SS07 – Klausur Humangenetik 13.07.2007 - Leipzig-Medizin.de
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<strong>SS07</strong> <strong>–</strong> <strong>Klausur</strong> <strong>Humangenetik</strong> <strong>13.07.2007</strong><br />
1. Welche Aussage über strukturelle Chromosomenaberrationen trifft nicht zu?<br />
A) Ein Isochromosom ist in <strong>de</strong>r Regel akrozentrisch.<br />
B) Unter einer Robertson'schen Translokation versteht man die zentrische Fusion zweier akrozentrischer<br />
Chromosomen.<br />
C) Bei einer reziproken Translokation liegt ein Austausch zwischen Chromosomensegmenten<br />
unterschiedlicher Chromosomen vor.<br />
D) Eine perizentrische Inversion kann die Lage <strong>de</strong>s Zentromers verän<strong>de</strong>rn.<br />
E) Träger einer balancierten Translokation können unbalancierte Nachkommen<br />
haben.<br />
2. Welcher <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Phänotypen beruht zumeist auf einer numerischen Chromosomenaberration<br />
(Aneuploidie)?<br />
A) Klinefelter-Syndrom<br />
B) Marfan-Syndrom<br />
C) DiGeorge-Syndrom<br />
D) Fragile X Syndrom<br />
E) Neurofibromatose<br />
3. Welche Aussage über die Phenylketonurie (PKU) trifft zu?<br />
A) Das Risiko für ein Kind mit Entwicklungsstörungen o<strong>de</strong>r angeborenen Fehlbildungen ist bei selbst an PKU<br />
erkrankten Schwangeren, die keine Diät einhalten, gegenüber <strong>de</strong>m genetischen Basisrisiko (3-5 %) nur<br />
leicht erhöht.<br />
B) Die PKU beruht auf einem Tyrosinase-Mangel.<br />
C) Ihre Häufigkeit beträgt in Europa etwa 1 pro 10.000 Lebendgeborene.<br />
D) Wur<strong>de</strong> bereits ein Kind mit PKU geboren, beträgt das Wie<strong>de</strong>rholungsrisiko in <strong>de</strong>r nächsten<br />
Schwangerschaft etwa 33 %.<br />
E) Keine Antwort ist richtig.<br />
4. Welche <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Krankheiten wird meist nicht nach <strong>de</strong>n Men<strong>de</strong>lschen Regeln vererbt ?<br />
A) FAP<br />
B) Sichelzellanämie<br />
C) Schizophrenie<br />
D) Chorea Huntington<br />
E) Hämophilie B<br />
5. Welche Aussage für eine „Missense"-Mutation ist richtig:<br />
A) Eine pathogenetische Relevanz ist nicht immer gegeben.<br />
B) Sie ist Folge eines Einschubs eines Nukleotids in die DNA-Sequenz.<br />
C) Sie ist eine seltene Mutationsart.<br />
D) Durch die Mutation kommt es zur Bildung eines verkürzten Genproduktes.<br />
E) Sie führt immerzu einem frame shift.<br />
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6. Sehen Sie sich <strong>de</strong>n nachfolgend gezeigten Stammbaum an. Welcher Erbgang kommt für die familiär auftreten<strong>de</strong><br />
Erkrankung am ehesten in Frage?<br />
A) autosomal rezessiv<br />
B) X-chromosomal rezessiv<br />
C) autosomal dominant mit vermin<strong>de</strong>rter Penetranz<br />
D) X-chromosomal dominant<br />
E) multifaktoriell<br />
7. Das positive „Handgelenkzeichen" fin<strong>de</strong>t sich u. a. bei folgen<strong>de</strong>r Erkrankung:<br />
A) Neurofibromatose Typ 1<br />
B) Neurofibromatose Typ 2<br />
C) Myotone Dystrophie<br />
D) Marfan-Syndrom<br />
E) Edwards-Syndrom<br />
8. Bei welchen Krankheitsbil<strong>de</strong>rn ist eine Vermehrung von DNA-Repeats (sog. „dynamische Mutation") als<br />
Hauptursache <strong>de</strong>r genetisch bedingten Erkrankung gefun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n?<br />
