mpg_journal_13.pdf - 5 MB - Max-Planck-Gymnasium
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MPG Journal<br />
Das Magazin des MPG-Vereins<br />
für alle MPGler<br />
Ausgabe 2013<br />
Nr. 37<br />
Drei Tage in „New <strong>Max</strong>ico“<br />
Schule als Staat
HELLER Ausbildung<br />
Vorsprung durch Wissen!<br />
HELLER entwickelt und produziert modernste<br />
Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme für<br />
die zerspanende Bearbeitung. In dieser Branche<br />
sind wir einer der führenden Hersteller und<br />
beschäftigen weltweit über 2.300 Mitarbeiter. Zur<br />
Sicherung des hohen technischen Niveaus bilden<br />
wir den eigenen Nachwuchs aus. Dafür stehen<br />
moderne, technisch hochwertige Einrichtungen für<br />
eine praxisnahe Ausbildung zur Verfügung.<br />
Unsere individuellen, lebendigen Ausbildungsmethoden<br />
sind die Grundlage für eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit von jungen Menschen.<br />
Wir bilden aus:<br />
Industriemechaniker/in<br />
Zerspanungsmechaniker/in<br />
Mechatroniker/in<br />
Elektroniker/in für Automatisierungstechnik<br />
Technische/r Produktdesigner/in<br />
Maschinen- u. Anlagenkonstruktion<br />
Außerdem:<br />
DHBW Fachrichtung Maschinenbau<br />
Reutlinger Modell Facharbeiterausbildung +<br />
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Ausbildung • Gebrüder-Heller-Straße 15 • 72622 Nürtingen • Telefon +49 7022 77-5490 • Telefax +49 7022 77-5498<br />
ausbildung@heller.biz • www.heller.biz
Editorial<br />
Herausgeber:<br />
Verein der Ehemaligen und Freunde<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s e.V.<br />
Verantwortlich:<br />
Martin R. Handschuh<br />
Redaktion:<br />
Martin R. Handschuh (Leitung),<br />
Tordis-Arlett Nitsch, Peter Brodbeck<br />
Anzeigen:<br />
Bernhard Mai, MPG-Verein<br />
Grafische Gestaltung:<br />
PAM-Network Studios<br />
Peter Brodbeck<br />
Lise-Meitner-Str. 5, 72622 Nürtingen<br />
Telefon (0 70 22) 21 27 97<br />
E-Mail: info@pam-network.de<br />
Druck:<br />
Colorpress<br />
<strong>Max</strong>-Born-Straße 2<br />
72622 Nürtingen<br />
Auflage:<br />
1700 Exemplare<br />
Werden Sie<br />
Mitglied im<br />
MPG-Verein!<br />
Werte Leser!<br />
Willkommen in New <strong>Max</strong>ico! – unser<br />
Titel ist diesmal „Schule als Staat“ ge -<br />
widmet, das im vergangenen Schul -<br />
jahr ein herausragendes Ereignis war.<br />
„Tolle Tage“, gewiss, doch nicht als<br />
Spektakel für Außenstehende, als<br />
Mummenschanz inszeniert, sondern<br />
als durchdachtes Rollen-Spiel bot das<br />
Projekt den Beteiligten die Gelegen -<br />
heit, Erfahrungen in der Organisation<br />
eines Gemeinwesens zu sammeln.<br />
Was im Laufe der Geschichte langsam<br />
reifte, konnte hier im Zeitraffer<br />
erlebt werden; die Schüler standen in<br />
der Verantwortung, die Errungen -<br />
schaf ten des Staatswesens –von<br />
Platons Ideal bis zur heutigen Wirk -<br />
lichkeit– zu hinterfragen und dann die<br />
Struktur des Zusammenlebens zu<br />
entwickeln. Dass dieser Versuch in<br />
sei ner praktischen Erprobung zu ei -<br />
nem vollen Erfolg geworden ist,<br />
stimmt hoffnungsfroh, liegt es in nicht<br />
allzu ferner Zukunft doch an denen,<br />
die jetzt spielten, ihre Vorstellungen in<br />
die Tat umzusetzen.<br />
Veränderungen und neue Herausfor -<br />
derun gen in der pädagogischen Ar -<br />
beit sind die Folge der Abschaffung<br />
der verbindlichen Grundschulemp -<br />
fehlung. Vorbildliche Lösungsansätze<br />
sind im Lehrerkollegium diskutiert und<br />
erarbeitet worden, in der Hoffnung,<br />
den unterschiedlichen Wissens- und<br />
Leistungsständen der Schüler einer<br />
Klasse gerecht zu werden, den einzelnen<br />
zu fördern, ohne sich jedoch<br />
durch die Hintertür zur Einheitsschule<br />
zu entwickeln. Engagierte Pädagogen<br />
statt politisch-ideologisch verordnete<br />
Einheitslehrer: dazu braucht es Mut<br />
und Kraft, die dem Kollegium auch<br />
weiter hin zu wünschen sind.<br />
Eine Mehrzahl der Aktivitäten am<br />
MPG, die zwar nicht im Lehrplan stehen,<br />
aber wesentlich für die vielgelobte<br />
Atmosphäre der Schulge mein -<br />
schaft sind, finden Sie hier in diesem<br />
Heft in Wort und Bild versammelt.<br />
Dies danken wir hauptsächlich den ei -<br />
frigen Berichterstattern, die durch die<br />
vorbildliche Planung und Begleitung<br />
der Themen durch Frau Tordis-Arlett<br />
Nitsch lebendige Rück- und Einblicke<br />
in das Schulleben geben. Für den<br />
MPG-Verein ist es eine angenehme<br />
Aufgabe, als Herausgeber einen Bei -<br />
trag dafür zu leisten, dass die Ergeb -<br />
nisse der <strong>journal</strong>istischen Arbeit in<br />
möglichst ansprechender Form veröffentlicht<br />
werden.<br />
Abschließend sei es erlaubt, Sie,<br />
werte Leser, mit Friedrich Schillers<br />
Interpretation des Konfuzius auf den<br />
Diskurs über den rechten Weg durch<br />
die Bildungslandschaft einzustimmen.<br />
Eine erbauliche Lektüre wünscht<br />
Spruch des Konfucius<br />
Dreifach ist des Raumes Maß.<br />
Rastlos fort ohn’ Unterlaß<br />
Strebt die Länge, fort ins weite<br />
Endlos gießet sich die Breite,<br />
Grundlos senkt die Tiefe sich.<br />
Dir ein Bild sind sie gegeben,<br />
Rastlos vorwärts mußt du streben,<br />
nie ermüdet stille stehn,<br />
Willst du die Vollendung sehn,<br />
Mußt ins Breite dich entfalten,<br />
Soll sich dir die Welt gestalten,<br />
In die Tiefe mußt du steigen,<br />
Soll sich dir das Wesen zeigen,<br />
Nur Beharrung führt zum Ziel,<br />
Nur die Fülle führt zur Klarheit<br />
Und im Abgrund wohnt die Wahrheit<br />
Friedrich Schiller<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Aktuelles<br />
MPG-Verein<br />
Kultur<br />
Ohne Großbaustelle ins neue<br />
Schuljahr ..................................... 8<br />
Mut zur Entscheidung ................. 10<br />
Zum Abschied einen Preis ............. 12<br />
Lehrerwechsel am MPG ................. 13<br />
Preise und Belobigungen ............... 14<br />
Drei tolle Tage im Mai .................. 15<br />
Erfolgreicher Kampf gegen<br />
Falschgeld und Inflation .............. 16<br />
Wiederholung erwünscht ............. 18<br />
20 Jahre als erster Diener<br />
des MPG-Vereins ......................... 6<br />
Im Dienst<br />
für das leibliche Wohl ................... 20<br />
Wir danken unseren Förderern<br />
für die Unterstützung<br />
der MPG-Night ............................ 21<br />
MPG-Night ................................... 22<br />
MPG-Musiker<br />
ziehen alle Register ..................... 24<br />
Adventskonzert<br />
im Weißen Saal ........................... 26<br />
Zwei Kammerchöre<br />
in einer Kirche ............................. 27<br />
Klangvielfalt und<br />
äußerste Präzision ...................... 29<br />
Eine musikalische Reise<br />
um die Welt ................................. 30<br />
Mitspieler gesucht ....................... 32<br />
Kanon mit dem Publikum ............ 33<br />
Beeindruckendes Fortissimo<br />
in den Saal geschleudert ............. 34<br />
Klassiker im neuen Gewand ....... 36<br />
Von der Zeit vor dem Applaus ..... 37<br />
Kostüme aus<br />
Omas Kleidertruhe ...................... 40<br />
Northanger Abbey ....................... 41<br />
Kunst von Öllampe bis Roboter .. 42<br />
Kunstprodukt ............................... 44<br />
4<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Inhaltsverzeichnis<br />
Sport<br />
Exkursionen<br />
Projekte<br />
Hohes Tempo<br />
brachte den Sieg ......................... 46<br />
Aus der Traum ............................. 47<br />
MPG-Lehrer holen den Pott ........ 48<br />
Neuer, besser, runder .................. 49<br />
50 Jahre – Wir waren dabei ........ 50<br />
Polizeihelm und neue<br />
Vokabeln im Gepäck ................... 52<br />
Köstliches Buffet und<br />
musizierender Lehrer .................. 55<br />
Berlin – Tag und Nacht ................ 56<br />
Salvete in<br />
Augusta Treverorum! .................. 58<br />
Wie man nach Dachau<br />
fahren kann … ............................. 60<br />
Internet – aber sicher! ................. 62<br />
Nachwuchs am MPG .................. 63<br />
Bio-Projekt, das erste ................... 64<br />
Bio-Projekt, das zweite ............... 65<br />
Mit 66 Päckchen dabei ................ 66<br />
Experimente mit Spaßfaktor ........ 67<br />
Stationen-Lernen<br />
einmal anders .............................. 68<br />
Mit verbundenen Augen durchs<br />
Schulhaus .................................... 70<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013 5
MPG-Verein<br />
20 Jahre als erster Diener des MPG-Vereins<br />
Im Gespräch mit MPG-Journal-Redaktionsleiter Martin R. Handschuh blickt der<br />
Vorsitzende des Vereins, Achim von der Dellen, auf seine Amtszeit und in die Zukunft<br />
Herr von der Dellen, 20 Jahre Vor -<br />
stands tätigkeit sind aller Ehren<br />
wert. Seit Sie einstmals im jugend -<br />
lichen Alter von 30 Jahren dieses<br />
Amt übernommen hatten, war es<br />
Ihr Bestreben, das Vereinsleben mit<br />
neuen Veranstaltungen und Aktio -<br />
nen noch attraktiver für Ehemalige<br />
und Freunde des MPG zu machen.<br />
Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?<br />
Vor meiner Wahl war ich schon zwei<br />
Jahre im Vorstand schwerpunktmäßig<br />
für die Ausrichtung der traditionellen<br />
Kunst- und Weinfahrt zuständig und<br />
wus ste um die Wichtigkeit geselliger<br />
Veranstaltungen, um die Gemein -<br />
schaft von Mitgliedern, Kollegium El -<br />
tern und Schülerschaft zu fördern. Ich<br />
selbst bin mit dem MPG-Verein erstmals<br />
in Berührung gekommen, als ich<br />
als 16-Jähriger in Begleitung meiner<br />
Eltern eben an einer Kunst- und<br />
Weinfahrt teilgenommen hatte.<br />
Und dieses Erlebnis war für Sie so<br />
prägend, dass Sie sich schon da -<br />
mals vorgenommen hatten, im MPG-<br />
Verein mitzuwirken?<br />
Nein, diese Entscheidung reifte -wie<br />
gu ter Wein- noch einige Zeit. Aber bei<br />
meinem Amtsantritt war mir klar, dass<br />
wir neben dem MPG-Ball als einem<br />
der unbestrittenen Höhepunkte im ge -<br />
sel lschaftlichen Leben Nürtingens<br />
auch andere Gelegenheiten zum Zu -<br />
sam mentreffen bieten müssten.<br />
Was war Ihr Ansatz?<br />
Wir wollten durch verschiedene Ver -<br />
an stal tungen einen regen Kontakt<br />
zwischen Mitgliedern und Interes -<br />
sierten ermöglichen, der gerade auch<br />
zum Gedankenaustausch anregt. So<br />
hatten wir im „Forum im Schloss -<br />
keller“ namhafte Referenten wie Prof.<br />
Ernst-Waldemar Bauer, Dr. Hans-Her -<br />
mann Dehmel, Peter Härtling oder<br />
Prof. Dr. Gunther Klosinski, die neue<br />
Erkennt nisse aus verschiedenen Be -<br />
reichen der Wissenschaft und Praxis<br />
mitteilten, oftmals mit direktem Bezug<br />
zum Schulleben. Letzterer bestand<br />
nicht nur räumlich bei den Ehema -<br />
ligen-Hocketsen, die der Verein ab<br />
1997 in dreijährigem Rhythmus im<br />
Hof des MPGs veranstaltete.<br />
Aber Ihr Ziel war doch sicherlich<br />
nicht nur die Förderung der Ge -<br />
selligkeit?<br />
