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Trends im Essverhalten - Lebensmittel-Cluster

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<strong>Trends</strong> <strong>im</strong> <strong>Essverhalten</strong> –<br />

ein Spagat zwischen Science und<br />

Romance<br />

Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong><br />

13. Mai 2013


Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 2


Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 3


<strong>Lebensmittel</strong> und Ernährung:<br />

ein dynamischer Markt<br />

zwischen<br />

Prognosen, Visionen und Utopien<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 4


Essen nur noch…<br />

• schnell?<br />

• bequem?<br />

• ein reiner Brennstoff?<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 5


USA, 1954:<br />

erstes komplettes<br />

TK-Fertigmenü<br />

Absatz <strong>im</strong> zweiten Jahr:<br />

10 Mio.<br />

[Erwartet: 5000]<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 6


Triebkräfte des Wandels:<br />

gesellschaftliche<br />

Megatrends<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 7


Individualisierung<br />

Flexible Tagesgestaltung<br />

Keine vordefinierten Zeitfenster<br />

Convenience und Fast Food<br />

LEH-Öffnungszeiten<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 8


MEHRPHASIGE BIOGRAPHIE<br />

Postadoleszenz<br />

zweiter<br />

Aufbruch<br />

2000+<br />

Jugend und<br />

Ausbildung<br />

Erwerbsleben<br />

Familienleben<br />

Ruhestand<br />

1960<br />

Jugend und<br />

Ausbildung<br />

Erwerbsleben<br />

Familienleben<br />

Ruhestand<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 Jahre<br />

Quelle: Future Food, Zukunftsinstitut, 2003


Multitasking<br />

S<strong>im</strong>ultan-Gesellschaft: Zeitzwänge und -druck<br />

„grasender“ Ess-Stil – Sättigung nebenbei<br />

Entsinnlichung<br />

Hauptmahlzeit: Abendessen<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 10


Multi-Optionalität der Mahlzeiten<br />

6 9 12 15 18<br />

Uhrzeit [h]<br />

Traditionelles<br />

MZ-Muster<br />

Frühstück<br />

Mittagessen<br />

Abendessen<br />

Spontanes,<br />

situatives<br />

Essen<br />

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Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 11<br />

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Quelle: Dr. Rainer-Wild-Stiftung, 2013


Digitalisierung<br />

Gegenwartstendenz<br />

Ent-Planung<br />

Apps<br />

QR und Barcodes<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 12


WELTWEITER ABSATZ INTERNETFÄHIGER GERÄTE<br />

Einheiten<br />

3.000.000.000<br />

2.500.000.000<br />

2.000.000.000<br />

Tablets<br />

1.500.000.000<br />

1.000.000.000<br />

Smartphones<br />

500.000.000<br />

-<br />

Personal Computer<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012E 2013E 2014E 2015E 2016E<br />

Quelle: Gartner, IDC, Strategy Analytics,<br />

Company Filings, BI Intelligence est<strong>im</strong>ates


Feminiserung<br />

Auflösung von<br />

_traditionellen Rollenzuteilungen und Essgewohnheiten<br />

_männlich dominiertem Geschmack (Fleisch)<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 14


Alterung<br />

Die „neuen Alten“…<br />

_haben Zeit und Geld<br />

_wünschen sich sozialen Austausch und Genuss<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 15


ALTERSQUOTIENT<br />

70<br />

%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Deutschland<br />

Irland<br />

Spanien<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Österreich<br />

UK<br />

Schweiz<br />

10<br />

0<br />

2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055 2060<br />

US-National Institute of Ageing<br />

Prognose 2050: Durchschnittliche Lebenserwartung zw. 90 – 95 Jahre<br />

Quelle: Eurostat, Bevölkerungsvorausschätzung 2010


Gesundheit<br />

Konstant zentraler Wert<br />

Persönlicher und gesellschaftlicher Imperativ<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 17


