM, und Volker Lässing,<br />

Geschäftsführer LässingMüller;<br />

beide im Kreativboard Baden-<br />

Württemberg: Connected e. V.<br />

Die Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

in Baden-Württemberg<br />

ist eine äußerst interessante<br />

und extrem vielseitige<br />

Branche, von der viele wertvolle<br />

Impulse für die wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche<br />

Entwicklung ausgehen.<br />

Das ökonomische Potenzial<br />

dieses Wirtschaftszweigs ist<br />

sehr beachtlich und gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Industrie- und Handelskammern bieten den Kreativunternehmen<br />

mit ihren vielfältigen Serviceleistungen<br />

fundierte Unterstützung bei der Bewältigung von betrieblichen<br />

Problemen und Herausforderungen. Außer -<br />

dem helfen die Kammern bei der Umsetzung von<br />

kreativen Geschäfts ideen in erfolgreiche Unternehmenskonzepte.<br />

Dr. Peter Kulitz, Präsident des Baden-Württembergischen Industrieund<br />

Handelskammertags<br />

Der Businessplan ist der<br />

Grundstein jedes erfolg reichen<br />

Unternehmens und wirft<br />

in der Regel am Anfang Fragen<br />

auf. Es ist top, mit den <strong>Bank</strong>en<br />

erfahrene Finanzierungspartner<br />

zu haben, die hier Hilfestellung<br />

geben können. Damit<br />

wird Gründern und Jung unter<br />

nehmern eine zielorientierte<br />

Planung ermöglicht – ohne<br />

die wiederum ein späterer<br />

Geschäftserfolg eher dem Zufall überlassen wird.<br />

Anja Raiser, SCHOKOLADE Filmproduktion GmbH<br />

Die Sparkassen wissen<br />

um die Bedeutung der <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

und haben einen<br />

großen Anteil an deren Finanzierung.<br />

Wir begleiten etwa die<br />

Hälfte aller Existenzgründungen<br />

im Land, darunter natürlich<br />

auch viele „Kreative“. Daher<br />

haben wir uns sehr gerne<br />

der Arbeitsgruppe „Krea tivwirtschaft“<br />

des Mini steriums<br />

für Finanzen und Wirt schaft<br />

angeschlossen, um die Finanzierungsmöglichkeiten dieser<br />

zukunftsträchtigen Branche zu verbessern.<br />

Peter Schneider, Präsident Sparkassenverband Baden-Württemberg<br />

Die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

spielt eine nicht zu unterschät<br />

z ende Rolle für den<br />

Wirtschaftsstandort Baden-<br />

Würt temberg – und es steckt<br />

erheb liches Wachstumspotenzial<br />

in der Branche. Unsere<br />

Volksban ken und Raiffeisenbanken<br />

sind gerne dazu bereit,<br />

erfolgversprechende Gründungen<br />

von Kreativen mit Krediten<br />

zu unterstützen. Aus diesem<br />

Grund haben auch wir uns sehr gerne an der<br />

Arbeitsgruppe „<strong>Kreativwirtschaft</strong>“ des Ministeriums für<br />

Finanzen und Wirtschaft beteiligt.<br />

Gerhard Roßwog, ehem. Präsident des Baden-Württembergischen<br />

Genossenschaftsverbands e. V. (BWGV)<br />

Kreative Köpfe sind<br />

wichtig für die Zukunft unseres<br />

Landes. Unsere Erfah rung<br />

zeigt, dass Marke und Design<br />

wesentliche Erfolgs faktoren<br />

sind. Beides ist dabei nicht<br />

nur eine Funktion, sondern<br />

steht insbesondere für eine<br />

Haltung und Heran gehensweise.<br />

Wir brauchen Offenheit<br />

auch für unge wöhn liche<br />

Ideen und Projekte.<br />

Hartmut Schürg, Geschäftsführer Marke & Design, RECARO Holding


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

05<br />

Inhalt<br />

Definition und Abgrenzung:<br />

„<strong>Kreativwirtschaft</strong>: Was ist das?“ ab Seite 06<br />

Ursprünge<br />

Definition und Teilbranchen<br />

Besondere Eigenschaften und Anforderungen<br />

der <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Kontaktadressen zur Plausibilisierung von<br />

Gründungsvorhaben/Organisationsstrukturen<br />

und Interessenvertretungen ab Seite 18<br />

Ansprechpartner für die allgemeine Beratung<br />

Ansprechpartner der Förderinstitute des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

Marktpotenziale/Volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung ab Seite 08<br />

Im Überblick<br />

Perspektive Baden-Württemberg<br />

Förderprogramme für Unternehmer der<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> in Baden-Württemberg ab Seite 13<br />

Kapitalbedarf bis 100 TEUR<br />

Kapitalbedarf über 100 TEUR<br />

Innovationsgutschein C – Schwerpunkt<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Finanzielle Hilfen und Beratungsangebote<br />

für Existenzgründer nutzen ab Seite 16<br />

Weitere Informationsquellen ab Seite 20<br />

Daten/Fakten/Trends<br />

Informationen zur Weitergabe an Gründer<br />

Das Potenzial und die wirtschaftlichen Perspektiven der<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> werden von <strong>Bank</strong>en häufig unterschätzt.<br />

Um hier zu einem Umdenken beizutragen sowie um<br />

Kreditsachbearbeiter und Firmenkundenbetreuer in<br />

Baden-Württemberg besser über die „kreative Szene“ zu<br />

informieren, wurde die folgende Broschüre entwickelt.<br />

Im Folgenden finden Sie neben „Facts & Figures“ auch<br />

einen Einblick in spezifische Charakteristika, Beratungsstellen<br />

sowie andere (Finanzierungs- und Unterstützungs-)<br />

Angebote für Gründer und Unternehmer aus der <strong>Kreativwirtschaft</strong>.<br />

Im Vorfeld auf Beratung setzen<br />

Attraktive Förderung und Zuschüsse in Baden-Württemberg<br />

Sprechtag-Specials zur Finanzierung für die Kultur- und<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Angebote der Industrie- und Handelskammern sowie der<br />

Handwerkskammern<br />

Orientierungsberatungen des Kompetenzzentrums Kultur- und<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> des Bundes/Regionalbüro Baden-Württemberg


06 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Definition und Abgrenzung:<br />

„<strong>Kreativwirtschaft</strong>: Was ist das?“<br />

URSPRÜNGE<br />

Die <strong>Kreativwirtschaft</strong> ist ein relativ neues, bislang nicht<br />

einheitlich verwendetes und zuweilen auch ein „schillerndes“<br />

Konzept. Was die <strong>Kreativwirtschaft</strong> ausmacht<br />

oder welche Teilbranchen unter diesem Konzept gebündelt<br />

werden, darauf geben verschiedene politische und<br />

wissenschaftliche Ansätze unterschiedliche Antworten<br />

und sie nehmen unterschiedliche Abgrenzungen vor.<br />

Das Konzept der „Creative Industries“ ist ursprünglich<br />

politisch motiviert. Es geht zurück auf die Etablierung<br />

einer neuen Wirtschafts- und Förderpolitik der britischen<br />

Labour-Regierung unter Tony Blair. Das neu<br />

geschaffene Department of Culture, Media and Sport<br />

(DCMS) definierte die Creative Industries 1998 als Kernkomponente<br />

einer postindustriellen Wirtschaft in Großbritannien<br />

und als Eckpfeiler einer entsprechenden<br />

Wirtschaftspolitik. 1<br />

DEFINITION UND TEILBRANCHEN<br />

Die <strong>Kreativwirtschaft</strong> ist kein homogener Wirtschaftszweig,<br />

sie setzt sich vielmehr aus einer Vielzahl eigentlich<br />

heterogener Branchen zusammen. 2<br />

Die Wirtschaftsministerkonferenz definiert die Kulturund<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> wie folgt:<br />

