zum Bericht - Europäische Metropolregion München
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Immobilienfakten 2013/2014<br />
<strong>München</strong>
Immobilienfakten 2013/2014<br />
<strong>München</strong><br />
1 MASSSTÄBE WIRTSCHAFTLICHER ENTWICKLUNG<br />
1.1 Europa: Gesamtwirtschaftlicher Kontext<br />
1.2 Metropolen: Motoren für Wirtschaft, Strukturwandel und Karriere<br />
1.3 Indikatoren: Beschäftigung, Kaufkraft und Wohnungsmiete<br />
2<br />
2<br />
3<br />
5<br />
2 IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND<br />
2.1 Investment: Interesse an Portfolios steigt<br />
2.2 Wohninvestment: Große Bestände verkauft<br />
2.3 TOP 6: Stärkere Konzentration auf größte Stadtmärkte<br />
2.4 Einzelhandel: Mehr Standorte, kleinere Flächen – beste Bedingungen für Geschäftshäuser<br />
2.5 Marktvergleich Büro: Großobjekte dominieren Gesamtergebnis<br />
7<br />
7<br />
8<br />
9<br />
11<br />
12<br />
3 METROLPOLREGION MÜNCHEN<br />
3.1 Region im Aufwind<br />
3.2 Augsburg: Neue Quartiere und offensive Gewerbeflächenentwicklung<br />
3.3 Ingolstadt: Attraktive Potentialflächen auch in der Altstadt<br />
3.4 Rosenheim: Aufbruchsstimmung am Bahnhof<br />
3.5 Landshut: Verkehrsgünstige Gewerbeareale<br />
3.6 Kaufbeuren: Einzelhandelspotentiale und Kundennähe<br />
18<br />
18<br />
22<br />
23<br />
24<br />
24<br />
25<br />
4 MÜNCHEN IM WANDEL<br />
4.1 Investment: Starker Anstieg bei Gewerbe – nahezu Stagnation beim Wohnen<br />
4.2 Marktdetails: Drängender Bedarf beim Wohnen - Stabilisierung der Bürolagen<br />
4.2.1 Wohnraum: Versorgung nicht verbessert<br />
4.2.2 Mehrfamilienhäuser: Stark steigende Preise auch im unteren Lagesegment<br />
4.2.3 Geschosswohnungs-Bauflächen: Weiterer Preisauftrieb<br />
4.2.4 Höherwertige und klassische Gewerbebauten: Run auf „Klassiker“<br />
4.2.5 Gewerbe-Bauflächen: Keine Experimente außerhalb der Kerngebiete<br />
4.2.6 Exkurs: Transaktionen Bauerwartungsland<br />
4.3 Vermietung: Kleinere Einheiten bei Einzelhandel und Büros<br />
4.4 Prognose: Wohnen wird weiterhin teurer – Einzelhandel wartet auf spannende Projekte –<br />
Bürosegment bleibt verhalten optimistisch<br />
26<br />
26<br />
27<br />
27<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
33<br />
36<br />
5 PERSPEKTIVEN FÜR INVESTOREN<br />
38
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
1 MASSSTÄBE WIRTSCHAFTLICHER ENTWICKLUNG<br />
1.1 EUROPA: GESAMTWIRTSCHAFTLICHER KONTEXT<br />
Die OECD rechnet ab Mitte 2013 mit einer international spürbaren Zunahme des Vertrauens in konjunkturstützende Maßnahmen der Geldpolitik<br />
und verbesserte Finanzmarktbedingungen, in 2014 dann mit einer kontinuierlichen Wachstumsbelebung. Allerdings könnte die Rückführung der<br />
Geldmenge in den USA anfangs für Irritationen sorgen. Im Euroraum werden die positiven Effekte – jedoch weniger in Deutschland - durch unvollständige<br />
Institutionen und eine erst in 2014 ihren Höchststand erreichende Arbeitslosigkeit abgeschwächt. Die Haushaltskonsolidierungen<br />
wirken zwar deutlich strukturstärkend, sind aber unter den Mitgliedsländern nicht ausreichend abgestimmt und kurzfristig zu intensiv, um<br />
konjunkturelle Aufwärtsbewegungen zu fördern. Vor allem die Reduzierung ausgerechnet öffentlicher Anlageinvestitionen mit Multiplikator-<br />
Wirkung wirkt kontraproduktiv, auch wenn sie meist am einfachsten durchzusetzen ist. Die gute Entwicklung einzelner Aktien- und Anleihemärkte<br />
gleicht die durch notleidende Kredite anhaltende Unterkapitalisierung in den Krisenländern und die mangelnde Eigenkapitalausstattung<br />
des Bankensektors nicht aus. Daher müssen trotz des geringeren Krisendrucks dringend weitere Ventile geschaffen werden, um die Rückkoppelung<br />
zwischen Bankenverlusten und Staatsfinanzen zu stoppen. Als vordringlich werden die Schaffung einer vollständigen Bankenunion, die<br />
Vertiefung des Binnenmarkts und eine Liberalisierung der Dienstleistungsbranchen angesehen. Die Bereitschaft zu Anlageinvestitionen ist im<br />
Euroraum geringer als andernorts, was mittelfristig zur Strukturschwächung führt. Die Kapitalausstattung kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
muss daher vordringliches Ziel weiterer – möglichst länderspezifischer - geldpolitischer Maßnahmen sein.<br />
Die bisherigen Strukturanpassungen haben immerhin dazu geführt, dass die heutige Lohnstückkostenspanne in Europa inzwischen wieder<br />
in etwa der vor der Währungsunion entspricht. Das hat bereits dazu beigetragen, dass sich die Leistungsbilanzen im Euroraum etwas angleichen<br />
konnten. Jedoch fehlen jetzt weitere Anpassungen der Länder mit traditionellem Bilanzüberschuss, um einer weiteren Erhöhung<br />
der Ungleichgewichte entgegen zu wirken.<br />
Der Beschäftigungszuwachs war in Deutschland mit etwa +1% in 2012 höher als von der OECD erwartet, während andere Länder der Euro-<br />
Zone, besonders Spanien, aber auch Italien und Frankreich hinter den Prognosen zurück blieben. In Deutschland wird mit einem weiteren<br />
geringfügigen Rückgang der Arbeitslosenquote gerechnet. Die in Deutschland und Großbritannien bereits erfolgten Arbeitsmarktreformen<br />
stehen in abgewandelter Form in anderen europäischen Ländern noch aus. Hohe Potentiale für ein europäisches Beschäftigungswachstum<br />
bestehen im Einzelhandel, bei den freien Berufen und in den Netzindustrien. Allerdings wird eine Lockerung regulatorischer Beschränkungen<br />
in den jeweiligen Produktmärkten als unbedingte Voraussetzung für deren Realisierung gesehen. Für Deutschland werden zudem überhöhte<br />
Hindernisse für unternehmerische Tätigkeit und ein weiterhin nicht ausreichender Zugang zur Hochschulbildung moniert.<br />
VERÄNDERUNG DES REALEN BRUTTOINLANDSPRODUKT<br />
3%<br />
1%<br />
2012<br />
2013*<br />
2014*<br />
0%<br />
-1%<br />
USA<br />
PLOEN<br />
GroSSbritannien<br />
EURO-ZONE<br />
IRLAND<br />
ÖSTERREICH<br />
DEUTSCHLAND<br />
FRANKREICH<br />
NIEDERLANDE<br />
ITALIEN<br />
SPANIEN<br />
GRIECHENLAND<br />
ZYPERN<br />
Quelle:<br />
Eurostat 2013<br />
-3%<br />
-5%<br />
-7%<br />
Das Sinken der Immobilienpreise beschleunigt sich in den Euro-Ländern Spanien, in den Niederlanden, Italien und Frankreich, was den<br />
Druck auf die dortigen Vermögenswerte und laufenden Kredite erhöht. Das Wachstum der Wohnimmobilienpreise in Deutschland wird<br />
dagegen relativ zu Mietsteigerungen, Einkommenszuwächsen und niedrigen Kreditkosten als volkswirtschaftlich ausgeglichen angesehen.<br />
In den Beleihungs- und Bilanzierungsregeln gerade für Immobilien wurde ein wirksames Steuerungsinstrument zur Sicherung der gesamten<br />
volkswirtschaftlichen Finanzstabilität erkannt, das in differenzierter, aber noch nicht vollständig erschlossener Wechselwirkung mit anderen<br />
Mechanismen steht. Daher wird die Immobilien- und Finanzbranche weiterhin jedes politstrategische „Fein-Tuning“ regelmäßiger Aufmerksamkeit<br />
unterziehen.<br />
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JAHRESPROJEKTIONEN<br />
Prozentuale Veränderung <strong>zum</strong> Vorjahr<br />
2012 2013 2014<br />
BIP* 0,7 0,5 1,6<br />
Bruttoanlageinvestitionen** -1,9 -0,3 5,2<br />
Öffentlich** -9,5 0,8 0,9<br />
Wohnungsbau** 1,5 0,2 6,1<br />
Nichtwohnungsbau** -2,5 -0,8 5,4<br />
Inlandsnachfrage* -0,4 0,7 1,6<br />
Exporte* 3,7 1,6 5,0<br />
Importe* 1,8 2,2 5,3<br />
Arbeitslosenquote*<br />
(Jahresdurchschnitt) 2,9 2,9 2,8<br />
Quellen:<br />
*Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Frühjahrsprojektion 2013<br />
**OECD Wirtschaftsausblick 2013/1<br />
BAUPREISINDEX 02/2012-02/2013<br />
Wohngebäude (Neubau) +2,1%<br />
Wohngebäude (Instandhaltung) +2,7%<br />
Bürogebäude +2,2%<br />
gewerbliche Betriebsgebäude +2,1%<br />
Quelle: Destatis<br />
In Deutschland verlangsamte sich das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts<br />
in 2012 und glitt im vierten Quartal ins Negative,<br />
so dass das Jahresergebnis bei nur 0,7% lag. Deutschland hatte<br />
einen Anteil an der Wirtschaftskraft der Eurozone von 28%. Nach<br />
einem schwachen Anlaufen der Konjunktur im ersten Halbjahr 2013<br />
wird für das Gesamtjahr ein Zuwachs von maximal 0,5% erwartet.<br />
Für 2014 rechnet die OECD für Deutschland dann mit höchstens<br />
2% BIP-Wachstum. Deutsche Banken haben ihre Reserveguthaben<br />
bei der EZB reduziert, so dass die Kreditvergabe geringeren Restriktionen<br />
unterliegt. Zusätzliche Wachstumschancen ergeben sich für<br />
Deutschland in erster Linie aus einer nachhaltigeren und tieferen<br />
Integration im Euroraum und der Zuwanderung ausländischer<br />
Arbeitskräfte. Die Rate der Verbrauchsinflation soll laut Bundesbank<br />
und OECD bis 2014 zwischen 1,5% und 2% nahezu stabil bleiben.<br />
VERÄNDERUNG der bruttowertschöpfung ausgewählter<br />
wirtschaftsbereiche in deutschland 2011-2012<br />
Information und Kommunikation<br />
Unternehmensdienstleister<br />
Grundstücks- und Wohnungswesen<br />
Finanz- und Versicherungsdienstleister<br />
Sonstige Dienstleister<br />
Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit<br />
Handel, Verkehr, Gastgewerbe<br />
Produzierendes Gewerbe (o. Baugewerbe)<br />
Baugewerbe<br />
-1,5 -1,0 -0,5 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5<br />
Die Baugenehmigungen für Wohnungen stiegen in 2012 nur noch um 5%, die Zahl der genehmigten Wohngebäude ging um -3% zurück,<br />
bei Nichtwohngebäuden waren es -6%. Der Anstieg der Baupreise hat sich in 2012 deutlich verlangsamt, am stärksten bei gewerblichen<br />
Betriebs- und neuen Wohngebäuden. Das Geschäftsklima in der Bauwirtschaft hat sich im zweiten Quartal 2013 leicht verbessert, vor allem<br />
die Baugenehmigungen für Wohnungen zogen wieder an. Die Auftragsvergaben gewerblicher Auftraggeber an freischaffende Architekten<br />
legten um 15% zu und kompensierten damit fast den Auftragsrückgang im öffentlichen Sektor, wo das Auftragsvolumen innerhalb eines<br />
Quartals um zwei Drittel einbrach. Mit einer merklichen Expansion der Bauinvestitionen wird erst in 2014 gerechnet.<br />
1.2 METROPOLEN: MOTOREN FÜR WIRTSCHAFT, STRUKTURWANDEL UND KARRIERE<br />
Die deutschen Metropolen erholten sich schneller von der Finanzkrise und der darauf folgenden Krise der Realwirtschaft als Deutschland<br />
insgesamt. Das Angebot an heterogenen Stadtquartieren, exzellenten Bildungsangeboten, hoher Produktivität, die Verbindungen zu nationalen<br />
und internationalen Standorten, die reichhaltigen Kultur- und Freizeitangebote sprechen die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen<br />
und Unternehmen an. Internationale Trends wie die verstärkte Mischnutzung von Wohn- und Gewerbeimmobilienflächen sowie aktuelle<br />
sozioökonomische Entwicklungen finden schneller Berücksichtigung. Regionale Ballungszentren steigern Austausch, Arbeitsteilung und<br />
Spezialisierung, - mit positiven Folgen für die Produktivität. Regionale, nationale und internationale Netzwerke sind für Unternehmen von<br />
zentraler Bedeutung, um der zunehmenden Internationalisierung und Komplexität von Marktbeziehungen begegnen zu können.<br />
Aktuelle Städterankings erfassen unterschiedliche Dimensionen wirtschaftlicher und persönlicher Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten.<br />
Auch unter diesen Aspekten steht <strong>München</strong> insgesamt auf dem ersten Platz. In diesem Jahr wurden jedoch Qualitäten betrachtet, die<br />
die gewohnte Rangfolge etwas durcheinander bringen: Düsseldorf scheint <strong>zum</strong>indest in den letzten Jahren beste Karrierechancen geboten<br />
zu haben, Frankfurt ist Spitze beim Strukturwandel hin zu einer kreativen, wissens- und forschungsintensiven Wirtschaftsstruktur und Berlin<br />
gilt dem ADAC als autofreundlichste deutsche Metropole.<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
STÄDTERANKINGS 2012/2013<br />
Schwerpunkt <strong>München</strong> Düsseldorf Hamburg Frankfurt Berlin Stuttgart<br />
Wirtschaftspotential 1 4 2 3 6 5<br />
Strukturwandel 2 3 6 1 4 5<br />
Karrierechancen 3 1 2 5 6 4<br />
Autofreundlichkeit 2 2 4 5 1 6<br />
Gesamtbewertung 1 2 3 3 5 6<br />
Quellen: Städterankings IW Consult / HWWI/Berenberg / yourfirm / ADAC - 2012/2013<br />
Auch im Ranking der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ und IW Consult, die regelmäßig Indikatoren für Wohlstand, wirtschaftliche<br />
Dynamik und die Standortzufriedenheit von Unternehmen vergleichen, tauscht Hamburg wegen seiner starken Aufholdynamik nach<br />
Gesamtpunktzahl den Platz mit Stuttgart. <strong>München</strong>s leistungsfähige Wirtschaftsstruktur zeigt sich in der größten Zahl an Unternehmenszentralen<br />
je Einwohner. Auch beim Gründungsgeschehen erreicht der Standort Spitzenwerte. Der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven<br />
Dienstleistungen ist nur in Frankfurt, der Anteil der Beschäftigten mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss nur in Stuttgart<br />
höher. Bei der letztjährigen Unternehmerbefragung rangierte <strong>München</strong> sowohl in punkto Infrastruktur vor den Vergleichsstädten, das<br />
Verwaltungshandeln wurde nur in Düsseldorf höher geschätzt. Berlin landete in beiden Kategorien auf einem der letzten zehn von insgesamt<br />
50 Plätzen. Augsburg, nach <strong>München</strong> bedeutendstes Oberzentrum in der <strong>Metropolregion</strong>, lag hinsichtlich des Niveaus der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung vor Berlin, bei den Indikatorwerten für wirtschaftliche Dynamik sogar knapp vor Frankfurt.<br />
Städteranking Wirtschaftspotential 2012<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
Indexwert<br />
67,2<br />
44,5<br />
56,5<br />
54,4<br />
58,4<br />
50,4<br />
58,0<br />
48,5<br />
60,5<br />
43,7<br />
Niveau<br />
41,7<br />
55,1<br />
Dynamik<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Quelle: IW Consult<br />
<strong>München</strong> Hamburg Frankfurt a.M. Düsseldorf Stuttgart Berlin<br />
Das Städteranking des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) und der Berenberg Bank fokussiert noch spezieller auf den<br />
ökonomischen Strukturwandel, hin zu wissensintensiven Dienstleistungsbranchen einschließlich der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie zu<br />
forschungsintensiven Industrien. Bewertet werden neben der gegenwärtigen ökonomischen Leistungsfähigkeit die Standortfaktoren Bildung,<br />
Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit sowie demografische Entwicklungstendenzen. Hier führt Frankfurt bereits seit 2008 durch<br />
die höchste Produktivität je Beschäftigtem und den größten Anteil ausländischer Studierender, sowie die innerhalb Europas beste Erreichbarkeit<br />
der Vergleichsstädte. Für <strong>München</strong> wurde die ohnehin positivste Bevölkerungsprognose bis 2025 nochmals nach oben korrigiert.<br />
Die Stadt punktete zudem durch den höchsten Ausländeranteil an den Beschäftigten (16%). <strong>München</strong> gehört als „Stadt der Dax-Konzerne“<br />
zu den produktivsten deutschen Metropolen. Bereits 48% der Münchner Arbeitskräfte sind in wissensintensiven Branchen beschäftigt und<br />
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22% haben einen Hochschulabschluss. Der Anteil ausländischer Studenten liegt bei 15%. Augsburg liegt – als eine der 30 größten Städte<br />
Deutschlands – hinsichtlich des Anteils der in wissensintensiven Branchen Beschäftigten vor Hamburg und Berlin. Düsseldorf hat im Lauf<br />
der Jahre vor allem bei den Standortkriterien „Bildung und Innovationsfähigkeit“, „Internationalität“ und „Erreichbarkeit“ aufgeholt, und<br />
Berlin hat seit 2008 eine enorme Dynamik in der Bevölkerungs- und Erwerbstätigenentwicklung an den Tag gelegt. Hamburg dagegen wurde<br />
in dieser Studie gegenüber diesbezüglichen Rankings früherer Jahre etwas schlechter platziert.<br />
1.3 INDIKATOREN: BESCHÄFTIGUNG, KAUFKRAFT UND WOHNUNGSMIETE<br />
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg 2012 in Deutschland auf 41,4 Mio. Davon waren rund 70% sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Trotz<br />
verhaltener Konjunktur blieb die Arbeitslosigkeit in 2012 im Durchschnitt stabil und lag im Mai 2013 bei 6,8%. Die günstigste Entwicklung<br />
der betrachteten Metropolen nahm Berlin, wo die Arbeitslosenquote innerhalb von rund eineinhalb Jahren um -1,5% sank. In Stuttgart<br />
dagegen lag sie Mitte 2013 um 0,5% über dem Wert von 2011. Berlin verzeichnete zwischen 2005 und 2010 mit einem Plus von fast 9%<br />
auch die stärkste Zunahme der Erwerbstätigenzahlen, vor Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf, die zwischen 6% und 8% lagen. In <strong>München</strong><br />
erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im selben Zeitraum um weniger als 4%, in Stuttgart nicht einmal um 2%. In der BRD nahm ihre<br />
Zahl um insgesamt 4,4% zu.<br />
Die wissensintensiven Wirtschaftszweige sind auch hier von maßgeblicher Bedeutung, da gerade von ihnen eine positive Beschäftigungsentwicklung<br />
ausgeht und sie für eine kontinuierliche Weiter- und Neuentwicklung von Prozessen und Produkten stehen. Damit sorgen sie<br />
in den Städten für überdurchschnittliche Produktivität. Die Produktivitätsentwicklung war in den Jahren vor 2008 in Düsseldorf am beeindruckendsten,<br />
nach der Krise aber rückläufig; die gleiche Tendenz war in Hamburg zu beobachten. Augsburg glich Hamburg in dieser Hinsicht.<br />
In <strong>München</strong> und Stuttgart dagegen stieg die Produktivität nach der Wirtschaftskrise weiterhin, wenn auch langsamer, - ebenso in<br />
Berlin und Frankfurt, wo jedoch stärkere Einbrüche das Ergebnis beeinträchtigten.<br />
Arbeitslosenquoten 2010-2013<br />
15,0<br />
12,0<br />
9,0<br />
6,0<br />
%<br />
13,6<br />
13,3<br />
12,3<br />
11,8<br />
9,5<br />
9,0 8,9 8,7<br />
8,2 7,9<br />
7,8 7,5<br />
7,5 7,4 7,3 7,4<br />
7,7<br />
7,1<br />
6,4 5,5<br />
5,5<br />
6,8 6,8<br />
5,6<br />
6,0<br />
5,2 4,9 5,1<br />
Berlin<br />
Düsseldorf<br />
Hamburg<br />
Frankfurt a.M.<br />
BRD<br />
Stuttgart<br />
<strong>München</strong><br />
3,0<br />
2010 2011 2012 Mai 2013<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Kaufkraft je Einwohner 2013<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
in Euro<br />
137,0<br />
120,9 117,6<br />
113,6 109,8<br />
91,0<br />
<strong>München</strong> Düsseldorf Frankfurt Stuttgart Hamburg Berlin<br />
Index (BRD=100)<br />
Die nominale Kaufkraft der Bevölkerung in Deutschland liegt<br />
mit 20.621 Euro pro Person in 2013 etwa 2,9%<br />
höher als im Vorjahr. Die Inflationsrate von derzeit 1,4% lässt<br />
einen geringen realen Kaufkraftzuwachs zu. Hamburg führt die<br />
Bundesländer weiterhin an, direkt gefolgt von Bayern. Baden-<br />
Württemberg hat Hessen auf Platz 3 abgelöst.<br />
In den kaufkraftstärksten Landkreisen Starnberg, <strong>München</strong>,<br />
Ebersberg und Dachau in unmittelbarer Umgebung der<br />
bayerischen Landeshauptstadt ist die Kaufkraft in 2012 um<br />
0,5% bis 2,3% gewachsen, während in <strong>München</strong> selbst ein<br />
geringfügiger Rückgang erhoben wurde.<br />
Quelle: GfK Geomarketing<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Die dynamische Entwicklung der Großstädte ist für die Zukunftschancen einer Region entscheidend. Das Wachsen oder Schrumpfen<br />
beeinflusst ihr ökonomisches Potenzial und spiegelt ihre Attraktivität als Lebens- und Arbeitsort wider. Günstige Ausbildungsmöglichkeiten<br />
und ein „jugendlicheres“ Lebensgefühl in den Städten sorgten in allen 30 größten Städten der Bundesrepublik zwischen 2005 und 2011 für<br />
positive Zuwanderungen der 18-30-Jährigen; am meisten waren es in Berlin. Demgegenüber war der Wanderungssaldo der Menschen im<br />
Alter von 30 bis 65 Jahren ausnahmslos negativ. Die bevorzugten Wohnstrukturen von Familien und der Bevölkerung mit regelmäßigem<br />
Einkommen liegen nach wie vor eher außerhalb direkter Zentren, weshalb sich die Kaufkraft vor allem in den „Speckgürteln“ erhöht.<br />
Kaufkraftstärkste Stadt- und Landkreise 2012<br />
Rang Stadt- / Landkreis Kaufkraft je Einwohner in Euro Kaufkraftindex Index-Veränderung <strong>zum</strong> Vorjahr<br />
1 LK Starnberg 30.509 147,9 +2,3<br />
2 LK Hochtaunuskreis 30.165 146,3 0,0<br />
3 LK <strong>München</strong> 29.099 141,1 +1,8<br />
4 LK Main-Taunus-Kreis 28.465 138,0 +0,3<br />
5 SK <strong>München</strong> 28.247 137,0 -0,2<br />
6 LK Ebersberg 27.731 134,5 +1,1<br />
7 LK Fürstenfeldbruck 25.989 126,0 +0,1<br />
8 SK Erlangen 25.808 125,2 +0,2<br />
9 LK Dachau 25.648 124,4 +0,5<br />
10 LK Stormarn 25.127 121,9 -0,3<br />
Quelle: GfK GeoMarketing<br />
DURCHSCHNITTLICHE WOHNUNGSMIETEN<br />
1. QUARTAL 2013<br />
Stadt<br />
Euro/m²<br />
<strong>München</strong> 13,77<br />
Frankfurt 12,11<br />
Stuttgart 11,26<br />
Hamburg 11,15<br />
Düsseldorf 10,66<br />
Berlin 10,01<br />
Die hohen Mieten in den Städten sind daher vor allem für einkommensschwächere<br />
Bevölkerungsgruppen ein Problem, zu denen auch<br />
jene mit dem größten Entwicklungspotential zählen. Aus der <strong>Metropolregion</strong><br />
<strong>München</strong> gehörte auch Ingolstadt mit 9,83 Euro/m² zu den<br />
15 teuersten Städten der Republik.<br />
Quelle: GfK GeoMarketing<br />
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2 IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND<br />
2.1 Investment: Interesse an Portfolios steigt<br />
Der Immobilienverband IVD hat auf Basis des Grunderwerbsteueraufkommens für 2012 ein Gesamtvolumen privater und gewerblicher<br />
Immobilientransaktionen von 168 Mrd. Euro errechnet, was einer Steigerung um nur noch knapp 1,5% seit 2011 entspricht. Die höchsten<br />
Umsätze wurden mit fast 36 Mrd. Euro in Bayern erzielt, weiterhin gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, die aber –<br />
anders als Bayern mit einem Plus von 6% – Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatten. Stärkeren Zuwachs gab es in Niedersachsen (+13%)<br />
und Berlin (+10%), aber auch auf den eher kleinen Märkten Bremen (+19%), Thüringen (+18%) und Sachsen-Anhalt (+17%).<br />
gewerbliches transaktionsvolumen nach ASSETKLASSEN<br />
12<br />
10<br />
Mrd. Euro<br />
2011<br />
2012<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Wohnen Büro Einzelhandel anderes Gewerbe Logistik Hotel Grundstück<br />
Quelle:<br />
Eigene Berechnung nach<br />
Daten von BNP Paribas<br />
Investments gewerblicher Akteure hatten in Deutschland einen Umfang von 37 Mrd. Euro. Die Steigerung um insgesamt 25% gegenüber<br />
2011 war zunächst auf das 91%ige Wachstum der Umsätze im Wohnsektor um 5,4 Mrd. Euro auf einen Anteil von 31% des Gesamtumfangs<br />
zurück zu führen. Hierfür waren große Wohnportfolios verantwortlich, die 77% der Wohninvestments umfassten. Aber auch das Transaktionsvolumen<br />
mit Büroimmobilien war mit 10,7 Mrd. Euro um 52% größer als im Vorjahr und erreichte einen Anteil von 29%. Zudem<br />
existierte ein Angebot an großen Gewerbeportfolios. Damit erhöhten sich auch die Investitionen in Gewerbeobjekte, die nicht den Standardkategorien<br />
angehörten, um 0,7 Mrd. Euro, - vor Logistik mit einem Plus von 0,6 Mrd. Euro. Hotels legten geringfügig um 16% zu. Kräftige<br />
Rückgänge dagegen gab es trotz Portfolios mit -28% bei Einzelhandelsobjekten und – nach zwei Jahren mit hohen Steigerungsraten – mit<br />
-17% auch bei Gewerbebaugrundstücken. Der Bereich Retail fiel in 2012 auf einen Umsatzanteil von 21% am Gesamtumsatz gewerblicher<br />
Akteure zurück. Insgesamt wurden ausschließlich in Gewerbeimmobilien 25,6 Mrd. Euro und damit rund 9% mehr als 2011 investiert. Büros<br />
erreichten davon 42%, Einzelhandelsobjekte 30%.<br />
Auch wenn Einzelinvestments 95% des Geschäfts mit Büroimmobilien ausmachten, legten Gewerbeportfolio-Transaktionen um insgesamt<br />
60% zu, getragen vor allem durch den Verkauf großer Einzelhandelspakete (Karstadt) und sonstiger Gewerbeimmobilien (TLG), aber auch<br />
von Logistikobjekten. Zusammen hatten Portfolios einen deutlich gestiegenen Anteil von 23% am Gesamtaufkommen für Gewerbeobjekte.<br />
Dabei machten ausländische Investitionen 73% der Portfolio-Umsätze aus, aber nur 31% bei den Einzeldeals. Anleger aus den USA und<br />
Österreich dominierten im Portfolio-Bereich mit 34% und 26% des ausländischen Kapitals, bei den Einzelinvestments setzten amerikanische<br />
und norwegische Investoren mit 20% und 15% die größten Summen ein. Die Einzelinvestment-Umsätze fielen nur in den Assetklassen Büro<br />
(+52%), Logistik (+30%) und Hotels (+25%) höher aus als im Vorjahr, im Bereich Retail waren sie mit -43% besonders stark rückläufig. Bei<br />
Wohninvestments lag der ausländische Kapitalanteil bei 27%. Auch hier zeigten mit 44% besonders amerikanische Anleger starke Präsenz,<br />
Schweden folgten mit 15% des Auslandskapitals.<br />
Die Bereitschaft, beispielsweise mit Gewerbeportfolios auch Value Add- und opportunistische Risiken einzugehen, zeigen überwiegend Equity<br />
und Real Estate Funds, die hier ihren Einsatz in 2012 um 155% auf 3,5 Mrd. Euro steigerten. Aber auch Privatinvestoren legten in diesen<br />