Es ist an sich schön, die Schul ge -<br />
mein schaft zu erleben, doch Sie ha -<br />
ben recht: Selbstzweck waren und<br />
sind unsere Veranstaltungen nie. Viel -<br />
mehr geht es auch darum, für die Un -<br />
Spenden Sie an den MPG-Verein und<br />
fördern Sie damit Schulprojekte!<br />
6<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
MPG-Verein<br />
ter stützung des MPGs zu werben,<br />
was von wohlwollender Begleitung bis<br />
hin zu finanzieller Unterstützung rei -<br />
chen kann. Wir haben in den vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten rund 80.000<br />
Euro an Mitgliedsbeiträgen und Spen -<br />
den mitteln für das MPG akquiriert, um<br />
dort einen Beitrag zur Verbesserung<br />
des Schullebens zu ermöglichen, der<br />
nicht über den öffentlichen Haushalt<br />
zu bestreiten ist.<br />
Bei diesen vielfältigen Aufgaben<br />
sind Sie wohl nicht nur auf sich<br />
allein gestellt?<br />
Ich bin dankbar, dass viele Engagierte<br />
in Vorstandschaft und Ausschuss<br />
Ideen und Tatkraft einbringen und wir<br />
gemeinsam etwas für das MPG be -<br />
wegen können. Besonders anschau -<br />
lich war dies etwa 2006 bei der Ein -<br />
weihung des Glasbaus. Der Schule<br />
fehlten Haushaltsmittel zur Aus stat -<br />
tung des Musiksaales, so hatten wir<br />
unter dem Motto „Der MPG-Verein<br />
ver leiht dem MPG (einen) Flügel“ Be -<br />
ne fiz-Buttons verkauft, um die An -<br />
schaf fung eines hochwertigen Instru -<br />
mentes zu unterstützen. Die Vor -<br />
stands mitglieder mixten in zeittypischer<br />
Kostümierung Cocktail-Klassiker<br />
der Zwanzigerjahre, was Laune und<br />
Spen denbereitschaft der zahlreichen<br />
Be sucher förderte.<br />
Das Bewusstsein, für kommende<br />
Schü ler generationen Gutes zu tun,<br />
treibt Sie Jahr für Jahr aufs Neue<br />
an?<br />
Ja, dieser Aspekt lässt vor allem für<br />
die Zukunft hoffen. Nicht nur, dass<br />
durch die Arbeit des MPG-Vereins die<br />
Bildung junger Menschen hier und<br />
heu te gefördert wird, ist entscheidend,<br />
sondern auch, dass diejenigen,<br />
die jetzt von unseren Aktivitäten profitieren,<br />
sich in späteren Jahren daran<br />
er innern und durch aktive Mitarbeit<br />
oder Zuwendungen wieder etwas zu -<br />
rückgeben wollen.<br />
Und das macht sich auch innerhalb<br />
des Vereins bemerkbar?<br />
Es freut mich, dass wir neue und jüngere<br />
Mitglieder aus Kreisen des Kolle -<br />
giums und der Elternschaft für eine<br />
Mitarbeit im Ausschuss gewinnen<br />
konnten. Die Unterstützung mit guten<br />
Ideen und vor allem mit Tatkraft ist un -<br />
abdingbar für die Erfüllung unserer<br />
viel fältigen Aufgaben. Die positive Re -<br />
so nanz der MPG-Night im vergangenen<br />
Herbst hat uns nicht nur räumlich<br />
wieder näher an die Schule angebunden,<br />
sondern lässt hoffen, dass<br />
wir künftig weitere Mitstreiter aus den<br />
Rei hen der Lehrer und Eltern gewinnen<br />
können.<br />
Haben Sie da konkrete Projekte im<br />
Auge?<br />
Dank der guten Vorbereitung durch<br />
das Organisationsteam werden wir am<br />
23. November wieder einen rau -<br />
schenden Ball mit ausgezeichneten<br />
Pro grammbeiträgen von Schülern<br />
und Lehrern haben. Jetzt brauchen<br />
wir nur noch scharenweise Besucher<br />
und einige Sponsoren für die Tom -<br />
bola. Anlässlich des im kommenden<br />
Jahr stattfindenden Jubiläums zum<br />
100-jährigen Bestehen des Altbaus<br />
würden wir uns sehr gerne mit einbringen,<br />
finanziell und vor allem ide -<br />
ell, denn mit der historischen Bausub -<br />
stanz ist es doch ganz ähnlich wie im<br />
Verein der Ehemaligen und Freunde<br />
des MPG: die Pflege einer gemeinsamen<br />
Tradition ist der Rahmen, der<br />
die Mitglieder verbindet und den es<br />
jeden Tag neu mit Leben zu erfüllen<br />
gilt.<br />
Wir danken Ihnen für das Gespräch<br />
und wünschen weiterhin eine glück -<br />
liche Hand für Ihr Engage ment an<br />
der Spitze des MPG-Ver eins.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013 7
Aktuelles<br />
Ohne Großbaustelle ins neue Schuljahr<br />
Ein Gespräch mit Schulleiterin Ulrike Zimmermann<br />
Von Tordis-Arlett Nitsch<br />
Am letzten Freitag des Schuljahres,<br />
dem Tag, an dem sich auch Bundes -<br />
kanzlerin Angela Merkel mit einer<br />
Pressekonferenz in den Sommerur -<br />
laub verabschiedete, zog Schulleiterin<br />
Ulrike Zimmermann für das MPG-<br />
Journal Bilanz.<br />
Frau Zimmermann, während die Bun -<br />
des kanzlerin mit einer Reihe ungelöster<br />
Probleme im Gepäck ihren Ur -<br />
laub antritt, können Sie doch sehr viel<br />
gelassener in die Ferien gehen, oder?<br />
Zimmermann: Zumindest muss ich<br />
mich nicht um meine Wiederwahl<br />
küm mern. Aber im Ernst, die Phase<br />
des Umbruchs ist zum Glück bewältigt,<br />
sodass wir uns momentan eher<br />
mit organisatorischen Problemen be -<br />
schäftigen müssen. Zwar steht die<br />
Unter richtsversorgung für das kommende<br />
Schuljahr, aber die Bedingun -<br />
8<br />
gen haben sich deutlich verschlechtert.<br />
Wodurch?<br />
Zimmermann: Zum einen durch die<br />
Kürzungen im allgemeinen Ent las -<br />
tungs kontingent. Das sind Stunden,<br />
die wir bisher für die Betreuung des<br />
Schulnetzes oder die naturwissenschaftlichen<br />
Sammlungen, aber auch<br />
für die Suchtprävention und die Leih -<br />
bücherverwaltung einsetzen konnten.<br />
Dieses Kontingent wurde von 20 auf<br />
15 Stunden gekürzt, also gleich um<br />
25 Prozent. Das ist ein schmerzhafter<br />
Einschnitt. Zusätzlich wurden vier<br />
Stunden für die Hausaufgaben be treu -<br />
ung bzw. den Förderunterricht der<br />
Klassen 5 und 6 gekürzt. Zum anderen<br />
erschwert uns die Regelung, wo -<br />
nach die Elftklässler freiwillig wiederholen<br />
können, die Planung fürs näch-<br />
ste Schuljahr. Insgesamt machen<br />
mehr als 10 Prozent der Stufe von<br />
die ser Möglichkeit Gebrauch. Damit<br />
rut schen dann einige 12er Kurse<br />
unter den Teiler, können aber schon<br />
aus Stundenplan-technischen Grün -<br />
den nicht mehr zusammengelegt werden.<br />
In der Unter- und Mittelstufe werden<br />
dagegen die Klassen wieder größer.<br />
Zimmermann: Ja. Wir haben fünf<br />
rand volle Fünferklassen mit 30 bzw.<br />
31 Schülern. Allgemein wird sich der<br />
Teiler nicht halten lassen, denn we -<br />
gen ein oder zwei Schülern mehr be -<br />
kommen wir keine weitere Klasse ge -<br />
neh migt. Eine Folge davon ist, dass<br />
es wieder mehr Wanderklassen ge -<br />
ben wird. Die kleineren Unterrichts -<br />
räume werden aufgrund der insgesamt<br />
recht großen Klassen kaum als<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Aktuelles<br />
Klassenzimmer dienen können.<br />
Trotz aller organisatorischen Pro ble -<br />
me kann das Kollegium nach den He -<br />
raus forderungen rund um den Dop -<br />
pel jahrgang 2012 allerdings auf ein<br />
relativ ruhiges Schuljahr zurückblikken.<br />
Zimmermann: Relativ ruhig, ja. Aber<br />
vieles wurde angestoßen, vieles entwickelt<br />
sich. Ich denke da nur an die<br />
Schulsozialarbeit. Die Begleitung einzelner<br />
Schüler, aber auch gesamter<br />
Klassen durch Frau Fraenkel wirkt<br />
sich sehr positiv aus. Sie ist zum<br />
Beispiel den Fünfer-Klassenlehrern<br />
bei der Einrichtung eines Klassenrats<br />
behilflich. Dadurch werden von An -<br />
fang an Strukturen geschaffen, um<br />
den Schülern Mechanismen zur<br />
selbst ständigen Konfliktlösung zu bieten.<br />
Außerdem arbeitet Frau Fraenkel<br />
an einem neuen Konzept für die<br />
Paten. Es gab bereits eine Schulung<br />
für interessierte Achtklässler, die im<br />
kommenden Schuljahr Paten werden.<br />
Sie sollen nicht nur bei Bedarf für die<br />
Fünft- und Sechstklässler da sein,<br />
sondern zum Beispiel regelmäßig<br />
Pausenspiele auf dem Hartplatz<br />
anbieten. Jedenfalls bin ich froh, dass<br />
es momentan keine Großbaustelle<br />
am MPG gibt. Dadurch war es aber<br />
möglich, wieder mehr Zeit und Kraft in<br />
Projekte zu investieren. Höhepunkt<br />
dieses Schuljahres war sicherlich<br />
„Schule als Staat“.<br />
Nach 2008 war es die zweite Auflage<br />
dieses Großprojekts am MPG. Dies -<br />
mal lag die Organisation fast aus -<br />
schließ lich in Schülerhand.<br />
Zimmermann: Aus den Erfahrungen<br />
von 2008 haben wir gelernt. Zum<br />
einen hatten die Organisatoren diesmal<br />
fast zwei Jahre Zeit für die<br />
Vorbereitung, zum anderen waren viel<br />
mehr Schüler beteiligt. Mir hat das ge -<br />
zeigt, in welchem Umfang man Schü -<br />
lern tatsächlich Verantwortung übertragen<br />
kann. Natürlich haben wir sie<br />
bei der Organisation begleitet, viel<br />
kommuniziert, aber nicht eingegriffen.<br />
Es gehört Mut dazu, loszulassen. Für<br />
mich war das eine positive Erfahrung,<br />
denn das Projekt hat hervorragend<br />
geklappt. Die Schüler haben es in<br />
einer Perfektion organisiert, die so<br />
nicht zu erwarten war. Unter dem<br />
Strich hat die Schule durch dieses<br />
Projekt nur gewonnen.<br />
Auch finanziell?<br />
Zimmermann: Das SaS-Team hat<br />
sehr gut gewirtschaftet. Es gab nur ei -<br />
ne Anschubfinanzierung von 2000 €,<br />
quasi als Startkapital, aber das ist<br />
längst wieder zurückgezahlt. Mit den<br />
Geldern, die darüber hinaus er wirt -<br />
schaf tet wurden, wollen die Schüler<br />
Verschiedenes unterstützen, unter<br />
anderem das MPG-Technikteam und<br />
ein Projekt der Kinderkulturwerkstatt.<br />
Ursprünglich sollte es derartige Groß -<br />
projekte nur alle zwei Jahre an der<br />
Schule geben. Nun steht aber schon<br />
im nächsten Jahr mit den Feierlich -<br />
keiten rund um das 100-jährige Jubi -<br />
läum des Altbaus ein neues Vorhaben<br />
an.<br />
Zimmermann: Es wäre schön gewesen,<br />
ein Jahr Pause zu haben, aber<br />
das Jubiläum fällt nun einmal in das<br />
nächste Schuljahr. Es ist ohnehin ein<br />
sehr langes Schuljahr, nämlich eine<br />
Wo che länger als gewöhnlich, sodass<br />
es kein Problem ist, den Unterricht ei -<br />
ne Woche früher enden zu lassen und<br />
dann eine Festwoche anzuschließen.<br />
Wie sehen die Planungen dafür aus?<br />
Zimmermann: Die Festwoche soll<br />
am Montag und Dienstag mit zwei<br />
Kon zertabenden beginnen. Dem<br />
schlie ßen sich dann Projekttage an,<br />
wobei sich die Themen dafür um Er -<br />
eig nisse der letzten 100 Jahre drehen<br />
und idealerweise einen Bezug zu Nür -<br />
tingen bzw. zum MPG haben. Auf die -<br />
se Weise soll das Interesse an der<br />
Ge schichte und an der Region<br />
geweckt werden. Am Freitag wird die<br />
Woche dann mit einem Schulfest en -<br />
den, auf dem die Projekte der Öffentlichkeit<br />
präsentiert werden – sicherlich<br />
der Höhepunkt des nächsten Schul -<br />
jahres.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Aktuelles<br />
Mut zur Entscheidung<br />
Schule neu denken und gestalten<br />
Von Eberhard Knoll<br />
Gibt es ein Schlagwort im derzeitigen<br />
Diskurs in unserer Bildungsland -<br />
schaft, das das „pädagogische Heil“<br />
auf Erden verspricht, so ist es der Be -<br />
