Pressemitteilung - McKinsey & Company
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PRESSEMITTEILUNG<br />
7. Oktober 2013<br />
<strong>McKinsey</strong>-Studie: Berlin kann führende<br />
Start-up-Metropole Europas werden<br />
Berlin Top-Standort für Gründer in Deutschland – Im internationalen<br />
Vergleich noch Nachholbedarf – 100.000 neue Arbeitsplätze durch gezielte<br />
Initiativen bis 2020 möglich – Wowereit: „Wertvolle Ideen für die Stadt“.<br />
BERLIN. Die deutsche Hauptstadt hat beste Voraussetzungen, sich zur führenden<br />
Gründermetropole in Europa zu entwickeln. Bis 2020 können in Berlin über<br />
100.000 neue Arbeitsplätze durch Start-ups entstehen. Dies sind die zentralen<br />
Ergebnisse einer Studie von <strong>McKinsey</strong> & <strong>Company</strong> mit dem Titel „Berlin gründet –<br />
Fünf Initiativen für die Start-up-Metropole Europas“. Bereits heute hat sich die<br />
Stadt zum Top-Standort für Gründer in Deutschland entwickelt. Auf eine Betriebsgründung<br />
in München kommen 2,8 in Berlin. 2012 investierten deutsche und<br />
ausländische Wagniskapitalgeber in Berlin 133 Mio. EUR in Start-ups, in Baden-<br />
Württemberg hingegen nur 24 Mio. EUR, in Bayern 19 Mio. EUR und in Hamburg<br />
14 Mio. EUR. Berlin zählt zu den obersten 5% der Regionen Europas beim Zuzug<br />
neuer Unternehmen aus dem In- und Ausland.<br />
„Um jedoch zu den international führenden Start-up-Standorten aufzuschließen,<br />
muss Berlin seine guten Potenziale noch stärker nutzen“, sagte Katrin Suder,<br />
Leiterin des Berliner <strong>McKinsey</strong>-Büros, bei der gemeinsamen Vorstellung der Studie<br />
mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, am Montag in der<br />
Hauptstadt. Suder: „Bei der Förderung von Gründern und Talenten, bei der Kapitalbeschaffung<br />
für Gründer in der Wachstumsphase sowie bei der Vernetzung der<br />
Start-ups mit etablierten Unternehmen kann Berlin noch besser werden.“ Gelinge<br />
dies, könne Berlin im Wettbewerb der europäischen Top-Gründungsstandorte von<br />
aktuell Platz fünf hinter Tel Aviv, London, Paris und Moskau deutlich aufholen.<br />
Wowereit sagte vor Journalisten: „Als Start-up-Metropole stößt Berlin auf größte<br />
Aufmerksamkeit. Dieses Momentum wollen wir gemeinsam nutzen, um Berlin<br />
wirtschaftlich weiter voranzubringen. Die Studie von <strong>McKinsey</strong> liefert dazu wertvolle<br />
Ansätze und Ideen. Gemeinsam mit den Wirtschaftsfördereinrichtungen,<br />
Kammern, Verbänden, etablierten Unternehmen und den Start-ups werden wir uns<br />
mit aller Kraft einsetzen, die führende Start-up-Metropole Europas zu werden.“<br />
<strong>McKinsey</strong> hat die Studie „Berlin gründet“ ohne externe Beauftragung oder Bezahlung<br />
auf Eigeninitiative in enger Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat erstellt.<br />
Berlin kann der Studie zufolge von den Erfahrungen anderer Gründungszentren wie<br />
New York, London oder Tel Aviv lernen. Dort wurden in den vergangenen Jahren<br />
1
groß angelegte Programme zur Stärkung der städtischen Gründerszene gestartet. In<br />
Berlin sollte nach <strong>McKinsey</strong>-Einschätzung analog den internationalen Vorbildern<br />
eine so genannte Delivery Unit als zentrale, koordinierende Anlaufstelle geschaffen<br />
werden, die vom Senat aktiv unterstützt werde. „Die Stadt benötigt eine solche<br />
Einrichtung, um alle Initiativen voranzutreiben, Ziele für die vielen verschiedenen<br />
beteiligten Akteure mitzudefinieren und dafür zu sorgen, dass diese auch erreicht<br />
werden“, betonte Suder.<br />
„Während es bei der Gründungsfinanzierung schon ganz gut aussieht, gibt es in<br />
Berlin bei der Finanzierung von Start-ups in der Wachstumsphase noch Nachholbedarf.<br />
Hier könnten sich etablierte Unternehmen und Private noch stärker engagieren“,<br />
sagte der Gründer und Geschäftsführer des Spieleherstellers Wooga, Jens<br />
Begemann, bei der Vorstellung der Studie. Berlin sei eine relativ junge Gründerstadt,<br />
deren Gründergeist durch konkrete Initiativen von Politik, Wirtschaft und<br />
Universitäten weiter beflügelt werden könne. So könne durch die gezielte<br />
Schaffung gründungsfreundlicher Strukturen und einer ausgeprägten Willkommenskultur<br />
durch alle Beteiligten die Zahl der erfolgreichen Gründungen gesteigert<br />
werden. Auch die Kontakte untereinander, ebenso wie Kooperationen der Start-ups<br />
mit etablierten Unternehmen seien noch weiter ausbaufähig. „Hier können alle<br />
Beteiligten mehr für den Standort tun“, fasste Begemann zusammen.<br />
„Die fünf Initiativen, die <strong>McKinsey</strong> vorschlägt, zielen konkret darauf ab, die Gründungsdynamik<br />
