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Ausgabe Nr. 18, vom 7. Juli 2013 - Stadt Mönchengladbach

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lickpunkt stadt<br />

JHQ-Gelände wird renaturiert<br />

Als Ergebnis der im Jahre 2011 durchgeführten so genannten „Perspektivenwerkstätten“<br />

zur Zukunft des JHQ-Areals haben sich auf Seiten der <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach konkrete<br />

Zielvorstellungen für eine mögliche Nachnutzung des Geländes ergeben.<br />

s bestand Konsens, dass das Thema<br />

„Rückbau zu Natur und Landschaft“<br />

der ca. 470 ha großen Gesamtfläche das<br />

Haupt- und Schwerpunktthema des weiteren<br />

Verfahrens sein soll. Weder eine klassische<br />

Wohnnutzung noch die Ansiedlung von Industrie-<br />

und Gewerbebetrieben wurde von den<br />

Beteiligten als mögliche Folgenutzung in Betracht<br />

gezogen. Vielmehr soll auf dem bisher<br />

militärisch genutzten Areal ein wesentlicher<br />

Teil zur Freiraumgestaltung, für Kompensationsmaßnahmen<br />

und für eine Freizeitnutzung<br />

etabliert werden. Ebenso kommen Flächen für<br />

die Gewinnung erneuerbarer Energien in Frage.<br />

Zudem war unstrittig, dass Wertschöpfung<br />

vor allem über die Darstellung von 2-3 so genannten<br />

„Inseln intensiver Nutzung“ geschaffen<br />

werden soll. Als vorstellbare Nutzungen<br />

wurden nach Abschluss des gesamten Werkstattverfahrens<br />

Flächen für Sport, Freizeit,<br />

Freiraum und Erholung sowie für regenerative<br />

Energien, hierzu affines Gewerbe und/oder<br />

Landwirtschaft identifiziert. Die Ergebnisse<br />

dieses Verfahrens wurden den politischen<br />

Ausblick<br />

Bis zur endgültige Räumung des Geländes durch<br />

die britischen Streitkräfte und Übergabe des<br />

Geländes an die Bundesrepublik Deutschland im<br />

Dezember <strong>2013</strong> sind aktuell folgende Schritte<br />

geplant: <strong>Stadt</strong> und Eigentümerin Bund müssen<br />

sich auf eine von ihnen bevorzugte Entwicklungsvariante<br />

verständigen. Anschließend<br />

werden das entsprechende Grobkonzept in<br />

Abstimmung mit den zuständigen Dienststellen<br />

und den Projektbeteiligten detailliert, sowie<br />

die zur Prüfung der Machbarkeit notwendigen<br />

Gutachten insbesondere im Bereich Artenschutz<br />

vorbereitet und erstellt. Außerdem sollen die<br />

Themen Freizeit- und Erholungsnutzung sowie<br />

das Thema der Erschließung konkretisiert<br />

werden. Zum Ende des Jahres kann dann mit<br />

den Vorbereitungen zur Einleitung von planungsrechtlichen<br />

Verfahren wie mit den ersten<br />

Abrissarbeiten begonnen werden.<br />

Gremien in Mönchengladbach im Mai 2012 zur<br />

Kenntnis gegeben und eine weitere Vertiefung<br />

und Ausarbeitung beschlossen.<br />

Diese Vertiefung und Ausarbeitung hat das<br />

landeseigene Beratungsunternehmen NRW-<br />

Urban im Zeitraum Juni bis November 2012<br />

durch die Entwicklung einer ersten konkreten<br />

Nutzungsskizze vorgenommen.<br />

Die Planer haben dabei im Wesentlichen drei<br />

räumliche Nutzungsalternativen in unterschiedlichen<br />

Varianten erarbeitet. Die erste<br />

Alternative, „Null-Alternative“ genannt,<br />

geht von einer vollständigen Rückführung<br />

des Geländes in Natur- und Landschaftsraum<br />

aus. Dies bedeutet, dass der Gebäudebestand<br />

vollständig zurückgebaut wird, die derzeitigen<br />

Freiflächen erhalten bleiben und die durch<br />

Rückbau frei werdenden Flächen zu Wald und<br />

