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Immobilienfakten 2013/2014<br />

<strong>München</strong>


Immobilienfakten 2013/2014<br />

<strong>München</strong><br />

1 MASSSTÄBE WIRTSCHAFTLICHER ENTWICKLUNG<br />

1.1 Europa: Gesamtwirtschaftlicher Kontext<br />

1.2 Metropolen: Motoren für Wirtschaft, Strukturwandel und Karriere<br />

1.3 Indikatoren: Beschäftigung, Kaufkraft und Wohnungsmiete<br />

2<br />

2<br />

3<br />

5<br />

2 IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND<br />

2.1 Investment: Interesse an Portfolios steigt<br />

2.2 Wohninvestment: Große Bestände verkauft<br />

2.3 TOP 6: Stärkere Konzentration auf größte Stadtmärkte<br />

2.4 Einzelhandel: Mehr Standorte, kleinere Flächen – beste Bedingungen für Geschäftshäuser<br />

2.5 Marktvergleich Büro: Großobjekte dominieren Gesamtergebnis<br />

7<br />

7<br />

8<br />

9<br />

11<br />

12<br />

3 METROLPOLREGION MÜNCHEN<br />

3.1 Region im Aufwind<br />

3.2 Augsburg: Neue Quartiere und offensive Gewerbeflächenentwicklung<br />

3.3 Ingolstadt: Attraktive Potentialflächen auch in der Altstadt<br />

3.4 Rosenheim: Aufbruchsstimmung am Bahnhof<br />

3.5 Landshut: Verkehrsgünstige Gewerbeareale<br />

3.6 Kaufbeuren: Einzelhandelspotentiale und Kundennähe<br />

18<br />

18<br />

22<br />

23<br />

24<br />

24<br />

25<br />

4 MÜNCHEN IM WANDEL<br />

4.1 Investment: Starker Anstieg bei Gewerbe – nahezu Stagnation beim Wohnen<br />

4.2 Marktdetails: Drängender Bedarf beim Wohnen - Stabilisierung der Bürolagen<br />

4.2.1 Wohnraum: Versorgung nicht verbessert<br />

4.2.2 Mehrfamilienhäuser: Stark steigende Preise auch im unteren Lagesegment<br />

4.2.3 Geschosswohnungs-Bauflächen: Weiterer Preisauftrieb<br />

4.2.4 Höherwertige und klassische Gewerbebauten: Run auf „Klassiker“<br />

4.2.5 Gewerbe-Bauflächen: Keine Experimente außerhalb der Kerngebiete<br />

4.2.6 Exkurs: Transaktionen Bauerwartungsland<br />

4.3 Vermietung: Kleinere Einheiten bei Einzelhandel und Büros<br />

4.4 Prognose: Wohnen wird weiterhin teurer – Einzelhandel wartet auf spannende Projekte –<br />

Bürosegment bleibt verhalten optimistisch<br />

26<br />

26<br />

27<br />

27<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

33<br />

36<br />

5 PERSPEKTIVEN FÜR INVESTOREN<br />

38


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

1 MASSSTÄBE WIRTSCHAFTLICHER ENTWICKLUNG<br />

1.1 EUROPA: GESAMTWIRTSCHAFTLICHER KONTEXT<br />

Die OECD rechnet ab Mitte 2013 mit einer international spürbaren Zunahme des Vertrauens in konjunkturstützende Maßnahmen der Geldpolitik<br />

und verbesserte Finanzmarktbedingungen, in 2014 dann mit einer kontinuierlichen Wachstumsbelebung. Allerdings könnte die Rückführung der<br />

Geldmenge in den USA anfangs für Irritationen sorgen. Im Euroraum werden die positiven Effekte – jedoch weniger in Deutschland - durch unvollständige<br />

Institutionen und eine erst in 2014 ihren Höchststand erreichende Arbeitslosigkeit abgeschwächt. Die Haushaltskonsolidierungen<br />

wirken zwar deutlich strukturstärkend, sind aber unter den Mitgliedsländern nicht ausreichend abgestimmt und kurzfristig zu intensiv, um<br />

konjunkturelle Aufwärtsbewegungen zu fördern. Vor allem die Reduzierung ausgerechnet öffentlicher Anlageinvestitionen mit Multiplikator-<br />

Wirkung wirkt kontraproduktiv, auch wenn sie meist am einfachsten durchzusetzen ist. Die gute Entwicklung einzelner Aktien- und Anleihemärkte<br />

gleicht die durch notleidende Kredite anhaltende Unterkapitalisierung in den Krisenländern und die mangelnde Eigenkapitalausstattung<br />

des Bankensektors nicht aus. Daher müssen trotz des geringeren Krisendrucks dringend weitere Ventile geschaffen werden, um die Rückkoppelung<br />

zwischen Bankenverlusten und Staatsfinanzen zu stoppen. Als vordringlich werden die Schaffung einer vollständigen Bankenunion, die<br />

Vertiefung des Binnenmarkts und eine Liberalisierung der Dienstleistungsbranchen angesehen. Die Bereitschaft zu Anlageinvestitionen ist im<br />

Euroraum geringer als andernorts, was mittelfristig zur Strukturschwächung führt. Die Kapitalausstattung kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

muss daher vordringliches Ziel weiterer – möglichst länderspezifischer - geldpolitischer Maßnahmen sein.<br />

Die bisherigen Strukturanpassungen haben immerhin dazu geführt, dass die heutige Lohnstückkostenspanne in Europa inzwischen wieder<br />

in etwa der vor der Währungsunion entspricht. Das hat bereits dazu beigetragen, dass sich die Leistungsbilanzen im Euroraum etwas angleichen<br />

konnten. Jedoch fehlen jetzt weitere Anpassungen der Länder mit traditionellem Bilanzüberschuss, um einer weiteren Erhöhung<br />

der Ungleichgewichte entgegen zu wirken.<br />

Der Beschäftigungszuwachs war in Deutschland mit etwa +1% in 2012 höher als von der OECD erwartet, während andere Länder der Euro-<br />

Zone, besonders Spanien, aber auch Italien und Frankreich hinter den Prognosen zurück blieben. In Deutschland wird mit einem weiteren<br />

geringfügigen Rückgang der Arbeitslosenquote gerechnet. Die in Deutschland und Großbritannien bereits erfolgten Arbeitsmarktreformen<br />

stehen in abgewandelter Form in anderen europäischen Ländern noch aus. Hohe Potentiale für ein europäisches Beschäftigungswachstum<br />

bestehen im Einzelhandel, bei den freien Berufen und in den Netzindustrien. Allerdings wird eine Lockerung regulatorischer Beschränkungen<br />

in den jeweiligen Produktmärkten als unbedingte Voraussetzung für deren Realisierung gesehen. Für Deutschland werden zudem überhöhte<br />

Hindernisse für unternehmerische Tätigkeit und ein weiterhin nicht ausreichender Zugang zur Hochschulbildung moniert.<br />

VERÄNDERUNG DES REALEN BRUTTOINLANDSPRODUKT<br />

3%<br />

1%<br />

2012<br />

2013*<br />

2014*<br />

0%<br />

-1%<br />

USA<br />

PLOEN<br />

GroSSbritannien<br />

EURO-ZONE<br />

IRLAND<br />

ÖSTERREICH<br />

DEUTSCHLAND<br />

FRANKREICH<br />

NIEDERLANDE<br />

ITALIEN<br />

SPANIEN<br />

GRIECHENLAND<br />

ZYPERN<br />

Quelle:<br />

Eurostat 2013<br />

-3%<br />

-5%<br />

-7%<br />

Das Sinken der Immobilienpreise beschleunigt sich in den Euro-Ländern Spanien, in den Niederlanden, Italien und Frankreich, was den<br />

Druck auf die dortigen Vermögenswerte und laufenden Kredite erhöht. Das Wachstum der Wohnimmobilienpreise in Deutschland wird<br />

dagegen relativ zu Mietsteigerungen, Einkommenszuwächsen und niedrigen Kreditkosten als volkswirtschaftlich ausgeglichen angesehen.<br />

In den Beleihungs- und Bilanzierungsregeln gerade für Immobilien wurde ein wirksames Steuerungsinstrument zur Sicherung der gesamten<br />

volkswirtschaftlichen Finanzstabilität erkannt, das in differenzierter, aber noch nicht vollständig erschlossener Wechselwirkung mit anderen<br />

Mechanismen steht. Daher wird die Immobilien- und Finanzbranche weiterhin jedes politstrategische „Fein-Tuning“ regelmäßiger Aufmerksamkeit<br />

unterziehen.<br />

2 / 47


JAHRESPROJEKTIONEN<br />

Prozentuale Veränderung <strong>zum</strong> Vorjahr<br />

2012 2013 2014<br />

BIP* 0,7 0,5 1,6<br />

Bruttoanlageinvestitionen** -1,9 -0,3 5,2<br />

Öffentlich** -9,5 0,8 0,9<br />

Wohnungsbau** 1,5 0,2 6,1<br />

Nichtwohnungsbau** -2,5 -0,8 5,4<br />

Inlandsnachfrage* -0,4 0,7 1,6<br />

Exporte* 3,7 1,6 5,0<br />

Importe* 1,8 2,2 5,3<br />

Arbeitslosenquote*<br />

(Jahresdurchschnitt) 2,9 2,9 2,8<br />

Quellen:<br />

*Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Frühjahrsprojektion 2013<br />

**OECD Wirtschaftsausblick 2013/1<br />

BAUPREISINDEX 02/2012-02/2013<br />

Wohngebäude (Neubau) +2,1%<br />

Wohngebäude (Instandhaltung) +2,7%<br />

Bürogebäude +2,2%<br />

gewerbliche Betriebsgebäude +2,1%<br />

Quelle: Destatis<br />

In Deutschland verlangsamte sich das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts<br />

in 2012 und glitt im vierten Quartal ins Negative,<br />

so dass das Jahresergebnis bei nur 0,7% lag. Deutschland hatte<br />

einen Anteil an der Wirtschaftskraft der Eurozone von 28%. Nach<br />

einem schwachen Anlaufen der Konjunktur im ersten Halbjahr 2013<br />

wird für das Gesamtjahr ein Zuwachs von maximal 0,5% erwartet.<br />

Für 2014 rechnet die OECD für Deutschland dann mit höchstens<br />

2% BIP-Wachstum. Deutsche Banken haben ihre Reserveguthaben<br />

bei der EZB reduziert, so dass die Kreditvergabe geringeren Restriktionen<br />

unterliegt. Zusätzliche Wachstumschancen ergeben sich für<br />

Deutschland in erster Linie aus einer nachhaltigeren und tieferen<br />

Integration im Euroraum und der Zuwanderung ausländischer<br />

Arbeitskräfte. Die Rate der Verbrauchsinflation soll laut Bundesbank<br />

und OECD bis 2014 zwischen 1,5% und 2% nahezu stabil bleiben.<br />

VERÄNDERUNG der bruttowertschöpfung ausgewählter<br />

wirtschaftsbereiche in deutschland 2011-2012<br />

Information und Kommunikation<br />

Unternehmensdienstleister<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen<br />

Finanz- und Versicherungsdienstleister<br />

Sonstige Dienstleister<br />

Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit<br />

Handel, Verkehr, Gastgewerbe<br />

Produzierendes Gewerbe (o. Baugewerbe)<br />

Baugewerbe<br />

-1,5 -1,0 -0,5 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5<br />

Die Baugenehmigungen für Wohnungen stiegen in 2012 nur noch um 5%, die Zahl der genehmigten Wohngebäude ging um -3% zurück,<br />

bei Nichtwohngebäuden waren es -6%. Der Anstieg der Baupreise hat sich in 2012 deutlich verlangsamt, am stärksten bei gewerblichen<br />

Betriebs- und neuen Wohngebäuden. Das Geschäftsklima in der Bauwirtschaft hat sich im zweiten Quartal 2013 leicht verbessert, vor allem<br />

die Baugenehmigungen für Wohnungen zogen wieder an. Die Auftragsvergaben gewerblicher Auftraggeber an freischaffende Architekten<br />

legten um 15% zu und kompensierten damit fast den Auftragsrückgang im öffentlichen Sektor, wo das Auftragsvolumen innerhalb eines<br />

Quartals um zwei Drittel einbrach. Mit einer merklichen Expansion der Bauinvestitionen wird erst in 2014 gerechnet.<br />

1.2 METROPOLEN: MOTOREN FÜR WIRTSCHAFT, STRUKTURWANDEL UND KARRIERE<br />

Die deutschen Metropolen erholten sich schneller von der Finanzkrise und der darauf folgenden Krise der Realwirtschaft als Deutschland<br />

insgesamt. Das Angebot an heterogenen Stadtquartieren, exzellenten Bildungsangeboten, hoher Produktivität, die Verbindungen zu nationalen<br />

und internationalen Standorten, die reichhaltigen Kultur- und Freizeitangebote sprechen die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen<br />

und Unternehmen an. Internationale Trends wie die verstärkte Mischnutzung von Wohn- und Gewerbeimmobilienflächen sowie aktuelle<br />

sozioökonomische Entwicklungen finden schneller Berücksichtigung. Regionale Ballungszentren steigern Austausch, Arbeitsteilung und<br />

Spezialisierung, - mit positiven Folgen für die Produktivität. Regionale, nationale und internationale Netzwerke sind für Unternehmen von<br />

zentraler Bedeutung, um der zunehmenden Internationalisierung und Komplexität von Marktbeziehungen begegnen zu können.<br />

Aktuelle Städterankings erfassen unterschiedliche Dimensionen wirtschaftlicher und persönlicher Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Auch unter diesen Aspekten steht <strong>München</strong> insgesamt auf dem ersten Platz. In diesem Jahr wurden jedoch Qualitäten betrachtet, die<br />

die gewohnte Rangfolge etwas durcheinander bringen: Düsseldorf scheint <strong>zum</strong>indest in den letzten Jahren beste Karrierechancen geboten<br />

zu haben, Frankfurt ist Spitze beim Strukturwandel hin zu einer kreativen, wissens- und forschungsintensiven Wirtschaftsstruktur und Berlin<br />

gilt dem ADAC als autofreundlichste deutsche Metropole.<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

STÄDTERANKINGS 2012/2013<br />

Schwerpunkt <strong>München</strong> Düsseldorf Hamburg Frankfurt Berlin Stuttgart<br />

Wirtschaftspotential 1 4 2 3 6 5<br />

Strukturwandel 2 3 6 1 4 5<br />

Karrierechancen 3 1 2 5 6 4<br />

Autofreundlichkeit 2 2 4 5 1 6<br />

Gesamtbewertung 1 2 3 3 5 6<br />

Quellen: Städterankings IW Consult / HWWI/Berenberg / yourfirm / ADAC - 2012/2013<br />

Auch im Ranking der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ und IW Consult, die regelmäßig Indikatoren für Wohlstand, wirtschaftliche<br />

Dynamik und die Standortzufriedenheit von Unternehmen vergleichen, tauscht Hamburg wegen seiner starken Aufholdynamik nach<br />

Gesamtpunktzahl den Platz mit Stuttgart. <strong>München</strong>s leistungsfähige Wirtschaftsstruktur zeigt sich in der größten Zahl an Unternehmenszentralen<br />

je Einwohner. Auch beim Gründungsgeschehen erreicht der Standort Spitzenwerte. Der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven<br />

Dienstleistungen ist nur in Frankfurt, der Anteil der Beschäftigten mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss nur in Stuttgart<br />

höher. Bei der letztjährigen Unternehmerbefragung rangierte <strong>München</strong> sowohl in punkto Infrastruktur vor den Vergleichsstädten, das<br />

Verwaltungshandeln wurde nur in Düsseldorf höher geschätzt. Berlin landete in beiden Kategorien auf einem der letzten zehn von insgesamt<br />

50 Plätzen. Augsburg, nach <strong>München</strong> bedeutendstes Oberzentrum in der <strong>Metropolregion</strong>, lag hinsichtlich des Niveaus der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung vor Berlin, bei den Indikatorwerten für wirtschaftliche Dynamik sogar knapp vor Frankfurt.<br />

Städteranking Wirtschaftspotential 2012<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Indexwert<br />

67,2<br />

44,5<br />

56,5<br />

54,4<br />

58,4<br />

50,4<br />

58,0<br />

48,5<br />

60,5<br />

43,7<br />

Niveau<br />

41,7<br />

55,1<br />

Dynamik<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Quelle: IW Consult<br />

<strong>München</strong> Hamburg Frankfurt a.M. Düsseldorf Stuttgart Berlin<br />

Das Städteranking des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) und der Berenberg Bank fokussiert noch spezieller auf den<br />

ökonomischen Strukturwandel, hin zu wissensintensiven Dienstleistungsbranchen einschließlich der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie zu<br />

forschungsintensiven Industrien. Bewertet werden neben der gegenwärtigen ökonomischen Leistungsfähigkeit die Standortfaktoren Bildung,<br />

Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit sowie demografische Entwicklungstendenzen. Hier führt Frankfurt bereits seit 2008 durch<br />

die höchste Produktivität je Beschäftigtem und den größten Anteil ausländischer Studierender, sowie die innerhalb Europas beste Erreichbarkeit<br />

der Vergleichsstädte. Für <strong>München</strong> wurde die ohnehin positivste Bevölkerungsprognose bis 2025 nochmals nach oben korrigiert.<br />

Die Stadt punktete zudem durch den höchsten Ausländeranteil an den Beschäftigten (16%). <strong>München</strong> gehört als „Stadt der Dax-Konzerne“<br />

zu den produktivsten deutschen Metropolen. Bereits 48% der Münchner Arbeitskräfte sind in wissensintensiven Branchen beschäftigt und<br />

4 / 47


22% haben einen Hochschulabschluss. Der Anteil ausländischer Studenten liegt bei 15%. Augsburg liegt – als eine der 30 größten Städte<br />

Deutschlands – hinsichtlich des Anteils der in wissensintensiven Branchen Beschäftigten vor Hamburg und Berlin. Düsseldorf hat im Lauf<br />

der Jahre vor allem bei den Standortkriterien „Bildung und Innovationsfähigkeit“, „Internationalität“ und „Erreichbarkeit“ aufgeholt, und<br />

Berlin hat seit 2008 eine enorme Dynamik in der Bevölkerungs- und Erwerbstätigenentwicklung an den Tag gelegt. Hamburg dagegen wurde<br />

in dieser Studie gegenüber diesbezüglichen Rankings früherer Jahre etwas schlechter platziert.<br />

1.3 INDIKATOREN: BESCHÄFTIGUNG, KAUFKRAFT UND WOHNUNGSMIETE<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg 2012 in Deutschland auf 41,4 Mio. Davon waren rund 70% sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Trotz<br />

verhaltener Konjunktur blieb die Arbeitslosigkeit in 2012 im Durchschnitt stabil und lag im Mai 2013 bei 6,8%. Die günstigste Entwicklung<br />

der betrachteten Metropolen nahm Berlin, wo die Arbeitslosenquote innerhalb von rund eineinhalb Jahren um -1,5% sank. In Stuttgart<br />

dagegen lag sie Mitte 2013 um 0,5% über dem Wert von 2011. Berlin verzeichnete zwischen 2005 und 2010 mit einem Plus von fast 9%<br />

auch die stärkste Zunahme der Erwerbstätigenzahlen, vor Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf, die zwischen 6% und 8% lagen. In <strong>München</strong><br />

erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im selben Zeitraum um weniger als 4%, in Stuttgart nicht einmal um 2%. In der BRD nahm ihre<br />

Zahl um insgesamt 4,4% zu.<br />

Die wissensintensiven Wirtschaftszweige sind auch hier von maßgeblicher Bedeutung, da gerade von ihnen eine positive Beschäftigungsentwicklung<br />

ausgeht und sie für eine kontinuierliche Weiter- und Neuentwicklung von Prozessen und Produkten stehen. Damit sorgen sie<br />

in den Städten für überdurchschnittliche Produktivität. Die Produktivitätsentwicklung war in den Jahren vor 2008 in Düsseldorf am beeindruckendsten,<br />

nach der Krise aber rückläufig; die gleiche Tendenz war in Hamburg zu beobachten. Augsburg glich Hamburg in dieser Hinsicht.<br />

In <strong>München</strong> und Stuttgart dagegen stieg die Produktivität nach der Wirtschaftskrise weiterhin, wenn auch langsamer, - ebenso in<br />

Berlin und Frankfurt, wo jedoch stärkere Einbrüche das Ergebnis beeinträchtigten.<br />

Arbeitslosenquoten 2010-2013<br />

15,0<br />

12,0<br />

9,0<br />

6,0<br />

%<br />

13,6<br />

13,3<br />

12,3<br />

11,8<br />

9,5<br />

9,0 8,9 8,7<br />

8,2 7,9<br />

7,8 7,5<br />

7,5 7,4 7,3 7,4<br />

7,7<br />

7,1<br />

6,4 5,5<br />

5,5<br />

6,8 6,8<br />

5,6<br />

6,0<br />

5,2 4,9 5,1<br />

Berlin<br />

Düsseldorf<br />

Hamburg<br />

Frankfurt a.M.<br />

BRD<br />

Stuttgart<br />

<strong>München</strong><br />

3,0<br />

2010 2011 2012 Mai 2013<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Kaufkraft je Einwohner 2013<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

in Euro<br />

137,0<br />

120,9 117,6<br />

113,6 109,8<br />

91,0<br />

<strong>München</strong> Düsseldorf Frankfurt Stuttgart Hamburg Berlin<br />

Index (BRD=100)<br />

Die nominale Kaufkraft der Bevölkerung in Deutschland liegt<br />

mit 20.621 Euro pro Person in 2013 etwa 2,9%<br />

höher als im Vorjahr. Die Inflationsrate von derzeit 1,4% lässt<br />

einen geringen realen Kaufkraftzuwachs zu. Hamburg führt die<br />

Bundesländer weiterhin an, direkt gefolgt von Bayern. Baden-<br />

Württemberg hat Hessen auf Platz 3 abgelöst.<br />

In den kaufkraftstärksten Landkreisen Starnberg, <strong>München</strong>,<br />

Ebersberg und Dachau in unmittelbarer Umgebung der<br />

bayerischen Landeshauptstadt ist die Kaufkraft in 2012 um<br />

0,5% bis 2,3% gewachsen, während in <strong>München</strong> selbst ein<br />

geringfügiger Rückgang erhoben wurde.<br />

Quelle: GfK Geomarketing<br />

5 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Die dynamische Entwicklung der Großstädte ist für die Zukunftschancen einer Region entscheidend. Das Wachsen oder Schrumpfen<br />

beeinflusst ihr ökonomisches Potenzial und spiegelt ihre Attraktivität als Lebens- und Arbeitsort wider. Günstige Ausbildungsmöglichkeiten<br />

und ein „jugendlicheres“ Lebensgefühl in den Städten sorgten in allen 30 größten Städten der Bundesrepublik zwischen 2005 und 2011 für<br />

positive Zuwanderungen der 18-30-Jährigen; am meisten waren es in Berlin. Demgegenüber war der Wanderungssaldo der Menschen im<br />

Alter von 30 bis 65 Jahren ausnahmslos negativ. Die bevorzugten Wohnstrukturen von Familien und der Bevölkerung mit regelmäßigem<br />

Einkommen liegen nach wie vor eher außerhalb direkter Zentren, weshalb sich die Kaufkraft vor allem in den „Speckgürteln“ erhöht.<br />

Kaufkraftstärkste Stadt- und Landkreise 2012<br />

Rang Stadt- / Landkreis Kaufkraft je Einwohner in Euro Kaufkraftindex Index-Veränderung <strong>zum</strong> Vorjahr<br />

1 LK Starnberg 30.509 147,9 +2,3<br />

2 LK Hochtaunuskreis 30.165 146,3 0,0<br />

3 LK <strong>München</strong> 29.099 141,1 +1,8<br />

4 LK Main-Taunus-Kreis 28.465 138,0 +0,3<br />

5 SK <strong>München</strong> 28.247 137,0 -0,2<br />

6 LK Ebersberg 27.731 134,5 +1,1<br />

7 LK Fürstenfeldbruck 25.989 126,0 +0,1<br />

8 SK Erlangen 25.808 125,2 +0,2<br />

9 LK Dachau 25.648 124,4 +0,5<br />

10 LK Stormarn 25.127 121,9 -0,3<br />

Quelle: GfK GeoMarketing<br />

DURCHSCHNITTLICHE WOHNUNGSMIETEN<br />

1. QUARTAL 2013<br />

Stadt<br />

Euro/m²<br />

<strong>München</strong> 13,77<br />

Frankfurt 12,11<br />

Stuttgart 11,26<br />

Hamburg 11,15<br />

Düsseldorf 10,66<br />

Berlin 10,01<br />

Die hohen Mieten in den Städten sind daher vor allem für einkommensschwächere<br />

Bevölkerungsgruppen ein Problem, zu denen auch<br />

jene mit dem größten Entwicklungspotential zählen. Aus der <strong>Metropolregion</strong><br />

<strong>München</strong> gehörte auch Ingolstadt mit 9,83 Euro/m² zu den<br />

15 teuersten Städten der Republik.<br />

Quelle: GfK GeoMarketing<br />

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2 IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND<br />

2.1 Investment: Interesse an Portfolios steigt<br />

Der Immobilienverband IVD hat auf Basis des Grunderwerbsteueraufkommens für 2012 ein Gesamtvolumen privater und gewerblicher<br />

Immobilientransaktionen von 168 Mrd. Euro errechnet, was einer Steigerung um nur noch knapp 1,5% seit 2011 entspricht. Die höchsten<br />

Umsätze wurden mit fast 36 Mrd. Euro in Bayern erzielt, weiterhin gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, die aber –<br />

anders als Bayern mit einem Plus von 6% – Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatten. Stärkeren Zuwachs gab es in Niedersachsen (+13%)<br />

und Berlin (+10%), aber auch auf den eher kleinen Märkten Bremen (+19%), Thüringen (+18%) und Sachsen-Anhalt (+17%).<br />

gewerbliches transaktionsvolumen nach ASSETKLASSEN<br />

12<br />

10<br />

Mrd. Euro<br />

2011<br />

2012<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wohnen Büro Einzelhandel anderes Gewerbe Logistik Hotel Grundstück<br />

Quelle:<br />

Eigene Berechnung nach<br />

Daten von BNP Paribas<br />

Investments gewerblicher Akteure hatten in Deutschland einen Umfang von 37 Mrd. Euro. Die Steigerung um insgesamt 25% gegenüber<br />

2011 war zunächst auf das 91%ige Wachstum der Umsätze im Wohnsektor um 5,4 Mrd. Euro auf einen Anteil von 31% des Gesamtumfangs<br />

zurück zu führen. Hierfür waren große Wohnportfolios verantwortlich, die 77% der Wohninvestments umfassten. Aber auch das Transaktionsvolumen<br />

mit Büroimmobilien war mit 10,7 Mrd. Euro um 52% größer als im Vorjahr und erreichte einen Anteil von 29%. Zudem<br />

existierte ein Angebot an großen Gewerbeportfolios. Damit erhöhten sich auch die Investitionen in Gewerbeobjekte, die nicht den Standardkategorien<br />

angehörten, um 0,7 Mrd. Euro, - vor Logistik mit einem Plus von 0,6 Mrd. Euro. Hotels legten geringfügig um 16% zu. Kräftige<br />

Rückgänge dagegen gab es trotz Portfolios mit -28% bei Einzelhandelsobjekten und – nach zwei Jahren mit hohen Steigerungsraten – mit<br />

-17% auch bei Gewerbebaugrundstücken. Der Bereich Retail fiel in 2012 auf einen Umsatzanteil von 21% am Gesamtumsatz gewerblicher<br />

Akteure zurück. Insgesamt wurden ausschließlich in Gewerbeimmobilien 25,6 Mrd. Euro und damit rund 9% mehr als 2011 investiert. Büros<br />

erreichten davon 42%, Einzelhandelsobjekte 30%.<br />

Auch wenn Einzelinvestments 95% des Geschäfts mit Büroimmobilien ausmachten, legten Gewerbeportfolio-Transaktionen um insgesamt<br />

60% zu, getragen vor allem durch den Verkauf großer Einzelhandelspakete (Karstadt) und sonstiger Gewerbeimmobilien (TLG), aber auch<br />

von Logistikobjekten. Zusammen hatten Portfolios einen deutlich gestiegenen Anteil von 23% am Gesamtaufkommen für Gewerbeobjekte.<br />

Dabei machten ausländische Investitionen 73% der Portfolio-Umsätze aus, aber nur 31% bei den Einzeldeals. Anleger aus den USA und<br />

Österreich dominierten im Portfolio-Bereich mit 34% und 26% des ausländischen Kapitals, bei den Einzelinvestments setzten amerikanische<br />

und norwegische Investoren mit 20% und 15% die größten Summen ein. Die Einzelinvestment-Umsätze fielen nur in den Assetklassen Büro<br />

(+52%), Logistik (+30%) und Hotels (+25%) höher aus als im Vorjahr, im Bereich Retail waren sie mit -43% besonders stark rückläufig. Bei<br />