1) Muskeldystrophie Typ Duchenne<br />
2) Chorea Huntington<br />
3) Spinocerebelläre Ataxie<br />
4) Hämophilie A<br />
5) Fragiles X-Syndrom<br />
A) nur 1 und 2 sind richtig.<br />
B) nur 2 und 3 sind richtig.<br />
C) nur 4 und 5 sind richtig.<br />
D) nur 2, 3 und 5 sind richtig.<br />
E) nur 1,2,3 und 5 sind richtig.<br />
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9. Ein nicht eheliches Kind macht Erbansprüche gegenüber einem verstorbenen Mann geltend, weil dieser sein<br />
Vater sei. Die Blutgruppen <strong>de</strong>r Eltern dieses Mannes sind bekannt.<br />
Bei welcher <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Konstellationen ist ein Ausschluss dieses Mannes als Vater auf Grund <strong>de</strong>r ABO-<br />
Blutgruppen?<br />
Mutter Kind Eltern <strong>de</strong>s Mannes<br />
A) A A B, A<br />
B) A 0 B, AB<br />
C) A 0 AB, AB<br />
D) AB B A, A<br />
E) 0 0 A, AB<br />
10. Eine 21-jährige junge Frau kommt mit folgen<strong>de</strong>n Symptomen zur Untersuchung: Min<strong>de</strong>rwuchs, primäre<br />
Amenorrhoe, Pterygium colli, unauffällige geistige Entwicklung. Welche Diagnose o<strong>de</strong>r Ursache liegt nahe?<br />
A) Karyotyp 47.XXX<br />
B) Monosomie X (Turner Syndrom)<br />
C) Karyotyp 47.XXY (Klinefelter Syndrom)<br />
D) Testikuläre Feminisierung<br />
E) Neurofibromatose<br />
11. Was ist beim Fragile-X-Syndrom am wenigsten als Befund zu erwarten?<br />
A) Kleinwuchs (< 150 cm)<br />
B) geistige Behin<strong>de</strong>rung<br />
C) schmales langes Gesicht mit großen teilweise abstehen<strong>de</strong>n Ohren<br />
D) Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität<br />
E) postpubertäre Vergrößerung <strong>de</strong>r Ho<strong>de</strong>n<br />
12. Was ist eine Inversion?<br />
A) Verlust eines Teils eines Chromosoms.<br />
B) Verlust eines kompletten Chromosoms.<br />
C) Fusion zweier Chromosomen.<br />
D) Drehung eines Chromosomenabschnittes.<br />
E) Keine dieser Antworten ist richtig.<br />
13. Welche Aussage trifft nicht zu?<br />
Die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)<br />
A) ist eine Technik zur Darstellung von Chromosomen und<br />
Chromosomenabschnitten mit Fluoreszenzfarbstoffen.<br />
B) ermöglicht die Darstellung von Chromosomen in <strong>de</strong>r Metaphase und Interphase.<br />
C) ermöglicht <strong>de</strong>n Nachweis einer Translokation o<strong>de</strong>r Deletion.<br />
D) ermöglicht die I<strong>de</strong>ntifizierung von Markerchromosomen.<br />
E) ermöglicht die genetische Diagnostik <strong>de</strong>r zystischen Fibrose (Mukoviszidose).<br />
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14. Welche Aussage trifft für Patienten mit <strong>de</strong>m abgebil<strong>de</strong>ten Karyotyp am wenigsten zu?<br />
A) Hochwuchs<br />
B) Gynäkomastie<br />
C) schwere mentale Retardierung<br />
D) Hypogonadismus<br />
E) Azoospermie<br />
15. Welche Chromosomenstörung führt nicht zu klinischen Auffälligkeiten bei Neugeborenen ?<br />
A) 47.XX.+18<br />
B) 47.XXY<br />
C) 47,XY,+21<br />
D) 45,X<br />
E) 69,XXX<br />
16. Zu <strong>de</strong>n theoretischen Voraussetzung(en) eines Hardy-Weinberg-Gleichgewichts gehört nicht:<br />
A) Keine Migration<br />
B) Keine Selektion<br />
C) Keine Neumutation<br />
D) Heterogenie<br />
E) Panmixie<br />