griff „Individualisierung“. In der Presse<br />
wird dann ein liebevoller Lehrer –<br />
meist weiblichen Geschlechts – abgebildet,<br />
der sich um ein einzelnes, aufmerksam<br />
lernendes Kind beugt. So<br />
wird der Leser in seiner Assoziation<br />
bestärkt, dass Individualisierung, sich<br />
um einen einzelnen Schüler zu kümmern,<br />
etwas Positives ist.<br />
Doch das ist Ideologie – die Wirk lich -<br />
keit sieht gänzlich anders aus: Indi vi -<br />
dua lisierung heißt immer auch: Kinder<br />
in Lerngruppen einteilen (Selektion!)<br />
und Anpassung des Lernniveaus an<br />
die schlechteren Schüler (Nivellierung<br />
und Qualitätsverlust!).<br />
Wie reagiert das MPG auf diese<br />
Entwicklung?<br />
Zum einen wurde im Schuljahr<br />
2011/2012 eine umfassende Umfrage<br />
unter Schülern, Lehrern und Eltern<br />
durchgeführt mit dem Ergebnis, dass<br />
zwar das Lern- und Arbeitsklima an<br />
un serer Schule sehr gut ist, dass aber<br />
„die guten und die schwächeren<br />
Schü ler an unserem <strong>Gymnasium</strong> zu<br />
we nig gefördert und gefordert werden“.<br />
Zum anderen wurde die verbindliche<br />
Grundschulempfehlung für den Zu -<br />
gang zum <strong>Gymnasium</strong> abgeschafft<br />
und das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />
stand – wie alle anderen Gymnasien<br />
in Baden-Württemberg auch – vor<br />
dem Problem, Schüler mit unter -<br />
schied lichstem Könnensstand ins<br />
Gym nasium aufzunehmen. Im Raum<br />
Stuttgart wurden im Herbst 2011 51<br />
Prozent der Viertklässler, ein Jahr<br />
spä ter – dem Jahr der Abschaffung<br />
der Grundschulempfehlung – 63 Pro -<br />
zent der Viertklässler am <strong>Gymnasium</strong><br />
angemeldet. Es ist unwahrscheinlich,<br />
dass die zunehmende Intelligenz der<br />
Schüler für diesen sprunghaften An -<br />
stieg der Anmeldezahlen verantwortlich<br />
gemacht werden kann!<br />
Pädagogischer Tag zum Thema<br />
Heterogenität<br />
Angesichts dieser Herausforderungen<br />
haben wir einen pädagogischen Ar -<br />
beits kreis eingerichtet, der sich beider<br />
Problemfelder annimmt. Dieser hat<br />
die Förderung und Forderung des einzelnen<br />
Schülers (Individualisierung)<br />
zum zentralen pädagogischen Thema<br />
des Schuljahres 2012/2013 erklärt. Im<br />
April fand ein pädagogischer Tag<br />
statt, an dem Herr Professor H. Hoff -<br />
meister vom Studienseminar Stutt gart<br />
das Problem des unterschiedlichen<br />
Könnesstandes unserer Schüler aus<br />
der Perspektive des Lehrers betrachtet<br />
hat.<br />
Das Thema hieß: Umgang mit Hetero -<br />
genität im Kontext einer neuen Lern -<br />
kultur und Binnendifferenzierung – mit<br />
Unterschieden leben und umgehen.<br />
Zu Beginn des ersten, eher theoretischen<br />
Teils seiner beiden Vorträge<br />
sprach der Referent über die Ursa -<br />
chen von Heterogenität (wie unterschiedliche<br />
Begabung, Akzeleration<br />
oder Migrationshintergrund), die so -<br />
wohl als Problem als auch als Chance<br />
begriffen werden können. Des Wei -<br />
teren lud er die Kollegen dazu ein,<br />
ihre bisherigen Deutungsmuster über<br />
Lehren und Lernen zu hinterfragen –<br />
ein spannender Prozess, bei dem<br />
deutlich wurde, wie unterschiedlich<br />
Lehrer Unterschiede im Verhalten der<br />
Schüler beurteilen: Gibt es einen<br />
Zusammenhang zwischen Schüler -<br />
leis tung und Begabung? Was ist guter<br />
Unterricht? Wann ist eine Klassen ar -<br />
beit gut ausgefallen? Was ist ein<br />
guter/schlechter Schüler? Die Antwor -<br />
ten auf diese Fragen fallen sehr unterschiedlich<br />
aus.<br />
Der Referent erinnerte uns Kollegen<br />
in seinem spannenden Vortrag an die<br />
wesentlichen Aspekte von Hetero -<br />
genität:<br />
- Heterogenität hat es schon immer<br />
ge geben.<br />
- Heterogenität muss im Zusammen -<br />
hang eines erweiterten Lern- und<br />
Bil dungsbegriffs gesehen werden,<br />
der seit der Bildungsreform 2004 un -<br />
serem Bildungsplan zugrunde liegt.<br />
So kamen zu den inhaltlich-fachlichen<br />
Kompetenzen die Vermittlung<br />
der methodischen, personalen und<br />
sozialen Kompetenzen dazu.<br />
- Angesichts der Heterogenität innerhalb<br />
einer Schulklasse ist der Lehrer<br />
immer ein „Brückenbauer“ zwischen<br />
dem Schüler mit seinen unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen und Wünschen<br />
und der Gesellschaft, die Anfor -<br />
derungen an den Schüler im Sinne<br />
einer Anpassungsleistung stellt.<br />
- Vor dem Hintergrund der Hetero ge -<br />
nität muss der Gedanke hinterfragt<br />
werden, ob alle Schüler an dasselbe<br />
Ziel kommen sollen.<br />
Thesenartig stellte er abschließend<br />
ei nige für ihn wesentliche Elemente<br />
von gelingendem Unterricht vor; diese<br />
sind:<br />
- eine Mischung aus Instruktion und<br />
Konstruktion, d.h. Informationsauf -<br />
nah me und Problemlösen oder:<br />
Lehrervortrag und Gruppenarbeit,<br />
- transparenter Unterricht im Bezug<br />
auf das, was gelernt werden soll,<br />
- die Einbeziehung der Schüler in die<br />
Verantwortung für das, was gelernt<br />
werden soll, für den Referenten so -<br />
gar bei der mündlichen Notenge -<br />
bung,<br />
- und vor allem ein Erziehungsstil, der<br />
die Wertschätzung der Schüler in<br />
ihrer Unterschiedlichkeit im Blick<br />
hat.<br />
Die zentrale, aber auch strittigste Fra -<br />
ge in der derzeitigen Bildungs dis kus -<br />
sion scheint zu sein: Müssen alle<br />
10<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Aktuelles<br />
Schü ler dasselbe Niveau erreichen,<br />
d.h. dieselbe Klassenarbeit schreiben,<br />
oder kann auch hier differenziert<br />
werden?<br />
Im zweiten, eher praktischen Teil seiner<br />
Vorträge erläuterte Prof. Hoff -<br />
meister an Hand konkreter Beispiele<br />
aus verschiedenen Fächern, wie wir<br />
mit Unterschieden in unserem Berufs -<br />
alltag umgehen können.<br />
In der pädagogisch didaktischen Lite -<br />
ratur wird unterschieden bezüglich<br />
- der Aufgaben (z.B. Anzahl an Auf ga -<br />
ben, Menge an Zeit)<br />
- der Lernvoraussetzungen (z.B. leis -<br />
tungs abhängig, interessenbezogen)<br />
- der Sozialformen (z. B. Gruppen ar -<br />
beit, Einzelarbeit)<br />
- der Inhalte (z. B. unterschiedliche<br />
Schwer punkte, unterschiedliche<br />
Auf ga ben stellungen).<br />
Grundsätzlich muss sich der Lehrer<br />
ent scheiden, ob alle Schüler dasselbe<br />
Ziel mit unterschiedlich gestalteten<br />
Hilfs mitteln oder Hilfestellungen erreichen<br />
sollen oder ob die Schüler in<br />
unterschiedliche Niveaustufen eingeteilt<br />
werden und verschiedene Ziele<br />
haben.<br />
Konkret heißt dies im ersten Fall für<br />
das Fach Latein, dass alle Schüler<br />
denselben Text übersetzen, aber un -<br />
ter schiedliche Hilfestellungen, z.B.<br />
Wortangaben und grammatikalische<br />
Er läuterungen bekommen; im zweiten<br />
Fall kann dies beispielsweise für das<br />
Fach Mathematik bedeuten, dass<br />
Schüler der Niveaustufe 1 die Auf ga -<br />
be 1a, Schüler der Niveaustufe 2 die<br />
Aufgaben 1a und b und Schüler der<br />
Niveaustufe 3 die Aufgaben 1 a bis c<br />
lösen müssen.<br />
Nach den interessanten Vorträgen ar -<br />
beiteten die Kollegen in fachspezifischen<br />
Kleingruppen mit der Aufga -<br />
ben stellung, für eine Stillarbeit ein<br />
binnendifferenziertes Angebot auf drei<br />
oder vier Niveaustufen zu gestalten.<br />
Das Material, z. B. die Lektion 22 in<br />
Latein oder die Einführung des Bruch -<br />
rechnens im Fach Mathematik, konnte<br />
auf zweifache Weise bearbeitet<br />
wer den: Entweder wurde das Material<br />
verändert, indem Vereinfachungen<br />
vorgenommen wurden, oder es wurden<br />
mehrere Aufgabenstellungen mit<br />
unterschiedlichem Anspruchsniveau<br />
formuliert. So konnten die Kollegen<br />
das Gehörte konkret anwenden und<br />
umsetzen und sich über die Vor- und<br />
Nachteile einer binnendifferenzierten<br />
Vorgehensweise austauschen.<br />
Was bleibt?<br />
Uns wurde bewusst, dass wir in unserem<br />
Unterricht viel häufiger und stärker<br />
auf die Heterogenität unserer<br />
Klassen reagieren und differenzierter<br />
unterrichten, als wir dachten. So<br />
nimmt jeder erfahrene Lehrer bei<br />
schwierigen Aufgaben eher gute<br />
Schüler dran als bei einfachen; unse-<br />
re Klassenarbeiten sind meist so konzipiert,<br />
dass durch zusätzliche Fragen<br />
die besseren Schü ler ihre guten Lei s -<br />
tungen auch unter Beweise stel len<br />
können, oder die Gruppen bei kooperativen<br />
Lernformen setzen wir so zu -<br />
sam men, dass ein leistungsstarker<br />
Schü ler einen schwä cheren Schü ler<br />
un terstützt. Der Vortrag hat uns ermutigt,<br />
dies noch bewusster zu tun und<br />
auf die sem Weg weiter voranzugehen.<br />
Nach dem päda gogischen Tag ha ben<br />
einige von uns die Scheu ver loren,<br />
Auf ga ben zu stellen, die nicht alle<br />
Schüler lösen können, d. h., die Klas -<br />
se häu figer in verschiedenen Ni veau -<br />
stufen einzutei len, um für alle lösbare<br />
Aufgaben zu stellen. Zum Abschluss<br />
erhielt jede Fach schaft einen Ordner,<br />
in dem die Auf gaben mit unterschiedlichem<br />
Anfor derungs profil (die<br />
Ergebnisse unserer nachmittäglichen<br />
Gruppenarbeit) ge sammelt wurden<br />
und im Laufe der Zeit ergänzt werden<br />
können. Sie stehen allen<br />
Fachkollegen zur Verfü gung.<br />
„Keep it small and simple“ war das<br />
Motto des Referenten, das sich hoffentlich<br />
bei vielen Kollegen eingeprägt<br />
hat, d. h., Offenheit und Mut zur Dif -<br />
ferenzierung und damit auch Indivi -<br />
dua lisierung in kleinen Schritten, so -<br />
dass wir dem Ziel der „ausreichenden<br />
Förderung und Forderung schwächerer<br />
und guter Schüler“ in Zukunft eher<br />
gerecht werden.<br />
<br />
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Aktuelles<br />
Nach dem Doppeljahrgang 2012<br />
geriet auch im folgenden Schuljahr<br />
die feier liche Zeugnisübergabe an die<br />
Abiturienten des MPG zum Gratu -<br />
lations marathon: Fast eine Hundert -<br />
schaft war es, die beim Abschluss-<br />
Ball in Esslingen antrat.<br />
Im Durchschnitt erreichten die exakt<br />
98 Abiturienten eine Abschlussnote<br />
von 2,5. Bei insgesamt 18 Schülern<br />
stand eine Eins vor dem Komma, wo -<br />
bei es mit André Haspel sogar einem<br />
Schüler gelang, die Traumnote 1,0 zu<br />
erreichen. Das allein war jedoch nicht<br />
der Grund, warum er beim Abschluss-<br />
Ball die Rede der Abiturienten halten<br />
durfte. Dies übernimmt traditionell der<br />
Gewinner des Scheffelpreises, der für<br />
herausragende Leistungen im Fach<br />
Deutsch vergeben wird. Dieser Preis<br />
wurde André Haspel ebenso zuerkannt<br />
wie der Preis der Mathe ma -<br />
tischen Vereinigung – eindrucksvoller<br />
Beweis seiner Vielseitigkeit auf höchstem<br />
Ni veau. Auch der Mathematik-<br />
Fachpreis geht an André Haspel,<br />
diesmal ge mein sam mit Stephan Lu -<br />
nowa, der seine überragenden Leis -<br />
tungen zu dem mit dem Preis der<br />