Wohninvestments lag der ausländische Kapitalanteil bei 27%. Auch hier zeigten mit 44% besonders amerikanische Anleger starke Präsenz,<br />

Schweden folgten mit 15% des Auslandskapitals.<br />

Die Bereitschaft, beispielsweise mit Gewerbeportfolios auch Value Add- und opportunistische Risiken einzugehen, zeigen überwiegend Equity<br />

und Real Estate Funds, die hier ihren Einsatz in 2012 um 155% auf 3,5 Mrd. Euro steigerten. Aber auch Privatinvestoren legten in diesen<br />

Segmenten mit 438 Mio. Euro erstmals wieder einen ähnlich hohen Betrag an wie 2007. Selbst Pensionskassen und Versicherungen vervierfachten<br />

ihre Portfolio-Investitionen. Bei den Einzeldeals führten Spezialfonds mit einem Umsatzanteil von 16% knapp vor den Privaten<br />

mit 15% und den Geschlossenen Fonds mit 12%, allerdings zeigten von diesen nur die Privaten Anleger hier auch eine Umsatzsteigerung<br />

in Höhe von 21% auf 3 Mio. Euro.<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Im 1. Quartal 2013 hatten Portfolio-Deals bereits einen Anteil von 22% am Gesamtumsatz mit Einzelhandelsobjekten von 1,5 Mrd. Euro. Bei<br />

Büros machten sie 24% aus, bei einem Transaktionsvolumen von 2,8 Mrd. Euro. Mit einem Anteil von 32% hatten bislang Pensionskassen<br />

den größten Anteil am Handel mit Einzelhandelsobjekten, Immobilien AGs standen bei Büros mit 20% an der Spitze. Privatinvestoren rangierten<br />

in beiden Assetklassen auf Platz 4 und realisierten Anteile von 12% und 11% vom Transaktionsumfang. Bei den Wohninvestments<br />

bildeten Bestandsportfolios in den ersten drei Monaten 65% des Umsatzes ab. Fast 80% des Transaktionsvolumens von 1,8 Mrd. Euro setzten<br />

Spezialfonds (37%), Equity und Real Estate Funds (24 %) und Immobilien AGs (18%) ein. Ausländische Anleger waren bislang in ähnlicher<br />

Weise präsent wie in 2012.<br />

2.2 Wohninvestment: GroSSe Bestände verkauft<br />

In 2012 wurden insgesamt 11,4 Mrd. Euro für Wohninvestments eingesetzt. Ein Umsatzanteil von gut 77% ging an Bestandsportfolios, die<br />

auf mehrere Standorte verteilt sind. Einzelne Bestandsobjekte, die älter als 10 Jahre sind, waren mit 12% am Transaktionsvolumen beteiligt.<br />

Neubauten generierten fast 900 Mio. Euro und damit rund 13% des Umsatzes. Moderne Bestandsobjekte und Sonderwohnformen wurden<br />

nur in geringem Ausmaß gehandelt. 46% aller Transaktionen hatten einen Umfang von bis zu 10 Mio. Euro, sie machten aber nur 5% des<br />

Volumens aus. Dagegen ließen sich zwei Drittel der Umsätze auf Umfänge über 100 Mio. Euro zurückführen. 23% des Abschlussvolumens<br />

bewegten sich zwischen 25 und 100 Mio. Euro.<br />

Die Preise für Neubauten stiegen auf durchschnittlich 3.400 Euro/m², jedoch wurden auch erheblich höhere Beträge bezahlt. Bestandsobjekte<br />

unter 10 Jahren kosteten im Mittel 2.000 Euro/m², ältere 1.200 Euro/m². Bestandsportfolios lagen meist zwischen 700 und 850 Euro/m².<br />

Das Interesse institutioneller Investoren an Neubauobjekten ist hoch, so dass im 1.Quartal 2013 hier bereits 36% des Vorjahresumsatzes<br />

erreicht wurden. Bestandsportfolios machten rund zwei Drittel der 1,8 Mrd. Euro Umsatzvolumen in den ersten drei Monaten aus, ältere<br />

Einzelobjekte 14%. Zwar hatten mit 41% bisher wieder Portfolioverkäufe über 100 Mio. Euro den größten Marktanteil, jedoch umfassten<br />

Transaktionen mittlerer Größe (25-100 Mio.) 38% des Umsatzes. Der Umsatzanteil der Abschlüsse unter 25 Mio. Euro lag bei 22%. Nachdem<br />

in den letzten eineinhalb Jahren die Kaufpreise stark angezogen hatten, ist in 2013 eine Abschwächung zu beobachten, von der Neubauten<br />

und besondere Lagen jedoch ausgenommen sind.<br />

PORTFOLIO-BEZEICHNUNG<br />

Mio. Euro<br />

LBBW 1.435<br />

BauBeCon 1.235<br />

DKB 960<br />

Speymill 900<br />

TLG Wohnen 471<br />

Kristensen 238<br />

Grainger 232<br />

LevelOne 205<br />

GSW 201<br />

Zwar nimmt auch das Interesse ausländischer Käufer an Investments<br />

in als sichere Anlage geltende deutsche Wohnimmobilien vor allem<br />

in den Ballungszentren zu, jedoch kann die Nachfrage nach modernen<br />

Beständen und neuen Projektentwicklungen gerade dort nicht<br />

befriedigt werden. Es ist daher mehr als fraglich, ob ein Transaktionsvolumen<br />

wie in 2012, das durch Großdeals getragen war, in<br />

2013 realisierbar sein wird. Für viele, selbst kleine Städte bietet sich<br />

jedoch dringend ein Investment in Pflegeimmobilien und andere<br />

betreute Wohnformen an.<br />

Quelle: GfK GeoMarketing<br />

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2.3 TOP 6: Stärkere Konzentration auf gröSSte Stadtmärkte<br />

Das Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien auf den sechs wichtigsten deutschen Immobilienmärkten wuchs in 2012 um 31% auf<br />

14,6 Mrd. Euro - gegenüber einer Erhöhung um 9% auf dem gesamten deutschen Markt. Damit haben sich die Investments zu 57% des<br />

Gewerbeimmobilien-Gesamtumsatzes auf diese bedeutendsten räumlichen Teilmärkte rekonzentriert.<br />

Dabei wurden 81% aller in Deutschland getätigten Büroinvestmentumsätze, 78% des Hoteltransaktionsvolumens, aber nur 44% aller Umsätze<br />

mit Entwicklungsgrundstücken und 37% aller Anlagen in Einzelhandelsobjekte sowie 19% der Logistikinvestitionen in den sechs Städten<br />

platziert. Private Anleger tätigten insgesamt 15% der Gewerbeimmobilieninvestitionen in den Top Six, davon allein 49% in <strong>München</strong>.<br />

Unternehmen erzielten beim Verkauf etwa 7% der Umsätze, davon 47% in <strong>München</strong>.<br />

Transaktionsvolumen Gewerbeimmobilien 2012<br />

5 Mrd. Euro<br />

4<br />

Büros<br />

Einzelhandel<br />

Mischnutzung<br />

Grundstücke<br />

Logistik/Industrie<br />

Hotel<br />

Sonstige<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Berlin <strong>München</strong> Frankfurt Hamburg Stuttgart Düsseldorf<br />

Quelle: Eigene Berechnung<br />

nach Daten von Colliers<br />

In Berlin nahmen die Investitionen nur in den zentralen Bestlagen auf 1,9 Mrd. Euro zu (+23%), so dass dort ein Anlageanteil von 51%<br />

platziert wurde. Weitere 30% der Investitionen bezogen sich auf Objekte im sonstigen Berliner Innenstadtgebiet. <strong>München</strong> steigerte das<br />

Transaktionsvolumen nicht nur in der City (+7%) auf einen Anteil von 49%, sondern geringfügig auch in Innenstadtrandlagen (+1%), wo<br />

17% investiert wurden. Vor allem war aber auch wieder das Stadtumland mit +1,2% stärker im Rennen, das damit einen Anteil von 12%<br />

erreichte. Demgegenüber wurden Nebenlagen im Stadtgebiet in geringerem Umfang gehandelt (-8%) und waren mit 22% am Volumen<br />

beteiligt. Insgesamt zeigt <strong>München</strong> seit zwei Jahren wieder eine leicht steigende Innenstadt-Konzentration, ist aber inzwischen eine Stadt<br />

mit vergleichsweise breiter räumlicher Streuung der Investitionsobjekte. In Frankfurt verzeichnete die Innenstadt ein um -3% geringeren<br />

Investitionsumfang und zog 70% des Geldumsatzes auf sich. Nur der Cityrand zeigte ein gegenüber 2011 <strong>zum</strong>indest geringfügig erhöhtes<br />

Transaktionsvolumen (+5%). Cityrand und Nebenlagen kamen jeweils auf Anteile von 11% am Investitionsumfang. In Hamburgs City<br />

konzentrierten sich im vergangenen Jahr 44% des Transaktionsvolumens, vor weiteren 30% am Innenstadtrand. Aber nur das Hamburger<br />

Umland profitierte in 2012 von einer Investitionssteigerung (+6%). In Düsseldorf ist der Innenstadtrand der wichtigste Teilraum, wohin in<br />

2012 nach einer Steigerung um 18% ganze 51% des Volumens flossen. Nebenlagen waren ebenfalls gefragt und sammelten mit einem Anteil<br />

von 19% nach einem Plus von 13% mehr als die Innenstadt (18%), in der -11% weniger investiert wurde als im Vorjahr. Für Stuttgart liegt<br />

keine entsprechende Differenzierung vor.<br />

Bauträger und Entwickler haben auf den sechs größten Immobilienmärkten der Republik in 2012 Verkäufe in Höhe von 4,8 Mrd. Euro<br />

getätigt, wodurch sie nach einer Steigerung der Erlöse um 36% auf einen Verkaufsanteil von 35% kamen. Das beste Ergebnis erzielten sie<br />

in <strong>München</strong>, und nur in Hamburg lag ihr Umsatz niedriger als in 2011. Demgegenüber verringerten Bauträger und Entwickler ihr Einkaufsvolumen<br />

in 2012 um -43% auf 1,2 Mrd. Euro. Einzig in Hamburg war der Input dieser Akteure höher als im Vorjahr, während er in <strong>München</strong><br />

und Berlin am deutlichsten geschrumpft ist.<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Verkäufe von Bauträgern/Entwicklern 2010-2012 Käufe von Bauträgern/Entwicklern 2010-2012<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

Mio. Euro 1200 Mio. Euro<br />

2010<br />

2011<br />

2012 1000<br />

1017 912<br />

277<br />

667<br />

800<br />

221<br />

1500<br />

896<br />

705<br />

1012<br />

1116<br />

600<br />

693 673<br />

316<br />

233<br />

1000<br />

400<br />

500<br />

0<br />

1054<br />

1310<br />

817<br />

320<br />

695 141<br />

263<br />

544<br />

74<br />

56<br />

697<br />

200<br />

Frankfurt Berlin Hamburg <strong>München</strong> Düsseldorf Stuttgart Berlin <strong>München</strong> Hamburg Frankfurt Stuttgart Düsseldorf<br />

0<br />

242<br />

200 181 180<br />

336<br />

58<br />

42<br />

82<br />

78<br />

71<br />

87<br />

43<br />

Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von BNP Paribas<br />

Die Einkaufsaktivitäten dieser Akteursgruppe lassen die Größenordnung des in den nächsten Jahren zu erwartenden Neuzugangs an voraussichtlich<br />

gut vermieteten Neubauten und Revitalisierungen erahnen. Je nach Größe der Maßnahme und dem Umfang der Mietflächen<br />

ist ein Zeitraum von ein bis etwa drei Jahren realistisch, bis ein potentielles Core-Objekt <strong>zum</strong> Verkauf steht. In Stuttgart ist für 2013 nicht<br />

in großem Umfang mit neuen Angeboten zu rechnen, wogegen in <strong>München</strong> und Berlin noch einige Entwicklungsstarts aus 2011 auf den<br />

Markt kommen können. In Hamburg werden weiterhin Aufholkapazitäten aufgebaut und entwickelt. In Frankfurt und Düsseldorf reduzierten<br />

sich – auf sehr unterschiedlichem Niveau – die Käufe von Bauträgern und Entwicklern parallel zu den Verkaufserfolgen des Jahres 2012 nur<br />

moderat, so dass hier eine kontinuierliche Angebotsentwicklung zu erwarten ist.<br />

Von den 1,1 Mrd. Euro, die in Deutschland in Entwicklungsgrundstücke investiert wurden, waren 52% in den Top Six platziert, jedoch sank<br />

der Umsatz hier um 21% auf 489 Mio. Euro und hatte damit nur noch einen Anteil von knapp 4% am Gesamtumsatz mit Gewerbeimmobilien<br />

in den sechs Metropolen. In <strong>München</strong> und Hamburg waren die Ausgaben für Grundstücke mit 105 Mio. Euro und 58 Mio. Euro annähernd<br />

so hoch wie im Vorjahr, während sie sich in Stuttgart um 50% auf 87 Mio. Euro gesteigert haben. Obwohl in Berlin in 2012 mit 142 Mio.<br />

Euro nur noch etwa die Hälfte der Vorjahresumsätze in Gewerbegrundstücke flossen, war das der diesbezüglich höchste Einsatz in den Vergleichsstädten.<br />

Nach einer Verfünffachung des Umsatzes mit Gewerbegrundstücken auf 119 Mio. Euro rückte Düsseldorf in 2012 auf Platz<br />

2 vor. In Frankfurt wurden mit 65 Mio. Euro rund -60% weniger für Gewerbegrund aufgewendet als in 2011.<br />

Während Büros weiterhin fast nur in den etablierten Zentren gebaut und gehandelt werden, weil in kleineren Städten das Nachvermietungsrisiko<br />

höher und schwerer einzuschätzen ist, steigert die Verbreitung differenzierter Potentialanalysen für bestimmte Lagen und Sortimente<br />

im Einzelhandel die Bedeutung von Klein- und Mittelstädten für den Gesamtmarkt. Auch Hotelketten und insbesondere Businesshotels<br />

bieten in guten Mittelstädten in 2013 einige Perspektiven. Die Bedingungen für Logistikstandorte rücken ebenfalls nach und nach stärker in<br />

den Fokus. Hier sind vor allem bestens erschlossene Lagen in den Verdichtungsräumen und <strong>Metropolregion</strong>en von Interesse. Die Zweitverwertbarkeit<br />

von Gewerbeflächen aller Art erhält zunehmende Bedeutung schon bei der Konzeption. Ein verstärktes Interesse an value<br />

added und opportunistischen Investitionen erhöht auch die Bereitschaft zu Portfolio-Käufen, wodurch das Transaktionsvolumen weiteren<br />

Auftrieb erhält.<br />

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2.4 Einzelhandel: Mehr Standorte, kleinere Flächen – beste Bedingungen für Geschäftshäuser<br />

INVESTMENT<br />

Insgesamt wurden von den insgesamt 7,8 Mrd. Euro inklusive Portfolios in Deutschland 54% und damit 4,2 Mrd. Euro auf den sechs größten<br />

Immobilienmärkten für einzelhandelsgenutzte Objekte eingesetzt. Das gesamtdeutsche einzelhandelsrelevante Transaktionsvolumen<br />

reduzierte sich gegenüber 2011 um -28%. Von den 2,3 Mrd. Euro reinen Einzelhandelsinvestments der Top Six wurden in 2012 in Berlin<br />

42%getätigt, 20% in Frankfurt und 19% in Stuttgart. Einzig hier dominierten sie - durch eine einzelne Großtransaktion - das Geschehen<br />

mit einem Anteil von 41% am gesamten Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien. Düsseldorf und <strong>München</strong> lagen mit nur 3% weit<br />

abgeschlagen noch hinter Hamburg mit 12%. Demgegenüber führte <strong>München</strong> mit 45% des Anlagevolumens in Mischobjekte, die meist aus<br />

einem Einzelhandels- und einem Wohnanteil bestehen. Es folgten Berlin mit 35% und Stuttgart mit 20%. In den anderen Städten spielte<br />

diese Assetklasse keine nennenswerte Rolle. Im diesem Segment lag <strong>München</strong> auch mit einer Spitzenrendite von 4,0% in Führung. Auf den<br />

weiteren Plätzen folgen Hamburg (4,1%), Düsseldorf mit 4,2%, Frankfurt (4,3%) und Berlin mit 4,4%. Shopping Center erreichen aktuell eine<br />

Spitzenrendite von durchschnittlich 4,7%, Fachmarktzentren von 6,0%, einzeln stehende Fach- und Supermärkte etwa 6,7%.<br />

In den Top Six schrumpfte so zwar das für reine Einzelhandelsobjekte eingesetzte Kapital in 2012 um -26%. Dafür lag der Umsatz mit Mischobjekten<br />

dreimal so hoch wie im Vorjahr, womit sie zur drittwich-tigsten Gewerbeanlagekategorie avancierten. Das einzelhandelsrelevante<br />

Transaktionsvolumen blieb daher nicht nur in den kleineren Städten stabil, sondern - unter Verschiebung von reinen Einzelhandelsobjekten<br />

hin zu den Geschäftshäusern – auch in den Top Six. Dagegen fiel es um -69% in Städten zwischen 100.000 und 250.000 Einwohnern und<br />

um -53% in den anderen 20 deutschen Städten über 250.000 Einwohner. Die Verträge mit dem größten Transaktionsumfang waren das<br />

KaDeWe- und Karstadt-Paket für 1,1 Mrd. Euro, die Portfolio-Anteile an fünf Shoppingcentern für 500 Mio. Euro sowie als größtes Einzelobjekt<br />

das Milaneo in Stuttgart für 400 Mio. Euro.<br />

Einzelhandelsinvestments 2012<br />

Berlin<br />

Stuttgart<br />

nur EH<br />

Mischnutzung<br />

<strong>München</strong><br />

Frankfurt<br />

Hamburg<br />

Düsseldorf<br />

0 Mio. 300 Mio. 600 Mio. 900 Mio. 1200 Mio. 1500 Mio. Euro<br />

Quelle: Eigene Berechnungen<br />

nach Daten von Colliers<br />

Einzelhandelsinvestments* nach StadtgröSSe<br />

Top Six<br />

2012<br />

2011<br />

andere >250.000 EW<br />

100.000 - 250.000 EW<br />


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

EINZELHANDELSOBJEKTE 2012 Mrd. Euro %<br />

1A-Lage/High-Street 3,3 42,5<br />

Shopping-Center 2,6 33,4<br />

Fachmärkte/Discounter 1,9 24,1<br />

Summe 7,8 100,0<br />

Der Investitionsumfang für High-Street-Objekte wie Geschäfts- und<br />

Kaufhäuser blieb in 2012 nahezu unverändert, jedoch war ihr Anteil<br />

am einzelhandelsrelevanten Einsatz um 10% höher als im Vorjahr.<br />

Das lag <strong>zum</strong> einen an den geringen Ausgaben für Shopping-Center,<br />

die in 2012 um -46% auf ein Drittel des Anlageumfangs des Vorjahres<br />

fielen, aber auch mit Fachmärkten und Discountern ließen sich<br />

-24% weniger Einnahmen generieren als noch 2011.<br />

Quelle: BNP Paribas<br />

Geschäftshäuser verbinden die derzeit besonders hohen Vorteile von Wohn- und spezifischem Gewerbeinvestment. Daher war auch im<br />

1. Quartal 2013 der Run auf Geschäftshäuser größer denn je: Von 1,5 Mrd. Euro wurden mit 810 Mio. Euro bereits 54% für innerstädtische<br />

Geschäftshäuser ausgegeben, das waren fast 70% aller Einzeldeals. Rechnet man die ebenfalls umfangreicheren Kaufhaus-Geschäfte dazu,<br />

war das erste Quartal zu 71% vom Handel mit High-Street-Objekten geprägt. Mit Fachmärkten und Discountern wurden 25% umgesetzt,<br />

Shopping Center waren nur mit 4% des Umsatzes vertreten. Portfolios hatten einen Anteil von 22% am Quartalsumsatz. Die Renditen zeigen<br />

stabile bis fallende Tendenz, da die Nachfrage das Angebot an passenden Objekten weiterhin übersteigt. Auf guten Zuspruch werden Shoppingcenter<br />

auch in Mittelstädten sowie Discounter in kleinen Zentren stoßen, so dass hier im Lauf des Jahres noch mit einer Marktbelebung<br />

zu rechnen ist, die dann einen etwas höheren Gesamtumsatz als 2012 realistisch erscheinen lässt.<br />

VERMIETUNG<br />

Die Vermietung in den 1a-Lagen ging in 2012 um -13% auf rund 590.000 m² zurück. Angesichts der etwas höheren Zahl an Abschlüssen ist<br />

ein Trend zu kleineren Flächen erkennbar. In Berlin wurden in 2012 Flächen im Umfang von 76.000 m² vermittelt. Köln ist für den Einzelhandel<br />

wichtiger als Stuttgart und lag beim Vermietungsumfang mit 26.000 m² sogar vor <strong>München</strong> mit 24.000 m². Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf<br />

folgten mit 16.000 m², in Frankfurt wurde mit 14.000 m² ein vergleichsweise geringer Flächenumfang vermietet. Auch Mittel- und Kleinstädte<br />

werden für expandierende Einzelhändler zunehmend interessant.<br />

Die Spitzenmieten sind über alle sechs Standorte im Durchschnitt um 5% gestiegen, in einzelnen Luxuslagen sogar um bis zu 18%. Internationale<br />

Luxus-Retail-Konzepte haben umfangreiche Expansionspläne und schlossen mit 55% in 2012 wieder die größte Zahl an Verträgen.<br />

Sie erhalten aber zunehmend Lagekonkurrenz durch einheimische Betriebe der Systemgastronomie, die in 2012 doppelt so viele Mietverträge<br />

unterzeichnet haben wie im Vorjahr. In Luxus- und Niveaulagen besteht weiter ein hoher Nachfrageüberhang. Für kleine und mittelgroße<br />

Street-Level-Stores interessieren sich zunehmend Monolabel-Shops, aber auch neue Marken, die sich den Markt zunächst als Shop-in-Shop in<br />

Kauf- und Warenhäusern oder Shopping Centern erschlossen haben. Auch der Trend zu einzelnen großen Flagship-Stores setzt sich fort.<br />

Eine voraussichtlich stabile Konjunktur wird für eine weiterhin lebhafte Nachfrage nach Einzelhandelsflächen sorgen. Parallel zu leicht nachgebenden<br />

Netto-Einzelhandelsumsätzen können aber nur noch in den Toplagen der Metropolen sowie in den demographischen und wirtschaftlichen<br />

Gunsträumen steigende Spitzenmieten erzielt werden. Ganz oben bleibt <strong>München</strong>, aber auch in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln und<br />

Leipzig sind die Erwartungen nach wie vor hoch. In Frankfurt und Stuttgart ist eher nicht mit einer weiteren Aufwärtsbewegung zu rechnen.<br />

2.5 Marktvergleich Büro: GroSSobjekte dominieren Gesamtergebnis<br />

INVESTMENT<br />

Das in den sechs Metropolen angelegte Büroimmobilienkapital stieg in 2012 um 67% auf 8,6 Mrd. Euro und erhöhte den Anteil am dort<br />

platzierten Kapital für Gewerbebauten auf 63%. Am stärksten wuchs das Büroinvestment mit einem Plus von 137% auf 1,9 Mrd. Euro in<br />

Berlin, gefolgt von <strong>München</strong> und Stuttgart, wo sich das Umsatzvolumen auf 2,8 Mrd. Euro respektive 143 Mio. Euro knapp verdoppelte.<br />

Frankfurt und Düsseldorf verzeichneten Zuwächse von 60% und 20%, in Hamburg erhöhte sich der Umsatz um 9%.<br />

Die Investments in den Top Six verteilten sich zu 30% auf <strong>München</strong>, 24% wurden in Frankfurt platziert; es folgte Berlin mit einem Anteil von<br />

22%. Der Anteil an Büroinvestments in den sechs Städten lag in 2012 mit durchschnittlich 63% um 17% über dem des Vorjahres. Dabei war ihr<br />

Gewicht in Düsseldorf mit 79% sowie in <strong>München</strong> und Frankfurt mit je 75% am höchsten, in Hamburg wurden 68% der Gewerbeimmobilienanlagen<br />

in Büros getätigt, in Berlin waren es nur 50%.<br />

Acht Transaktionen mit größerem Büroanteil betrafen Einzelobjekte über 150 Mio. Euro, gegenüber nur drei in 2011. Ihr Volumen hat sich<br />

damit in 2012 auf 2,6 Mrd. Euro nahezu verdreifacht. In <strong>München</strong> erbrachten vier Objekte zusammen 1,1 Mrd. Euro und damit einen Umsatzanteil<br />

von 65% am Umsatz mit Büros und mischgenutzten Objekten. Mit nur drei Gebäuden kam Frankfurt auf denselben Betrag, was<br />

hier einem Anteil von 59% vom Umsatz mit Büros und mischgenutzten Objekten entsprach. Die Spitzenrenditen für Bürohäuser liegen mit<br />

4,4% weiterhin am niedrigsten in <strong>München</strong>, gefolgt von Hamburg mit 4,7 %, Berlin (4,8%) und Frankfurt mit (4,85 %) sowie Düsseldorf mit<br />

4,95% und Stuttgart mit 5,2%.<br />

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Für 2013 sind in Düsseldorf und Frankfurt mehrere größere Transaktionen in Vorbereitung, so dass mit stabilem Volumen gerechnet wird.<br />

Das 1.Quartal startete mit Umsätzen für Büroimmobilien in Höhe von 2,8 Mrd. Euro. Etwa drei Viertel davon wurden für einzelne Objekte<br />

eingesetzt, von denen nur drei über 100 Mio. Euro kosteten. Zwei Portfolios in Höhe von 420 Mio. Euro (SEB) und 180 Mio. Euro (Xanadu)<br />

fielen besonders ins Gewicht. Bei den Quartalsergebnissen führt <strong>München</strong> mit knapp 600 Mio. Euro, gefolgt von Berlin mit 430 Mio. Euro.<br />

In Frankfurt wurden 388 Mio. Euro erzielt, in Hamburg 322 Mio. Euro. In Düsseldorf schlugen 168 Mio. Euro zu Buche. Für Stuttgart liegen<br />

noch keine Zahlen vor.<br />

Transaktionsvolumen Büroimmobilien 2012<br />

3,0 Mrd. Euro<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

Umsatzvolumen 2012<br />

Veränderung 2011-2012<br />

<strong>München</strong> Frankfurt Berlin Hamburg Düsseldorf Stuttgart<br />

Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von Colliers<br />

GRÖSSTE TRANSAKTIONEN 2012<br />

OBJEKT STANDORT MIO. Euro<br />

TLG Immobilien Portfolio 1.100<br />

PalaisQuartier Frankfurt 460<br />

Die Welle Frankfurt 400<br />

Kranzler Eck Berlin 375<br />

Allianz-Verwaltung Unterföhring b. <strong>München</strong> 315<br />

Palais an der Oper <strong>München</strong> 300<br />

Maximilianhöfe <strong>München</strong> 270<br />

Trianon, 57%-Anteil Frankfurt 230<br />

Ten Towers <strong>München</strong> 206<br />

Quelle: BNP Paribas<br />

VERMIETUNG<br />

Der Flächenumsatz an den sechs wichtigsten Bürostandorten reduzierte sich in 2012 leicht um zusammen -9% auf etwa 2,8 Mio. m². Dennoch<br />

fiel auch der Leerstand weiter um durchschnittlich -9%. Die höchsten Flächenumsätze hatte <strong>München</strong> mit 701.000 m², gefolgt von Berlin<br />

mit 637.000 m² und Frankfurt mit 500.000 m². Bei der Absorption von Leerstandsflächen lagen Berlin und Hamburg mit 17% und 13% ihres<br />

Jahresflächenumsatzes an der Spitze, in <strong>München</strong> waren es 10%, während in Frankfurt und Düsseldorf mit nur 5% des Flächenumsatzes kaum<br />

Leerstandsflächen vom Markt kamen. Stuttgart bildete das Schlusslicht mit 4%.<br />

Berlins und Hamburgs Anteile am Flächenumsatz entsprachen mit 23% und 16% der Größe ihrer Büromärkte, während <strong>München</strong> mit dem<br />

größten Büroflächenbestand aller sechs Städte einen Anteil von 25% an der Vermietungsleistung in 2012 unterrepräsentiert war. Frankfurt und<br />

Düsseldorf erzielten demgegenüber mit 18% und 11% eher überdurchschnittliche Ergebnisse. Vor allem Berlin und Frankfurt steigerten dabei<br />

ihre Anteile am Vermietungsvolumen, während <strong>München</strong>, Hamburg und Stuttgart gegenüber 2011 Einbußen hinnehmen mussten. In der Regel<br />

liegt die jährliche Vermietungsrate in allen sechs Städten bei 3-4% des Gesamtbestandes an Büroflächen.<br />