Unter Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> werden diejenigen<br />

Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend<br />

erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich<br />

mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder<br />

medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern<br />

und Dienstleistungen befassen. 3<br />

Die elf Teilbranchen der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> –<br />

Einordnung in Deutschland und Baden-Württemberg:<br />

@ Musikwirtschaft<br />

@ Buchmarkt<br />

@ Kunstmarkt<br />

@ Filmwirtschaft<br />

@ Rundfunkwirtschaft<br />

@ Markt für darstellende Künste<br />

@ Designwirtschaft<br />

@ Architekturmarkt<br />

@ Pressemarkt<br />

@ Werbemarkt<br />

@ Software-/Games-Industrie<br />

1 Vgl. Martin Engstler/Johannes Lämmerhirt/Holger Nohr: Trendbarometer <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg 2012. Ergebnisse einer Befragung von Kreativschaffenden,<br />

1. Auflage 2012 (entstanden im Rahmen des Netzwerks <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg).<br />

2 Ebd.<br />

3 Michael Söndermann (Büro für Kulturwirtschaftsforschung) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie: Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen<br />

Eckdaten der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> 2011, Langfassung, Dezember 2012, , S. 5.


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

07<br />

BESONDERE EIGENSCHAFTEN UND ANFORDE-<br />

RUNGEN DER KREATIVWIRTSCHAFT<br />

Jede einzelne Branche hat ihre ganz eigenen Besonderheiten<br />

– auch die <strong>Kreativwirtschaft</strong>. Im Folgenden wird<br />

insbesondere auf die Eigenheiten eingegangen, die in<br />

Zusammenhang mit dem Thema Finanzierung stehen:<br />

@ Hoher Anteil an Freischaffenden und kleinen Unternehmen<br />

– der Großteil der Umsätze wird von vielen kleinen<br />

Unternehmen erwirtschaftet, nicht von einigen großen.<br />

@ Hinsichtlich der Finanzierung muss vor allem zwischen<br />

einer reinen Projektfinanzierung und einer (nachhaltigen)<br />

Gründung unterschieden werden. Kapitalsuchende<br />

aus der <strong>Kreativwirtschaft</strong> sollten zuallererst überlegen:<br />

Will ich ein Unternehmen gründen, das so viel Geld<br />

einbringt, dass es mich ernährt? Oder ist es vielleicht<br />

nur ein Projekt mit begrenzter Laufzeit oder eine Initiative,<br />

die sich lediglich selbst tragen muss? Im ersten<br />

Fall hängt die Wahl der richtigen Finanzierungsform vor<br />

allem von der Höhe des Finanzierungsbedarfs, vom<br />

Risi ko und von den vorhandenen Sicherheiten ab. Im<br />

zweiten Fall sollten die Akteure auch nach Crowdfunding<br />

und Kultur sponsoring (private Kultur förderung)<br />

schauen.<br />

@ Häufig haben Unternehmer(innen)/Gründer(innen) in<br />

der Kreativbranche nur einen geringen Kapitalbedarf.<br />

Oftmals aber wird der Kapitalbedarf auch zu gering eingeschätzt.<br />

Bis ausreichende und anhaltende Einnahmen<br />

erzielt werden, kann es zu einer längeren „Durst strecke“<br />

kommen, die bei ersten Berechnungen vernachlässigt<br />

wird. Für Kleinstdarlehen gibt es umfangreiche Fördermöglichkeiten,<br />

wie z. B. die Startfinanzie rung 80,<br />

Mikrokredite, z. B. bei MONEX, und andere spezielle<br />

Angebote.<br />

Entsprechend der Verschiedenartigkeit der Teilbranchen<br />

sind auch die finanziellen Bedürfnisse unterschiedlich.<br />

Hier der Versuch einer Unterteilung nach Finanzierungsinstrumenten:<br />

@ individuelle kreative Dienstleistungen, z. B. Design,<br />

Werbung, Architektur, Live-Events @ Kredite/Darlehen<br />

@ kreative Produkte, z. B. Film, Musik, Fashion, Kunst,<br />

darstellende Kunst, Buch @ meist Projektfinanzierung,<br />

aber auch (Kultur-)Förderung, Crowdfunding<br />

@ digitale Geschäftsmodelle, internetbasiert, cloudbasiert<br />

etc. @ Kredite/Darlehen, Projektfinanzierung, Förderung<br />

plus Beteiligungen/VC<br />

@ Die <strong>Kreativwirtschaft</strong> zeichnet sich durch häufig unerprobte<br />

und digitale Geschäfts-/Erlösmodelle aus, die<br />

schwierig zu beurteilen sind. Weiterhin handelt es sich<br />

nicht selten um immaterielle Güter. Damit kommt im<br />

Businessplan dem Erstellungsprozess der Dienstleistung<br />

sowie dem Vertrieb/Markenaufbau eine besondere<br />

Bedeutung zu: Wie kommt die Dienstleistung an den<br />

potenziellen Kunden? Aber auch: Ist das Businessmodell<br />

skalierbar?


08 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Marktpotenziale/Volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Abbildung 1<br />

Europa Deutschland (2011)* Baden-Württemberg (2011)*<br />

Umsatz 654 Mrd. EUR (2003) 143 Mrd. EUR 22 Mrd. EUR<br />

Unternehmen 244.000 30.700<br />

Erwerbstätige** 5,8 Mio. (2004) 1,695 Mio. 218.000<br />

Beschäftigte (svB) 740.000 118.000<br />

Quellen<br />

KEA European Affairs: The Economy of<br />

Culture in Europe. Study prepared for<br />

the European Commission (Directorate-<br />

General for Education and Culture),<br />

Oktober 2006<br />

Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen<br />

Eckdaten der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

2011, Langfassung, Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi), (Hrsg.), Dezember 2012<br />

Datenreport 2012 zur Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Baden-Württemberg. Büro für<br />

Kulturwirtschaftsforschung im Auftrag des<br />

Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft<br />

Baden-Württemberg. (Hrsg.) 2012<br />

* Die Zahlenangaben für das Jahr 2011 basieren auf Schätzungen; Beschäftigte (svB): sozialversicherungspflichtig Beschäftigte)<br />

** Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte einschließlich geringfügig Beschäftigte und Tätige<br />

Im Folgenden ein Auszug aus „Fokus Innovation: Gründungen<br />

in der <strong>Kreativwirtschaft</strong>. KfW <strong>Bank</strong>engruppe<br />

