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Lebenslauf Dustin Hoffman

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<strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong><br />

<strong>Dustin</strong> Lee <strong>Hoffman</strong> (* 8. August 1937 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer<br />

Schauspieler. Der zweifache Oscarpreisträger zählt zu den profiliertesten amerikanischen<br />

Charakterdarstellern. Er ist für seine akribische Rollenvorbereitung bekannt.<br />

<strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> wurde von seinen Kinobegeisterten<br />

jüdischen Eltern nach dem Stummfilm-Star <strong>Dustin</strong><br />

Farnum benannt. Sein Vater arbeitete als Ausstatter<br />

für verschiedene Hollywood-Studios. <strong>Hoffman</strong>s Bruder<br />

spielte 1939 sogar eine kleine Rolle in Frank Capras<br />

Filmklassiker Mr. Smith geht nach Washington.<br />

<strong>Hoffman</strong> wollte ursprünglich Pianist werden und<br />

studierte am Santa Monica City College Musik. 1956<br />

brach er seine Ausbildung ab und nahm<br />

Schauspielunterricht am Pasadena Playhouse. „Ich<br />

begann mit der Schauspielerei, weil ich dabei<br />

Mädchen kennen lernen konnte“, bekannte der<br />

Schauspieler später. Am Pasadena Playhouse traf<br />

<strong>Hoffman</strong> auf Gene Hackman, mit dem er seit dieser<br />

Zeit gut befreundet ist. 1958 zog er nach New York<br />

und setzte sein Schauspielstudium im renommierten<br />

Actors Studio fort. Zeitweilig teilte er sich mit Gene<br />

Hackman und Robert Duvall ein Apartment. Alle drei<br />

Schauspieler hatten während dieser Zeit große<br />

Schwierigkeiten, Rollen zu bekommen. „Bis ich 31<br />

war, lebte ich unterhalb der offiziellen amerikanischen<br />

Armutsgrenze“, sagte <strong>Hoffman</strong> später. (In Tootsie<br />

spielte er 1982 einen Schauspieler ohne<br />

Engagement.)<br />

Seine erste Bühnenrolle bekam <strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> in Yes<br />

Is For a Very Young Man.<br />

1961 gab er mit A Cook for Mr. General sein Broadway-Debüt. Für seine Darstellung in The Journey of the Fifth<br />

Hourse erhielt er 1964 den Obie-Award, für Farce, Eh? den Theatre World Award und den Drama Desk Award.<br />

<strong>Hoffman</strong> bekam kleinere Fernsehrollen und debütierte 1967 in Hollywood. Im selben Jahr gelang ihm mit<br />

seinem zweiten Film Die Reifeprüfung bereits der internationale Durchbruch.<br />

<strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> war von 1969 bis 1980 mit Anne Byrne, einer Tänzerin, verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder<br />

(Jenna, Karina). Zwei Wochen nach seiner Scheidung heiratete er die 17 Jahre jüngere Anwältin Lisa<br />

Gottsegen. Das Ehepaar hat zwei Söhne (Jacob, Maxwell) und zwei Töchter (Rebecca, Alexandra). Vier seiner<br />

sechs Kinder sind ebenfalls Schauspieler. <strong>Hoffman</strong> führt ein zurückgezogenes Privatleben und taucht kaum in<br />

den Schlagzeilen der Yellow Press auf. Er ist für seine linksliberale politische Haltung bekannt und hat die<br />

Bush-Regierung kritisiert.<br />

Werk<br />

1967 erhielt der bis dato unbekannte <strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> die Hauptrolle in Mike Nichols’ Film Die Reifeprüfung, der<br />

zu einem weltweiten Erfolg und einem Klassiker des New-Hollywood-Kinos wurde. In der Rolle des College-<br />

Absolventen Benjamin Braddock wurde er von der doppelt so alten Mrs. Robinson verführt und verliebte sich in<br />

deren Tochter. Als sympathischer Antiheld traf <strong>Hoffman</strong> (der für die Rolle eine Oscarnominierung erhielt) das<br />

Lebensgefühl der jungen Kinogänger und wurde zum ersten Star einer neuen unglamourösen<br />

Schauspielergeneration, deren Protagonisten nicht mehr dem klassischen Idealbild des Hollywoodstars<br />

entsprachen, sondern Wert auf Realitätsbezogene Darstellungen legten.<br />

Nach der „Reifeprüfung“ war <strong>Hoffman</strong> in den unterschiedlichsten Rollen und Filmen zu sehen. Er erwarb sich<br />

den Ruf eines wandlungsfähigen Perfektionisten, der keine Herausforderung scheute und sich akribisch auf<br />

seine Darstellungen vorbereitete. In dem Sozialdrama Asphalt-Cowboy (1969) spielte er neben Jon Voight den<br />

todkranken Straßenganoven Ratso Rizzo und erhielt seine zweite Oscar-Nominierung. In dem komödiantischen