Segmenten mit 438 Mio. Euro erstmals wieder einen ähnlich hohen Betrag an wie 2007. Selbst Pensionskassen und Versicherungen vervierfachten<br />
ihre Portfolio-Investitionen. Bei den Einzeldeals führten Spezialfonds mit einem Umsatzanteil von 16% knapp vor den Privaten<br />
mit 15% und den Geschlossenen Fonds mit 12%, allerdings zeigten von diesen nur die Privaten Anleger hier auch eine Umsatzsteigerung<br />
in Höhe von 21% auf 3 Mio. Euro.<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Im 1. Quartal 2013 hatten Portfolio-Deals bereits einen Anteil von 22% am Gesamtumsatz mit Einzelhandelsobjekten von 1,5 Mrd. Euro. Bei<br />
Büros machten sie 24% aus, bei einem Transaktionsvolumen von 2,8 Mrd. Euro. Mit einem Anteil von 32% hatten bislang Pensionskassen<br />
den größten Anteil am Handel mit Einzelhandelsobjekten, Immobilien AGs standen bei Büros mit 20% an der Spitze. Privatinvestoren rangierten<br />
in beiden Assetklassen auf Platz 4 und realisierten Anteile von 12% und 11% vom Transaktionsumfang. Bei den Wohninvestments<br />
bildeten Bestandsportfolios in den ersten drei Monaten 65% des Umsatzes ab. Fast 80% des Transaktionsvolumens von 1,8 Mrd. Euro setzten<br />
Spezialfonds (37%), Equity und Real Estate Funds (24 %) und Immobilien AGs (18%) ein. Ausländische Anleger waren bislang in ähnlicher<br />
Weise präsent wie in 2012.<br />
2.2 Wohninvestment: GroSSe Bestände verkauft<br />
In 2012 wurden insgesamt 11,4 Mrd. Euro für Wohninvestments eingesetzt. Ein Umsatzanteil von gut 77% ging an Bestandsportfolios, die<br />
auf mehrere Standorte verteilt sind. Einzelne Bestandsobjekte, die älter als 10 Jahre sind, waren mit 12% am Transaktionsvolumen beteiligt.<br />
Neubauten generierten fast 900 Mio. Euro und damit rund 13% des Umsatzes. Moderne Bestandsobjekte und Sonderwohnformen wurden<br />
nur in geringem Ausmaß gehandelt. 46% aller Transaktionen hatten einen Umfang von bis zu 10 Mio. Euro, sie machten aber nur 5% des<br />
Volumens aus. Dagegen ließen sich zwei Drittel der Umsätze auf Umfänge über 100 Mio. Euro zurückführen. 23% des Abschlussvolumens<br />
bewegten sich zwischen 25 und 100 Mio. Euro.<br />
Die Preise für Neubauten stiegen auf durchschnittlich 3.400 Euro/m², jedoch wurden auch erheblich höhere Beträge bezahlt. Bestandsobjekte<br />
unter 10 Jahren kosteten im Mittel 2.000 Euro/m², ältere 1.200 Euro/m². Bestandsportfolios lagen meist zwischen 700 und 850 Euro/m².<br />
Das Interesse institutioneller Investoren an Neubauobjekten ist hoch, so dass im 1.Quartal 2013 hier bereits 36% des Vorjahresumsatzes<br />
erreicht wurden. Bestandsportfolios machten rund zwei Drittel der 1,8 Mrd. Euro Umsatzvolumen in den ersten drei Monaten aus, ältere<br />
Einzelobjekte 14%. Zwar hatten mit 41% bisher wieder Portfolioverkäufe über 100 Mio. Euro den größten Marktanteil, jedoch umfassten<br />
Transaktionen mittlerer Größe (25-100 Mio.) 38% des Umsatzes. Der Umsatzanteil der Abschlüsse unter 25 Mio. Euro lag bei 22%. Nachdem<br />
in den letzten eineinhalb Jahren die Kaufpreise stark angezogen hatten, ist in 2013 eine Abschwächung zu beobachten, von der Neubauten<br />
und besondere Lagen jedoch ausgenommen sind.<br />
PORTFOLIO-BEZEICHNUNG<br />
Mio. Euro<br />
LBBW 1.435<br />
BauBeCon 1.235<br />
DKB 960<br />
Speymill 900<br />
TLG Wohnen 471<br />
Kristensen 238<br />
Grainger 232<br />
LevelOne 205<br />
GSW 201<br />
Zwar nimmt auch das Interesse ausländischer Käufer an Investments<br />
in als sichere Anlage geltende deutsche Wohnimmobilien vor allem<br />
in den Ballungszentren zu, jedoch kann die Nachfrage nach modernen<br />
Beständen und neuen Projektentwicklungen gerade dort nicht<br />
befriedigt werden. Es ist daher mehr als fraglich, ob ein Transaktionsvolumen<br />
wie in 2012, das durch Großdeals getragen war, in<br />
2013 realisierbar sein wird. Für viele, selbst kleine Städte bietet sich<br />
jedoch dringend ein Investment in Pflegeimmobilien und andere<br />
betreute Wohnformen an.<br />
Quelle: GfK GeoMarketing<br />
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2.3 TOP 6: Stärkere Konzentration auf gröSSte Stadtmärkte<br />
Das Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien auf den sechs wichtigsten deutschen Immobilienmärkten wuchs in 2012 um 31% auf<br />
14,6 Mrd. Euro - gegenüber einer Erhöhung um 9% auf dem gesamten deutschen Markt. Damit haben sich die Investments zu 57% des<br />
Gewerbeimmobilien-Gesamtumsatzes auf diese bedeutendsten räumlichen Teilmärkte rekonzentriert.<br />
Dabei wurden 81% aller in Deutschland getätigten Büroinvestmentumsätze, 78% des Hoteltransaktionsvolumens, aber nur 44% aller Umsätze<br />
mit Entwicklungsgrundstücken und 37% aller Anlagen in Einzelhandelsobjekte sowie 19% der Logistikinvestitionen in den sechs Städten<br />
platziert. Private Anleger tätigten insgesamt 15% der Gewerbeimmobilieninvestitionen in den Top Six, davon allein 49% in <strong>München</strong>.<br />
Unternehmen erzielten beim Verkauf etwa 7% der Umsätze, davon 47% in <strong>München</strong>.<br />
Transaktionsvolumen Gewerbeimmobilien 2012<br />
5 Mrd. Euro<br />
4<br />
Büros<br />
Einzelhandel<br />
Mischnutzung<br />
Grundstücke<br />
Logistik/Industrie<br />
Hotel<br />
Sonstige<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Berlin <strong>München</strong> Frankfurt Hamburg Stuttgart Düsseldorf<br />
Quelle: Eigene Berechnung<br />
nach Daten von Colliers<br />
In Berlin nahmen die Investitionen nur in den zentralen Bestlagen auf 1,9 Mrd. Euro zu (+23%), so dass dort ein Anlageanteil von 51%<br />
platziert wurde. Weitere 30% der Investitionen bezogen sich auf Objekte im sonstigen Berliner Innenstadtgebiet. <strong>München</strong> steigerte das<br />
Transaktionsvolumen nicht nur in der City (+7%) auf einen Anteil von 49%, sondern geringfügig auch in Innenstadtrandlagen (+1%), wo<br />
17% investiert wurden. Vor allem war aber auch wieder das Stadtumland mit +1,2% stärker im Rennen, das damit einen Anteil von 12%<br />
erreichte. Demgegenüber wurden Nebenlagen im Stadtgebiet in geringerem Umfang gehandelt (-8%) und waren mit 22% am Volumen<br />
beteiligt. Insgesamt zeigt <strong>München</strong> seit zwei Jahren wieder eine leicht steigende Innenstadt-Konzentration, ist aber inzwischen eine Stadt<br />
mit vergleichsweise breiter räumlicher Streuung der Investitionsobjekte. In Frankfurt verzeichnete die Innenstadt ein um -3% geringeren<br />
Investitionsumfang und zog 70% des Geldumsatzes auf sich. Nur der Cityrand zeigte ein gegenüber 2011 <strong>zum</strong>indest geringfügig erhöhtes<br />
Transaktionsvolumen (+5%). Cityrand und Nebenlagen kamen jeweils auf Anteile von 11% am Investitionsumfang. In Hamburgs City<br />
konzentrierten sich im vergangenen Jahr 44% des Transaktionsvolumens, vor weiteren 30% am Innenstadtrand. Aber nur das Hamburger<br />
Umland profitierte in 2012 von einer Investitionssteigerung (+6%). In Düsseldorf ist der Innenstadtrand der wichtigste Teilraum, wohin in<br />
2012 nach einer Steigerung um 18% ganze 51% des Volumens flossen. Nebenlagen waren ebenfalls gefragt und sammelten mit einem Anteil<br />
von 19% nach einem Plus von 13% mehr als die Innenstadt (18%), in der -11% weniger investiert wurde als im Vorjahr. Für Stuttgart liegt<br />
keine entsprechende Differenzierung vor.<br />
Bauträger und Entwickler haben auf den sechs größten Immobilienmärkten der Republik in 2012 Verkäufe in Höhe von 4,8 Mrd. Euro<br />
getätigt, wodurch sie nach einer Steigerung der Erlöse um 36% auf einen Verkaufsanteil von 35% kamen. Das beste Ergebnis erzielten sie<br />
in <strong>München</strong>, und nur in Hamburg lag ihr Umsatz niedriger als in 2011. Demgegenüber verringerten Bauträger und Entwickler ihr Einkaufsvolumen<br />
in 2012 um -43% auf 1,2 Mrd. Euro. Einzig in Hamburg war der Input dieser Akteure höher als im Vorjahr, während er in <strong>München</strong><br />
und Berlin am deutlichsten geschrumpft ist.<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Verkäufe von Bauträgern/Entwicklern 2010-2012 Käufe von Bauträgern/Entwicklern 2010-2012<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
Mio. Euro 1200 Mio. Euro<br />
2010<br />
2011<br />
2012 1000<br />
1017 912<br />
277<br />
667<br />
800<br />
221<br />
1500<br />
896<br />
705<br />
1012<br />
1116<br />
600<br />
693 673<br />
316<br />
233<br />
1000<br />
400<br />
500<br />
0<br />
1054<br />
1310<br />
817<br />
320<br />
695 141<br />
263<br />
544<br />
74<br />
56<br />
697<br />
200<br />
Frankfurt Berlin Hamburg <strong>München</strong> Düsseldorf Stuttgart Berlin <strong>München</strong> Hamburg Frankfurt Stuttgart Düsseldorf<br />
0<br />
242<br />
200 181 180<br />
336<br />
58<br />
42<br />
82<br />
78<br />
71<br />
87<br />
43<br />
Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von BNP Paribas<br />
Die Einkaufsaktivitäten dieser Akteursgruppe lassen die Größenordnung des in den nächsten Jahren zu erwartenden Neuzugangs an voraussichtlich<br />
gut vermieteten Neubauten und Revitalisierungen erahnen. Je nach Größe der Maßnahme und dem Umfang der Mietflächen<br />
ist ein Zeitraum von ein bis etwa drei Jahren realistisch, bis ein potentielles Core-Objekt <strong>zum</strong> Verkauf steht. In Stuttgart ist für 2013 nicht<br />
in großem Umfang mit neuen Angeboten zu rechnen, wogegen in <strong>München</strong> und Berlin noch einige Entwicklungsstarts aus 2011 auf den<br />
Markt kommen können. In Hamburg werden weiterhin Aufholkapazitäten aufgebaut und entwickelt. In Frankfurt und Düsseldorf reduzierten<br />
sich – auf sehr unterschiedlichem Niveau – die Käufe von Bauträgern und Entwicklern parallel zu den Verkaufserfolgen des Jahres 2012 nur<br />
moderat, so dass hier eine kontinuierliche Angebotsentwicklung zu erwarten ist.<br />
Von den 1,1 Mrd. Euro, die in Deutschland in Entwicklungsgrundstücke investiert wurden, waren 52% in den Top Six platziert, jedoch sank<br />
der Umsatz hier um 21% auf 489 Mio. Euro und hatte damit nur noch einen Anteil von knapp 4% am Gesamtumsatz mit Gewerbeimmobilien<br />
in den sechs Metropolen. In <strong>München</strong> und Hamburg waren die Ausgaben für Grundstücke mit 105 Mio. Euro und 58 Mio. Euro annähernd<br />
so hoch wie im Vorjahr, während sie sich in Stuttgart um 50% auf 87 Mio. Euro gesteigert haben. Obwohl in Berlin in 2012 mit 142 Mio.<br />
Euro nur noch etwa die Hälfte der Vorjahresumsätze in Gewerbegrundstücke flossen, war das der diesbezüglich höchste Einsatz in den Vergleichsstädten.<br />
Nach einer Verfünffachung des Umsatzes mit Gewerbegrundstücken auf 119 Mio. Euro rückte Düsseldorf in 2012 auf Platz<br />
2 vor. In Frankfurt wurden mit 65 Mio. Euro rund -60% weniger für Gewerbegrund aufgewendet als in 2011.<br />
Während Büros weiterhin fast nur in den etablierten Zentren gebaut und gehandelt werden, weil in kleineren Städten das Nachvermietungsrisiko<br />
höher und schwerer einzuschätzen ist, steigert die Verbreitung differenzierter Potentialanalysen für bestimmte Lagen und Sortimente<br />
im Einzelhandel die Bedeutung von Klein- und Mittelstädten für den Gesamtmarkt. Auch Hotelketten und insbesondere Businesshotels<br />
bieten in guten Mittelstädten in 2013 einige Perspektiven. Die Bedingungen für Logistikstandorte rücken ebenfalls nach und nach stärker in<br />
den Fokus. Hier sind vor allem bestens erschlossene Lagen in den Verdichtungsräumen und <strong>Metropolregion</strong>en von Interesse. Die Zweitverwertbarkeit<br />
von Gewerbeflächen aller Art erhält zunehmende Bedeutung schon bei der Konzeption. Ein verstärktes Interesse an value<br />
added und opportunistischen Investitionen erhöht auch die Bereitschaft zu Portfolio-Käufen, wodurch das Transaktionsvolumen weiteren<br />
Auftrieb erhält.<br />
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2.4 Einzelhandel: Mehr Standorte, kleinere Flächen – beste Bedingungen für Geschäftshäuser<br />
INVESTMENT<br />
Insgesamt wurden von den insgesamt 7,8 Mrd. Euro inklusive Portfolios in Deutschland 54% und damit 4,2 Mrd. Euro auf den sechs größten<br />
Immobilienmärkten für einzelhandelsgenutzte Objekte eingesetzt. Das gesamtdeutsche einzelhandelsrelevante Transaktionsvolumen<br />
reduzierte sich gegenüber 2011 um -28%. Von den 2,3 Mrd. Euro reinen Einzelhandelsinvestments der Top Six wurden in 2012 in Berlin<br />
42%getätigt, 20% in Frankfurt und 19% in Stuttgart. Einzig hier dominierten sie - durch eine einzelne Großtransaktion - das Geschehen<br />
mit einem Anteil von 41% am gesamten Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien. Düsseldorf und <strong>München</strong> lagen mit nur 3% weit<br />
abgeschlagen noch hinter Hamburg mit 12%. Demgegenüber führte <strong>München</strong> mit 45% des Anlagevolumens in Mischobjekte, die meist aus<br />
einem Einzelhandels- und einem Wohnanteil bestehen. Es folgten Berlin mit 35% und Stuttgart mit 20%. In den anderen Städten spielte<br />
diese Assetklasse keine nennenswerte Rolle. Im diesem Segment lag <strong>München</strong> auch mit einer Spitzenrendite von 4,0% in Führung. Auf den<br />
weiteren Plätzen folgen Hamburg (4,1%), Düsseldorf mit 4,2%, Frankfurt (4,3%) und Berlin mit 4,4%. Shopping Center erreichen aktuell eine<br />
Spitzenrendite von durchschnittlich 4,7%, Fachmarktzentren von 6,0%, einzeln stehende Fach- und Supermärkte etwa 6,7%.<br />
In den Top Six schrumpfte so zwar das für reine Einzelhandelsobjekte eingesetzte Kapital in 2012 um -26%. Dafür lag der Umsatz mit Mischobjekten<br />
dreimal so hoch wie im Vorjahr, womit sie zur drittwich-tigsten Gewerbeanlagekategorie avancierten. Das einzelhandelsrelevante<br />
Transaktionsvolumen blieb daher nicht nur in den kleineren Städten stabil, sondern - unter Verschiebung von reinen Einzelhandelsobjekten<br />
hin zu den Geschäftshäusern – auch in den Top Six. Dagegen fiel es um -69% in Städten zwischen 100.000 und 250.000 Einwohnern und<br />
um -53% in den anderen 20 deutschen Städten über 250.000 Einwohner. Die Verträge mit dem größten Transaktionsumfang waren das<br />
KaDeWe- und Karstadt-Paket für 1,1 Mrd. Euro, die Portfolio-Anteile an fünf Shoppingcentern für 500 Mio. Euro sowie als größtes Einzelobjekt<br />
das Milaneo in Stuttgart für 400 Mio. Euro.<br />
Einzelhandelsinvestments 2012<br />
Berlin<br />
Stuttgart<br />
nur EH<br />
Mischnutzung<br />
<strong>München</strong><br />
Frankfurt<br />
Hamburg<br />
Düsseldorf<br />
0 Mio. 300 Mio. 600 Mio. 900 Mio. 1200 Mio. 1500 Mio. Euro<br />
Quelle: Eigene Berechnungen<br />
nach Daten von Colliers<br />
Einzelhandelsinvestments* nach StadtgröSSe<br />
Top Six<br />
2012<br />
2011<br />
andere >250.000 EW<br />
100.000 - 250.000 EW<br />
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
EINZELHANDELSOBJEKTE 2012 Mrd. Euro %<br />
1A-Lage/High-Street 3,3 42,5<br />
Shopping-Center 2,6 33,4<br />
Fachmärkte/Discounter 1,9 24,1<br />
Summe 7,8 100,0<br />
Der Investitionsumfang für High-Street-Objekte wie Geschäfts- und<br />
Kaufhäuser blieb in 2012 nahezu unverändert, jedoch war ihr Anteil<br />
am einzelhandelsrelevanten Einsatz um 10% höher als im Vorjahr.<br />
Das lag <strong>zum</strong> einen an den geringen Ausgaben für Shopping-Center,<br />
die in 2012 um -46% auf ein Drittel des Anlageumfangs des Vorjahres<br />
fielen, aber auch mit Fachmärkten und Discountern ließen sich<br />
-24% weniger Einnahmen generieren als noch 2011.<br />
Quelle: BNP Paribas<br />
Geschäftshäuser verbinden die derzeit besonders hohen Vorteile von Wohn- und spezifischem Gewerbeinvestment. Daher war auch im<br />
1. Quartal 2013 der Run auf Geschäftshäuser größer denn je: Von 1,5 Mrd. Euro wurden mit 810 Mio. Euro bereits 54% für innerstädtische<br />
Geschäftshäuser ausgegeben, das waren fast 70% aller Einzeldeals. Rechnet man die ebenfalls umfangreicheren Kaufhaus-Geschäfte dazu,<br />
war das erste Quartal zu 71% vom Handel mit High-Street-Objekten geprägt. Mit Fachmärkten und Discountern wurden 25% umgesetzt,<br />
Shopping Center waren nur mit 4% des Umsatzes vertreten. Portfolios hatten einen Anteil von 22% am Quartalsumsatz. Die Renditen zeigen<br />
stabile bis fallende Tendenz, da die Nachfrage das Angebot an passenden Objekten weiterhin übersteigt. Auf guten Zuspruch werden Shoppingcenter<br />
auch in Mittelstädten sowie Discounter in kleinen Zentren stoßen, so dass hier im Lauf des Jahres noch mit einer Marktbelebung<br />
zu rechnen ist, die dann einen etwas höheren Gesamtumsatz als 2012 realistisch erscheinen lässt.<br />
VERMIETUNG<br />
Die Vermietung in den 1a-Lagen ging in 2012 um -13% auf rund 590.000 m² zurück. Angesichts der etwas höheren Zahl an Abschlüssen ist<br />
ein Trend zu kleineren Flächen erkennbar. In Berlin wurden in 2012 Flächen im Umfang von 76.000 m² vermittelt. Köln ist für den Einzelhandel<br />
wichtiger als Stuttgart und lag beim Vermietungsumfang mit 26.000 m² sogar vor <strong>München</strong> mit 24.000 m². Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf<br />
folgten mit 16.000 m², in Frankfurt wurde mit 14.000 m² ein vergleichsweise geringer Flächenumfang vermietet. Auch Mittel- und Kleinstädte<br />
werden für expandierende Einzelhändler zunehmend interessant.<br />
Die Spitzenmieten sind über alle sechs Standorte im Durchschnitt um 5% gestiegen, in einzelnen Luxuslagen sogar um bis zu 18%. Internationale<br />
Luxus-Retail-Konzepte haben umfangreiche Expansionspläne und schlossen mit 55% in 2012 wieder die größte Zahl an Verträgen.<br />
Sie erhalten aber zunehmend Lagekonkurrenz durch einheimische Betriebe der Systemgastronomie, die in 2012 doppelt so viele Mietverträge<br />
unterzeichnet haben wie im Vorjahr. In Luxus- und Niveaulagen besteht weiter ein hoher Nachfrageüberhang. Für kleine und mittelgroße<br />
Street-Level-Stores interessieren sich zunehmend Monolabel-Shops, aber auch neue Marken, die sich den Markt zunächst als Shop-in-Shop in<br />
Kauf- und Warenhäusern oder Shopping Centern erschlossen haben. Auch der Trend zu einzelnen großen Flagship-Stores setzt sich fort.<br />
Eine voraussichtlich stabile Konjunktur wird für eine weiterhin lebhafte Nachfrage nach Einzelhandelsflächen sorgen. Parallel zu leicht nachgebenden<br />
Netto-Einzelhandelsumsätzen können aber nur noch in den Toplagen der Metropolen sowie in den demographischen und wirtschaftlichen<br />
Gunsträumen steigende Spitzenmieten erzielt werden. Ganz oben bleibt <strong>München</strong>, aber auch in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln und<br />
Leipzig sind die Erwartungen nach wie vor hoch. In Frankfurt und Stuttgart ist eher nicht mit einer weiteren Aufwärtsbewegung zu rechnen.<br />
2.5 Marktvergleich Büro: GroSSobjekte dominieren Gesamtergebnis<br />
INVESTMENT<br />
Das in den sechs Metropolen angelegte Büroimmobilienkapital stieg in 2012 um 67% auf 8,6 Mrd. Euro und erhöhte den Anteil am dort<br />
platzierten Kapital für Gewerbebauten auf 63%. Am stärksten wuchs das Büroinvestment mit einem Plus von 137% auf 1,9 Mrd. Euro in<br />
Berlin, gefolgt von <strong>München</strong> und Stuttgart, wo sich das Umsatzvolumen auf 2,8 Mrd. Euro respektive 143 Mio. Euro knapp verdoppelte.<br />
Frankfurt und Düsseldorf verzeichneten Zuwächse von 60% und 20%, in Hamburg erhöhte sich der Umsatz um 9%.<br />
Die Investments in den Top Six verteilten sich zu 30% auf <strong>München</strong>, 24% wurden in Frankfurt platziert; es folgte Berlin mit einem Anteil von<br />
22%. Der Anteil an Büroinvestments in den sechs Städten lag in 2012 mit durchschnittlich 63% um 17% über dem des Vorjahres. Dabei war ihr<br />
Gewicht in Düsseldorf mit 79% sowie in <strong>München</strong> und Frankfurt mit je 75% am höchsten, in Hamburg wurden 68% der Gewerbeimmobilienanlagen<br />
in Büros getätigt, in Berlin waren es nur 50%.<br />
Acht Transaktionen mit größerem Büroanteil betrafen Einzelobjekte über 150 Mio. Euro, gegenüber nur drei in 2011. Ihr Volumen hat sich<br />
damit in 2012 auf 2,6 Mrd. Euro nahezu verdreifacht. In <strong>München</strong> erbrachten vier Objekte zusammen 1,1 Mrd. Euro und damit einen Umsatzanteil<br />
von 65% am Umsatz mit Büros und mischgenutzten Objekten. Mit nur drei Gebäuden kam Frankfurt auf denselben Betrag, was<br />
hier einem Anteil von 59% vom Umsatz mit Büros und mischgenutzten Objekten entsprach. Die Spitzenrenditen für Bürohäuser liegen mit<br />
4,4% weiterhin am niedrigsten in <strong>München</strong>, gefolgt von Hamburg mit 4,7 %, Berlin (4,8%) und Frankfurt mit (4,85 %) sowie Düsseldorf mit<br />
4,95% und Stuttgart mit 5,2%.<br />
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Für 2013 sind in Düsseldorf und Frankfurt mehrere größere Transaktionen in Vorbereitung, so dass mit stabilem Volumen gerechnet wird.<br />
Das 1.Quartal startete mit Umsätzen für Büroimmobilien in Höhe von 2,8 Mrd. Euro. Etwa drei Viertel davon wurden für einzelne Objekte<br />
eingesetzt, von denen nur drei über 100 Mio. Euro kosteten. Zwei Portfolios in Höhe von 420 Mio. Euro (SEB) und 180 Mio. Euro (Xanadu)<br />
fielen besonders ins Gewicht. Bei den Quartalsergebnissen führt <strong>München</strong> mit knapp 600 Mio. Euro, gefolgt von Berlin mit 430 Mio. Euro.<br />
In Frankfurt wurden 388 Mio. Euro erzielt, in Hamburg 322 Mio. Euro. In Düsseldorf schlugen 168 Mio. Euro zu Buche. Für Stuttgart liegen<br />
noch keine Zahlen vor.<br />
Transaktionsvolumen Büroimmobilien 2012<br />
3,0 Mrd. Euro<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
Umsatzvolumen 2012<br />
Veränderung 2011-2012<br />
<strong>München</strong> Frankfurt Berlin Hamburg Düsseldorf Stuttgart<br />
Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von Colliers<br />
GRÖSSTE TRANSAKTIONEN 2012<br />
OBJEKT STANDORT MIO. Euro<br />
TLG Immobilien Portfolio 1.100<br />
PalaisQuartier Frankfurt 460<br />
Die Welle Frankfurt 400<br />
Kranzler Eck Berlin 375<br />
Allianz-Verwaltung Unterföhring b. <strong>München</strong> 315<br />
Palais an der Oper <strong>München</strong> 300<br />
Maximilianhöfe <strong>München</strong> 270<br />
Trianon, 57%-Anteil Frankfurt 230<br />
Ten Towers <strong>München</strong> 206<br />
Quelle: BNP Paribas<br />
VERMIETUNG<br />
Der Flächenumsatz an den sechs wichtigsten Bürostandorten reduzierte sich in 2012 leicht um zusammen -9% auf etwa 2,8 Mio. m². Dennoch<br />
fiel auch der Leerstand weiter um durchschnittlich -9%. Die höchsten Flächenumsätze hatte <strong>München</strong> mit 701.000 m², gefolgt von Berlin<br />
mit 637.000 m² und Frankfurt mit 500.000 m². Bei der Absorption von Leerstandsflächen lagen Berlin und Hamburg mit 17% und 13% ihres<br />
Jahresflächenumsatzes an der Spitze, in <strong>München</strong> waren es 10%, während in Frankfurt und Düsseldorf mit nur 5% des Flächenumsatzes kaum<br />
Leerstandsflächen vom Markt kamen. Stuttgart bildete das Schlusslicht mit 4%.<br />
Berlins und Hamburgs Anteile am Flächenumsatz entsprachen mit 23% und 16% der Größe ihrer Büromärkte, während <strong>München</strong> mit dem<br />
größten Büroflächenbestand aller sechs Städte einen Anteil von 25% an der Vermietungsleistung in 2012 unterrepräsentiert war. Frankfurt und<br />
Düsseldorf erzielten demgegenüber mit 18% und 11% eher überdurchschnittliche Ergebnisse. Vor allem Berlin und Frankfurt steigerten dabei<br />
ihre Anteile am Vermietungsvolumen, während <strong>München</strong>, Hamburg und Stuttgart gegenüber 2011 Einbußen hinnehmen mussten. In der Regel<br />
liegt die jährliche Vermietungsrate in allen sechs Städten bei 3-4% des Gesamtbestandes an Büroflächen.<br />
Wenig überraschend ist, dass Berlin und<br />
Frankfurt in 2012 die Städte mit den meisten<br />
Großvermietungen über 10.000 m² waren.<br />
In Berlin wurden 41% aller Flächen dieser<br />
Größenklasse der „Top Six“ vermietet, in<br />
Frankfurt 29%. In <strong>München</strong> trug die Größenklasse<br />
1.000-2.000 m² das meiste <strong>zum</strong> Vermietungsumsatz<br />
bei.<br />
Die größten Anteile an der Vermietung in allen<br />
Vergleichsstädten wies <strong>München</strong> jedoch mit<br />
33% und 31% in den Größenklassen 5.000-<br />
10.000m² und 200-500m² auf. Hamburg hatte<br />
mit 22% und 20% überdurchschnittliche<br />
Anteile in den Größenklassen 2.000-5.000m²<br />
und 500-1.000m².<br />
Büroflächenvermietung 2012<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
30%<br />
0<br />
-10%<br />
-15%<br />
-20%<br />
-25%<br />
-30%<br />
-35%<br />
6,1%<br />
5,4%<br />
5%<br />
<strong>München</strong><br />
Stuttagrt<br />
Berlin<br />
-19%<br />
-33%<br />
7%<br />
Hamburg<br />
-20%<br />
7,4%<br />
Frankfurt<br />
13,9%<br />
13%<br />
Stuttgart<br />
-2%<br />
11,4%<br />
Veränderung des<br />
Flächenumsatzes<br />
2011-2012<br />
Leerstandsrate 2012<br />
Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von Colliers<br />
13 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
bis 200 m<br />
Büroflächenumsatz 2012 nach GröSSenklassen<br />
2 250.000 m 2<br />
<strong>München</strong><br />
200.000 m 2<br />
Berlin<br />
Hamburg<br />
>10.000 m 2 201-500 m 2<br />
150.000 m 2<br />
Frankfurt<br />
Düsseldorf<br />
100.000 m 2<br />
Stuttgart<br />