(Hrsg.), Frankfurt am Main 2011“:<br />

Im empirischen Schwerpunkt dieser Studie werden Gründungen<br />

in der <strong>Kreativwirtschaft</strong> anhand der Individualdaten<br />

des KfW-Gründungsmonitors untersucht, um so<br />

erstmals für Deutschland ein umfassendes Bild der<br />

Dynamik im kreativen Sektor zu zeichnen. Dieses stellt<br />

sich wie folgt dar:<br />

@ 13 % aller Existenzgründungen in Deutschland sind<br />

regelmäßig der <strong>Kreativwirtschaft</strong> zuzurechnen. Für das<br />

Jahr 2010 sind das 120.000 kreative Gründer. Hierbei<br />

dominieren die Software- und Games-Industrie sowie<br />

die Werbebranche, in denen zusammen rund die Hälfte<br />

aller Kreativgründungen stattfinden. Segmente wie das<br />

Kunstgewerbe, die Filmwirtschaft oder der Theatermarkt<br />

machen jeweils nur einen sehr kleinen Teil des<br />

kreativwirtschaftlichen Gründungsgeschehens aus.<br />

@ Kreative Gründer sind meist jünger und formal besser<br />

ausgebildet als Gründer in anderen Wirtschaftsbereichen.<br />

Außerdem werden Ballungszentren als Niederlassungsort<br />

bevorzugt.<br />

@ Gründer in der <strong>Kreativwirtschaft</strong> starten häufiger im<br />

Nebenerwerb und seltener mit Mitarbeitern. Da die Idee<br />

der Gründerperson das Fundament der kreativen Selbstständigkeit<br />

darstellt und in der Regel keine umfangreichen<br />

Produktionsanlagen benötigt werden, melden<br />

Gründungen in der <strong>Kreativwirtschaft</strong> einen geringeren<br />

Finanzierungsbedarf an. Sie sind folglich kleiner als<br />

andere Gründungen.<br />

@ Der geringere Finanzierungsbedarf führt dazu, dass<br />

Kreativgründer seltener von Finanzierungsschwierigkeiten<br />

berichten. Dies könnte jedoch auch am stärkeren<br />

Einsatz von informellem Kapital der Familien und von<br />

Freunden anstelle von langfristigen <strong>Bank</strong>darlehen aus<br />

externen Finanzierungsquellen liegen.


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

09<br />

@ Kreative Gründer informieren sich häufiger über das<br />

Internet sowie in persönlichen Netzwerken über die<br />

unterschiedlichen Aspekte ihres bevorstehenden Gründungsvorhabens.<br />

Institutionalisierte Beratungsangebote<br />

bspw. von Hausbanken werden seltener genutzt.<br />

@ Gründungen in der <strong>Kreativwirtschaft</strong> sind bestandsfester<br />

als andere Gründungen, dies gilt auch bei Kontrolle<br />

anderer Einflussfaktoren. Nach 36 Monaten sind<br />

noch ca. 79 % der kreativen Gründungen am Markt<br />

(66 % in anderen Wirtschaftsbereichen).<br />

@ Nach eigener Aussage starten zudem 18 % der kreativen<br />

Gründer (vs. 12 % aller anderen Gründer) mit<br />

einer Marktneuheit. Gründungen in der <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

sind auch unter Berücksichtigung sonstiger Einflussgrößen<br />

überdurchschnittlich innovativ.<br />

PERSPEKTIVE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Baden-Württemberg ist bundesweit ein bedeutender Standort<br />

der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong>. 4 Dies beschreiben<br />

auch die folgenden Auszüge aus dem Datenreport 2012 zur<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg, der vom<br />

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg<br />

regelmäßig in Auftrag gegeben wird 5 :<br />

Wie die Abbildung deutlich macht, liegt der Beschäftigungsmarkt<br />

der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> mit rund<br />

116.000 abhängig Beschäftigten fast auf gleicher Höhe mit<br />

dem Vergleichsmarkt des Kredit- und Versicherungsgewerbes<br />

mit rund 120.000 abhängig Beschäftigten. Beide<br />

Beschäftigungsmärkte erreichen einen Anteil von jeweils<br />

3,0 bzw. 3,1 % an der Gesamtwirtschaft. Die Beschäftigungsmärkte<br />

Automobilindustrie und Maschinenbau sind mit<br />

rund 255.000 und rund 200.000 abhängig Beschäftigten<br />

teilweise mehr als doppelt so groß. Hingegen beschäftigen<br />

die chemische Industrie/Pharmazie und die Energie-/<br />

Wasserversorgung im Jahr 2010 weniger als die Hälfte der<br />

Beschäftigten der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong>.<br />

Im Hinblick auf die Zahl der Selbstständigen ist aus<br />

früheren Untersuchungen bekannt, dass die Kultur- und<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> in hohem Maße durch einen relevanten<br />

Selbstständigenanteil (rund 25 % aller Erwerbstätigen in<br />

der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong>) geprägt ist, während<br />

diese Gruppe in den klassischen Wirtschaftsbranchen in<br />

quantitativer Hinsicht nur eine untergeordnete Rolle spielt.<br />

Ebenso ist die Kleinteiligkeit der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

ein wesentliches Charakteristikum: Im Schnitt<br />

arbeiten 3,8 Beschäftigte in einem Kultur- und Kreativunternehmen.<br />

Dazu bilden die großen nationalen und internationalen<br />

Unternehmen in den klassischen Industriebranchen<br />

einen deutlichen Kontrast, da hier von relativ<br />

Die Bedeutung der Branche im Vergleich<br />

Abbildung 2<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg im Branchenvergleich – Anzahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten (svB) 2010<br />

Wirtschaftsbranche Anzahl svB Anteil<br />

Insgesamt In %<br />

Maschinenbau 254.719 6,6 %<br />

Automobilindustrie und sonstiger Fahrzeugbau 200.173 5,1 %<br />

Kredit-/Versicherungsgewerbe 119.905 3,1 %<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> 115.971 3,0 %<br />

Chemische Industrie einschließlich Pharmazie 62.266 1,6 %<br />

Energie- und Wasserversorgung 32.340 0,8 %<br />

Gesamtwirtschaft 3.887.750 100,0 %<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen von Michael Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsforschung<br />

Hinweis: In Abweichung von der Vorgängerübersicht können keine Daten zu den Erwerbstätigen für die Auswahlbranchen vorgelegt werden, deshalb wird hier ersatzweise<br />

die Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur ausgewertet.<br />

4 Vgl. Martin Engstler/Johannes Lämmerhirt/Holger Nohr: Trendbarometer <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg 2012. Ergebnisse einer Befragung von Kreativschaffenden,<br />

1. Auflage 2012 (entstanden im Rahmen des Netzwerks <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg).<br />

5 Auftraggeber: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Verfasser: Michael Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsforschung GbR, Köln, Oktober 2012:<br />

www.mfw.baden-wuerttemberg.de/fm7/2028/BW-KKW-20121116.pdf.


