Stadtführer Koblenz - Landeshauptarchiv Koblenz
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Das Zentrum des Terrors:<br />
Die Gestapo-Zentrale und das Karmelitergefängnis<br />
Im Vogelsang 1-3, Ecke Rheinstraße / Karmeliterstraße<br />
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Die Geheime Staatspolizei (Gestapo), am 26. April 1933 gegründet,<br />
gilt bis heute als der Inbegriff der politischen Polizei, einzig<br />
zur Bespitzelung von Gegnern des NS-Regimes, aber auch dessen<br />
Anhängern ins Leben gerufen. Zunächst dem preußischen Innenminister<br />
bzw. Ministerpräsidenten Hermann Göring unterstellt,<br />
übernahm der Reichsführer-SS Heinrich Himmler am 17. Juni 1936<br />
auf Weisung Hitlers das Amt des Chefs der Deutschen Polizei im<br />
Reichsministerium des Innern und leitete eine strikte Zentralisierung<br />
und Verschmelzung mit der SS ein: 1936 wurden Gestapo und<br />
Kriminalpolizei zur Sicherheitspolizei vereinigt, 1939 wurde durch<br />
die Zusammenlegung von Sicherheitspolizei und Sicherheitsdienst<br />
das Reichsicherheitshauptamt gegründet.<br />
Aktiver Widerstand gegen den Nationalsozialismus war jedoch<br />
gar nicht nötig, um ins Visier der Gestapo zu geraten: Defätismus<br />
– das systematische Nähren und Verbreiten von Mutlosigkeit<br />
und Resignation – war das am häufigsten zur Anzeige gebrachte<br />
Delikt. Spott über den Nationalsozialismus und seine Vertreter<br />
war ebenso strafbar. Wichtigstes Instrument der Gestapo war die<br />
Schutzhaft, die Inhaftierung von Gegnern für einen beliebigen<br />
Zeitraum ohne richterlichen Beschluss. Hierfür wurden ausreichend<br />
große Gefängnisse in unmittelbarer Nähe gebraucht, um<br />
die Regimegegner möglichst schnell und unauffällig verhaften und<br />
einsperren zu können.<br />
Die Gestapo übernahm in <strong>Koblenz</strong> nach dem Umzug der<br />
Reichsbank in die Neustadt im Januar 1937 deren altes Gebäude<br />
(ehemals Regierungsstraße 7-9, dann Im Vogelsang 1-3; der Eingang<br />
lag an der Nordseite). Noch im selben Monat wurde zur<br />
Erleichterung der Dienstgeschäfte unter der Regierungsstraße hindurch<br />
ein unterirdischer Verbindungsgang vom Keller der Gestapo<br />
zum Keller des Regierungsgebäudes geplant. Die Stadt erteilte am<br />
23. Februar die baupolizeiliche Genehmigung. Sowohl im Erd- als<br />
auch im Kellergeschoss lagen die ehemaligen Tresorräume, die des<br />
Kellergeschosses sollen als Haftzellen benutzt worden sein.<br />
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