Wenig überraschend ist, dass Berlin und<br />

Frankfurt in 2012 die Städte mit den meisten<br />

Großvermietungen über 10.000 m² waren.<br />

In Berlin wurden 41% aller Flächen dieser<br />

Größenklasse der „Top Six“ vermietet, in<br />

Frankfurt 29%. In <strong>München</strong> trug die Größenklasse<br />

1.000-2.000 m² das meiste <strong>zum</strong> Vermietungsumsatz<br />

bei.<br />

Die größten Anteile an der Vermietung in allen<br />

Vergleichsstädten wies <strong>München</strong> jedoch mit<br />

33% und 31% in den Größenklassen 5.000-<br />

10.000m² und 200-500m² auf. Hamburg hatte<br />

mit 22% und 20% überdurchschnittliche<br />

Anteile in den Größenklassen 2.000-5.000m²<br />

und 500-1.000m².<br />

Büroflächenvermietung 2012<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

30%<br />

0<br />

-10%<br />

-15%<br />

-20%<br />

-25%<br />

-30%<br />

-35%<br />

6,1%<br />

5,4%<br />

5%<br />

<strong>München</strong><br />

Stuttagrt<br />

Berlin<br />

-19%<br />

-33%<br />

7%<br />

Hamburg<br />

-20%<br />

7,4%<br />

Frankfurt<br />

13,9%<br />

13%<br />

Stuttgart<br />

-2%<br />

11,4%<br />

Veränderung des<br />

Flächenumsatzes<br />

2011-2012<br />

Leerstandsrate 2012<br />

Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von Colliers<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

bis 200 m<br />

Büroflächenumsatz 2012 nach GröSSenklassen<br />

2 250.000 m 2<br />

<strong>München</strong><br />

200.000 m 2<br />

Berlin<br />

Hamburg<br />

>10.000 m 2 201-500 m 2<br />

150.000 m 2<br />

Frankfurt<br />

Düsseldorf<br />

100.000 m 2<br />

Stuttgart<br />

50.000 m 2<br />

0 m 2<br />

5.001-10.000 m 2<br />

500-1.000 m 2<br />

Quelle: Eigene Berechnung nach Daten von BNP Paribas<br />

2.001-5.000 m 2<br />

1.001-2.000 m 2<br />

In den sechs Großstädten zusammen waren in 2012 der Branchenbereich „sonstige Dienstleistungen“, Beratungsgesellschaften und die<br />

Informations- und Kommunikationstechnologieunternehmen mit zusammen 41% der vermieteten Flächen die aktivsten Nachfrager, gefolgt<br />

von der öffentlichen Verwaltung sowie Industrie- und Bauunternehmen mit je 12%. Nach einer Steigerung um 30% gab es beim Handel<br />

die insgesamt höchsten Anmietungszuwächse. In den Branchen „sonstige Dienstleistungen“, bei den Verwaltungen von Industrie- und<br />

Bauunternehmen sowie im Bereich Transport und Verkehr lagen die Flächenumsätze in den sechs Städten zusammen jedoch deutlich niedriger<br />

als noch im Vorjahr.<br />

Allerdings haben sich die Vermietungen an Industrie- und Bauunternehmen <strong>zum</strong>indest in Frankfurt gegenüber 2011 verzehnfacht und auch<br />

in Düsseldorf gab es eine Erhöhung um 69%. <strong>München</strong> verzeichnete in diesem Bereich einen Rückgang um -35% auf allerhöchstem Niveau:<br />

43% aller Flächen dieser Branchenbereiche in den Top Six wurden hier vermietet, womit Industrie- und Bauunternehmen im zweiten Jahr<br />

die in <strong>München</strong> sonst meist wichtigsten Informations- und Kommunikationstechnologien als stärkste Nachfrager überflügelten. In Frankfurt<br />

gab es überraschend hohe Zuwachsraten in den Branchen Handel, Medien und Werbung. Auch die öffentliche Verwaltung war hier in 2012<br />

wieder mit großen Anmietungen vertreten. Düsseldorf vermietete mehr Flächen als üblich an die öffentliche Verwaltung und Unternehmen<br />

des Gesundheitswesens. In Hamburg baute der Handel seine Bedeutung für die Vermietung stark aus. Die Branche Transport und Verkehr<br />

zeigte hier ebenfalls einen deutlichen Zuwachs. Die Medien- und Werbebranche entwickelte in Stuttgart erstmals seit 2009 nennenswerte<br />

Flächenansprüche; und auch hier haben sich Banken und Finanzdienstleister so weit erholt, dass wieder Anmietungen in größerem Umfang<br />

erfolgten. In Berlin legten ebenfalls die Medien- und Werbebranche sowie der Bereich Transport und Verkehr vergleichsweise stark zu.<br />

14 / 47


BRANCHEN: KONTINUIERLICH WICHTIGSTE NACHFRAGER NACH BÜROFLÄCHEN 2009-2012<br />

STADT<br />

RANG 1<br />

RANG 2<br />

RANG 3<br />

RANG 4<br />

Top Six<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Beratungsgesellschaften<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

<strong>München</strong><br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Beratungsgesellschaften,<br />

sonstige Dienstleistungen<br />

Verwaltungen von Industrie-/<br />

Bauunternehmen<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

Berlin<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Beratungsgesellschaften,<br />

Handel<br />

Frankfurt<br />

Banken, Finanzdienstleister<br />

Beratungsgesellschaften<br />

Transport und Verkehr<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Hamburg<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

Beratungsgesellschaften<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Düsseldorf<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Beratungsgesellschaften<br />

Handel<br />

Stuttgart<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

Verwaltungen von Industrie-/<br />

Bauunternehmen<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Beratungsgesellschaften,<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

Quelle: BNP Paribas – fett: überdurchschnittliche Umsätze in 2012<br />

Die Entwicklung der Büromieten bei Neuverträgen war uneinheitlich. Angesichts der weiterhin hohen Leerstandsrate, einem im zweiten Jahr<br />

rückläufigen Vermietungsumsatz und einem als ausreichend einzustufenden, modernen Flächenpotential von 73% des Jahresflächenumsatzes<br />

von 2012 fordert der starke Mietenanstieg in Düsseldorf geradezu ein neues Marktgleichgewicht. Stuttgart dagegen hält die geringste<br />

Leerstandsrate aller sechs Städte bei gleichzeitig hohem Anteil an unsanierten Flächen und kann die Nachfrage nach modernen Flächen bei<br />

einem diesbezüglichen Leerstand von nur 15% des Jahresflächenumsatzes nicht in ausreichendem Maß befriedigen. Der überraschend hohe<br />

Anstieg der Durchschnittsmiete kann die unmittelbare Folge sein. <strong>München</strong>s Vorrat an modernen Flächen deckt noch etwa einen halben<br />

Jahresflächenumsatz, womit das Angebot relativ gesehen höher ist als in Stuttgart, Hamburg und sogar in Berlin. Das moderate Anziehen<br />

der Mieten ist in <strong>München</strong> vor allem als Anpassungsreaktion auf niedrige Renditen zu werten. In Hamburg und Berlin stehen moderne<br />

Flächen von etwa 40% respektive 44% des Flächenumsatzes von 2012 zur Verfügung. Während in Berlin in den letzten Jahren der unsanierte<br />

Leerstand weitgehend abgebaut wurde, wies Hamburg in 2012 noch immer 63% des in 2009 in Berlin und Hamburg ursprünglich etwa<br />

gleich hohen modernisierungsbedürftigen Flächenbestands auf. Die Wahrnehmung der durchschnittlichen Wertigkeit des Flächenpotentials<br />

kann das durchaus beeinflussen. Frankfurt hat weiterhin die höchste Leerstandsrate, bei einem modernen Flächenpotential von 145% des<br />

letzten Jahresumsatzes. Auch durchschnittlich ausgestattete Flächen stehen im Umfang von 187% desselben zur Verfügung. Für spekulative<br />

Projekte besteht offensichtlich weder hier noch in Düsseldorf besonderer Anlass, wo in 2012 auch von Flächen normaler Qualität noch 220%<br />

des Jahresumsatzes unvermietet blieben.<br />

Büromieten für Neuverträge2011-2012 (Veränderung in %)<br />

15%<br />

12%<br />

13%<br />

Spitzenmiete<br />

Durchschnittsmiete<br />

9%<br />

10%<br />

6%<br />

6%<br />

7%<br />

3%<br />

0<br />

Düsseldorf<br />

Stuttagrt<br />

<strong>München</strong><br />

3%<br />

1%<br />

Hamburg<br />

2%<br />

Berlin<br />

0%<br />

4%<br />

Frankfurt a.M.<br />

-8%<br />

-3%<br />

-3%<br />

-13%<br />

Quelle: Eigene Berechnung nach<br />

Daten von Colliers<br />

15 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Der Deutsche Büromietindex (DMX) stellt die Bestandsmieten von Büromietverträgen den in aktuellen Bewertungsgutachten angesetzten,<br />

nachhaltig erzielbaren Roherträgen für Büroflächen gegenüber. Damit wird das Anpassungspotential der Bestandsmieten an die Wertentwicklung<br />

gekoppelt. Während die beobachtete Mietenentwicklung 2011 dem DMX 2011 in der Tendenz weitgehend entsprach, gab es in 2012<br />

für Stuttgart und Düsseldorf, aber auch für Hamburg erhebliche Abweichungen. Da speziell im flächenknappen Stuttgart vor allem „unterwertige“<br />

Bestandsflächen häufig abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, führen entsprechende Wertgutachten als Indexbasis hier<br />

eventuell zu widersprüchlichen Einschätzungen. In Hamburg sind aufwertungsbedürftige Flächen demgegenüber möglicherweise nicht in<br />

signifikantem Umfang Gegenstand von bewerteten Transaktionen, so dass die dem Index zugrunde gelegten Vergleichswerte überhöht sein<br />

können. Über allgemeine Berechnungsverfahren, die beim Vergleich homogener Marktstrukturen zuverlässig sind, lassen sich lokale und<br />

situative Marktbesonderheiten kaum differenziert erfassen.<br />

In Frankfurt werden mit den Fertigstellungen des Jahres 2013 in diesem Jahr 90% des Flächenumsatzes des Vorjahres in Form von Erstbezugsflächen<br />

zur Verfügung stehen, deren Vermietung in 2013 die Spitzenmiete treiben, die Durchschnittsmiete jedoch unter Druck bringen<br />

könnte. Während in Frankfurt wenige große Flächen häufig einen überdurchschnittlichen Anteil am Vermietungsumfang haben, profitieren<br />

die anderen Städte unregelmäßiger und selten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren von einem auffälligen Umsatzanteil mit Großvermietungen.<br />

Am ehesten ist eine steigende Tendenz zu großen Flächen in Relation zur Größe des Gesamtmarkts in den letzten Jahren in Berlin<br />

zu beobachten. Dort werden in 2013 jedoch nur rund 33% des Vorjahresumsatzes zur Erstvermietung stehen, weshalb ein solchermaßen<br />

anhaltender Trend dort aktuell Restriktionen unterliegt. In Berlin ist daher mit wieder steigenden Spitzenmieten zu rechnen, <strong>zum</strong>al diese<br />

eher nicht bei Großvermietungen erzielt werden. In Hamburg kann in 2013 inklusive Zubau mit einem Neuflächenangebot von 88% des Jahresflächenumsatzes<br />

gerechnet werden; ein Potential für den Anstieg der Spitzenmiete, bei gleichzeitiger Abschwächung der Perspektiven<br />

für Flächen durchschnittlicher Qualität. In Düsseldorf und <strong>München</strong> liegt das Angebot an Erstbezugsflächen bei vergleichsweise moderaten<br />

68% und 64%, was in Düsseldorf tendenziell <strong>zum</strong> weiteren Leerstandswachstum beitragen wird, in <strong>München</strong> dagegen einer kontinuierlichen<br />

Marktstabilisierung mit weiterhin moderaten Mietensteigerungen entgegen kommt. In Stuttgart können 59% Neuflächen offeriert werden,<br />

die der Markt unter stärkerem Anstieg der Spitzenmiete voraussichtlich in Kürze absorbieren wird.<br />

bestandsmietenanpassungspotential 2012-2013 DMX<br />

10%<br />

8%<br />

Mai 2012<br />

Mai 2013<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0<br />

Hamburg<br />

Frankfurt a.M.<br />

Berlin<br />

B-Städte<br />

<strong>München</strong><br />

Stuttagrt<br />

Düsseldorf<br />

-2%<br />

-4%<br />

-13%<br />

-6%<br />

-8%<br />

-10%<br />

Quelle: ipd<br />

16 / 47


Mit steigenden Flächenumsätzen kann in 2013 nur in Segmenten mit erkennbarem Nachfrage-überhang gerechnet werden. Eine positive<br />

Entwicklung in den lokal wichtigsten Nachfrager-Branchen ist von entscheidendem Einfluss und unterliegt teilweise durchaus unterschiedlichen<br />

Faktoren. Die breite wirtschaftliche Basis und ein vorausschauendes Flächenmanagement werden in <strong>München</strong> in den nächsten<br />

Jahren voraussichtlich für größere Kontinuität in der Aufwärtsentwicklung sorgen. In Berlin kommen ausgewählte Neuentwicklungen wie<br />

beispielsweise die „Mediaspree“ in der östlichen Innenstadt und in der City West konkreten Bedürfnissen entgegen und können fast vollständig<br />

vorvermietet werden. Eine generelle Umsatzerhöhung signalisiert das nicht. In Frankfurt geht man angesichts zahlreicher Fertigstellungen<br />

von stabilen Umsatzzahlen in 2013 aus. Hamburgs Flächen normaler Qualität sind angesichts des weiterhin hohen Leerstands<br />

minderer Qualität vergleichsweise preissensitiv, so dass Revitalisierungsimpulse nachfrageverstärkend wirken können. Über die eine oder<br />

andere Großvermietung kann sich Hamburgs Büromarkt in 2013 schnell wieder vom Zwischentief des letzten Jahres erholen. Die kleineren<br />

Märkte Stuttgart und Düsseldorf holen bei der Nachfrageentwicklung über die Jahre auf. In Düsseldorf ist sie seit 2006 unter erheblichen<br />

Ausschlägen immens gestiegen, unterliegt aber in den letzten beiden Jahren einem leichten Abwärtstrend, der sich in diesem Jahr durchaus<br />

fortsetzen könnte. In Stuttgart richtet sich der Flächenumsatz häufig vor allem nach dem Flächenangebot und hat angesichts der breiter<br />

werdenden Branchenentwicklung sicher geringfügig zusätzliches Potential.<br />

FLÄCHENUMSATZENTWICKLUNG 2007-2012<br />

STADT STEIGERUNG SCHWANKUNG<br />

im Jahresdurchschnitt (Standardabweichung)<br />

Berlin +0,3% ±13%<br />

Hamburg +0,3% ±22%<br />

Frankfurt +0,4% ±22%<br />

<strong>München</strong> +1,1% ±28%<br />

Stuttgart +7,9% ±26%<br />

Düsseldorf +14,0% ±57%<br />

Quelle: Eigene Berechnungen nach Zahlen von Colliers<br />

17 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

3 METROPOLREGION MÜNCHEN<br />

3.1 REGION IM AUFWIND<br />

Während sich in der Region <strong>München</strong> nur etwa 63% des gesamten Investitionsumfangs auf die Kernstadt konzentrieren und immerhin<br />

37% auf „periphere“ Gebiete im Umland verteilen, beschränken sich rund 92% des institutionellen Transaktionsvolumens auf das Stadtgebiet<br />

<strong>München</strong>. Die charakteristische Herausforderung des Immobilienmarkts, angesichts komplexer Dependenzen und schmaler Datenbasis,<br />

Transparenz hinsichtlich Wert- und Renditeentwicklung zu schaffen, determiniert die strukturelle Verteilung der Investitionen. Institutionelle<br />

Anleger tragen den Wettbewerb um möglichst standardisierbare Core-Objekte in den Kernstädten zulasten der Renditeerwartungen<br />

aus und induzieren <strong>zum</strong>indest bei den Spitzenrenditen hier auch eine höhere Volatilität. Es fehlt noch immer das Vertrauen selbst in die die<br />

Landeshauptstadt direkt umgebenden Standorte, - aktuell nicht zuletzt wegen der hier weiterhin schleppenden Vermietung von den ausgerechnet<br />

in den Krisenjahren geschaffenen Überkapazitäten im Bürobereich. Eine differenzierte Risikoeinschätzung kleinerer oder weiter<br />

entfernter Standorte entzieht sich erst recht dem Anleger, der mit regionalen und örtlichen Gegebenheiten nicht vertraut ist. Im Großraum<br />

Paris hat das Umland mit mehr als 50% Umsatzanteil ein stärkeres Gewicht gegenüber der Kernstadt als die <strong>München</strong>er Peripherie, dagegen<br />

ähnelt der Metropolraum London dem hiesigen diesbezüglich durchaus. Angesichts der 21.289 Einwohner/km² im Stadtgebiet von Paris und<br />

der immer noch 3.660 Einwohner/km² auf der gesamten Ile de France sowie von 5.200 Einwohnern/km² in London lassen sich solche Unterschiede<br />

recht leicht begründen. In Berlin dagegen spielt die Umgebung mit nicht einmal 10% Anteil am Investitionsvolumen eine äußerst<br />

untergeordnete Rolle, - dabei hatte Berlin mit 3.927 Einwohnern/km² 2011 - hinter <strong>München</strong> mit 4.436 Einwohnern/km² - die zweithöchste<br />

Bevölkerungsdichte.<br />

HÖCHSTE EINWOHNERDICHTEN IN DER METROPOLREGION MÜNCHEN 2011<br />

Rang Gemeinde EW-Dichte je km² Kreiszugehörigkeit<br />

1 <strong>München</strong> 4.436 Kreisfreie Stadt<br />

3 Ottobrunn 3.901 <strong>München</strong><br />

5 Gröbenzell 3.093 Fürstenfeldbruck<br />

20 Neubiberg 2.397 <strong>München</strong><br />

28 Unterhaching 2.231 <strong>München</strong><br />

45 Wolfratshausen 1.967 Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

53 Augsburg 1.816 Kreisfreie Stadt<br />

56 Unterschleißheim 1.781 <strong>München</strong><br />

60 Germering 1.767 Fürstenfeldbruck<br />

65 Eichenau 1.722 Fürstenfeldbruck<br />

74 Puchheim 1.653 Fürstenfeldbruck<br />

75 Rosenheim 1.653 Kreisfreie Stadt<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Von den 100 am dichtesten besiedelten Gemeinden in Deutschland waren 2011 nur 44 Großstädte über 100.000 Einwohner, 83 besaßen<br />

immerhin Stadtrecht. Fünf der 17 Gemeinden ohne Stadtrecht liegen in der nächsten Umgebung der bayerischen Landeshauptstadt, dazu<br />

in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> die Großstadt Augsburg und die kreisfreie Stadt Rosenheim, sowie die Kreisstadt Wolfratshausen und verschiedene<br />

weitere <strong>München</strong>er Umlandgemeinden. Und das, wo Bayern als so genanntes „Flächenland“ insgesamt mit 179 Einwohnern/km²<br />

sogar unter dem Bundesdurchschnitt von 229 Einwohnern/km² lag.<br />

Informationen <strong>zum</strong> Immobilienmarkt in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> stehen bisher nur in geringem Umfang und wenig zeitnah zur Verfügung,<br />

trotz der – angesichts der Flächenknappheit in der Kernstadt und des wirtschaftlichen Gesamtpotentials der Region - zunehmend<br />

gewollten funktionalen räumlichen Verflechtung. Zuverlässigste Datenquelle wären die Gutachterausschüsse der Stadt- und Landkreise,<br />

die aber kaum Kapazitäten zur Aufbereitung von Marktdaten besitzen. Im Interesse der eigenen Standortförderung veröffentlichen einige<br />

Gutachterausschüsse etwa alle zwei Jahre differenzierte Immobilienmarktberichte unter Angabe der Liegenschaftszinssätze bestimmter<br />

Immobilien- und Lagetypen. Die Präsenz großer Maklergesellschaften, auf deren Research-Abteilungen sich die Branche sonst weitgehend<br />

stützt, ist in der Fläche nicht gegeben. Bei den Verbänden kleinerer Makler sowie den jeweils vor Ort marktaktiven Genossenschaftsbanken<br />

und Sparkassen konzentriert sich jeweils lokales Know-How, das bisher aber kaum veröffentlicht und erst recht nicht in einen regionalen<br />

Zusammenhang gestellt wird.<br />

18 / 47


BAULANDmarkt 2011<br />

Kreisfreie Städte und Landkreise in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />

In Ermangelung einer differenzierten Datenbasis für die <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> kann man sich einer Einschätzung der Marktentwicklung<br />

<strong>zum</strong>indest über amtliches statistisches Zahlenmaterial nähern. So lassen sich beispielsweise unter den Kreisstädten und kreisfreien Städten<br />

bedeutende Gewerbe- und Wohnstandorte mit Nachfragedruck bereits über Kennziffern der Nutzungsverdichtung identifizieren.<br />

NUTZUNGSVERDICHTUNG IN DEN KREIS- UND KREISFREIEN STÄDTEN DER METROPOLREGION MÜNCHEN 2011<br />

Rang TOP10 TOP10 TOP10 LOW10<br />

Gewerbenutzung* Wohnnutzung* Wohnbaudichte** m²-Wohnfläche / EW<br />

1 Dingolfing 5,7% <strong>München</strong> 25% <strong>München</strong> 6,6 <strong>München</strong> 37<br />

2 Ingolstadt, 4,5% Wolfratshausen 22% Augsburg 5,5 Landsberg, Miesbach 38<br />

Wolfratshausen<br />

3 Augsburg, Germering, 16% Germering 4,6 Augsburg, Rosenheim,<br />

Schongau 4,3% Rosenheim Dachau, Freising, Bad Tölz 39<br />

4 Kaufbeuren 4,0% Augsburg 13% Dachau 4,2 Ingolstadt, Wolfratshausen, 40<br />

Fürstenfeldbruck<br />

5 <strong>München</strong> 3,6% Kaufbeuren, 12% Rosenheim 4,1 Dingolfing, Germering, 41<br />

Landshut<br />

Neuburg<br />

6 Landsberg 3,5% Ingolstadt, Dachau, 11% Fürstenfeldbruck 4,0 Kaufbeuren, Schongau, 42<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Altötting, Ebersberg<br />

7 Dachau 3,0% Mühldorf 9% Freising 3,9 Weilheim, Marktoberdorf, 43<br />

Eichstätt<br />

8 Rosenheim 2,7% Schongau, Dingolfing, 7% Altötting, 3,7 Landshut, Starnberg, 44<br />

Starnberg, Bad Tölz Landshut Traunstein, Pfaffenhofen<br />

9 Schrobenhausen 2,2% Altötting, Friedberg, 6% Kaufbeuren, 3,6 Dillingen, Aichach, 45<br />

Landsberg Wolfratshausen, Nördlingen<br />

Ebersberg<br />

10 Nördlingen 1,9% Weilheim, Freising, 5% Bad Tölz, 3,5 Mühldorf, Garmisch-P., 46<br />

Neuburg, Traunstein, Traunstein Friedberg<br />

Donauwörth, Dillingen<br />

* Anteil der Gewerbe-/Wohnbaufläche an Gemeindefläche<br />

** m² Wohnfläche je m² Grundfläche<br />

Quelle: Destatis; Gebietseinheit: Kreisfreie Städte und Kreisstädte der Landkreise in der <strong>Europäische</strong>n <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />

19 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Im Frühjahr 2013 konnten 44% der 32 Gutachterausschüsse in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> auf Anfrage aktuelle Kennzahlen <strong>zum</strong> Immobilienmarkt<br />

ihrer Stadt- und Landkreise zur Verfügung stellen. Jedoch erschwert die uneinheitliche Struktur des Materials den direkten<br />

Vergleich regionaler Teilmärkte. Die Zahlen wurden in der folgenden Tabelle jeweils auf 1.000 Einwohner (2011), Gewerbeflächen betreffend<br />

auf 1.000 am Arbeitsort sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (2011) verteilt, um trotz unterschiedlicher Gebietscharakteristika eine<br />

annähernde Vergleichbarkeit der Werte herzustellen.<br />

einwohner und beschäftigung 2011<br />

Kreisfreie Städte und Landkreise in der <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />

20 / 47


Die anhaltend positive wirtschaftliche Entwicklung im Verflechtungsraum <strong>München</strong> lässt es wünschenswert erscheinen, die Potentiale der<br />

Teilregionen stärker zu strukturieren und die Arbeits- und Funktionsteilung in der Region kooperativ voran zu bringen. Gerade die weitere<br />

Verbesserung des Standortfaktors „Erreichbarkeit“ stellt in diesem Zusammenhang ein wesentliches gemeinsames Ziel des Vereins <strong>Europäische</strong><br />

<strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> dar.<br />

1<br />

http://www.metropolregion-muenchen.eu/themen-und-projekte/ag-mobilitaet/erreichbarkeitsatlas.html<br />

21 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

3.2 AUGSBURG: NEUE QUARTIERE UND OFFENSIVE GEWERBEFLÄCHENENTWICKLUNG<br />

Innenstadt und Stadtteilzentren<br />

Zahlreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen tragen in Augsburg aktuell nicht allein zur Aufwertung der Innenstadt bei: Wesentliche<br />

Schwerpunkte sind die Verbesserung der gesamten innerstädtischen Verkehrserschließung sowie die Integration verschiedener größerer<br />

Konversionsflächen. Im Stadtteilzentrum Hochzoll ist die Ausweitung der Einzelhandelsflächen unter anderem mittels Neubau eines<br />

Einkaufszentrums geplant.<br />

Innovationspark<br />

Der Bebauungsplan für die Flächen des Innovationsparks direkt westlich und südlich der Universität<br />

ist seit April 2012 rechtsgültig. Das enge Zusammenspiel von Forschung und Entwicklung, wissenschaftsnaher<br />

Dienstleistung und Produktion aus den Gebieten der Mechatronik, der Luft- und<br />

Raumfahrttechnik sowie der Faserverbundtechnologie soll hiermit gefördert werden. Als erster Baustein<br />

wurde ebenfalls im April 2012 ein Wettbewerb zur Errichtung des Technologiezentrums Augsburg (TZA)<br />

entschieden. Im rund 13.900 m² großen Büro-, Labor- und Hallenkomplex werden Vernetzungs- und<br />

Kommunikationsbereiche und Platz für etwa 50 Unternehmen geschaffen. Über die Vermietung von<br />

rund 60% der Labore, Hallen, Büros und Werkstätten des ersten Bauabschnitts, die im Frühjahr 2015<br />

bezugsfertig sein sollen, wird bereits verhandelt. Neben einem fast identischen zweiten Bauabschnitt<br />

sind ein Quartiersplatz mit kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés sowie ein an diesen grenzendes<br />

weiteres Baufeld vorgesehen.<br />

Ladehöfe<br />

Die Umnutzung der Bundesbahn-Ladehöfe südlich des Hauptbahnhofs und unweit der Innenstadt<br />

erfolgt in zwei Teilbereichen. Der Bebauungsplan für ein urbanes Wohnviertel auf dem äußeren Ladehof<br />

als zeitgemäße Fortführung der benachbarten gründerzeitlichen Beethoven- und Bismarckviertel<br />

besteht seit April 2012. Im Grünzug parallel zu den Bahngleisen sind Freizeitflächen und ein Spielplatzbereich<br />

vorgesehen. An der Gögginger Brücke soll ein Sondergebiet die Nahversorgung der Umgebung<br />

optimieren und den Eingang zur Innenstadt baulich akzentuieren. Neben Einzelhandel sind<br />

hier Dienstleistungen und Wohnungen vorgesehen. Das Bauleitplanverfahren für den inneren Ladehof<br />

unmittelbar südöstlich des Hauptbahnhofs soll 2013 eingeleitet werden. Neben modernen Büro- und<br />

Dienstleistungsgebäuden zur Ergänzung des Bahnhofs-Geschäftsviertels erhält er Haltestellen für die<br />

im Nah- und Regionalverkehr wichtigen Regionalbusse. Weiter südlich im mittleren Ladehof sollen<br />

Wohnbereiche entstehen.<br />

Kobelcenter-Süd<br />

Auf dem 29 ha großen Gelände der ehemaligen Kaserne im Ortsteil Kriegshaber wurden bereits in<br />

den 1990er Jahren zwei Bauabschnitte für Wohnen und Gewerbe entwickelt und vermarktet. Im westlichen<br />

Teil sind in einem dritten Bauabschnitt gewerbliche Bauflächen in der Nachbarschaft des Zentralklinikums<br />

sowie am zentralen Eingang ins Baugebiet ein neuer Quartiersplatz mit Gewerbeflächen für<br />

Dienstleistung und untergeordnete Nahversorgung vorgesehen. Im Südosten werden Wohnbauflächen<br />

entstehen. Die Baumgruppen an der Nordwestecke des Gebiets bilden den Auftakt einer durchgängigen<br />

Grünvernetzung.<br />

22 / 47<br />

Reese-Park<br />

Das 43 ha große Areal der ehemaligen Reese-Kaserne wurde bis 2005 durch Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />

zwischengenutzt. Die Augsburger Kulturszene bildete den „Kulturpark West“ , der die bestehenden<br />

Gebäude an der Sommestraße bis 2017 nutzen kann. Der ehemaligen High-School-Komplex<br />

wurde nach Umbauten <strong>zum</strong> „Schwäbischen Förderzentrum für Hörgeschädigte“, das alte Kasino wird<br />

ebenfalls dauerhaft als „Kulturhaus Abraxas“ und das frühere „Guesthouse“ als Verwaltungsgebäude<br />

der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben genutzt. Im Westen des Geländes sind auf rund 70.000 m²<br />

85 Wohneinheiten in Einzel-, Reihen-, Stadt- und Doppelhausbebauung sowie rund 375 Wohneinheiten<br />

in Mehrfamilienhäusern vorgesehen, die von verschiedenen Bauträgern realisiert werden. Auf<br />

Sonderbauflächen südlich der Ulmer Straße werden ein Nahversorgungszentrum mit darüber liegenden<br />

Wohnungen, ein Bürogebäude sowie ein Pflegeheim errichtet. In 2013 müssen noch aufwändige Abbruch-<br />

und Erschließungsmaßnahmen durchgeführt und das zentrale Wegeerschließungsband gebaut<br />

werden. Im Südosten des Reese-Parks entsteht ab Mitte 2013 ein Schulgebäude. Der Kindergartenneubau<br />

westlich des Förderzentrums ist bereits bezugsfertig.