Deutschen Physi ka lischen Gesell -<br />
schaft, dem Ferry-Porsche-Preis und<br />
dem Physik-Fachpreis krönte.<br />
Die Fachpreise setzen sowohl herausragende<br />
Leistungen in den vier<br />
Kurs halbjahren als auch eine sehr<br />
gute Abiturprüfung voraus. Diese Be -<br />
dingungen erfüllten Theresa Ritzer in<br />
Deutsch und Hannah Welskopf in<br />
Fran zösisch. In der Preisträgerliste<br />
gleich zweifach vertreten sind Fran -<br />
ziska Weeber (Gemeinschaftskunde<br />
und Ethik) sowie Pia Knappe (Eng -<br />
lisch und Religion). Der Preis der<br />
deut schen Wirtschaft Südwestmetall<br />
geht an Beat Baumgärtner.<br />
Unabhängig von ihrem Notendurch -<br />
schnitt oder ihren Leistungen in einem<br />
bestimmten Unterrichtsfach werden<br />
alljährlich auch Abiturienten geehrt,<br />
die sich in außergewöhnlicher Weise<br />
Zum Abschied einen Preis<br />
Fast 100 Abiturienten verlassen das MPG<br />
Von Tordis-Arlett Nitsch<br />
für die Belange der Schule eingesetzt<br />
haben. Gleich zwei Preise kann Jo -<br />
hanna Fieger entgegennehmen: für<br />
ihre Arbeit als Schülersprecherin und<br />
für ihr Engagement beim Umbau der<br />
Hausmeisterwohnung, deren reno -<br />
vierte Räume mittlerweile Platz für<br />
vielerlei Aktivitäten bieten. Auch die<br />
Schulsanitäter haben hier ihren Platz<br />
gefunden und damit die nächste<br />
Preis trägerin: Für ihre Arbeit im Sani -<br />
tätsdienst bekommt Helen Beck einen<br />
Preis.<br />
Mit welchem immensen organisato -<br />
rischen Aufwand „Schule als Staat“<br />
verbunden ist, das kann wohl jeder<br />
nachvollziehen, der im Mai drei Tage<br />
lang dieses Großereignis erlebte. Als<br />
kleines Dankeschön für ihre Leis tun -<br />
gen bei der Vorbereitung des Projekts<br />
erhalten Beat Baumgärtner und Sa -<br />
muel Maier einen Sonderpreis. Für ihr<br />
langjähriges Engagement in der<br />
Theater-AG wird Helen Beck, Anne<br />
Kottler und <strong>Max</strong> Letsche ein Preis<br />
zuerkannt. Ebenfalls für eine AG, aber<br />
diesmal für die eigenständige Leitung<br />
derselben, bekommen Simon Mel -<br />
chinger und Alexander Späth einen<br />
Sonderpreis: Sie haben die Schach-<br />
AG am MPG zuverlässig und kontinuierlich<br />
betreut. Und mit Tim Sach sen -<br />
maier, Alexander Reichle und Jonas<br />
Wagner erhalten drei Schüler des<br />
Techniker-Teams einen Sonder preis,<br />
die bei unzähligen Veran stal tungen<br />
für Ton und Beleuchtung die Verant -<br />
wortung übernahmen.<br />
Einen Preis für einen besonders<br />
guten Notendurchschnitt (1,0 bis 1,6)<br />
verdienten sich: André Haspel, Ste -<br />
phan Lunowa, Franziska Weeber,<br />
The resa Ritzer, Ines Dost, Pia Knap -<br />
pe, Beat Baumgärtner, Simon Mel -<br />
chin ger, Gernot Gessner, Hannah<br />
Wels kopf Alexander Reichle und Na -<br />
dine Bachmeier.<br />
Eine Belobung (Notendurchschnitt 1,7<br />
bis 1,9) erhielten: Maria Wecken -<br />
mann, Luka Kettering, Johannes<br />
Kraft, Leonie Gress, Fei Chen und<br />
Timo Baumann.<br />
Alle Abiturienten von A bis Z: Nadine<br />
Bachmeier, Julia Bahsitta, Jonas<br />
Bauer, Mark Bauknecht, Timo Bau -<br />
mann, Beat Baumgärtner, Helen<br />
Beck, Robin Bick, Bianca Bieß, Mike<br />
Boger, Fei Chen, Jakob Dehlinger,<br />
Paula Dehlinger, Matthias Dorf -<br />
schmid, Ines Dost, Andreas Ebner,<br />
Cindy Eckstein, Udo Eisinger,<br />
Jacque line Feige, Nadja Feistel, Car -<br />
sten Fichtner, Johanne Fieger, Ri -<br />
chard Freutel, Thorben Friedrich, Eric<br />
Gerhardy, Gernot Gessner, Tim<br />
Göbel, Anna-Lena Golla, Leonie<br />
Gress, Helena Hartmann, André<br />
Haspel, Steffen Heinz, Paul Henzler,<br />
Claudia Jakob, Sylvia Jorde, Luka<br />
Kettering, Tabea Klein, Pia Knappe,<br />
Jonas Knorr, Anne Kottler, Jeneke<br />
Kraft, Johannes Kraft, Lukas Kübler,<br />
Marielen Kurz, Lena Leibinger, Lukas<br />
Leibinger, Carola Leis, Jonas Leit -<br />
mann, <strong>Max</strong> Letsche, Stephan Luno -<br />
wa, Samuel Maier, Kristina Maric,<br />
Laura Martin, Erik Matthiesen, Simon<br />
Melchinger, Melanie Menzler, Sanja<br />
Meschner, Moritz Metzger, Hanna<br />
Mistele, Matthias Mohl, Melissa Mohr,<br />
Jenny Mushegera, Sebastian Neu -<br />
mann, Theresa Oertelt, Sinem Özden,<br />
Alina Palesch, Lisa <strong>Planck</strong>, Larissa<br />
Quendt, Julian Raubald, Alexander<br />
Reich le, Jonas Reinhardt, Theresa<br />
Ritzer, Isabella Ruff, Tim Sachsen -<br />
maier, Markus Sanwald, Selina<br />
Schaal, Hendrik Scheidel, Lisa<br />
Schenk, Florian Schietinger, Yannik<br />
Schmid, Kelvin Schweizer, Florian<br />
Sig ler, Alexander Späth, Kevin<br />
Spohn, Florian Stäbe, Leonie Stau -<br />
denraus, Marina Stickel, Michael<br />
Stubenvoll, Christin Sußmann, Sina<br />
Tonhäuser, Jonas Wagner, Michael<br />
Walker, Jonas Weber, Maria Wecken -<br />
mann, Franziska Weeber, Hannah<br />
Welskopf, Marc Wiltschko, Dominik<br />
Wohlfahrt<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
12 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Aktuelles<br />
Lehrerwechsel am MPG<br />
Neu ans MPG kommen:<br />
Die Schule verlassen:<br />
Frau Sarah Grau<br />
(Englisch/Mathematik)<br />
Frau Christine Kammerer<br />
(Französisch/Deutsch)<br />
An die Schule zurück kommen:<br />
Frau Katrin Hiller<br />
(Englisch, Religion, Latein)<br />
Frau Anja Mutschler<br />
(Englisch, Sport)<br />
Frau Sehtap Sentürk<br />
(Mathematik, Chemie)<br />
Herr Peter Fehling<br />
(Deutsch, Latein)<br />
Frau Karin Junge<br />
Herr Jörg Wachtler<br />
(Pensionierungen)<br />
Herr Rainer Balz<br />
Her Christian Schmitt<br />
Herr Ulrich Schwender<br />
(Ende der Abordnung)<br />
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Aktuelles<br />
Preise und Belobigungen<br />
Auszeichnungen für besonders gute Leistungen am Schuljahresende<br />
Klasse 5a: Preis: Benedetto Maria -<br />
luisa, Fischer Hannah, Friedrich<br />
Jannik, Gimple Jenny, Häring Lukas,<br />
Müller Livia, Zamanakos Nikolaos;<br />
Belobigung: Eckstein Isabella, Mittel -<br />
städt Tim, Schaal Ben, Zur Julia<br />
Klasse 5b: Preis: Besemer Lina,<br />
Guilliard Simon, Lohr Helene, Wagner<br />
Sarah, Zimmer Linda; Belobigung:<br />
Hodapp Inken, Rosenfeld Alexander<br />
Klasse 5c: Preis: Grether Simon,<br />
Hof gärt ner Valentin, Volz Jan; Belo bi -<br />
gung: Belser Amelie, Dümmel Marvin,<br />
Elsner Luca<br />
Klasse 5d: Preis: Brunner Clara, Lieb<br />
Sarah, Reichhold Clara; Belobigung:<br />
Bunk Johanna, Fischer Kilian, Gänzle<br />
Madlen, Gekeler Paul, Kemmner Na -<br />
tha lie, Kemmner Timo, Schlensog<br />
Mareike<br />
Klasse 5e: Preis: Glotzmann Jo -<br />
hanna, Knapp Louisa, Schaffer Nick,<br />
Schwarz Jannis; Belobigung: Fuchs<br />
Michael, Hub Kati, Kemanitzis Ilias,<br />
Maier Anika, Schiettinger Joshua,<br />
Volpp Jana, Wild Zoe<br />
Klasse 6a: Preis: Altenpohl Franz,<br />
Guilliard Miriam, Wierse Leonard;<br />
Belobigung: Burkhardt Rosa, Hoang<br />
Minh Hong, Köhler <strong>Max</strong>, Leberecht<br />
Finn, Prang Lena, Völter Juliane,<br />
Weller Judith<br />
Klasse 6b: Preis: Blank Judith, Hal -<br />
da-Rieger Patrick, Hausch Charlotte,<br />
Hemper Hannes, Seyferle Laura, Trif<br />
Laura, Weiß Antje; Belobigung: Keh -<br />
rer Carla, Roder Emil, Valente Rosina,<br />
Wiegmann Janina<br />
Klasse 6c: Preis: Lawall Claudia;<br />
Belobigung: Brey Chiara, Hoß Nina,<br />
Kastrati Rinesa, Mathew Jonah, Thies<br />
Katharina<br />
Klasse 6d: Belobigung: Binotto Björn,<br />
Dorfschmid Lisa, Rein Dominik,<br />
Weiss Patrick<br />
Klasse 6e: Preis: Bauer Leonhard,<br />
Bauknecht Robin, Gutekunst Nicolas,<br />
Olbrich Katherina, Sautner Jakob,<br />
Steinhauer Alexander; Belobigung:<br />
Oertelt Mattes, Schreiber Sven<br />
Klasse 7a: Preis: Bunk Katharina,<br />
Krejci Tina, Senser Jan-Ole; Belo bi -<br />
gung: Bonnet Gabriel, Kerner Matthi -<br />
as, Lohr Elena<br />
Klasse 7b: Preis: Hermann Jule;<br />
Belobigung: Berger Melina, Ferentiuk<br />
Vivien, Ljatifi Lirigzona, Müllerschön<br />
Emmi, Schüler Matea, Seybold Caro -<br />
line<br />
Klasse 7c: Preis: Eberle Tom, For -<br />
schner Yannick, Moser Vincent,<br />
Wank müller Gabriel; Belobigung: Kra -<br />
mer Philipp, Piu Enrico, von Scholley<br />
Jan, Warausch Philipp<br />
Klasse 7d: Preis: Armbrüster Steffen,<br />
Graf Marcel; Belobigung: Buch Do -<br />
minik, Hammley Leonie, Henzler<br />
Ronja, Kara Sophie, Yousuf Yaman<br />
Klasse 7e: Preis: Budde Jakob, Lieb<br />
Jonas, Meißner Clara, Zeiler Felix;<br />
Belobigung: Immer Mateo, Wein -<br />
schenk Leonie<br />
Klasse 8a: Preis: Lustig Tobias,<br />
Wald mann Benjamin; Belobigung:<br />
Atagün Ömer, Bassermann Moritz,<br />
Köhler Philipp, Mc Nally Christian,<br />
Reeth Tim, Wolters Michael<br />
Klasse 8b: Preis: Kral Simon,<br />
Pezhhan Armin, Schirling Daniel,<br />
Schweikart Corinna; Belobigung:<br />
Baur Nathalie, Buchmann Karl, Ebner<br />
Sandra, Klaußer Daniela, Kleibel<br />
Luca, Scherzinger Lukas<br />
Klasse 8c: Preis: Durst Fabian,<br />
Kirchner Jacob, Kloker Leon, Müller<br />
Kristin, Zappel Constantin; Belo bi -<br />
gung: Schaal, Nicole, Schneider<br />
Melina<br />
Klasse 8d: Preis: Hub Janina, Kaiser<br />
Hannah, Kemmner Valerie, Reiber<br />
Maren, Salem Louay; Belobigung:<br />
Bunz Saskia<br />
Klasse 8e: Preis: Bunz Tobias, Schä -<br />
fer Christoph, Vogler Hanna, Warwas<br />
Carina, Wierse Clara; Belobigung:<br />
Mayer Lea, Waldner Marcel<br />
Klasse 9a: Preis: Fellmann Cara<br />
Sophie, Schmid Elisa; Belobigung:<br />
Babel Josephine, Kampmann Fanny<br />
Klasse 9b: Preis: Albers Andreas, Friz<br />
Christian, Friz Jonathan, Gruschwitz<br />
Daniel, Mögerle Johannes, Schmitt<br />
Annabelle; Belobigung: Hudich<br />
Vanessa<br />
Klasse 9c: Preis: Schüttler Lara,<br />
Sievering Clara, Vetter Franka; Belo -<br />
bigung: Schüle Carolin, Soukup<br />
Chris-Berit<br />
Klasse 9d: Preis: John Chiara;<br />
Belobigung: Bildersheim Miriam,<br />
Schlos ser Ann-Marie<br />
Klasse 9e: Preis: Aschenbrenner<br />
Anja, Sautner Lena, Schneller Selina<br />
Klasse 9f: Preis: Groß Nathalie, Kug -<br />
ler Anna, Ritzer David, Saur Luisa,<br />
Zander Mona; Belobigung: Immer<br />
Tobias<br />
Klasse 10a: Preis: Cordes Marc,<br />
Frank Marieke, Friedrich Annika, Har -<br />
der Kai Hendrik, Hiller Chiara, Manz<br />
Julia, Neumann Natalie, Schmid Lara;<br />
Belobigung: Birk Nicole, Derxen Lisa,<br />
Reiter Natalie, Schellander Yannick,<br />
Yousuf Heir<br />
Klasse 10b: Preis: Henzler Florian,<br />
Ruff Larissa; Belobigung: Bauer<br />
Jannik<br />
Klasse 10c: Preis: Hart Denise,<br />
Kramer Hannes; Belobigung: Lötz -<br />
beyer Tom, Tussetschläger Elias,<br />
Zong Shuaitong<br />
Klasse 10d: Preis: Häußler Lucia,<br />
Wagner Vera; Belobigung: Wagner<br />
Eva, Weber Alex, Wenzel <strong>Max</strong>im<br />
Die Redaktion des MPG-Journals gratuliert<br />
allen erfolgreichen Schülern!<br />
Werde Mitglied im<br />
MPG-Verein!<br />
14<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Aktuelles<br />
Drei tolle Tage im Mai<br />
„Schule als Staat“ macht aus dem MPG „New <strong>Max</strong>ico“<br />