10 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

wenigen Unternehmen für viele tausende Beschäftigte<br />

existenzsichernde Arbeitsplätze angeboten werden können.<br />

Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass die kleinteilige<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> mit rund 116.000<br />

Beschäftigten ein beachtliches Kontingent für den<br />

baden-württembergischen Beschäftigungsmarkt zur Verfügung<br />

stellen kann.<br />

Die Schwerpunkte der baden-württembergischen Kulturund<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> nach Teilbereichen<br />

Abbildung 3<br />

Schwerpunkte der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> nach<br />

Teilmärkten 2010 – Erwerbstätige ohne geringfügig<br />

Beschäftigte<br />

Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft und zur bundesweiten<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Gemessen an der Gesamtwirtschaft erreicht die baden-württ<br />

embergische Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> im Jahr 2010<br />

bei den Unternehmen einen Anteil von 6,9 % und beim<br />

Umsatz einen Anteil von 2,5 %. Bezogen auf die vergleichbaren<br />

Werte der bundesweiten Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

(Unternehmensanteil 7,6 %, Umsatzanteil 2,6 %)<br />

erreicht Baden-Württemberg damit noch unterdurchschnittliche<br />

Anteilswerte.<br />

Anteil in %<br />

10<br />

8<br />

4<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

33<br />

Hinsichtlich des Beschäftigten- und Erwerbstätigenmarktes<br />

können für Baden-Württemberg hingegen überdurchschnittliche<br />

Anteilswerte nachgewiesen werden. Der Anteil<br />

der abhängig Beschäftigten (nur Voll- und Teilzeit, keine<br />

geringfügig Beschäftigten) der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

an der Gesamtwirtschaft liegt in Baden-Württemberg im<br />

Jahr 2010 bei 3,0 % und damit 0,4 Prozentpunkte über dem<br />

vergleichbaren Bundeswert. Der Anteil der Erwerbstätigen<br />

der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> an der Gesamtwirtschaft<br />

erreicht 3,4 %, der vergleichbare Bundeswert 3,1 %.<br />

10<br />

Software-/<br />

Games-Industrie (33 %)<br />

Pressemarkt (14 %)<br />

11<br />

Werbemarkt (10 %)<br />

Buchmarkt (8 %)<br />

14<br />

Rundfunkwirtschaft (2 %)<br />

Darstellende Künste (2 %)<br />

Designwirtschaft (11 %)<br />

Musikwirtschaft (4 %)<br />

Kunstmarkt (1 %)<br />

Architekturmarkt (10 %)<br />

Filmwirtschaft (2 %)<br />

Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg,<br />

Statistik der Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen von<br />

Michael Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsforschung<br />

Hinweis: Erwerbstätige = Selbstständige und sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte, jedoch ohne geringfügig Beschäftigte.


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

11<br />

Die elf Teilmärkte bilden zusammen ein heterogenes<br />

Gebilde von unterschiedlich großen Teilmärkten. Während<br />

die Software-/Games-Industrie als mit Abstand größter<br />

Teilmarkt ein Erwerbstätigenvolumen von rund 52.300<br />

Personen erreicht, liegt die entsprechende Größenordnung<br />

beim kleinsten Teilmarkt, dem Kunstmarkt, lediglich bei<br />

einer Zahl von rund 2.400 Erwerbstätigen. Das entspricht<br />

einem Größenverhältnis von 1 zu 22 zwischen dem kleinsten<br />

und dem größten Teilmarkt.<br />

Der Pressemarkt, gefolgt von der Designwirtschaft, dem<br />

Architekturmarkt und dem Werbemarkt, zählt in der Rangfolge<br />

gemessen an der Erwerbstätigkeit ebenfalls zu den<br />

größeren Teilmärkten der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong>.<br />

Bezogen auf die Gesamtgröße der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

liegen die prozentualen Anteile dieser Teilmärkte<br />

bei 10 bis 14 %. Der Buchmarkt nimmt mit einem Anteil<br />

von 8 % den mittleren Rang ein. Zu den kleineren Teilmärkten<br />

zählen die Musikwirtschaft, die Filmwirtschaft, die<br />

Rundfunkwirtschaft sowie der Markt für darstellende<br />

Künste. Sie belegen jeweils Anteile von 2 % an der gesamten<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong>.<br />

Wie die Abbildung deutlich macht, existiert sowohl in<br />

wirtschaftlicher als auch in beschäftigungs- und unternehmensbezogener<br />

Hinsicht eine relativ breit gestreute<br />

regionale Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> in Baden-Württemberg.<br />

Gemessen an der jeweiligen regionalen Gesamtwirtschaft<br />

erreichen die Umsätze, die Erwerbstätigen und<br />

die Unternehmen der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> prozentuale<br />

Anteilswerte, die überwiegend im Bereich der<br />

Landes werte liegen. Die Daten der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

wurden ohne den Teilmarkt Software-/<br />

Games-Industrie ermittelt, da die Weltmarktunternehmen<br />

dieses Teilmarkts das regionale Gesamtbild der Kulturund<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> stark zugunsten der Region<br />

Rhein-Neckar verzerren würden.<br />

In wirtschaftlicher Betrachtung (ohne Software/Games)<br />

liegt die Region Südlicher Oberrhein mit einem Anteilswert<br />

von 2,4 % an der Spitze der gesamten regionalen Kulturund<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong>. Die Regionen Stuttgart, Nordschwarzwald,<br />

Hochrhein-Bodensee und Neckar-Alb folgen<br />

mit regional überdurchschnittlichen oder durchschnittlichen<br />

Anteilswerten in der Kategorie Umsatz.<br />

Das regionale Profil in Baden-Württemberg<br />

Abbildung 4<br />

Regionale Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> ohne Software-/Games-Industrie – Anteile des Umsatzes, der Erwerbstätigen<br />

und der Unternehmen der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> an der jeweiligen regionalen Gesamtwirtschaft 2010 in %<br />

8,0<br />

7,0<br />

7,3<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

4,4<br />

3,0<br />

2,0<br />

2,2<br />

3,0<br />

2,7<br />

2,2<br />

2,2<br />

2,9<br />

2,4<br />

2,4<br />

2,1<br />

2,2<br />

2,3<br />

1,0<br />

0<br />

0,7<br />

1,5<br />

0,9<br />

1,5<br />

1,2<br />

1,5<br />

1,0<br />

1,4<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,0<br />

3,9<br />

6,0<br />

6,1<br />

5,5<br />

6,0<br />

5,4<br />

3,6<br />

5,1<br />

5,1<br />

5,1<br />

5,8<br />

1,5<br />

1,5<br />

1,7<br />

1,7<br />

Mittlerer<br />

Oberrhein<br />

Rhein-<br />

Neckar<br />

Südlicher<br />

Oberrhein<br />

Stuttgart Franken Ostwürttemberg<br />

Nordschwarzwald<br />

Schwarz-<br />

Hochrheinwald-Baar-<br />

Bodensee<br />

Heub.<br />

Neckar-<br />

Alb<br />

Donau-<br />

Iller<br />

Bodensee-<br />

Oberschw.<br />

Land<br />

Umsatz Erwerbstätige Unternehmen<br />

Quelle: Sonderauswertung Unternehmensregister Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Michael Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsforschung<br />

Hinweis: Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> ohne Teilmarkt Software-/Games-Industrie.