3.3 INGOLSTADT: ATTRAKTIVE POTENTIALFLÄCHEN AUCH IN DER ALTSTADT<br />

Bürohochhaus am Nordbahnhof<br />

Als baulicher Abschluss des Quartiers unmittelbar südlich des neu<br />

errichteten Nordbahnhofs-Gebäudes soll ein 14-geschossiges<br />

Hochhaus mit winkelförmigem Sockelgeschoss entstehen. Es werden<br />

Büroflächen sowie Konferenz- und Ausstellungsbereiche im<br />

gehobenen Segment geschaffen. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplanes wurde Anfang 2013 beschlossen.<br />

Ingobräu-Gelände<br />

Auf dem ca. 10.000 m² großen Grundstück mit denkmalgeschütztem<br />

Gebäudebestand werden 100-120 Wohneinheiten neu gebaut.<br />

An der Harderstraße entstehen ein Lebensmittelmarkt mit<br />

ca. 1000-1200 m² Verkaufsfläche und kleinere Läden. Die Obergeschosse<br />

sind für Büros, Dienstleistungen und Praxen vorgesehen.<br />

Eine Tiefgarage wird rund 250 Stellplätze bieten. Die loftartig<br />

umgebauten ehemaligen Produktionsgebäude der Brauerei werden<br />

außergewöhnliches Wohnen in der Altstadt ermöglichen. Die Fertigstellung<br />

ist für 2014 angekündigt.<br />

Altes Krankenhausgelände<br />

Das 1 ha große Gelände des alten Krankenhauses erhält in den<br />

nächsten Jahren eine neue Blockrandbebauung mit 100-120 Wohneinheiten<br />

und Tiefgaragen. Das zentrale Krankenhausgebäude im<br />

Hofinneren soll erhalten und umgenutzt werden. Ein Geschäftshaus<br />

wird die Wohnbebauung im Bereich des Holzmarktes ergänzen.<br />

Alte Wege werden wieder hergestellt und die Durchlässigkeit<br />

des Quartiers verbessert. Der Baubeginn erfolgt im Sommer 2013<br />

nach Umzug der Einrichtungen des Klinikum-Zweckverbandes.<br />

Hotel und Kongresszentrum<br />

An prominentem Standort wird ein zeitgemäßes 4-Sterne-Hotel in<br />

Verbindung mit einem modernen Kongresszentrum realisiert. Das<br />

Hotel erhält etwa 150 Zimmer, ein Restaurant mit angeschlossener<br />

Hotelbar und Außengastronomieflächen zur Donau. Neben flexibel<br />

nutzbaren Tagungsräumen wird das Kongresszentrum einen<br />

großen, teilbaren Saal für maximal 1.200 Personen und ein großzügiges<br />

Foyer aufweisen. Das jährliche Besucherpotenzial von Hotel<br />

und Kongresszentrum liegt bei geschätzten 20.000-30.000 Personen.<br />

Der Bau der Tiefgarage erfolgt bereits, Baubeginn von Hotel<br />

und Kongresszentrum wird voraussichtlich 2014 sein.<br />

TheresienstraSSe / SchulstraSSe<br />

Das zentral gelegene Grundstück zwischen Theresien- und Schulstraße<br />

wird derzeit umgenutzt. Zum Gebäudebestand gehören zwei<br />

Baudenkmäler. Neben Laden- oder Gastronomieflächen an der Theresienstraße<br />

entstehen im Hof und an der Schulstraße – <strong>zum</strong> Teil<br />

in Neubauten – Dienstleistungsflächen und 26 Wohneinheiten. Die<br />

Fertigstellung ist für 2014 vorgesehen.<br />

Holdt-Gebäude<br />

Das Gebäude am Viktualienmarkt wird derzeit instand gesetzt. Eine<br />

Erweiterung oder Neubebauung wäre möglich, um an dieser Stelle<br />

ein markantes Gegenüber <strong>zum</strong> Neuen Rathaus und einen angemessenen<br />

Abschluss des Viktualienmarktes zu schaffen. Eine Einzelhandels-<br />

oder Gastronomienutzung im Erdgeschoss passt ins<br />

Umfeld.<br />

HarderstraSSe<br />

Das Baudenkmal in der Harderstraße 10 und die dazu gehörige<br />

Hofbebauung werden umgenutzt. Neben Ladenräumen im Erdgeschoss<br />

sollen durch eine Aufstockung der Bestandsgebäude im<br />

Hofbereich und eine maßvolle Neubebauung etwa 25 Wohnungen<br />

entstehen. Mit dem Baubeginn wird 2013 gerechnet.<br />

Verlagsgebäude Donaukurier<br />

Die Zukunft des Verlagsgebäudes ist noch offen. Auf Grund der<br />

städtebaulich und funktional wichtigen Lage am südlichen Eingangsbereich<br />

in die Altstadt wird eine Umnutzung mit einer öffentlichkeitswirksamen<br />

Nutzung im Erdgeschoss angestrebt, die<br />

auch in den öffentlichen Raum wirkt. Denkbar sind Büro- und<br />

Wohnnutzung in den oberen Geschossen.<br />

Georgianum<br />

Ursprünglich war das Priesterseminar „Collegium Georgianum“ in<br />

dem dreigeschossigen Bau aus dem 15. Jhdt. beheimatet, 1817 zog<br />

eine Brauerei ein, die es 1921 <strong>zum</strong> Verwaltungsgebäude umbaute,<br />

das von 1972-1999 von einer anderen Firma genutzt wurde. Ein<br />

neues Konzept für das in den 1980er Jahren von der Stadt Ingolstadt<br />

erworbene Gebäude wird derzeit in Bürgerbeteiligungsverfahren<br />

entwickelt.<br />

„Wunderlkasematte“<br />

Von der geplanten Umnutzung der „Wunderlkasematte“, einem<br />

hochrangigen, in Teilen sanierten Baudenkmal in der nordöstlichen<br />

Altstadt, können wesentliche neue Impulse für das Viertel ausgehen.<br />

Durch den Umzug des Landesamtes für Denkmalpflege können<br />

neue Nutzungskonzepte unter Öffnung des Hofraumes für die<br />

Öffentlichkeit entwickelt werden.<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

3.4 ROSENHEIM: AUFBRUCHSSTIMMUNG AM BAHNHOF<br />

ROSENHEIM BAHNHOFSAREAL NORD<br />

Bahnhofsareale ÜBERBLICK BAUFELDER Nord und Süd<br />

Beiderseits der Gleisanlagen liegen innenstadtnahe Verkehrs- und<br />

2<br />

Gewerbebrachen, bestehend aus den 6 ha umfassenden, in nächster<br />

Zeit verfügbaren fünf Baufeldern des Bahnhofsareals Nord<br />

3<br />

4<br />

und den 26 ha großen Flächen im Süden. Auf Baufeld 1 soll in<br />

5<br />

Teilabschnitten bis 2016 die „Mobilitätsdrehscheibe“ für den ÖPNV<br />

fertig gestellt werden. Das unmittelbar am Bahnhof und den Verkehrsachsen<br />

der Stadt gelegene Baufeld 2 bildet das „Herzstück“<br />

der Entwicklung und ist für ein Hotel sowie ein Zentrum für medizinische<br />

Dienstleistungen besonders geeignet. Baufeld 3 ist direkt<br />

an die Innenstadt angegliedert und ein möglicher Standort für Bildungseinrichtungen<br />

sowie die Innenstadt ergänzenden Einzelhandel.<br />

Die Areale Bahnhofstraße/<strong>München</strong>er Straße sind bis in den<br />

OBJEKTBESCHREIBUNG<br />

historischen Stadtkern hinein als Dienstleistungsstandort etabliert und nur ca. 400 m von der innerstädtischen 1A-Einzelhandelslage<br />

Die kreisfreie Stadt Rosenheim liegt am Zusammenfluss von Inn und Mangfall inmitten attraktiver Tourismusgebiete wie Inntal, Chiemsee und<br />

Wendelstein. Die Stadt befindet sich mit ihren ca. 60.000 Einwohnern am Schnittpunkt zweier wirtschaftsgeografischer Entwicklungsachsen<br />

von entfernt. überregionaler Bedeutung Es bestehen (<strong>München</strong> – Salzburg Blickbeziehungen – Wien, <strong>München</strong> – Innsbruck – Italien) <strong>zum</strong> und Alpenpanorama. ist mit Fahrzeiten von jeweils rund 60 Auch Minuten das 4. Baufeld wird <strong>zum</strong> zentral gelegenen Gewerbe- und Dienstleistungsstandort<br />

in einem Radius von 50 entwickelt. km. Die Stadt gehört zur Das <strong>Europäische</strong>n städtebaulich <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong>, markante einem der führenden Baufeld Wirtschaftsräume 5 liegt KONTAKT an / IMPRESSUM der hoch frequentierten Bahnüberführung und bietet auf mehr<br />

gut die Flughäfen <strong>München</strong> und Salzburg angebunden. Rosenheim ist Wirtschaftszentrum eines Verflechtungsgebietes mit rund 660.000<br />

Einwohnern<br />

Europas. Rosenheim weist als südbayerisches Handelszentrum eine hohe Zentralität, eine überdurchschnittliche Kaufkraft und innerhalb Stadt Rosenheim<br />

Bayerns<br />

als 9.000<br />

die dritthöchsten<br />

m²<br />

verfügbaren<br />

Potenzial<br />

Haushaltseinkommen<br />

für unterschiedlichste<br />

auf. Mit der Aufgabe nicht mehr benötigter<br />

Nutzungen.<br />

Betriebsflächen der<br />

Die<br />

Deutschen<br />

Planverfahren<br />

Bahn Königstraße 24<br />

83022 Rosenheim<br />

für das Bahnhofsareal Nord werden derzeit durchgeführt.<br />

in unmittelbarer Bahnhofsnähe stehen beiderseits der Gleisanlagen innerstädtisch und innenstadtnah großflächige Areale mit rund 26 ha für<br />

die städtebauliche Entwicklung und die Aufwertung urbaner Räume zur Verfügung. Während die ca. 6 ha großen Flächen im Norden bereits<br />

Das Bahnhofsareal Süd soll im Lauf der nächsten Jahre unter anderem Stadtplanungsamt <strong>zum</strong> Bildungs-, Wirtschaftsförderungsagentur Forschungs- und Technologiecampus entwickelt<br />

kurzfristig entwickelt werden können, sollen die Flächen im Süden mittel- bis langfristig neuen Nutzungen zugeführt werden. Die Entwicklung<br />

Tel. 08031 / 365 16 41 Tel. 08031 / 365 11 05<br />

der Flächen des Bahnhofsareals wurde in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West aufgenommen. Der Stadtrat Fax 08031 / 365 20 47 Fax 08031 / 365 11 09<br />

hat werden.<br />

am 27.07.2011 das städtebauliche Entwicklungskonzept beschlossen.<br />

stadtplanung@rosenheim.de wirtschaftsfoerderung@rosenheim.de<br />

Foto: Henning von Rochow<br />

Oberbahnamt<br />

Rosenheim ist der siebtgrößte Bahnhof Bayerns mit rund 20.000 Fahrgästen täglich. Der Bahnhofsvorplatz wird unter Einbezug des<br />

denkmalgeschützten ehemaligen Oberbahnamtes als Verkehrsdrehscheibe mit allen wesentlichen Angeboten eines frequentierten Verkehrsknotens<br />

zu einer attraktiven Stadteingangssituation ausgebaut. Das <strong>zum</strong> Verkauf stehende, modernisierungsbedürftige Gebäude<br />

hat eine derzeitige Gesamtnutzfläche von rd. 700 m² auf einem Grundstück von rd. 300 m². Als Nutzungen sind im Erdgeschoss gastronomische<br />

Betriebe mit ergänzenden Verkaufsflächen, Handelsflächen mit bahnaffinen Warenangeboten sowie Ausstellungs- bzw.<br />

Galerieflächen vorstellbar. Hierzu können Außenbereiche auf der Süd- und Ostseite als Sondernutzungsflächen (z.B. Freischankflächen)<br />

genutzt werden. In den Obergeschossen sind neben weiteren Gastronomieflächen auch Beherbergungsbetriebe und Dienstleistungseinrichtungen<br />

jeglicher Art möglich. Wohnnutzungen, Spiel- und Vergnügungsstätten sind ausgeschlossen. Ein barrierefreier Zugang und<br />

ein Außenaufzug sowie Anbauten an der Süd- und Ostseite des Gebäudes sind in Abstimmung mit dem Denkmalschutz möglich.<br />

3.5 LANDSHUT: VERKEHRSGÜNSTIGE GEWERBEAREALE<br />

Studentenwohnheim<br />

Der Wettbewerb um die Gestaltung des Studentenwohnheims an der Ritter-von-Schoch-Straße wurde Ende 2012 entschieden. Der Entwurf<br />

sieht eine gestaffelte Bebauung zwischen einem und vier Geschossen mit Innenhöfen vor, die sich zur abgrenzenden zukünftigen<br />

Wohnbebauung im Nordwesten öffnen.<br />

Dienstleistungszentrum Schönbrunn<br />

Im Osten der Stadt soll ein neues Dienstleistungszentrum auf dem rund 38 ha großen Areal der ehemaligen Schochkaserne entstehen.<br />

Das Gewerbegebiet ist voll erschlossen und eingebettet zwischen den Isar-Hangleiten und den Auenbereichen der Isar. Die Nettogewerbebaufläche<br />

beträgt rund 15 ha. Die Satzung für die Bebauungsplanung eines Teilbereichs von 4,5 ha für Gewerbe- und Messeflächen ist<br />

erlassen. Weitere Bebauungspläne sind in Vorbereitung.<br />

Gewerbegebiet Münchnerau<br />

Im Westen der Stadt stehen voll erschlossene Gewerbegrundstücke zwischen 1.800 m² bis 20.000 m² zur Verfügung. Die Fahrzeit <strong>zum</strong><br />

Flughafen <strong>München</strong> beträgt 20 Minuten.<br />

Nördlich Bayerwald<br />

Im Norden der Stadt, nördlich der Bayerwaldsiedlung und des Bayerwaldparkes liegt eine Bruttogewerbebaufläche von 32 ha, von der<br />

17 ha erschlossen und verfügbar sind.<br />

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3.6 KAUFBEUREN: EINZELHANDELSPOTENTIALE UND KUNDENNÄHE<br />

Forettle Fachmarktzentrum<br />

Im Sommer 2012 wurde die Errichtung eines Fachmarktzentrums mit maximal 9.000 m² Verkaufsfläche am Rand der Altstadt entschieden.<br />

Die Bebauungsplan- und Baugenehmigungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen. Baubeginn kann voraussichtlich Ende 2013 sein.<br />

Gewerbegebiet Bavariaring<br />

In der Nachbarschaft des Gründer- und Innovationsparks, einer Tankstelle und mehrerer Lebensmittelmärkte bietet das Gelände der<br />

ehemaligen Stadtgärtnerei in verkehrsgünstiger Lage insgesamt 69.000 m² Gewerbeflächen inklusive eines Sondergebiets für den Einzelhandel<br />

mit Möbeln auf maximal 3.700 m² Verkaufsfläche. Der Bebauungsplan hat bereits Rechtskraft.<br />

Gewerbegebiet Haken Nord<br />

Das Gewerbegebiet mit Grundstücksgrößen zwischen 1.000 m² und 6.000 m² liegt zwischen den beiden Teilstädten Kaufbeuren und<br />

Neugablonz und eignet sich besonders für Unternehmen, die die Nähe zu Kunden in und um Kaufbeuren suchen. Schulen, Kindergärten,<br />

Sport- und Freizeitanlagen sind fußläufig erreichbar. Derzeit sind hier Handwerksbetriebe, Unternehmen aus dem Kfz-Gewerbe sowie aus<br />

den Branchen Computerbau und Papierherstellung ansässig.<br />

Gewerbepark Kaufbeuren<br />

Der rund 50 ha große Gewerbepark im Nordosten der Stadt, in dem sich bereits Betriebe des produzierenden, des Bau- und Transportgewerbes<br />

sowie des Großhandels niedergelassen haben, stehen Grundstücke zwischen 2.500 m² und 25.000 m² zur Verfügung, die für mittelständische<br />

Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk geeignet sind. Das Gewerbegebiet ist mit breiten Grüngürteln zwischen<br />

den Bauquartieren ansprechend gestaltet und liegt in der Nähe eines Erlebnisbereichs mit Großkino und Event-Center.<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

4 MÜNCHEN IM WANDEL<br />

4.1 INVESTITIONEN:<br />

STARKER ANSTIEG BEI GEWERBE – NAHEZU STAGNATION BEIM WOHNEN<br />

VOLUMEN<br />

Der Anstieg des Immobilienumsatzvolumens 1 auf rund 9,9 Mrd. Euro, den der Gutachterausschuss der Landeshauptstadt in 2012 registrierte,<br />

fiel mit 7% gegenüber 2011 deutlich geringer aus als im Vorjahr.<br />

Vor allem sank der Umsatz mit Teil- und Wohnungseigentum um 235 Mio. Euro auf 38% des Gesamtvolumens. Der Umsatz mit individuellen<br />

Wohnbaukonzepten 2 lag nur geringfügig um rund 3% höher. Auch beim Geschosswohnungsbau stieg der Gesamtumsatz eher leicht um 42<br />

Mio. Euro auf rund 1,5 Mrd. Euro. Allerdings verschob sich das Marktvolumen zuletzt etwas zugunsten unbebauter Grundstücke und machte<br />

nur noch 15% des Gesamtvolumens aus.<br />

Demgegenüber erholte sich der Umsatz mit Gewerbeimmobilien vor allem durch Transaktionen mit größeren Objekten und erhöhte sich um<br />

720 Mio. Euro und damit 31% auf 3,1 Mrd. Euro 3 . Gewerbeobjekte deckten zusammen 42% des in 2012 dokumentierten Handelsvolumens<br />

ab. Den größten Anteil hatten dabei nach einem Umsatzanstieg um 32% auf 1,6 Mrd. Euro Büro- und Handelsimmobilien außerhalb der<br />

Kerngebiete, gefolgt von Gewerbeimmobilien in Kerngebieten, deren Volumen sich um 27% auf 1,3 Mrd. Euro nach oben entwickelte. Im<br />

Bereich des klassischen Gewerbes erhöhte sich der Umsatz sogar um 54% auf 149 Mio. Euro.<br />

Nach Maklerangaben wuchsen die Investitionen in Büroimmobilien um 92% auf rund 2,8 Mrd. Euro, bei Einzelhandels- und Mischobjekten<br />

reduzierten sie sich um -55% auf etwa 0,5 Mrd. Euro. Vier der zehn bundesweit größten Verkäufe waren Allianz Hauptverwaltung in Unterföhring,<br />

das Palais an der Oper, die Maximilianhöfe und die Ten Towers.<br />

Während der Investmentumsatz mit Büroimmobilien im 1. Quartal 2013 bereits 599 Mio. Euro und damit 21% des Jahresergebnisses von<br />

2012 umfasste, konnten noch keine bedeutenden Transaktionen mit Einzelhandels- oder Einzelhandelsmischobjekten registriert werden.<br />

Dafür wechselten Logistikobjekte für 115 Mio. Euro die Eigentümer und auch im Bereich Hotels gab es Umsätze in Höhe von 34 Mio. Euro.<br />

AKTEURE<br />

Bauträger und Entwickler waren zwar 2012 mit einem Anteil von 31% am Transaktionsvolumen mit Gewerbeobjekten die umsatzstärksten<br />

Verkäufer, als Käufer beschränkten sie sich auf 6%, womit ihr Einsatz gegenüber dem Vorjahr um -65% kleiner war. Privatanleger dagegen<br />

bildeten mit einem Umsatzanteil von 31% die wichtigste Käufergruppe. Ihr Einsatz hat sich auf 1,1 Mrd. Euro gegenüber 2011 nahezu<br />

vervierfacht. Es folgten Geschlossene Fonds mit 22% und Spezialfonds mit 13% Kaufanteil. Unternehmen erlösten knapp 14%, Equity und<br />

Real Estate Funds 13%. Ausländische Akteure steigerten sowohl ihre Investitionen als auch ihre Verkäufe auf rund auf 1,2 Mrd. Euro, so<br />

dass ein Nettoabzug von 22 Mio. ausländischen Kapitals aus <strong>München</strong> erfolgte. Dennoch entwickelt sich die Landeshauptstadt weiter <strong>zum</strong><br />

wichtigsten deutschen Standort für private Anleger und Family Offices sowohl aus dem nationalen wie auch dem internationalen Umfeld.<br />

Das Hochpreisniveau nutzten im 1. Quartal 2013 auf der Verkäuferseite bevorzugt Offene Immobilienfonds und Spezialfonds; sie hatten aber<br />

auch als Käufer die ersten Plätze. Als Verkäufer traten Projektentwickler und opportunistische Investoren ebenfalls stark auf. Ausländische<br />

Verkäufer gaben allein 50% des Transaktionsvolumens ab. Bei den Käufern lagen Privatinvestoren sowie Unternehmen und Eigennutzer auf<br />

den Rängen 2 und 3.<br />

RENDITEN<br />

Bereits seit Mitte 2011 halten sich die Spitzenrenditen für Büroobjekte stabil bei etwa 4,4%. Geschäftshäuser lagen angesichts der absoluten<br />

Premium-Objekte, die in 2012 auf dem Markt waren, <strong>zum</strong> Jahresende bei einer Top-Rendite von 3,5%. Damit war <strong>München</strong> in beiden Assetklassen<br />

auch in 2012 der teuerste deutsche Standort. Die Renditen für Logistikobjekte fielen geringfügig auf 6,7%.<br />

1<br />

Immobilientransaktionen im Rahmen von Unternehmensverkäufen werden dem Gutachterausschuss nicht zur Kenntnis gebracht. Hierzu zählen auch Portfolioverkäufe<br />

von großen Immobilienunternehmen wie Hedgefonds und Immobilien AGs. Es ergeben sich daher Differenzen zu den Zahlen in den vorangegangenen Kapiteln, die auf<br />

Veröffentlichungen verschiedener bundesweit tätiger Maklerunternehmen beruhen. Darüber hinaus informiert der Gutachterausschuss aus Gründen der Vergleichbarkeit<br />

bei bebauten Grundstücken nur über die Grundflächen, nicht aber über das Maß der Bebauung, bei unbebauten Grundstücken nicht über den Erschließungsgrad.<br />

2<br />

Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser bis zu kleinen Mehrfamilienhäusern mit weniger als 6 Wohnungen<br />

3<br />

Gegenüber den Maklerangaben ergab sich in 2012 eine Differenz von etwa 500 Mio. Euro, die näherungsweise den Verkäufen von Unternehmensanteilen zuzurechnen waren.<br />

26 / 47


Spitzenrenditen in %<br />

Büroimmobilien 4,4<br />

Einzelhandelsimmobilien in 1A-Lage 3,5<br />

Industrie-/Logistikimmobilien 6,7<br />

RENDITESPANNEN BÜROIMMOBILIEN IN %<br />

City/Innenstadt 4,5 – 5,8<br />

Übriges Stadtgebiet 5,0 – 6,3<br />

Peripherie 6,1 – 7,0<br />

Quelle: Bosseler & Abeking<br />

4.2 MARKTDETAILS:<br />

DRÄNGENDER BEDARF BEIM WOHNEN - STABILISIERUNG DER BÜROLAGEN<br />

4.2.1 WOHNRAUM: VERSORGUNG NICHT VERBESSERT<br />

In <strong>München</strong> waren mit 1,43 Mio. Personen im Jahr 2012 rund 15.600 Hauptwohnsitze mehr registriert als im Vorjahr. Der Bevölkerungszuwachs<br />

war mit 1,1% etwas geringer als 2011. Der Bestand an Wohnungen nahm demgegenüber allerdings nur um 0,8% auf 762.340 zu, so<br />

dass sich weiterhin durchschnittlich 1,87 Personen eine Wohnung teilen mussten.<br />

Mit 5.567 Wohneinheiten fiel die Zahl der Baufertigstellungen in 2012 um -17% und auch der noch stärkere Rückgang der Baugenehmigungen<br />

um -35% lässt keine Hoffnung auf eine kurzfristige Reduzierung des Wohnungsengpasses aufkommen. Aus den Bevölkerungsprognosen<br />

lässt sich ein jährlich erforderlicher Zuwachs von 5.800 Wohneinheiten bis 2030 ableiten. 4<br />

Versorgung mit Wohnraum 2007-2012 Wohnungsbau 2007-2012<br />

Einwohner Wohnungsbestand Wohnräume/EW Baugenehmigungen Baufertigstellungen<br />

1.500.000<br />

1,914 10.000 Anzahl Wohnungen<br />

1.200.000<br />

1,904<br />

8.000<br />

900.000<br />

1,918<br />

6.000<br />

600.000<br />

1,903<br />

4.000<br />

300.000<br />

1,881<br />

2.000<br />

0<br />

1,875<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

0<br />

Quelle: Statistisches Amt <strong>München</strong><br />

Quelle: Statistisches Amt <strong>München</strong><br />

4<br />

Landeshauptstadt <strong>München</strong>: Langfristige Siedlungsentwicklung. Kongressinformation. Dezember 2011<br />

27 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Der Zuzug nach <strong>München</strong> speist sich im Übrigen nicht aus dem Verflechtungsraum: In 2012 sind aus der EMM 5 -71% weniger Personen<br />

in die Landeshauptstadt gezogen als im Vorjahr, demgegenüber hat die Steigerung des Wegzugs in die Wirtschaftsregion um 15% in 2012<br />

zu einer Nettoabwanderung von insgesamt sogar 6.483 Personen aus der Stadt <strong>München</strong> in die <strong>Metropolregion</strong> geführt (nach Bayern gesamt:<br />

4.852). Die höchsten Wanderungsgewinne aus der Stadt <strong>München</strong> verzeichneten im letzten Jahr die Landkreise <strong>München</strong> mit 2.653,<br />

Fürstenfeldbruck mit 1.148 und Ebersberg mit 931 Personen. Die demgegenüber kaum nennenswerten höchsten Verluste im Austausch mit<br />

der Landeshauptstadt ergaben sich für die Landkreise Traunstein (-121), Weilheim-Schongau (-97) und Neuburg-Schrobenhausen (-90). In<br />

die Stadt Augsburg zogen im Saldo 199 Personen aus <strong>München</strong> zu, Ingolstadt gewann 6 Einwohner, dagegen verloren Landshut netto 8,<br />

Kaufbeuren 20 und Rosenheim 44 Personen an die Landeshauptstadt.<br />

Nach einer aktuellen Studie der Technischen Universität <strong>München</strong> 6 können die von Wohnungssuchenden gewünschte Nähe zur City, die<br />

Ausstattung mit ÖPNV-Haltestellen und Supermärkten in der Regel nicht, oder nur mit erheblich höherem finanziellen Aufwand als geplant,<br />

realisiert werden. Vor allem Zuziehende müssen sich aufgrund des auch zeitlich hohen Aufwands bei der Wohnungssuche zunächst mit<br />

höheren Preisen und kleineren Wohnflächen zufrieden geben als die innerhalb der Stadt Umziehenden. Alternativstandorte definieren sich<br />

durch die Ähnlichkeit der funktionalen Ausstattungsqualität zunächst im Hinblick auf die ÖPNV-Anbindung und danach hinsichtlich der<br />