Von Tordis-Arlett Nitsch<br />
Es war ein Vorhaben, dessen Dimen -<br />
sion mit der Bezeichnung “Groß pro -<br />
jekt” noch vollkommen unzureichend<br />
beschrieben wurde: An drei Tagen im<br />
Mai verwandelte sich das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong> zu einem Klein -<br />
staat, den die Schüler vorab “New<br />
<strong>Max</strong>ico” getauft hatten. Das Schulge -<br />
lände wurde zum Staatsgebiet. Es<br />
gab einen Präsidenten und einen Kö -<br />
nig, ein Parlament und einen Ge -<br />
richts hof, Polizisten und Finanz be -<br />
amte, Großunternehmer und Klein kri -<br />
mi nelle, zwei Standesämter, ein<br />
Staats gefängnis, zwei Tageszei tun -<br />
gen, eine Zentralbank – und natürlich<br />
den Fussel, die dann doch nicht so<br />
fäl schungssichere eigene Währung.<br />
Über 100 Unternehmen gingen an<br />
den Start. Viele vertrauten darauf,<br />
dass auch den Bürgern New <strong>Max</strong>icos<br />
die Lust auf Süßes nicht vergeht: Der<br />
Duft von frischen Waffeln und Crêpes<br />
war allgegenwärtig. Die zahlenmäßig<br />
weit unterlegenen Restaurants und<br />
Imbissstände, die Herzhaftes anboten,<br />
kamen mit ihrem Angebot an Piz -<br />
za, Burger, Steak und Co. kaum hinterher.<br />
Manch Geschäftsidee entpuppte sich<br />
als der wahre Fusselbringer – die<br />
Liege stuhlmanufaktur und die Auto -<br />
waschanlage seien da nur genannt.<br />
An dere Unternehmen scheiterten –<br />
wie im wahren Leben eben. Darum<br />
ging es ja schließlich: um das Lernen<br />
fürs Leben. Und dazu bot das Projekt<br />
wahrlich Gelegenheit. Zunächst einmal<br />
ging es für jeden darum, seinen<br />
Lebensunterhalt zu verdienen und<br />
sich den Tagesablauf selbst zu organisieren,<br />
ohne Stundenplan und<br />
struk turierendes Läuten der Schul -<br />
glocke. Wer sich als Unternehmer<br />
ver suchte, bekam einen Eindruck<br />
davon, was es heißen kann, Verant -<br />
wortung für Arbeitsorganisation, Ma -<br />
terial beschaffung und nicht zuletzt<br />
Mit arbeiter zu übernehmen. Und alle,<br />
die bei der Organisation des Pro jek -<br />
tes im Vorfeld mitgewirkt hatten, können<br />
sich an einen Mangel an Er fah -<br />
rung wahrlich nicht beklagen. Fast<br />
zwei Jahre lang waren diese Schüler<br />
damit beschäftigt, das Event minutiös<br />
zu planen.<br />
Wie viel Arbeit tatsächlich damit verbunden<br />
ist, hatte sich im Vorfeld keiner<br />
so recht vorzustellen vermocht.<br />
Zum Glück wahrscheinlich, denn<br />
sonst wäre der Respekt vor dem Berg<br />
an Arbeit vielleicht zu groß gewesen.<br />
So aber hatten sich die Organisatoren<br />
– anfangs waren es mehr als 70 ge -<br />
we sen – unverzagt ans Werk ge -<br />
macht, begonnen mit der Einrichtung<br />
einer eigenen Orga-Zentrale. Wann<br />
im mer man an Raum 112 vorbeikam,<br />
die Tür stand offen und das SaS-<br />
Team war bei der Arbeit. Wer bei der<br />
sogenannten heißen Phase noch<br />
dabei war, der ist dabei an seine<br />
Gren zen gegangen. Dass die Organi -<br />
satoren hervorragende Arbeit gleistet<br />
haben, beweist ein unterm Strich<br />
doch reibungsloser Verlauf des Pro -<br />
jekts, das weit über die drei Tage hinaus<br />
Gesprächsthema in und außerhalb<br />
der Schule war.<br />
Hat sich der enorme Aufwand also<br />
gelohnt? Ja, sagen die Organisato -<br />
ren. Ja, sagen auch die meisten Leh -<br />
rer und Schüler. Die bei manch einem<br />
zu Beginn doch eher zurückhaltende<br />
bis skeptische Stimmung hatte sich<br />
schnell gelöst. Der so ganz besonderen<br />
Atmosphäre während der drei Ta -<br />
ge konnte sich eben kaum einer entziehen.<br />
Und so zeigte auch das Er -<br />
geb nis einer im Anschluss durchgeführten<br />
Befragung von Schülern und<br />
Lehrern eine überwältigende Zustim -<br />
mung. Mögen die Organisatoren auch<br />
dies noch einmal als Dank und An -<br />
erkennung verstehen.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013 15
Aktuelles<br />
Erfolgreicher Kampf gegen Falschgeld und Inflation<br />
Das Projekt im Rückblick der Organisatoren<br />
Am 6. Mai 2013 war es endlich so<br />
weit: Die Pforten unseres Staates öffneten<br />
sich und New <strong>Max</strong>ico war geboren.<br />
Mit der Staatsgründung gingen<br />
natürlich Probleme einher, die dank<br />
der guten Organisation und dem Auf -<br />
bau am Freitag zuvor schnell gelöst<br />
werden konnten. Die Warteschlangen<br />
vor dem Warenlager lösten sich bald<br />
auf und mit der Machtübergabe von<br />
Frau Zimmermann an die Bürger, vertreten<br />
durch König und Präsident,<br />
stand unserem Vorhaben nichts mehr<br />
im Wege, in New <strong>Max</strong>ico für drei Tage<br />
die Arbeitswelt und Politik zu simulieren.<br />
Das gewählte Parlament machte sich<br />
selbstverständlich sofort an die Arbeit<br />
und stellte erste Gesetzesän derun -<br />
gen vor, die schon vor dem Projekt<br />
be schlossen worden waren. So wur -<br />
de die Zeitrechnung an die "New<br />
<strong>Max</strong>icanische" Zeit angepasst, nach<br />
der 24 Stunden MEZ ein Jahr in der<br />
New <strong>Max</strong>icanischen Zeit betrugen.<br />
Außer dem wurden Feiertage be -<br />
schlos sen, Naturschutzgebiete wurden<br />
festgelegt und das Parlament<br />
wur de vorgestellt.<br />
Abseits der Politik begannen sich alle<br />
in ihren Geschäften einzurichten und<br />
auf Kundschaft zu hoffen. Die ließ<br />
auch nicht lange auf sich warten. Mit<br />
Von Beat Baumgärtner und dem SaS-Team<br />
der Eröffnung unseres Staates wurden<br />
ebenso die Grenzen geöffnet und<br />
Be sucher konnten durch den Kauf<br />
eines Visums den Staat besuchen.<br />
Eben so konnten sich die Unter neh -<br />
men an einer großen Zahl kaufkräftiger<br />
Mitbürger erfreuen, die in ihren<br />
Pausen die heimischen Unternehmen<br />
besuchten.<br />
Im Laufe des Tages wurden die vom<br />
Parlament vorgegebenen Feiertage<br />
gefeiert, der König hatte Geburtstag,<br />
und die Weihnachtszeit kam. Um<br />
19.00 Uhr wurde der Staat dann ge -<br />
schlossen und man bereitete sich auf<br />
den nächsten Tag vor.<br />
Der begann mit den frisch gesammelten<br />
Erfahrungen pünktlich um 9 Uhr.<br />
Große Aufmerksamkeit fand eine An -<br />
klage gegen den König, die um 11 Uhr<br />
verhandelt wurde. Alle Anklagepunkte<br />
wurden fallengelassen, wobei wegen<br />
einer „milden Verletzung der Vorbild -<br />
funktion“ (Vergleich der Richter: „Wie<br />
wenn ein Lehrer raucht“) ein Stunde<br />
Sozialarbeit veranschlagt wurde.<br />
Nachdem am Dienstag gegen 17 Uhr<br />
fast perfekt gefälschte Geldscheine<br />
auf den Markt gekommen waren, wur -<br />
de der Wechselkurs in der Zentra -<br />
lbank kurzfristig eingefroren. Der<br />
Rück tausch wurde eingestellt, bis in<br />
einer Krisensitzung unter anderem<br />
die Abschaffung der 50-Fussel-Schei -<br />
ne beschlossen wurde. Daraufhin<br />
konnte um 17.30 Uhr das Bankge -<br />
schäft wieder aufgenommen werden<br />
und der Kurs erholte sich.<br />
Der Mittwochnachmittag war gezeichnet<br />
vom Kampf gegen die natürliche<br />
Inflation bei Projekten wie Schule als<br />
Staat. Die Schülerschaft bemerkte ei -<br />
nen ständigen Wertverlust des Fus -<br />
sels, weshalb viele Unternehmer ihr<br />
Geschäft schlossen. In der Zentral -<br />
bank versuchte man dem entgegenzuwirken;<br />
der Wechselkurs wurde auf<br />
0,5 angehoben. Das wiederum hatte<br />
zur Folge dass viele Bürger ihr Geld<br />
umtauschten und für zwei Stunden<br />
eine Schlange von der Zentralbank in<br />
009 bis zum Haupteingang entstand.<br />
Doch Probleme wie Falschgeld oder<br />
Inflation konnten der guten Stimmung<br />
während der drei Tage nichts anhaben.<br />
Und so bildete das Konzert am<br />
Mittwoch abend den krönenden Ab -<br />
schluss eines erfolgreichen Projekts.<br />
16<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Akuelles<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013 17
Aktuelles<br />
Wiederholung erwünscht<br />
Die Klasse 10c führte eine Umfrage zu „Schule als Staat“ durch<br />
„Eine Umfrage planen und durchführen“<br />
– so lautet ein Thema für den<br />
Gemeinschaftskunde-Unterricht in<br />
Klasse 10. Was lag also näher, als auf<br />
diese Weise ein Stimmungsbild zum<br />
Großprojekt „Schule als Staat“ einzuholen?<br />
Schließlich war das Ereignis<br />
noch in aller Munde und Teil vielfältiger<br />
Diskussionen bei Schülern und<br />
Lehrern. Hatte sich der Aufwand ge -<br />
lohnt? Ist der Unterrichtsausfall ge -<br />
recht fertigt? Soll das Projekt regelmäßig<br />
wiederholt werden?<br />
Schon bei der gemeinsamen Auswahl<br />
der Fragen zeigte sich, dass zumindest<br />
die Klasse 10c dazu eine recht<br />
geschlossene Meinung hatte. So hätten<br />
die Schüler am liebsten die Frage<br />
an die Lehrer, ob das Projekt den<br />
Unterrichtsausfall rechtfertigen wür -<br />
de, gar nicht in die Umfrage aufgenommen<br />
– aus Angst davor, die Ant -<br />
wort würde negativ ausfallen. Die<br />
Spe ku lationen darüber hatten ein<br />
Ende, als die Bögen von immerhin<br />
ins gesamt 277 Befragten ausgefüllt,<br />
die Antworten ausgezählt und – ge -<br />
trennt nach Schülern und Lehrern so -<br />
wie innerhalb der Schülerschaft nach<br />
Klassenstufen – ausgewertet waren.<br />
Überraschung: Fast zwei Drittel der<br />
befragten Lehrer meinte, der Un -<br />
terrichts ausfall habe sich gelohnt. Ge -<br />
nauso viele fühlten sich über den<br />
Projek tablauf ausreichend informiert<br />
(der Rest gab überwiegend zu, sich<br />
nicht genügend gekümmert zu ha -<br />
ben), und die große Mehrheit (82 Pro -<br />
zent) hatte Spaß. Insofern wundert es<br />
auch nicht, dass ebenfalls eine<br />
Zweidrittel-Mehrheit für eine regelmäßige<br />
Wiederholung des Projektes<br />
stimmte, wobei diejenigen, die dies<br />
nur eingeschränkt (mit Verbes serun -<br />
gen) wollten, vor allem den Zeitpunkt<br />
der Durchführung kritisierten. Schließ -<br />
lich waren viele Kollegen mit den<br />
Zweitkorrekturen der schriftlichen Abi -<br />
tur prüfung beschäftigt, die sich nun<br />
einmal nicht abends nebenher erledigen<br />
lassen.<br />
Von Tordis-Arlett Nitsch<br />
Nachdem ein Kritikpunkt bei der<br />
Premieren veranstaltung von „Schule<br />
als Staat“ am MPG im Jahre 2008<br />
war, dass gerade Unterstufenschüler<br />
zu viel (realen) Verlust gemacht hätten,<br />
waren zwei Fragen nach der persönlichen<br />
Gewinn-Verlust-Rechnung<br />
in die Umfrage aufgenommen worden.<br />
Das Ergebnis fiel beruhigend<br />
aus: Fast 88 Prozent der befragten<br />
Fünft- und Sechstklässler hatten an -<br />
ge geben, dass sie zumindest für die<br />
Selbstversorgung ausreichend verdient<br />
hatten – womit sie anscheinend<br />
besser wirtschafteten als die älteren<br />
Schüler. Und einen realen Verlust<br />
mach ten diesmal nur knapp 15 Pro -<br />
zent der Befragten (siehe Diagramm).<br />
An dieser Stelle ein großes Danke -<br />
schön an Tom Lötzbeyer für die Ge -<br />
stal tung der Diagramme.<br />
Insgesamt fielen bei den Schülern die<br />
Antworten inhaltlich sehr ähnlich aus:<br />
