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Sensoren - Produkte, Grundlagen und Anwendungen - Moeller

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104 <strong>Sensoren</strong><br />

Induktive Näherungssensoren<br />

<strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong><br />

Induktive<br />

Näherungssensoren<br />

Mit dem induktiven Näherungssensor<br />

können metallische Objekte erkannt<br />

werden. Der Sensor baut hierzu ein<br />

elektromagnetisches Feld auf.<br />

Da sie Objekte über kurze Entfernungen<br />

erfassen können, eignen sich<br />

induktive Näherungssensoren hervorragend<br />

für Messungen <strong>und</strong> Prüfungen<br />

hoher Genauigkeit.<br />

Stärken & Schwächen<br />

Stärken<br />

• Unempfindlich gegen Umweltbedingungen.<br />

• Hohe Schaltfrequenzen für schnelle<br />

Vorgänge.<br />

• Erkennung metallischer Zielobjekte<br />

durch nichtmetallische Hindernisse<br />

hindurch.<br />

• Hohe Lebensdauer mit praktisch<br />

unbegrenzten Schaltspielen.<br />

• Prellfreie Schaltausgänge; z. B. zur<br />

SPS-Steuerung.<br />

Schwächen<br />

• Begrenzter Erfassungsbereich<br />

(maximal 25 mm, bei E56-Serie auch<br />

bis 100 mm).<br />

• Erkennt nur metallische Objekte.<br />

• Beeinträchtigung durch Metallspäne<br />

auf Sensorfläche möglich.<br />

Anwendungsbereiche<br />

Näherungssensoren werden in zahlreichen<br />

Anwendungsbereichen eingesetzt.<br />

So zum Beispiel,<br />

• um das Verfahrwegende eines<br />

Positioniertisches zu erkennen,<br />

• um eine Drehzahl durch Zählen der<br />

Zähne eines Zahnrads zu bestimmen<br />

oder<br />

• um zu prüfen, ob ein Ventil vollständig<br />

geöffnet oder geschlossen ist.<br />

Mit Näherungssensoren kann festgestellt<br />

werden, ob sich metallische<br />

Werkstücke oder Werkstückträger auf<br />

Transportbändern befinden.<br />

Induktive <strong>Sensoren</strong> können bei der<br />

Steuerung von Roboterarmen eingesetzt<br />

werden. Sie können z. B. sicherstellen,<br />

dass Objekte tatsächlich<br />

richtig gegriffen werden.<br />

Bei der Metallbearbeitung können<br />

Näherungssensoren sicherstellen,<br />

dass das Werkstück richtig eingespannt<br />

<strong>und</strong> z. B. der Bohrer nicht<br />

abgebrochen ist.<br />

Aufbau<br />

Betrachten wir nun schrittweise die<br />

Komponenten <strong>und</strong> den Prozess:<br />

Komponenten<br />

Ein Metallgegenstand (Zielobjekt) wird<br />

in das Messfeld gebracht.<br />

Die Sensorspule ist eine Drahtspule,<br />

die typischerweise um einen Ferritkern<br />

gewickelt ist. Diese Spule<br />

erzeugt ein kegelförmiges elektromagnetisches<br />

Feld. Das Zielobjekt<br />

bewegt sich durch dieses Feld.<br />

Der Ferritkern bestimmt die Form des<br />

Feldes <strong>und</strong> die Größe der Spule<br />

bestimmt den Erfassungsbereich.<br />

Der Oszillatorschaltkreis lässt das<br />

Feld mit einer bestimmten Hochfrequenz<br />

schwingen (100 kHz bis 1 MHz).<br />

In das Feld eingebrachtes Metall verändert<br />

die Schwingung. Am Zielobjekt<br />

bilden sich Wirbelströme, die dem<br />

Feld Energie entziehen. Das metallische<br />

Objekt bewirkt eine Veränderung<br />

des Magnetfeldes. Diese Veränderung<br />

dämpft das Signal zur Sensorspule.<br />

Die Amplitude wird reduziert.<br />

Der Detektorschaltkreis erkennt die<br />

Änderung <strong>und</strong> schaltet bei einem<br />

bestimmten Sollwert. Dieses Signal<br />

wiederum erzeugt eine Änderung am<br />

Schaltausgang.<br />

Der Ausgang bleibt aktiv, bis das Zielobjekt<br />

das Messfeld verlässt. Der<br />

Oszillator antwortet mit einer Erhöhung<br />

der Amplitude, <strong>und</strong> bei Erreichen<br />

des Sollwerts schaltet der Detektorschaltkreis<br />

um. Der Ausgang kehrt<br />

dann zu seinem Normalzustand<br />

zurück.<br />

Hysterese<br />

Die Hysterese ist ein festgelegter<br />

Abstand zwischen den Ein- <strong>und</strong> Ausschaltpunkten.<br />

Ohne eingebaute<br />

Hysterese würde der Ausgang in der<br />

Nähe des Schaltpunktes dauernd ein<strong>und</strong><br />

ausschalten.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Hysterese<br />

a Bewegungsrichtung<br />

b Hysterese<br />

c Einschaltpunkt<br />

d Ausschaltpunkt<br />

Bei einer Hysterese liegen Ein- <strong>und</strong><br />

Ausschaltpunkt in unterschiedlichen<br />

Entfernungen von der Sensorfläche.<br />

Näherungssensortypen<br />

Näherungssensoren sind in zahlreichen<br />

verschiedenen Bauformen lieferbar<br />

<strong>und</strong> können die Anforderungen<br />

fast aller industriellen <strong>Anwendungen</strong><br />