50.000 m 2<br />
0 m 2<br />
5.001-10.000 m 2<br />
500-1.000 m 2<br />
Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von BNP Paribas<br />
2.001-5.000 m 2<br />
1.001-2.000 m 2<br />
In den sechs Großstädten zusammen waren in 2012 der Branchenbereich „sonstige Dienstleistungen“, Beratungsgesellschaften und die<br />
Informations- und Kommunikationstechnologieunternehmen mit zusammen 41% der vermieteten Flächen die aktivsten Nachfrager, gefolgt<br />
von der öffentlichen Verwaltung sowie Industrie- und Bauunternehmen mit je 12%. Nach einer Steigerung um 30% gab es beim Handel<br />
die insgesamt höchsten Anmietungszuwächse. In den Branchen „sonstige Dienstleistungen“, bei den Verwaltungen von Industrie- und<br />
Bauunternehmen sowie im Bereich Transport und Verkehr lagen die Flächenumsätze in den sechs Städten zusammen jedoch deutlich niedriger<br />
als noch im Vorjahr.<br />
Allerdings haben sich die Vermietungen an Industrie- und Bauunternehmen <strong>zum</strong>indest in Frankfurt gegenüber 2011 verzehnfacht und auch<br />
in Düsseldorf gab es eine Erhöhung um 69%. <strong>München</strong> verzeichnete in diesem Bereich einen Rückgang um -35% auf allerhöchstem Niveau:<br />
43% aller Flächen dieser Branchenbereiche in den Top Six wurden hier vermietet, womit Industrie- und Bauunternehmen im zweiten Jahr<br />
die in <strong>München</strong> sonst meist wichtigsten Informations- und Kommunikationstechnologien als stärkste Nachfrager überflügelten. In Frankfurt<br />
gab es überraschend hohe Zuwachsraten in den Branchen Handel, Medien und Werbung. Auch die öffentliche Verwaltung war hier in 2012<br />
wieder mit großen Anmietungen vertreten. Düsseldorf vermietete mehr Flächen als üblich an die öffentliche Verwaltung und Unternehmen<br />
des Gesundheitswesens. In Hamburg baute der Handel seine Bedeutung für die Vermietung stark aus. Die Branche Transport und Verkehr<br />
zeigte hier ebenfalls einen deutlichen Zuwachs. Die Medien- und Werbebranche entwickelte in Stuttgart erstmals seit 2009 nennenswerte<br />
Flächenansprüche; und auch hier haben sich Banken und Finanzdienstleister so weit erholt, dass wieder Anmietungen in größerem Umfang<br />
erfolgten. In Berlin legten ebenfalls die Medien- und Werbebranche sowie der Bereich Transport und Verkehr vergleichsweise stark zu.<br />
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BRANCHEN: KONTINUIERLICH WICHTIGSTE NACHFRAGER NACH BÜROFLÄCHEN 2009-2012<br />
STADT<br />
RANG 1<br />
RANG 2<br />
RANG 3<br />
RANG 4<br />
Top Six<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
Beratungsgesellschaften<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
<strong>München</strong><br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien<br />
Beratungsgesellschaften,<br />
sonstige Dienstleistungen<br />
Verwaltungen von Industrie-/<br />
Bauunternehmen<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
Berlin<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien<br />
Beratungsgesellschaften,<br />
Handel<br />
Frankfurt<br />
Banken, Finanzdienstleister<br />
Beratungsgesellschaften<br />
Transport und Verkehr<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
Hamburg<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
Beratungsgesellschaften<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien<br />
Düsseldorf<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien<br />
Beratungsgesellschaften<br />
Handel<br />
Stuttgart<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
Verwaltungen von Industrie-/<br />
Bauunternehmen<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
Beratungsgesellschaften,<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
Quelle: BNP Paribas – fett: überdurchschnittliche Umsätze in 2012<br />
Die Entwicklung der Büromieten bei Neuverträgen war uneinheitlich. Angesichts der weiterhin hohen Leerstandsrate, einem im zweiten Jahr<br />
rückläufigen Vermietungsumsatz und einem als ausreichend einzustufenden, modernen Flächenpotential von 73% des Jahresflächenumsatzes<br />
von 2012 fordert der starke Mietenanstieg in Düsseldorf geradezu ein neues Marktgleichgewicht. Stuttgart dagegen hält die geringste<br />
Leerstandsrate aller sechs Städte bei gleichzeitig hohem Anteil an unsanierten Flächen und kann die Nachfrage nach modernen Flächen bei<br />
einem diesbezüglichen Leerstand von nur 15% des Jahresflächenumsatzes nicht in ausreichendem Maß befriedigen. Der überraschend hohe<br />
Anstieg der Durchschnittsmiete kann die unmittelbare Folge sein. <strong>München</strong>s Vorrat an modernen Flächen deckt noch etwa einen halben<br />
Jahresflächenumsatz, womit das Angebot relativ gesehen höher ist als in Stuttgart, Hamburg und sogar in Berlin. Das moderate Anziehen<br />
der Mieten ist in <strong>München</strong> vor allem als Anpassungsreaktion auf niedrige Renditen zu werten. In Hamburg und Berlin stehen moderne<br />
Flächen von etwa 40% respektive 44% des Flächenumsatzes von 2012 zur Verfügung. Während in Berlin in den letzten Jahren der unsanierte<br />
Leerstand weitgehend abgebaut wurde, wies Hamburg in 2012 noch immer 63% des in 2009 in Berlin und Hamburg ursprünglich etwa<br />
gleich hohen modernisierungsbedürftigen Flächenbestands auf. Die Wahrnehmung der durchschnittlichen Wertigkeit des Flächenpotentials<br />
kann das durchaus beeinflussen. Frankfurt hat weiterhin die höchste Leerstandsrate, bei einem modernen Flächenpotential von 145% des<br />
letzten Jahresumsatzes. Auch durchschnittlich ausgestattete Flächen stehen im Umfang von 187% desselben zur Verfügung. Für spekulative<br />
Projekte besteht offensichtlich weder hier noch in Düsseldorf besonderer Anlass, wo in 2012 auch von Flächen normaler Qualität noch 220%<br />
des Jahresumsatzes unvermietet blieben.<br />
Büromieten für Neuverträge2011-2012 (Veränderung in %)<br />
15%<br />
12%<br />
13%<br />
Spitzenmiete<br />
Durchschnittsmiete<br />
9%<br />
10%<br />
6%<br />
6%<br />
7%<br />
3%<br />
0<br />
Düsseldorf<br />
Stuttagrt<br />
<strong>München</strong><br />
3%<br />
1%<br />
Hamburg<br />
2%<br />
Berlin<br />
0%<br />
4%<br />
Frankfurt a.M.<br />
-8%<br />
-3%<br />
-3%<br />
-13%<br />
Quelle: Eigene Berechnung nach<br />
Daten von Colliers<br />
15 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Der Deutsche Büromietindex (DMX) stellt die Bestandsmieten von Büromietverträgen den in aktuellen Bewertungsgutachten angesetzten,<br />
nachhaltig erzielbaren Roherträgen für Büroflächen gegenüber. Damit wird das Anpassungspotential der Bestandsmieten an die Wertentwicklung<br />
gekoppelt. Während die beobachtete Mietenentwicklung 2011 dem DMX 2011 in der Tendenz weitgehend entsprach, gab es in 2012<br />
für Stuttgart und Düsseldorf, aber auch für Hamburg erhebliche Abweichungen. Da speziell im flächenknappen Stuttgart vor allem „unterwertige“<br />
Bestandsflächen häufig abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, führen entsprechende Wertgutachten als Indexbasis hier<br />
eventuell zu widersprüchlichen Einschätzungen. In Hamburg sind aufwertungsbedürftige Flächen demgegenüber möglicherweise nicht in<br />
signifikantem Umfang Gegenstand von bewerteten Transaktionen, so dass die dem Index zugrunde gelegten Vergleichswerte überhöht sein<br />
können. Über allgemeine Berechnungsverfahren, die beim Vergleich homogener Marktstrukturen zuverlässig sind, lassen sich lokale und<br />
situative Marktbesonderheiten kaum differenziert erfassen.<br />
In Frankfurt werden mit den Fertigstellungen des Jahres 2013 in diesem Jahr 90% des Flächenumsatzes des Vorjahres in Form von Erstbezugsflächen<br />
zur Verfügung stehen, deren Vermietung in 2013 die Spitzenmiete treiben, die Durchschnittsmiete jedoch unter Druck bringen<br />
könnte. Während in Frankfurt wenige große Flächen häufig einen überdurchschnittlichen Anteil am Vermietungsumfang haben, profitieren<br />
die anderen Städte unregelmäßiger und selten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren von einem auffälligen Umsatzanteil mit Großvermietungen.<br />
Am ehesten ist eine steigende Tendenz zu großen Flächen in Relation zur Größe des Gesamtmarkts in den letzten Jahren in Berlin<br />
zu beobachten. Dort werden in 2013 jedoch nur rund 33% des Vorjahresumsatzes zur Erstvermietung stehen, weshalb ein solchermaßen<br />
anhaltender Trend dort aktuell Restriktionen unterliegt. In Berlin ist daher mit wieder steigenden Spitzenmieten zu rechnen, <strong>zum</strong>al diese<br />
eher nicht bei Großvermietungen erzielt werden. In Hamburg kann in 2013 inklusive Zubau mit einem Neuflächenangebot von 88% des Jahresflächenumsatzes<br />
gerechnet werden; ein Potential für den Anstieg der Spitzenmiete, bei gleichzeitiger Abschwächung der Perspektiven<br />
für Flächen durchschnittlicher Qualität. In Düsseldorf und <strong>München</strong> liegt das Angebot an Erstbezugsflächen bei vergleichsweise moderaten<br />
68% und 64%, was in Düsseldorf tendenziell <strong>zum</strong> weiteren Leerstandswachstum beitragen wird, in <strong>München</strong> dagegen einer kontinuierlichen<br />
Marktstabilisierung mit weiterhin moderaten Mietensteigerungen entgegen kommt. In Stuttgart können 59% Neuflächen offeriert werden,<br />
die der Markt unter stärkerem Anstieg der Spitzenmiete voraussichtlich in Kürze absorbieren wird.<br />
bestandsmietenanpassungspotential 2012-2013 DMX<br />
10%<br />
8%<br />
Mai 2012<br />
Mai 2013<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0<br />
Hamburg<br />
Frankfurt a.M.<br />
Berlin<br />
B-Städte<br />
<strong>München</strong><br />
Stuttagrt<br />
Düsseldorf<br />
-2%<br />
-4%<br />
-13%<br />
-6%<br />
-8%<br />
-10%<br />
Quelle: ipd<br />
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Mit steigenden Flächenumsätzen kann in 2013 nur in Segmenten mit erkennbarem Nachfrage-überhang gerechnet werden. Eine positive<br />
Entwicklung in den lokal wichtigsten Nachfrager-Branchen ist von entscheidendem Einfluss und unterliegt teilweise durchaus unterschiedlichen<br />
Faktoren. Die breite wirtschaftliche Basis und ein vorausschauendes Flächenmanagement werden in <strong>München</strong> in den nächsten<br />
Jahren voraussichtlich für größere Kontinuität in der Aufwärtsentwicklung sorgen. In Berlin kommen ausgewählte Neuentwicklungen wie<br />
beispielsweise die „Mediaspree“ in der östlichen Innenstadt und in der City West konkreten Bedürfnissen entgegen und können fast vollständig<br />
vorvermietet werden. Eine generelle Umsatzerhöhung signalisiert das nicht. In Frankfurt geht man angesichts zahlreicher Fertigstellungen<br />
von stabilen Umsatzzahlen in 2013 aus. Hamburgs Flächen normaler Qualität sind angesichts des weiterhin hohen Leerstands<br />
minderer Qualität vergleichsweise preissensitiv, so dass Revitalisierungsimpulse nachfrageverstärkend wirken können. Über die eine oder<br />
andere Großvermietung kann sich Hamburgs Büromarkt in 2013 schnell wieder vom Zwischentief des letzten Jahres erholen. Die kleineren<br />
Märkte Stuttgart und Düsseldorf holen bei der Nachfrageentwicklung über die Jahre auf. In Düsseldorf ist sie seit 2006 unter erheblichen<br />
Ausschlägen immens gestiegen, unterliegt aber in den letzten beiden Jahren einem leichten Abwärtstrend, der sich in diesem Jahr durchaus<br />
fortsetzen könnte. In Stuttgart richtet sich der Flächenumsatz häufig vor allem nach dem Flächenangebot und hat angesichts der breiter<br />
werdenden Branchenentwicklung sicher geringfügig zusätzliches Potential.<br />
FLÄCHENUMSATZENTWICKLUNG 2007-2012<br />
STADT STEIGERUNG SCHWANKUNG<br />
im Jahresdurchschnitt (Standardabweichung)<br />
Berlin +0,3% ±13%<br />
Hamburg +0,3% ±22%<br />
Frankfurt +0,4% ±22%<br />
<strong>München</strong> +1,1% ±28%<br />
Stuttgart +7,9% ±26%<br />
Düsseldorf +14,0% ±57%<br />
Quelle: Eigene Berechnungen nach Zahlen von Colliers<br />
17 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
3 METROPOLREGION MÜNCHEN<br />
3.1 REGION IM AUFWIND<br />
Während sich in der Region <strong>München</strong> nur etwa 63% des gesamten Investitionsumfangs auf die Kernstadt konzentrieren und immerhin<br />
37% auf „periphere“ Gebiete im Umland verteilen, beschränken sich rund 92% des institutionellen Transaktionsvolumens auf das Stadtgebiet<br />
<strong>München</strong>. Die charakteristische Herausforderung des Immobilienmarkts, angesichts komplexer Dependenzen und schmaler Datenbasis,<br />
Transparenz hinsichtlich Wert- und Renditeentwicklung zu schaffen, determiniert die strukturelle Verteilung der Investitionen. Institutionelle<br />
Anleger tragen den Wettbewerb um möglichst standardisierbare Core-Objekte in den Kernstädten zulasten der Renditeerwartungen<br />
aus und induzieren <strong>zum</strong>indest bei den Spitzenrenditen hier auch eine höhere Volatilität. Es fehlt noch immer das Vertrauen selbst in die die<br />
Landeshauptstadt direkt umgebenden Standorte, - aktuell nicht zuletzt wegen der hier weiterhin schleppenden Vermietung von den ausgerechnet<br />
in den Krisenjahren geschaffenen Überkapazitäten im Bürobereich. Eine differenzierte Risikoeinschätzung kleinerer oder weiter<br />
entfernter Standorte entzieht sich erst recht dem Anleger, der mit regionalen und örtlichen Gegebenheiten nicht vertraut ist. Im Großraum<br />
Paris hat das Umland mit mehr als 50% Umsatzanteil ein stärkeres Gewicht gegenüber der Kernstadt als die <strong>München</strong>er Peripherie, dagegen<br />
ähnelt der Metropolraum London dem hiesigen diesbezüglich durchaus. Angesichts der 21.289 Einwohner/km² im Stadtgebiet von Paris und<br />
der immer noch 3.660 Einwohner/km² auf der gesamten Ile de France sowie von 5.200 Einwohnern/km² in London lassen sich solche Unterschiede<br />
recht leicht begründen. In Berlin dagegen spielt die Umgebung mit nicht einmal 10% Anteil am Investitionsvolumen eine äußerst<br />
untergeordnete Rolle, - dabei hatte Berlin mit 3.927 Einwohnern/km² 2011 - hinter <strong>München</strong> mit 4.436 Einwohnern/km² - die zweithöchste<br />
Bevölkerungsdichte.<br />
HÖCHSTE EINWOHNERDICHTEN IN DER METROPOLREGION MÜNCHEN 2011<br />
Rang Gemeinde EW-Dichte je km² Kreiszugehörigkeit<br />
1 <strong>München</strong> 4.436 Kreisfreie Stadt<br />
3 Ottobrunn 3.901 <strong>München</strong><br />
5 Gröbenzell 3.093 Fürstenfeldbruck<br />
20 Neubiberg 2.397 <strong>München</strong><br />
28 Unterhaching 2.231 <strong>München</strong><br />
45 Wolfratshausen 1.967 Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
53 Augsburg 1.816 Kreisfreie Stadt<br />
56 Unterschleißheim 1.781 <strong>München</strong><br />
60 Germering 1.767 Fürstenfeldbruck<br />
65 Eichenau 1.722 Fürstenfeldbruck<br />
74 Puchheim 1.653 Fürstenfeldbruck<br />
75 Rosenheim 1.653 Kreisfreie Stadt<br />
Quelle: Wikipedia<br />
Von den 100 am dichtesten besiedelten Gemeinden in Deutschland waren 2011 nur 44 Großstädte über 100.000 Einwohner, 83 besaßen<br />
immerhin Stadtrecht. Fünf der 17 Gemeinden ohne Stadtrecht liegen in der nächsten Umgebung der bayerischen Landeshauptstadt, dazu<br />
in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> die Großstadt Augsburg und die kreisfreie Stadt Rosenheim, sowie die Kreisstadt Wolfratshausen und verschiedene<br />
weitere <strong>München</strong>er Umlandgemeinden. Und das, wo Bayern als so genanntes „Flächenland“ insgesamt mit 179 Einwohnern/km²<br />
sogar unter dem Bundesdurchschnitt von 229 Einwohnern/km² lag.<br />
Informationen <strong>zum</strong> Immobilienmarkt in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> stehen bisher nur in geringem Umfang und wenig zeitnah zur Verfügung,<br />
trotz der – angesichts der Flächenknappheit in der Kernstadt und des wirtschaftlichen Gesamtpotentials der Region - zunehmend<br />
gewollten funktionalen räumlichen Verflechtung. Zuverlässigste Datenquelle wären die Gutachterausschüsse der Stadt- und Landkreise,<br />
die aber kaum Kapazitäten zur Aufbereitung von Marktdaten besitzen. Im Interesse der eigenen Standortförderung veröffentlichen einige<br />
Gutachterausschüsse etwa alle zwei Jahre differenzierte Immobilienmarktberichte unter Angabe der Liegenschaftszinssätze bestimmter<br />
Immobilien- und Lagetypen. Die Präsenz großer Maklergesellschaften, auf deren Research-Abteilungen sich die Branche sonst weitgehend<br />
stützt, ist in der Fläche nicht gegeben. Bei den Verbänden kleinerer Makler sowie den jeweils vor Ort marktaktiven Genossenschaftsbanken<br />
und Sparkassen konzentriert sich jeweils lokales Know-How, das bisher aber kaum veröffentlicht und erst recht nicht in einen regionalen<br />
Zusammenhang gestellt wird.<br />
18 / 47
BAULANDmarkt 2011<br />
Kreisfreie Städte und Landkreise in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
In Ermangelung einer differenzierten Datenbasis für die <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> kann man sich einer Einschätzung der Marktentwicklung<br />
<strong>zum</strong>indest über amtliches statistisches Zahlenmaterial nähern. So lassen sich beispielsweise unter den Kreisstädten und kreisfreien Städten<br />
bedeutende Gewerbe- und Wohnstandorte mit Nachfragedruck bereits über Kennziffern der Nutzungsverdichtung identifizieren.<br />
NUTZUNGSVERDICHTUNG IN DEN KREIS- UND KREISFREIEN STÄDTEN DER METROPOLREGION MÜNCHEN 2011<br />
Rang TOP10 TOP10 TOP10 LOW10<br />
Gewerbenutzung* Wohnnutzung* Wohnbaudichte** m²-Wohnfläche / EW<br />
1 Dingolfing 5,7% <strong>München</strong> 25% <strong>München</strong> 6,6 <strong>München</strong> 37<br />
2 Ingolstadt, 4,5% Wolfratshausen 22% Augsburg 5,5 Landsberg, Miesbach 38<br />
Wolfratshausen<br />
3 Augsburg, Germering, 16% Germering 4,6 Augsburg, Rosenheim,<br />
Schongau 4,3% Rosenheim Dachau, Freising, Bad Tölz 39<br />
4 Kaufbeuren 4,0% Augsburg 13% Dachau 4,2 Ingolstadt, Wolfratshausen, 40<br />
Fürstenfeldbruck<br />
5 <strong>München</strong> 3,6% Kaufbeuren, 12% Rosenheim 4,1 Dingolfing, Germering, 41<br />
Landshut<br />
Neuburg<br />
6 Landsberg 3,5% Ingolstadt, Dachau, 11% Fürstenfeldbruck 4,0 Kaufbeuren, Schongau, 42<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Altötting, Ebersberg<br />
7 Dachau 3,0% Mühldorf 9% Freising 3,9 Weilheim, Marktoberdorf, 43<br />
Eichstätt<br />
8 Rosenheim 2,7% Schongau, Dingolfing, 7% Altötting, 3,7 Landshut, Starnberg, 44<br />
Starnberg, Bad Tölz Landshut Traunstein, Pfaffenhofen<br />
9 Schrobenhausen 2,2% Altötting, Friedberg, 6% Kaufbeuren, 3,6 Dillingen, Aichach, 45<br />
Landsberg Wolfratshausen, Nördlingen<br />
Ebersberg<br />
10 Nördlingen 1,9% Weilheim, Freising, 5% Bad Tölz, 3,5 Mühldorf, Garmisch-P., 46<br />
Neuburg, Traunstein, Traunstein Friedberg<br />
Donauwörth, Dillingen<br />
* Anteil der Gewerbe-/Wohnbaufläche an Gemeindefläche<br />
** m² Wohnfläche je m² Grundfläche<br />
Quelle: Destatis; Gebietseinheit: Kreisfreie Städte und Kreisstädte der Landkreise in der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Im Frühjahr 2013 konnten 44% der 32 Gutachterausschüsse in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> auf Anfrage aktuelle Kennzahlen <strong>zum</strong> Immobilienmarkt<br />
ihrer Stadt- und Landkreise zur Verfügung stellen. Jedoch erschwert die uneinheitliche Struktur des Materials den direkten<br />
Vergleich regionaler Teilmärkte. Die Zahlen wurden in der folgenden Tabelle jeweils auf 1.000 Einwohner (2011), Gewerbeflächen betreffend<br />
auf 1.000 am Arbeitsort sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (2011) verteilt, um trotz unterschiedlicher Gebietscharakteristika eine<br />
annähernde Vergleichbarkeit der Werte herzustellen.<br />
einwohner und beschäftigung 2011<br />
Kreisfreie Städte und Landkreise in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
20 / 47
Die anhaltend positive wirtschaftliche Entwicklung im Verflechtungsraum <strong>München</strong> lässt es wünschenswert erscheinen, die Potentiale der<br />
Teilregionen stärker zu strukturieren und die Arbeits- und Funktionsteilung in der Region kooperativ voran zu bringen. Gerade die weitere<br />
Verbesserung des Standortfaktors „Erreichbarkeit“ stellt in diesem Zusammenhang ein wesentliches gemeinsames Ziel des Vereins <strong>Europäische</strong><br />
<strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> dar.<br />
1<br />
http://www.metropolregion-muenchen.eu/themen-und-projekte/ag-mobilitaet/erreichbarkeitsatlas.html<br />
21 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
3.2 AUGSBURG: NEUE QUARTIERE UND OFFENSIVE GEWERBEFLÄCHENENTWICKLUNG<br />
Innenstadt und Stadtteilzentren<br />
Zahlreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen tragen in Augsburg aktuell nicht allein zur Aufwertung der Innenstadt bei: Wesentliche<br />
Schwerpunkte sind die Verbesserung der gesamten innerstädtischen Verkehrserschließung sowie die Integration verschiedener größerer<br />
Konversionsflächen. Im Stadtteilzentrum Hochzoll ist die Ausweitung der Einzelhandelsflächen unter anderem mittels Neubau eines<br />
Einkaufszentrums geplant.<br />
Innovationspark<br />
Der Bebauungsplan für die Flächen des Innovationsparks direkt westlich und südlich der Universität<br />
ist seit April 2012 rechtsgültig. Das enge Zusammenspiel von Forschung und Entwicklung, wissenschaftsnaher<br />
Dienstleistung und Produktion aus den Gebieten der Mechatronik, der Luft- und<br />
Raumfahrttechnik sowie der Faserverbundtechnologie soll hiermit gefördert werden. Als erster Baustein<br />
wurde ebenfalls im April 2012 ein Wettbewerb zur Errichtung des Technologiezentrums Augsburg (TZA)<br />
entschieden. Im rund 13.900 m² großen Büro-, Labor- und Hallenkomplex werden Vernetzungs- und<br />
Kommunikationsbereiche und Platz für etwa 50 Unternehmen geschaffen. Über die Vermietung von<br />
rund 60% der Labore, Hallen, Büros und Werkstätten des ersten Bauabschnitts, die im Frühjahr 2015<br />
bezugsfertig sein sollen, wird bereits verhandelt. Neben einem fast identischen zweiten Bauabschnitt<br />
sind ein Quartiersplatz mit kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés sowie ein an diesen grenzendes<br />
weiteres Baufeld vorgesehen.<br />
Ladehöfe<br />
Die Umnutzung der Bundesbahn-Ladehöfe südlich des Hauptbahnhofs und unweit der Innenstadt<br />
erfolgt in zwei Teilbereichen. Der Bebauungsplan für ein urbanes Wohnviertel auf dem äußeren Ladehof<br />
als zeitgemäße Fortführung der benachbarten gründerzeitlichen Beethoven- und Bismarckviertel<br />
besteht seit April 2012. Im Grünzug parallel zu den Bahngleisen sind Freizeitflächen und ein Spielplatzbereich<br />
vorgesehen. An der Gögginger Brücke soll ein Sondergebiet die Nahversorgung der Umgebung<br />
optimieren und den Eingang zur Innenstadt baulich akzentuieren. Neben Einzelhandel sind<br />
hier Dienstleistungen und Wohnungen vorgesehen. Das Bauleitplanverfahren für den inneren Ladehof<br />
unmittelbar südöstlich des Hauptbahnhofs soll 2013 eingeleitet werden. Neben modernen Büro- und<br />
Dienstleistungsgebäuden zur Ergänzung des Bahnhofs-Geschäftsviertels erhält er Haltestellen für die<br />
im Nah- und Regionalverkehr wichtigen Regionalbusse. Weiter südlich im mittleren Ladehof sollen<br />
Wohnbereiche entstehen.<br />
Kobelcenter-Süd<br />
Auf dem 29 ha großen Gelände der ehemaligen Kaserne im Ortsteil Kriegshaber wurden bereits in<br />
den 1990er Jahren zwei Bauabschnitte für Wohnen und Gewerbe entwickelt und vermarktet. Im westlichen<br />
Teil sind in einem dritten Bauabschnitt gewerbliche Bauflächen in der Nachbarschaft des Zentralklinikums<br />
sowie am zentralen Eingang ins Baugebiet ein neuer Quartiersplatz mit Gewerbeflächen für<br />
Dienstleistung und untergeordnete Nahversorgung vorgesehen. Im Südosten werden Wohnbauflächen<br />
entstehen. Die Baumgruppen an der Nordwestecke des Gebiets bilden den Auftakt einer durchgängigen<br />
Grünvernetzung.<br />
22 / 47<br />
Reese-Park<br />
Das 43 ha große Areal der ehemaligen Reese-Kaserne wurde bis 2005 durch Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />
zwischengenutzt. Die Augsburger Kulturszene bildete den „Kulturpark West“ , der die bestehenden<br />
Gebäude an der Sommestraße bis 2017 nutzen kann. Der ehemaligen High-School-Komplex<br />
wurde nach Umbauten <strong>zum</strong> „Schwäbischen Förderzentrum für Hörgeschädigte“, das alte Kasino wird<br />
ebenfalls dauerhaft als „Kulturhaus Abraxas“ und das frühere „Guesthouse“ als Verwaltungsgebäude<br />
der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben genutzt. Im Westen des Geländes sind auf rund 70.000 m²<br />
85 Wohneinheiten in Einzel-, Reihen-, Stadt- und Doppelhausbebauung sowie rund 375 Wohneinheiten<br />
in Mehrfamilienhäusern vorgesehen, die von verschiedenen Bauträgern realisiert werden. Auf<br />
Sonderbauflächen südlich der Ulmer Straße werden ein Nahversorgungszentrum mit darüber liegenden<br />
Wohnungen, ein Bürogebäude sowie ein Pflegeheim errichtet. In 2013 müssen noch aufwändige Abbruch-<br />
und Erschließungsmaßnahmen durchgeführt und das zentrale Wegeerschließungsband gebaut<br />
werden. Im Südosten des Reese-Parks entsteht ab Mitte 2013 ein Schulgebäude. Der Kindergartenneubau<br />
westlich des Förderzentrums ist bereits bezugsfertig.