Die überwiegende Mehrheit fühlte<br />
sich gut informiert, hatte Spaß und<br />
betrachtete den Aufwand rückblikkend<br />
als lohnend. Lediglich bei der<br />
Frage nach einer regelmäßigen Wie -<br />
der holung ging die Meinung inner halb<br />
der Schülerschaft doch erheblich auseinander.<br />
Während gut 75 Prozent<br />
der Fünft- bis Neuntklässler sogar ei -<br />
ne Wiederholung alle zwei Jahre<br />
wünsch ten, votierten die Oberstufen -<br />
schüler deutlich zurückhaltender: Nur<br />
46 Prozent waren für eine Wieder -<br />
holung alle zwei Jahre. Das erklärt<br />
sich sicherlich durch ihren größeren<br />
Einblick und die höhere Einbindung in<br />
die Organisation. Trotzdem waren es<br />
auch in dieser Gruppe immer noch<br />
fast 36 Prozent, die sich eine Mithilfe<br />
bei der Organisation vorstellen konnten.<br />
Unter dem Strich bestätigt diese Um -<br />
frage also den Eindruck, den man<br />
während des Projekts gewonnen hat -<br />
te: Die Stimmung war super. Es wa -<br />
ren drei tolle Tage!<br />
18 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Aktuelles<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
19
Mensa-Verein<br />
„Im Dienst für das leibliche Wohl“<br />
Mensa des MPG stellt sich vor<br />
Vier Tage in der Woche – von Montag<br />
bis Donnerstag – sorgt Heidi Engel -<br />
hardt dafür, dass niemand mit knurrendem<br />
Magen im Unterricht sitzen<br />
muss. Hierbei wird sie tatkräftig unterstützt<br />
von Müttern, Vätern und Groß -<br />
eltern.<br />
Die Mensa bietet für jeden Ge -<br />
schmack das Richtige: verschiedene<br />
Kalt getränke, Kaffee, belegte Bröt -<br />
chen jeglicher Art, Salate, Obst, Ku -<br />
chen und natürlich auch warmes<br />
Essen und Nachtisch. Auch Süßig -<br />
keiten und Eis fehlen nicht!<br />
Ohne die Unterstützung der Eltern<br />
und Großeltern in der Mensa wäre<br />
dies alles gar nicht möglich. Als kleine<br />
Anerkennung für diese unentgeltliche<br />
Hilfe organisiert das Mensa-Team verschiedene<br />
„Events“ während des Jah -<br />
res. So waren wir z.B.schon bei einer<br />
Weinbergführung in Linsenhofen, auf<br />
dem Haldenhof und bei einer Stadt -<br />
führung durch Nürtingen. Regel mäßig<br />
findet auch unser Adventskaffee in<br />
der Vor weihnachtszeit statt.<br />
Um dies alles zu leisten, sucht die Men -<br />
sa dringend ehrenamtliche Hel fer -<br />
Innen. Interessenten können sich ger -<br />
ne beim Mensa-Team melden.<br />
Das Mensa-Team sucht<br />
Verstärkung<br />
Heidi Engelhardt möche nur<br />
noch bis zum Ende des Jahres<br />
in der Mensa des MPG arbeiten.<br />
Wir suchen deshalb<br />
zwei MitarbeiterInnen,<br />
die sich die Arbeit in der Mensa<br />
teilen. Die Bezahlung erfolgt auf<br />
400 €-Basis.<br />
Bei Interesse meldet euch bitte<br />
beim Mensa-Team oder<br />
direkt bei<br />
Bernhard Mai, Telefon 50999.<br />
Mensa-Team:<br />
Petra Seifert Tel. 61843<br />
Jeanette Strub Tel. 65131<br />
Carmen Walter Tel. 64002<br />
eMail: mensa-<strong>mpg</strong>@t-online.de<br />
20 Nr. 37 • Ausgabe 2013
MPG-Verein/Mensa-Verein<br />
Vlnr.: Bernhard Mai, Silke Lindenschmid, Sigi Blomberg, Heidi Engelhardt, Christiane Patzelt<br />
MdL Thaddäus Kunzmann und Andreas Haupert beim Arbeitseinsatz in der Mensa im MPG.<br />
Wir danken unseren Förderern für die Unterstützung der MPG-Night<br />
ADTV-Tanzschule Pöthig<br />
Apotheke Frickenhausen<br />
Apotheke Horch Pharmacie<br />
Beck Packautomaten<br />
Blumen Schaber<br />
Braike-Apotheke<br />
BW-Bank<br />
Café Schümli<br />
Café Zimmermann<br />
Color Press<br />
Czernoch Nähmaschinen Fahrräder<br />
Der Gallier<br />
Dr. Frank u. Ralph Staffa<br />
Dr. Jörn Mitsdörffer<br />
Dr. med. Gerd Gruber<br />
Dr. med. Rudolf Handschuh<br />
Dr.med. Alfred Schöll<br />
Dr.med. Birgitta Harder<br />
Dr.med. Dr.rer.nat. Joachim Pfeifle<br />
Dr.med. Florian Bopp<br />
Dr.med. Gerlinde Schmidt-Gruber<br />
Elektro Haussmann<br />
Emil Luz<br />
Erich Schweizer<br />
Friedemann Hieber<br />
Friedrich Henzler<br />
Früchte-Henzler<br />
Gairing Schmuckwaren<br />
Gärtnerei Oelkrug<br />
Gaststätte Linde<br />
Gebr. Heller GmbH, Maschinenfabrik<br />
Gebr. Ott, Baustoffe<br />
Gerhard Knapp<br />
Getränke Veil<br />
Hosen-Maier<br />
Hotel am Schlossberg<br />
Hotel-Restaurant Pflum<br />
Jörg Besemer GmbH<br />
Kallfass Verpackungsmaschinen<br />
Karl Stoll<br />
Krayl Optik Juwelier<br />
Kulturamt Nürtingen<br />
Landmetzgerei Scheu & Weber<br />
Manfred Tünnemann<br />
Margot Vetter<br />
Martin R. Handschuh<br />
Martin Walz<br />
Metabowerke GmbH<br />
Metzgerei Schwarz<br />
Metzgerei Zänglein<br />
Mörike-Apotheke<br />
Nagel Werkzeugfabrik<br />
Nürtinger Zeitung<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
21
MPG-Verein<br />
MPG-Night<br />
Die Premiere war ein voller Erfolg:<br />
dank des großen Engagements sei -<br />
tens der Schüler, Lehrer, Eltern, Ehe -<br />
maligen und Freunden des MPG be -<br />
geisterte die erste MPG-Night am<br />
29. September 2012 hunderte von<br />
Be suchern. Mit großartigem Bei fall<br />
bedacht wurde die Vielfalt künstlerischer<br />
Darbietungen, die im Glasbau<br />
über Stunden hinweg für gehobene<br />
Stimmung sorgten. Den An fang<br />
mach te aparte Barmusik zum Sekt -<br />
emp fang, es folgten eine Tanzshow,<br />
das Gesangsquartett der Musik leh -<br />
rer, der Eltern-Lehrer-Schüler-Chor,<br />
die Nachwuchs bands, eine Jazz dan -<br />
ce-Einlage, Abi-Band 2012, die Big -<br />
band und zu guter letzt der Buena<br />
Vista Täles Club. Neben derlei unterhaltsamen<br />
Ge nüssen bot die Ver an -<br />
staltung auch vielgelobte Gaumen -<br />
freu den, die von einer Schar einsatzfreudiger<br />
Ver treter der Elternschaft<br />
gereicht wurden. Besonderer Be -<br />
liebt heit er freute sich die seitens des<br />
MPG-Ver eins als Veranstalter organisierte<br />
Tombola, deren Erlöse wie<br />
stets Pro jekten am MPG zugute<br />
kom men. So ließen sich wieder einmal<br />
ge sellige Unterhaltung, das Er -<br />
leb nis großer Talente und die Förde -<br />
rung des Schullebens bestens mit -<br />
ein ander verbinden. mrh<br />
22 Nr. 37 • Ausgabe 2013
MPG-Verein<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
23
Kultur<br />
MPG-Musiker ziehen alle Register<br />
Viel Applaus für stimmungsvolle Weihnachtskonzerte<br />
Musikalische Unterhaltung auf hohem<br />
Niveau boten die Musizierenden des<br />
MPG anlässlich ihrer traditionellen<br />
Weihnachtskonzerte kurz vor den<br />
Ferien zum Jahreswechsel. Insge -<br />
samt neun Gruppen stimmten das<br />
Publikum musikalisch auf Weih nach -<br />
ten ein und stellten wieder einmal ihre<br />
Professionalität und Vielfalt unter<br />
Beweis. So erfüllte an beiden Aben -<br />
den ein wahres Frohlocken die Stadt -<br />
kirche St. Laurentius.<br />
Den Auftakt machten die Bläser mit<br />
einer erhabenen und feierlichen Par -<br />
tita, die die Zuhörer sogleich in Weih -<br />
nachts stimmung versetzte. Danach<br />
spielte das Orchester eindrucksvoll<br />
das rhythmisch anspruchsvolle „Palla -<br />
dio“ von Karl Jenkins. Feierlich-fröhliche<br />
Stimmung verbreitete das Voror -<br />
chester mit seinem „Andantino and<br />
March“. Die jungen Schülerinnen und<br />
Schüler zeigten unter der Leitung von<br />
Musiklehrer Florian Aißlinger bereits<br />
großes Können und hörbare Spiel -<br />
freude. In dem gewaltigen und feierlichen<br />
Marsch „Pomp and Circum -<br />
stance No.1“, der große Bekanntheit<br />
genießt, spielten sich die Violinen des<br />
Orchesters virtuos durch die schnellen<br />
Läufe, getragen und geführt von<br />
den imposant spielenden Bläsern.<br />
Nach einer kurzen Umbaupause trug<br />
der Unterstufenchor mit hellen, klaren<br />
Stimmen seine teilweise englischsprachigen<br />
Weihnachtslieder vor. Die<br />
Jüngsten des MPG überzeugten<br />
durch Disziplin und Hingabe – die sie<br />
sich wohl von ihrer Leiterin Claudia<br />
Burghard abgeschaut hatten. Diese<br />
führte ihren Chor hingebungsvoll, ge -<br />
konnt und auf sympathische, spielerische<br />
Weise. So meisterten die jungen<br />
Sängerinnen und Sänger auch problemlos<br />
die schnellen und schwierigen<br />
Passagen in „Jesus Child“.<br />
Sechst klässlerin Mona Dobler rührte<br />
das Publikum mit ihrem engelsgleich<br />
gesungenen Solo in „The Lord bless<br />
you“.<br />
Von Corinna Locke<br />
Im Anschluss an den gelungenen<br />
Auftritt des Unterstufenchors erfüllte<br />
der Eltern-Lehrer-Schüler-Ehema li -<br />
gen-Chor, kurz ELSE-Chor genannt,<br />
die Stadtkirche von der Empore herab<br />
mit einer feierlichen Stimmung und<br />
überzeugte durch seine hohe gesangliche<br />
Qualität. Florian Aißlinger begleitete<br />
den Chor, der von Susanne<br />
Schüs sele geleitet wird, an der Orgel.<br />
Beschwingt ging es weiter mit dem<br />
Projektchor unter der Leitung von<br />
Herbert Kampmann. „Ding Dong!<br />
Merrily on High“ und der Weih nachts -<br />
klassiker „We wish you a merry christmas“<br />
wurden von der talentierten<br />
Gruppe mit Witz und Esprit hervorragend<br />
dargeboten.<br />
Die MPG-Big Band, geleitet von Su -<br />
sanne Schüssele, führte das Publi -<br />
kum anschließend mit einem Christ -<br />
mas-Mix durch die musikalische<br />
Weih nachtslandschaft und beschloss<br />
ihren Auftritt mit dem Jazzklassiker „A<br />
Charlie Brown Christmas“. Angesichts<br />
der musikalischen Vielfalt am MPG<br />
verwundert es kaum, dass es in diesem<br />
Jahr auch wieder ein Nei gungs -<br />
fach Musik am MPG gibt. Der Kurs<br />
unter Musiklehrer Herbert Kampmann<br />
präsentierte sich dem Publikum als<br />
gemischtes Ensemble mit dem überzeugend<br />
gespielten Arrangement<br />
„Pachel bel’s Christmas“.<br />
Einen der Höhepunkte des Abends<br />
bildete schließlich Herbert Kamp -<br />
manns preisgekrönter Kammerchor,<br />
der das Publikum mit hervorragenden<br />
gesanglichen Leistungen und großer<br />
Präzision und Leidenschaft begeisterte.<br />
Er brachte unter anderem die be -<br />
kannte „Cantate Domino“ zu Gehör<br />
und wurde bei „Sing we all Noel“<br />
durch das Flötensolo von Carola Leis<br />
bereichert, bevor Schulleiterin Ulrike<br />
Zimmermann das Wort ergriff und<br />
Peter Roseggers Gedicht „Wünsche<br />
zu Weihnachten, zum neuen Jahr und<br />
für jeden Tag“ im Hinblick auf das täg-<br />
liche Miteinander und vor allem den<br />
Umgang mit Jugendlichen konkretisierte.<br />
So nahm sie den Vers „Kein<br />
quälend Verlangen, ein bisschen Ver -<br />
zicht“ zum Anlass, um eine „Flimmer -<br />
pause“ anzuregen, also den zeitweisen<br />
bewussten Verzicht auf den<br />
Bildschirm – egal ob Fernseher, PC<br />
oder Smartphone. „Dann würde ei -<br />
nem auffallen“, so Zimmermann, „wie<br />
viel freie Zeit man plötzlich zur Ver -<br />
fügung hat.“<br />
Besinnlich ging es auch im musikalischen<br />
Teil weiter, als Anika Müller und<br />
die Schwestern Fanny und Jana<br />
Kamp mann ihr „Stille Nacht“ anstimmten.<br />
Hier zeigte sich erneut die große<br />
gesangliche Qualität sowie die Pro -<br />
fessionalität der Musikarbeit am MPG.<br />
Abschließend betrat der große Haupt -<br />