12 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

In der Kategorie der Erwerbstätigen (und wiederum ohne<br />

Software/Games) erreicht die Region Stuttgart den regionalen<br />

Spitzenwert von 3,0 %. Hier folgen die Regionen<br />

Nordschwarzwald, Mittlerer Oberrhein und Südlicher<br />

Oberrhein mit weiteren überdurchschnittlichen Anteilswerten<br />

von 2,4 % bis 2,9 %.<br />

Bezogen auf die Unternehmensanzahl der regionalen<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> (und wiederum ohne<br />

Software/Games) wird das Land von der Region Stuttgart<br />

angeführt. Mit einem Anteilswert von 7,3 % liegt sie an<br />

der Spitze, gefolgt von den Regionen Rhein-Neckar,<br />

Mittlerer und Südlicher Oberrhein mit ebenfalls überdurchschnittlichen<br />

runden 6 %.<br />

Insgesamt erreichen die zwölf Regionen des Landes Basispotenziale<br />

der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong>, die es<br />

gerechtfertigt erscheinen lassen, dass sich alle Regionen<br />

mit diesem wichtigen Zukunftsfeld beschäftigen. Denn<br />

eine regional orientierte Analyse sollte die besonderen<br />

Aspekte der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> nicht vernachlässigen:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte leben<br />

beispielsweise eher in Städten als in ländlichen Regionen.<br />

In den Regionen wiederum gibt es einen größeren Anteil<br />

von 1-Personen-Unternehmen und Familienbetrieben, die<br />

über den Indikator „sozialversicherungspflichtig“ nicht<br />

erfasst werden können. Des Weiteren fungieren in der<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> große Unternehmen immer<br />

weniger als „Ankerunternehmen“. Innovationen gehen<br />

häufig von kleinen und mittleren Unternehmen aus, es<br />

gibt einen hohen Anteil von Nischenprodukten. Mittelständischen<br />

und kleinen Betrieben fällt möglicherweise<br />

die Integration in regi onale Wirtschaftsräume leichter, zumal<br />

wenn sie als Teil einer kultur- und kreativwirtschaftlichen<br />

Querschnittsbranche aktiv sind.<br />

Für die abschließende wirtschafts- und kulturpolitische<br />

Bewertung soll deshalb darauf hingewiesen werden, dass<br />

in flächenmäßiger Perspektive die Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

in allen zwölf Regionen Baden-Württembergs<br />

eine substantielle Basis hat. Die Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

ist eine mittelständische und kleinbetriebliche<br />

Querschnittsbranche mit einem hohen Anteil an Nischenproduktion<br />

– von der Humuswirtschaft bis zur professionellen<br />

Wirtschaft. Möglicherweise kann sie sich deshalb<br />

besonders gut in regionale Wirtschaftsräume integrieren.


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

13<br />

Förderprogramme für Unternehmer<br />

der <strong>Kreativwirtschaft</strong> in Baden-<br />

Württemberg<br />

Das Land Baden-Württemberg und seine Förderbanken<br />

(L-<strong>Bank</strong>, Bürgschaftsbank Baden-Württemberg sowie<br />

Mittelständische Beteiligungsgesellschaft) bieten<br />

Gründerinnen und Gründern sowie mittelständischen<br />

Unter nehmen ein breites Spektrum an öffentlichen<br />

Förder programmen. Die bundesweit geförderten Programme<br />

komplettieren dabei das Förderangebot. Diese<br />

reichen von Mikrofinanzierungsangeboten und Darle-<br />

hensprogrammen über Bürgschaften und Beteiligungen<br />

bis hin zur Bereitstellung von Wagniskapital und<br />

Innovationsförderprogrammen. Zudem stehen für<br />

Gründungsvorhaben im Ländlichen Raum, Ausgründungen<br />

aus Forschungs einrichtungen und Hoch schulen,<br />

Gründungen aus der Arbeitslosigkeit oder innovative,<br />

technologieorientierte Vorhaben spezielle Förderangebote<br />

bereit:<br />

KAPITALBEDARF BIS 100 TEUR<br />

Förderprogramm Zielgruppe Förderung Beschreibung Anbieter<br />

Startfinanzierung 80<br />

(L-<strong>Bank</strong>)<br />

Gründer/-innen<br />

Existenzfestiger/<br />

-innen<br />

Darlehen<br />

Bürgschaft<br />

Gesamtkapitalbedarf 150 TEUR, inkl.<br />

einer 80%igen Bürgschaft. Bis drei Jahre<br />

nach Gründung/Übernahme.<br />

Bürgschaftsbank<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

Digital Content<br />

Funding (DCF)<br />

Gründer/-innen<br />

(Kleine) Unternehmen<br />

Freiberufler<br />

Darlehen<br />

(bedingt<br />

rückzahlbar<br />

und zinslos)<br />

Förderprogramm für Projekte im Bereich<br />

innovative und hochwertige Medienapplikationen,<br />

Games und Transmedia<br />

mit interaktiven Inhalten. Im DCF gibt<br />

es zwei Förderkategorien: 20 TEUR für<br />

kleinere Vorhaben; max. 120 TEUR für<br />

größere Projekte. Mehr Informationen<br />

unter www.dcf.mfg.de<br />

MFG Medienund<br />

Filmgesellschaft<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

RKW BW „Exi PLUS“ Gründer/-innen Darlehen<br />

Bürgschaft<br />

Vermittlung von Förderdarlehen (Startfinanzierung<br />

der L-<strong>Bank</strong>, KfW-Gründerkredit-StartGeld)<br />

im Rahmen der vom<br />

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft<br />

BW geförderten Gründungsberatung.<br />

Antragstellung über das RKW Baden-<br />

Württemberg.<br />

RKW Baden-<br />

Württemberg


14 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

KAPITALBEDARF ÜBER 100 TEUR<br />

Förderprogramm Zielgruppe Förderung Beschreibung Anbieter<br />

Startfinanzierung 80<br />

(L-<strong>Bank</strong>)<br />

Gründer/-innen<br />

Übernehmer/-innen<br />

Existenzfestiger/<br />

-innen<br />

Darlehen<br />

Bürgschaft<br />

Gesamtkapitalbedarf 150 TEUR<br />

inkl. 80%iger Bürgschaft. Bis drei Jahre<br />

nach Gründung/Übernahme.<br />

Bürgschaftsbank<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

Gründungsfinanzierung<br />

(L-<strong>Bank</strong>)<br />

Gründer/-innen<br />

Übernehmer/-innen<br />

Existenz festiger/<br />

-innen<br />

Darlehen<br />

(Bürgschaft)<br />

Darlehensbetrag i. d. R. 5 TEUR bis<br />

10 Mio. EUR. 50 % Bürgschaft optional.<br />

Bis drei Jahre nach Gründung/<br />

Übernahme.<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

Wachstumsfinanzierung<br />

(L-<strong>Bank</strong>)<br />

Bestehende<br />

Unternehmen<br />

Darlehen<br />

(Bürgschaft)<br />

Darlehensbetrag i. d. R. 10 TEUR bis<br />

10 Mio. EUR. 50 % Bürgschaft optional.<br />

Für KMU älter als drei Jahre.<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

Liquiditätskredit<br />

(L-<strong>Bank</strong>)<br />

Bestehende<br />

Unternehmen<br />

Darlehen<br />

Unter anderem Finanzierung von Betriebsübernahmen<br />

und Konsolidierungen.<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

Bürgschaften der<br />

Bürgschaftsbank<br />

Baden-Württemberg<br />

Gründer/-innen<br />

Übernehmer/-innen<br />

Existenzfestiger/<br />

-innen,<br />

Bestehende<br />

Unternehmen<br />

Bürgschaft<br />

Bis zu 80 % der Kredit- oder Leasingsumme,<br />

max. 1,25 Mio. EUR.<br />

Bürgschaftsbank<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bürgschafts programm<br />