Nahversorgung, so dass Angebote in Schwabing-West, Neuhausen-Nymphenburg, Westend, Sendling, Thalkirchen, Au-Haidhausen und<br />

Bogenhausen als gleichwertig wahrgenommen werden. Allerdings zeigt sich innerhalb des Stadtgebiets ein starkes Nahversorgungsgefälle<br />

bei vergleichsweise besserer ÖPNV-Ausstattung. Man findet in hoch zentralen Lagen offenbar größere Wohnflächen zu einem höheren Preis,<br />

gleichzeitig ist jedoch erkennbar, dass auch in zentralen Lagen ein enges Nebeneinander von Wohnangeboten verschiedener Preisklassen<br />

besteht. Das kann sowohl auf einen Investitionsstau im Wohnungsbestand zurück zu führen sein, als auch auf eine kleinräumig heterogene<br />

Bausubstanz, auf starke kleinräumige Schwankungen von Lagequalitäten oder auf Angebote von geförderten Wohnungen in zentralen<br />

Lagen.<br />

Die offensichtliche Radialität des Suchverlaufs nimmt mit größerer Suchdistanz sowie der Distanz zur City zu: Innerhalb der Stadt wird aus<br />

dem Wunschstandort Schwabing West der gefundene Standort Schwabing-Freimann, die Wünsche nach Maxvorstadt und Altstadt-Lehel<br />

münden in Neuhausen-Nymphenburg und an die Stelle von Au-Haidhausen treten im Suchprozess Bogenhausen und Berg am Laim. In<br />

den äußeren Stadtgebieten und in der Region orientiert sich das Suchverhalten vor allem an den Siedlungsstrukturen und den Erschließungsachsen<br />

des ÖPNV, so dass sich polyzentrische Suchkorridore zwischen Stadt und Region bilden. In der Verbindung der Stadtbezirke<br />

Schwabing-Freimann und Bogenhausen sind das die Gemeinden Unterföhring, Oberföhring, Garching und Neufahrn. Im Münchner Osten<br />

entwickeln sich die Suchlinien von Trudering nach Vaterstetten, Poing, Markt Schwaben und Erding. Im Süden sind deutliche räumliche<br />

Suchzusammenhänge erkennbar zwischen Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Neuried, Gauting, Gräfelfing und Planegg.<br />

Den gröSSten Bevölkerungszuwachs verzeichneten in 2012 folgende Stadtbezirke:<br />

STADTBEZIRK BEVÖLKERUNGS- WANDERUNGSSALDO<br />

Z zUWACHS 2012 ANTEIL IN %<br />

Neuhausen-Nymphenburg 2150 79%<br />

Milbertshofen-Am Hart 1839 90%<br />

Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln 1749 88%<br />

Schwabing-Freimann 1808 85%<br />

Maxvorstadt 1346 92%<br />

Bogenhausen 1473 82%<br />

Aubing-Lochhausen-Langwied 1285 92%<br />

Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt 1268 92%<br />

Au-Haidhausen 1438 80%<br />

Sendling-Westpark 1229 90%<br />

Quelle: Statistisches Amt <strong>München</strong><br />

5<br />

EMM e.V. = Verein <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />

6<br />

Technische Universität <strong>München</strong>: Wohnungsnachfrage im Großraum <strong>München</strong>. Individuelle Präferenzen, verfügbares Angebot und räumliche Maßstabsebenen.<br />

Management Summary, Januar 2013<br />

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4.2.2 MEHRFAMILIENHÄUSER: STARK STEIGENDE PREISE AUCH IM UNTEREN LAGESEGMENT<br />

Die in 2012 gehandelte Gesamtfläche von Grundstücken mit Geschosswohnungen war mit 10 ha um -24% kleiner als im Vorjahr. Auch die Zahl<br />

der Transaktionen sank um -13%. Trotz des Preisanstiegs um durchschnittlich 28% auf rund 4.570 Euro/m² bebauter Grundstücksfläche und<br />

der Erhöhung des Vertragsumfangs um 12% auf im Mittel 5,9 Mio. Euro fiel der Gesamtumsatz geringfügig um -3%. Die Fläche der bebauten<br />

Wohngrundstücke umfasste im Mittel rund 1.300 m² je Transaktion.<br />

In 30 der 34 Gemarkungen des Stadtgebiets gingen in 2012 insgesamt 171 frei finanzierte Mehrfamilienhäuser an neue Eigentümer. In den<br />

TOP10-Gemarkungen, die die meisten Verkäufe zu verzeichnen hatten, konzentrierten sich insgesamt 70% dieser Objekte. 72% aller veräußerten<br />

Grundflächen lagen in den 10 Gebieten mit dem größten Flächenumsatz. Die 10 Gemarkungen mit den höchsten Geldumsätzen in der Kategorie<br />

Mehrfamilienhäuser zählten zusammen 82% des angegebenen Geldvolumens. Die Verteilung der veräußerten Mietwohnflächen im Stadtgebiet<br />

war in 2012 damit breiter als im Vorjahr, die Geldumsätze konzentrierten sich jedoch stärker als im Vorjahr auf die TOP10 der höchsten Umsätze.<br />

In den Gemarkungen mit den größten Flächenumsätzen war der Preis je bebautem Quadratmeter im Durchschnitt um 58% höher als in denen<br />

des Vorjahres. Entsprechend wurden auch die höchsten Umsätze überwiegend in den Gemarkungen mit den größten Flächenumsätzen erzielt.<br />

Eine besondere Bedeutung im Handel mit Mehrfamilienhäusern hatten in 2012 weiterhin die Gebiete Sendling/Isarvorstadt, Schwabing und<br />

Neuhausen, in diesem Jahr aber auch die Maxvorstadt West. In den TOP10 der meisten Transaktionen löste in 2012 die Maxvorstadt West die<br />

Gemarkung Bogenhausen ab. Neu unter den Gemarkungen mit den höchsten Flächenumsätzen waren in 2012 nicht nur die Maxvorstadt West,<br />

sondern auch Haidhausen, Schwabing, Pasing und Oberföhring. Die Altstadt und Haidhausen tauchten wieder neu in den TOP10 der höchsten<br />

Geldumsätze auf, ebenso wie Obergiesing/Au und Untergiesing/Harlaching. Maxvorstadt West ist hier seit 2009 kontinuierlich vertreten. Der<br />

durchschnittlich erzielte m²-Preis lag in den teuersten 10 Gemarkungen in 2012 um 65% höher als im Gesamtdurchschnitt und betrug in<br />

etwa das Vierfache des LOW10-Durchschnittspreises. Der Preis in den teuersten Gemarkungen war gegenüber 2011 im Mittel 18% höher. Die<br />

Preissteigerung war damit hier deutlich geringer als in der Gesamtstadt (28%). Demgegenüber wurden die Gebäude in den letztjährigen LOW10-<br />

Preisgebieten 86% über dem Durchschnittspreis je Quadratmeter bebauter Grundfläche der LOW10 aus 2011 gehandelt.<br />

Der Anteil der 10 teuersten Gemarkungen an allen Transaktionen reduzierte sich auf 50% aller abgeschlossenen Verträge über Geschosswohnungsbauten,<br />

der Anteil am diesbezüglichen Gesamt-Geldumsatz auf 54%. Die dort gehandelten Objekte umfassten in 2012 nur noch<br />

27% der mit Geschosswohnungen bebauten Grundstücksflächen. Berücksichtigt man den in der Altstadt mit sechs Verträgen erzielten Durchschnittspreis<br />

von 21.600 Euro/m² nicht, lag der m²-Preis mit Mehrfamilienhäusern bebauten Grundstücke in den verbleibenden neun teuersten<br />

Gemarkungen mit 8.404 Euro/m² um 43% über dem <strong>München</strong>er Durchschnitt.<br />

TRANSAKTIONEN 2012: MEHRFAMILIENHÄUSER<br />

Rang TOP10 Verträge TOP10 Fläche TOP10 Umsatz TOP10 m²-Preis<br />

1 Untersendling/Westpark Untersendling/Westpark Obergiesing/Au Altstadt<br />

2 Sendling/Isarvorstadt Obergiesing/Au Untersendling/Westpark Lehel<br />

3 Schwabing Haidhausen Maxvorstadt West Maxvorstadt Ost<br />

4 Neuhausen Maxvorstadt West Sendling/Isarvorstadt Sendling/Isarvorstadt<br />

5 Haidhausen Sendling/Isarvorstadt Neuhausen Neuhausen<br />

6 Obergiesing/Au Laim Haidhausen Schwabing<br />

7 Maxvorstadt West Schwabing Maxvorstadt Ost Maxvorstadt West<br />

8 Maxvorstadt Ost Neuhausen Schwabing Untergiesing/Harlaching<br />

9 Untergiesing/Harlaching Pasing Altstadt Berg am Laim<br />

10 Laim Oberföhring Untergiesing/Harlaching Bogenhausen<br />

Ø m²-Preis 6.479 Euro 5.528 Euro 8.323 Euro 9.724 Euro<br />

Anteil 70% 72% 82% +65%*<br />

Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />

* Abweichung vom Durchschnittspreis<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

4.2.3 GESCHOSSWOHNUNGS-BAUFLÄCHEN: WEITERER PREISAUFTRIEB<br />

Immerhin 29 ha Wohnbaugrundstücke standen dem Markt in 2012 zur Verfügung. Damit fiel der Flächenumsatz gegenüber 2011 um -12%.<br />

Der Preisanstieg um durchschnittlich 32% auf rund 1.670 Euro/m² erhöhte den Geldumsatz dennoch um 16%. Angesichts der nahezu gleich<br />

gebliebenen Zahl der geschlossenen Verträge stieg das durchschnittliche Vertragsvolumen um 18% auf 7,3 Mio. Euro. Die durchschnittliche<br />

Fläche je Transaktion lag bei etwa 4.400 m². Wohnbauflächen wurden 2012 in 21 Gemarkungen gehandelt. Dabei ließen sich in Aubing, wo<br />

unter anderem das neue große Wohngebiet Freiham-Nord entsteht, 8,5 ha und in Thalkirchen 6,4 ha bei zusammen fünf Transaktionen übereignen,<br />

aber auch in Neuhausen konnten zwei Verträge über zusammen 2,6 ha geschlossen werden. Als durchschnittliche Grundstückgröße<br />

für die anderen 59 Transaktionen verblieben 1.880 m².<br />

Die Spitzenpreise in Bogenhausen waren mit 6.600 Euro/m² deutlich niedriger als im Vorjahr, Neuhausen auf dem zweiten Rang erreichte<br />

einen Durchschnittspreis von 3.280 Euro/m². Dafür verringerte sich der Abstand zu Rang 3, Obergiesing/Au, wo der Quadratmeter im Mittel<br />

zu 2.980 Euro veräußert wurde. Der Preis je einer potentiell hochpreisigen Transaktion in der Maxvorstadt West und Ost durfte nicht<br />

dokumentiert werden, jedoch erfolgte die gesamtstädtisch verzeichnete Anhebung der Bauflächenpreise für Geschosswohnungen um 32%<br />

offenbar in erster Linie im mittleren Lagesegment. Die LOW5-Preise waren <strong>zum</strong>indest um 21% höher als 2011 und lagen damit um -74% unter<br />

den Preisen in den teuersten Gebieten. Die günstigsten Wohnbauflächen wurden wiederum in Feldmoching für 480 Euro/m² gehandelt.<br />

verträge unbebaute grundstücke<br />

verträge bebaute grundstücke<br />

90<br />

250<br />

80<br />

70<br />

200<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

150<br />

100<br />

50<br />

10<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012<br />

Anzahl<br />

in Mio. Euro<br />

Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />

klassisches Gewerbe<br />

Rohbau-/Bauerwartungsland<br />

Gewerbebau gesamt<br />

Büros/Geschäfte<br />

Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />

Anzahl<br />

in Mio. Euro<br />

Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />

Gewerbebau gesamt<br />

Büros/Geschäfte<br />

Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />

klassisches Gewerbe<br />

geldumsatz unbebaute grundstücke<br />

geldumsatz bebaute grundstücke<br />

450<br />

250<br />

400<br />

350<br />

200<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

150<br />

100<br />

50<br />

50<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012<br />

ha<br />

Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />

Büros/Geschäfte<br />

Rohbau-/Bauerwartungsland<br />

Gewerbebau gesamt<br />

klassisches Gewerbe<br />

Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />

ha<br />

Gewerbebau gesamt<br />

Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />

klassisches Gewerbe<br />

Büros/Geschäfte<br />

Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />

Flächenumsatz unbebaute grundstücke<br />

Flächenumsatz bebaute grundstücke<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012<br />

Gewerbebau gesamt<br />

klassisches Gewerbe<br />

Büros/Geschäfte<br />

Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />

Rohbau-/Bauerwartungsland<br />

Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />

Gewerbebau gesamt<br />

Geschosswohnungsbau (frei finanziert)<br />

klassisches Gewerbe<br />

Büros/Geschäfte<br />

Büros/Geschäfte im Kerngebiet<br />

Quelle: Gutachterausschuss der Stadt <strong>München</strong><br />

30 / 47


TRANSAKTIONEN 2012: GRUNDSTÜCKE MEHRFAMILIENHÄUSER<br />

Rang TOP5 Verträge TOP5 Fläche TOP5 Umsatz TOP5 m²-Preis<br />

1 Untersendling/Westpark Aubing Neuhausen Bogenhausen<br />

2 Schwabing Thalkirchen Obergiesing/Au Neuhausen<br />

3 Obergiesing/Au Neuhausen Thalkirchen Obergiesing/Au<br />

4 Pasing Obergiesing/Au Aubing Schwabing<br />

5 Moosach (+Berg am Laim) Pasing Untersendling/Westpark Untersendling/Westpark<br />

Summe 55% 73% 74% Ø 3.577 Euro/m²<br />

Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />

4.2.4 HÖHERWERTIGE UND KLASSISCHE GEWERBEBAUTEN: RUN AUF „KLASSIKER“<br />

Der Gesamtflächenumsatz mit bebauten Gewerbegrundstücken stieg in 2012 um 66%. Jedoch reduzierte sich die Zahl der Verträge mit<br />

Gewerbegebäuden um -5%. Ein um 34% gewachsener Geldumsatz ließ sich angesichts des um -19% auf rund 3.640 Euro/m² gefallenen<br />

Durchschnittspreises für bebauten Gewerbegrund in erster Linie auf die um 41% gestiegene durchschnittliche Höhe des Umsatzes je Transaktion<br />

zurückführen. Die einzelnen Objektarten tragen zu diesem Gesamtbild sehr Unterschiedliches bei:<br />

In den Kerngebieten sank der Umfang der Grundstücksflächen veräußerter Gebäude um -27% in 2012, die Anzahl der Transaktionen war<br />

um -15% niedriger als 2011. Preissteigerungen um durchschnittlich 56% auf 14.525 Euro/m² Grundfläche führten hier jedoch zu einem<br />

Anstieg des finanziellen Gesamtumsatzes von 14%. Während sich die Transaktionen daher im Mittel auf um -14% kleinere Flächen bezogen,<br />

erforderten sie eine um 34% höhere Investition.<br />

Den Handel mit Büro- und Geschäftshäusern außerhalb der Kerngebiete dominierten in 2012 Einheiten, die im Durchschnitt um 33%<br />

größer waren als in 2011. Der Flächenumsatz stieg hier um insgesamt 25%, die Zahl der Verträge lag um -6% niedriger. Die Steigerung des<br />

Geldumsatzes um 47% war daher auch auf den um 17% auf 3.925 Euro/m² bebauter Grundstücksfläche gestiegenen Durchschnittspreis<br />

zurück zu führen.<br />

Bei klassischen Gewerbegebäuden war die durchschnittliche Grundstücksfläche je Transaktion mehr als fünfmal so groß wie im Vorjahr.<br />

Die insgesamt verkaufte Fläche stieg sogar auf das 7½-Fache. Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich um 40%, jedoch lag der Durchschnittspreis<br />

je m² bebauter Grundstücksfläche mit durchschnittlich 350 Euro um -50% niedriger als 2011. Allein aufgrund des Umfangs der<br />

umgesetzten Fläche wuchs der durchschnittliche Vertragswert um 160%, der gesamte Geldumsatz um 275%.<br />

In 2012 wurden in 26 von 34 Gemarkungen insgesamt 108 Gewerbeobjekte veräußert. In den TOP10-Gebieten mit den meisten Transaktionen<br />

erfolgten zusammen 69% aller Abschlüsse. Damit verteilten sich die Objekte nur geringfügig stärker über das Stadtgebiet als im<br />

Vorjahr. Mit 85% der veräußerten Flächen konzentrierte sich demgegenüber in den 10 Gemarkungen mit den größten Flächenumsätzen ein<br />

höherer Flächenanteil als 2011. Die Gebiete mit den höchsten Geldumsätzen wiesen 87% der Geldsumme auf, womit die Streuung insgesamt<br />

etwas größer war als im Vorjahr.<br />

In Allach wurde bei einer einzelnen Transaktion eine Grundfläche von 24 ha verkauft; die zweit- und dritthöchsten Flächenumsätze gab es<br />

in Berg am Laim und Untersendling/Westpark. Die insgesamt mit -19% durchschnittlich negative Preisentwicklung auf dem <strong>München</strong>er<br />

Markt mit bebauten Gewerbegrundstücken divergiert innerstädtisch stark: Die Preise in den 10 teuersten Gebieten lagen um 53% über<br />

denen des Jahres 2011 - dies entspricht in etwa der Preisentwicklung an den Kerngebietsstandorten -, während sich in den Gemarkungen,<br />

in denen die meisten Flächen die Eigentümer wechselten, der Durchschnittspreis um -32% unter den der letztjährigen bewegte; eine dem<br />

Jahr 2011 entgegengesetzte Entwicklung. Selbst in den LOW10-Preisgebieten des Jahres 2012 wurden die Gebäude im Durchschnitt um 52%<br />

teurer gehandelt als die des Jahres 2011, so dass die negative durchschnittliche Preisentwicklung 2012 nicht lagespezifischen Parametern<br />

geschuldet war, sondern vor allem vom Handel mit großflächigen klassischen Gewerbeobjekten beeinflusst wurde – darunter auch Konversionsflächen,<br />

die mittelfristig einer Wohnnutzung zugeführt werden können.<br />

31 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Drei der TOP10-Gemarkungen mit den meisten Transaktionen fielen in 2012 sowohl mit großen Flächen, als auch mit hohem Preisniveau auf:<br />

Die Bürostandorte Maxvorstadt Ost und Schwabing sowie Untersendling/Westpark. Diese gehörten folglich auch zu den TOP10-Gebieten<br />

mit den höchsten Geldumsätzen, wo sonst eher Gemarkungen aus den teuersten TOP10 dominierten. Vier weitere Gebiete mit hohen Vertragszahlen<br />

hatten ausschließlich durch große Flächentransaktionen besonderes Gewicht. Es wurden in 2012 somit besonders häufig große<br />

Flächen gehandelt, während sich der Geldumsatz stärker als in den Jahren seit 2008 durch die teuren Lagen bestimmte. In den teuersten<br />

TOP10 lag der Durchschnittswert/m² der gehandelten Objekte um 78% über dem gesamtstädtischen Durchschnitt und betrug mehr als das<br />

8-Fache der Objekte in den LOW10-Preisgebieten.<br />

Mit 19 Transaktionen wies zwar Untersendling/Westpark das aktivste Marktgeschehen auf, danach kam aber schon die Altstadt mit immerhin<br />

12 gehandelten Objekten, die mit einem Durchschnittspreis von 40.460 Euro/m² das außerordentliche Ergebnis des letzten Jahres um<br />

mehr als 75% übertrafen. Damit erzielten Gewerbebauten in der Altstadt in zwei aufeinander folgenden Jahren den höchsten Geldumsatz<br />

aller Gemarkungen. Ohne Berücksichtigung der speziellen Preisentwicklung in der Altstadt lagen die Objektwerte in den verbleibenden teuersten<br />

TOP9-Gebieten trotz allem 41% über dem Durchschnitt aller <strong>München</strong>er Gemarkungen.<br />

TRANSAKTIONEN 2012: GEWERBEIMMOBILIEN<br />

Rang TOP10 Verträge TOP10 Fläche TOP10 Umsatz TOP10 m²-Preis<br />

1 Untersendling/Westpark Allach Altstadt Altstadt<br />

2 Altstadt Berg am Laim Untersendling/Westpark Sendling/Isarvorstadt<br />

3 Berg am Laim Untersendling/Westpark Berg am Laim Maxvorstadt West<br />

4 Schwabing Pasing Schwabing Lehel<br />

5 Moosach Schwabing Maxvorstadt Ost Maxvorstadt Ost<br />

6 Maxvorstadt Ost Trudering Pasing Laim<br />

7 Perlach Moosach Laim Schwabing<br />

8 Thalkirchen Feldmoching Sendling/Isarvorstadt Neuhausen<br />

9 Trudering Thalkirchen Maxvorstadt West Untersendling/Westpark<br />

10 Lehel Maxvorstadt Ost Trudering Obergiesing/Au<br />

Ø m²-Preis 8.592 Euro 3.697 Euro (ohne Allach) 12.371 Euro 14.088 Euro<br />

Anteil 69% 85% 87% +78%*<br />

Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />

* Abweichung vom Durchschnittspreis<br />

4.2.5 GEWERBE-BAUFLÄCHEN: KEINE EXPERIMENTE AUSSERHALB DER KERNGEBIETE<br />

In 2012 wurden 22 ha Gewerbebaugrundstücke und damit -35% weniger Fläche gehandelt als noch in 2011; die Zahl der Transaktionen und<br />

das Vertragsvolumen blieben nahezu unverändert, so dass auch der Gesamtumsatz stabil war. Es kam zu Preiserhöhungen um durchschnittlich<br />

55% auf etwa 1.055 Euro/m². Während die Grundstücksfläche für klassisches Gewerbe um -55% und die für höherwertiges Gewerbe<br />

außerhalb des Kerngebiets sogar um -58% fiel, wechselten in Kerngebieten Baugrundstücke in einem kaum je festgestellten Umfang von 7<br />

ha die Eigentümer. Hier stieg auch die Zahl der Transaktionen von 0 in 2011 auf 11 im vergangenen Jahr. Dagegen wurden nur noch 7 Bauflächen<br />

für höherwertiges Gewerbe außerhalb des Kerngebiets verkauft. Die Zahl der Verträge fiel dort um -56%. Folglich brach der Geldumsatz<br />

bei Bauflächen für Büros und Geschäfte außerhalb der Kerngebiete um -67% ein und um -36% bei klassischen Gewerbegrundstücken. Die<br />

Preisentwicklung war in den beiden Kategorien jedoch gegenläufig: Der Durchschnittspreis für klassischen Gewerbegrund lag mit 440 Euro/<br />

m² um 40% über, der für höherwertige Gewerbeflächen mit 1.060 Euro/m² um -21% unter dem Durchschnitt von 2011. Diese Tendenzen<br />

waren im ersten Fall auf den um -58% kleineren Flächendurchschnitt klassischer Gewerbebauflächen, andererseits auf den gegenüber 2011<br />

um 25% gestiegenen durchschnittlichen Flächenumfang je Transaktion für Büros und Geschäfte in 2012 zurückführen. Kein Anzeichen für<br />

eine Preisstagnation ist in den Kerngebieten ein gegenüber 2010 um -5% geringerer Durchschnittspreis von 2.700 Euro/m² angesichts der<br />

vergleichsweise großen Durchschnittsfläche von 6.000 m² je Transaktion mit Gewerbebauflächen (2010: 3.000 m²).<br />

7<br />

für 2011 liegen keine Vergleichswerte für Gewerbebauland-Transaktionen im Kerngebiet vor<br />

32 / 47


Die in 2012 gehandelten Gewerbebaugrundstücke verteilten sich auf 18 Gemarkungen. Beim Flächenumsatz stand Milbertshofen mit 3,4<br />

ha an der Spitze, gefolgt von je 2,1 ha in Neuhausen und Moosach. Von den 44 Transaktionen erfolgte nur eine einzige in der Altstadt -<br />

über eine Fläche von rund 100 m² -, deren Preis nicht angegeben werden durfte. Überdurchschnittliches Potential haben auch die 0,6 ha<br />

in Allach veräußerten Flächen, die im Mittel zu 3.700 Euro/m² veräußert wurden - vermutlich bereits im Zusammenhang mit dem seit 2011<br />

dort vorgesehenen Quartier- und Einkaufszentrum. Bedauerlicherweise müssen im Gutachterausschussbericht bei der Detaillierung nach<br />

Gemarkungen auch die Preisangaben für die vielen Einzelflächen von zusammen 5,4 ha in Laim, Pasing und Perlach sowie Obergiesing/Au,<br />

Berg am Laim, Daglfing und Forstenried fehlen – und damit von rund einem Viertel der gehandelten Gewerbebauflächen. Die preiswertesten<br />

Gewerbegrundstücke wurden im Mittel in Feldmoching für knapp 340 Euro/m² verkauft.<br />

TRANSAKTIONEN 2012: GRUNDSTÜCKE GEWERBE<br />

Rang TOP5 Verträge TOP5 Fläche TOP5 Umsatz TOP5 m²-Preis<br />

1 Trudering Milbertshofen Neuhausen Allach<br />

2 Aubing Neuhausen Schwabing Schwabing<br />

3 Feldmoching Moosach Moosach Neuhausen<br />

4 Milbertshofen Pasing Untersendling/Westpark Moosach<br />

5 Freimann Untersendling/Westpark Allach Untersendling/Westpark<br />

Summe 55% 50% 81% Ø 2.307 Euro/m²<br />

Quelle: Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Gebietseinheit: Gemarkungen<br />

4.2.6 EXKURS: TRANSAKTIONEN BAUERWARTUNGSLAND<br />

Der Handel mit Bauerwartungsland umfasste die gleiche Gesamtfläche wie im Vorjahr. Allerdings stieg angesichts der um -17% geringeren<br />

Vertragszahlen die durchschnittliche Fläche je Transaktion in 2012 um 20%. Der Preis für den m² Bauerwartungsland lag im Mittel bei 424<br />

Euro und hat sich – ebenso wie der Gesamtumsatz - damit mehr als verdoppelt.<br />

4.3 VERMIETUNG: KLEINERE EINHEITEN BEI EINZELHANDEL UND BÜROS<br />

EINZELHANDEL<br />

Mit mehr als 70% aller Mietverträge und einer durchschnittlichen Flächengröße von rund 500 m² dominierten Bekleidungsgeschäfte das<br />

Vermietungsgeschehen auch in 2012. Allerdings war hier ein deutlicher Trend zu kleineren Flächen zu beobachten. Dies ist dem zunehmenden<br />

Internetvertrieb, der Flächenproduktivitätssteigerung durch Erlebniseinkäufe in angemessenem Ambiente sowie der steigenden<br />

Nachfrage von Monolabel-Shops geschuldet, die ihren Markteintritt als klassischer Shop-in-Shop hinter sich haben und in Street-Level-<br />

Stores wechseln. Die Gastronomie belegte mit durchschnittlich 600 m² die größten Flächen, ihr Anteil an der Vermietung in den wichtigsten<br />

Lagen verringerte sich jedoch auf rund 8%. Fast zwei Drittel aller Mietverträge bezogen sich auf mittelgroße Flächen zwischen 120 und 500 m².<br />

In Spitzenlagen wurden in 2012 bis zu 9% höhere Mieten vereinbart als im Vorjahr. Die Durchschnittsmiete stieg um 5%. Projekte wie die<br />

Hofstatt, das Palais an der Oper, das Joseph-Pschorr-Haus oder das LEOS in der Leopoldstraße konnten das moderne Flächenangebot nur<br />

geringfügig erweitern.<br />

Mit der Eröffnung des zweiten Bauabschnitts der Pasing Arcaden im Februar 2013 wurde das Angebot des Einkaufszentrums nochmals um<br />

50 Läden und elf Gastronomiebetriebe auf 37.000 m² Geschossfläche erweitert. Die Fertigstellung des Viva Südseite in Obersendling steht im<br />

Spätsommer 2013 auf dem Programm. Die Alte Akademie an der Neuhauser Straße konnte im Frühjahr 2013 in Erbpacht übergeben werden.<br />

Welche Flächen für den Einzelhandel genau vorgesehen werden, ist noch nicht bekannt.<br />

33 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Spitzenmietpreise der Einzelhandelsimmobilien in <strong>München</strong>s 1a-LAge<br />