chor die Bühne und forderte noch einmal<br />
den ganzen Einsatz von Leiter<br />
Herbert Kampmann. Die Dramatik<br />
des aus dem Film „Schindlers Liste“<br />
bekannten Stücks „Wenn ich an der<br />
Krippe stehe“ unterstrich Felipe Krick<br />
mit seinem überzeugend und gefühlvoll<br />
gespielten Geigensolo. Das musikalische<br />
Talent gleich mehrerer Schü -<br />
lerinnen und Schüler zeigte sich be -<br />
son ders eindrucksvoll nicht nur in den<br />
verschiedenen Soli, sondern auch im<br />
Dirigat von Chormentorin Anika<br />
Müller.<br />
Professionell waren aber nicht nur die<br />
musikalischen Leistungen des<br />
Abends. Auch das Technikteam um<br />
Schü ler Tim Sachsenmaier leistete<br />
wieder einmal hervorragende Arbeit,<br />
ohne die die Veranstaltungen des<br />
MPG nicht das wären, was sie sind.<br />
Festzuhalten bleibt: Die bemerkenswerte<br />
Vielfalt des musikalischen Le -<br />
bens am MPG machte die beiden<br />
Kon zerte zu einem besonderen Erleb -<br />
nis für Schüler, Lehrer, Eltern und<br />
Gäste.<br />
24 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
25
Kultur<br />
Adventskonzert im Weißen Saal<br />
MPG-Kammerchor singt im Neuen Schloss<br />
Der MPG-Kammerchor wurde am<br />
Sonntag, 9. Dezember, vom Kultus -<br />
minis terium nach Stuttgart ins Neue<br />
Schloss eingeladen, um bei einem<br />
Ad ventskonzert im Weißen Saal mitzuwirken.<br />
Diese Einladung wird nur<br />
an Chöre ausgesprochen, die sich im<br />
baden-württembergischen Schul le -<br />
ben einen guten Ruf erarbeitet haben.<br />
Entsprechend stolz fuhren 64 Kam -<br />
mer chorsänger von Klasse 5 bis 12<br />
an diesem Nachmittag nach Stuttgart<br />
und erlebten stimmungsvolle Konzert -<br />
momente in diesem schönen Barock -<br />
saal.<br />
Leider war der erste Aufenthalt darin,<br />
nämlich die Stellprobe, sehr kurz und<br />
hektisch, denn auch die anderen Teil -<br />
nehmer, das Leibniz-<strong>Gymnasium</strong> und<br />
das Friedrich-Eugens-<strong>Gymnasium</strong><br />
aus Stuttgart, sowie das Otto-Hahn-<br />
<strong>Gymnasium</strong> aus Nagold mussten<br />
eben so proben und gerieten in Zeit -<br />
Von Herbert Kampmann<br />
verzug. Doch der Auftritt war dafür ein<br />
erhebendes Erlebnis.<br />
Zuerst trat das neue MPG Blech -<br />
bläser ensemble mit ihrem Leiter Flo -<br />
rian Aißlinger auf und spielte schon<br />
routiniert eine imposante feierliche<br />
Eröffnung mit einer Partita von Mi -<br />
chael Praetorius. Danach betrat der<br />
Kammerchor das Podium und wurde<br />
vom Publikum schon mit viel Applaus<br />
bedacht. Einerseits, weil viele Nür -<br />
tinger Eltern mitgefahren waren, an -<br />
derer seits aber auch, weil der Chor<br />
sehr diszipliniert und geordnet die<br />
Bühne betrat. In ihrer schon traditionellen<br />
schwarz-roten Chorkleidung<br />
gaben die Jugendlichen ein stimmiges<br />
und harmonisches Bild ab. Und<br />
mit dem ersten Einsatz zeigte sich die<br />
wunderschöne Akustik des Weißen<br />
Saals, in dem der Chorklang zu einer<br />
selten gehörten Einheit verschmolz.<br />
Mit ihren feinen Stimmen sangen sich<br />
die Kinder in die Herzen der Zuhörer,<br />
wobei der Applaus sich nicht immer<br />
unterdrücken ließ. Zur Erklärung: Es<br />
waren Saalordner im Raum, die Schil -<br />
der hochhielten, wann der Applaus<br />
stattfinden darf und wann nicht.<br />
Der Musiklehrer Herbert Kampmann<br />
hatte die richtige Chorliteratur ausgesucht,<br />
indem er das neobarocke<br />
„Puer natus in Bethlehem“ von Rhein -<br />
berger an den Anfang stellte und mit<br />
Benjamin Brittens „A Ceremony of<br />
Carols“ zu unterhaltsamen amerikanischen<br />
Weihnachtsliedern überging.<br />
Der Kammerchor meisterte alle Gen -<br />
res und überzeugte mit einer guten<br />
Aussprache und präzisem Chorklang.<br />
Besonderen Applaus verdienten sich<br />
die beiden Solistinnen Fanny Kamp -<br />
mann und Anika Müller. Erste mit<br />
einem wunderbaren hohen Sopran -<br />
solo und zweite mit einem ansprechenden<br />
und souveränen Dirigat.<br />
26 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
Zwei Kammerchöre in einer Kirche<br />
Stimmungsvolles Adventskonzert in Oberensingen<br />
Am 1. Dezember sangen 100 Sänger<br />
ein emotional ansprechendes Ad -<br />
vents konzert in der evangelischen<br />
Kir che in Oberensingen. Es war ein<br />
Benefizkonzert für die Zweikirchen -<br />
stiftung Oberensingen-Hardt. Der Diri -<br />
gent Herbert Kampmann führte zwei<br />
renommierte Chöre zusammen, die<br />
sich schon längst einen Namen in der<br />
Region gemacht haben, was letztendlich<br />
auch zu einer voll besetzten<br />
Kirche führte. Der Kammerchor<br />
Schola Cantorum und der Kam mer -<br />
chor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gymna siums<br />
zogen das Publikum 80 Minuten in<br />
ihren Bann, wobei Kamp mann wieder<br />
gekonnt durch das Programm führte,<br />
erklärende Hinweise zu Chor,<br />
Solisten und Liedern gab und dem<br />
ganzen eine stimmige Einheit be -<br />
scherte.<br />
Der Kammerchor Schola Can torum<br />
wählte Advents- und Weih nachts -<br />
lieder aus Deutschland, Schwe den,<br />
Kroatien und Frank reich und ließ<br />
dabei tatsächlich ver schiedene Län -<br />
der klanglich er fahr bar werden. Die<br />
et was schwermütigere Melancholie<br />
der schwe dischen Melodik (Jul, Jul)<br />
kontrastierte die gefällige und leich te<br />
melodische Art französischer Lied -<br />
kompo sitionen (wie in "Il es né le divin<br />
Enfant"). Schola Cantorum sang<br />
dabei wie ge wohnt rein intoniert mit<br />
ei nem ge fälligen ausgewogenen<br />
Chor klang und freudigem Ausdruck.<br />
Der Spaß am Klanggeschehen und<br />
sei ner Um setzung war dem Chor an -<br />
zuspüren.<br />
Von Herbert Kampmann<br />
Auch verschiedene Solisten ließ<br />
Kamp mann antreten, der durch seine<br />
Gesangsklassen am MPG Zugriff auf<br />
viele gute und interessante Stimmen<br />
hat. So waren die jüngsten Solisten<br />
aus der 7. Klasse, die ein bezauberndes<br />
"Musica Dei" intonierten und mit<br />
ihren klaren und sauber geführten<br />
Jugendstimmen das Publikum zu ei -<br />
ner ersten Applaussteigerung animierten.<br />
Auch die älteren Solisten da -<br />
nach überzeugten mit schöner Stimm -<br />
führung in adventlichen Sätzen.<br />
Abwechslung ist Kampmanns In ten -<br />
tion in seinen Konzerten und so gab<br />
es immer wieder Wechsel in der En -<br />
semblegröße. So trat ganz neu als<br />
Premiere der Projektchor der Schule<br />
auf, der sich aus stimmbegabten Ju -<br />
gend lichen ab Klasse 8 aufwärts zu -<br />
sammensetzt. Er widmete sich der<br />
schwierigen a cappella-Literatur, die<br />
ja ohne Instrumentalbegleitung die<br />
Ton stimmung halten muss. Dies erle -<br />
digten die Jugendlichen schon mit ei -<br />
ner großen Sicherheit und zeigten in<br />
dem freudigen "Ding, Dong, merrily<br />
on High", dass da intensiv gearbeitet<br />
wurde und dass die Jugendlichen<br />
schon ein sicheres Gespür für Ton ent -<br />
wicklung und Phrasierung entwickelt<br />
haben.<br />
Amüsant war auch das zweite Stück<br />
"We wish you a merry Christmas", das<br />
einen kadenzialen Abschluss provo -<br />
ziert und das Publikum zu Applaus<br />
animiert, obwohl das Stück noch gar<br />
nicht zu Ende ist. Stimmungsvoll sangen<br />
anschließend kongenial drei<br />
Solisten einen "Stille Nacht-Satz", der<br />
ein Geniestreich moderner Kompo -<br />
sitions kunst ist. Traditionell orientiert<br />
und spätromantisch harmonisch dicht<br />
gesetzt fließt das Lied langsam dahin<br />
und verbreitet gleichzeitg mit chromatischen<br />
Einfärbungen eine Stimmung,<br />
die unter die Haut geht. Die atemlose<br />
Stille beim Publikum verriet, dass hier<br />
ein Nerv getroffen wurde, der alle<br />
vereinte.<br />
Das Konzert wurde kurz unterbrochen<br />
um den Gründungsstiftern ihre Ur kun -<br />
den zukommen zu lassen. Anschlie -<br />
ßend setzte Kampmann zum Schluss<br />
an, indem er selbst mit seiner Familie<br />
in einem 5er-Ensemble sang und<br />
zeig te, was im familiären Singen so<br />
alles möglich sein kann. Ein fein<br />
gesungener Satz von <strong>Max</strong> Reger<br />
über zeugte ebenso wie die Weih -<br />
nachts lieder aus dem amerikanischen<br />
Unter haltungssektor.<br />
Zum Schluss kam noch einmal ein<br />
Höhe punkt in Form des MPG-Kam -<br />
mer chors. Die Kinder, die sich übrigens<br />
über eine Stunde lang still und<br />
diszipliniert in der Kirche verhalten<br />
hatten (ein Lob, das von mehreren<br />
Seiten kam, weil dies heute nicht<br />
immer unbedingt üblich ist) setzten<br />
nun zu ihrem persönlichen Höhenflug<br />
an. In ihrer Einleitung, einem Satz von<br />
Josef Rheinberger, zeigten die Schü -<br />
ler ihre Klasse und sangen ohne Diri -<br />
gat sicher und engagiert den neoba -<br />
rocken Chorsatz.<br />
Auch seine älteren "Kammerchörler"<br />
fasste Kampamann in einem En -<br />
semble zusammen und ließ ihre<br />
reifen Stimmen den frühbarocken<br />
Komponisten Friderici singen. Doch<br />
das Highlight des Abends waren zwei<br />
Sätze aus Benjamin Brittens "Cere -<br />
mony of Carols". Das Lied "Der kleine<br />
Knab" erklang "Presto con fuoco" und<br />
ließ die Oberensinger Kirche akus -<br />
tisch zur Kathedrale werden, denn<br />
das Lied arbeitet mit Echoeffekten,<br />
die sich scheinbar an den Wänden<br />
reflektieren. Ein wunderbarer Effekt,<br />
den die Schüler mit erstaunlicher<br />
Sicher heit unter ihrer Dirigentin Anika<br />
Müller (Chormentorin am MPG) meisterten.<br />
Genauso faszinierend auch das zwei -<br />
te Britten-Stück "Balulalow", ein Wie -<br />
gen stück, das ständig zwischen Dur<br />
und Moll schwankt und den Schülern<br />
harmonisch einiges abverlangt. Hier<br />
zeigte sich aber wieder die Qualität<br />
und das Engagement von Musiklehrer<br />
Kampmann und seinen Schützlingen,<br />
die intensive Probenarbeit leisten. Mit<br />
einem bekannten Weihnachtshit<br />
"Noel, Noel" ging dann ein Konzert zu<br />
Ende, das ein begeistertes Publikum<br />
nur mit Zugabe beenden lassen<br />
wollte.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
27
Kultur<br />
Klangvielfalt und äußerste Präzision<br />
Chorkonzert zum Schuljahresende<br />
Von Eberhard Knoll<br />
Bereits die Programmgestaltung versprach<br />
einen abwechslungsreichen<br />
musikalischen Sommerabend, die<br />
Auf führung der verschiedenen Chöre,<br />
Ensembles und Solisten des MPG in<br />
der Aula der Rudolf-Steiner-Schule<br />
jedoch übertraf alle Erwartungen. So<br />
ist es dem vielfach ausgezeichneten<br />
Musiklehrer und Dirigenten Herbert<br />
Kamp mann wieder einmal gelungen,<br />
seine anspruchsvollen musikalischen<br />
Vorstellungen mit den Wünschen und<br />
Ideen seiner Schüler zu verbinden.<br />
Das Ergebnis war ein Konzert, das<br />
die Zuhörer in der vollbesetzten Aula<br />
und die 170 Mitwirkenden in gleicher<br />
Weise begeisterte. Auf allen Ebenen<br />
wurde die musikalische Entwicklung<br />
der Schüler und des Lebens an der<br />
Schule sicht- und hörbar: vom beinahe<br />