(L-<strong>Bank</strong>)<br />

Gründer/-innen<br />

Übernehmer/-innen<br />

Existenzfestiger/<br />

-innen<br />

Bestehende<br />

Unternehmen<br />

Bürgschaft<br />

In der Regel 50 % der zu verbürgenden<br />

Finanzierung, in Einzelfällen auch darüber.<br />

Bürgschaften zwischen 1,25 und 5 Mio. EUR.<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

MBG-Beteiligungen<br />

für Existenz gründung<br />

und -festigung<br />

Gründer/-innen<br />

Übernehmer/-innen<br />

Existenzfestiger/<br />

-innen<br />

Stille<br />

Beteiligung<br />

Stille Beteiligung bis 250 TEUR<br />

(im Einzelfall darüber).<br />

Bis drei Jahre nach Gründung.<br />

MBG<br />

MBG-Beteiligungen<br />

zur Unternehmensnachfolge<br />

Übernehmer/-innen<br />

Stille<br />

Beteiligung<br />

Stille Beteiligung bis 750 TEUR für<br />

Betriebs übernehmer/-innen, tätige<br />

Beteiligungen (MBO/MBI).<br />

MBG<br />

MBG-Beteiligungen<br />

für Expansion<br />

und Unternehmenssicherung<br />

Bestehende<br />

Unternehmen<br />

Stille<br />

Beteiligung<br />

Stille Beteiligung bis 1. Mio. EUR<br />

(in Kooperation mit der Hausbank<br />

bis 2,5 Mio. EUR).<br />

MBG<br />

Kombi-Programm<br />

(L-<strong>Bank</strong>, MBG,<br />

Bürgschaftsbank BW)<br />

Gründer/-innen<br />

Übernehmer/-innen<br />

Existenzfestiger/<br />

-innen<br />

Bestehende<br />

Unternehmen<br />

Darlehen<br />

Bürgschaft<br />

Stille<br />

Beteiligung<br />

Kombi-Programm aus einer Bürgschaft<br />

(50 % oder 70 %) für einen Förderkredit<br />

plus einer stillen Beteiligung für Beträge<br />

zwischen 100 und 500 TEUR.<br />

Bürgschaftsbank<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

MezzaFin (L-<strong>Bank</strong>)<br />

Bestehende<br />

Unternehmen<br />

Nachrangdarlehen<br />

Max. 1,5 Mio. EUR, bis zu 100 % werden<br />

als Nachrangdarlehen gewährt.<br />

L-<strong>Bank</strong>


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

15<br />

INNOVATIONSGUTSCHEIN C – SCHWERPUNKT<br />

KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT<br />

Ziel des Modellvorhabens Innovationsgutschein C (Kreativgutschein)<br />

des Landes Baden-Württemberg ist es, Kleinstunternehmen<br />

und Freiberuflern aus der Kultur- und<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> den Marktzugang mit neuen Produkten<br />

und Dienstleistungen zu erleichtern und in der Folge die<br />

Unternehmensentwicklung positiv zu beeinflussen.<br />

Mit dem Innovationsgutschein C soll additional zu den<br />

Innovationsgutscheinen A und B (mit dem Schwerpunkt<br />

Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen) die Erstvermarktung<br />

von neuen Produkten und Dienst leistungen<br />

gefördert werden. Damit sollen auch Unternehmen der<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> erreicht werden, für die die<br />

Innovationsgutscheine A und B nicht in Frage kommen, da<br />

die innovativen und kreativen Leistungen ausschließlich<br />

betriebsintern erbracht werden.<br />

Gefördert wird die Erstvermarktung von neuen, kreativen<br />

Produkten und Dienstleistungen, unter anderem durch<br />

Beteiligung an Messeauftritten, an der Erstellung von<br />

Werbe material sowie von Katalogen und Bedienungsanleitungen,<br />

an Honoraren und Gebühren für den Schutz<br />

von Marken und Geschmacksmustern.<br />

Der Innovationsgutschein C wird mit einer Förderhöhe von<br />

max. 5.000 Euro gewährt. Dabei deckt die Förderung max.<br />

50 % der Ausgaben ab, die dem Unternehmen in Rechnung<br />

gestellt werden.<br />

www.innovationsgutscheine.de


16 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Finanzielle Hilfen und Beratungsangebote<br />

für Existenzgründer nutzen<br />

IM VORFELD AUF BERATUNG SETZEN<br />

Vor der Erstellung des Businessplans und der Finanzierungsrunde<br />

bei der Hausbank können Gründer/-innen in<br />

Baden-Württemberg vielfältige und gute Beratungsangebote<br />

in Anspruch nehmen. Sie helfen, eine Orientierung<br />

zu bekommen und sich strukturiert auf die Existenzgründung<br />

vorzubereiten.<br />

ATTRAKTIVE FÖRDERUNG UND ZUSCHÜSSE<br />

IN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Hierfür gibt es spezielle Angebote – z. B. die „Beratungsgutscheine“<br />

6 . Gründer können sich unmittelbar an einen<br />

der acht Anbieter wenden und eine geförderte Beratung<br />

aus einer Hand erhalten. Damit finden Gründer schon in<br />

der Vorgründungsphase die nötige Unterstützung bei der<br />

Erstellung ihres Businessplans.<br />

Die folgenden Anbieter legen unter anderem einen Fokus<br />

auf die <strong>Kreativwirtschaft</strong>:<br />

@ Baden-Württemberg: Connected e. V.<br />

@ IFB – Institut für Freie Berufe<br />

@ Verbund Start im Quadrat – Mannheim und die<br />

Metropolregion Rhein-Neckar<br />

Weitere Anbieter sind:<br />

@ Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für<br />

Handwerk und Mittelstand (BWHM GmbH)<br />

@ B.A.Z. GmbH – Existenzgründungen in sozialen<br />

Handlungsfeldern<br />

@ DEHOGA-Gründungs-Gutscheine Gastgewerbe<br />

@ RKW Baden-Württemberg GmbH<br />

@ Steinbeis Beratungszentren GmbH (SBZ)<br />

Der Einstieg in die Beratung erfolgt üblicherweise durch<br />

eine mehrstündige, in der Regel kostenlose Kompaktberatung.<br />

Für mehrtägige Intensivberatungen wird eine<br />

Eigenbeteiligung verlangt, welche etwa zwischen 70 und<br />

80 % unter den gängigen Tagessätzen für entsprechende<br />

Beratungsleistungen liegt. Im Gegensatz zu üblichen<br />

Förderprogrammen ist der bürokratische Aufwand für<br />

die Beratenen auf ein Minimum reduziert. So muss z. B.<br />

kein gesonderter Antrag für die Förderung der Beratungsleistung<br />

gestellt werden. Man wendet sich einfach an die<br />

Partner der Gründungsgutscheine Baden-Württemberg<br />

und die geförderte Beratung „aus einer Hand“ kann<br />

beginnen.<br />

Nähere Informationen können dem Internetportal der<br />

Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge<br />

des Finanz- und Wirtschaftsministeriums<br />

Baden-Württemberg (ifex) entnommen werden<br />

(www.gruendung-bw.de).<br />

6 Im Rahmen der neuen Gründungsoffensive der Landesregierung wurde der Mitteleinsatz für Gründungsberatungen mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

nahezu verdoppelt, um niedrigschwellige Beratungsförderung einzuführen – die Gründungsgutscheine.