Lage Spitzenmiete Spitzenmiete Spitzenmiete Spitzenmiete<br />

60-120 m 2 150-200 m 2 350-400 m 2 1.200-1.500 m 2<br />

Euro/m 2 Euro/m 2 Euro/m 2 Euro/m 2<br />

Innenstadt<br />

Kaufingerstraße/Marienplatz 364 330 308 179<br />

Maximilianstraße/Perusastraße 281 238 216 162<br />

Neuhauser Straße 344 316 289 161<br />

Rosenstraße/Rindermarkt 235 203 182 128<br />

Rosental 118 80 64 37<br />

Schützenstraße 90 76 53 27<br />

Sendlinger Straße 228 211 152 82<br />

Sonnenstraße 88 68 52 26<br />

Tal 121 100 79 47<br />

Theatiner Straße/Brienner Straße 205 184 146 92<br />

Weinstraße 231 198 171 99<br />

Schwabing<br />

Hohenzollernstraße 123 118 86 43<br />

Leopoldstraße 173 151 86 49<br />

BÜROFLÄCHEN<br />

Der Flächenumsatz auf dem Büromarkt <strong>München</strong> war mit 715.000 m² rund -19% niedriger als im Vorjahr. Dennoch haben etwa 19% des<br />

Jahresflächenumsatzes den Leerstand auf eine Rate von 6,8% abgebaut. Im Stadtgebiet stand sie <strong>zum</strong> Jahresende bei etwa 5,5%, im Umland<br />

fiel sie auf 8,7%. Der Anteil der Eigennutzer am Flächenumsatz lag bei knapp 9%.<br />

60% der Mietverträge wurden über Flächen bis 500 m² abgeschlossen. Die Verteilung der Verträge und der Flächengrößen entsprach in etwa<br />

dem Vorjahr, wo ebenfalls alle Größenklassen von 200-10.000 m² in nur wenig unterschiedlichem Verhältnis <strong>zum</strong> Flächenumsatz beitrugen.<br />

Einzig Flächen über 10.000 m² hatten in 2012 einen erheblich geringeren Anteil an den vermieteten Büroeinheiten. Das hat im Umfang von<br />

84% <strong>zum</strong> Rückgang des Gesamtflächenumsatzes beigetragen. In <strong>München</strong> lagen 16% aller in 2012 in den Top Six vermieteten Büros in<br />

dieser Größenklasse - und damit ein weit unterdurchschnittlicher Prozentsatz -, während <strong>München</strong> in der Größenklasse 5.000-10.000 m²<br />

auf einen Anteil von 33% kam. Besonders hohe Rückgänge im Umfang von 37.000 m² gab es auch bei Büros zwischen 2.000 m² und 5.000<br />

m². In <strong>München</strong> wurden insgesamt 25% aller Büroflächen der Top Six vermietet, was nach einer Verringerung um -3% in 2012 nicht mehr<br />

ganz <strong>München</strong>s Anteil von 28% am gesamten Büroflächenbestand der Top Six entsprach.<br />

Die Mietpreisspanne hat sich in 2012 im Stadtgebiet nach oben erweitert. Das lag in erster Linie an der Entwicklung der Mieten für Neubauten<br />

und gute Bestandsobjekte im Stadtbezirk Altstadt-Lehel. Ein deutliches Anzeichen für die starke Nachfrage in den besten und guten<br />

Bürolagen sind die durch alle Qualitätskategorien gehenden Preiserhöhungen in den Stadtbezirken Schwanthalerhöhe, Ludwigsvorstadt-<br />

Isarvorstadt, Sendling und Schwabing-Freimann, wo bei der Neubauvermietung sogar ein deutlicher Preissprung auf 20-25 Euro/m² zu<br />

verzeichnen war. Auch der Nachbarbezirk Milbertshofen-Am Hart wies höhere Mieten für Neubauten und gute Bestandsobjekte auf. Vor<br />

allem das Aufrücken der Mieten bei Verträgen über Flächen guten und normalen Niveaus auch in Moosach, Au-Haidhausen, Trudering-Riem<br />

und Ramersdorf-Perlach weist auf eine wieder gestiegene Marktgängigkeit dieser Flächenklassen hin.<br />

Im <strong>München</strong>er Umland fiel Gräfelfing in 2012 mit einem Preissprung bei der Vermietung von Neubau- und guten Bestandsflächen auf. Auch<br />

andere Gemeinden im Südwesten wie Germering, Krailling und Gauting legten entweder bei den Neubau- oder den guten Bestandsmieten<br />

zu. In Dachau zeigten die Mieten für Flächen beider Kategorien ebenfalls deutlich steigende Tendenz.<br />

Industrie- und Bauunternehmen haben mit fast 145.000 m² ein Viertel aller und damit auch in 2012 die meisten Verwaltungsflächen in<br />

<strong>München</strong> angemietet. Das waren immerhin 43% aller branchenspezifisch umgesetzten Flächen in den Top Six. Allerdings ist die von der<br />

Branche übernommene Fläche in <strong>München</strong> um -35% kleiner als im Vorjahr. Banken und Finanzdienstleister nahmen in <strong>München</strong> -50%<br />

weniger neue Flächen ab, und in den Branchen Handel, (sonstige) Dienstleistungen, Medien und Werbung waren die Flächenumsätze im<br />

zweiten Jahr in Folge – in 2012 um -26% bis -29% - rückläufig. Eine um 32% größere Gesamtfläche als im Vorjahr wurde von der Öffentlichen<br />

Verwaltung (IT-Rathaus) angemietet, bei Versicherungen gab es ein Plus von 14%. Mit etwas über 112.000 m² und damit 16% stand<br />

der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien beim Flächenumsatz an zweiter Stelle, traditionell knapp gefolgt von den<br />

Beratungsunternehmen mit einem Anteil von 14% am Mietmarkt.<br />

34 / 47


Büroflächen – Durchschnittsmieten 2013<br />

Haimhausen<br />

Hebertshausen<br />

Eching<br />

Unterschleiflheim<br />

Bergkirchen<br />

Dachau<br />

Oberschleiflheim<br />

Garching b.M¸nchen<br />

Ismaning<br />

Karlsfeld<br />

Olching<br />

Feldmoching-Hasenbergl<br />

Grˆbenzell<br />

Allach-Untermenzing<br />

Moosach<br />

Milbertshofen-<br />

Am Hart<br />

Schwabing-Freimann<br />

Unterfˆ hring<br />

Aschheim<br />

Puchheim<br />

Aubing-Lochhausen-Langwied<br />

Neuhausen-Nymphenburg<br />

Schwabing-<br />

West<br />

Bogenhausen<br />

Kirchheim<br />

b.M¸ nchen<br />

Germering<br />

Krailling<br />

Gr‰felfing<br />

Planegg<br />

Neuried<br />

Pasing-Obermenzing<br />

Hadern<br />

Laim<br />

Sendling-<br />

Westpark<br />

Thalkirchen-<br />

Obersendling-<br />

Forstenried-<br />

F¸ rstenried-Solln<br />

Schwanthalerhˆ<br />

he<br />

Sendling<br />

Maxvorstadt<br />

Altstadt-Lehel<br />

Ludwigsvorstadt-<br />

Isarvorstadt<br />

Au-<br />

Haidhausen<br />

Obergiesing<br />

Untergiesing-<br />

Harlaching<br />

Berg am Laim<br />

Ramersdorf-Perlach<br />

Neubiberg<br />

Trudering-Riem<br />

Putzbrunn<br />

Feldkirchen<br />

Haar<br />

Gauting<br />

Büroflächen - Durchschnittsmieten 2009<br />

Büroflächen - Durchschnittsmieten 2009<br />

STREIFEN:<br />

Neubau STREIFEN: = breit<br />

guter Neubau Bestand = breit= mittel<br />

Sonstiger guter Bestand Bestand = mittel = schmal<br />

Sonstiger Bestand = schmal<br />

LINIEN:<br />

Stadtbezirke LINIEN:<br />

Stadtgebiet Stadtbezirke<strong>München</strong><br />

Umlandgemeinden<br />

Stadtgebiet <strong>München</strong><br />

Umlandgemeinden<br />

Forstenrieder Park<br />

Baierbrunn<br />

Perlacher Forst<br />

Pullach<br />

Gr¸nwald<br />

Gr¸nwalder Forst<br />

Oberhaching<br />

Unterhaching<br />

Ottobrunn<br />

Hohenbrunn<br />

Taufkirchen<br />

5 € bis unter 7 €<br />

75 € bis unter 97 €<br />

97 € bis unter 119 €<br />

11 9 € bis unter 13 11 €<br />

13 11 € bis unter 15 13 €<br />

15 13 € bis unter 17 15 €<br />

17 15 € bis unter 20 17 €<br />

20 17 € bis unter 25 20 €<br />

25 20 € bis unter 28 25 €<br />

25 € bis unter 28 €<br />

Haimhausen<br />

Die Vermietungsquote fertiggestellter Objekte lag am Ende des Jahres 2012 bei 73%. Von den in 2013 auf den Markt kommenden Flächen<br />

Haimhausen<br />

sind bereits etwa 70 % vermietet.<br />

Eching<br />

Hebertshausen<br />

Eching<br />

Hebertshausen<br />

Das erste Quartal 2013 war von Umzugsentscheidungen größerer Firmen geprägt, die Flächen über 5.000 m² benötigen. Auch kleine Flächen<br />

Unterschleißheim<br />

unter 500 m² wurden lebhaft nachgefragt, während mittelgroße bislang deutlich unterrepräsentiert waren. Der bisherige Umsatz von rund<br />

Unterschleißheim<br />

150.000 m² wurde zu etwa 84% im Stadtgebiet erzielt, davon 48% innerhalb des Mittleren Rings. Ein Drittel der im Umland vermieteten<br />

Fläche ergab sich allein durch eine Großanmietung in Aschheim-Dornach.<br />

Dachau<br />

Bergkirchen<br />

Dachau<br />

Bergkirchen<br />

Oberschleißheim<br />

Garching<br />

Oberschleißheim<br />

Garching<br />

Karlsfeld<br />

Ismaning<br />

Ismaning<br />

Olching<br />

Olching<br />

Karlsfeld<br />

Feldmoching<br />

Hasenbergl<br />

Feldmoching<br />

Hasenbergl<br />

Milberts-<br />

hofen-<br />

Milberts- Am Hart<br />

Unterföhring<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

4.4 PROGNOSE:<br />

WOHNEN WIRD WEITERHIN TEURER – EINZELHANDEL WARTET AUF SPANNENDE PROJEKTE –<br />

BÜROSEGMENT BLEIBT VERHALTEN OPTIMISTISCH<br />

WOHNEN<br />

Die Steigerungsraten der Preise neu gebauter Eigentumswohnungen haben in den letzten Jahren zwar stark zugenommen, kommen der<br />

Preisentwicklung beim Geschosswohnbauland aber dennoch nicht nach. Angesichts einer Verringerung der in 2012 je Transaktion durchschnittlich<br />

verkauften Baufläche um -11% bei einem im Vergleich zu bebauten Grundstücken um 5% höheren Preisanstieg steht zu erwarten,<br />

dass das Anstreben maximaler Geschossflächenzahlen und selbst eine Aufteilung in minimale Einheiten nicht ausreichen werden, um<br />

kontinuierliche Preiserhöhungen für die in den nächsten Jahren auf den Markt kommenden neuen Mehrfamilienhäuser auszuschließen.<br />

Preisentwicklung bei neuen Eigentumswohnungen 2007-2012<br />

Euro/m 2<br />

8.000<br />

Bestlage<br />

gute Lage<br />

durchschnittliche Lage<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Quelle: Gutachterausschuss<br />

der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

GEWERBE<br />

Der <strong>München</strong>er Gewerbeimmobilienmarkt entwickelt sich weiterhin sehr differenziert: Die in 2012 vergleichsweise moderaten Preissteigerungen<br />

bei Büro- und Geschäftsgebäuden außerhalb der Kerngebiete schaffen noch keinen Anschluss <strong>zum</strong> Preisniveau zu Zeiten echter<br />

Flächenknappheit. Die Preissteigerungskurve bei Büro- und Geschäftsgebäuden in den Kerngebieten ist im Vergleich zu der sehr viel gleichmäßigeren<br />

Entwicklung bei Mehrfamilienhäusern in der Tendenz ähnlich volatil wie außerhalb der Kerngebiete, zeigt aber – auf einem<br />

erheblich höheren absoluten Preisniveau - etwas geringere Ausschläge. Die Preissprünge waren in beiden Gebietskategorien seit 2008<br />

jeweils gegenläufig. Der in 2012 hohe Bauflächenumsatz in den Kerngebieten lässt einiges Angebotspotential an Neubauten für die nächsten<br />

Jahre erwarten. Parallel dazu sind negative Auswirkungen auf die Preisentwicklung bei Büro- und Geschäftsflächen außerhalb der<br />

Kerngebiete nicht auszuschließen. Daher scheint die verhaltene Entwicklung im Handel mit höherwertigen Gewerbebauflächen folgerichtig.<br />

Prozentuale Änderung des Durchschnittspreises<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Gewerbebau gesamt<br />

Geschosswohnungsbau<br />

(frei finanziert)<br />

Büros / Geschäfte<br />

klassisches Gewerbe<br />

Büros / Geschäfte im Kerngebiet<br />

0<br />

-0,5<br />

-1<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Quelle: Eigene Brechnungen nach Daten<br />

des Gutachterausschuss der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

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BÜROS<br />

Die anhaltende Krise in vielen europäischen Ländern wirkt sich zunehmend auch auf die Geschäfte deutscher Unternehmen aus, so dass bei<br />

Standortentscheidungen in 2013 mit mehr Zurückhaltung und tendenziell bis auf 600.000 m² fallenden Flächenumsätzen zu rechnen ist. Da<br />

der Leerstand in <strong>München</strong> wie auf den meisten der anderen großen Büromärkte jedoch in etwa auf das Doppelte des Jahresflächenumsatzes<br />

zurück gegangen ist und hier wie dort in 2013 nur relativ geringe neue Flächen fertig gestellt werden, könnten selbst bei geringeren Vermietungsumsätzen<br />

in 2013 die Preise weiter moderat steigen - trotz des durch die im Vorjahr entschiedenen Umzüge und Flächenverkleinerungen<br />

entstehenden erheblichen Flächenpotentials. Insgesamt ist auch für die darauf folgenden Jahre derzeit nur ein zusätzliches Angebot<br />

in Höhe von rund 150% des Jahresflächenumsatzes von 2012 in der Pipeline.<br />

Der unternehmerische Trend, die Lagequalität bei der Standortsuche stärker zu gewichten, begünstigt weiterhin Objekte in Zentrumsnähe<br />

und an gut erreichbaren Standorten. Die inzwischen etablierten Bürostandorte im Münchner Umland haben aber eine hohe Bedeutung zur<br />

Ergänzung des Büromarkts bei knapper und teurer werdenden Flächen im Stadtgebiet erlangt. So wurden im 1. Quartal 2013 zunehmend<br />

Großtransaktionen auch abseits des Zentrums und der typischen Bürolagen getätigt, darunter waren nicht nur 30.000 m² Bürofläche in<br />

Sendling, sondern auch Büroimmobilien in Planegg, Aschheim und Erding.<br />

Die Bürorendite wird sich voraussichtlich in 2013 auf breiter Front stabilisieren. In besonderen Einzelfällen ist mit einer Absenkung zu rechnen,<br />

da ein anhaltender Wettbewerb um Core-Objekte zu erwarten ist. Das Transaktionsvolumen im laufenden Jahr könnte das von 2012<br />

daher durchaus <strong>zum</strong>indest geringfügig übersteigen.<br />

EINZELHANDEL<br />

Einzelhandelsinvestments werden weiter einen hohen Anteil am Transaktionsvolumen in <strong>München</strong> haben können, sobald verschiedene<br />

neue Umnutzungs-, Revitalisierungs- und Neubauvorhaben in der Innenstadt sowie die zunehmende Erschließung von Stadtteillagen für<br />

zusätzliche Angebote sorgen. Im Fall einer in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehenden Gesamtwirtschaft sind auch steigende Umsätze<br />

möglich.<br />

In direkter Nachbarschaft zur Hofstatt stehen weitere Neubauprojekte und Sanierungen an. Die Alte Akademie ist unter anderem<br />

voraussichtlich auch für eine Einzelhandelsnutzung vorgesehen. Im Tal mit seinem bisher eher indifferenten Einzelhandelsbesatz und einem<br />

Schwerpunkt auf Gastronomie wird die Aufenthaltsqualität durch breitere Gehwege, schmalere Fahrbahnen und damit mehr Platz für<br />

Einzelhandel und Gastronomie verbessert, was auch diese Lage mittelfristig strukturell beeinflussen wird. In Schwabing entstehen auf der<br />

Westseite der Leopoldstraße an mehreren Stellen moderne Einzelhandelsflächen nach Abriss und Neubau.<br />

Das „Shopping Center am Oertelplatz“ im Quartierszentrum Allach soll bereits 2014/2015 mit einer Verkaufsfläche von 14.700 m² in Betrieb<br />

gehen. Mit der Eröffnung des Moosacher Nahversorgungszentrums MONA kann in 2015 gerechnet werden. Für das 20.000 m² große<br />

Einkaufszentrum am Ratzingerplatz steht zwar der Betreiber fest, der Baubeginn ist aber erst ab 2015 wahrscheinlich. Interessante Mischobjekte<br />

sind derzeit das Trikot Office, Studiosus 3 und das Schwabinger Carré.<br />

Auch im Pasinger Stadtteilzentrum sind mittelfristig weitere Einzelhandelsflächen vorgesehen. Quartierzentren sollen in den nächsten Jahren<br />

im Olympia Wohn Park, in der Gerberau, in Perlach, Freiham und Aubing entstehen. Damit können Unternehmensexpansionen auch<br />

abseits der Toplagen fortschreiten: Die Warenhauskette Woolworth beispielsweise will sich mit 16 neuen Filialen zukünftig auf Stadtteillagen<br />

konzentrieren.<br />

In den Bestlagen werden die Expansionspläne des Luxussegments und das Interesse internationaler Marken an integrierten Flächenangeboten<br />

mit geringen Markteintrittsbarrieren auch in 2013 für einen preistreibenden Nachfrageüberhang sorgen. Manche bisher stark expandierende<br />

Marke setzt jedoch auf Konsolidierung, weil sich angesichts des inflationsbereinigten Rückgangs der Einzelhandelsumsätze im 2.<br />

Halbjahr 2012 nicht alle Umsatzerwartungen an neue Geschäfte erfüllt haben. Da mit einem stärkeren Anstieg der Einzelhandelsumsätze<br />

trotz des Bevölkerungszuwachses auch in 2013 kaum zu rechnen ist, kann zwar von einer weiteren Erhöhung der Spitzenmieten um etwa<br />

6% ausgegangen werden, insgesamt könnte der Wettbewerb um Flächen in Konsumlagen aber etwas abnehmen. Im Allgemeinen werden<br />

höchstens moderate Mietsteigerungen erwartet.<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

5 perspektiven für Investoren<br />

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1 OBERANGER, Altstadt-Lehel<br />

Durch Erweiterung der Fußgängerzone<br />

und die kreisförmige<br />

Schließung der Passantenströme<br />

zwischen Marienplatz, Sendlinger<br />

Straße, St.-Jakobs-Platz<br />

und Viktualienmarkt entsteht<br />

eine herausragende Einzelhandelslage.<br />

Das alte Geschäftshaus<br />

Oberanger 16 wird daher durch<br />

einen hochwertigen Neubau ersetzt, der dem Anspruch des Umfeldes<br />

gerecht wird. Im Erd- und im 1. Untergeschoss sowie wahlweise im 1.<br />

Obergeschoss sollen Ladenflächen entstehen, sonst vom 1. bis <strong>zum</strong> 6.<br />

Obergeschoss Büros. Den Wettbewerb gewann ein Berliner Architekturbüro.<br />

2 JUSTIZZENTRUM, Neuhausen-Nymphenburg<br />

Der Realisierungswettbewerb für<br />

das am Leonrodplatz geplante<br />

Strafjustizzentrum ist entschieden.<br />

Auf dem 3 ha großen Gelände<br />

soll ein Neubaukomplex<br />

mit 38.000 m² Nutzfläche für<br />

Sitzungssäle, Bürobereiche für<br />

Oberlandesgericht, Generalstaatsanwaltschaft,<br />

Landgerichte<br />

<strong>München</strong> 1+2, Amtsgericht,<br />

Staatsanwaltschaften <strong>München</strong><br />

1+2 sowie Bibliothek, Kantine,<br />

Technik- und Sanitärbereiche untergebracht werden. Es soll eine kompakte<br />

Blockrandbebauung mit verschiedenen Richtungen und Höhenentwicklungen<br />

entstehen, die nur etwa zwei Drittel des Plangebietes<br />

einnimmt. Am Leonrodplatz entsteht ein offenurbaner Platzquadrant<br />

als neuer Eingang <strong>zum</strong> Olympiapark mit einem 7-geschossigen Hochpunkt<br />

inklusive Stadtbalkon zur symbolischen Darstellung von Transparenz<br />

und Offenheit der Rechtssprechung. Der öffentliche Durchgang<br />

<strong>zum</strong> Rosa-Luxemburg-Platz wird ohne einschränkende<br />

Überbauung frei gehalten. Einblicke ins Gebäude und attraktive<br />

Nutzungen entlang dieses Durchgangs sollen diesen Bereich interessant<br />

machen.<br />

3 ALTE AKADEMIE, Altstadt-Lehel<br />

Das ehemalige Jesuiten-Kloster in<br />

der Neuhauser Straße wird vom<br />

Land Bayern auf 65 Jahre in Erbpacht<br />

vergeben. Gemäß Aufstellungsbeschluss<br />

des Stadtrats soll<br />

ohne massive Eingriffe in die<br />

denkmalgeschützte Gebäudesubstanz<br />

auf 30% der Geschossfläche hochwertiges Wohnen realisiert<br />

werden. Die bauliche Grundstruktur und die Arkaden zur Neuhauser<br />

Straße müssen erhalten bleiben, der „Schmuckhof“ im vorderen, rechten<br />

Gebäudeteil kann zur Fußgängerzone hin geöffnet und durch Einzelhandel,<br />

Gastronomie und Kultur belebt werden, Lücken im Branchenangebot<br />

zu schließen. Die beiden Durchgänge an der Hauptfassade können<br />

für einen Fußweg geöffnet werden, sofern die Eingangstore bleiben.<br />

Der südwestliche Wirtschaftshof kann möglicherweise überbaut werden.<br />

Eventuell findet auch die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />

einen neuen Standort im Gebäudekomplex.<br />

4 BOTANIKUM, Moosach<br />

Im 12 ha großen Planungsgebiet, das sich überwiegend in städtischem<br />

Besitz befindet, liegt das sogenannte „Botanikum“, wo Künstlern Flächen<br />

zur Miete angeboten werden, und das mit einem „Kunst-Biotop“<br />

und einer „grünen Eventlocation mit mediterranem Flair“ wirbt. Daneben<br />

wird das Planungsgebiet landwirtschaftlich und von Erwerbsgärtnereien<br />

genutzt. Vorgesehen ist die Entwicklung von Wohnbauflächen<br />

mit zugehöriger Infrastruktur und öffentlichen Grünflächen<br />

als Abschluss des südlich angrenzenden Siedlungsgebietes und die<br />

Sicherung eines Teils der ökologisch bedeutenden und erholungswirksamen<br />

Grünverbindung südlich des Rangierbahnhofes und nördlich<br />

der ehemaligen Gleistrasse.<br />

5 TIVOLI OFFICE / TIVOLI GARDEN, Schwabing-Freimann<br />

Auf einem 9.000 m² großen Areal im Tucherpark am Rand des Englischen<br />

Gartens entsteht das siebengeschossige „Tivoli Office“. Für<br />

September 2014 ist hier die Eröffnung der neuen Firmenzentrale von<br />

Roland Berger geplant. Zeitgleich wird auf demselben Grundstück ein<br />

Terrassenwohnhaus mit dem Namen „Tivoli Garden“ errichtet.<br />

6 WERKSVIERTEL, Berg am Laim<br />

Im Werksviertel<br />

(ehemals „Rund um<br />

den Ostbahnhof“)<br />

entsteht eine Mischung<br />

verschiedener<br />

Wohnformen<br />

in kompakter Lage<br />

rund um einen neuen<br />

Park. Die Wohnbereiche für über 2.000 Menschen in etwa 1.000<br />

Wohnungen werden so angeordnet, dass sie von Veranstaltungs-,<br />

Bahn- und Verkehrslärm abgeschirmt sind. Für Freizeitnutzungen<br />

werden einige Werksgebäude der „Kultfabrik“ in der heutigen Prägung<br />

für Jugendliche erhalten. Dazu gruppiert werden neue Restaurants,<br />

Läden, Bars und Treffpunkte. Kernbereichsschwerpunkt ist die weitere<br />

Etablierung von Kunst- und Musikszene in Künstlerateliers, Showrooms,<br />

Übungsräumen und Ladenflächen, aber auch Einzelhandel für<br />

Design, Kunstbedarf und Mode als Ergänzung des Angebots. Der öffentliche<br />

Nahverkehr am Ostbahnhof hat Anschluss an das regionale<br />

und überregionale Netz. Verkehrsflächen machen im Areal nur 14%<br />

der Gesamtfläche aus, Durchgangsverkehr wird durch die Straßenführung<br />

entlang der Erschließungswege und zwei querende Achsen<br />

vermieden. Rund ein Viertel des 38 ha großen Gesamtareals wird mit<br />

Gewerbeflächen für 10.000 Arbeitsplätze in hochmodernen Bürokomplexen<br />

und kreativen Lofts mit variablen Flächen sowie zwei Hotels<br />

besetzt. Die Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr<br />

macht das Gebiet <strong>zum</strong> idealen Standort für Unternehmen mit hohem<br />

Arbeitskräftebedarf. Dazu kommt die Nähe zur Messe <strong>München</strong>, <strong>zum</strong><br />

Flughafen und allen relevanten Autobahnachsen. Erweiterungen und<br />

städtebauliche Aufwertungen im Bereich von Media Works Munich<br />

stärken den vorhandenen Medienstandort. Umbau und Umnutzung<br />

der Bestandsgebäude sollen bereits in diesem Jahr starten. Die Bürgerbeteiligung<br />

begann Anfang des Jahres mit einem „Forum“ der Eigentümer,<br />

in dem Planskizzen und Modelle gezeigt werden, einem<br />

Bürgertelefon und einer Website. Der Satzungsbeschluss des Stadtrates<br />

<strong>zum</strong> Bebauungsplan erfolgt voraussichtlich Ende 2014. Danach<br />

kann der Bau von Straßen, dem Park und ersten Neubauten beginnen.<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

7 INBALANCE, Au-Haidhausen<br />

Auf dem 10.000 m² großen Areal<br />

sind 14.000 m² Geschossfläche für<br />

260 Wohneinheiten seit 2012 im<br />

Bau. Im südlichen Teil der Nord-<br />

Südorientierten sechsgeschossigen<br />

Zeile werden im Erdgeschoss eine<br />

Kinderkrippe und ein Kindergarten<br />

mit Außenanlagen eingerichtet, in den Obergeschossen Wohnungen<br />

realisiert. Im nördlichen Teil entstehen 86 innovative Studenten- &<br />

Businessapartments, in den Punkthäusern westlich davon werden<br />

etwa 60 Eigentumswohnungen gebaut. Die Fertigstellung ist für 2014<br />

angekündigt.<br />

8 PARKVIERTEL GIESING, Obergiesing<br />

Seit 2012 werden nach und nach<br />

rund 1.200 Miet- und Eigentumswohnungen<br />

mit überwiegend gehobener<br />

Ausstattung auf der Fläche<br />

des ehemaligen „AGFA-Camerawerks“<br />

im Anschluss an den Gewerbepark<br />

„Giesinger“ fertig gestellt.<br />

Die Baufelder sind auf einen<br />

weitläufigen Park hin ausgerichtet, die Grünflächen umfassen insgesamt<br />

50.000 m². Die Nahversorgung erfolgt im Quartier am so genannten<br />

„Baumplatz“. Im Wohnareal sind 2.500 m² Gesamtfläche für<br />

drei Kindertageseinrichtungen vorgesehen. Mitte 2013 werden voraussichtlich<br />

zwei Baufelder bezugsfertig, mit der Bebauung zweier<br />

weiterer wird in diesem Frühjahr begonnen. Deren Fertigstellung ist<br />

für Ende 2014 vorgesehen.<br />

9 WESTHOF PVZ, Maxvorstadt<br />

Die derzeitige Postnutzung auf dem insgesamt<br />

33.000 m² großen Gelände des Paketverteilzentrums<br />

wird durch ein neu zu realisierendes<br />

Wohngebiet mit zusammen 60.500 m²<br />

Geschossfläche für 600 Wohnungen ersetzt,<br />

davon 150 gefördert. Der Baubeginn für den<br />

ersten Bauabschnitt „Westhof“ mit 120 Wohneinheiten<br />

und 2.500 m² Flächen für gewerbliche<br />

Nutzung ist im Frühjahr 2014 vorgesehen. In den bestehenden denkmalgeschützten<br />