Konsumentenerwartungen<br />

Erwartung<br />

Alltagskompatibilität<br />

Gesundheit<br />

Geborgenheit<br />

Imagepflege<br />

Prestige/Distinktion<br />

Orientierung<br />

Neue gesellschaftliche Realität<br />

Mahlzeiten als Nebensächlichkeit<br />

Prävention und Förderung,<br />

„weiblicher Geschmack“<br />

Verlust des familiären Zusammenhalts durch<br />

gemeinsame Mahlzeiten<br />

AH-Konsum – LM ein Instrument der<br />

Selbstinszenierung<br />

Statussymbol<br />

Sicherheit durch regionale Bezüge<br />

Verantwortung<br />

<strong>Lebensmittel</strong>produktion nach sozialen und<br />

ökologischen Werten<br />

Quelle: Thelemann 2010<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 18


<strong>Lebensmittel</strong>auswahl<br />

Al<strong>im</strong>entäre Risikowahrnehmung (n=140)<br />

Verunsicherungstypen: Fatalismus - Gleichgültigkeit<br />

Identifizierte Risiken:<br />

• Chemisierung der Landwirtschaft<br />

• nicht artgerechte Tierhaltung<br />

• hoher Verarbeitungsgrad, Massenproduktion<br />

• Gewinnorientierung vs. LM-Qualität<br />

Quelle: Brunner K-M, in: Die Zukunft am Tisch, 2011<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 19


Inkonsistente Strategien bei der LM-Wahl<br />

Strategien zur persönlichen Risikomin<strong>im</strong>ierung:<br />

• Bio-Einkauf<br />

• Geringer Verarbeitungsgrad<br />

• Region<br />

• Fachhandel<br />

• Qualitätsmarken<br />

Daumenregeln: häufiger Kompromisse als Präferenzen<br />

Quelle: Brunner K-M, in: Die Zukunft am Tisch, 2011<br />

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„Die Industrie bietet „Science“,<br />

