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• Milch auf der ganzen Welt Weltumrundung auf dem Fahrrad Am Donnerstag, dem 16. September 2010, beendeten Martine und Arnaud ihre Fahrradtour um die Welt. Sie beendeten die Tour in Rennes, Frankreich, auf der internationalen Messe Space, dem gleichen Ort, an dem sie vor einem Jahr gestartet waren. Ihr Kilometerzähler zeigt die enorme Strecke an, die sie innerhalb eines Jahres mit dem Fahrrad zurückgelegt haben: 18.025 km. Während dieses Jahres fuhren Martine und Arnaud durch 18 Länder auf fünf Kontinenten, um die verschiedenen Auffassungen bezüglich Milch und die Herausforderungen, denen die Milchindustrie heute gegenübersteht, kennenzulernen und zu untersuchen. Nun, da sie zurück sind, ist es natürlich sehr interessant, mehr über ihre Ergebnisse, Erfahrungen und Begegnungen zu erfahren. “Wir glauben jetzt mehr an Familienbetriebe.” 16 the Dairy Life
Vor Ihrer Abfahrt im September 2009 deuteten Sie an, dass die Milchindustrie vor <strong>neue</strong>n Herausforderungen stehe, u.a. dem enormen Rückgang des globalen Milchpreises. Wie ist Ihre Sicht auf die Dinge heute, nach einem Jahr Forschung, und ist die Milchindustrie in der Lage, mit der Herausforderung fertig zu werden? Heutzutage bleibt es schwer, über die Milchpreise eine klare Aussage zu treffen. Durch Klimaprobleme oder Lebensmittelskandale kann sich der Preis schnell ändern. Aber berücksichtigt man alles, was diese Industrie zu bieten hat, kombiniert mit den Erkenntnissen, die wir bei den verschiedenen Gesprächen mit Fachleuten dieser Branche in der ganzen Welt, gewonnen haben, sind wir zuversichtlich, dass die Milchproduktion mindestens für die nächsten 10 Jahren eine gute Zukunft hat! Welcher Betriebsbesuch unter all den Besuchen in den 18 Ländern, die Sie mit dem Fahrrad bereisten, war etwas Besonderes? Insgesamt besuchten wir ungefähr 50 Betriebe. Jeder Besuch war auf seine Weise einzigartig und fast alle waren vollkommen anders. Die Vielfalt ergab sich aus der Herdengröße – von nur ein paar Stück Vieh bis zu Tausenden von Tieren – oder von traditionellen bis vollständig automatisierten Betrieben. Außerdem gab es überall in den Ländern eine Vielfalt an Futter und die vielfältigsten Vorstellungen von Futter. Nachdem wir das breite Spektrum an Marktsystemen für Milch in der ganzen Welt gesehen haben, glauben wir jetzt fester an Familienbetriebe und lokale Märkte in der Nähe der Produktionsstätten. Es ist sehr schwer für uns, einen speziellen Betriebsbesuch herauszugreifen... Wenn wir allerdings einen Betrieb nennen müssten, wäre das das Anwesen von Amita Patel in Indien. Mit nur sechs Kühen war sie in der Lage, für sich und ihre Familie nach indischen Standards gute Lebensbedingungen zu sichern. Außerdem ist das Entwicklungsprogramm in Indien hochinteressant, ebenso wie die Kooperative Amul; möglicherweise ergeben sich aus diesem Modell auch einige gute Ideen für uns! Sie fuhren durch einige weniger entwickelte Länder, wo die Automatisierung der Arbeit in der Landwirtschaft noch nicht gang und gäbe ist. Haben Sie das Gefühl, dass diese Länder in Zukunft an der Automatisierung der Landwirtschaft interessiert sind, oder sich diese leisten können? Automatisierung hängt weitgehend vom Preis der Arbeit ab, ein Faktor, der sich schnell ändern kann. Außerdem haben wir mitbekommen, dass die Beschaffung zuverlässigen Personals für landwirtschaftliche Betriebe in der ganzen Welt ein generelles Problem ist. Irgendwelche Anekdoten von Ihren Reisen? In Argentinien kann man Kühe auf Luzernefeldern grasen sehen. Die Kühe bekommen keine Sojabohnen, da die Landwirte dies für zu teuer halten. Da wir wissen, dass Argentinien einer der weltgrößten Exporteure von Sojabohnen ist, kann man sich gut vorstellen, dass da irgendetwas nicht so läuft, wie es laufen sollte. • the Dairy Life 17
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