Biotopstrukturen entwickelt werden. „Als<br />

Variante würden die im Bestand vorhandenen<br />

Freiflächen und Teile der durch den Rückbau<br />

frei werdenden Flächen für eine landwirtschaftliche<br />

Nutzung vorgesehen. Auf den so<br />

entstehenden Flächen für die Landwirtschaft<br />

bestünde dann zusätzlich die Möglichkeit,<br />

Windkraftanlagen zu errichten“, betont die<br />

städtische Konversionsbeauftragte Annette<br />

Pfennings.<br />

Die Alternative 1 sieht ebenfalls einen Rückbau<br />

der Bestandsbebauung und die Rückführung<br />

zu Wald- und Biotopstrukturen vor, erhält<br />

allerdings im östlichen Bereich des Areals einen<br />

Teil der Bestandsgebäude für eine intensive<br />

und eine extensive Nutzungsinsel. Im Bereich<br />

der neu geschaffenen Freiflächen wäre auch<br />

in dieser Alternative die Errichtung von Windkraftanlagen<br />

denkbar. In Abwandlung hierzu<br />

kann auf die „Inseln extensiver Nutzung“<br />

verzichtet und hierfür ein etwas größeres und<br />

intensiv genutztes Areal im Osten des Geländes<br />

vorgesehen werden. „Das Aufstellen von<br />

Windkraftanlagen auf den für landwirtschaftliche<br />

Nutzung vorgesehenen Freiflächen ist auch<br />

hier denkbar“, ergänzt Annette Pfennings.<br />

In der letzten der drei Alternativen ist eine<br />

Insel für intensive Nutzung im westlichen Teil<br />

des Geländes vorgesehen. Neben Flächen für<br />

den Rückbau zu Natur, Wald und sonstigen<br />

Biotopstrukturen sieht auch diese Alternative<br />

die Schaffung von Flächen für die Landwirtschaft<br />

vor und ermöglicht die Errichtung von<br />

Windkraftanlagen.<br />

Etwas außerhalb dieser drei Alternativen steht<br />

die sogenannte Alternative „Weißer Ritter“.<br />

Hier wird unter der Voraussetzung, dass ein<br />

Investor einen politisch, ökologisch, städtebaulich<br />

und finanziell tragbaren Konzeptvorschlag<br />

vorlegt, von zwei Inseln intensiver Nutzung<br />

- jeweils eine im Westen und eine im Osten<br />

der Fläche - ausgegangen. Die Ergebnisse der<br />

Ausarbeitung dieser Skizzen zur Zukunft des<br />

JHQ-Areals wurden der <strong>Stadt</strong> im Februar <strong>2013</strong><br />

übergeben und der örtlichen Politik im Mai<br />

vorgestellt.<br />

Königlicher Besuch in Rheindahlen<br />

Bis auf die Queen besuchten nicht nur die „Royals“ die Rheindahlen Rooms. Auch die<br />

damaligen Premierminister Maggie Thatcher und Tony Blair waren hier.<br />

Das Hauptquartier war keine Kaserne<br />

im klassischen Sinne, sondern Kommandozentrale<br />

der britischen Streitkräfte<br />

in Deutschland und NATO-Stützpunkt.<br />

Dementsprechend gingen nicht nur<br />

hochrangige Generäle wie der bekannte<br />

Feldmarschall Montgomery (1958) ein<br />

und aus. Auch bedeutende Gäste aus<br />

der Politik besuchten das Hauptquartier,<br />

unter anderem der belgische König<br />

Baudouin I., Bundespräsident Richard<br />

von Weizsäcker oder die Premierminister<br />

Winston Churchill, Maggie Thatcher und<br />

Tony Blair. Die königliche Familie war<br />

mit Prinz Charles, Prinzessin Anne (Foto<br />

rechts), Prinzessin Margaret und Prinz<br />

Philip präsent. Prominenz gab es auch<br />

auf der auf dem Gelände beheimateten<br />

Windsor School. Hier ging die britische<br />

Sängerin Tanita Tikaram zur Schule.<br />

Die „Royals“ im Hauptquartier: Prinzessin Margaret, die jüngere Schwester der Queen, bei ihrem<br />

Besuch 1964 und rechts im Bild der Gatte der Königin, Prinz Philip, mit Generalmajor Hans<br />