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

17<br />

SPRECHTAG-SPECIALS ZUR FINANZIERUNG<br />

FÜR DIE KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT<br />

Für (potenzielle) Gründer mit kreativen Geschäftsideen<br />

gibt es die Sprechtag-Specials „<strong>Kreativwirtschaft</strong>“ – eine<br />

Gemeinschaftsinitiative der L-<strong>Bank</strong> als Staatsbank für<br />

Baden-Württemberg, der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />

als Selbsthilfeeinrichtung der gewerblichen Wirtschaft<br />

und der Wirtschaftsinitiative „Baden-Württemberg:<br />

Connected e. V.“ mit ihrem Arbeitsbereich Kreativ wirtschaft<br />

sowie der MFG Innovationsagentur.<br />

In Einzel-Beratungsterminen von ca. 45 Minuten können<br />

sich Gründer und Unternehmer aus der <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

zu den Themen Fördermöglichkeiten, Finanzierungsquellen,<br />

Gründungsvorhaben, Geschäftsidee, Businessplan<br />

und Qualifizierungsangebote informieren. Die Sprechtage<br />

finden einmal im Monat in jeweils einer anderen Stadt<br />

bzw. Region statt. Am gleichen Tag finden die Orientierungsberatungen<br />

des Kompetenzzentrums Kultur- und<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> des Bundes statt, so dass Interessierte<br />

am selben Tag beide Beratungsangebote in der gleichen<br />

Stadt nutzen können.<br />

Ablauf:<br />

@ Zur Anmeldung muss ein kurzes Formular (herunterzuladen<br />

unter www.bwcon.de/5200.html) mit Informationen<br />

zum Vorhaben ausgefüllt und idealerweise<br />

zusammen mit einem Businessplan eingereicht werden.<br />

@ Die verfügbaren Termine werden nach dem Prinzip „first<br />

come, first served“ vergeben.<br />

@ Die Beratung erfolgt durch Experten der L-<strong>Bank</strong> und<br />

der Bürgschaftsbank.<br />

@ Daneben wird auch ein Ansprechpartner der bwcon<br />

anwesend sein.<br />

Alle Infos und Termine finden Sie unter<br />

www.bwcon.de/sprechtag-specials.html<br />

ANGEBOTE DER INDUSTRIE- UND<br />

HANDELSKAMMERN SOWIE DER HAND-<br />

WERKSKAMMERN<br />

Die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern<br />

in Baden-Württemberg bieten ein vielfältiges<br />

Service-, Beratungs- und Qualifizierungsangebot und<br />

beraten zu allen Fragen der Gründung und Unternehmensführung.<br />

Die Kammern bieten umfassende Informationsunterlagen<br />

zu allen Themen, die bei einer Existenzgründung<br />

beachtet werden müssen, sowie persönliche<br />

Beratungsgespräche. In diesen Einzelgesprächen erörtern<br />

die Berater der Kammern das Gründungskonzept und<br />

Detailfragen gemeinsam mit den Gründern und zeigen<br />

die weitere Vorgehensweise auf. In den Beratungen kann<br />

gezielt auf individuelle Probleme und Fragestellungen<br />

eingegangen werden. Ergänzend werden Weiterbildungsund<br />

Qualifizierungslehrgänge, Erfahrungsaustauschkreise<br />

und Workshops angeboten. Die Kammern stehen<br />

nicht nur vor und während der Existenzgründung, sondern<br />

auch in den Aufbaujahren begleitend zur Seite.<br />

ORIENTIERUNGSBERATUNGEN DES<br />

KOMPETENZ ZENTRUMS KULTUR- UND<br />

KREATIVWIRTSCHAFT DES BUNDES/<br />

REGIONALBÜRO BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Das Kompetenzzentrum Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> des<br />

Bundes bietet Gründerinnen und Gründern, Selbstständigen<br />

und Unternehmen der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

individuelle Orientierungsberatungen, Sprechtage,<br />

Veranstaltungen und Möglichkeiten zur regionalen Vernetzung<br />

an. Die kostenfreien Orientierungsberatungen<br />

des Regionalbüros Baden-Württemberg werden in zehn<br />

Städten Baden-Württembergs regelmäßig angeboten.<br />

Dabei stehen folgende Inhalte im Mittelpunkt:<br />

@ Klärung erster unternehmerischer Ideen<br />

@ wirtschaftliche Weiterentwicklung einer konkreten<br />

Geschäftsidee<br />

@ Verknüpfung mit spezifischen Angeboten für die<br />

Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> vor Ort<br />

@ Aufzeigen von passenden Angeboten der bestehenden<br />

Wirtschaftsförderung<br />

@ Networking und Erfahrungsaustausch<br />

Weitere Informationen und Kontaktdaten zur Terminvereinbarung<br />

finden Sie unter www.kultur-kreativ-wirtschaft.de


18 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Kontaktadressen zur Plausibilisierung<br />

von Gründungsvorhaben/<br />

Organisations strukturen und<br />

Interessen vertretungen<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DIE ALLGEMEINE<br />

BERATUNG<br />

Baden-Württemberg: Connected e. V.,<br />

Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart<br />

Bianca Kolb<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong>/Finanzierungsinstrumente für die<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

(0711 90715-342, kolb@bwcon.de)<br />

Marc König<br />

Gründerberatung/Businesspläne/Geschäftsmodelle<br />

(0711 90715-306, koenig@bwcon.de)<br />

MFG Baden-Württemberg mbH,<br />

Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart<br />

Stefanie Springer<br />

Innovations- und Unternehmensförderung/<br />

Finanzierungsthemen/Gründerberatung<br />

(0711 90715-356, springer@mfg.de)<br />

Bertil Kilian<br />

Projektförderung/bedingt rückzahlbare Darlehen<br />

(z. B. Digital Content Funding (DCF))/<br />

digitale Geschäftsmodelle<br />

(0711 90715-311, kilian@mfg.de)<br />

Stephanie Lang<br />

Digital Content Funding/Produktionsförderung<br />

(0711 90715-412, lang@mfg.de)<br />

Simona Pede<br />

Branchenexpertise Games<br />

(0711 90715-326, pede@mfg.de)<br />

Ulrich Winchenbach<br />

Leiter Netzwerk <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg<br />

(0711 90715-313, winchenbach@mfg.de)<br />

Kompetenzzentrum Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> –<br />

Regionalbüro Baden-Württemberg<br />

(c/o RKW Baden-Württemberg, Königstraße 49,<br />

70173 Stuttgart)<br />

Bianca Poppke<br />

Klärung erster unternehmerischer Ideen, wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung einer konkreten Geschäftsidee, Verknüpfung<br />

mit spezifischen Angeboten für die Kultur- und<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> vor Ort, Aufzeigen von passenden Angeboten<br />

der bestehenden Wirtschaftsförderung, Networking<br />

und Erfahrungsaustausch.<br />

(Zentrale Infoline: 030 346 465 300, poppke@rkw-kreativ.de)<br />

Industrie- und Handelskammern Baden-Württemberg<br />

Neben den hier genannten Experten stehen Ihnen zu -<br />

sätz lich Ansprechpartner bei allen Industrie- und Handelskammern<br />

in Baden-Württemberg zur Verfügung.<br />

Welche Kammer für Sie die nächste ist, erfahren Sie unter<br />

www.bw.ihk.de<br />

Cluster-Atlas 2012<br />

In verschiedenen Regionen Baden-Württembergs gibt es<br />

kreativwirtschaftliche Clusterorganisationen. Einen Überblick<br />

hierzu, mit Adressen und Ansprechpartnern, bietet<br />

der Cluster-Atlas 2012 des Ministeriums für Finanzen und<br />

Wirtschaft (www.mfw.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.<br />

php/189679).