3.3 INGOLSTADT: ATTRAKTIVE POTENTIALFLÄCHEN AUCH IN DER ALTSTADT<br />
Bürohochhaus am Nordbahnhof<br />
Als baulicher Abschluss des Quartiers unmittelbar südlich des neu<br />
errichteten Nordbahnhofs-Gebäudes soll ein 14-geschossiges<br />
Hochhaus mit winkelförmigem Sockelgeschoss entstehen. Es werden<br />
Büroflächen sowie Konferenz- und Ausstellungsbereiche im<br />
gehobenen Segment geschaffen. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplanes wurde Anfang 2013 beschlossen.<br />
Ingobräu-Gelände<br />
Auf dem ca. 10.000 m² großen Grundstück mit denkmalgeschütztem<br />
Gebäudebestand werden 100-120 Wohneinheiten neu gebaut.<br />
An der Harderstraße entstehen ein Lebensmittelmarkt mit<br />
ca. 1000-1200 m² Verkaufsfläche und kleinere Läden. Die Obergeschosse<br />
sind für Büros, Dienstleistungen und Praxen vorgesehen.<br />
Eine Tiefgarage wird rund 250 Stellplätze bieten. Die loftartig<br />
umgebauten ehemaligen Produktionsgebäude der Brauerei werden<br />
außergewöhnliches Wohnen in der Altstadt ermöglichen. Die Fertigstellung<br />
ist für 2014 angekündigt.<br />
Altes Krankenhausgelände<br />
Das 1 ha große Gelände des alten Krankenhauses erhält in den<br />
nächsten Jahren eine neue Blockrandbebauung mit 100-120 Wohneinheiten<br />
und Tiefgaragen. Das zentrale Krankenhausgebäude im<br />
Hofinneren soll erhalten und umgenutzt werden. Ein Geschäftshaus<br />
wird die Wohnbebauung im Bereich des Holzmarktes ergänzen.<br />
Alte Wege werden wieder hergestellt und die Durchlässigkeit<br />
des Quartiers verbessert. Der Baubeginn erfolgt im Sommer 2013<br />
nach Umzug der Einrichtungen des Klinikum-Zweckverbandes.<br />
Hotel und Kongresszentrum<br />
An prominentem Standort wird ein zeitgemäßes 4-Sterne-Hotel in<br />
Verbindung mit einem modernen Kongresszentrum realisiert. Das<br />
Hotel erhält etwa 150 Zimmer, ein Restaurant mit angeschlossener<br />
Hotelbar und Außengastronomieflächen zur Donau. Neben flexibel<br />
nutzbaren Tagungsräumen wird das Kongresszentrum einen<br />
großen, teilbaren Saal für maximal 1.200 Personen und ein großzügiges<br />
Foyer aufweisen. Das jährliche Besucherpotenzial von Hotel<br />
und Kongresszentrum liegt bei geschätzten 20.000-30.000 Personen.<br />
Der Bau der Tiefgarage erfolgt bereits, Baubeginn von Hotel<br />
und Kongresszentrum wird voraussichtlich 2014 sein.<br />
TheresienstraSSe / SchulstraSSe<br />
Das zentral gelegene Grundstück zwischen Theresien- und Schulstraße<br />
wird derzeit umgenutzt. Zum Gebäudebestand gehören zwei<br />
Baudenkmäler. Neben Laden- oder Gastronomieflächen an der Theresienstraße<br />
entstehen im Hof und an der Schulstraße – <strong>zum</strong> Teil<br />
in Neubauten – Dienstleistungsflächen und 26 Wohneinheiten. Die<br />
Fertigstellung ist für 2014 vorgesehen.<br />
Holdt-Gebäude<br />
Das Gebäude am Viktualienmarkt wird derzeit instand gesetzt. Eine<br />
Erweiterung oder Neubebauung wäre möglich, um an dieser Stelle<br />
ein markantes Gegenüber <strong>zum</strong> Neuen Rathaus und einen angemessenen<br />
Abschluss des Viktualienmarktes zu schaffen. Eine Einzelhandels-<br />
oder Gastronomienutzung im Erdgeschoss passt ins<br />
Umfeld.<br />
HarderstraSSe<br />
Das Baudenkmal in der Harderstraße 10 und die dazu gehörige<br />
Hofbebauung werden umgenutzt. Neben Ladenräumen im Erdgeschoss<br />
sollen durch eine Aufstockung der Bestandsgebäude im<br />
Hofbereich und eine maßvolle Neubebauung etwa 25 Wohnungen<br />
entstehen. Mit dem Baubeginn wird 2013 gerechnet.<br />
Verlagsgebäude Donaukurier<br />
Die Zukunft des Verlagsgebäudes ist noch offen. Auf Grund der<br />
städtebaulich und funktional wichtigen Lage am südlichen Eingangsbereich<br />
in die Altstadt wird eine Umnutzung mit einer öffentlichkeitswirksamen<br />
Nutzung im Erdgeschoss angestrebt, die<br />
auch in den öffentlichen Raum wirkt. Denkbar sind Büro- und<br />
Wohnnutzung in den oberen Geschossen.<br />
Georgianum<br />
Ursprünglich war das Priesterseminar „Collegium Georgianum“ in<br />
dem dreigeschossigen Bau aus dem 15. Jhdt. beheimatet, 1817 zog<br />
eine Brauerei ein, die es 1921 <strong>zum</strong> Verwaltungsgebäude umbaute,<br />
das von 1972-1999 von einer anderen Firma genutzt wurde. Ein<br />
neues Konzept für das in den 1980er Jahren von der Stadt Ingolstadt<br />
erworbene Gebäude wird derzeit in Bürgerbeteiligungsverfahren<br />
entwickelt.<br />
„Wunderlkasematte“<br />
Von der geplanten Umnutzung der „Wunderlkasematte“, einem<br />
hochrangigen, in Teilen sanierten Baudenkmal in der nordöstlichen<br />
Altstadt, können wesentliche neue Impulse für das Viertel ausgehen.<br />
Durch den Umzug des Landesamtes für Denkmalpflege können<br />
neue Nutzungskonzepte unter Öffnung des Hofraumes für die<br />
Öffentlichkeit entwickelt werden.<br />
23 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
3.4 ROSENHEIM: AUFBRUCHSSTIMMUNG AM BAHNHOF<br />
ROSENHEIM BAHNHOFSAREAL NORD<br />
Bahnhofsareale ÜBERBLICK BAUFELDER Nord und Süd<br />
Beiderseits der Gleisanlagen liegen innenstadtnahe Verkehrs- und<br />
2<br />
Gewerbebrachen, bestehend aus den 6 ha umfassenden, in nächster<br />
Zeit verfügbaren fünf Baufeldern des Bahnhofsareals Nord<br />
3<br />
4<br />
und den 26 ha großen Flächen im Süden. Auf Baufeld 1 soll in<br />
5<br />
Teilabschnitten bis 2016 die „Mobilitätsdrehscheibe“ für den ÖPNV<br />
fertig gestellt werden. Das unmittelbar am Bahnhof und den Verkehrsachsen<br />
der Stadt gelegene Baufeld 2 bildet das „Herzstück“<br />
der Entwicklung und ist für ein Hotel sowie ein Zentrum für medizinische<br />
Dienstleistungen besonders geeignet. Baufeld 3 ist direkt<br />
an die Innenstadt angegliedert und ein möglicher Standort für Bildungseinrichtungen<br />
sowie die Innenstadt ergänzenden Einzelhandel.<br />
Die Areale Bahnhofstraße/<strong>München</strong>er Straße sind bis in den<br />
OBJEKTBESCHREIBUNG<br />
historischen Stadtkern hinein als Dienstleistungsstandort etabliert und nur ca. 400 m von der innerstädtischen 1A-Einzelhandelslage<br />
Die kreisfreie Stadt Rosenheim liegt am Zusammenfluss von Inn und Mangfall inmitten attraktiver Tourismusgebiete wie Inntal, Chiemsee und<br />
Wendelstein. Die Stadt befindet sich mit ihren ca. 60.000 Einwohnern am Schnittpunkt zweier wirtschaftsgeografischer Entwicklungsachsen<br />
von entfernt. überregionaler Bedeutung Es bestehen (<strong>München</strong> – Salzburg Blickbeziehungen – Wien, <strong>München</strong> – Innsbruck – Italien) <strong>zum</strong> und Alpenpanorama. ist mit Fahrzeiten von jeweils rund 60 Auch Minuten das 4. Baufeld wird <strong>zum</strong> zentral gelegenen Gewerbe- und Dienstleistungsstandort<br />
in einem Radius von 50 entwickelt. km. Die Stadt gehört zur Das <strong>Europäische</strong>n städtebaulich <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong>, markante einem der führenden Baufeld Wirtschaftsräume 5 liegt KONTAKT an / IMPRESSUM der hoch frequentierten Bahnüberführung und bietet auf mehr<br />
gut die Flughäfen <strong>München</strong> und Salzburg angebunden. Rosenheim ist Wirtschaftszentrum eines Verflechtungsgebietes mit rund 660.000<br />
Einwohnern<br />
Europas. Rosenheim weist als südbayerisches Handelszentrum eine hohe Zentralität, eine überdurchschnittliche Kaufkraft und innerhalb Stadt Rosenheim<br />
Bayerns<br />
als 9.000<br />
die dritthöchsten<br />
m²<br />
verfügbaren<br />
Potenzial<br />
Haushaltseinkommen<br />
für unterschiedlichste<br />
auf. Mit der Aufgabe nicht mehr benötigter<br />
Nutzungen.<br />
Betriebsflächen der<br />
Die<br />
Deutschen<br />
Planverfahren<br />
Bahn Königstraße 24<br />
83022 Rosenheim<br />
für das Bahnhofsareal Nord werden derzeit durchgeführt.<br />
in unmittelbarer Bahnhofsnähe stehen beiderseits der Gleisanlagen innerstädtisch und innenstadtnah großflächige Areale mit rund 26 ha für<br />
die städtebauliche Entwicklung und die Aufwertung urbaner Räume zur Verfügung. Während die ca. 6 ha großen Flächen im Norden bereits<br />
Das Bahnhofsareal Süd soll im Lauf der nächsten Jahre unter anderem Stadtplanungsamt <strong>zum</strong> Bildungs-, Wirtschaftsförderungsagentur Forschungs- und Technologiecampus entwickelt<br />
kurzfristig entwickelt werden können, sollen die Flächen im Süden mittel- bis langfristig neuen Nutzungen zugeführt werden. Die Entwicklung<br />
Tel. 08031 / 365 16 41 Tel. 08031 / 365 11 05<br />
der Flächen des Bahnhofsareals wurde in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West aufgenommen. Der Stadtrat Fax 08031 / 365 20 47 Fax 08031 / 365 11 09<br />
hat werden.<br />
am 27.07.2011 das städtebauliche Entwicklungskonzept beschlossen.<br />
stadtplanung@rosenheim.de wirtschaftsfoerderung@rosenheim.de<br />
Foto: Henning von Rochow<br />
Oberbahnamt<br />
Rosenheim ist der siebtgrößte Bahnhof Bayerns mit rund 20.000 Fahrgästen täglich. Der Bahnhofsvorplatz wird unter Einbezug des<br />
denkmalgeschützten ehemaligen Oberbahnamtes als Verkehrsdrehscheibe mit allen wesentlichen Angeboten eines frequentierten Verkehrsknotens<br />
zu einer attraktiven Stadteingangssituation ausgebaut. Das <strong>zum</strong> Verkauf stehende, modernisierungsbedürftige Gebäude<br />
hat eine derzeitige Gesamtnutzfläche von rd. 700 m² auf einem Grundstück von rd. 300 m². Als Nutzungen sind im Erdgeschoss gastronomische<br />
Betriebe mit ergänzenden Verkaufsflächen, Handelsflächen mit bahnaffinen Warenangeboten sowie Ausstellungs- bzw.<br />
Galerieflächen vorstellbar. Hierzu können Außenbereiche auf der Süd- und Ostseite als Sondernutzungsflächen (z.B. Freischankflächen)<br />
genutzt werden. In den Obergeschossen sind neben weiteren Gastronomieflächen auch Beherbergungsbetriebe und Dienstleistungseinrichtungen<br />
jeglicher Art möglich. Wohnnutzungen, Spiel- und Vergnügungsstätten sind ausgeschlossen. Ein barrierefreier Zugang und<br />
ein Außenaufzug sowie Anbauten an der Süd- und Ostseite des Gebäudes sind in Abstimmung mit dem Denkmalschutz möglich.<br />
3.5 LANDSHUT: VERKEHRSGÜNSTIGE GEWERBEAREALE<br />
Studentenwohnheim<br />
Der Wettbewerb um die Gestaltung des Studentenwohnheims an der Ritter-von-Schoch-Straße wurde Ende 2012 entschieden. Der Entwurf<br />
sieht eine gestaffelte Bebauung zwischen einem und vier Geschossen mit Innenhöfen vor, die sich zur abgrenzenden zukünftigen<br />
Wohnbebauung im Nordwesten öffnen.<br />
Dienstleistungszentrum Schönbrunn<br />
Im Osten der Stadt soll ein neues Dienstleistungszentrum auf dem rund 38 ha großen Areal der ehemaligen Schochkaserne entstehen.<br />
Das Gewerbegebiet ist voll erschlossen und eingebettet zwischen den Isar-Hangleiten und den Auenbereichen der Isar. Die Nettogewerbebaufläche<br />
beträgt rund 15 ha. Die Satzung für die Bebauungsplanung eines Teilbereichs von 4,5 ha für Gewerbe- und Messeflächen ist<br />
erlassen. Weitere Bebauungspläne sind in Vorbereitung.<br />
Gewerbegebiet Münchnerau<br />
Im Westen der Stadt stehen voll erschlossene Gewerbegrundstücke zwischen 1.800 m² bis 20.000 m² zur Verfügung. Die Fahrzeit <strong>zum</strong><br />
Flughafen <strong>München</strong> beträgt 20 Minuten.<br />
Nördlich Bayerwald<br />
Im Norden der Stadt, nördlich der Bayerwaldsiedlung und des Bayerwaldparkes liegt eine Bruttogewerbebaufläche von 32 ha, von der<br />
17 ha erschlossen und verfügbar sind.<br />
24 / 47
3.6 KAUFBEUREN: EINZELHANDELSPOTENTIALE UND KUNDENNÄHE<br />
Forettle Fachmarktzentrum<br />
Im Sommer 2012 wurde die Errichtung eines Fachmarktzentrums mit maximal 9.000 m² Verkaufsfläche am Rand der Altstadt entschieden.<br />
Die Bebauungsplan- und Baugenehmigungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen. Baubeginn kann voraussichtlich Ende 2013 sein.<br />
Gewerbegebiet Bavariaring<br />
In der Nachbarschaft des Gründer- und Innovationsparks, einer Tankstelle und mehrerer Lebensmittelmärkte bietet das Gelände der<br />
ehemaligen Stadtgärtnerei in verkehrsgünstiger Lage insgesamt 69.000 m² Gewerbeflächen inklusive eines Sondergebiets für den Einzelhandel<br />
mit Möbeln auf maximal 3.700 m² Verkaufsfläche. Der Bebauungsplan hat bereits Rechtskraft.<br />
Gewerbegebiet Haken Nord<br />
Das Gewerbegebiet mit Grundstücksgrößen zwischen 1.000 m² und 6.000 m² liegt zwischen den beiden Teilstädten Kaufbeuren und<br />
Neugablonz und eignet sich besonders für Unternehmen, die die Nähe zu Kunden in und um Kaufbeuren suchen. Schulen, Kindergärten,<br />
Sport- und Freizeitanlagen sind fußläufig erreichbar. Derzeit sind hier Handwerksbetriebe, Unternehmen aus dem Kfz-Gewerbe sowie aus<br />
den Branchen Computerbau und Papierherstellung ansässig.<br />
Gewerbepark Kaufbeuren<br />
Der rund 50 ha große Gewerbepark im Nordosten der Stadt, in dem sich bereits Betriebe des produzierenden, des Bau- und Transportgewerbes<br />
sowie des Großhandels niedergelassen haben, stehen Grundstücke zwischen 2.500 m² und 25.000 m² zur Verfügung, die für mittelständische<br />
Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk geeignet sind. Das Gewerbegebiet ist mit breiten Grüngürteln zwischen<br />
den Bauquartieren ansprechend gestaltet und liegt in der Nähe eines Erlebnisbereichs mit Großkino und Event-Center.<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
4 MÜNCHEN IM WANDEL<br />
4.1 INVESTITIONEN:<br />
STARKER ANSTIEG BEI GEWERBE – NAHEZU STAGNATION BEIM WOHNEN<br />
VOLUMEN<br />
Der Anstieg des Immobilienumsatzvolumens 1 auf rund 9,9 Mrd. Euro, den der Gutachterausschuss der Landeshauptstadt in 2012 registrierte,<br />
fiel mit 7% gegenüber 2011 deutlich geringer aus als im Vorjahr.<br />
Vor allem sank der Umsatz mit Teil- und Wohnungseigentum um 235 Mio. Euro auf 38% des Gesamtvolumens. Der Umsatz mit individuellen<br />
Wohnbaukonzepten 2 lag nur geringfügig um rund 3% höher. Auch beim Geschosswohnungsbau stieg der Gesamtumsatz eher leicht um 42<br />
Mio. Euro auf rund 1,5 Mrd. Euro. Allerdings verschob sich das Marktvolumen zuletzt etwas zugunsten unbebauter Grundstücke und machte<br />
nur noch 15% des Gesamtvolumens aus.<br />
Demgegenüber erholte sich der Umsatz mit Gewerbeimmobilien vor allem durch Transaktionen mit größeren Objekten und erhöhte sich um<br />
720 Mio. Euro und damit 31% auf 3,1 Mrd. Euro 3 . Gewerbeobjekte deckten zusammen 42% des in 2012 dokumentierten Handelsvolumens<br />
ab. Den größten Anteil hatten dabei nach einem Umsatzanstieg um 32% auf 1,6 Mrd. Euro Büro- und Handelsimmobilien außerhalb der<br />
Kerngebiete, gefolgt von Gewerbeimmobilien in Kerngebieten, deren Volumen sich um 27% auf 1,3 Mrd. Euro nach oben entwickelte. Im<br />
Bereich des klassischen Gewerbes erhöhte sich der Umsatz sogar um 54% auf 149 Mio. Euro.<br />
Nach Maklerangaben wuchsen die Investitionen in Büroimmobilien um 92% auf rund 2,8 Mrd. Euro, bei Einzelhandels- und Mischobjekten<br />
reduzierten sie sich um -55% auf etwa 0,5 Mrd. Euro. Vier der zehn bundesweit größten Verkäufe waren Allianz Hauptverwaltung in Unterföhring,<br />
das Palais an der Oper, die Maximilianhöfe und die Ten Towers.<br />
Während der Investmentumsatz mit Büroimmobilien im 1. Quartal 2013 bereits 599 Mio. Euro und damit 21% des Jahresergebnisses von<br />
2012 umfasste, konnten noch keine bedeutenden Transaktionen mit Einzelhandels- oder Einzelhandelsmischobjekten registriert werden.<br />
Dafür wechselten Logistikobjekte für 115 Mio. Euro die Eigentümer und auch im Bereich Hotels gab es Umsätze in Höhe von 34 Mio. Euro.<br />
AKTEURE<br />
Bauträger und Entwickler waren zwar 2012 mit einem Anteil von 31% am Transaktionsvolumen mit Gewerbeobjekten die umsatzstärksten<br />
Verkäufer, als Käufer beschränkten sie sich auf 6%, womit ihr Einsatz gegenüber dem Vorjahr um -65% kleiner war. Privatanleger dagegen<br />
bildeten mit einem Umsatzanteil von 31% die wichtigste Käufergruppe. Ihr Einsatz hat sich auf 1,1 Mrd. Euro gegenüber 2011 nahezu<br />
vervierfacht. Es folgten Geschlossene Fonds mit 22% und Spezialfonds mit 13% Kaufanteil. Unternehmen erlösten knapp 14%, Equity und<br />
Real Estate Funds 13%. Ausländische Akteure steigerten sowohl ihre Investitionen als auch ihre Verkäufe auf rund auf 1,2 Mrd. Euro, so<br />
dass ein Nettoabzug von 22 Mio. ausländischen Kapitals aus <strong>München</strong> erfolgte. Dennoch entwickelt sich die Landeshauptstadt weiter <strong>zum</strong><br />
wichtigsten deutschen Standort für private Anleger und Family Offices sowohl aus dem nationalen wie auch dem internationalen Umfeld.<br />
Das Hochpreisniveau nutzten im 1. Quartal 2013 auf der Verkäuferseite bevorzugt Offene Immobilienfonds und Spezialfonds; sie hatten aber<br />
auch als Käufer die ersten Plätze. Als Verkäufer traten Projektentwickler und opportunistische Investoren ebenfalls stark auf. Ausländische<br />
Verkäufer gaben allein 50% des Transaktionsvolumens ab. Bei den Käufern lagen Privatinvestoren sowie Unternehmen und Eigennutzer auf<br />
den Rängen 2 und 3.<br />
RENDITEN<br />
Bereits seit Mitte 2011 halten sich die Spitzenrenditen für Büroobjekte stabil bei etwa 4,4%. Geschäftshäuser lagen angesichts der absoluten<br />
Premium-Objekte, die in 2012 auf dem Markt waren, <strong>zum</strong> Jahresende bei einer Top-Rendite von 3,5%. Damit war <strong>München</strong> in beiden Assetklassen<br />
auch in 2012 der teuerste deutsche Standort. Die Renditen für Logistikobjekte fielen geringfügig auf 6,7%.<br />
1<br />
Immobilientransaktionen im Rahmen von Unternehmensverkäufen werden dem Gutachterausschuss nicht zur Kenntnis gebracht. Hierzu zählen auch Portfolioverkäufe<br />
von großen Immobilienunternehmen wie Hedgefonds und Immobilien AGs. Es ergeben sich daher Differenzen zu den Zahlen in den vorangegangenen Kapiteln, die auf<br />
Veröffentlichungen verschiedener bundesweit tätiger Maklerunternehmen beruhen. Darüber hinaus informiert der Gutachterausschuss aus Gründen der Vergleichbarkeit<br />
bei bebauten Grundstücken nur über die Grundflächen, nicht aber über das Maß der Bebauung, bei unbebauten Grundstücken nicht über den Erschließungsgrad.<br />
2<br />
Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser bis zu kleinen Mehrfamilienhäusern mit weniger als 6 Wohnungen<br />
3<br />
Gegenüber den Maklerangaben ergab sich in 2012 eine Differenz von etwa 500 Mio. Euro, die näherungsweise den Verkäufen von Unternehmensanteilen zuzurechnen waren.<br />
26 / 47
Spitzenrenditen in %<br />
Büroimmobilien 4,4<br />
Einzelhandelsimmobilien in 1A-Lage 3,5<br />
Industrie-/Logistikimmobilien 6,7<br />
RENDITESPANNEN BÜROIMMOBILIEN IN %<br />
City/Innenstadt 4,5 – 5,8<br />
Übriges Stadtgebiet 5,0 – 6,3<br />
Peripherie 6,1 – 7,0<br />
Quelle: Bosseler & Abeking<br />
4.2 MARKTDETAILS:<br />
DRÄNGENDER BEDARF BEIM WOHNEN - STABILISIERUNG DER BÜROLAGEN<br />
4.2.1 WOHNRAUM: VERSORGUNG NICHT VERBESSERT<br />
In <strong>München</strong> waren mit 1,43 Mio. Personen im Jahr 2012 rund 15.600 Hauptwohnsitze mehr registriert als im Vorjahr. Der Bevölkerungszuwachs<br />
war mit 1,1% etwas geringer als 2011. Der Bestand an Wohnungen nahm demgegenüber allerdings nur um 0,8% auf 762.340 zu, so<br />
dass sich weiterhin durchschnittlich 1,87 Personen eine Wohnung teilen mussten.<br />
Mit 5.567 Wohneinheiten fiel die Zahl der Baufertigstellungen in 2012 um -17% und auch der noch stärkere Rückgang der Baugenehmigungen<br />
um -35% lässt keine Hoffnung auf eine kurzfristige Reduzierung des Wohnungsengpasses aufkommen. Aus den Bevölkerungsprognosen<br />
lässt sich ein jährlich erforderlicher Zuwachs von 5.800 Wohneinheiten bis 2030 ableiten. 4<br />
Versorgung mit Wohnraum 2007-2012 Wohnungsbau 2007-2012<br />
Einwohner Wohnungsbestand Wohnräume/EW Baugenehmigungen Baufertigstellungen<br />
1.500.000<br />
1,914 10.000 Anzahl Wohnungen<br />
1.200.000<br />
1,904<br />
8.000<br />
900.000<br />
1,918<br />
6.000<br />
600.000<br />
1,903<br />
4.000<br />
300.000<br />
1,881<br />
2.000<br />
0<br />
1,875<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
0<br />
Quelle: Statistisches Amt <strong>München</strong><br />
Quelle: Statistisches Amt <strong>München</strong><br />
4<br />
Landeshauptstadt <strong>München</strong>: Langfristige Siedlungsentwicklung. Kongressinformation. Dezember 2011<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Der Zuzug nach <strong>München</strong> speist sich im Übrigen nicht aus dem Verflechtungsraum: In 2012 sind aus der EMM 5 -71% weniger Personen<br />
in die Landeshauptstadt gezogen als im Vorjahr, demgegenüber hat die Steigerung des Wegzugs in die Wirtschaftsregion um 15% in 2012<br />
zu einer Nettoabwanderung von insgesamt sogar 6.483 Personen aus der Stadt <strong>München</strong> in die <strong>Metropolregion</strong> geführt (nach Bayern gesamt:<br />
4.852). Die höchsten Wanderungsgewinne aus der Stadt <strong>München</strong> verzeichneten im letzten Jahr die Landkreise <strong>München</strong> mit 2.653,<br />
Fürstenfeldbruck mit 1.148 und Ebersberg mit 931 Personen. Die demgegenüber kaum nennenswerten höchsten Verluste im Austausch mit<br />
der Landeshauptstadt ergaben sich für die Landkreise Traunstein (-121), Weilheim-Schongau (-97) und Neuburg-Schrobenhausen (-90). In<br />
die Stadt Augsburg zogen im Saldo 199 Personen aus <strong>München</strong> zu, Ingolstadt gewann 6 Einwohner, dagegen verloren Landshut netto 8,<br />
Kaufbeuren 20 und Rosenheim 44 Personen an die Landeshauptstadt.<br />
Nach einer aktuellen Studie der Technischen Universität <strong>München</strong> 6 können die von Wohnungssuchenden gewünschte Nähe zur City, die<br />
Ausstattung mit ÖPNV-Haltestellen und Supermärkten in der Regel nicht, oder nur mit erheblich höherem finanziellen Aufwand als geplant,<br />
realisiert werden. Vor allem Zuziehende müssen sich aufgrund des auch zeitlich hohen Aufwands bei der Wohnungssuche zunächst mit<br />
höheren Preisen und kleineren Wohnflächen zufrieden geben als die innerhalb der Stadt Umziehenden. Alternativstandorte definieren sich<br />
durch die Ähnlichkeit der funktionalen Ausstattungsqualität zunächst im Hinblick auf die ÖPNV-Anbindung und danach hinsichtlich der<br />
Nahversorgung, so dass Angebote in Schwabing-West, Neuhausen-Nymphenburg, Westend, Sendling, Thalkirchen, Au-Haidhausen und<br />
Bogenhausen als gleichwertig wahrgenommen werden. Allerdings zeigt sich innerhalb des Stadtgebiets ein starkes Nahversorgungsgefälle<br />
bei vergleichsweise besserer ÖPNV-Ausstattung. Man findet in hoch zentralen Lagen offenbar größere Wohnflächen zu einem höheren Preis,<br />
gleichzeitig ist jedoch erkennbar, dass auch in zentralen Lagen ein enges Nebeneinander von Wohnangeboten verschiedener Preisklassen<br />
besteht. Das kann sowohl auf einen Investitionsstau im Wohnungsbestand zurück zu führen sein, als auch auf eine kleinräumig heterogene<br />
Bausubstanz, auf starke kleinräumige Schwankungen von Lagequalitäten oder auf Angebote von geförderten Wohnungen in zentralen<br />
Lagen.<br />
Die offensichtliche Radialität des Suchverlaufs nimmt mit größerer Suchdistanz sowie der Distanz zur City zu: Innerhalb der Stadt wird aus<br />
dem Wunschstandort Schwabing West der gefundene Standort Schwabing-Freimann, die Wünsche nach Maxvorstadt und Altstadt-Lehel<br />
münden in Neuhausen-Nymphenburg und an die Stelle von Au-Haidhausen treten im Suchprozess Bogenhausen und Berg am Laim. In<br />
den äußeren Stadtgebieten und in der Region orientiert sich das Suchverhalten vor allem an den Siedlungsstrukturen und den Erschließungsachsen<br />