Gürtelbauten sind im Süden gewerbliche Nutzungen,<br />

im Norden Wohnnutzung vorgesehen. Weitere Bauabschnitte folgen<br />

sukzessive nach Auszug der Post.<br />

10 ARNULFPARK, Maxvorstadt /<br />

Neuhausen-Nymphenburg<br />

Der rund 40.000 m² große Arnulfpark umfasst bislang das <strong>zum</strong> Theater<br />

mit Gastronomiebetrieb umgebaute und durch einen Büroneubau<br />

ergänzte ehemalige Heizkraftwerk, die neuen Gebäude „Velum“ (2007),<br />

„Atmos“ (2008), „Metris“ (2010), „Central & Park“ (2010), „Quartier ICA-<br />

DE Premier Haus 1“ (2010), den „Skygarden“ (2011) und „M:Unique“<br />

(2012). Das „Kontorhaus“ mit 24.000 m² Bürofläche, die letzte Baulücke<br />

an der Bahnlinie, ist <strong>zum</strong> Baustart 2013 zu 55 % vermietet, die<br />

Fertigstellung ist für Mitte 2015 vorgesehen. Im Westen des Arnulfparks<br />

soll das „Quartier ICADE Premier“ noch um einen Gebäudekomplex<br />

mit 27.000 m² für Büronutzung erweitert werden, sobald ausreichendes<br />

Mieterinteresse besteht.<br />

11 CITY LOGISTIK ZENTRUM, Neuhausen-Nymphenburg<br />

Das 3 ha große Deutschmann-Gelände nahe der Friedenheimer Brücke<br />

an der Reitknechtstraße ist seit den 1990er Jahren für ein City-Logistik-Zentrum<br />

vorgesehen. Der Standort wurde 2011 durch ein überarbeitetes<br />

GVZ-Konzept bestätigt. Die Ausschreibungen führten bisher<br />

zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis. Im November 2012 wurde in<br />

einer Bezirks-Bürgerversammlung eine Nutzungsänderung für eine<br />

größere Teilfläche aus Gründen verkehrlicher Belastung beantragt.<br />

12 OLYMPIA GATE MUNICH, Schwabing-West<br />

Der Realisierungswettbewerb für<br />

die südlichen Kerngebiete mit abgestuften<br />

Gemeinschafts- bzw.<br />

Privatzonen im letzten Bauabschnitt<br />

des Stadtquartiers „Am<br />

Ackermannbogen“ ist seit dem<br />

Sommer 2012 entschieden. Auf<br />

drei Baufeldern von zusammen 15.000 m² entstehen Büro- und 5.000 m²<br />

Einzelhandelsflächen, ein Boardinghouse mit vorgelagerten, durchgehenden<br />

Wintergärten, ein Ärztehaus, ein Hotel und unterschiedliche<br />

Wohnnutzungen, wie Geschosswohnungen und Townhouses. Die Fertigstellung<br />

ist für das Frühjahr 2015 geplant.<br />

13 KREATIV-QUARTIER, Schwabing-West /<br />

Neuhausen-Nymphenburg<br />

Der Wettbewerb für die ehemalige Luitpoldkaserne mit etwa 20 ha im<br />

näheren Umfeld des Olympiaparks und nur ca. 2,5 km nordwestlich<br />

der Münchner Altstadt wurde zugunsten eines Entwurfs entschieden,<br />

der das Gebiet in vier durchlässige und miteinander vernetzte Quartiere<br />

gliedert, die unabhängig voneinander entwickelt werden können.<br />

Insgesamt sind 900 Wohnungen, 3.000 m² Einzelhandelsfläche und<br />

der Umbau zweier Industriedenkmäler für eine Nutzung durch Kultureinrichtungen<br />

und die Kreativwirtschaft vorgesehen. Im Quartier<br />

„Kreativ-Labor“ werden Bestandsstrukturen erhalten sowie Arbeiten<br />

und Wohnen kombiniert, bei gleichzeitiger Flexibilität gegenüber weiteren<br />

kulturellen Entwicklungen. Das „Kreativ-Feld“ erhält im Norden<br />

die Bestandsstrukturen und schafft ein neues Wohnquartier mit<br />

Schul- und Kitaversorgung inklusive Freiflächen. Als zentrale Freiraumfläche<br />

öffnet ein „Kreativ-Park“ Dachauer- und Heßstraße unter<br />

Einbindung der denkmalgeschützten Hallen. Die „Kreativ-Plattform“<br />

im Süden integriert die Universitätsgebäude in Offenheit <strong>zum</strong> angrenzenden<br />

Quartier. Im Frühjahr 2013 wird das weitere Vorgehen abgestimmt.<br />

14 NOCKHERBERG, Au-Haidhausen<br />

Die Paulaner-Brauerei wird voraussichtlich<br />

2016 Produktion und Logistik nach<br />

Langwied verlagern. Die Verwaltung<br />

zieht aus dem Hochhaus am Nockherberg<br />

in den sanierten denkmalgeschützten<br />

Zacherlbau und einen Erweiterungsneubau<br />

in der Ohlmüllerstraße. Bis zu 1400 Wohnungen für rund<br />

3000 Menschen, ein Gewerbehof und ein großer öffentlicher Park<br />

könnten auf den drei Betriebsflächen mit zusammen 9 ha entstehen.<br />

Bei der Überplanung ist die Traditionsgaststätte mit Biergarten „Paulaner<br />

am Nockherberg“ zu berücksichtigen. Die Empfehlungen aus der<br />

Bürgerwerkstatt im April 2013 fließen in die zweite Wettbewerbsphase<br />

ein, in der die Architektenteams die Entwürfe überarbeiten. Baubeginn<br />

wird wohl nicht vor dem Jahr 2018 sein.<br />

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15 FORUM FÜR FAHRKULTUR, Schwabing-Freimann<br />

Auf den rund 20 ha des Bahn-<br />

Ausbesserungswerks Freimann ist<br />

sowohl der Erhalt der denkmalgeschützten<br />

Dampflokrichthalle<br />

wie auch weitgehend der städtebaulichen<br />

Struktur vorgesehen, so<br />

dass der imposante Hallencharakter<br />

erlebbar bleibt. Im nördlichen Teil der Halle wird ein Baumarkt realisiert,<br />

der eine Kundenanbindung an die Maria-Probst-Straße erhält.<br />

Der großflächige südliche Hallenbereich mit dem östlichen Vorbau<br />

sowie dem Kantinengebäude, dem Kesselhaus und dem Kohlenbunker<br />

werden <strong>zum</strong> „Forum für Fahrkultur“ umgebaut, das täglich geöffnet<br />

und gänzlich öffentlich zugänglich sein soll. Neben Ausstellungs- und<br />

Handelsflächen für alte und seltene Kraftfahrzeuge, Restaurationswerkstätten<br />

oder Aufbewahrungs- und Wartungsboxen sind hier weitere<br />

Nutzungen wie Veranstaltungsflächen, Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

Gastronomie oder Erlebniszonen, Flächen für Tagungen sowie ein<br />

Club für Autobegeisterte vorgesehen. Das „Forum für Fahrkultur“ wird<br />

über die Lilienthalallee erschlossen und eine öffentliche Fuß- und<br />

Radwegeverbindung geschaffen. Südlich des Lokhallenbereiches ist<br />

für die Ansiedlung von Firmen mit Bezug zu Auto und Mobilität als<br />

Ergänzung des Forums für Fahrkultur ein „Campus für Innovation und<br />

Forschung“ mit offener Gewerbe- und Bürobebauung mit kompakten<br />

Gebäuden geplant. Eine Umstellung auf Wohnnutzung anstelle des<br />

Campus wäre unkompliziert möglich. Das Wettbewerbsergebnis vom<br />

März 2013 liefert die Basis für den Bebauungsplan.<br />

16 SCHWABINGER TOR, Schwabing-Freimann<br />

Das Erbe des legendären „Schwabylon“, dem innovativsten <strong>München</strong>er<br />

Freizeit- und Einkaufszentrum der 1970er Jahre, wird nach<br />

dem Anfang des Jahres abgeschlossenen Abriss von Metro-Großmarkt<br />

und Hotel Holiday Inn ab 2016 das 89.000 m² große, offene und autofreie<br />

Quartier „Schwabinger Tor“ übernehmen: Ein Wohn-, Freizeitund<br />

Einkaufszentrum samt Theater, Boutiquen, Restaurants, Parks,<br />

einem Teich, einer Kindertagesstätte und einem Luxushotel. Das Ensemble<br />

aus neun Gebäuden wird 270 Wohnungen auf 22.500 m²,<br />

19.300 m² Büros für etwa 500 Arbeitsplätze, fünf bis 15 Läden von<br />

zusammen 3.200 m² und ein 320-Zimmer-Hotel mit 35.600 m² umfassen.<br />

Die Tiefgarage bietet auf 100.000 m² in drei Untergeschossen<br />

1.400 Stellplätze. Die für die Leopoldstraße ansonsten typische Pappelallee<br />

soll hier mit neuer Bepflanzung fortgeführt werden.<br />

17 NU OFFICE, Schwabing-Freimann<br />

Der erste Bauabschnitt mit 12.000 m² ist seit Herbst 2012 bezugsfertig<br />

und zu 92% vermietet. Bei den 11.400 m² des zweiten Abschnitts,<br />

der im Sommer 2014 fertig gestellt sein soll, beträgt die Vorvermietungsquote<br />

aktuell 86%. Das „NuOffice 3“ mit einer Fläche von 10.700 m²<br />

ist für 2015 geplant und wird bereits zur Miete angeboten. Nach seiner<br />

Fertigstellung soll der Gebäudekomplex als einer der ersten in<br />

Deutschland eine LEED-Platin Zertifizierung erhalten, da er bereits die<br />

Energiestandards des Jahres 2050 erfüllt. Zu den Serviceangeboten<br />

für Mitarbeiter eingemieteter Firmen gehören bislang ein Private<br />

Health Club und eine Kinderkrippe im Bauteil 1, eine Foodlounge im<br />

Bauteil 2, eine E-Tankstelle für Elektrofahrzeuge sowie ein Citybike-<br />

Verleih.<br />

18 PARKSTADT SCHWABING, Schwabing-Freimann<br />

Die Bebauung der Gesamtgrundfläche<br />

von 405.000 m² ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Von den 105.000 m² Geschossfläche<br />

für rund 1.500 Wohnungen<br />

sind bisher nicht alle errichtet<br />

und auch mehrere Felder für Gewerbeund<br />

Bürogebäude liegen noch brach.<br />

Baureif sind das „Park Karree“, zwei<br />

Gebäude von zusammen 31.400 m²<br />

Nutzfläche auf einem 10.500 m²<br />

großen Grundstück mit begrünten Innenhöfen<br />

und Restaurant- und Ladenflächen im Erdgeschoss, das<br />

kammartige Bürogebäude „Trias“ von 29.000 m² auf einem Grund von<br />

10.000 m² mit einer zentralen, zweigeschossigen Eingangshalle und<br />

überdachter Vorfahrt, sowie das „Park Atrien“ von 31.300 m² in drei<br />

miteinander verbindbaren Solitärmodulen mit 10-geschossigen Türmen<br />

auf einer Grundstücksfläche von 10.800 m². Auch der Bürokomplex<br />

„Freiraum“ mit 6.000 m² wurde bisher nicht errichtet. Baubeginn<br />

für das „Platineo“ mit 13.600 m² Geschossfläche auf 4.550 m² Grund<br />

ist für diesen Sommer, die Fertigstellung für April 2015 vorgesehen.<br />

19 DOMAGK-QUARTIER, Schwabing-Freimann<br />

Die Freigabe der insgesamt 33<br />

ha großen Kaserne ermöglicht<br />

eine Anordnung der Baufelder<br />

für etwa 1.600 Wohnungen –<br />

davon 50% gefördert - um einen<br />

zentralen Park mit altem<br />

Baumbestand. Im Norden ist<br />

spätestens 2014 Baubeginn für<br />

420 Wohnungen, davon 180 geförderte sowie 130 Studentenwohnungen.<br />

Die Gebäude werden als Schutzwall gegen Verkehrslärm des<br />

vielbefahrenen Frankfurter Rings und als einladendes Entrée ins Quartier<br />

gestaltet. Daneben werden sich gewerbliche Nutzungen finden,<br />

eine Grundschule sowie ein Haus für Kinder, Jugend und Familie mit<br />

angrenzendem, großen Bolzplatz und vier Kindertagesstätten. Mit der<br />

Fertigstellung ist ab 2015 zu rechnen. Drei der Baufelder wurden Anfang<br />

des Jahres an Baugenossenschaften zur Realisierung unterschiedlicher<br />

Wohnformen vergeben, fünf weitere für Baugemeinschaften<br />

ausgeschrieben (Vergabe ca. Q2 2013). Das erste der beiden<br />

vorgesehenen Kerngebiete wurde bereits veräußert. Ein Areal von 9 ha<br />

mit denkmalgeschützten Gebäuden wird neues Domizil der Bundespolizei.<br />

Die gewachsene Künstlerkolonie mit Clubs, Ateliers und Werkstätten<br />

wurde stark dezimiert. Nur „Haus 50“, das größte der ehemaligen<br />

Kasernengebäude, wurde saniert und <strong>zum</strong> renommierten<br />

„Kunsthof“. Aber auch im neuen Wohngebiet sollen Räume für kulturelle<br />

Aktivitäten entstehen. Der Abschluss aller Arbeiten ist für 2018<br />

avisiert.<br />

20 PRINZ-EUGEN-PARK, Bogenhausen<br />

Auf dem ehemaligen 30 Hektar großen Kasernengelände wird eine<br />

Siedlung mit 1.800 Wohnungen entstehen, mit Grundschule, Mehrzweckhalle,<br />

Kindertagesstätten und Bürgerhaus, die ab 2015 bezugsfertig<br />

werden soll. In 2014 wird mit der Ausschreibung verschiedener<br />

Baufelder auch für Baugemeinschaften gerechnet. Trotz Planungsworkshop<br />

mit Bürgerbeteiligung gibt es allerdings noch massive Einwände<br />

gegen den Bebauungsplan wegen des zu erwartenden zusätzlichen<br />

Verkehrs in den angrenzenden Stadtgebieten.<br />

41 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

21 TRABRENNBAHN, Bogenhausen<br />

Der Erwerber des Trabergeländes in<br />

<strong>München</strong> hatte dem Münchner Trabrenn-<br />

und Zuchtverein zugesagt, in<br />

der Gemeinde Maisach bis 2014 eine<br />

neue Rennbahn zur Verfügung zu<br />

stellen. Er kann aber seine vertragliche<br />

Verpflichtung bislang nicht erfüllen,<br />

da der Bebauungsplanentwurf<br />

für die Nachnutzung des Flugplatzes in Maisach derzeit überarbeitet<br />

wird. Die Planungen für ein neues Wohnquartier mit rund 1.500<br />

Wohnungen in Daglfing ruhen derzeit. Die dortige Baurechtsausweisung<br />

wird schließlich vom Bau einer Unterführung abhängig gemacht,<br />

für die die Deutsche Bahn zuständig wäre, wofür diese aber<br />

noch keine Zusage gegeben hat.<br />

22 BOGENHAUSENER TOR, Bogenhausen<br />

Durch den Bau des Richard-Strauss-<br />

Tunnels entstand am Vogelweideplatz<br />

ein neues Areal, auf dem ein als<br />

„Stadtportal <strong>München</strong>-Ost“ konzipiertes<br />

Ensemble von fünf unregelmäßig<br />

gestalteten Glasfassadentürmen<br />

mit 100.000 m² Büro- und<br />

Hotelflächen entstehen soll. Das Genehmigungsverfahren<br />

verzögert sich wegen sicherheitsrelevanter<br />

Einwände eines benachbarten Unternehmens, so dass nun getrennte<br />

Bebauungspläne für die Areale am Vogelweideplatz und südlich der<br />

Einsteinstraße aufgestellt werden. Baubeginn kann daher frühestens<br />

Mitte 2013 sein, die Fertigstellung könnte dann in 2015 erfolgen. Mit<br />

einer Aufwertung der gesamten Gewerbe-Achse zwischen Vogelweideplatz<br />

und Riem wird gerechnet.<br />

23 BAUMKIRCHEN-MITTE, Berg am Laim<br />

24 HOCHÄCKERSTRASSE, Ramersdorf-Perlach<br />

Der Baubeginn der etwa 110.000 m² Geschossfläche für rund 1.000<br />

Wohneinheiten, der Gemeinbedarfs- und Einzelhandelseinrichtungen<br />

für den täglichen Bedarf auf der 19 ha großen Fläche erfolgt nach<br />

Abschluss des Bebauungsplanverfahrens und der Verlagerung der<br />

städtischen Kompostieranlage voraussichtlich im Frühjahr 2014. Verschiedene<br />

verkehrliche Erschließungsvarianten müssen abgestimmt<br />

werden. Das Baukonzept sieht einen solarenergetisch optimierten<br />

Städtebau durch parallele Ausrichtung der Gebäudezeilen nach Süden<br />

und optimierte Gebäudeabstände vor. Der Entwurf interpretiert die<br />

Feldstruktur der ehemaligen Gärtnerei und sieht den Anbau von Biomasse<br />

am Standort vor, um einen Anteil des Wärme- oder Strombedarfs<br />

klimaneutral aus regenerativen Energiequellen zu decken. Die<br />

grüne Mitte des Viertels bilden die vier individuell gestalteten Quartiersparks.<br />

25 MC GRAW GELÄNDE, Untergiesing-Harlaching<br />

Die im Eigentum des Freistaates Bayern stehenden Flächen der ehemaligen<br />

Kaserne werden westlich der Tegernseer Landstraße für Einrichtungen<br />

der Polizei und andere Verwaltungseinrichtungen genutzt.<br />

In den nördlich daran anschließenden Bestandsgebäuden sind Wohnungen<br />

für Staatsbedienstete untergebracht. Auf den Flächen östlich<br />

der Tegernseer Landstraße sind entlang der Tegernseer Landstraße in<br />

den Bestandsgebäuden Wohnungen, im rückwärtigen Bereich diverse<br />

gewerbliche Zwischennutzungen und Stellplätze vorhanden. Die mittlerweile<br />

unter Denkmalschutz gestellte Halle 19 und ein Teil der angrenzenden<br />

Grundstücksfläche sind mit Nutzungen der Bereitschaftspolizei<br />

belegt. Die westlich der Tegernseer Landstraße<br />

bestehenden Nutzungen werden langfristig beibehalten. Für den 5,5<br />

ha großen Bereich östlich der Tegernseer Landstraße wird die Wirtschaftlichkeit<br />

der Entwicklung eines Wohn- und Kerngebietes geprüft.<br />

Baubeginn auf dem 135.000 m² umfassenden ehemaligen Bahnbetriebswerk<br />

soll noch in 2013 sein. Insgesamt sind rund 73.000 m² Geschossfläche<br />

geplant, davon 50.000 m² für 500 Wohnungen unterschiedlicher<br />

Größe. 30% davon bleiben für geförderten Wohnungsbau<br />

reserviert. Die fünfgeschossigen Häuser formieren sich um autofreie<br />

Innenhöfe und werden mit Dachgärten versehen. Im 16-geschossigen<br />

Büroturm im Nordosten sind allein 18.500 m² Geschossfläche vorgesehen.<br />

Die vorgesehene bauliche Verdichtung an der S-Bahnstation<br />

Berg am Laim und die Nähe <strong>zum</strong> Mittleren Ring machen Arbeitsplätze<br />

und Gemeinbedarfseinrichtungen im Gebiet bestens erreichbar. Die<br />

Wohnnutzung wird durch einen Riegel aus Bürogebäuden zur Bahn<br />

hin abgeschirmt und profitiert von einer neuen öffentlichen Grünanlage<br />

auf der westlichen Teilfläche. Der Landschaftspark und die ersten<br />

Wohnungen sollen 2015 fertig sein, das Quartier in 2018 komplett<br />

bezogen.<br />

26 BUSINESSQUARTIER „AM HIRSCHGARTEN“,<br />

Neuhausen-Nymphenburg<br />

Die 17 Wohnbaufelder im 27 ha großen Stadtquartier „Am Hirschgarten“<br />

sind nahezu vollständig fertig gestellt und bezogen. Die beiden<br />

gewerblichen Baufelder westlich der Friedenheimer Brücke sind verkauft.<br />

Anfang 2014 eröffnet im Mittelpunkt des Businessquartiers, das<br />

„forum am Hirschgarten“. Der Gebäudekomplex aus einem kleineren<br />

siebengeschossigen sowie einem größeren, fünf und elf Geschosse zählenden<br />

Objekt liegt am autofreien Quartiersplatz, dem Übergang zur<br />

angrenzenden Wohnbebauung. Er enthält rund 25.000 m² Büros, die im<br />

März 2013 zu rund 40% vermietet sind, sowie 8.000 m² für Handel und<br />

Gastronomie. Die Handelsflächen waren zu mehr als 55% belegt, die<br />

Gastronomieeinheiten im Angebot. Auf dem zweiten, 9.000 m² großen<br />

Baufeld westlich der Friedenheimer Brücke werden von 2014 bis 2015<br />

auf 41.000 m² zu 2/3 Büros und 1/3 Wohnungen realisiert. Im innenstadtnäheren<br />

Bereich östlich der Friedenheimer Brücke stehen derzeit<br />

noch zwei Baufelder für 30.000 m² und 40.000 m² Büros <strong>zum</strong> Verkauf.<br />

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INTEGRIERTES STADTTEILENTWICKLUNGSKONZEPT<br />

Bürgerversammlung<br />

Bebauungsplan Nr. 1930b – Baierbrunner Straße<br />

27 SÜDSEITE, Obersendling<br />

Das „Viva“-Nahversorgungszentrum<br />

mit 20.000 m² wird<br />

im Sommer 2013 eröffnet.<br />

Das architektonisch außergewöhnliche<br />

Hochhaus „Isar-<br />

Belle“ mit geschwungener<br />

Fassade und betonten Glaserkern<br />

wird voraussichtlich<br />

ebenfalls bis Sommer 2013 vollständig realisiert. Teile der Umgebungsbebauung<br />

sind bereits bezugsfertig. Der Bau des kantenlosen<br />

Wohnturms „Sternenhimmel“ soll Ende 2013 abgeschlossen sein; 31 TRIKOT OFFICE, Laim<br />

Ende 2014 folgt ein weiterer mit dem Namen „Alpenglühen“. Der erste<br />

von zwei 5-seitigen Wohntürmen, der „Isar Tower Süd“, wird im Frühjahr<br />

2014 fertig. Beide sollen noch durch einen dritten Wohnturm<br />

ergänzt werden. Das Areal verfügt über weitläufige Freiräume und<br />

grenzt an einen 32.000 m² großen Landschaftspark. Das in „Pure Tower“<br />

umbenannte denkmalgeschützte Siemens-Bürohochhaus sollte<br />

ursprünglich nach der Sanierung neben reinen Bürogeschossen ein<br />

Restaurant, ein Hotel, Wohnungen und einen Spa-Bereich mit Roof<br />

Top und Pool aufweisen. Derzeit wird allerdings über einen Antrag des<br />

Eigentümers auf Umnutzung zu Wohnzwecken beraten. Mit dem Beginn<br />

Umbaus kann frühestens 2014/2015 gerechnet werden.<br />

28 SIEMENS CAMPUS, Obersendling<br />

Eine Teilfläche von 65.000 m² des Gewerbegeländes wurde verkauft<br />

und ihre Umwidmung zu Wohnzwecken beantragt. Auf dem Areal befinden<br />

sich Bürogebäude, die von Siemens für zwei Jahre gemietet<br />

werden. Es können 600 - 800 neue Wohnungen auf 60.000 - 80.000<br />

m² Geschossfläche entstehen. Anfang 2015 soll möglichst mit den<br />

Bauarbeiten begonnen werden, bis dahin mietet Siemens die Gebäude<br />

vom neuen Eigentümer zurück. Nach derzeitigem Planungsstand<br />

könnten die Wohnungen 2017 bezogen werden. Ein weiteres, 10.000<br />

m² großes Areal, das noch mit 8.000 m² Gewerbefläche bebaut ist, soll<br />

Bürgerversammlung<br />

langfristig entwickelt werden.<br />

Ratzingerplatz - Bebauungsplanverfahren Nr. 1796a<br />

29 RATZINGERPLATZ, Obersendling<br />

Der Ratzingerplatz und die<br />

südöstlich anschließenden Gebiete<br />

werden unter Einbeziehung<br />

der historischen Zeppelin-halle<br />

zu einem integrierten<br />

Zentrum mit breiter Nutzungsmischung<br />

entwickelt. Die Planungseckdaten und Planungs-ziele wurden<br />

2011 festgelegt. Zunächst wird das städtebauliche Konzept fortgeschrieben<br />

und auf dieser Grundlage ein Beschluss zur Ausschreibung<br />

der Flächen des integrierten Zentrums vorbereitet. Für das integrierte<br />

Zentrum wird dann ein Realisierungswettbewerb durchgeführt, auf<br />

dessen Grundlage dann das Bebauungsplanverfahren weitergeführt<br />

werden kann. Der Satzungsbeschluss wäre dann frühestens 2015<br />

möglich.<br />

30 ZSCHOKKESTRASSE, Laim<br />

In die Planung für das Neubaugebiet mit 300 Wohnungen auf der 4,4<br />

ha großen Brache des Trambahnbetriebshofes kommt wieder Bewegung,<br />

da der südwestlich angrenzende Busbetriebshof nun möglicherweise<br />

doch verlagert werden kann. Sollte über dessen Neubau auf<br />

dem Gaswerksgelände Süd in Moosach noch in diesem Jahr entschieden<br />

werden, kann an der Zschokkestraße früher als beabsichtigt mit<br />

dem 1. Bauabschnitt für<br />

neue Wohnungen begonnen<br />

werden. Mit einem Bebauungsplan<br />

wird dennoch<br />

frühestens 2014 gerechnet.<br />

Durch die Absiedlung des<br />

Busbetriebshofs entstünden<br />

außerdem zusätzliche<br />

Potenziale im Umfeld. Allein das derzeit vom Busbetriebshof belegte<br />

Areal böte Platz für etwa 500 zusätzliche Wohneinheiten.<br />

Mit dem Bau von 12.000 m²<br />

für Büro-, Dienstleistungsund<br />

Einzelhandelsnutzung<br />

wird Mitte 2013 begonnen,<br />

die Fertigstellung ist für<br />

Ende 2014 vorgesehen. Die<br />

beiden bislang auf dem Grundstück befindlichen, gewerblich genutzten<br />

Gebäude werden vorab abgebrochen.<br />

32 NYMPHENBURG-SÜD, Neuhausen-Nymphenburg<br />

Die Wohn- und Kerngebietsabschnitte westlich der Wotanstraße<br />

(„Schlossviertel“) sind nahezu vollständig fertig gestellt. Im östlichen<br />

Kerngebiet sollen weitere 7.800 m² Geschossfläche für Wohnnutzung<br />

und 1.000 m² für Einzelhandel errichtet werden.<br />

33 LAIMER KNOTEN, Laim<br />

Die Kerngebiets- und Gewerbebaufelder zwischen dem 1.Bauabschnitt<br />

des „Auron“ im westlichen und dem Gewerbehof im östlichen<br />

Teil des Plangebiets sind bislang nicht bebaut. Derzeit wird noch über<br />

die Errichtung eines sechsstöckigen Studentenwohnheims mit 500<br />

Wohneinheiten und begrünten Lärmschutzwänden beraten. Der<br />

Grundriss sieht keine WGs, sondern Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements<br />

vor, einen knapp 200 m² großen Mehrzweckraum und eine<br />

„Cookinglounge“. Bis Ende 2014 sollen auch zwei der drei großen Höfe<br />

für Sportzwecke zur Verfügung stehen.<br />

34 STADTTEILZENTRUM PASING, Pasing-Obermenzing<br />

Das Sanierungsgebiet “Zentraler Geschäftsbereich<br />

Pasing” wurde Mitte 2012<br />

förmlich festgelegt. Viele der städtebaulichen<br />

Maßnahmen des Integrierten<br />

Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) können<br />

erst jetzt, nach Eröffnung der<br />

Nordumgehung, umgesetzt werden. Das<br />

neue Terminalbauwerk am Bahnhof soll<br />

2013 fertig gestellt sein. Im Mittelpunkt der Veränderungen steht das<br />

14 Dreieck zwischen Bahnhofs-, Rathaus- und Marienplatz mit Gleisbauarbeiten,<br />

Bepflanzungen und der Herstellung von Geh- und Radwegen<br />

sowie ein Wettbewerb zur Erstellung eines „Kundenmagneten“<br />

am Marienplatz. Bis 2014 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein.<br />

43 / 47


Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

Auf den an der<br />

Nordumfahrung gelegenen<br />

Grundstücken<br />

des ehemaligen<br />

Stückgutbahnhofs<br />

östlich der Offenbachstraße<br />

ist ein<br />

Wohngebiet mit<br />

Quartierspark und einer Mischgebietsbebauung als Lärmriegel zu<br />

Straße und Bahnlinie vorgesehen. Eine Am Knie beginnende Promenade<br />

stellt die Verbindung <strong>zum</strong> Pasinger Zentrum her. An ihrem östlichen<br />