Anti-Western Little Big Man (1970) war er als Veteran der Indianerkriege zu sehen und stellte den<br />

Protagonisten Jack Crabb im Alter von 17 bis 120 Jahren dar. Für die Rolle eines Sträflings in Papillion magerte<br />

er 1973 bis fast auf die Knochen ab. <strong>Hoffman</strong> verkörperte den Entertainer Lenny Bruce (Lenny, 1974), der für<br />

seine provokanten Auftritte bekannt war, und trat 1976 mit Robert Redford als Watergate-Ermittler vor die<br />

Kamera (Die Unbestechlichen). Im selben Jahr stellte er in dem Thriller Der Marathon-Mann einen jüdischen<br />

New Yorker Studenten dar, der in Geheimdienstintrigen verwickelt wird. In der bekanntesten Szene des Films<br />

wird <strong>Hoffman</strong> von einem ehemaligen KZ-Arzt (Laurence Olivier) mit einem Zahnbohrer brutal gefoltert. 1980<br />

erhielt <strong>Hoffman</strong> als allein erziehender Vater in dem Scheidungsdrama Kramer gegen Kramer seinen ersten<br />

Oscar. Der Film löste auch eine gesellschaftliche Debatte aus.<br />

1982 konnte <strong>Hoffman</strong> bei Kritik und Publikum einen großen Erfolg verbuchen: In Sydney Pollacks Komödie<br />

Tootsie spielte er einen arbeitslosen Schauspieler, der sich als Frau verkleidet, um ein Engagement zu<br />

bekommen. <strong>Hoffman</strong> wurde zwar für den Oscar nominiert, unterlag aber gegen Ben Kingsley in der Rolle des<br />

Gandhi. Mitte der 1980er Jahre war <strong>Hoffman</strong> in Tod eines Handlungsreisenden am Broadway zu sehen. Volker<br />

Schlöndorff adaptierte das Stück für einen Fernsehfilm, der in Deutschland im Kino gezeigt wurde. Für seine<br />

Darstellung eines hochbegabten Autisten (Rain Man) erhielt <strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> 1989 seinen zweiten Oscar. In den<br />

1980er Jahren drehte der Schauspieler nur fünf Filme, darunter auch die hochbudgetierte Komödie Ishtar<br />

(1987), die zu einem der größten Kassenflops des Jahrzehnts wurde.<br />

Ab den späten 1980er Jahren trat <strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> regelmäßig in eher kommerziell ausgerichteten Genre-<br />

Filmen wie Family Business (1989), Hook (1991), Outbreak (1995) oder Sphere (1998) auf. 1996 gründete er<br />

seine eigene Produktionsfirma Punch Productions, mit der er Independent-Projekte unterstützt und fördert.<br />

Eines seiner ersten Projekte war die Satire Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt (1997)<br />

mit Robert De Niro, in der der amerikanische Präsident einen Krieg anzettelt, um von einer Liebesaffäre<br />

abzulenken. <strong>Hoffman</strong>, der über einen Mangel an guten Drehbüchern klagte, drehte zwischen 1999 und 2002<br />

keinen Film.<br />

2003 trat er erstmals an der Seite seines langjährigen Freundes Gene Hackman vor die Kamera (Das Urteil).<br />

Zwei Jahre später konnte er an der Seite von Robert De Niro und Barbra Streisand in der Komödie Meine Frau,<br />

ihre Schwiegereltern und ich einen großen Erfolg verbuchen. 2006 übernahm er in der deutschen<br />

Bestsellerverfilmung Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders die Rolle des Parfümiers Giuseppe Baldini. Für<br />

die nächsten Jahre sind mehrere Filme mit <strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> angekündigt.<br />

<strong>Dustin</strong> <strong>Hoffman</strong> war zwischen 1968 und 1998 sieben Mal für den Oscar nominiert und erhielt den Preis 1980<br />

und 1989. 1999 ehrte ihn das American Film Institut für sein herausragendes Lebenswerk mit dem Life<br />

Achievement Award. Im Lauf der Jahrzehnte wurden dem Charakterdarsteller viele internationale Preise<br />

zugesprochen.<br />

Manfred Schott lieh bis einschließlich des Films „Kramer gegen Kramer“ <strong>Hoffman</strong> in der Regel seine Stimme.<br />