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

19<br />

ANSPRECHPARTNER DER FÖRDERINSTITUTE<br />

DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH<br />

Alexander Martin<br />

Bürgschaften bis 1,25 Mio. EUR<br />

(Werastr. 13–17, 70182 Stuttgart, Tel. 0711 1645-743,<br />

alexander.martin@buergschaftsbank.de)<br />

Otto Züffle<br />

Filmförderung mit Bürgschaften bis 1,25 Mio. EUR<br />

(Werastr. 13–17, 70182 Stuttgart, Tel. 0711 1645-711,<br />

otto.zueffle@buergschaftsbank.de)<br />

Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-<br />

Württemberg GmbH<br />

Alexander Martin<br />

Beteiligungen bis 1 Mio. EUR<br />

(Werastr. 13–17, 70182 Stuttgart, Tel. 0711 1645-743,<br />

alexander.martin@buergschaftsbank.de)<br />

Für generelle Zuschussprogramme des Landes:<br />

Bereich Finanzhilfen, Schlossplatz 10, 76133 Karlsruhe,<br />

Tel. 0721 150-1314, info.zuschussprogramm-wm@l-bank.de<br />

Für zinsverbilligte Darlehen:<br />

Bereich Wirtschaftsförderung, Börsenplatz 1,<br />

70174 Stuttgart, Telefonhotline: 0711 122-2345<br />

Daneben stehen folgende Beratungszentren der L-<strong>Bank</strong><br />

zur Verfügung:<br />

@ in Stuttgart täglich von 8.30 Uhr bis 16.00 Uhr ohne<br />

Anmeldung<br />

@ in Karlsruhe am ersten Montag im Monat nach vorheriger<br />

telefonischer Absprache unter 0721 150-2344<br />

Ebenso finden an 23 Orten in Baden-Württemberg regelmäßig<br />

Sprechtage des Bereiches Wirtschaftsförderung<br />

statt, die Interessenten nach vorheriger Anmeldung besuchen<br />

können. Termine finden sich unter www.l-bank.de<br />

L-<strong>Bank</strong>, Staatsbank für Baden-Württemberg<br />

Larissa Gmehlich<br />

Bürgschaften über 1,25 Mio. EUR<br />

(Bereich Mittelstand und Infrastruktur, Börsenplatz 1,<br />

70174 Stuttgart, Tel. 0711 122-2655,<br />

larissa.gmehlich@l-bank.de)<br />

Herbert Gruber<br />

Film- und Kinoförderung<br />

(Bereich Finanzhilfen, Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart,<br />

Tel. 0711 122-2627, herbert.gruber@l-bank.de)<br />

Alexander Seith<br />

MezzaFin<br />

(Bereich Unternehmenskunden, Schlossplatz 10,<br />

76133 Karlsruhe, Tel. 0721 150-1173,<br />

alexander.seith@l-bank.de)


20 Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Weitere Informationsquellen<br />

DATEN/FAKTEN/TRENDS<br />

@ Datenreport 2012 zur Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

Baden-Württemberg. Eckdaten, Strukturen und Trends,<br />

Auftraggeber: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg,<br />

Verfasser: Michael Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsforschung<br />

GbR, Köln, Oktober 2012:<br />

www.mfw.baden-wuerttemberg.de/fm7/2028/<br />

BW-KKW-20121116.pdf<br />

@ Standortdaten <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg<br />

und News/Internetportal der MFG Innovationsagentur:<br />

www.innovation.mfg.de/de/services/standortdaten/kreativwirtschaft<br />

@ Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten<br />

der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> 2011, Herausgeber:<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi),<br />

Langfassung, Stand: Dezember 2012;<br />

www.kultur-kreativ-wirtschaft.de/KuK/Navigation/<br />

Mediathek/publikationen,did=498888.html<br />

@ Fokus Innovation: „Gründungen in der Kreativ wirt schaft“.<br />

KfW <strong>Bank</strong>engruppe (Hrsg.), Frankfurt am Main 2011:<br />

www.kfw.de/kfw/de/I/II/Download_Center/Fachthemen/Research/<strong>PDF</strong>-Dokumente_Standpunkt/Standpunkt_Nr.10_LF.pdf<br />

INFORMATIONEN ZUR WEITERGABE AN<br />

GRÜNDER<br />

@ Alles, nur kein Unternehmer? Tipps für Gründerinnen,<br />

Gründer und Selbstständige in der Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong>.<br />

Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi), aktualisierte Neuauflage,<br />

Stand März 2012:<br />

www.kultur-kreativ-wirtschaft.de/KuK/Navigation/<br />

Mediathek/publikationen,did=381834.html<br />

@ Website des Netzwerks <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg:<br />

www.kreativnetzwerk-bw.de<br />

@ Website der Initiative Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> des<br />

Bundes: www.kultur-kreativ-wirtschaft.de<br />

@ Die Kultur- und <strong>Kreativwirtschaft</strong> in der gesamtwirtschaftlichen<br />

Wertschöpfungskette – Wirkungsketten,<br />

Innovationskraft, Potentiale, Herausgeber: Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie (BMWi),<br />

Dezember 2012;<br />

www.kultur-kreativ-wirtschaft.de/KuK/Navigation/<br />

Mediathek/publikationen,did=498888.html<br />

@ Martin Engstler/Johannes Lämmerhirt/Holger Nohr:<br />

Trendbarometer <strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg<br />

2012. Ergebnisse einer Befragung von Kreativschaffenden,<br />

1. Auflage 2012 (entstanden im Rahmen des Netzwerks<br />

<strong>Kreativwirtschaft</strong> Baden-Württemberg):<br />

www.innovation.mfg.de/polopoly_fs/1.11673.1342526827!/<br />

file/trendbarometer_bw_2012.pdf


Finanzierungsangebote für die <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />

21<br />

Diese Broschüre entstand auf Initiative des Ministeriums<br />

für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg im<br />

Rahmen einer Facharbeitsgruppe, bestehend aus Bürg -<br />

schaftsbank Baden-Württ emberg, L-<strong>Bank</strong>, Baden-Württembergischem<br />

Genossenschaftsverband, Sparkassen verband<br />

Baden- Württemberg, Regional büro Baden- Württemberg<br />

des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativ wirtschaft<br />

des Bundes, Kreis sparkasse Ludwigsburg, Industrie- und<br />

Handelskammern, MFG Innovationsagentur für IT und<br />

Medien sowie Baden- Württemberg: Connected e. V.


Herausgeber:<br />

L-<strong>Bank</strong><br />

Schlossplatz Tel. 0721 150 - 0<br />

76113 Karlsruhe Fax 0721 150 - 1001<br />

Börsenplatz 1 Tel. 0711 122 - 0<br />

70174 Stuttgart Fax 0711 122 - 2112<br />

www.l-bank.de<br />

Stand: April 2013

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