des ÖPNV, so dass sich polyzentrische Suchkorridore zwischen Stadt und Region bilden. In der Verbindung der Stadtbezirke<br />
Schwabing-Freimann und Bogenhausen sind das die Gemeinden Unterföhring, Oberföhring, Garching und Neufahrn. Im Münchner Osten<br />
entwickeln sich die Suchlinien von Trudering nach Vaterstetten, Poing, Markt Schwaben und Erding. Im Süden sind deutliche räumliche<br />
Suchzusammenhänge erkennbar zwischen Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Neuried, Gauting, Gräfelfing und Planegg.<br />
Den gröSSten Bevölkerungszuwachs verzeichneten in 2012 folgende Stadtbezirke:<br />
STADTBEZIRK BEVÖLKERUNGS- WANDERUNGSSALDO<br />
Z zUWACHS 2012 ANTEIL IN %<br />
Neuhausen-Nymphenburg 2150 79%<br />
Milbertshofen-Am Hart 1839 90%<br />
Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln 1749 88%<br />
Schwabing-Freimann 1808 85%<br />
Maxvorstadt 1346 92%<br />
Bogenhausen 1473 82%<br />
Aubing-Lochhausen-Langwied 1285 92%<br />
Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt 1268 92%<br />
Au-Haidhausen 1438 80%<br />
Sendling-Westpark 1229 90%<br />
Quelle: Statistisches Amt <strong>München</strong><br />
5<br />
EMM e.V. = Verein <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
6<br />
Technische Universität <strong>München</strong>: Wohnungsnachfrage im Großraum <strong>München</strong>. Individuelle Präferenzen, verfügbares Angebot und räumliche Maßstabsebenen.<br />
Management Summary, Januar 2013<br />
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4.2.2 MEHRFAMILIENHÄUSER: STARK STEIGENDE PREISE AUCH IM UNTEREN LAGESEGMENT<br />
Die in 2012 gehandelte Gesamtfläche von Grundstücken mit Geschosswohnungen war mit 10 ha um -24% kleiner als im Vorjahr. Auch die Zahl<br />
der Transaktionen sank um -13%. Trotz des Preisanstiegs um durchschnittlich 28% auf rund 4.570 Euro/m² bebauter Grundstücksfläche und<br />
der Erhöhung des Vertragsumfangs um 12% auf im Mittel 5,9 Mio. Euro fiel der Gesamtumsatz geringfügig um -3%. Die Fläche der bebauten<br />
Wohngrundstücke umfasste im Mittel rund 1.300 m² je Transaktion.<br />
In 30 der 34 Gemarkungen des Stadtgebiets gingen in 2012 insgesamt 171 frei finanzierte Mehrfamilienhäuser an neue Eigentümer. In den<br />
TOP10-Gemarkungen, die die meisten Verkäufe zu verzeichnen hatten, konzentrierten sich insgesamt 70% dieser Objekte. 72% aller veräußerten<br />
Grundflächen lagen in den 10 Gebieten mit dem größten Flächenumsatz. Die 10 Gemarkungen mit den höchsten Geldumsätzen in der Kategorie<br />
Mehrfamilienhäuser zählten zusammen 82% des angegebenen Geldvolumens. Die Verteilung der veräußerten Mietwohnflächen im Stadtgebiet<br />
war in 2012 damit breiter als im Vorjahr, die Geldumsätze konzentrierten sich jedoch stärker als im Vorjahr auf die TOP10 der höchsten Umsätze.<br />
In den Gemarkungen mit den größten Flächenumsätzen war der Preis je bebautem Quadratmeter im Durchschnitt um 58% höher als in denen<br />
des Vorjahres. Entsprechend wurden auch die höchsten Umsätze überwiegend in den Gemarkungen mit den größten Flächenumsätzen erzielt.<br />
Eine besondere Bedeutung im Handel mit Mehrfamilienhäusern hatten in 2012 weiterhin die Gebiete Sendling/Isarvorstadt, Schwabing und<br />
Neuhausen, in diesem Jahr aber auch die Maxvorstadt West. In den TOP10 der meisten Transaktionen löste in 2012 die Maxvorstadt West die<br />
Gemarkung Bogenhausen ab. Neu unter den Gemarkungen mit den höchsten Flächenumsätzen waren in 2012 nicht nur die Maxvorstadt West,<br />
sondern auch Haidhausen, Schwabing, Pasing und Oberföhring. Die Altstadt und Haidhausen tauchten wieder neu in den TOP10 der höchsten<br />
Geldumsätze auf, ebenso wie Obergiesing/Au und Untergiesing/Harlaching. Maxvorstadt West ist hier seit 2009 kontinuierlich vertreten. Der<br />
durchschnittlich erzielte m²-Preis lag in den teuersten 10 Gemarkungen in 2012 um 65% höher als im Gesamtdurchschnitt und betrug in<br />
etwa das Vierfache des LOW10-Durchschnittspreises. Der Preis in den teuersten Gemarkungen war gegenüber 2011 im Mittel 18% höher. Die<br />
Preissteigerung war damit hier deutlich geringer als in der Gesamtstadt (28%). Demgegenüber wurden die Gebäude in den letztjährigen LOW10-<br />
Preisgebieten 86% über dem Durchschnittspreis je Quadratmeter bebauter Grundfläche der LOW10 aus 2011 gehandelt.<br />
Der Anteil der 10 teuersten Gemarkungen an allen Transaktionen reduzierte sich auf 50% aller abgeschlossenen Verträge über Geschosswohnungsbauten,<br />
der Anteil am diesbezüglichen Gesamt-Geldumsatz auf 54%. Die dort gehandelten Objekte umfassten in 2012 nur noch<br />
27% der mit Geschosswohnungen bebauten Grundstücksflächen. Berücksichtigt man den in der Altstadt mit sechs Verträgen erzielten Durchschnittspreis<br />
von 21.600 Euro/m² nicht, lag der m²-Preis mit Mehrfamilienhäusern bebauten Grundstücke in den verbleibenden neun teuersten<br />
Gemarkungen mit 8.404 Euro/m² um 43% über dem <strong>München</strong>er Durchschnitt.<br />
TRANSAKTIONEN 2012: MEHRFAMILIENHÄUSER<br />
Rang TOP10 Verträge TOP10 Fläche TOP10 Umsatz TOP10 m²-Preis<br />
1 Untersendling/Westpark Untersendling/Westpark Obergiesing/Au Altstadt<br />
2 Sendling/Isarvorstadt Obergiesing/Au Untersendling/Westpark Lehel<br />
3 Schwabing Haidhausen Maxvorstadt West Maxvorstadt Ost<br />
4 Neuhausen Maxvorstadt West Sendling/Isarvorstadt Sendling/Isarvorstadt<br />
5 Haidhausen Sendling/Isarvorstadt Neuhausen Neuhausen<br />
6 Obergiesing/Au Laim Haidhausen Schwabing<br />
7 Maxvorstadt West Schwabing Maxvorstadt Ost Maxvorstadt West<br />
8 Maxvorstadt Ost Neuhausen Schwabing Untergiesing/Harlaching<br />
9 Untergiesing/Harlaching Pasing Altstadt Berg am Laim<br />
10 Laim Oberföhring Untergiesing/Harlaching Bogenhausen<br />
Ø m²-Preis 6.479 Euro 5.528 Euro 8.323 Euro 9.724 Euro<br />
Anteil 70% 72% 82% +65%*<br />
Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />
* Abweichung vom Durchschnittspreis<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
4.2.3 GESCHOSSWOHNUNGS-BAUFLÄCHEN: WEITERER PREISAUFTRIEB<br />
Immerhin 29 ha Wohnbaugrundstücke standen dem Markt in 2012 zur Verfügung. Damit fiel der Flächenumsatz gegenüber 2011 um -12%.<br />
Der Preisanstieg um durchschnittlich 32% auf rund 1.670 Euro/m² erhöhte den Geldumsatz dennoch um 16%. Angesichts der nahezu gleich<br />
gebliebenen Zahl der geschlossenen Verträge stieg das durchschnittliche Vertragsvolumen um 18% auf 7,3 Mio. Euro. Die durchschnittliche<br />
Fläche je Transaktion lag bei etwa 4.400 m². Wohnbauflächen wurden 2012 in 21 Gemarkungen gehandelt. Dabei ließen sich in Aubing, wo<br />
unter anderem das neue große Wohngebiet Freiham-Nord entsteht, 8,5 ha und in Thalkirchen 6,4 ha bei zusammen fünf Transaktionen übereignen,<br />
aber auch in Neuhausen konnten zwei Verträge über zusammen 2,6 ha geschlossen werden. Als durchschnittliche Grundstückgröße<br />
für die anderen 59 Transaktionen verblieben 1.880 m².<br />
Die Spitzenpreise in Bogenhausen waren mit 6.600 Euro/m² deutlich niedriger als im Vorjahr, Neuhausen auf dem zweiten Rang erreichte<br />
einen Durchschnittspreis von 3.280 Euro/m². Dafür verringerte sich der Abstand zu Rang 3, Obergiesing/Au, wo der Quadratmeter im Mittel<br />
zu 2.980 Euro veräußert wurde. Der Preis je einer potentiell hochpreisigen Transaktion in der Maxvorstadt West und Ost durfte nicht<br />
dokumentiert werden, jedoch erfolgte die gesamtstädtisch verzeichnete Anhebung der Bauflächenpreise für Geschosswohnungen um 32%<br />
offenbar in erster Linie im mittleren Lagesegment. Die LOW5-Preise waren <strong>zum</strong>indest um 21% höher als 2011 und lagen damit um -74% unter<br />
den Preisen in den teuersten Gebieten. Die günstigsten Wohnbauflächen wurden wiederum in Feldmoching für 480 Euro/m² gehandelt.<br />
verträge unbebaute grundstücke<br />
verträge bebaute grundstücke<br />
90<br />
250<br />
80<br />
70<br />
200<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
150<br />
100<br />
50<br />
10<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012<br />
Anzahl<br />
in Mio. Euro<br />
Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />
klassisches Gewerbe<br />
Rohbau-/Bauerwartungsland<br />
Gewerbebau gesamt<br />
Büros/Geschäfte<br />
Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />
Anzahl<br />
in Mio. Euro<br />
Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />
Gewerbebau gesamt<br />
Büros/Geschäfte<br />
Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />
klassisches Gewerbe<br />
geldumsatz unbebaute grundstücke<br />
geldumsatz bebaute grundstücke<br />
450<br />
250<br />
400<br />
350<br />
200<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
150<br />
100<br />
50<br />
50<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012<br />
ha<br />
Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />
Büros/Geschäfte<br />
Rohbau-/Bauerwartungsland<br />
Gewerbebau gesamt<br />
klassisches Gewerbe<br />
Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />
ha<br />
Gewerbebau gesamt<br />
Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />
klassisches Gewerbe<br />
Büros/Geschäfte<br />
Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />
Flächenumsatz unbebaute grundstücke<br />
Flächenumsatz bebaute grundstücke<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012<br />
Gewerbebau gesamt<br />
klassisches Gewerbe<br />
Büros/Geschäfte<br />
Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />
Rohbau-/Bauerwartungsland<br />
Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />
Gewerbebau gesamt<br />
Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />
klassisches Gewerbe<br />
Büros/Geschäfte<br />
Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />
Quelle: Gutachterausschuss der Stadt <strong>München</strong><br />
30 / 47
TRANSAKTIONEN 2012: GRUNDSTÜCKE MEHRFAMILIENHÄUSER<br />
Rang TOP5 Verträge TOP5 Fläche TOP5 Umsatz TOP5 m²-Preis<br />
1 Untersendling/Westpark Aubing Neuhausen Bogenhausen<br />
2 Schwabing Thalkirchen Obergiesing/Au Neuhausen<br />
3 Obergiesing/Au Neuhausen Thalkirchen Obergiesing/Au<br />
4 Pasing Obergiesing/Au Aubing Schwabing<br />
5 Moosach (+Berg am Laim) Pasing Untersendling/Westpark Untersendling/Westpark<br />
Summe 55% 73% 74% Ø 3.577 Euro/m²<br />
Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />
4.2.4 HÖHERWERTIGE UND KLASSISCHE GEWERBEBAUTEN: RUN AUF „KLASSIKER“<br />
Der Gesamtflächenumsatz mit bebauten Gewerbegrundstücken stieg in 2012 um 66%. Jedoch reduzierte sich die Zahl der Verträge mit<br />
Gewerbegebäuden um -5%. Ein um 34% gewachsener Geldumsatz ließ sich angesichts des um -19% auf rund 3.640 Euro/m² gefallenen<br />
Durchschnittspreises für bebauten Gewerbegrund in erster Linie auf die um 41% gestiegene durchschnittliche Höhe des Umsatzes je Transaktion<br />
zurückführen. Die einzelnen Objektarten tragen zu diesem Gesamtbild sehr Unterschiedliches bei:<br />
In den Kerngebieten sank der Umfang der Grundstücksflächen veräußerter Gebäude um -27% in 2012, die Anzahl der Transaktionen war<br />
um -15% niedriger als 2011. Preissteigerungen um durchschnittlich 56% auf 14.525 Euro/m² Grundfläche führten hier jedoch zu einem<br />
Anstieg des finanziellen Gesamtumsatzes von 14%. Während sich die Transaktionen daher im Mittel auf um -14% kleinere Flächen bezogen,<br />
erforderten sie eine um 34% höhere Investition.<br />
Den Handel mit Büro- und Geschäftshäusern außerhalb der Kerngebiete dominierten in 2012 Einheiten, die im Durchschnitt um 33%<br />
größer waren als in 2011. Der Flächenumsatz stieg hier um insgesamt 25%, die Zahl der Verträge lag um -6% niedriger. Die Steigerung des<br />
Geldumsatzes um 47% war daher auch auf den um 17% auf 3.925 Euro/m² bebauter Grundstücksfläche gestiegenen Durchschnittspreis<br />
zurück zu führen.<br />
Bei klassischen Gewerbegebäuden war die durchschnittliche Grundstücksfläche je Transaktion mehr als fünfmal so groß wie im Vorjahr.<br />
Die insgesamt verkaufte Fläche stieg sogar auf das 7½-Fache. Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich um 40%, jedoch lag der Durchschnittspreis<br />
je m² bebauter Grundstücksfläche mit durchschnittlich 350 Euro um -50% niedriger als 2011. Allein aufgrund des Umfangs der<br />
umgesetzten Fläche wuchs der durchschnittliche Vertragswert um 160%, der gesamte Geldumsatz um 275%.<br />
In 2012 wurden in 26 von 34 Gemarkungen insgesamt 108 Gewerbeobjekte veräußert. In den TOP10-Gebieten mit den meisten Transaktionen<br />
erfolgten zusammen 69% aller Abschlüsse. Damit verteilten sich die Objekte nur geringfügig stärker über das Stadtgebiet als im<br />
Vorjahr. Mit 85% der veräußerten Flächen konzentrierte sich demgegenüber in den 10 Gemarkungen mit den größten Flächenumsätzen ein<br />
höherer Flächenanteil als 2011. Die Gebiete mit den höchsten Geldumsätzen wiesen 87% der Geldsumme auf, womit die Streuung insgesamt<br />
etwas größer war als im Vorjahr.<br />
In Allach wurde bei einer einzelnen Transaktion eine Grundfläche von 24 ha verkauft; die zweit- und dritthöchsten Flächenumsätze gab es<br />
in Berg am Laim und Untersendling/Westpark. Die insgesamt mit -19% durchschnittlich negative Preisentwicklung auf dem <strong>München</strong>er<br />
Markt mit bebauten Gewerbegrundstücken divergiert innerstädtisch stark: Die Preise in den 10 teuersten Gebieten lagen um 53% über<br />
denen des Jahres 2011 - dies entspricht in etwa der Preisentwicklung an den Kerngebietsstandorten -, während sich in den Gemarkungen,<br />
in denen die meisten Flächen die Eigentümer wechselten, der Durchschnittspreis um -32% unter den der letztjährigen bewegte; eine dem<br />
Jahr 2011 entgegengesetzte Entwicklung. Selbst in den LOW10-Preisgebieten des Jahres 2012 wurden die Gebäude im Durchschnitt um 52%<br />
teurer gehandelt als die des Jahres 2011, so dass die negative durchschnittliche Preisentwicklung 2012 nicht lagespezifischen Parametern<br />
geschuldet war, sondern vor allem vom Handel mit großflächigen klassischen Gewerbeobjekten beeinflusst wurde – darunter auch Konversionsflächen,<br />
die mittelfristig einer Wohnnutzung zugeführt werden können.<br />
31 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Drei der TOP10-Gemarkungen mit den meisten Transaktionen fielen in 2012 sowohl mit großen Flächen, als auch mit hohem Preisniveau auf:<br />
Die Bürostandorte Maxvorstadt Ost und Schwabing sowie Untersendling/Westpark. Diese gehörten folglich auch zu den TOP10-Gebieten<br />
mit den höchsten Geldumsätzen, wo sonst eher Gemarkungen aus den teuersten TOP10 dominierten. Vier weitere Gebiete mit hohen Vertragszahlen<br />
hatten ausschließlich durch große Flächentransaktionen besonderes Gewicht. Es wurden in 2012 somit besonders häufig große<br />
Flächen gehandelt, während sich der Geldumsatz stärker als in den Jahren seit 2008 durch die teuren Lagen bestimmte. In den teuersten<br />
TOP10 lag der Durchschnittswert/m² der gehandelten Objekte um 78% über dem gesamtstädtischen Durchschnitt und betrug mehr als das<br />
8-Fache der Objekte in den LOW10-Preisgebieten.<br />
Mit 19 Transaktionen wies zwar Untersendling/Westpark das aktivste Marktgeschehen auf, danach kam aber schon die Altstadt mit immerhin<br />
12 gehandelten Objekten, die mit einem Durchschnittspreis von 40.460 Euro/m² das außerordentliche Ergebnis des letzten Jahres um<br />
mehr als 75% übertrafen. Damit erzielten Gewerbebauten in der Altstadt in zwei aufeinander folgenden Jahren den höchsten Geldumsatz<br />
aller Gemarkungen. Ohne Berücksichtigung der speziellen Preisentwicklung in der Altstadt lagen die Objektwerte in den verbleibenden teuersten<br />
TOP9-Gebieten trotz allem 41% über dem Durchschnitt aller <strong>München</strong>er Gemarkungen.<br />
TRANSAKTIONEN 2012: GEWERBEIMMOBILIEN<br />
Rang TOP10 Verträge TOP10 Fläche TOP10 Umsatz TOP10 m²-Preis<br />
1 Untersendling/Westpark Allach Altstadt Altstadt<br />
2 Altstadt Berg am Laim Untersendling/Westpark Sendling/Isarvorstadt<br />
3 Berg am Laim Untersendling/Westpark Berg am Laim Maxvorstadt West<br />
4 Schwabing Pasing Schwabing Lehel<br />
5 Moosach Schwabing Maxvorstadt Ost Maxvorstadt Ost<br />
6 Maxvorstadt Ost Trudering Pasing Laim<br />
7 Perlach Moosach Laim Schwabing<br />
8 Thalkirchen Feldmoching Sendling/Isarvorstadt Neuhausen<br />
9 Trudering Thalkirchen Maxvorstadt West Untersendling/Westpark<br />
10 Lehel Maxvorstadt Ost Trudering Obergiesing/Au<br />
Ø m²-Preis 8.592 Euro 3.697 Euro (ohne Allach) 12.371 Euro 14.088 Euro<br />
Anteil 69% 85% 87% +78%*<br />
Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />
* Abweichung vom Durchschnittspreis<br />
4.2.5 GEWERBE-BAUFLÄCHEN: KEINE EXPERIMENTE AUSSERHALB DER KERNGEBIETE<br />
In 2012 wurden 22 ha Gewerbebaugrundstücke und damit -35% weniger Fläche gehandelt als noch in 2011; die Zahl der Transaktionen und<br />
das Vertragsvolumen blieben nahezu unverändert, so dass auch der Gesamtumsatz stabil war. Es kam zu Preiserhöhungen um durchschnittlich<br />
55% auf etwa 1.055 Euro/m². Während die Grundstücksfläche für klassisches Gewerbe um -55% und die für höherwertiges Gewerbe<br />
außerhalb des Kerngebiets sogar um -58% fiel, wechselten in Kerngebieten Baugrundstücke in einem kaum je festgestellten Umfang von 7<br />
ha die Eigentümer. Hier stieg auch die Zahl der Transaktionen von 0 in 2011 auf 11 im vergangenen Jahr. Dagegen wurden nur noch 7 Bauflächen<br />
für höherwertiges Gewerbe außerhalb des Kerngebiets verkauft. Die Zahl der Verträge fiel dort um -56%. Folglich brach der Geldumsatz<br />
bei Bauflächen für Büros und Geschäfte außerhalb der Kerngebiete um -67% ein und um -36% bei klassischen Gewerbegrundstücken. Die<br />
Preisentwicklung war in den beiden Kategorien jedoch gegenläufig: Der Durchschnittspreis für klassischen Gewerbegrund lag mit 440 Euro/<br />
m² um 40% über, der für höherwertige Gewerbeflächen mit 1.060 Euro/m² um -21% unter dem Durchschnitt von 2011. Diese Tendenzen<br />
waren im ersten Fall auf den um -58% kleineren Flächendurchschnitt klassischer Gewerbebauflächen, andererseits auf den gegenüber 2011<br />
um 25% gestiegenen durchschnittlichen Flächenumfang je Transaktion für Büros und Geschäfte in 2012 zurückführen. Kein Anzeichen für<br />
eine Preisstagnation ist in den Kerngebieten ein gegenüber 2010 um -5% geringerer Durchschnittspreis von 2.700 Euro/m² angesichts der<br />
vergleichsweise großen Durchschnittsfläche von 6.000 m² je Transaktion mit Gewerbebauflächen (2010: 3.000 m²).<br />
7<br />
für 2011 liegen keine Vergleichswerte für Gewerbebauland-Transaktionen im Kerngebiet vor<br />
32 / 47
Die in 2012 gehandelten Gewerbebaugrundstücke verteilten sich auf 18 Gemarkungen. Beim Flächenumsatz stand Milbertshofen mit 3,4<br />
ha an der Spitze, gefolgt von je 2,1 ha in Neuhausen und Moosach. Von den 44 Transaktionen erfolgte nur eine einzige in der Altstadt -<br />
über eine Fläche von rund 100 m² -, deren Preis nicht angegeben werden durfte. Überdurchschnittliches Potential haben auch die 0,6 ha<br />
in Allach veräußerten Flächen, die im Mittel zu 3.700 Euro/m² veräußert wurden - vermutlich bereits im Zusammenhang mit dem seit 2011<br />
dort vorgesehenen Quartier- und Einkaufszentrum. Bedauerlicherweise müssen im Gutachterausschussbericht bei der Detaillierung nach<br />
Gemarkungen auch die Preisangaben für die vielen Einzelflächen von zusammen 5,4 ha in Laim, Pasing und Perlach sowie Obergiesing/Au,<br />
Berg am Laim, Daglfing und Forstenried fehlen – und damit von rund einem Viertel der gehandelten Gewerbebauflächen. Die preiswertesten<br />
Gewerbegrundstücke wurden im Mittel in Feldmoching für knapp 340 Euro/m² verkauft.<br />
TRANSAKTIONEN 2012: GRUNDSTÜCKE GEWERBE<br />
Rang TOP5 Verträge TOP5 Fläche TOP5 Umsatz TOP5 m²-Preis<br />
1 Trudering Milbertshofen Neuhausen Allach<br />
2 Aubing Neuhausen Schwabing Schwabing<br />
3 Feldmoching Moosach Moosach Neuhausen<br />
4 Milbertshofen Pasing Untersendling/Westpark Moosach<br />
5 Freimann Untersendling/Westpark Allach Untersendling/Westpark<br />
Summe 55% 50% 81% Ø 2.307 Euro/m²<br />
Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />
4.2.6 EXKURS: TRANSAKTIONEN BAUERWARTUNGSLAND<br />
Der Handel mit Bauerwartungsland umfasste die gleiche Gesamtfläche wie im Vorjahr. Allerdings stieg angesichts der um -17% geringeren<br />
Vertragszahlen die durchschnittliche Fläche je Transaktion in 2012 um 20%. Der Preis für den m² Bauerwartungsland lag im Mittel bei 424<br />
Euro und hat sich – ebenso wie der Gesamtumsatz - damit mehr als verdoppelt.<br />
4.3 VERMIETUNG: KLEINERE EINHEITEN BEI EINZELHANDEL UND BÜROS<br />
EINZELHANDEL<br />
Mit mehr als 70% aller Mietverträge und einer durchschnittlichen Flächengröße von rund 500 m² dominierten Bekleidungsgeschäfte das<br />
Vermietungsgeschehen auch in 2012. Allerdings war hier ein deutlicher Trend zu kleineren Flächen zu beobachten. Dies ist dem zunehmenden<br />
Internetvertrieb, der Flächenproduktivitätssteigerung durch Erlebniseinkäufe in angemessenem Ambiente sowie der steigenden<br />
Nachfrage von Monolabel-Shops geschuldet, die ihren Markteintritt als klassischer Shop-in-Shop hinter sich haben und in Street-Level-<br />
Stores wechseln. Die Gastronomie belegte mit durchschnittlich 600 m² die größten Flächen, ihr Anteil an der Vermietung in den wichtigsten<br />
Lagen verringerte sich jedoch auf rund 8%. Fast zwei Drittel aller Mietverträge bezogen sich auf mittelgroße Flächen zwischen 120 und 500 m².<br />
In Spitzenlagen wurden in 2012 bis zu 9% höhere Mieten vereinbart als im Vorjahr. Die Durchschnittsmiete stieg um 5%. Projekte wie die<br />
Hofstatt, das Palais an der Oper, das Joseph-Pschorr-Haus oder das LEOS in der Leopoldstraße konnten das moderne Flächenangebot nur<br />
geringfügig erweitern.<br />
Mit der Eröffnung des zweiten Bauabschnitts der Pasing Arcaden im Februar 2013 wurde das Angebot des Einkaufszentrums nochmals um<br />
50 Läden und elf Gastronomiebetriebe auf 37.000 m² Geschossfläche erweitert. Die Fertigstellung des Viva Südseite in Obersendling steht im<br />
Spätsommer 2013 auf dem Programm. Die Alte Akademie an der Neuhauser Straße konnte im Frühjahr 2013 in Erbpacht übergeben werden.<br />
Welche Flächen für den Einzelhandel genau vorgesehen werden, ist noch nicht bekannt.<br />
33 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Spitzenmietpreise der Einzelhandelsimmobilien in <strong>München</strong>s 1a-LAge<br />
Lage Spitzenmiete Spitzenmiete Spitzenmiete Spitzenmiete<br />
60-120 m 2 150-200 m 2 350-400 m 2 1.200-1.500 m 2<br />
Euro/m 2 Euro/m 2 Euro/m 2 Euro/m 2<br />
Innenstadt<br />
Kaufingerstraße/Marienplatz 364 330 308 179<br />
Maximilianstraße/Perusastraße 281 238 216 162<br />
Neuhauser Straße 344 316 289 161<br />
Rosenstraße/Rindermarkt 235 203 182 128<br />
Rosental 118 80 64 37<br />
Schützenstraße 90 76 53 27<br />
Sendlinger Straße 228 211 152 82<br />
Sonnenstraße 88 68 52 26<br />
Tal 121 100 79 47<br />
Theatiner Straße/Brienner Straße 205 184 146 92<br />
Weinstraße 231 198 171 99<br />
Schwabing<br />
Hohenzollernstraße 123 118 86 43<br />
Leopoldstraße 173 151 86 49<br />
BÜROFLÄCHEN<br />
Der Flächenumsatz auf dem Büromarkt <strong>München</strong> war mit 715.000 m² rund -19% niedriger als im Vorjahr. Dennoch haben etwa 19% des<br />