die Menschen wollen „Romance“.<br />

Quelle: EFTR, 2010<br />

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ROMANCE<br />

SCIENCE<br />

HANDWERKLICH<br />

INDUSTRIELL<br />

Saisonal<br />

Biologisch<br />

Natürlich<br />

Familienbetrieb<br />

Arbeitsintensiv<br />

Slow Food<br />

Regional<br />

Handgefertigt<br />

Herstellerzentriert<br />

„From Scratch“<br />

Chef/Patron<br />

Kleinproduktion<br />

Handwerkskunst<br />

Wertschöpfungsintensiv<br />

Bauernmärkte<br />

Selbstständige<br />

Lokal<br />

Eins-zu-eins<br />

Markt<br />

Selbstversorung<br />

Mutterliebe<br />

Familienpflege<br />

Gesundheit &<br />

Wohlergehen<br />

Traditionelle<br />

Rezepte<br />

Persönlich<br />

Wohlfühlatmosphäre<br />

Gemeinschftstisch<br />

genussorientiert<br />

Ganzjährig<br />

Kommerziell<br />

Intensivbewirtschaftung<br />

GMO<br />

Kapitalintensiv<br />

Fast Food<br />

AgribusConvenienceiness<br />

Konsumentenzentriert<br />

Out-Sourcing<br />

Grossunternehmen<br />

Forschung &<br />

Entwicklung<br />

Mechanisch<br />

Massenproduziert<br />

Geringster Preis<br />

Marken<br />

Hyper-Märkte<br />

Globalisiert<br />

Massmärkte<br />

Marktabhängig<br />

Ernähungsspezialitsten<br />

Sensorische<br />

Opt<strong>im</strong>ierung<br />

<strong>Lebensmittel</strong>-<br />

Technokraten<br />

Massengüter<br />

Individualisierte<br />

Massenfertigung<br />

Alleine Essen<br />

Industrialisierte<br />

Küche<br />

BEWERTUNG<br />

KONSUMENTEN-<br />

PSYCHE<br />

AGROSYSTEM<br />

VERARBEITUNG<br />

PRODUKTION<br />

DISTRIBUTION


Wahrgenommene Trendwende<br />

Diätwahn<br />

Geldmacherei<br />

Viel investieren<br />

Dem Ursprung nahe<br />

bewusst nachhaltig handeln<br />

Gemütlich und vertraut<br />

Unreflektiert & übermäßig<br />

Bewusst gesund<br />

Rein funktionale<br />

Bedürfnisbefriedigung<br />

Gesundheit ignorieren<br />

Kurzfristige (Profit-)Orientierung<br />

Vielseitig & verlässliches<br />

Angebot<br />

Bewährt & unbeschwert<br />

entfremdet<br />

Ambivalente Industrie-Convenience<br />

faire Preise<br />

Quelle: CVM, 2012<br />

23<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013


Werteraum be<strong>im</strong> Essen<br />

Viel investieren<br />

Dem Ursprung nahe<br />

bewusst nachhaltig handeln<br />

Geldmacherei<br />

Diätwahn<br />

Unreflektiert & übermäßig<br />

Was persönlich wichtig ist<br />

Selber Kochen<br />

Essen bei der Arbeit<br />

Rein funktionale<br />

Bedürfnisbefriedigung<br />

Delivery/Take Away<br />

Gesundheit ignorieren<br />

Fast Food<br />

Kurzfristige (Profit-)Orientierung<br />

Fertiggerichte<br />

Gesunde Ernährung<br />

Mit der Familie essen<br />

Alleine essen<br />

Frisch-convenience<br />

Esskultur heute<br />

Ambivalente Industrie-Convenience<br />

faire Preise<br />

entfremdet<br />

Gemütlich und vertraut<br />

Bewusst gesund<br />

Vielseitig & verlässliches<br />

Angebot<br />

Bewährt & unbeschwert<br />

Quelle: GDI/Nextpractice – Consumer Value Monitor 2010<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 24


Wann wird es endlich wieder so,<br />

wie es nie war?*<br />

• Leben mit Widerspruch, aber keine Gewöhnungseffekte<br />

• 7 von 10 Befragten mit der heutigen Ernährung unzufrieden<br />

• Frustration n<strong>im</strong>mt zu: Ernährung vs. opt<strong>im</strong>ale Ernährung<br />

• Loch <strong>im</strong> Sehnsuchtsraum – „ich weiß, was ich nicht will…“<br />

* Titel des aktuellen Buches von Joach<strong>im</strong> Meyerhoff<br />

Quelle: CVM, 2012<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 25


Sehnsucht nach Reconnection<br />

• „Fast wie selbst gemacht“<br />

• Region vs. Globalisierung<br />

• Investieren vs. Konsumieren<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 26


Macht der Situationen<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 27


Macht der Situationen<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 28


Zentrale Essensachsen<br />

Investieren<br />

Rational<br />

Science<br />

Right Food<br />

Diät-Essen<br />

Vegetarisch<br />

Frisch-Convenience<br />

Functional Food<br />

Love Food<br />

Großmutters Küche<br />

Slow Food<br />

Festessen, Gelage,<br />

Gourmet Junk Food<br />

Comfort Food<br />

Intuition<br />

Romance<br />

Konsumieren<br />

Quelle: CVM, 2012<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 29


Zentrale Essensachsen<br />

Investieren<br />

Rational<br />

Science<br />

Right Food<br />

Diät-Essen<br />

Vegetarisch<br />

Frisch-Convenience<br />

Functional Food<br />

Love Food<br />

Großmutters Küche<br />

Slow Food<br />

Festessen, Gelage,<br />

Gourmet Junk Food<br />

Comfort Food<br />

Intuition<br />

Romance<br />

Konsumieren<br />

Quelle: CVM, 2012<br />

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Essen von morgen….<br />

• bedient widersprüchliche Erwartungen<br />

• betont verstärkt intuitive Aspekte<br />

• braucht (auch) Zeit & Genuss (Slow Food)<br />

• bietet „Hilfe zur Selbsthilfe“<br />

• ist bio, regional, fair trade,<br />

• Fast & Health<br />

• frisch-convenient<br />

• glaubhaft, transparent<br />

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Mag. Marlies Gruber<br />

forum. ernährung heute<br />

Schwarzenbergplatz 6<br />

1030 Wien<br />

T 01 712 33 44<br />

mg@forum-ernaehrung.at<br />

Marlies Gruber Tag der OÖ <strong>Lebensmittel</strong>, 13.5.2013 32

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