erfüllen.<br />

• Zylinderförmig<br />

Dies ist die bevorzugte Bauform für<br />

eine wachsende Zahl von <strong>Anwendungen</strong>.<br />

Die geringe Größe gestattet<br />

einen einfachen Einbau in einer Befestigung<br />

oder den Einsatz auf<br />

beschränktem Raum, wie er in zahlreichen<br />

Fertigungsstraßen vorgef<strong>und</strong>en<br />

wird.<br />

• Zylinderförmig 90° abgewinkelt<br />

Diese Bauform ermöglicht den Einbau<br />

an engen Stellen.<br />

• Kunststoffgehäuse<br />

Beeinflussung induktiver<br />

Näherungssensoren<br />

Für den Einsatz induktiver Näherungssensoren<br />

ist es wichtig, den Erfassungsbereich<br />

<strong>und</strong> die den Erfassungsbereich<br />

beeinflussenden Faktoren<br />

zu verstehen. Der Erfassungsbereich<br />

ist der Abstand zwischen der<br />

Sensorfläche <strong>und</strong> dem Zielobjekt.<br />

Hierzu gehört auch die Form des<br />

durch Spule/Kern erzeugten Erfassungsfeldes.<br />

Bei Auswahl <strong>und</strong> Einsatz von Näherungsinitiatoren<br />

sind vier Punkte<br />

besonders wichtig:<br />

• Zielobjekt (Werkstoff, Baugröße,<br />

Form <strong>und</strong> Annäherung)<br />

• Spulengröße <strong>und</strong> Abschirmung<br />

• Anforderungen an die Sensorbefestigung<br />

• Umgebung<br />

Werkstoff des Zielobjekts<br />

Der Werkstoff des Zielobjekts hat Einfluss<br />

auf den maximalen Erfassungsabstand.<br />

Wird dieser maximale<br />

Abstand überschritten, wird die zum<br />

Schalten des Sensorausgangs benötigte<br />

Dämpfungswirkung nicht<br />

erzeugt <strong>und</strong> der Sensor erkennt das<br />

Zielobjekt nicht.<br />

Näherungssensoren funktionieren am<br />

besten mit Eisenlegierungen. Diese<br />

<strong>Sensoren</strong> erkennen zwar auch andere<br />

Metalle, der Erfassungsbereich ist<br />

dann aber kleiner. Allgemein gilt, dass<br />

sich die zur Erkennung erforderliche<br />

Entfernung zwischen Sensor <strong>und</strong> Zielobjekt<br />

bei fallendem Eisenanteil verringert.<br />

Hersteller von <strong>Sensoren</strong> liefern im Allgemeinen<br />

Diagramme, die die für ihre<br />

<strong>Sensoren</strong> erforderlichen Korrekturfaktoren<br />

bei verschiedenen Metallarten<br />

aufzeigen. Für jeden Sensortyp gibt es<br />

einen Korrekturfaktor, mit dem die<br />

Berechnungen für einen bestimmten<br />

Zielwerkstoff durchgeführt werden<br />

können.<br />

Korrekturfaktoren<br />

Multiplizieren Sie die Erfassungsreichweite<br />

mit dem nachstehenden Faktor.<br />

Zielobjekt<br />

Sensorgröße<br />

4 – 8<br />

mm<br />

12<br />

mm<br />

18<br />

mm<br />

30<br />

mm<br />

Limit Switch Style<br />

Stainless 0.90 0.90 1.0 1.0 1.0<br />

Steel 400 1)<br />

Stainless 0.65 0.70 0.70 0.75 0.85<br />

Steel 300 2)<br />

Messing 0.35 0.45 0.45 0.45 0.5<br />

Aluminium 0.35 0.40 0.45 0.40 0.47<br />

Kupfer 0.30 0.25 0.35 0.30 0.40<br />

Funktionsweise des induktiven<br />

Näherungssensors<br />

Induktive Näherungssensoren erzeugen<br />

ein elektromagnetisches Feld im<br />

Hochfrequenzbereich (HF). Wird ein<br />

Metallobjekt in die Nähe der Sensorfläche<br />

gebracht, verändert sich dieses<br />

Feld. Der Detektorschaltkreis erkennt<br />

diese Änderung <strong>und</strong> der Sensor schaltet<br />

dann einen Ausgang zu einem<br />

angeschlossenen Gerät. Jeder Sensor<br />

hat einen spezifischen Schaltabstand,<br />

sodass metallische Objekte hochpräzise<br />

<strong>und</strong> wiederholbar erkannt werden.<br />

Diese korrosionsbeständige Einheit<br />

leistet hervorragende Dienste in häufig<br />

gereinigten Bereichen oder an<br />

Stellen, an denen ätzende Chemikalien<br />

vorherrschen.<br />

• Scheibenförmig<br />

Die extragroße Spule dieser Einheit<br />

erreicht den breitesten <strong>und</strong> höchsten<br />

verfügbaren Erfassungsbereich von<br />

100 mm. Ideal für die Anwendung der<br />

Schwerindustrie <strong>und</strong> beim Zusammenbau<br />

großer Teile.<br />

1) Rostfreier Stahl Serie 400 nach ASTM<br />

A240, martensitisch oder ferritisch,<br />

magnetisierbar.<br />

2) Rostfreier Stahl Serie 300 nach ASTM<br />

A240, austenitisch, nicht magnetisierbar.<br />

Das Verzeichnis der rostfreien Stähle finden<br />

Sie in der EN 10088-1.<br />

Zielgröße<br />

Der Erfassungsbereich wird kleiner,<br />

wenn das Zielobjekt nicht die „Standardzielgröße”<br />

des Sensors erreicht.<br />

Kleinere Zielobjekte erzeugen schwächere<br />

Wirbelströme. Ein größeres<br />

Zielobjekt bedeutet dagegen keinen<br />

größeren Erfassungsbereich.<br />

CA053003DE-INT<br />

www.eaton.eu

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