Jahresflächenumsatzes den Leerstand auf eine Rate von 6,8% abgebaut. Im Stadtgebiet stand sie <strong>zum</strong> Jahresende bei etwa 5,5%, im Umland<br />
fiel sie auf 8,7%. Der Anteil der Eigennutzer am Flächenumsatz lag bei knapp 9%.<br />
60% der Mietverträge wurden über Flächen bis 500 m² abgeschlossen. Die Verteilung der Verträge und der Flächengrößen entsprach in etwa<br />
dem Vorjahr, wo ebenfalls alle Größenklassen von 200-10.000 m² in nur wenig unterschiedlichem Verhältnis <strong>zum</strong> Flächenumsatz beitrugen.<br />
Einzig Flächen über 10.000 m² hatten in 2012 einen erheblich geringeren Anteil an den vermieteten Büroeinheiten. Das hat im Umfang von<br />
84% <strong>zum</strong> Rückgang des Gesamtflächenumsatzes beigetragen. In <strong>München</strong> lagen 16% aller in 2012 in den Top Six vermieteten Büros in<br />
dieser Größenklasse - und damit ein weit unterdurchschnittlicher Prozentsatz -, während <strong>München</strong> in der Größenklasse 5.000-10.000 m²<br />
auf einen Anteil von 33% kam. Besonders hohe Rückgänge im Umfang von 37.000 m² gab es auch bei Büros zwischen 2.000 m² und 5.000<br />
m². In <strong>München</strong> wurden insgesamt 25% aller Büroflächen der Top Six vermietet, was nach einer Verringerung um -3% in 2012 nicht mehr<br />
ganz <strong>München</strong>s Anteil von 28% am gesamten Büroflächenbestand der Top Six entsprach.<br />
Die Mietpreisspanne hat sich in 2012 im Stadtgebiet nach oben erweitert. Das lag in erster Linie an der Entwicklung der Mieten für Neubauten<br />
und gute Bestandsobjekte im Stadtbezirk Altstadt-Lehel. Ein deutliches Anzeichen für die starke Nachfrage in den besten und guten<br />
Bürolagen sind die durch alle Qualitätskategorien gehenden Preiserhöhungen in den Stadtbezirken Schwanthalerhöhe, Ludwigsvorstadt-<br />
Isarvorstadt, Sendling und Schwabing-Freimann, wo bei der Neubauvermietung sogar ein deutlicher Preissprung auf 20-25 Euro/m² zu<br />
verzeichnen war. Auch der Nachbarbezirk Milbertshofen-Am Hart wies höhere Mieten für Neubauten und gute Bestandsobjekte auf. Vor<br />
allem das Aufrücken der Mieten bei Verträgen über Flächen guten und normalen Niveaus auch in Moosach, Au-Haidhausen, Trudering-Riem<br />
und Ramersdorf-Perlach weist auf eine wieder gestiegene Marktgängigkeit dieser Flächenklassen hin.<br />
Im <strong>München</strong>er Umland fiel Gräfelfing in 2012 mit einem Preissprung bei der Vermietung von Neubau- und guten Bestandsflächen auf. Auch<br />
andere Gemeinden im Südwesten wie Germering, Krailling und Gauting legten entweder bei den Neubau- oder den guten Bestandsmieten<br />
zu. In Dachau zeigten die Mieten für Flächen beider Kategorien ebenfalls deutlich steigende Tendenz.<br />
Industrie- und Bauunternehmen haben mit fast 145.000 m² ein Viertel aller und damit auch in 2012 die meisten Verwaltungsflächen in<br />
<strong>München</strong> angemietet. Das waren immerhin 43% aller branchenspezifisch umgesetzten Flächen in den Top Six. Allerdings ist die von der<br />
Branche übernommene Fläche in <strong>München</strong> um -35% kleiner als im Vorjahr. Banken und Finanzdienstleister nahmen in <strong>München</strong> -50%<br />
weniger neue Flächen ab, und in den Branchen Handel, (sonstige) Dienstleistungen, Medien und Werbung waren die Flächenumsätze im<br />
zweiten Jahr in Folge – in 2012 um -26% bis -29% - rückläufig. Eine um 32% größere Gesamtfläche als im Vorjahr wurde von der Öffentlichen<br />
Verwaltung (IT-Rathaus) angemietet, bei Versicherungen gab es ein Plus von 14%. Mit etwas über 112.000 m² und damit 16% stand<br />
der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien beim Flächenumsatz an zweiter Stelle, traditionell knapp gefolgt von den<br />
Beratungsunternehmen mit einem Anteil von 14% am Mietmarkt.<br />
34 / 47
Büroflächen – Durchschnittsmieten 2013<br />
Haimhausen<br />
Hebertshausen<br />
Eching<br />
Unterschleiflheim<br />
Bergkirchen<br />
Dachau<br />
Oberschleiflheim<br />
Garching b.M¸nchen<br />
Ismaning<br />
Karlsfeld<br />
Olching<br />
Feldmoching-Hasenbergl<br />
Grˆbenzell<br />
Allach-Untermenzing<br />
Moosach<br />
Milbertshofen-<br />
Am Hart<br />
Schwabing-Freimann<br />
Unterfˆ hring<br />
Aschheim<br />
Puchheim<br />
Aubing-Lochhausen-Langwied<br />
Neuhausen-Nymphenburg<br />
Schwabing-<br />
West<br />
Bogenhausen<br />
Kirchheim<br />
b.M¸ nchen<br />
Germering<br />
Krailling<br />
Gr‰felfing<br />
Planegg<br />
Neuried<br />
Pasing-Obermenzing<br />
Hadern<br />
Laim<br />
Sendling-<br />
Westpark<br />
Thalkirchen-<br />
Obersendling-<br />
Forstenried-<br />
F¸ rstenried-Solln<br />
Schwanthalerhˆ<br />
he<br />
Sendling<br />
Maxvorstadt<br />
Altstadt-Lehel<br />
Ludwigsvorstadt-<br />
Isarvorstadt<br />
Au-<br />
Haidhausen<br />
Obergiesing<br />
Untergiesing-<br />
Harlaching<br />
Berg am Laim<br />
Ramersdorf-Perlach<br />
Neubiberg<br />
Trudering-Riem<br />
Putzbrunn<br />
Feldkirchen<br />
Haar<br />
Gauting<br />
Büroflächen - Durchschnittsmieten 2009<br />
Büroflächen - Durchschnittsmieten 2009<br />
STREIFEN:<br />
Neubau STREIFEN: = breit<br />
guter Neubau Bestand = breit= mittel<br />
Sonstiger guter Bestand Bestand = mittel = schmal<br />
Sonstiger Bestand = schmal<br />
LINIEN:<br />
Stadtbezirke LINIEN:<br />
Stadtgebiet Stadtbezirke<strong>München</strong><br />
Umlandgemeinden<br />
Stadtgebiet <strong>München</strong><br />
Umlandgemeinden<br />
Forstenrieder Park<br />
Baierbrunn<br />
Perlacher Forst<br />
Pullach<br />
Gr¸nwald<br />
Gr¸nwalder Forst<br />
Oberhaching<br />
Unterhaching<br />
Ottobrunn<br />
Hohenbrunn<br />
Taufkirchen<br />
5 € bis unter 7 €<br />
75 € bis unter 97 €<br />
97 € bis unter 119 €<br />
11 9 € bis unter 13 11 €<br />
13 11 € bis unter 15 13 €<br />
15 13 € bis unter 17 15 €<br />
17 15 € bis unter 20 17 €<br />
20 17 € bis unter 25 20 €<br />
25 20 € bis unter 28 25 €<br />
25 € bis unter 28 €<br />
Haimhausen<br />
Die Vermietungsquote fertiggestellter Objekte lag am Ende des Jahres 2012 bei 73%. Von den in 2013 auf den Markt kommenden Flächen<br />
Haimhausen<br />
sind bereits etwa 70 % vermietet.<br />
Eching<br />
Hebertshausen<br />
Eching<br />
Hebertshausen<br />
Das erste Quartal 2013 war von Umzugsentscheidungen größerer Firmen geprägt, die Flächen über 5.000 m² benötigen. Auch kleine Flächen<br />
Unterschleißheim<br />
unter 500 m² wurden lebhaft nachgefragt, während mittelgroße bislang deutlich unterrepräsentiert waren. Der bisherige Umsatz von rund<br />
Unterschleißheim<br />
150.000 m² wurde zu etwa 84% im Stadtgebiet erzielt, davon 48% innerhalb des Mittleren Rings. Ein Drittel der im Umland vermieteten<br />
Fläche ergab sich allein durch eine Großanmietung in Aschheim-Dornach.<br />
Dachau<br />
Bergkirchen<br />
Dachau<br />
Bergkirchen<br />
Oberschleißheim<br />
Garching<br />
Oberschleißheim<br />
Garching<br />
Karlsfeld<br />
Ismaning<br />
Ismaning<br />
Olching<br />
Olching<br />
Karlsfeld<br />
Feldmoching<br />
Hasenbergl<br />
Feldmoching<br />
Hasenbergl<br />
Milberts-<br />
hofen-<br />
Milberts- Am Hart<br />
Unterföhring<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
4.4 PROGNOSE:<br />
WOHNEN WIRD WEITERHIN TEURER – EINZELHANDEL WARTET AUF SPANNENDE PROJEKTE –<br />
BÜROSEGMENT BLEIBT VERHALTEN OPTIMISTISCH<br />
WOHNEN<br />
Die Steigerungsraten der Preise neu gebauter Eigentumswohnungen haben in den letzten Jahren zwar stark zugenommen, kommen der<br />
Preisentwicklung beim Geschosswohnbauland aber dennoch nicht nach. Angesichts einer Verringerung der in 2012 je Transaktion durchschnittlich<br />
verkauften Baufläche um -11% bei einem im Vergleich zu bebauten Grundstücken um 5% höheren Preisanstieg steht zu erwarten,<br />
dass das Anstreben maximaler Geschossflächenzahlen und selbst eine Aufteilung in minimale Einheiten nicht ausreichen werden, um<br />
kontinuierliche Preiserhöhungen für die in den nächsten Jahren auf den Markt kommenden neuen Mehrfamilienhäuser auszuschließen.<br />
Preisentwicklung bei neuen Eigentumswohnungen 2007-2012<br />
Euro/m 2<br />
8.000<br />
Bestlage<br />
gute Lage<br />
durchschnittliche Lage<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Quelle: Gutachterausschuss<br />
der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />
GEWERBE<br />
Der <strong>München</strong>er Gewerbeimmobilienmarkt entwickelt sich weiterhin sehr differenziert: Die in 2012 vergleichsweise moderaten Preissteigerungen<br />
bei Büro- und Geschäftsgebäuden außerhalb der Kerngebiete schaffen noch keinen Anschluss <strong>zum</strong> Preisniveau zu Zeiten echter<br />
Flächenknappheit. Die Preissteigerungskurve bei Büro- und Geschäftsgebäuden in den Kerngebieten ist im Vergleich zu der sehr viel gleichmäßigeren<br />
Entwicklung bei Mehrfamilienhäusern in der Tendenz ähnlich volatil wie außerhalb der Kerngebiete, zeigt aber – auf einem<br />
erheblich höheren absoluten Preisniveau - etwas geringere Ausschläge. Die Preissprünge waren in beiden Gebietskategorien seit 2008<br />
jeweils gegenläufig. Der in 2012 hohe Bauflächenumsatz in den Kerngebieten lässt einiges Angebotspotential an Neubauten für die nächsten<br />
Jahre erwarten. Parallel dazu sind negative Auswirkungen auf die Preisentwicklung bei Büro- und Geschäftsflächen außerhalb der<br />
Kerngebiete nicht auszuschließen. Daher scheint die verhaltene Entwicklung im Handel mit höherwertigen Gewerbebauflächen folgerichtig.<br />
Prozentuale Änderung des Durchschnittspreises<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
Gewerbebau gesamt<br />
Geschosswohnungsbau<br />
(frei finanziert)<br />
Büros / Geschäfte<br />
klassisches Gewerbe<br />
Büros / Geschäfte im Kerngebiet<br />
0<br />
-0,5<br />
-1<br />
2008 2009 2010 2011 2012<br />
Quelle: Eigene Brechnungen nach Daten<br />
des Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />
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BÜROS<br />
Die anhaltende Krise in vielen europäischen Ländern wirkt sich zunehmend auch auf die Geschäfte deutscher Unternehmen aus, so dass bei<br />
Standortentscheidungen in 2013 mit mehr Zurückhaltung und tendenziell bis auf 600.000 m² fallenden Flächenumsätzen zu rechnen ist. Da<br />
der Leerstand in <strong>München</strong> wie auf den meisten der anderen großen Büromärkte jedoch in etwa auf das Doppelte des Jahresflächenumsatzes<br />
zurück gegangen ist und hier wie dort in 2013 nur relativ geringe neue Flächen fertig gestellt werden, könnten selbst bei geringeren Vermietungsumsätzen<br />
in 2013 die Preise weiter moderat steigen - trotz des durch die im Vorjahr entschiedenen Umzüge und Flächenverkleinerungen<br />
entstehenden erheblichen Flächenpotentials. Insgesamt ist auch für die darauf folgenden Jahre derzeit nur ein zusätzliches Angebot<br />
in Höhe von rund 150% des Jahresflächenumsatzes von 2012 in der Pipeline.<br />
Der unternehmerische Trend, die Lagequalität bei der Standortsuche stärker zu gewichten, begünstigt weiterhin Objekte in Zentrumsnähe<br />
und an gut erreichbaren Standorten. Die inzwischen etablierten Bürostandorte im Münchner Umland haben aber eine hohe Bedeutung zur<br />
Ergänzung des Büromarkts bei knapper und teurer werdenden Flächen im Stadtgebiet erlangt. So wurden im 1. Quartal 2013 zunehmend<br />
Großtransaktionen auch abseits des Zentrums und der typischen Bürolagen getätigt, darunter waren nicht nur 30.000 m² Bürofläche in<br />
Sendling, sondern auch Büroimmobilien in Planegg, Aschheim und Erding.<br />
Die Bürorendite wird sich voraussichtlich in 2013 auf breiter Front stabilisieren. In besonderen Einzelfällen ist mit einer Absenkung zu rechnen,<br />
da ein anhaltender Wettbewerb um Core-Objekte zu erwarten ist. Das Transaktionsvolumen im laufenden Jahr könnte das von 2012<br />
daher durchaus <strong>zum</strong>indest geringfügig übersteigen.<br />
EINZELHANDEL<br />
Einzelhandelsinvestments werden weiter einen hohen Anteil am Transaktionsvolumen in <strong>München</strong> haben können, sobald verschiedene<br />
neue Umnutzungs-, Revitalisierungs- und Neubauvorhaben in der Innenstadt sowie die zunehmende Erschließung von Stadtteillagen für<br />
zusätzliche Angebote sorgen. Im Fall einer in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehenden Gesamtwirtschaft sind auch steigende Umsätze<br />
möglich.<br />
In direkter Nachbarschaft zur Hofstatt stehen weitere Neubauprojekte und Sanierungen an. Die Alte Akademie ist unter anderem<br />
voraussichtlich auch für eine Einzelhandelsnutzung vorgesehen. Im Tal mit seinem bisher eher indifferenten Einzelhandelsbesatz und einem<br />
Schwerpunkt auf Gastronomie wird die Aufenthaltsqualität durch breitere Gehwege, schmalere Fahrbahnen und damit mehr Platz für<br />
Einzelhandel und Gastronomie verbessert, was auch diese Lage mittelfristig strukturell beeinflussen wird. In Schwabing entstehen auf der<br />
Westseite der Leopoldstraße an mehreren Stellen moderne Einzelhandelsflächen nach Abriss und Neubau.<br />
Das „Shopping Center am Oertelplatz“ im Quartierszentrum Allach soll bereits 2014/2015 mit einer Verkaufsfläche von 14.700 m² in Betrieb<br />
gehen. Mit der Eröffnung des Moosacher Nahversorgungszentrums MONA kann in 2015 gerechnet werden. Für das 20.000 m² große<br />
Einkaufszentrum am Ratzingerplatz steht zwar der Betreiber fest, der Baubeginn ist aber erst ab 2015 wahrscheinlich. Interessante Mischobjekte<br />
sind derzeit das Trikot Office, Studiosus 3 und das Schwabinger Carré.<br />
Auch im Pasinger Stadtteilzentrum sind mittelfristig weitere Einzelhandelsflächen vorgesehen. Quartierzentren sollen in den nächsten Jahren<br />
im Olympia Wohn Park, in der Gerberau, in Perlach, Freiham und Aubing entstehen. Damit können Unternehmensexpansionen auch<br />
abseits der Toplagen fortschreiten: Die Warenhauskette Woolworth beispielsweise will sich mit 16 neuen Filialen zukünftig auf Stadtteillagen<br />
konzentrieren.<br />
In den Bestlagen werden die Expansionspläne des Luxussegments und das Interesse internationaler Marken an integrierten Flächenangeboten<br />
mit geringen Markteintrittsbarrieren auch in 2013 für einen preistreibenden Nachfrageüberhang sorgen. Manche bisher stark expandierende<br />
Marke setzt jedoch auf Konsolidierung, weil sich angesichts des inflationsbereinigten Rückgangs der Einzelhandelsumsätze im 2.<br />
Halbjahr 2012 nicht alle Umsatzerwartungen an neue Geschäfte erfüllt haben. Da mit einem stärkeren Anstieg der Einzelhandelsumsätze<br />
trotz des Bevölkerungszuwachses auch in 2013 kaum zu rechnen ist, kann zwar von einer weiteren Erhöhung der Spitzenmieten um etwa<br />
6% ausgegangen werden, insgesamt könnte der Wettbewerb um Flächen in Konsumlagen aber etwas abnehmen. Im Allgemeinen werden<br />
höchstens moderate Mietsteigerungen erwartet.<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
5 perspektiven für Investoren<br />
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1 OBERANGER, Altstadt-Lehel<br />
Durch Erweiterung der Fußgängerzone<br />
und die kreisförmige<br />
Schließung der Passantenströme<br />
zwischen Marienplatz, Sendlinger<br />
Straße, St.-Jakobs-Platz<br />
und Viktualienmarkt entsteht<br />
eine herausragende Einzelhandelslage.<br />
Das alte Geschäftshaus<br />
Oberanger 16 wird daher durch<br />
einen hochwertigen Neubau ersetzt, der dem Anspruch des Umfeldes<br />
gerecht wird. Im Erd- und im 1. Untergeschoss sowie wahlweise im 1.<br />
Obergeschoss sollen Ladenflächen entstehen, sonst vom 1. bis <strong>zum</strong> 6.<br />
Obergeschoss Büros. Den Wettbewerb gewann ein Berliner Architekturbüro.<br />
2 JUSTIZZENTRUM, Neuhausen-Nymphenburg<br />
Der Realisierungswettbewerb für<br />
das am Leonrodplatz geplante<br />
Strafjustizzentrum ist entschieden.<br />
Auf dem 3 ha großen Gelände<br />
soll ein Neubaukomplex<br />
mit 38.000 m² Nutzfläche für<br />
Sitzungssäle, Bürobereiche für<br />
Oberlandesgericht, Generalstaatsanwaltschaft,<br />
Landgerichte<br />
<strong>München</strong> 1+2, Amtsgericht,<br />
Staatsanwaltschaften <strong>München</strong><br />
1+2 sowie Bibliothek, Kantine,<br />
Technik- und Sanitärbereiche untergebracht werden. Es soll eine kompakte<br />
Blockrandbebauung mit verschiedenen Richtungen und Höhenentwicklungen<br />
entstehen, die nur etwa zwei Drittel des Plangebietes<br />
einnimmt. Am Leonrodplatz entsteht ein offenurbaner Platzquadrant<br />
als neuer Eingang <strong>zum</strong> Olympiapark mit einem 7-geschossigen Hochpunkt<br />
inklusive Stadtbalkon zur symbolischen Darstellung von Transparenz<br />
und Offenheit der Rechtssprechung. Der öffentliche Durchgang<br />
<strong>zum</strong> Rosa-Luxemburg-Platz wird ohne einschränkende<br />
Überbauung frei gehalten. Einblicke ins Gebäude und attraktive<br />
Nutzungen entlang dieses Durchgangs sollen diesen Bereich interessant<br />
machen.<br />
3 ALTE AKADEMIE, Altstadt-Lehel<br />
Das ehemalige Jesuiten-Kloster in<br />
der Neuhauser Straße wird vom<br />
Land Bayern auf 65 Jahre in Erbpacht<br />
vergeben. Gemäß Aufstellungsbeschluss<br />
des Stadtrats soll<br />
ohne massive Eingriffe in die<br />
denkmalgeschützte Gebäudesubstanz<br />
auf 30% der Geschossfläche hochwertiges Wohnen realisiert<br />
werden. Die bauliche Grundstruktur und die Arkaden zur Neuhauser<br />
Straße müssen erhalten bleiben, der „Schmuckhof“ im vorderen, rechten<br />
Gebäudeteil kann zur Fußgängerzone hin geöffnet und durch Einzelhandel,<br />
Gastronomie und Kultur belebt werden, Lücken im Branchenangebot<br />
zu schließen. Die beiden Durchgänge an der Hauptfassade können<br />
für einen Fußweg geöffnet werden, sofern die Eingangstore bleiben.<br />
Der südwestliche Wirtschaftshof kann möglicherweise überbaut werden.<br />
Eventuell findet auch die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />
einen neuen Standort im Gebäudekomplex.<br />
4 BOTANIKUM, Moosach<br />
Im 12 ha großen Planungsgebiet, das sich überwiegend in städtischem<br />
Besitz befindet, liegt das sogenannte „Botanikum“, wo Künstlern Flächen<br />
zur Miete angeboten werden, und das mit einem „Kunst-Biotop“<br />
und einer „grünen Eventlocation mit mediterranem Flair“ wirbt. Daneben<br />
wird das Planungsgebiet landwirtschaftlich und von Erwerbsgärtnereien<br />
genutzt. Vorgesehen ist die Entwicklung von Wohnbauflächen<br />
mit zugehöriger Infrastruktur und öffentlichen Grünflächen<br />
als Abschluss des südlich angrenzenden Siedlungsgebietes und die<br />
Sicherung eines Teils der ökologisch bedeutenden und erholungswirksamen<br />
Grünverbindung südlich des Rangierbahnhofes und nördlich<br />
der ehemaligen Gleistrasse.<br />
5 TIVOLI OFFICE / TIVOLI GARDEN, Schwabing-Freimann<br />
Auf einem 9.000 m² großen Areal im Tucherpark am Rand des Englischen<br />
Gartens entsteht das siebengeschossige „Tivoli Office“. Für<br />
September 2014 ist hier die Eröffnung der neuen Firmenzentrale von<br />
Roland Berger geplant. Zeitgleich wird auf demselben Grundstück ein<br />
Terrassenwohnhaus mit dem Namen „Tivoli Garden“ errichtet.<br />
6 WERKSVIERTEL, Berg am Laim<br />
Im Werksviertel<br />
(ehemals „Rund um<br />
den Ostbahnhof“)<br />
entsteht eine Mischung<br />
verschiedener<br />
Wohnformen<br />
in kompakter Lage<br />
rund um einen neuen<br />
Park. Die Wohnbereiche für über 2.000 Menschen in etwa 1.000<br />
Wohnungen werden so angeordnet, dass sie von Veranstaltungs-,<br />
Bahn- und Verkehrslärm abgeschirmt sind. Für Freizeitnutzungen<br />
werden einige Werksgebäude der „Kultfabrik“ in der heutigen Prägung<br />
für Jugendliche erhalten. Dazu gruppiert werden neue Restaurants,<br />
Läden, Bars und Treffpunkte. Kernbereichsschwerpunkt ist die weitere<br />
Etablierung von Kunst- und Musikszene in Künstlerateliers, Showrooms,<br />
Übungsräumen und Ladenflächen, aber auch Einzelhandel für<br />
Design, Kunstbedarf und Mode als Ergänzung des Angebots. Der öffentliche<br />
Nahverkehr am Ostbahnhof hat Anschluss an das regionale<br />
und überregionale Netz. Verkehrsflächen machen im Areal nur 14%<br />
der Gesamtfläche aus, Durchgangsverkehr wird durch die Straßenführung<br />
entlang der Erschließungswege und zwei querende Achsen<br />
vermieden. Rund ein Viertel des 38 ha großen Gesamtareals wird mit<br />
Gewerbeflächen für 10.000 Arbeitsplätze in hochmodernen Bürokomplexen<br />
und kreativen Lofts mit variablen Flächen sowie zwei Hotels<br />
besetzt. Die Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr<br />
macht das Gebiet <strong>zum</strong> idealen Standort für Unternehmen mit hohem<br />
Arbeitskräftebedarf. Dazu kommt die Nähe zur Messe <strong>München</strong>, <strong>zum</strong><br />
Flughafen und allen relevanten Autobahnachsen. Erweiterungen und<br />
städtebauliche Aufwertungen im Bereich von Media Works Munich<br />
stärken den vorhandenen Medienstandort. Umbau und Umnutzung<br />
der Bestandsgebäude sollen bereits in diesem Jahr starten. Die Bürgerbeteiligung<br />
begann Anfang des Jahres mit einem „Forum“ der Eigentümer,<br />
in dem Planskizzen und Modelle gezeigt werden, einem<br />
Bürgertelefon und einer Website. Der Satzungsbeschluss des Stadtrates<br />
<strong>zum</strong> Bebauungsplan erfolgt voraussichtlich Ende 2014. Danach<br />
kann der Bau von Straßen, dem Park und ersten Neubauten beginnen.<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
7 INBALANCE, Au-Haidhausen<br />
Auf dem 10.000 m² großen Areal<br />
sind 14.000 m² Geschossfläche für<br />
260 Wohneinheiten seit 2012 im<br />
Bau. Im südlichen Teil der Nord-<br />
Südorientierten sechsgeschossigen<br />
Zeile werden im Erdgeschoss eine<br />
Kinderkrippe und ein Kindergarten<br />
mit Außenanlagen eingerichtet, in den Obergeschossen Wohnungen<br />
realisiert. Im nördlichen Teil entstehen 86 innovative Studenten- &<br />
Businessapartments, in den Punkthäusern westlich davon werden<br />
etwa 60 Eigentumswohnungen gebaut. Die Fertigstellung ist für 2014<br />
angekündigt.<br />
8 PARKVIERTEL GIESING, Obergiesing<br />
Seit 2012 werden nach und nach<br />
rund 1.200 Miet- und Eigentumswohnungen<br />
mit überwiegend gehobener<br />
Ausstattung auf der Fläche<br />
des ehemaligen „AGFA-Camerawerks“<br />
im Anschluss an den Gewerbepark<br />
„Giesinger“ fertig gestellt.<br />
Die Baufelder sind auf einen<br />
weitläufigen Park hin ausgerichtet, die Grünflächen umfassen insgesamt<br />
50.000 m². Die Nahversorgung erfolgt im Quartier am so genannten<br />
„Baumplatz“. Im Wohnareal sind 2.500 m² Gesamtfläche für<br />
drei Kindertageseinrichtungen vorgesehen. Mitte 2013 werden voraussichtlich<br />
zwei Baufelder bezugsfertig, mit der Bebauung zweier<br />
weiterer wird in diesem Frühjahr begonnen. Deren Fertigstellung ist<br />
für Ende 2014 vorgesehen.<br />
9 WESTHOF PVZ, Maxvorstadt<br />
Die derzeitige Postnutzung auf dem insgesamt<br />
33.000 m² großen Gelände des Paketverteilzentrums<br />
wird durch ein neu zu realisierendes<br />
Wohngebiet mit zusammen 60.500 m²<br />
Geschossfläche für 600 Wohnungen ersetzt,<br />
davon 150 gefördert. Der Baubeginn für den<br />
ersten Bauabschnitt „Westhof“ mit 120 Wohneinheiten<br />
und 2.500 m² Flächen für gewerbliche<br />
Nutzung ist im Frühjahr 2014 vorgesehen. In den bestehenden denkmalgeschützten<br />
Gürtelbauten sind im Süden gewerbliche Nutzungen,<br />
im Norden Wohnnutzung vorgesehen. Weitere Bauabschnitte folgen<br />
sukzessive nach Auszug der Post.<br />
10 ARNULFPARK, Maxvorstadt /<br />
Neuhausen-Nymphenburg<br />