17. Welche <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Erkrankungen ist nicht multifaktoriell bedingt?<br />
A) Diabetes mellitus<br />
B) angeborener Herzfehler<br />
C) Hypertonie<br />
D) Chorea Huntington<br />
E) Schizophrenie<br />
18. Welches Symptom bzw. welcher Befund ist beim Down-Syndrom nicht gehäuft zu beobachten?<br />
A) Hypotelorismus<br />
B) Vierfingerfurche<br />
C) vorgestreckte Zunge<br />
D) Ventrikelseptum<strong>de</strong>fekt<br />
E) Duo<strong>de</strong>nalstenose<br />
19. Bei einem 7-jährigen Mädchen besteht eine Entwicklungsverzögerung und ein auffälliges Essverhalten mit<br />
fehlen<strong>de</strong>m Sättigungsgefühl. Im Säuglingsalter hatte sie eine ausgeprägte muskuläre Hypotonie und<br />
Trinkschwäche. Welche Erkrankung liegt vor?<br />
A) Pra<strong>de</strong>r-Willi-Syndrom<br />
B) Angelman-Syndrom<br />
C) Turner-Syndrom<br />
D) Fragiles-X-Syndrom<br />
E) Marfan-Syndrom<br />
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20. Bei welcher Chromosomenaberration hat <strong>de</strong>r klinisch unauffällige, balancierte Träger nur 45 Chromosomen?<br />
A) Reziproke Translokation<br />
B) Parazentrische Inversion<br />
C) Perizentrische Inversion<br />
D) Robertson'sche Translokation<br />
E) Duplikation<br />
21. Genetische Verän<strong>de</strong>rungen (Mutationen)<br />
1) können spontan neu auftreten.<br />
2) sind immer krankheitsverursachend.<br />
3) wer<strong>de</strong>n meist in <strong>de</strong>r nächsten Generation korrigiert<br />
4) sind zumeist väterlich vererbt.<br />
A) nur 1 ist richtig.<br />
B) nur 1 und 2 sind richtig.<br />
C) nur 1 und 3 sind richtig.<br />
D) nur 1, 2 und 4 sind richtig.<br />
E) alle Antworten sind richtig.<br />
22. Im folgen<strong>de</strong>n Stammbaum sind die Allele von drei benachbarten Mikrosatelliten-Markern eines Chromosoms<br />
angegeben (Haplotypen).<br />
Welche Person (A-E) weist ein „crossing-over" eines väterlichen Chromosoms auf?<br />
A) ist richtig<br />
B) ist richtig<br />
C) ist richtig<br />
D) ist richtig<br />
E) ist richtig<br />
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23. Bei <strong>de</strong>r Testikulären Feminisierung liegt in <strong>de</strong>r Regel folgen<strong>de</strong> Gonosomen-Konstellation vor:<br />
A) X-Monosomie<br />
B) XX<br />
C) XY<br />
D) XXY<br />
E) XYY<br />
24. Welche <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Phänotypen beruhen auf einer numerischen<br />
Chromosomenaberration?<br />
1) Cri-du-chat-Syndrom<br />
2) Edwards-Syndrom<br />
3) Thalassämie<br />
4) Klinefelter-Syndrom<br />
5) Ullrich-Tumer-Syndrom<br />
A) nur 1 und 5 sind richtig<br />
B) nur 1, 2 und 3 sind richtig<br />
C) nur 2, 3 und 4 sind richtig<br />
D) nur 2, 4 und 5 sind richtig<br />
E) nur 3, 4 und 5 sind richtig<br />
25. Bei einem Kind mit Down-Syndrom besteht eine Chromosomenanomalie.<br />
Welche Chromosomenanomalie/n kann/können vorliegen?<br />
1) Freie Trisomie 21<br />
2) Translokation zwischen <strong>de</strong>n Chromosomen 18 und 22<br />
3) Mosaik (46,XX/47,XX+21)<br />
4) Translokationstrisomie (14;21)<br />
5) Karyotyp 69,XXX.<br />
A) nur 1, 3 und 5 sind richtig<br />
B) nur 1, 3 und 4 sind richtig<br />
C) nur 1, 4 und 5 sind richtig<br />
D) nur 1,2,3 und 4 sind richtig<br />
E) nur 1 ist richtig<br />
26. Mit zunehmen<strong>de</strong>m mütterlichem Alter (unabhängig vom väterlichen Alter) steigt das Risiko für die Geburt eines<br />