Joachim Kerzel ist aktuell seit einigen Jahren der deutsche Synchronsprecher des Schauspielers.<br />

Filmografie<br />

1967: Der Tiger schlägt zurück (The Tiger Makes Out)<br />

1967: Die Reifeprüfung (The Graduate)<br />

1968: Zwei Nummern zu groß (Un Dollaro per 7 vigliacchi)<br />

1969: Sunday Father<br />

1969: Asphalt-Cowboy (Midnight Cowboy)<br />

1969: John und Mary (John and Mary)<br />

1970: Little Big Man<br />

1971: Wer ist Harry Kellerman? (Who Is Harry Kellerman and Why Is He Saying Those Terrible Things About<br />

Me?)<br />

1971: Wer Gewalt sät (Straw Dogs)<br />

1972: Alfredo, Alfredo<br />

1973: Papillon<br />

1974: Lenny<br />

1976: Die Unbestechlichen (All the President's Men)<br />

1976: Der Marathon-Mann (Marathon Man)<br />

1978: Straight Time<br />

1979: Kramer gegen Kramer (Kramer vs. Kramer)<br />

1982: Tootsie<br />

1985: Tod eines Handlungsreisenden (Death of a Salesman) - (TV)<br />

1988: Rain Man<br />

1989: Family Business<br />

1990: Dick Tracy


1991: Billy Bathgate<br />

1991: Hook<br />

1992: Ein ganz normaler Held (Hero)<br />

1995: Outbreak – Lautlose Killer<br />

1996: American Buffalo – Das Glück liegt auf der Straße<br />

1996: Sleepers<br />

1997: Mad City<br />

1997: Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt<br />

1998: Sphere – Die Macht aus dem All<br />

1999: Johanna von Orleans (The Messenger: The Story of Joan of Arc)<br />

2002: Moonlight Mile<br />

2003: Confidence<br />

2003: Das Urteil (Runaway Jury)<br />

2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)<br />

2004: I ♥ Huckabees<br />

2004: Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich (Meet the Fockers)<br />

2004: Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse (Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events) - (Cameo)<br />

2005: Im Rennstall ist das Zebra los (Racing Stripes, Stimme)<br />

2005: The Lost City<br />

2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (Perfume: The Story of a Murderer)<br />

2006: Schräger als Fiktion (Stranger than Fiction)<br />

2006: Liebe braucht keine Ferien<br />

2007: Mr. Magoriums Wunderladen (Mr. Magorium's Wonder Emporium)<br />

Preise<br />

Auszeichnungen<br />

Oscars<br />

als Bester Hauptdarsteller<br />

1979 in Kramer gegen Kramer<br />

1988 in Rain Man<br />

Golden Globes<br />

als Beste Nachwuchsdarsteller<br />

1967 in Die Reifeprüfung<br />

als Bester Hauptdarsteller – Drama<br />

1979 in Kramer gegen Kramer<br />

1988 in Rain Man<br />

als Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical<br />

1982 – in Tootsie<br />

als Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder TV-Film<br />

1985 in Tod eines Handlungsreisenden<br />

1997 ausgezeichnet mit dem Cecil B. DeMille Award<br />

BAFTAs<br />

als Bester Newcomer<br />

1968 in Die Reifeprüfung<br />

als Bester Hauptdarsteller<br />

1969 in Asphalt-Cowboy und John & Mary<br />

1983 in Tootsie zusammen mit Michael Caine in Rita will es endlich wissen<br />

American Film Institute<br />

1999: AFI Life Achievement Award<br />

Goldene Kameras<br />

2003: Lifetime Achievement Film<br />

2005: Bester Testimonial-Werbespot für Audi


Jupiter<br />

1983: Bester Darsteller<br />

Nominierungen<br />

Oscars<br />

als Bester Hauptdarsteller<br />

1967 in Die Reifeprüfung<br />

1969 in Asphalt-Cowboy<br />

1974 in Lenny<br />

1982 in Tootsie<br />

1997 in Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt<br />

Golden Globes<br />

als Bester Hauptdarsteller – Drama<br />

1969 in Asphalt-Cowboy<br />

1974 in Lenny<br />

1976 in Der Marathon-Mann<br />

als Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical<br />

1967 in Die Reifeprüfung<br />

1969 in John & Mary<br />

1991 in Hook<br />

1997 in Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt<br />

BAFTAs<br />

als Bester Hauptdarsteller<br />

1971 in Little Big Man<br />

1975 in Lenny<br />

1976 in Die Unbestechlichen<br />

1976 in Der Marathon-Mann<br />

1980 in Kramer gegen Kramer<br />

1989 in Rain Man

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