Hoster, bei seiner Stippvisite 1993.<br />

Foto: N.N. / Udo Dewies<br />

Gemeinsamkeiten<br />

Polizei und Feuerwehr<br />

Die Zusammenarbeit der deutschen Polizei mit der britischen<br />

Militärpolizei gab es schon seit 1954. Die gemeinsame<br />

Polizeiwache an der Queens Avenue spielte für die<br />

alltägliche Zusammenarbeit eine große Rolle. Ein regelmäßiger<br />

Austausch gab es auch zwischen der britischen<br />

Feuerwehr „Defence Fire Service“ und der Mönchengladbacher<br />

Berufsfeuerwehr.<br />

Kirchen<br />

Die Kontakte zwischen den drei britischen Kirchen St.<br />

Boniface (anglikanisch), St. Andrews (protestantisch) und<br />

St. Thomas More (römisch-katholisch) und den deutschen<br />

Kirchengemeinden war intensiv. Bereits 1955 weihte der<br />

Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Frings, die Kirche<br />

St. Thomas More. 1988 gab es sogar das erste deutschbritische<br />

Weihnachtssingen in der Christuskirche.<br />

Karneval<br />

Ein Besuch im JHQ gehörte dazu! Wenn das närrische<br />

Brauchtum im Hauptquartier Station machte, wurde es<br />

ein feucht-fröhlicher Abend. Die Veranstaltungen im JHQ<br />

sind bei vielen Karnevalisten immer noch in bester Erinnerung.<br />

Weniger bekannt sein dürfte, dass die Prinzessin<br />

Niersia XV. im Jahr 1960 die britische Soldatin Leutnant<br />

Patricia Jones war und Prinz Heinz II. (Otto) im Jahr 1970<br />

als deutscher Major im Generalstab im JHQ arbeitete.<br />

NATO-Musikfeste<br />

Im nächsten Jahr endet die lange Tradition der NATO-<br />

Musikfeste. Die erste Veranstaltung fand 1960 statt<br />

und wurden selbstverständlich auch <strong>vom</strong> Hauptquartier<br />

unterstützt. In diesem Zusammenhang besuchten immer<br />

wieder hochrangige NATO-Vertreter die Vitusstadt, unter<br />

anderem der amerikanische NATO-Oberbefehlshaber<br />

Lyman L. Lemnitzerund General Alexander Haig, der<br />

spätere US-Außenminister. Deutsche Gäste waren unter<br />

anderem der ehemalige deutsche Verteidigungsminister<br />

Manfred Wörner und General Johann Adolf Graf von<br />

Kielmansegg.<br />

NATO-Reitturniere<br />

Zehn Jahre lang waren die NATO-Reitturniere auf der<br />

Trabrennbahn in Mönchengladbach ein fester Bestandteil<br />

des Programms. Das erste Turnier fand 1959 statt. In<br />

der Regel nahmen Equipen der Streitkräfte aus Belgien,<br />

Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den<br />

Niederlanden an dem Turnier teil. Ein Reiterball im Haus<br />

Erholung war der krönende Abschluss.<br />

IMM Militärwettkampf<br />

Seit 1984 veranstaltet eine Gruppe von freiwilligen Reservisten<br />

der Bundeswehr den Internationalen Mönchengladbacher<br />

Militärwettkampf IMM, an dem Angehörige<br />

aus mehreren NATO-Staaten teilnahmen und gemeinsam<br />

unter realistischen Bedingungen militärische Fertigkeiten<br />

geprüft wurden. Der diesjährige IMM ging vor einigen<br />

Wochen erfolgreich über die Bühne.<br />

impressum<br />

Blickpunkt <strong>Stadt</strong> - Bürgerinformation der<br />

<strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Stadt</strong> Mönchengladbach<br />

Der Oberbürgermeister<br />

Redaktion: <strong>Stadt</strong> Mönchengladbach Pressestelle<br />

Wolfgang Speen (verantwortlich)<br />

Dirk Rütten, Walter Schröders<br />

- Rathaus Abtei -<br />

41050 Mönchengladbach<br />

Fon: 02161/ 25 2080, Fax: 02161/ 25 2099<br />

Mail: blickpunkt@moenchengladbach.de<br />

Fotos:<br />

<strong>Stadt</strong>, Archiv

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