in der Stadt zu verbessern und die Start-up-Szene systematisch zu<br />
fördern“, erläuterte <strong>McKinsey</strong>-Partner Christian Malorny die Vorschläge der Studie:<br />
- „Neue Berliner Gründerzeit“. Studierende und Professoren sollen mehr für das<br />
Thema Gründung begeistert werden. Gelingen kann dies der Studie zufolge u.a.<br />
über bessere Anreizsysteme für Mitarbeiter in Forschungsinstituten und insbesondere<br />
in Hochschulen, spezifische Auszeichnungen für gründungsstarke Professoren<br />
oder Forschungsinstitute sowie eine Ausweitung des bereits existierenden Businessplan-Wettbewerbs<br />
Berlin-Brandenburg. Ein „Berliner Gründercurriculum“ könne<br />
sich für eine bessere Abstimmung und Bündelung von Gründungsaktivitäten an<br />
Universitäten engagieren.<br />
- „One-Stop-Agentur Berlin“. Die Unterstützung von Gründern durch Senat und<br />
Verwaltung sollte verbessert werden. So könnte eine mehrsprachige „Start-up-<br />
Serviceagentur“ als zentraler Anlaufpunkt für ausländische Gründer fungieren und<br />
ihnen helfen, den schnellsten Weg durch den deutschen Behördendschungel zu finden.<br />
Als Soforthilfe würde ein Onlineportal mit einem Überblick über alle relevanten<br />
Dienstleistungen von Behörden und Institutionen für Transparenz sorgen.<br />
- „Berliner Gründer-Campus“. Ziel ist der Aufbau einer zentral gelegenen,<br />
flexibel anmietbaren Bürofläche, insbesondere für Neugründungen mit digitalen<br />
Geschäftsmodellen, etablierten Unternehmen und Wagniskapitalgebern. Eine solche<br />
räumliche Nähe wäre ideal für Austausch, Networking und Förderung. Auf dem<br />
Campus könnten ein Coaching-Zentrum für wachsende Unternehmen und eine<br />
Koordinationsstelle zur besseren Vernetzung aufgebaut werden.<br />
<strong>McKinsey</strong> & <strong>Company</strong> | 2
- „Start-up-Fonds Berlin“. Um mehr Kapital für wachsende Start-ups zur Verfügung<br />
zu stellen, soll ein neuer Privatfonds mit rund 100 Mio. EUR eingerichtet<br />
werden, der sich speziell an junge Unternehmen mit einem Kapitalbedarf ab 3 Mio.<br />
EUR richtet. Als Kapitalgeber kommen vor allem Konzerne und Mittelständler in<br />
Frage, mit denen bereits erste Gespräche geführt werden.<br />
- „Das Berliner Gründernetzwerk“. Als fünfte Initiative schlägt <strong>McKinsey</strong> vor,<br />
über den Senat eine Taskforce „Berliner Unternehmensdialog“ einzurichten. Ihre<br />
Aufgabe: etablierte Unternehmen mit Gründern zusammenzubringen und sie so für<br />
eine Unterstützung zu gewinnen.<br />
Der Fokus der Initiativen sollte der Studie zufolge auf den Segmenten digitale<br />
Geschäftsmodelle, Bio- und Medizintechnologie sowie den so genannten Urban<br />
Technologies liegen. Diese umfassen die Segmente Cleantech, Elektronik und<br />
Mobilität, also Geschäftsmodelle, die sich an dem Thema „Stadt der Zukunft“<br />
orientieren. In diesen Bereichen verzeichnete Berlin zuletzt bereits die meisten<br />
Gründungen. „Es geht darum, bestehende Stärken auszubauen, die Unterstützung zu<br />
fokussieren und zu bündeln“, so Malorny. Bis 2020 könnten in Berlin auf diese<br />
Weise über 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen – rund 40.000 in den Startups<br />
selbst und 60.000 über den so genannten Multiplikatoreneffekt, demzufolge<br />
jeder neue Arbeitsplatz die Basis schafft für weitere Beschäftigungsverhältnisse.<br />
Methodik der Studie<br />
„Berlin gründet“ fasst das Stimmungsbild und die aktuelle Lage der<br />
Gründerszene in der Hauptstadt systematisch zusammen. <strong>McKinsey</strong> hat dafür in<br />
über 100 strukturierten Interviews und Gesprächen die Meinungen von<br />
Gründern, Start-ups, Wagniskapitalgebern, Betreibern von Inkubatoren,<br />
Anbietern lokaler Infrastruktur sowie nationalen und internationalen Experten<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ausgewertet. Die Ergebnisse wurden<br />
quantifiziert und mit internationalen Städten verglichen.<br />
Über <strong>McKinsey</strong> & <strong>Company</strong><br />
<strong>McKinsey</strong> & <strong>Company</strong> ist die deutschland- und weltweit führende Unternehmensberatung<br />
für das Top-Management. 28 der 30 DAX-Konzerne zählen zu den<br />
Klienten. In Deutschland und Österreich ist <strong>McKinsey</strong> mit Büros an den Standorten<br />
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und<br />
Wien sowie weltweit mit über 100 Büros in 52 Ländern vertreten.<br />
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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:<br />
Kirsten Best, Telefon 0211 136-4688,<br />
E-Mail: kirsten_best@mckinsey.com<br />
Die Studie finden Sie zum Download auf www.mckinsey.de<br />
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