Der rund 40.000 m² große Arnulfpark umfasst bislang das <strong>zum</strong> Theater<br />
mit Gastronomiebetrieb umgebaute und durch einen Büroneubau<br />
ergänzte ehemalige Heizkraftwerk, die neuen Gebäude „Velum“ (2007),<br />
„Atmos“ (2008), „Metris“ (2010), „Central & Park“ (2010), „Quartier ICA-<br />
DE Premier Haus 1“ (2010), den „Skygarden“ (2011) und „M:Unique“<br />
(2012). Das „Kontorhaus“ mit 24.000 m² Bürofläche, die letzte Baulücke<br />
an der Bahnlinie, ist <strong>zum</strong> Baustart 2013 zu 55 % vermietet, die<br />
Fertigstellung ist für Mitte 2015 vorgesehen. Im Westen des Arnulfparks<br />
soll das „Quartier ICADE Premier“ noch um einen Gebäudekomplex<br />
mit 27.000 m² für Büronutzung erweitert werden, sobald ausreichendes<br />
Mieterinteresse besteht.<br />
11 CITY LOGISTIK ZENTRUM, Neuhausen-Nymphenburg<br />
Das 3 ha große Deutschmann-Gelände nahe der Friedenheimer Brücke<br />
an der Reitknechtstraße ist seit den 1990er Jahren für ein City-Logistik-Zentrum<br />
vorgesehen. Der Standort wurde 2011 durch ein überarbeitetes<br />
GVZ-Konzept bestätigt. Die Ausschreibungen führten bisher<br />
zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis. Im November 2012 wurde in<br />
einer Bezirks-Bürgerversammlung eine Nutzungsänderung für eine<br />
größere Teilfläche aus Gründen verkehrlicher Belastung beantragt.<br />
12 OLYMPIA GATE MUNICH, Schwabing-West<br />
Der Realisierungswettbewerb für<br />
die südlichen Kerngebiete mit abgestuften<br />
Gemeinschafts- bzw.<br />
Privatzonen im letzten Bauabschnitt<br />
des Stadtquartiers „Am<br />
Ackermannbogen“ ist seit dem<br />
Sommer 2012 entschieden. Auf<br />
drei Baufeldern von zusammen 15.000 m² entstehen Büro- und 5.000 m²<br />
Einzelhandelsflächen, ein Boardinghouse mit vorgelagerten, durchgehenden<br />
Wintergärten, ein Ärztehaus, ein Hotel und unterschiedliche<br />
Wohnnutzungen, wie Geschosswohnungen und Townhouses. Die Fertigstellung<br />
ist für das Frühjahr 2015 geplant.<br />
13 KREATIV-QUARTIER, Schwabing-West /<br />
Neuhausen-Nymphenburg<br />
Der Wettbewerb für die ehemalige Luitpoldkaserne mit etwa 20 ha im<br />
näheren Umfeld des Olympiaparks und nur ca. 2,5 km nordwestlich<br />
der Münchner Altstadt wurde zugunsten eines Entwurfs entschieden,<br />
der das Gebiet in vier durchlässige und miteinander vernetzte Quartiere<br />
gliedert, die unabhängig voneinander entwickelt werden können.<br />
Insgesamt sind 900 Wohnungen, 3.000 m² Einzelhandelsfläche und<br />
der Umbau zweier Industriedenkmäler für eine Nutzung durch Kultureinrichtungen<br />
und die Kreativwirtschaft vorgesehen. Im Quartier<br />
„Kreativ-Labor“ werden Bestandsstrukturen erhalten sowie Arbeiten<br />
und Wohnen kombiniert, bei gleichzeitiger Flexibilität gegenüber weiteren<br />
kulturellen Entwicklungen. Das „Kreativ-Feld“ erhält im Norden<br />
die Bestandsstrukturen und schafft ein neues Wohnquartier mit<br />
Schul- und Kitaversorgung inklusive Freiflächen. Als zentrale Freiraumfläche<br />
öffnet ein „Kreativ-Park“ Dachauer- und Heßstraße unter<br />
Einbindung der denkmalgeschützten Hallen. Die „Kreativ-Plattform“<br />
im Süden integriert die Universitätsgebäude in Offenheit <strong>zum</strong> angrenzenden<br />
Quartier. Im Frühjahr 2013 wird das weitere Vorgehen abgestimmt.<br />
14 NOCKHERBERG, Au-Haidhausen<br />
Die Paulaner-Brauerei wird voraussichtlich<br />
2016 Produktion und Logistik nach<br />
Langwied verlagern. Die Verwaltung<br />
zieht aus dem Hochhaus am Nockherberg<br />
in den sanierten denkmalgeschützten<br />
Zacherlbau und einen Erweiterungsneubau<br />
in der Ohlmüllerstraße. Bis zu 1400 Wohnungen für rund<br />
3000 Menschen, ein Gewerbehof und ein großer öffentlicher Park<br />
könnten auf den drei Betriebsflächen mit zusammen 9 ha entstehen.<br />
Bei der Überplanung ist die Traditionsgaststätte mit Biergarten „Paulaner<br />
am Nockherberg“ zu berücksichtigen. Die Empfehlungen aus der<br />
Bürgerwerkstatt im April 2013 fließen in die zweite Wettbewerbsphase<br />
ein, in der die Architektenteams die Entwürfe überarbeiten. Baubeginn<br />
wird wohl nicht vor dem Jahr 2018 sein.<br />
40 / 47
15 FORUM FÜR FAHRKULTUR, Schwabing-Freimann<br />
Auf den rund 20 ha des Bahn-<br />
Ausbesserungswerks Freimann ist<br />
sowohl der Erhalt der denkmalgeschützten<br />
Dampflokrichthalle<br />
wie auch weitgehend der städtebaulichen<br />
Struktur vorgesehen, so<br />
dass der imposante Hallencharakter<br />
erlebbar bleibt. Im nördlichen Teil der Halle wird ein Baumarkt realisiert,<br />
der eine Kundenanbindung an die Maria-Probst-Straße erhält.<br />
Der großflächige südliche Hallenbereich mit dem östlichen Vorbau<br />
sowie dem Kantinengebäude, dem Kesselhaus und dem Kohlenbunker<br />
werden <strong>zum</strong> „Forum für Fahrkultur“ umgebaut, das täglich geöffnet<br />
und gänzlich öffentlich zugänglich sein soll. Neben Ausstellungs- und<br />
Handelsflächen für alte und seltene Kraftfahrzeuge, Restaurationswerkstätten<br />
oder Aufbewahrungs- und Wartungsboxen sind hier weitere<br />
Nutzungen wie Veranstaltungsflächen, Übernachtungsmöglichkeiten,<br />
Gastronomie oder Erlebniszonen, Flächen für Tagungen sowie ein<br />
Club für Autobegeisterte vorgesehen. Das „Forum für Fahrkultur“ wird<br />
über die Lilienthalallee erschlossen und eine öffentliche Fuß- und<br />
Radwegeverbindung geschaffen. Südlich des Lokhallenbereiches ist<br />
für die Ansiedlung von Firmen mit Bezug zu Auto und Mobilität als<br />
Ergänzung des Forums für Fahrkultur ein „Campus für Innovation und<br />
Forschung“ mit offener Gewerbe- und Bürobebauung mit kompakten<br />
Gebäuden geplant. Eine Umstellung auf Wohnnutzung anstelle des<br />
Campus wäre unkompliziert möglich. Das Wettbewerbsergebnis vom<br />
März 2013 liefert die Basis für den Bebauungsplan.<br />
16 SCHWABINGER TOR, Schwabing-Freimann<br />
Das Erbe des legendären „Schwabylon“, dem innovativsten <strong>München</strong>er<br />
Freizeit- und Einkaufszentrum der 1970er Jahre, wird nach<br />
dem Anfang des Jahres abgeschlossenen Abriss von Metro-Großmarkt<br />
und Hotel Holiday Inn ab 2016 das 89.000 m² große, offene und autofreie<br />
Quartier „Schwabinger Tor“ übernehmen: Ein Wohn-, Freizeitund<br />
Einkaufszentrum samt Theater, Boutiquen, Restaurants, Parks,<br />
einem Teich, einer Kindertagesstätte und einem Luxushotel. Das Ensemble<br />
aus neun Gebäuden wird 270 Wohnungen auf 22.500 m²,<br />
19.300 m² Büros für etwa 500 Arbeitsplätze, fünf bis 15 Läden von<br />
zusammen 3.200 m² und ein 320-Zimmer-Hotel mit 35.600 m² umfassen.<br />
Die Tiefgarage bietet auf 100.000 m² in drei Untergeschossen<br />
1.400 Stellplätze. Die für die Leopoldstraße ansonsten typische Pappelallee<br />
soll hier mit neuer Bepflanzung fortgeführt werden.<br />
17 NU OFFICE, Schwabing-Freimann<br />
Der erste Bauabschnitt mit 12.000 m² ist seit Herbst 2012 bezugsfertig<br />
und zu 92% vermietet. Bei den 11.400 m² des zweiten Abschnitts,<br />
der im Sommer 2014 fertig gestellt sein soll, beträgt die Vorvermietungsquote<br />
aktuell 86%. Das „NuOffice 3“ mit einer Fläche von 10.700 m²<br />
ist für 2015 geplant und wird bereits zur Miete angeboten. Nach seiner<br />
Fertigstellung soll der Gebäudekomplex als einer der ersten in<br />
Deutschland eine LEED-Platin Zertifizierung erhalten, da er bereits die<br />
Energiestandards des Jahres 2050 erfüllt. Zu den Serviceangeboten<br />
für Mitarbeiter eingemieteter Firmen gehören bislang ein Private<br />
Health Club und eine Kinderkrippe im Bauteil 1, eine Foodlounge im<br />
Bauteil 2, eine E-Tankstelle für Elektrofahrzeuge sowie ein Citybike-<br />
Verleih.<br />
18 PARKSTADT SCHWABING, Schwabing-Freimann<br />
Die Bebauung der Gesamtgrundfläche<br />
von 405.000 m² ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Von den 105.000 m² Geschossfläche<br />
für rund 1.500 Wohnungen<br />
sind bisher nicht alle errichtet<br />
und auch mehrere Felder für Gewerbeund<br />
Bürogebäude liegen noch brach.<br />
Baureif sind das „Park Karree“, zwei<br />
Gebäude von zusammen 31.400 m²<br />
Nutzfläche auf einem 10.500 m²<br />
großen Grundstück mit begrünten Innenhöfen<br />
und Restaurant- und Ladenflächen im Erdgeschoss, das<br />
kammartige Bürogebäude „Trias“ von 29.000 m² auf einem Grund von<br />
10.000 m² mit einer zentralen, zweigeschossigen Eingangshalle und<br />
überdachter Vorfahrt, sowie das „Park Atrien“ von 31.300 m² in drei<br />
miteinander verbindbaren Solitärmodulen mit 10-geschossigen Türmen<br />
auf einer Grundstücksfläche von 10.800 m². Auch der Bürokomplex<br />
„Freiraum“ mit 6.000 m² wurde bisher nicht errichtet. Baubeginn<br />
für das „Platineo“ mit 13.600 m² Geschossfläche auf 4.550 m² Grund<br />
ist für diesen Sommer, die Fertigstellung für April 2015 vorgesehen.<br />
19 DOMAGK-QUARTIER, Schwabing-Freimann<br />
Die Freigabe der insgesamt 33<br />
ha großen Kaserne ermöglicht<br />
eine Anordnung der Baufelder<br />
für etwa 1.600 Wohnungen –<br />
davon 50% gefördert - um einen<br />
zentralen Park mit altem<br />
Baumbestand. Im Norden ist<br />
spätestens 2014 Baubeginn für<br />
420 Wohnungen, davon 180 geförderte sowie 130 Studentenwohnungen.<br />
Die Gebäude werden als Schutzwall gegen Verkehrslärm des<br />
vielbefahrenen Frankfurter Rings und als einladendes Entrée ins Quartier<br />
gestaltet. Daneben werden sich gewerbliche Nutzungen finden,<br />
eine Grundschule sowie ein Haus für Kinder, Jugend und Familie mit<br />
angrenzendem, großen Bolzplatz und vier Kindertagesstätten. Mit der<br />
Fertigstellung ist ab 2015 zu rechnen. Drei der Baufelder wurden Anfang<br />
des Jahres an Baugenossenschaften zur Realisierung unterschiedlicher<br />
Wohnformen vergeben, fünf weitere für Baugemeinschaften<br />
ausgeschrieben (Vergabe ca. Q2 2013). Das erste der beiden<br />
vorgesehenen Kerngebiete wurde bereits veräußert. Ein Areal von 9 ha<br />
mit denkmalgeschützten Gebäuden wird neues Domizil der Bundespolizei.<br />
Die gewachsene Künstlerkolonie mit Clubs, Ateliers und Werkstätten<br />
wurde stark dezimiert. Nur „Haus 50“, das größte der ehemaligen<br />
Kasernengebäude, wurde saniert und <strong>zum</strong> renommierten<br />
„Kunsthof“. Aber auch im neuen Wohngebiet sollen Räume für kulturelle<br />
Aktivitäten entstehen. Der Abschluss aller Arbeiten ist für 2018<br />
avisiert.<br />
20 PRINZ-EUGEN-PARK, Bogenhausen<br />
Auf dem ehemaligen 30 Hektar großen Kasernengelände wird eine<br />
Siedlung mit 1.800 Wohnungen entstehen, mit Grundschule, Mehrzweckhalle,<br />
Kindertagesstätten und Bürgerhaus, die ab 2015 bezugsfertig<br />
werden soll. In 2014 wird mit der Ausschreibung verschiedener<br />
Baufelder auch für Baugemeinschaften gerechnet. Trotz Planungsworkshop<br />
mit Bürgerbeteiligung gibt es allerdings noch massive Einwände<br />
gegen den Bebauungsplan wegen des zu erwartenden zusätzlichen<br />
Verkehrs in den angrenzenden Stadtgebieten.<br />
41 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
21 TRABRENNBAHN, Bogenhausen<br />
Der Erwerber des Trabergeländes in<br />
<strong>München</strong> hatte dem Münchner Trabrenn-<br />
und Zuchtverein zugesagt, in<br />
der Gemeinde Maisach bis 2014 eine<br />
neue Rennbahn zur Verfügung zu<br />
stellen. Er kann aber seine vertragliche<br />
Verpflichtung bislang nicht erfüllen,<br />
da der Bebauungsplanentwurf<br />
für die Nachnutzung des Flugplatzes in Maisach derzeit überarbeitet<br />
wird. Die Planungen für ein neues Wohnquartier mit rund 1.500<br />
Wohnungen in Daglfing ruhen derzeit. Die dortige Baurechtsausweisung<br />
wird schließlich vom Bau einer Unterführung abhängig gemacht,<br />
für die die Deutsche Bahn zuständig wäre, wofür diese aber<br />
noch keine Zusage gegeben hat.<br />
22 BOGENHAUSENER TOR, Bogenhausen<br />
Durch den Bau des Richard-Strauss-<br />
Tunnels entstand am Vogelweideplatz<br />
ein neues Areal, auf dem ein als<br />
„Stadtportal <strong>München</strong>-Ost“ konzipiertes<br />
Ensemble von fünf unregelmäßig<br />
gestalteten Glasfassadentürmen<br />
mit 100.000 m² Büro- und<br />
Hotelflächen entstehen soll. Das Genehmigungsverfahren<br />
verzögert sich wegen sicherheitsrelevanter<br />
Einwände eines benachbarten Unternehmens, so dass nun getrennte<br />
Bebauungspläne für die Areale am Vogelweideplatz und südlich der<br />
Einsteinstraße aufgestellt werden. Baubeginn kann daher frühestens<br />
Mitte 2013 sein, die Fertigstellung könnte dann in 2015 erfolgen. Mit<br />
einer Aufwertung der gesamten Gewerbe-Achse zwischen Vogelweideplatz<br />
und Riem wird gerechnet.<br />
23 BAUMKIRCHEN-MITTE, Berg am Laim<br />
24 HOCHÄCKERSTRASSE, Ramersdorf-Perlach<br />
Der Baubeginn der etwa 110.000 m² Geschossfläche für rund 1.000<br />
Wohneinheiten, der Gemeinbedarfs- und Einzelhandelseinrichtungen<br />
für den täglichen Bedarf auf der 19 ha großen Fläche erfolgt nach<br />
Abschluss des Bebauungsplanverfahrens und der Verlagerung der<br />
städtischen Kompostieranlage voraussichtlich im Frühjahr 2014. Verschiedene<br />
verkehrliche Erschließungsvarianten müssen abgestimmt<br />
werden. Das Baukonzept sieht einen solarenergetisch optimierten<br />
Städtebau durch parallele Ausrichtung der Gebäudezeilen nach Süden<br />
und optimierte Gebäudeabstände vor. Der Entwurf interpretiert die<br />
Feldstruktur der ehemaligen Gärtnerei und sieht den Anbau von Biomasse<br />
am Standort vor, um einen Anteil des Wärme- oder Strombedarfs<br />
klimaneutral aus regenerativen Energiequellen zu decken. Die<br />
grüne Mitte des Viertels bilden die vier individuell gestalteten Quartiersparks.<br />
25 MC GRAW GELÄNDE, Untergiesing-Harlaching<br />
Die im Eigentum des Freistaates Bayern stehenden Flächen der ehemaligen<br />
Kaserne werden westlich der Tegernseer Landstraße für Einrichtungen<br />
der Polizei und andere Verwaltungseinrichtungen genutzt.<br />
In den nördlich daran anschließenden Bestandsgebäuden sind Wohnungen<br />
für Staatsbedienstete untergebracht. Auf den Flächen östlich<br />
der Tegernseer Landstraße sind entlang der Tegernseer Landstraße in<br />
den Bestandsgebäuden Wohnungen, im rückwärtigen Bereich diverse<br />
gewerbliche Zwischennutzungen und Stellplätze vorhanden. Die mittlerweile<br />
unter Denkmalschutz gestellte Halle 19 und ein Teil der angrenzenden<br />
Grundstücksfläche sind mit Nutzungen der Bereitschaftspolizei<br />
belegt. Die westlich der Tegernseer Landstraße<br />
bestehenden Nutzungen werden langfristig beibehalten. Für den 5,5<br />
ha großen Bereich östlich der Tegernseer Landstraße wird die Wirtschaftlichkeit<br />
der Entwicklung eines Wohn- und Kerngebietes geprüft.<br />
Baubeginn auf dem 135.000 m² umfassenden ehemaligen Bahnbetriebswerk<br />
soll noch in 2013 sein. Insgesamt sind rund 73.000 m² Geschossfläche<br />
geplant, davon 50.000 m² für 500 Wohnungen unterschiedlicher<br />
Größe. 30% davon bleiben für geförderten Wohnungsbau<br />
reserviert. Die fünfgeschossigen Häuser formieren sich um autofreie<br />
Innenhöfe und werden mit Dachgärten versehen. Im 16-geschossigen<br />
Büroturm im Nordosten sind allein 18.500 m² Geschossfläche vorgesehen.<br />
Die vorgesehene bauliche Verdichtung an der S-Bahnstation<br />
Berg am Laim und die Nähe <strong>zum</strong> Mittleren Ring machen Arbeitsplätze<br />
und Gemeinbedarfseinrichtungen im Gebiet bestens erreichbar. Die<br />
Wohnnutzung wird durch einen Riegel aus Bürogebäuden zur Bahn<br />
hin abgeschirmt und profitiert von einer neuen öffentlichen Grünanlage<br />
auf der westlichen Teilfläche. Der Landschaftspark und die ersten<br />
Wohnungen sollen 2015 fertig sein, das Quartier in 2018 komplett<br />
bezogen.<br />
26 BUSINESSQUARTIER „AM HIRSCHGARTEN“,<br />
Neuhausen-Nymphenburg<br />
Die 17 Wohnbaufelder im 27 ha großen Stadtquartier „Am Hirschgarten“<br />
sind nahezu vollständig fertig gestellt und bezogen. Die beiden<br />
gewerblichen Baufelder westlich der Friedenheimer Brücke sind verkauft.<br />
Anfang 2014 eröffnet im Mittelpunkt des Businessquartiers, das<br />
„forum am Hirschgarten“. Der Gebäudekomplex aus einem kleineren<br />
siebengeschossigen sowie einem größeren, fünf und elf Geschosse zählenden<br />
Objekt liegt am autofreien Quartiersplatz, dem Übergang zur<br />
angrenzenden Wohnbebauung. Er enthält rund 25.000 m² Büros, die im<br />
März 2013 zu rund 40% vermietet sind, sowie 8.000 m² für Handel und<br />
Gastronomie. Die Handelsflächen waren zu mehr als 55% belegt, die<br />
Gastronomieeinheiten im Angebot. Auf dem zweiten, 9.000 m² großen<br />
Baufeld westlich der Friedenheimer Brücke werden von 2014 bis 2015<br />
auf 41.000 m² zu 2/3 Büros und 1/3 Wohnungen realisiert. Im innenstadtnäheren<br />
Bereich östlich der Friedenheimer Brücke stehen derzeit<br />
noch zwei Baufelder für 30.000 m² und 40.000 m² Büros <strong>zum</strong> Verkauf.<br />
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INTEGRIERTES STADTTEILENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Bürgerversammlung<br />
Bebauungsplan Nr. 1930b – Baierbrunner Straße<br />
27 SÜDSEITE, Obersendling<br />
Das „Viva“-Nahversorgungszentrum<br />
mit 20.000 m² wird<br />
im Sommer 2013 eröffnet.<br />
Das architektonisch außergewöhnliche<br />
Hochhaus „Isar-<br />
Belle“ mit geschwungener<br />
Fassade und betonten Glaserkern<br />
wird voraussichtlich<br />
ebenfalls bis Sommer 2013 vollständig realisiert. Teile der Umgebungsbebauung<br />
sind bereits bezugsfertig. Der Bau des kantenlosen<br />
Wohnturms „Sternenhimmel“ soll Ende 2013 abgeschlossen sein; 31 TRIKOT OFFICE, Laim<br />
Ende 2014 folgt ein weiterer mit dem Namen „Alpenglühen“. Der erste<br />
von zwei 5-seitigen Wohntürmen, der „Isar Tower Süd“, wird im Frühjahr<br />
2014 fertig. Beide sollen noch durch einen dritten Wohnturm<br />
ergänzt werden. Das Areal verfügt über weitläufige Freiräume und<br />
grenzt an einen 32.000 m² großen Landschaftspark. Das in „Pure Tower“<br />
umbenannte denkmalgeschützte Siemens-Bürohochhaus sollte<br />
ursprünglich nach der Sanierung neben reinen Bürogeschossen ein<br />
Restaurant, ein Hotel, Wohnungen und einen Spa-Bereich mit Roof<br />
Top und Pool aufweisen. Derzeit wird allerdings über einen Antrag des<br />
Eigentümers auf Umnutzung zu Wohnzwecken beraten. Mit dem Beginn<br />
Umbaus kann frühestens 2014/2015 gerechnet werden.<br />
28 SIEMENS CAMPUS, Obersendling<br />
Eine Teilfläche von 65.000 m² des Gewerbegeländes wurde verkauft<br />
und ihre Umwidmung zu Wohnzwecken beantragt. Auf dem Areal befinden<br />
sich Bürogebäude, die von Siemens für zwei Jahre gemietet<br />
werden. Es können 600 - 800 neue Wohnungen auf 60.000 - 80.000<br />
m² Geschossfläche entstehen. Anfang 2015 soll möglichst mit den<br />
Bauarbeiten begonnen werden, bis dahin mietet Siemens die Gebäude<br />
vom neuen Eigentümer zurück. Nach derzeitigem Planungsstand<br />
könnten die Wohnungen 2017 bezogen werden. Ein weiteres, 10.000<br />
m² großes Areal, das noch mit 8.000 m² Gewerbefläche bebaut ist, soll<br />
Bürgerversammlung<br />
langfristig entwickelt werden.<br />
Ratzingerplatz - Bebauungsplanverfahren Nr. 1796a<br />
29 RATZINGERPLATZ, Obersendling<br />
Der Ratzingerplatz und die<br />
südöstlich anschließenden Gebiete<br />
werden unter Einbeziehung<br />
der historischen Zeppelin-halle<br />
zu einem integrierten<br />
Zentrum mit breiter Nutzungsmischung<br />
entwickelt. Die Planungseckdaten und Planungs-ziele wurden<br />
2011 festgelegt. Zunächst wird das städtebauliche Konzept fortgeschrieben<br />
und auf dieser Grundlage ein Beschluss zur Ausschreibung<br />
der Flächen des integrierten Zentrums vorbereitet. Für das integrierte<br />
Zentrum wird dann ein Realisierungswettbewerb durchgeführt, auf<br />
dessen Grundlage dann das Bebauungsplanverfahren weitergeführt<br />
werden kann. Der Satzungsbeschluss wäre dann frühestens 2015<br />
möglich.<br />
30 ZSCHOKKESTRASSE, Laim<br />
In die Planung für das Neubaugebiet mit 300 Wohnungen auf der 4,4<br />
ha großen Brache des Trambahnbetriebshofes kommt wieder Bewegung,<br />
da der südwestlich angrenzende Busbetriebshof nun möglicherweise<br />
doch verlagert werden kann. Sollte über dessen Neubau auf<br />
dem Gaswerksgelände Süd in Moosach noch in diesem Jahr entschieden<br />
werden, kann an der Zschokkestraße früher als beabsichtigt mit<br />
dem 1. Bauabschnitt für<br />
neue Wohnungen begonnen<br />
werden. Mit einem Bebauungsplan<br />
wird dennoch<br />
frühestens 2014 gerechnet.<br />
Durch die Absiedlung des<br />
Busbetriebshofs entstünden<br />
außerdem zusätzliche<br />
Potenziale im Umfeld. Allein das derzeit vom Busbetriebshof belegte<br />
Areal böte Platz für etwa 500 zusätzliche Wohneinheiten.<br />
Mit dem Bau von 12.000 m²<br />
für Büro-, Dienstleistungsund<br />
Einzelhandelsnutzung<br />
wird Mitte 2013 begonnen,<br />
die Fertigstellung ist für<br />
Ende 2014 vorgesehen. Die<br />
beiden bislang auf dem Grundstück befindlichen, gewerblich genutzten<br />
Gebäude werden vorab abgebrochen.<br />
32 NYMPHENBURG-SÜD, Neuhausen-Nymphenburg<br />
Die Wohn- und Kerngebietsabschnitte westlich der Wotanstraße<br />
(„Schlossviertel“) sind nahezu vollständig fertig gestellt. Im östlichen<br />
Kerngebiet sollen weitere 7.800 m² Geschossfläche für Wohnnutzung<br />
und 1.000 m² für Einzelhandel errichtet werden.<br />
33 LAIMER KNOTEN, Laim<br />
Die Kerngebiets- und Gewerbebaufelder zwischen dem 1.Bauabschnitt<br />
des „Auron“ im westlichen und dem Gewerbehof im östlichen<br />
Teil des Plangebiets sind bislang nicht bebaut. Derzeit wird noch über<br />
die Errichtung eines sechsstöckigen Studentenwohnheims mit 500<br />
Wohneinheiten und begrünten Lärmschutzwänden beraten. Der<br />
Grundriss sieht keine WGs, sondern Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements<br />
vor, einen knapp 200 m² großen Mehrzweckraum und eine<br />
„Cookinglounge“. Bis Ende 2014 sollen auch zwei der drei großen Höfe<br />
für Sportzwecke zur Verfügung stehen.<br />
34 STADTTEILZENTRUM PASING, Pasing-Obermenzing<br />
Das Sanierungsgebiet “Zentraler Geschäftsbereich<br />
Pasing” wurde Mitte 2012<br />
förmlich festgelegt. Viele der städtebaulichen<br />
Maßnahmen des Integrierten<br />
Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) können<br />
erst jetzt, nach Eröffnung der<br />
Nordumgehung, umgesetzt werden. Das<br />
neue Terminalbauwerk am Bahnhof soll<br />
2013 fertig gestellt sein. Im Mittelpunkt der Veränderungen steht das<br />
14 Dreieck zwischen Bahnhofs-, Rathaus- und Marienplatz mit Gleisbauarbeiten,<br />
Bepflanzungen und der Herstellung von Geh- und Radwegen<br />
sowie ein Wettbewerb zur Erstellung eines „Kundenmagneten“<br />
am Marienplatz. Bis 2014 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein.<br />
43 / 47
Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
Auf den an der<br />
Nordumfahrung gelegenen<br />
Grundstücken<br />
des ehemaligen<br />
Stückgutbahnhofs<br />
östlich der Offenbachstraße<br />
ist ein<br />
Wohngebiet mit<br />
Quartierspark und einer Mischgebietsbebauung als Lärmriegel zu<br />
Straße und Bahnlinie vorgesehen. Eine Am Knie beginnende Promenade<br />
stellt die Verbindung <strong>zum</strong> Pasinger Zentrum her. An ihrem östlichen<br />
Ende können maximal 13.000 m² Flächen für Büro- und Dienstleistungsnutzung<br />
entstehen, davon 1.500 m² für Einzelhandel mit<br />