Kin<strong>de</strong>s mit<br />
A) numerischer Chromosomenaberration.<br />
B) struktureller Chromosomenaberration.<br />
C) einer Neumutation in einem Gen.<br />
D) autosomal rezessiv erblicher Erkrankung.<br />
E) X-chromosomal erblicher Erkrankung.<br />
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27. Welche Aussage zum genomischen Imprinting trifft am ehesten zu?<br />
Es beschreibt<br />
A) Die nicht modifizierte Weitergabe genetischer Informationen von <strong>de</strong>r Mutter auf das Kind.<br />
B) Die Modifizierung <strong>de</strong>r Genaktivität durch intragenische Repeat-Expansion.<br />
C) Das entgegen <strong>de</strong>m Vererbungsmodus ausbleiben<strong>de</strong> Auftreten genetisch bedingter<br />
Merkmale in aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Generationen.<br />
D) Unterschiedliche Genaktivität, je nach<strong>de</strong>m, ob das vererbte Gen vom Vater o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />
Mutter stammt.<br />
E) Die Vererbung X-chromosomaler Gene vom Vater auf die Tochter.<br />
28. Es gibt das sporadische und das hereditäre Mammakarzinom.<br />
Welche Aussage(n) ist (sind) richtig?<br />
1) Etwa je<strong>de</strong> 10. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom.<br />
2) 5-10 % aller Brustkrebsfälle sind hereditär.<br />
3) Die Anlage für hereditären Brustkrebs wird autosomal dominant vererbt.<br />
4) Nur Töchter einer Frau mit hereditärem Brustkrebs können die Mutation im BRCA1- o<strong>de</strong>r BRCA2-<br />
Gen erben.<br />
5) Das lebenslange Risiko für eine Frau mit einer Mutation für Brustkrebs beträgt etwa 60-80 %.<br />
A) alle Aussagen sind richtig<br />
B) nur 1,2,3 und 4 sind richtig<br />
C) nur 1,2, 3 und 5 sind richtig<br />
D) nur 2, 3 und 4 sind richtig<br />
E) nur 3, 4 und 5 sind richtig<br />
29. Bei Blutsverwandtschaft klinisch gesun<strong>de</strong>r Partner besteht für <strong>de</strong>ren gemeinsame Kin<strong>de</strong>r ein erhöhtes Risiko für<br />
das Auftreten von:<br />
1) autosomal dominanten Erkrankungen.<br />
2) autosomal rezessiven Erkrankungen.<br />
3) freie Trisomien.<br />
4) multifaktoriell verursachte Erkrankungen.<br />
5) mitochondriale Erkrankungen.<br />
A) nur 2 und 4 sind richtig.<br />
B) 2 und 3 sind richtig.<br />
C) nur 4 ist richtig.<br />
D) alle Antworten bis auf 3 sind richtig.<br />
E) keine Antwort ist richtig.<br />
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30. Pränatale Befun<strong>de</strong>, die auf ein Down-Syndrom <strong>de</strong>s ungeborenen Kin<strong>de</strong>s hinweisen könnten, sind<br />
1) Omphalocele.<br />
2) auffällige maternale Serumparameter.<br />
3) erhöhte Nackentransparenz im Ultraschall (12. SSW).<br />
4) Herzfehler.<br />
5) kurze Femora.<br />
A) alle Antworten sind richtig.<br />
B) nur 1, 3 und 4 sind richtig.<br />
C) nur 2, 3 und 4 sind richtig.<br />
D) nur 1,2,3 und 5 sind richtig.<br />
E) nur 2, 3, 4, und 5 sind richtig.<br />
Lösungen<br />
Wie immer ohne Gewähr !<br />
1) A 16) D<br />
2) A 17) D<br />
3) C 18) A<br />
4) C 19) A<br />
5) A 20) D<br />
6 C 21) A<br />
7) D 22) A<br />
8) D 23) C<br />
9) C 24) D<br />
10) B 25) B<br />
11) A 26) A<br />
12) D 27) D<br />
13) E 28) C<br />
14) C 29) A<br />
15) B 30) E<br />
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