Ende können maximal 13.000 m² Flächen für Büro- und Dienstleistungsnutzung<br />

entstehen, davon 1.500 m² für Einzelhandel mit<br />

Sortimenten des täglichen Bedarfs. Das sanierte Weyl-Gelände auf der<br />

Bahnhofs-Nordseite wird unter dem Namen „Gottfried Keller Carré“ ab<br />

2013 mit 110 Eigentumswohnungen mit 8.100 m² Wohnfläche in<br />

Form von neun viergeschossigen Mehrfamilienhäusern bebaut.<br />

35 PASING NORD, Pasing-Obermenzing<br />

Acht polygonale Wohnblocks mit je<br />

etwa 350 Wohneinheiten umgeben<br />

weitgehend private Wohnhöfe und<br />

sollen in „Begegnungszonen“ umfahren<br />

werden können, in denen alle Verkehrsteilnehmer<br />

gleichberechtigt sind.<br />

Eine Fußgängerbrücke über die Bahngleise<br />

kann eine Verbindung zwischen<br />

dem 34 ha großen bisherigen Gewerbegebiet und dem Nymphenburger<br />

Park bilden. Details der Verkehrserschließung werden erst nach der<br />

Bürgerbeteiligung geklärt. Weitere 200 Wohnungen können folgen,<br />

wenn weitere Gewerbebetriebe absiedeln. Neben einer Mischung aus<br />

Geschosswohnungen, Duplexwohnungen in etlichen Erdgeschossen<br />

und Maisonetten in den bis zu siebengeschossigen Gebäuden, aneinander<br />

gereihten Stadthäusern und wenigen Reihen freistehender<br />

Stadtvillen entsteht ein Quartierszentrum mit etwa 5.000 m² Einzelhandelsflächen,<br />

eine Grundschule, und auf den insgesamt etwa<br />

100.000 m² Freiflächen eine 6.000 m² große Jugendspielfläche und<br />

ein großer Park entlang der Bahnlinien. Entlang der Gleise sollen 12m<br />

hohe Lärmschutzwälle entstehen.<br />

36 MOOSACH BAHNHOF, Moosach<br />

Am Memminger Platz wurden Anfang des Jahres die letzten Bäume gepflanzt.<br />

Der Bebauungsplan für das ursprünglich geplante Kerngebiet<br />

auf einem Teil des 21 ha großen Meiller-Werkgeländes wurde durch einen<br />

neuen ersetzt, der hier ein neues Wohnquartier mit rund 65.000 m²<br />

BGF vorsieht. Auf dem 6.000 m² großen ehemaligen Areal von Deutscher<br />

Telekom und Post direkt am Bahnhof wurde der Bau von „Studiosus³“<br />

mit 334 Einzel- und WG-Appartements für Studenten mit Loggia,<br />

Balkon oder Dachterrasse begonnen. Im Erdgeschoss sind 3.700 m² für<br />

Einzelhandel vorgesehen. Der erste Bauabschnitt wird voraussichtlich<br />

Ende Februar 2014, der zweite im Oktober 2014 fertig gestellt sein.<br />

37 RIESENFELDSTRASSE, Milbertshofen-Am Hart<br />

Für das Gewerbegebiet mit etwa 37.000 m² werden neue gewerbliche<br />

Nutzungskonzepte entwickelt. Die bestehenden Hallen sollen abgerissen<br />

und in Abstimmung mit künftigen Nutzern neue, flexibel nutzbare<br />

Gebäude errichtet werden. Es geht um mindestens drei Baufelder zwischen<br />

3.800 m² und 4.400 m² sowie ein nahe gelegenes Gewerbe- und<br />

Logistikgrundstück an der Moosacher Straße mit 24.000 m².<br />

38 GASWERKSGELÄNDE, Moosach<br />

Nach bauplanerischer Überarbeitung<br />

kann das Gebiet nach Westen<br />

erweitert werden. Für eine Verlagerung<br />

des Busbetriebshofs von Laim<br />

nach Moosach stehen hier nun maximal<br />

33.000 m² zur Verfügung.<br />

Wenn das Vorhaben bis Ende des<br />

Jahres realisierungsreif ist, könnte<br />

der neue Betriebshof 2018 den Betrieb aufnehmen. Dieser Termin ist<br />

zwingend, weil sonst der alten Betriebshof bis dahin umfangreich<br />

saniert werden müsste. Am neuen Standort Moosach könnte auch die<br />

MVG-Automatenwerkstatt integriert und in erheblichem Umfang weiterer<br />

Wohnungsbau inklusive SWM-Werkswohnungen möglich werden.<br />

39 88NORTH, Moosach<br />

Grundsteinlegung für den sechsgeschossigen Komplex mit einem<br />

Grundriss in Form von zwei liegenden Achten war Mitte 2012. Die<br />

41.300 m² Büroflächen, Casino, Restaurant, Lounge mit Terrassen,<br />

Konferenzzentrum und KiTa, sowie 5.000 m² Lagerflächen und eine<br />

Tiefgarage mit 580 Pkw-Stellplätzen sollen bis Februar 2014 fertig gestellt<br />

sein.<br />

40 BAYWA-HOCHHAUS, Bogenhausen<br />

Das 1969 erbaute, sternförmige Hochhaus mit einer Höhe von über 60 m<br />

und 17 Obergeschossen wurde zur Sanierung an eine Projektgesellschaft<br />

verkauft. In 2014 wird die BayWa-Zentrale temporär in eine<br />

andere Immobilie verlegt. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten<br />

etwa 2016 soll die Immobilie weiterverkauft und langfristig an die<br />

BayWa zurück vermietet werden.<br />

41 KRONPRINZ-RUPPRECHT-KASERNE / VIRGINIA-DEPOT,<br />

Milbertshofen-Am Hart /<br />

Feldmoching-Hasenbergl<br />

Mit den inzwischen rechtskräftigen Bebauungsplänen für die Erweiterung<br />

des BMW-Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ), der<br />

<strong>München</strong>er Stadtentwässerung und des Technischen Hilfswerks sowie<br />

dem bevorstehenden Abschluss des Verfahrens für das Gymnasium ist<br />

erst etwa ein Drittel der 59 ha des ehemaligen Militärgeländes neu<br />

überplant. Die restlichen Flächen östlich der Schleißheimer Straße<br />

werden gewerblich zwischen genutzt, die große Brache westlich der<br />

Schleißheimer Straße wird vorerst für Sportstätten und zur Gewerbegebietserweiterung<br />

vorgehalten.<br />

42 OLYMPIA WOHN PARK, Milbertshofen-Am Hart<br />

Das Bebauungsplanverfahren für<br />

den „Olympia Wohn Park“ läuft seit<br />

Mitte 2012. Auf dem 21.000 m²<br />

großen Grundstück Am Oberwiesenfeld<br />

sollen 350 Miet- und Eigentumswohnungen<br />

und eine Kindertagesstätte<br />

auf rund 41.400 m²<br />

Geschossfläche um einen ruhigen<br />

Gartenhof mit Erkern, Balkonen und Dachterrassen entstehen. Der<br />

Quartiersplatz mit Einzelhandels- und Gastronomieflächen von rund<br />

2.500 m² Geschossfläche wird im Osten, im Westen des insgesamt<br />

20.950 m² großen Areals ein öffentlicher Quartierspark angesiedelt.<br />

Mit dem ersten Bauabschnitt soll im zweiten Quartal 2014 begonnen<br />

werden. Die Gesamtfertigstellung ist für 2016 vorgesehen.<br />

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43 BAYERN-KASERNE, Schwabing-Freimann<br />

Nach der Bürger-Planungswerkstatt<br />

wurden Anfang 2013 die Eckdaten<br />

für den Wettbewerb um die 48 ha<br />

große ehemalige Bayern-Kaserne<br />

beschlossen. Auf dem Gelände sollen<br />

3.000 bis 5.000 Wohneinheiten<br />

entstehen, vernetzte öffentliche und<br />

private Freiflächen sowie soziale Infrastruktureinrichtungen,<br />

darunter neun Kindertagesstätten, ein<br />

Schulzentrum sowie eine Feuerwache. Die Tram 23 wird durch das<br />

Gelände verlängert und Wegeverbindungen für den Fuß- und Radverkehr<br />

geschaffen. Die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr<br />

soll möglichst vollständig über Heidemannstraße und Europark<br />

erfolgen. Der Wettbewerb wird in mehreren Phasen ablaufen und<br />

Anfang 2014 abgeschlossen sein. Danach ist ein weiteres Werkstattgespräch<br />

vorgesehen.<br />

44 KLINIKVIERTEL, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt<br />

Der Wettbewerb um den Neubau einer „Portalklinik“ an der Nußbaumstraße,<br />

mit Ambulanzen und einer Notaufnahme für 50.000 Patienten<br />

jährlich sowie 200 interdisziplinär genutzten Betten, ist entschieden.<br />

Sie soll nach Möglichkeit im Jahr 2016 fertig gestellt werden. Komplexere<br />

Fälle der Bereiche Kinderheilkunde, Kinderchirurgie, Gynäkologie,<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Inneren Medizin und<br />

der Chirurgie werden in den Campus Großhadern verlegt, wo Europas<br />

größtes OP-Zentrum noch in diesem Jahr bezugsfertig sein soll. Danach<br />

wird dort noch ein Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin<br />

neu gebaut. In der Innenstadt verbleiben die Kliniken für<br />

Augenheilkunde, Dermatologie, Psychiatrie und Zahnheilkunde. Die<br />

verlassenen Gebäude, darunter viele Altbauten, aber auch neuere Gebäude<br />

in überwiegend weitläufiger Pavillonbauweise, gehören dem<br />

Freistaat Bayern und sollen möglichst für Forschung und Lehre nutzbar<br />

gemacht werden.<br />

45 MESSESTADT RIEM, Trudering<br />

Die Grunderschließung der Baugrundstücke<br />

des 4. Wohnbauabschnitts<br />

ist abgeschlossen, so dass<br />

die ersten privaten Bauvorhaben<br />

Ende 2012 beginnen konnten. Im<br />

Norden des Areals liegen Flächen für<br />

geförderte Mietwohnungen. Sechs<br />

Baufelder im südlichen Bereich sind<br />

für frei finanzierte Wohnungen und Wohnungen nach dem <strong>München</strong><br />

Modell reserviert. Im Mittelfeld kommen Baugenossen- und -gemeinschaften<br />

<strong>zum</strong> Zug. Die weitere Planung für den 5. Bauabschnitt im<br />

Südwesten, die Arrondierung von Kirchtrudering, sowie das Gewerbegebiet<br />

Am Rappenweg wird von der Trassenführung der Ortsumgehung<br />

Kirchtrudering beeinflusst, über die möglicherweise noch im<br />

Mai 2013 entschieden wird. Der Bebauungsplan für die 8,6 ha des 2.<br />

Abschnitts des „Technologieparks Messestadt West“ erlangt Mitte des<br />

Jahres Rechtswirksamkeit. Unmittelbar gegenüber dem Haupteingang<br />

der Messe kann eine Geschossfläche von ca. 77.600 m² erstellt werden.<br />

Derzeit ist hier bereits das „Take-off“ im Bau, dessen 13.700 m²,<br />

davon 12.400 m² Bürofläche, im Herbst 2013 fertiggestellt sein soll.<br />

Zwei der vier Kerngebietsquartiere an der U-Bahnstation Messe Ost<br />

befinden sich noch im Bebauungsplanverfahren. Das 2,8 ha große<br />

Mischgebiet an der Willy-Brandt-Allee wird in der südlichen Hälfte<br />

mit 17.800 m² Wohnungen bebaut. Daneben können hier 34.400 m² für<br />

Verwaltungs- und Gewerbenutzungen realisiert werden. Im für verarbeitendes<br />

Gewerbe und Handwerk vorgesehenen Gewerbegebiet Messestadt<br />

Ost wird ein 2.Bauabschnitt mit 3,2 ha entwickelt.<br />

46 HANNS-SEIDEL-PLATZ, Ramersdorf-Perlach<br />

Die Verhandlungen mit den Eigentümern von rund 30% der Gesamtfläche<br />

der Nordparzelle des Hanns-Seidel-Platzes, der neuen Mitte des<br />

Stadtteils Neuperlach, sind abgeschlossen, so dass der Bebauungsplan<br />

in der ersten Jahreshälfte 2013 Rechtskraft erhalten soll. Der Architektenwettbewerb<br />

läuft zwischen Mai und Dezember 2013. Die Bau-<br />

Ausschreibung ist 2016 geplant, Baubeginn frühestens Mitte 2017.<br />

Mitte 2019 könnte alles bezugsfertig sein.<br />

47 PERLACHER TOR, Ramersdorf-Perlach<br />

Der Bebauungsplan für das Areal an der Carl-Wery-Straße ist rechtskräftig.<br />

Im Kerngebietsbereich ist unter dem Namen „Perlacher Tor“<br />

ein vier Gebäuderiegel umfassender, 6-geschossiger Büro- und Geschäftskomplex<br />

mit Zwischenbauten vorgesehen, der 34.000 m²<br />

Nutzfläche bietet. Im Erdgeschoß können Foyers, Veranstaltungssäle<br />

oder mittelgroße Verkaufsflächen untergebracht werden. Die Büroflächen<br />

werden ab Januar 2014 vermietet. Im Rahmen eines neuen Verkehrskonzepts<br />

muss noch über die Südanbindung Perlach entschieden<br />

werden. Am Bahnhofsplatz ist ein 50 m hohes Hochhaus mit<br />

24.000 m² zulässig. Auf den Wohnbaufeldern westlich der Carl-Wery-<br />

Straße war zunächst eine Altlastensanierung erforderlich, bevor mit<br />

dem Bau von 140 Wohnungen im ersten und 220 im zweiten Bauabschnitt<br />

begonnen werden kann.<br />

48 GLEISHARFE / TRIEBWERK,<br />

Aubing-Lochhausen-Langwied<br />

Das Gebiet unterteilt sich<br />

in das Gewerbeareal „Triebwerk“,<br />

ein 26,3 ha großes<br />

Areal mit denkmalgeschützten<br />

Industriebauten des ehemaligen<br />

Ausbesserungswerks<br />

und das zukünftige Wohngebiet<br />

„Gleisharfe“ für etwa 350<br />

Wohnungen. Der Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude ist wirtschaftlich.<br />

Große Teile der vorhandenen Biotopstrukturen sind bereits<br />

planungsrechtlich gesichert. Das Bebauungsplanverfahren für die 8,5<br />

ha große „Gleisharfe“ mit Freiflächen und sozialer Infrastruktur wird<br />

auf der Basis des vorliegenden Wettbewerbsergebnisses eingeleitet.<br />

Erst danach werden die erschlossenen Baufelder an Investoren und<br />

Bauträger veräußert. Baubeginn wird voraussichtlich 2014, Fertigstellung<br />

der ersten Wohnungen 2015 sein. Auf einer 25.000 m² großen<br />

Teilfläche des „Triebwerks“ entsteht ab Mitte des Jahres eine DHL-<br />

Paketzustellbasis mit 7.000 m² Hallen- und Bürofläche, die 2014 in<br />

Betrieb gehen soll. Die Erschließung des Gewerbegebiets für Kraftfahrzeuge<br />

wird ausschließlich von Westen über das Gewerbegebiet<br />

Freiham erfolgen.<br />

49 FREIHAM SÜD, Aubing-Lochhausen-Langwied<br />

Der Gewerbestandort Freiham-Süd ist zu einem großen Teil bereits<br />

bebaut. Der Kiefernhain im Zentrum des Gewerbegebietes gliedert das<br />

Gesamtgebiet in ein nördliches und südliches Feld. Im unmittelbar<br />

von der A96 her erschlossenen Süden befinden sich Fachmärkte und<br />

klassische Gewerbeansiedlungen in Hallen und niedrigen Bürogebäu-<br />

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Immobilienfakten <strong>München</strong> 2013/2014<br />

den. Die Gewerbeflächen im nördlichen Technologiepark erhalten eine<br />

höhere, kompaktere Bebauung und sind auch von der A99 über die<br />

Bodenseestraße erreichbar. Im Stadtteil-Teilzentrum südlich des S-<br />

Bahnhofs, der Mitte September 2013 in Betrieb genommen wird, wurden<br />

das Ärztehaus und die Wohnanlage „New West Freiham“ bereits<br />

bezogen. Die Gestaltung einer öffentlichen Platzfläche anstelle des<br />

seit 2010 vorhandenen Provisoriums soll in 2014 erfolgen. Die Ausgleichsflächen<br />

und Radwege in und um das Gewerbegebiet werden<br />

bis 2016 fertig gestellt.<br />

50 FREIHaM NORD, 1.REaLISIERUNGSaBSCHNITT,<br />

aUBING-LOCHHaUSEN-LaNGWIED<br />

Das Bauleitplanverfahren für den 1.<br />

Realisierungsabschnitt erfolgt auf<br />

Basis der Ergebnisse der für zwei<br />

Teilbereiche getrennt durchgeführten<br />

Wettbewerbe: Teil A umfasst<br />

das Stadtteilzentrum für den<br />

gesamten neuen Stadtteil sowie<br />

einen überörtlichen Schul- und<br />

Sport-Campus, im Wohnquartier<br />

auf Teilfläche B werden Wohnraum<br />

für etwa 7.500 Personen und ein<br />

Quartierszentrum erstellt. Das<br />

Stadtteilzentrum erhält um einen<br />

quadratischen Stadtplatz gruppierte Hochhäuser mit Einzelhandelsund<br />

Dienstleistungsflächen. Die Schulen öffnen sich zu einer grünen<br />

Mitte, die Sport-anlagen stellen eine Verbindung <strong>zum</strong> Landschaftraum<br />

her. Die Straßenbahn wird vom nördlichen Boulevard über den Platz<br />

zur Tramhalle mit Glasdach südlich der Bodenseestraße geführt. Das<br />

Wohnband im Norden erhält großzügige Wohnhöfe und bildet den<br />

Übergang <strong>zum</strong> dichten „Garten-Wohngebiet“ auf Teilfläche B, wo zwischen<br />

einem Grundgerüst aus Alleen, Grünzügen, Wegen und Plätzen<br />

kleine, trapezförmige Wohnquartiere entwickelt werden sollen. Die<br />

zweigeteilten Baufelder ermöglichen vielfältige Einzelgebäude und<br />

öffentlich zugängliche Innenhöfe. Das Quartierszentrum erstreckt<br />

sich mit zwei Plätzen von der Tram-Haltestelle bis in die Mitte des<br />

Gebietes. Baubeginn wird voraussichtlich 2014 sein.<br />

51 aUBING MITTE, aUBING-LOCHHaUSEN-LaNGWIED<br />

Baubeginn für das neue Wohnquartier<br />

auf dem 5,4 ha großen Gebiet<br />

südlich des S-Bahnhofs Aubing<br />

könnte 2014/2015 sein. Nach Abschluss<br />

des Wettbewerbs beginnt<br />

Mitte 2013 die Bürgerbeteiligung<br />

im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens,<br />

das voraussichtlich in<br />

2014 abgeschlossen sein wird. Der<br />

alte Baumbestand soll erhalten und eine große, zusammenhängende<br />

Grünfläche mit Spielplätzen gestaltet werden. Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und ein kleines Quartierszentrum sind ebenfalls eingeplant.<br />

Wohnbauland steht im Umfang von 35.000 m² zur Verfügung.<br />

Bei einer geplanten Geschossfläche von 42.000 m² können etwa 450<br />

Wohneinheiten entstehen. Auf Straßen innerhalb des Gebiets wird<br />

verzichtet. Für den Fortbestand der derzeitigen Zwischennutzung auf<br />

dem Gelände der Telekom, des beliebten „Funparks West“, hat die<br />

Stadt dem Betreiber Ersatzflächen auf dem Gelände des Ausbesserungswerks<br />

Neuaubing oder im Gewerbegebiet Freiham angeboten.<br />

52 aUBING-OST-STRaSSE,<br />

aUBING-LOCHHaUSEN-LaNGWIED<br />

Auf dem fast 10 ha großen ehemaligen<br />

Bahngelände entstehen ab<br />

2013 etwa 500 neue Wohnungen in<br />

zwei-, drei- und viergeschossigen<br />

Wohneinheiten, darunter 15% Einfamilien-<br />

und Doppelhäuser, 49%<br />

Reihen- und Kettenhäuser sowie<br />

36% Geschosswohnungen. Einige Stadthäuser mit maximal 160 m²<br />

sind für Senioren-WGs vorgesehen. Auch Atrium- oder Punkthäuser<br />

können umgesetzt werden. Rund 20 % der fast 50.000 m² Wohnfläche<br />

werden im geförderten Wohnungsbau, knapp 10% im <strong>München</strong> Modell<br />

realisiert. Flächen für einen kleinen Vollsortimenter oder mehrere<br />

kleine Geschäfte sind am Quartiersplatz im Zentrum vorgesehen, kleinteilige<br />

Nahversorgung kann auch an der Nord-Süd-Spange in die<br />

Wohnnutzung integriert werden. Den Eingang ins Quartier bildet ein<br />

Platz am S-Bahn-Haltepunkt, wo auch eine der Kindertagesstätten<br />

liegt. Ein Netz an öffentlichen Räumen mit Promenaden, Plätzen, verkehrsberuhigten<br />

Gassen und Wohnhöfen durchzieht das Quartier.<br />

Mehr als 40% des Grundstücks wird Grünfläche. Im Süden wird zudem<br />

eine Biotopfläche <strong>zum</strong> Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten eingerichtet.<br />

Eine Lärmschutzwand entlang der Bahnlinie ist empfohlen. Das<br />

Schulungszentrum der Deutsche Bahn AG wurde ins Gebiet integriert.<br />

53 SIEMENS kONZERNZENTRaLE, MaXVORSTaDT<br />

Zwischen der klassizistischen Platz- und Bebauungsstruktur um den<br />

Wittelsbacher Platz wird derzeit die Konzernzentrale von Siemens<br />

wegen Überalterung abgerissen. Die Rohbaufertigstellung der 45.500<br />

m² Geschossfläche soll im September 2014 abgeschlossen sein, die<br />

Fertigstellung ist für Ende 2015, der Bezug des neuen Komplexes<br />

durch rund 1.200 Mitarbeiter für Januar 2016 vorgesehen. Siemens<br />

lässt einen zukunftsweisenden Gebäudekomplex unter Anwendung<br />

innovativer Maßnahmen errichten und schafft eine attraktive Wegeverbindung<br />

zwischen dem historischem Stadtkern und dem Kunstareal<br />

in der Maxvorstadt.<br />

54 GERBERaU, aLLaCH-UNTERMENZING<br />

Baubeginn für 320 Eigentumswohnungen mit einer Geschossfläche<br />

von 29.000 m² in einem parkähnlichen Grünzug, einen Quartiersplatz<br />

mit sozialer Infrastruktur und ca. 1.200 m² Einzelhandelsverkaufsfläche<br />

wird im Herbst 2013 sein. Der bisherige Parkplatz der Firma MAN<br />

wird durch eine Parkgarage mit 1.400 Stellplätzen ersetzt.<br />

55 OSRaM-ZENTRaLE, UNTERGIESING-HaRLaCHING<br />

Nach dem Umzug der Firma Osram ins m.pire in der Parkstadt Schwabing<br />

in 2012 soll der ehemalige Standort an den Isarauen für Wohnzwecke<br />

umgewidmet werden. Zunächst muss auch bei Flächen in<br />

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Privateigentum geprüft werden, ob von städtischen Fachreferaten<br />

gemeldete Bedarfe aus der Umgebung berücksichtigt werden können<br />

(SoBoN).<br />

56 SCHWABINGER CARRÉ, Schwabing-West<br />

Der seit seiner Entstehung in den 1970er Jahren als Schleißheimer<br />

Karree bekannte 32.000 m² große Gebäudeensemble wird seit Herbst<br />

2012 revitalisiert und umgebaut, sowie in Teilbereichen einer neuen<br />

Nutzung zugeführt. Im ersten nördlichen Bauabschnitt entstehen<br />

rund 15.500 m² Einzelhandels- und Bürofläche, die unter anderem<br />

vom Oberlandes- und Arbeitsgericht genutzt werden. Im südlichen<br />

Bereich entstehen im zweiten Bauabschnitt auf 14.500 m² Mietwohnungen<br />

und Mikroappartements sowie Eigentumswohnungen. Die<br />

bestehenden Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss werden saniert<br />

und erweitert. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes ist für Anfang<br />

2014 vorgesehen, der 2. Bauabschnitt beginnt anschließend.<br />

57 GESUNDHEITSZENTRUM GIESING, Obergiesing<br />

Am Giesinger Bahnhofsplatz entsteht seit Ende 2012 als Ergänzung<br />

des 2009 eröffneten, 8.300 m² großen Fachärztehauses der zweite<br />

Bauabschnitt des Gesundheitszentrums mit einer Geschossfläche von<br />

4.200 m² für Einzelhandels- und Praxisflächen. Die Fertigstellung ist<br />

im Frühjahr 2014 vorgesehen.<br />

58 HEIZKRAFTWERK, Obersendling<br />

Der Bebauungsplan-Aufstellungsbeschluss über eine Gesamtgeschossfläche<br />

zwischen 114.000 m² und 134.000 m² auf einer Plangebietsfläche<br />

von zusammen 15 ha, davon 80.000 m² bis 99.000 m²<br />

Wohnen, wurde Mitte 2012 gefasst. Derzeit wird bereits an einer architektonisch<br />

interessanten Ausstellungsfläche im Gebäudesockel des<br />

ehemaligen Heizkraftwerks gearbeitet. Auf dessen Hauptgebäude soll<br />

ein Restaurant mit Terrasse entstehen. Der 80 Meter hohe Doppelschornstein<br />

ist für Bürolofts geeignet. Die unbebaute, ca. 8 ha große<br />

Teilfläche an der Drygalski-Allee wird in ein Wohn- und Arbeitsquartier<br />

mit 800-1.000 Wohnungen sowie Büros und Gewerbeflächen für bis<br />

zu 1.000 Arbeitsplätze umgewandelt. Die Höhe der neu geplanten Bebauung<br />

soll sich im Bereich zwischen fünf und sieben Geschossen bewegen.<br />

Ergänzend sind baulich integrierte oder frei stehende Wohnhochhäuser<br />

mit maximal 17 Geschossen möglich. Der zweistufige<br />

Wettbewerb hierfür wird im Mai 2013 abschließend entschieden. Das<br />

anschließende Bebauungsplanverfahren kann 2014 abgeschlossen sein.<br />

59 CONNEX, Milbertshofen-Am Hart<br />

Der Bürogebäudekomplex nahe der BMW-Hauptniederlassung mit<br />

Flächeneinheiten von ca. 120 m² bis 18.400 m² wird voraussichtlich<br />

Mitte 2015 fertiggestellt. Zum Objekt gehört ein begrünter Innenhof<br />

mit Sitzmöglichkeiten, der auch für Firmenveranstaltungen und<br />

Events genutzt werden kann. Darüber hinaus ist eine Gastronomieeinrichtung<br />

geplant. Das 1. UG mit einer Raumhöhe von 4 m ist für den<br />

Einbau von Hebebühnen und als Labor- / Werkstattflächen geeignet.<br />

60 NEUER HAUPTBAHNHOF, Ludwigsvorstadt<br />

Der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke ist weitgehend beschlossen.<br />

Letzte Fragen der Finanzierung von ungeplant höheren Kosten<br />

müssen noch geklärt werden. Da für den Bahnhofsneubau nach der<br />

Umplanung des Wettbewerbssieger-Entwurfs um 60% reduzierte Kosten<br />

veranschlagt werden, wurde das Büro beauftragt, auch unabhängig<br />

vom Stammstreckenbau weiter zu planen. Wenn nun doch beide<br />

Bauvorhaben realisiert werden können, sollen sie synchronisiert werden.<br />

Unterdessen wird das Zwischengeschoss am Hauptbahnhof bis<br />

2015 komplett saniert. Bleibt es beim bisherigen Zeitplan, wird der<br />

Bahnhof von Mitte 2015 bis 2021 in mehreren Modulen runderneuert.<br />

61 MOOSACHER NAHVERSORGUNGSZENTRUM - MONA,<br />

Moosach<br />

Auf einer Grundstücksfläche von 7.500 m² soll unmittelbar neben<br />

dem „Olympia-Einkaufszentrum“ bis Anfang 2015 ein Bürobau mit<br />

integrierter Nahversorgung und 24.000 m² oberirdischer Geschossfläche<br />

entstehen. Die geplante Aufteilung sieht 8.000 m² für Einzelhandel,<br />

Gastronomie und Dienstleistungen, 8.000 m² für Büros sowie<br />

1.400 m² für Praxisflächen vor. Integriert wird eine oberirdische Parkgarage<br />

mit 190 Pkw-Stellplätzen. Lebensmitteldiscounter und Drogeriemarkt<br />

liegen im Untergeschoss, das einen direkten Zugang <strong>zum</strong><br />

U-Bahn-Geschoss erhält.<br />

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