Sortimenten des täglichen Bedarfs. Das sanierte Weyl-Gelände auf der<br />
Bahnhofs-Nordseite wird unter dem Namen „Gottfried Keller Carré“ ab<br />
2013 mit 110 Eigentumswohnungen mit 8.100 m² Wohnfläche in<br />
Form von neun viergeschossigen Mehrfamilienhäusern bebaut.<br />
35 PASING NORD, Pasing-Obermenzing<br />
Acht polygonale Wohnblocks mit je<br />
etwa 350 Wohneinheiten umgeben<br />
weitgehend private Wohnhöfe und<br />
sollen in „Begegnungszonen“ umfahren<br />
werden können, in denen alle Verkehrsteilnehmer<br />
gleichberechtigt sind.<br />
Eine Fußgängerbrücke über die Bahngleise<br />
kann eine Verbindung zwischen<br />
dem 34 ha großen bisherigen Gewerbegebiet und dem Nymphenburger<br />
Park bilden. Details der Verkehrserschließung werden erst nach der<br />
Bürgerbeteiligung geklärt. Weitere 200 Wohnungen können folgen,<br />
wenn weitere Gewerbebetriebe absiedeln. Neben einer Mischung aus<br />
Geschosswohnungen, Duplexwohnungen in etlichen Erdgeschossen<br />
und Maisonetten in den bis zu siebengeschossigen Gebäuden, aneinander<br />
gereihten Stadthäusern und wenigen Reihen freistehender<br />
Stadtvillen entsteht ein Quartierszentrum mit etwa 5.000 m² Einzelhandelsflächen,<br />
eine Grundschule, und auf den insgesamt etwa<br />
100.000 m² Freiflächen eine 6.000 m² große Jugendspielfläche und<br />
ein großer Park entlang der Bahnlinien. Entlang der Gleise sollen 12m<br />
hohe Lärmschutzwälle entstehen.<br />
36 MOOSACH BAHNHOF, Moosach<br />
Am Memminger Platz wurden Anfang des Jahres die letzten Bäume gepflanzt.<br />
Der Bebauungsplan für das ursprünglich geplante Kerngebiet<br />
auf einem Teil des 21 ha großen Meiller-Werkgeländes wurde durch einen<br />
neuen ersetzt, der hier ein neues Wohnquartier mit rund 65.000 m²<br />
BGF vorsieht. Auf dem 6.000 m² großen ehemaligen Areal von Deutscher<br />
Telekom und Post direkt am Bahnhof wurde der Bau von „Studiosus³“<br />
mit 334 Einzel- und WG-Appartements für Studenten mit Loggia,<br />
Balkon oder Dachterrasse begonnen. Im Erdgeschoss sind 3.700 m² für<br />
Einzelhandel vorgesehen. Der erste Bauabschnitt wird voraussichtlich<br />
Ende Februar 2014, der zweite im Oktober 2014 fertig gestellt sein.<br />
37 RIESENFELDSTRASSE, Milbertshofen-Am Hart<br />
Für das Gewerbegebiet mit etwa 37.000 m² werden neue gewerbliche<br />
Nutzungskonzepte entwickelt. Die bestehenden Hallen sollen abgerissen<br />
und in Abstimmung mit künftigen Nutzern neue, flexibel nutzbare<br />
Gebäude errichtet werden. Es geht um mindestens drei Baufelder zwischen<br />
3.800 m² und 4.400 m² sowie ein nahe gelegenes Gewerbe- und<br />
Logistikgrundstück an der Moosacher Straße mit 24.000 m².<br />
38 GASWERKSGELÄNDE, Moosach<br />
Nach bauplanerischer Überarbeitung<br />
kann das Gebiet nach Westen<br />
erweitert werden. Für eine Verlagerung<br />
des Busbetriebshofs von Laim<br />
nach Moosach stehen hier nun maximal<br />
33.000 m² zur Verfügung.<br />
Wenn das Vorhaben bis Ende des<br />
Jahres realisierungsreif ist, könnte<br />
der neue Betriebshof 2018 den Betrieb aufnehmen. Dieser Termin ist<br />
zwingend, weil sonst der alten Betriebshof bis dahin umfangreich<br />
saniert werden müsste. Am neuen Standort Moosach könnte auch die<br />
MVG-Automatenwerkstatt integriert und in erheblichem Umfang weiterer<br />
Wohnungsbau inklusive SWM-Werkswohnungen möglich werden.<br />
39 88NORTH, Moosach<br />
Grundsteinlegung für den sechsgeschossigen Komplex mit einem<br />
Grundriss in Form von zwei liegenden Achten war Mitte 2012. Die<br />
41.300 m² Büroflächen, Casino, Restaurant, Lounge mit Terrassen,<br />
Konferenzzentrum und KiTa, sowie 5.000 m² Lagerflächen und eine<br />
Tiefgarage mit 580 Pkw-Stellplätzen sollen bis Februar 2014 fertig gestellt<br />
sein.<br />
40 BAYWA-HOCHHAUS, Bogenhausen<br />
Das 1969 erbaute, sternförmige Hochhaus mit einer Höhe von über 60 m<br />
und 17 Obergeschossen wurde zur Sanierung an eine Projektgesellschaft<br />
verkauft. In 2014 wird die BayWa-Zentrale temporär in eine<br />
andere Immobilie verlegt. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten<br />
etwa 2016 soll die Immobilie weiterverkauft und langfristig an die<br />
BayWa zurück vermietet werden.<br />
41 KRONPRINZ-RUPPRECHT-KASERNE / VIRGINIA-DEPOT,<br />
Milbertshofen-Am Hart /<br />
Feldmoching-Hasenbergl<br />
Mit den inzwischen rechtskräftigen Bebauungsplänen für die Erweiterung<br />
des BMW-Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ), der<br />
<strong>München</strong>er Stadtentwässerung und des Technischen Hilfswerks sowie<br />
dem bevorstehenden Abschluss des Verfahrens für das Gymnasium ist<br />
erst etwa ein Drittel der 59 ha des ehemaligen Militärgeländes neu<br />
überplant. Die restlichen Flächen östlich der Schleißheimer Straße<br />
werden gewerblich zwischen genutzt, die große Brache westlich der<br />
Schleißheimer Straße wird vorerst für Sportstätten und zur Gewerbegebietserweiterung<br />
vorgehalten.<br />
42 OLYMPIA WOHN PARK, Milbertshofen-Am Hart<br />
Das Bebauungsplanverfahren für<br />
den „Olympia Wohn Park“ läuft seit<br />
Mitte 2012. Auf dem 21.000 m²<br />
großen Grundstück Am Oberwiesenfeld<br />
sollen 350 Miet- und Eigentumswohnungen<br />
und eine Kindertagesstätte<br />
auf rund 41.400 m²<br />
Geschossfläche um einen ruhigen<br />
Gartenhof mit Erkern, Balkonen und Dachterrassen entstehen. Der<br />
Quartiersplatz mit Einzelhandels- und Gastronomieflächen von rund<br />
2.500 m² Geschossfläche wird im Osten, im Westen des insgesamt<br />
20.950 m² großen Areals ein öffentlicher Quartierspark angesiedelt.<br />
Mit dem ersten Bauabschnitt soll im zweiten Quartal 2014 begonnen<br />
werden. Die Gesamtfertigstellung ist für 2016 vorgesehen.<br />
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43 BAYERN-KASERNE, Schwabing-Freimann<br />
Nach der Bürger-Planungswerkstatt<br />
wurden Anfang 2013 die Eckdaten<br />
für den Wettbewerb um die 48 ha<br />
große ehemalige Bayern-Kaserne<br />
beschlossen. Auf dem Gelände sollen<br />
3.000 bis 5.000 Wohneinheiten<br />
entstehen, vernetzte öffentliche und<br />
private Freiflächen sowie soziale Infrastruktureinrichtungen,<br />
darunter neun Kindertagesstätten, ein<br />
Schulzentrum sowie eine Feuerwache. Die Tram 23 wird durch das<br />
Gelände verlängert und Wegeverbindungen für den Fuß- und Radverkehr<br />
geschaffen. Die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr<br />
soll möglichst vollständig über Heidemannstraße und Europark<br />
erfolgen. Der Wettbewerb wird in mehreren Phasen ablaufen und<br />
Anfang 2014 abgeschlossen sein. Danach ist ein weiteres Werkstattgespräch<br />
vorgesehen.<br />
44 KLINIKVIERTEL, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt<br />
Der Wettbewerb um den Neubau einer „Portalklinik“ an der Nußbaumstraße,<br />
mit Ambulanzen und einer Notaufnahme für 50.000 Patienten<br />
jährlich sowie 200 interdisziplinär genutzten Betten, ist entschieden.<br />
Sie soll nach Möglichkeit im Jahr 2016 fertig gestellt werden. Komplexere<br />
Fälle der Bereiche Kinderheilkunde, Kinderchirurgie, Gynäkologie,<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Inneren Medizin und<br />
der Chirurgie werden in den Campus Großhadern verlegt, wo Europas<br />
größtes OP-Zentrum noch in diesem Jahr bezugsfertig sein soll. Danach<br />
wird dort noch ein Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin<br />
neu gebaut. In der Innenstadt verbleiben die Kliniken für<br />
Augenheilkunde, Dermatologie, Psychiatrie und Zahnheilkunde. Die<br />
verlassenen Gebäude, darunter viele Altbauten, aber auch neuere Gebäude<br />
in überwiegend weitläufiger Pavillonbauweise, gehören dem<br />
Freistaat Bayern und sollen möglichst für Forschung und Lehre nutzbar<br />
gemacht werden.<br />
45 MESSESTADT RIEM, Trudering<br />
Die Grunderschließung der Baugrundstücke<br />
des 4. Wohnbauabschnitts<br />
ist abgeschlossen, so dass<br />
die ersten privaten Bauvorhaben<br />
Ende 2012 beginnen konnten. Im<br />
Norden des Areals liegen Flächen für<br />
geförderte Mietwohnungen. Sechs<br />
Baufelder im südlichen Bereich sind<br />
für frei finanzierte Wohnungen und Wohnungen nach dem <strong>München</strong><br />
Modell reserviert. Im Mittelfeld kommen Baugenossen- und -gemeinschaften<br />
<strong>zum</strong> Zug. Die weitere Planung für den 5. Bauabschnitt im<br />
Südwesten, die Arrondierung von Kirchtrudering, sowie das Gewerbegebiet<br />
Am Rappenweg wird von der Trassenführung der Ortsumgehung<br />
Kirchtrudering beeinflusst, über die möglicherweise noch im<br />
Mai 2013 entschieden wird. Der Bebauungsplan für die 8,6 ha des 2.<br />
Abschnitts des „Technologieparks Messestadt West“ erlangt Mitte des<br />
Jahres Rechtswirksamkeit. Unmittelbar gegenüber dem Haupteingang<br />
der Messe kann eine Geschossfläche von ca. 77.600 m² erstellt werden.<br />
Derzeit ist hier bereits das „Take-off“ im Bau, dessen 13.700 m²,<br />
davon 12.400 m² Bürofläche, im Herbst 2013 fertiggestellt sein soll.<br />
Zwei der vier Kerngebietsquartiere an der U-Bahnstation Messe Ost<br />
befinden sich noch im Bebauungsplanverfahren. Das 2,8 ha große<br />
Mischgebiet an der Willy-Brandt-Allee wird in der südlichen Hälfte<br />
mit 17.800 m² Wohnungen bebaut. Daneben können hier 34.400 m² für<br />
Verwaltungs- und Gewerbenutzungen realisiert werden. Im für verarbeitendes<br />
Gewerbe und Handwerk vorgesehenen Gewerbegebiet Messestadt<br />
Ost wird ein 2.Bauabschnitt mit 3,2 ha entwickelt.<br />
46 HANNS-SEIDEL-PLATZ, Ramersdorf-Perlach<br />
Die Verhandlungen mit den Eigentümern von rund 30% der Gesamtfläche<br />
der Nordparzelle des Hanns-Seidel-Platzes, der neuen Mitte des<br />
Stadtteils Neuperlach, sind abgeschlossen, so dass der Bebauungsplan<br />
in der ersten Jahreshälfte 2013 Rechtskraft erhalten soll. Der Architektenwettbewerb<br />
läuft zwischen Mai und Dezember 2013. Die Bau-<br />
Ausschreibung ist 2016 geplant, Baubeginn frühestens Mitte 2017.<br />
Mitte 2019 könnte alles bezugsfertig sein.<br />
47 PERLACHER TOR, Ramersdorf-Perlach<br />
Der Bebauungsplan für das Areal an der Carl-Wery-Straße ist rechtskräftig.<br />
Im Kerngebietsbereich ist unter dem Namen „Perlacher Tor“<br />
ein vier Gebäuderiegel umfassender, 6-geschossiger Büro- und Geschäftskomplex<br />
mit Zwischenbauten vorgesehen, der 34.000 m²<br />
Nutzfläche bietet. Im Erdgeschoß können Foyers, Veranstaltungssäle<br />
oder mittelgroße Verkaufsflächen untergebracht werden. Die Büroflächen<br />
werden ab Januar 2014 vermietet. Im Rahmen eines neuen Verkehrskonzepts<br />
muss noch über die Südanbindung Perlach entschieden<br />
werden. Am Bahnhofsplatz ist ein 50 m hohes Hochhaus mit<br />
24.000 m² zulässig. Auf den Wohnbaufeldern westlich der Carl-Wery-<br />
Straße war zunächst eine Altlastensanierung erforderlich, bevor mit<br />
dem Bau von 140 Wohnungen im ersten und 220 im zweiten Bauabschnitt<br />
begonnen werden kann.<br />
48 GLEISHARFE / TRIEBWERK,<br />
Aubing-Lochhausen-Langwied<br />
Das Gebiet unterteilt sich<br />
in das Gewerbeareal „Triebwerk“,<br />
ein 26,3 ha großes<br />
Areal mit denkmalgeschützten<br />
Industriebauten des ehemaligen<br />
Ausbesserungswerks<br />
und das zukünftige Wohngebiet<br />
„Gleisharfe“ für etwa 350<br />
Wohnungen. Der Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude ist wirtschaftlich.<br />
Große Teile der vorhandenen Biotopstrukturen sind bereits<br />
planungsrechtlich gesichert. Das Bebauungsplanverfahren für die 8,5<br />
ha große „Gleisharfe“ mit Freiflächen und sozialer Infrastruktur wird<br />
auf der Basis des vorliegenden Wettbewerbsergebnisses eingeleitet.<br />
Erst danach werden die erschlossenen Baufelder an Investoren und<br />
Bauträger veräußert. Baubeginn wird voraussichtlich 2014, Fertigstellung<br />
der ersten Wohnungen 2015 sein. Auf einer 25.000 m² großen<br />
Teilfläche des „Triebwerks“ entsteht ab Mitte des Jahres eine DHL-<br />
Paketzustellbasis mit 7.000 m² Hallen- und Bürofläche, die 2014 in<br />
Betrieb gehen soll. Die Erschließung des Gewerbegebiets für Kraftfahrzeuge<br />
wird ausschließlich von Westen über das Gewerbegebiet<br />
Freiham erfolgen.<br />
49 FREIHAM SÜD, Aubing-Lochhausen-Langwied<br />
Der Gewerbestandort Freiham-Süd ist zu einem großen Teil bereits<br />
bebaut. Der Kiefernhain im Zentrum des Gewerbegebietes gliedert das<br />
Gesamtgebiet in ein nördliches und südliches Feld. Im unmittelbar<br />
von der A96 her erschlossenen Süden befinden sich Fachmärkte und<br />
klassische Gewerbeansiedlungen in Hallen und niedrigen Bürogebäu-<br />
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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />
den. Die Gewerbeflächen im nördlichen Technologiepark erhalten eine<br />
höhere, kompaktere Bebauung und sind auch von der A99 über die<br />
Bodenseestraße erreichbar. Im Stadtteil-Teilzentrum südlich des S-<br />
Bahnhofs, der Mitte September 2013 in Betrieb genommen wird, wurden<br />
das Ärztehaus und die Wohnanlage „New West Freiham“ bereits<br />
bezogen. Die Gestaltung einer öffentlichen Platzfläche anstelle des<br />
seit 2010 vorhandenen Provisoriums soll in 2014 erfolgen. Die Ausgleichsflächen<br />
und Radwege in und um das Gewerbegebiet werden<br />
bis 2016 fertig gestellt.<br />
50 FREIHaM NORD, 1.REaLISIERUNGSaBSCHNITT,<br />
aUBING-LOCHHaUSEN-LaNGWIED<br />
Das Bauleitplanverfahren für den 1.<br />
Realisierungsabschnitt erfolgt auf<br />
Basis der Ergebnisse der für zwei<br />
Teilbereiche getrennt durchgeführten<br />
Wettbewerbe: Teil A umfasst<br />
das Stadtteilzentrum für den<br />
gesamten neuen Stadtteil sowie<br />
einen überörtlichen Schul- und<br />
Sport-Campus, im Wohnquartier<br />
auf Teilfläche B werden Wohnraum<br />
für etwa 7.500 Personen und ein<br />
Quartierszentrum erstellt. Das<br />
Stadtteilzentrum erhält um einen<br />
quadratischen Stadtplatz gruppierte Hochhäuser mit Einzelhandelsund<br />
Dienstleistungsflächen. Die Schulen öffnen sich zu einer grünen<br />
Mitte, die Sport-anlagen stellen eine Verbindung <strong>zum</strong> Landschaftraum<br />
her. Die Straßenbahn wird vom nördlichen Boulevard über den Platz<br />
zur Tramhalle mit Glasdach südlich der Bodenseestraße geführt. Das<br />
Wohnband im Norden erhält großzügige Wohnhöfe und bildet den<br />
Übergang <strong>zum</strong> dichten „Garten-Wohngebiet“ auf Teilfläche B, wo zwischen<br />
einem Grundgerüst aus Alleen, Grünzügen, Wegen und Plätzen<br />
kleine, trapezförmige Wohnquartiere entwickelt werden sollen. Die<br />
zweigeteilten Baufelder ermöglichen vielfältige Einzelgebäude und<br />
öffentlich zugängliche Innenhöfe. Das Quartierszentrum erstreckt<br />
sich mit zwei Plätzen von der Tram-Haltestelle bis in die Mitte des<br />
Gebietes. Baubeginn wird voraussichtlich 2014 sein.<br />
51 aUBING MITTE, aUBING-LOCHHaUSEN-LaNGWIED<br />
Baubeginn für das neue Wohnquartier<br />
auf dem 5,4 ha großen Gebiet<br />
südlich des S-Bahnhofs Aubing<br />
könnte 2014/2015 sein. Nach Abschluss<br />
des Wettbewerbs beginnt<br />
Mitte 2013 die Bürgerbeteiligung<br />
im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens,<br />
das voraussichtlich in<br />
2014 abgeschlossen sein wird. Der<br />
alte Baumbestand soll erhalten und eine große, zusammenhängende<br />
Grünfläche mit Spielplätzen gestaltet werden. Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
und ein kleines Quartierszentrum sind ebenfalls eingeplant.<br />
Wohnbauland steht im Umfang von 35.000 m² zur Verfügung.<br />
Bei einer geplanten Geschossfläche von 42.000 m² können etwa 450<br />
Wohneinheiten entstehen. Auf Straßen innerhalb des Gebiets wird<br />
verzichtet. Für den Fortbestand der derzeitigen Zwischennutzung auf<br />
dem Gelände der Telekom, des beliebten „Funparks West“, hat die<br />
Stadt dem Betreiber Ersatzflächen auf dem Gelände des Ausbesserungswerks<br />
Neuaubing oder im Gewerbegebiet Freiham angeboten.<br />
52 aUBING-OST-STRaSSE,<br />
aUBING-LOCHHaUSEN-LaNGWIED<br />
Auf dem fast 10 ha großen ehemaligen<br />
Bahngelände entstehen ab<br />
2013 etwa 500 neue Wohnungen in<br />
zwei-, drei- und viergeschossigen<br />
Wohneinheiten, darunter 15% Einfamilien-<br />
und Doppelhäuser, 49%<br />
Reihen- und Kettenhäuser sowie<br />
36% Geschosswohnungen. Einige Stadthäuser mit maximal 160 m²<br />
sind für Senioren-WGs vorgesehen. Auch Atrium- oder Punkthäuser<br />
können umgesetzt werden. Rund 20 % der fast 50.000 m² Wohnfläche<br />
werden im geförderten Wohnungsbau, knapp 10% im <strong>München</strong> Modell<br />
realisiert. Flächen für einen kleinen Vollsortimenter oder mehrere<br />
kleine Geschäfte sind am Quartiersplatz im Zentrum vorgesehen, kleinteilige<br />
Nahversorgung kann auch an der Nord-Süd-Spange in die<br />
Wohnnutzung integriert werden. Den Eingang ins Quartier bildet ein<br />
Platz am S-Bahn-Haltepunkt, wo auch eine der Kindertagesstätten<br />
liegt. Ein Netz an öffentlichen Räumen mit Promenaden, Plätzen, verkehrsberuhigten<br />
Gassen und Wohnhöfen durchzieht das Quartier.<br />
Mehr als 40% des Grundstücks wird Grünfläche. Im Süden wird zudem<br />
eine Biotopfläche <strong>zum</strong> Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten eingerichtet.<br />
Eine Lärmschutzwand entlang der Bahnlinie ist empfohlen. Das<br />
Schulungszentrum der Deutsche Bahn AG wurde ins Gebiet integriert.<br />
53 SIEMENS kONZERNZENTRaLE, MaXVORSTaDT<br />
Zwischen der klassizistischen Platz- und Bebauungsstruktur um den<br />
Wittelsbacher Platz wird derzeit die Konzernzentrale von Siemens<br />
wegen Überalterung abgerissen. Die Rohbaufertigstellung der 45.500<br />
m² Geschossfläche soll im September 2014 abgeschlossen sein, die<br />
Fertigstellung ist für Ende 2015, der Bezug des neuen Komplexes<br />
durch rund 1.200 Mitarbeiter für Januar 2016 vorgesehen. Siemens<br />
lässt einen zukunftsweisenden Gebäudekomplex unter Anwendung<br />
innovativer Maßnahmen errichten und schafft eine attraktive Wegeverbindung<br />
zwischen dem historischem Stadtkern und dem Kunstareal<br />
in der Maxvorstadt.<br />
54 GERBERaU, aLLaCH-UNTERMENZING<br />
Baubeginn für 320 Eigentumswohnungen mit einer Geschossfläche<br />
von 29.000 m² in einem parkähnlichen Grünzug, einen Quartiersplatz<br />
mit sozialer Infrastruktur und ca. 1.200 m² Einzelhandelsverkaufsfläche<br />
wird im Herbst 2013 sein. Der bisherige Parkplatz der Firma MAN<br />
wird durch eine Parkgarage mit 1.400 Stellplätzen ersetzt.<br />
55 OSRaM-ZENTRaLE, UNTERGIESING-HaRLaCHING<br />
Nach dem Umzug der Firma Osram ins m.pire in der Parkstadt Schwabing<br />
in 2012 soll der ehemalige Standort an den Isarauen für Wohnzwecke<br />
umgewidmet werden. Zunächst muss auch bei Flächen in<br />
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Privateigentum geprüft werden, ob von städtischen Fachreferaten<br />
gemeldete Bedarfe aus der Umgebung berücksichtigt werden können<br />
(SoBoN).<br />
56 SCHWABINGER CARRÉ, Schwabing-West<br />
Der seit seiner Entstehung in den 1970er Jahren als Schleißheimer<br />
Karree bekannte 32.000 m² große Gebäudeensemble wird seit Herbst<br />
2012 revitalisiert und umgebaut, sowie in Teilbereichen einer neuen<br />
Nutzung zugeführt. Im ersten nördlichen Bauabschnitt entstehen<br />
rund 15.500 m² Einzelhandels- und Bürofläche, die unter anderem<br />
vom Oberlandes- und Arbeitsgericht genutzt werden. Im südlichen<br />
Bereich entstehen im zweiten Bauabschnitt auf 14.500 m² Mietwohnungen<br />
und Mikroappartements sowie Eigentumswohnungen. Die<br />
bestehenden Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss werden saniert<br />
und erweitert. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes ist für Anfang<br />
2014 vorgesehen, der 2. Bauabschnitt beginnt anschließend.<br />
57 GESUNDHEITSZENTRUM GIESING, Obergiesing<br />
Am Giesinger Bahnhofsplatz entsteht seit Ende 2012 als Ergänzung<br />
des 2009 eröffneten, 8.300 m² großen Fachärztehauses der zweite<br />
Bauabschnitt des Gesundheitszentrums mit einer Geschossfläche von<br />
4.200 m² für Einzelhandels- und Praxisflächen. Die Fertigstellung ist<br />
im Frühjahr 2014 vorgesehen.<br />
58 HEIZKRAFTWERK, Obersendling<br />
Der Bebauungsplan-Aufstellungsbeschluss über eine Gesamtgeschossfläche<br />
zwischen 114.000 m² und 134.000 m² auf einer Plangebietsfläche<br />
von zusammen 15 ha, davon 80.000 m² bis 99.000 m²<br />
Wohnen, wurde Mitte 2012 gefasst. Derzeit wird bereits an einer architektonisch<br />
interessanten Ausstellungsfläche im Gebäudesockel des<br />
ehemaligen Heizkraftwerks gearbeitet. Auf dessen Hauptgebäude soll<br />
ein Restaurant mit Terrasse entstehen. Der 80 Meter hohe Doppelschornstein<br />
ist für Bürolofts geeignet. Die unbebaute, ca. 8 ha große<br />
Teilfläche an der Drygalski-Allee wird in ein Wohn- und Arbeitsquartier<br />
mit 800-1.000 Wohnungen sowie Büros und Gewerbeflächen für bis<br />
zu 1.000 Arbeitsplätze umgewandelt. Die Höhe der neu geplanten Bebauung<br />
soll sich im Bereich zwischen fünf und sieben Geschossen bewegen.<br />
Ergänzend sind baulich integrierte oder frei stehende Wohnhochhäuser<br />
mit maximal 17 Geschossen möglich. Der zweistufige<br />
Wettbewerb hierfür wird im Mai 2013 abschließend entschieden. Das<br />
anschließende Bebauungsplanverfahren kann 2014 abgeschlossen sein.<br />
59 CONNEX, Milbertshofen-Am Hart<br />
Der Bürogebäudekomplex nahe der BMW-Hauptniederlassung mit<br />
Flächeneinheiten von ca. 120 m² bis 18.400 m² wird voraussichtlich<br />
Mitte 2015 fertiggestellt. Zum Objekt gehört ein begrünter Innenhof<br />
mit Sitzmöglichkeiten, der auch für Firmenveranstaltungen und<br />
Events genutzt werden kann. Darüber hinaus ist eine Gastronomieeinrichtung<br />
geplant. Das 1. UG mit einer Raumhöhe von 4 m ist für den<br />
Einbau von Hebebühnen und als Labor- / Werkstattflächen geeignet.<br />
60 NEUER HAUPTBAHNHOF, Ludwigsvorstadt<br />
Der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke ist weitgehend beschlossen.<br />
Letzte Fragen der Finanzierung von ungeplant höheren Kosten<br />
müssen noch geklärt werden. Da für den Bahnhofsneubau nach der<br />
Umplanung des Wettbewerbssieger-Entwurfs um 60% reduzierte Kosten<br />
veranschlagt werden, wurde das Büro beauftragt, auch unabhängig<br />
vom Stammstreckenbau weiter zu planen. Wenn nun doch beide<br />
Bauvorhaben realisiert werden können, sollen sie synchronisiert werden.<br />
Unterdessen wird das Zwischengeschoss am Hauptbahnhof bis<br />
2015 komplett saniert. Bleibt es beim bisherigen Zeitplan, wird der<br />
Bahnhof von Mitte 2015 bis 2021 in mehreren Modulen runderneuert.<br />
61 MOOSACHER NAHVERSORGUNGSZENTRUM - MONA,<br />
Moosach<br />
Auf einer Grundstücksfläche von 7.500 m² soll unmittelbar neben<br />
dem „Olympia-Einkaufszentrum“ bis Anfang 2015 ein Bürobau mit<br />
integrierter Nahversorgung und 24.000 m² oberirdischer Geschossfläche<br />
entstehen. Die geplante Aufteilung sieht 8.000 m² für Einzelhandel,<br />
Gastronomie und Dienstleistungen, 8.000 m² für Büros sowie<br />
1.400 m² für Praxisflächen vor. Integriert wird eine oberirdische Parkgarage<br />
mit 190 Pkw-Stellplätzen. Lebensmitteldiscounter und Drogeriemarkt<br />
liegen im Untergeschoss, das einen direkten Zugang <strong>zum</strong><br />
U-Bahn-Geschoss erhält.<br />
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