professionellen Sologesang<br />
über die hoch qualifizierten En sem -<br />
bles, dem präzise singenden Haupt -<br />
chor bis hin zu dem mehrfach preisgekrönten<br />
Kammerchor, die Schüler,<br />
die nach dem Stimmwechsel als „7er<br />
Jungs“, „Junge Männer 8“ oder „Män -<br />
ner“ auftraten, die Mädchen und jungen<br />
Damen, die auf allen Altersstufen<br />
in verschiedensten Zusammen set -<br />
zun gen eindrucksvoll sangen oder<br />
tanz ten.<br />
Sie alle verband das Bestreben, un -<br />
ter schiedliche Gefühle in Tönen und<br />
Melodien zum Klingen zu bringen:<br />
Fanny Kampmann und Anika Müller<br />
stimmten mit einem Hochzeits- und<br />
einem Abschiedslied von Men dels -<br />
sohn-Bartholdy sehr feinfühlend in<br />
den Abend ein; es folgte der Kammer -<br />
chor 8-12, der durch seinen eindruckvollen<br />
Beitrag Maiengefühle auf die<br />
Bühne zauberte. Einen gelungen<br />
Kon trast bildete der „Bechersong“,<br />
vor getragen von Ariane Gessner und<br />
Marei Podehl, die durch die Verbin -<br />
dung von Gesang und der Kunst -<br />
fertig keit ihrer Finger und Hände<br />
über zeugten. Unversehens erlebten<br />
die Zuhörer dann die Einsamkeit des<br />
jungen Mädchens aus der Schlager -<br />
welt der 40er Jahre, das mit ihrem<br />
Lied „Du und ich im Mondenschein“<br />
ei nen jungen Mann verführen wollte –<br />
was trotz der wunderschönen Stimme<br />
von Fanny Kampmann nicht gelang.<br />
Sehr sensibel wurde auch das Lied<br />
„Hurt“ von der begabten Sängerin<br />
Jose phine Reuschel interpretiert, die<br />
es dem Zuhörer leicht machte, die im<br />
Lied ausgedrückten Verletzungen<br />
nach zuspüren. Dann wieder Musik<br />
und Bewegung: Die „Crazy Dance -<br />
stars“ präsentierten „tough feelings“<br />
durch ihre selbst gestaltete Musik und<br />
Choreographie. Urlaubsgefühle ka -<br />
men auf, als die 7er Jungs „Ab in den<br />
Süden“ und das Ensemble Junge<br />
Män ner 8 das Lied „Deutsche Bahn“<br />
von den Wise Guys äußerst humorvoll<br />
und originell auf der Bühne vortrugen.<br />
Ein zweites Mal überzeugte daraufhin<br />
Anika Müller: dieses Mal durch<br />
ein eigenes Lied, das sie selbst am<br />
Klavier begleitete und die Zuhörer mit<br />
den Worten „ …ganz egal was kommen<br />
mag, lass mich nicht allein“<br />
zutiefst berührte. Die Überraschung<br />
war dann, dass Anika auch dirigieren<br />
kann. Im nächsten Beitrag des<br />
28 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
Abends trat sie als Dirigentin des<br />
Kammerchors auf; dieser bewies mit<br />
den Liedern von Hubert Weimer und<br />
Robert Schumann, dass er sowohl<br />
traurige Gefühle als auch fröhliche<br />
Stim mungen schaffen kann. Der Chor<br />
überzeugte wieder einmal durch<br />
seine Klangvielfalt und äußerste Prä -<br />
zision. Die Gruppe „Da Capo“ – neun<br />
junge Damen aus dem Hauptchor -<br />
ließen es sich nicht nehmen, Musical -<br />
melodien erklingen zu lassen, indem<br />
sie frech und witzig dem Publikum<br />
verrieten „how to be popular“. Dass<br />
auch die jungen Herren ausgezeichnet<br />
singen und bei den Zuhörern<br />
Gefühle hervorrufen können, bewiesen<br />
die „Männer“ mit ihren Beiträgen<br />
„Tangogeiger“ und „Spiderman“ – sie<br />
sangen so authentisch, als hätten sie<br />
alle selbst schon einmal die Situation<br />
des jungen Mannes erlebt, dessen<br />
Freundin nur dem „Tangogeiger“<br />
nach schaut.<br />
Trotz der hochsommerlichen Hitze<br />
ging es ohne Pause weiter: Die jungen<br />
MPG-Rapper zeigten mit ihrem<br />
„Zau ber lehrling“ gekonnt, wie „cool“<br />
Goethe ist und wie gut er sich für Hip<br />
Hop eignet. Einen weiteren Augen -<br />
schmaus boten die „5 Moves“ mit ei -<br />
ner pfiffigen Tanzperformance, die<br />
rhyth misch präzise und exakt vorge -<br />
tra gen wurde und alle im Saal innerlich<br />
mittanzen ließ. Einen Höhepunkt<br />
des Abends bot das Trio Cantabile<br />
mit Laura Caleia, Carola Leis und Jo -<br />
sephine Reuschel: Sie intonierten<br />
aus drucksstark, homogen und gefühlvoll<br />
Lieder von Adele und Phil Collins,<br />
die das Publikum zutiefst berührten.<br />
Als Star des Abends erweis sich dann<br />
einmal mehr Anika Müller, die mit<br />
ihrem ebenbürtigen, gefühlvoll singenden<br />
Solopartner David Masen<br />
„Think of me“ von A.L. Webber an -<br />
stimmte. Das Publikum schmolz da -<br />
hin, nicht nur wegen der Sommer -<br />
hitze, sondern wegen der bezaubernden<br />
und in sich stimmigen Darbietung<br />
der beiden Sänger. Das größte En -<br />
semble der Schule, der Hauptchor<br />
des MPG, bildete den Abschluss des<br />
herrlichen Sommerabends. Unter der<br />
professionellen Leitung von Herbert<br />
Kampmann, begleitet von Matina Egli<br />
am Klavier und Jana Kampmann am<br />
E-Bass, sangen die 140 Schüler<br />
Werke der verschiedensten Stilrich -<br />
tungen. Es war unglaublich, wie exakt<br />
und ausdrucksstark ein Schülerchor,<br />
der alle Altersstufen umfasst, die Mu -<br />
sik gestaltete: vom piano zum fortissimo,<br />
vom crescendo zum decrescendo<br />
oder von hell zu dunkel – alle<br />
Schat tierungen gelangen.<br />
„Die Musik spricht für sich allein. Vo -<br />
rausgesetzt, wir geben ihr eine Chan -<br />
ce.“ Diesem Gedanken des berühmten<br />
Geigers Yehudi Menuhin lässt<br />
sich nur hinzufügen: An diesem<br />
Abend konnte die Musik für sich sprechen,<br />
weil sie durch die unermüdliche<br />
Pro ben arbeit des Dirigenten und seiner<br />
jungen Sänger eine Chance be -<br />
kam und das Publikum begeisterte.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
29
Kultur<br />
Eine musikalische Reise um die Welt<br />
MPG-Musiker verabschieden das Schuljahr<br />
Die Sommerferien nahen – und damit<br />
auch die Zeit für größere Reisen.<br />
Zahl reiche Eltern, Schüler und Lehrer<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s werden<br />
daher bald ihre Koffer packen<br />
und sich aufmachen, um irgendwo auf<br />
der Welt Neues zu entdecken. Doch<br />
auch schon vor Beginn der Ferien bot<br />
sich am MPG die Möglichkeit – zu -<br />
mindest musikalisch – zu verreisen.<br />
Unter dem Motto „Eine musikalische<br />
Reise um die Welt“ begeisterten die<br />
MPG-Musiker am Montagabend ihr<br />
Pub likum in der voll besetzten Aula.<br />
Neu beim Sommerkonzert war die<br />
Mo deration des Abends durch Schü -<br />
lerinnen. So führten Annalena Heidi<br />
und Natalie Neumann charmant<br />
durch das Programm.<br />
Vororchester und Orchester entführten<br />
die Zuhörer zunächst nach Groß -<br />
britannien, genauer gesagt an den<br />
königlichen Hof – standesgemäß mit<br />
„Pomp and Circumstance No. 1“ von<br />
Edward Elgar. Nach diesem fulminanten<br />
und symphonischen Reisebeginn<br />
bei der Queen machte der Eltern-Leh -<br />
rer-Chor einen kurzen Abstecher zur<br />
Von Corinna Locke<br />
Namensvetterin, der britischen Rock -<br />
grup pe um Freddy Mercury. Susanne<br />
Schüssele hatte sich für ihren Chor<br />
einen der größten Hits von Queen<br />
ausgesucht. Der Chor nahm die He -<br />
raus forderung an und sang sich be -<br />
herzt durch die anspruchsvollen<br />
Rhyth men und schwierigen Höhen<br />
der „Bohemian Rhapsody“. Weiter<br />
ging die Fahrt nordwärts. So sang der<br />
Eltern-Lehrer-Chor „Einki er sum<br />
sum markvöld vid stendur“, komponiert<br />
von Hans Jacob Højgaard von<br />
den Färöer-Inseln, sowie das schwedische<br />
„Värmland-Lied“ und „Winde<br />
wehn“. Wenn’s musikalisch nach<br />
Schwe den geht, darf natürlich auch<br />
die Popgruppe ABBA nicht fehlen.<br />
„Thank you for the music“, nach ei -<br />
nem Arrangement von Susanne<br />
Schüs sele, markierte das Ende der<br />
Schwe den reise. Nun hieß es: „Näch -<br />
ste Station: Mannheim!“ Schüler<br />
André Haspel spielte das „Klarinetten -<br />
konzert 1. Satz“ von Carl Stamitz<br />
tadel los. Souverän meisterte der Abi -<br />
turient auch die schnellen Passagen<br />
und wurde dafür vom Publikum mit<br />
lang anhaltendem Beifall belohnt. Der<br />
Applaus galt natürlich auch den Strei -<br />
chern, welchen bei dem Mannheimer<br />
Stück einiges abverlangt wurde.<br />
Nach Mannheim folgte ein Ausflug an<br />
den Bodensee: Mit Johannes<br />
Brahms’ Fassung des schwäbischen<br />
Volks lieds „Da unten im Tale“ besang<br />
der Eltern-Lehrer-Chor wehmütig die<br />
Trennung eines einstigen Liebes pa -<br />
ares. An dieser Stelle verabschiedete<br />
sich der Chor musikalisch von<br />
Deutsch land und setzte über den Bo -<br />
densee, um das schwyzerdütsche<br />
„Du fragsch was i möcht sin gen“<br />
(Meystre/Willisegger) mit vollen und<br />
kla ren Stimmen überzeugend darzubieten.<br />
Begleitet wurde der Chor wie<br />
gewohnt von Musiklehrer Florian Aiß -<br />
linger.<br />
Ruhig und träumerisch ließ Schülerin<br />
Tabea Klein am Klavier Camille Saint-<br />
Saëns’ „Le Cygne“, den Schwan, vor<br />
dem inneren Auge des Publikums vorüberziehen<br />
und erntete dafür viel Bei -<br />
fall.<br />
Weiter ging es anschließend über den<br />
Balkan ins Land der Zaren. Mit den<br />
fröhlichen und rhythmischen „Czar -<br />
das klängen“ von Friedrich W. Olpen<br />
kam der Eltern-Lehrer-Chor in fast<br />
schon übermütige Stimmung, ließ<br />
sich aber anschließend melancholisch<br />
in Siebenbürgen nieder und<br />
mahn te mit „Ich mag und darf nicht<br />
fröhlich sein“ eindringlich zur Ver -<br />
nunft. Die schwermütige Atmosphäre<br />
vertrieb der Chor schließlich erfolgreich,<br />
indem er dem aufmerksamen<br />
Publikum in Dmitri Bortnianskys<br />
„Horch die Wellen tragen“ stimmgewaltig<br />
zujauchzte: „Jubilate!“ Das<br />
Publikum folgte der Aufforderung nur<br />
zu gerne und belohnte die Leistung<br />
des Chors mit großem Beifall. An -<br />
schließend übernahm das Voror ches -<br />
ter unter der Leitung von Florian Aiß -<br />
lin ger das Steuer. Es stach in Russ -<br />
land in See und intonierte den „Rus -<br />
sian Sailor’s Dance“ von Gliere und<br />
Del Borgo. Hochkonzentriert gaben<br />
30 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
nicht wenige neue Fünftklässler ihren<br />
Einstand im Vororchester und machten<br />
deutlich, dass sich das MPG-Or -<br />
chester über fähigen Nachwuchs<br />
freuen darf. So setzten die Jüngsten<br />
mit Feuereifer die musikalische Welt -<br />
reise fort und übten sich mit den fernöstlichen<br />
Klängen von Keiko Yama -<br />
das „Hotaka Sunset“ weiter im Zu -<br />
sam men spiel. Dass sich so viele<br />
Schü ler im Vororchester engagieren,<br />
zeigt, wie viel Spaß die Kinder daran<br />
haben, gemeinsam mit anderen zu<br />
musi zieren und so etwas Großes zu<br />
erschaffen.<br />
Von Japan ging es über den Pazifik<br />
nach Kanada, ins Land der Bären und<br />
Seen. Abiturient Felipe Krick hatte<br />
Lind sey Stirlings „Zelda Medley“<br />
selbst arrangiert und stimmte gemeinsam<br />
mit Mitschülerin Marina Stickel<br />
ein Violinen-Duett an. Zusammen<br />
mei sterten die beiden die rhythmische<br />
Herausforderung. Unterstützt wurden<br />
sie dabei von Schlagzeugbegleitung<br />
und dem dirigierenden André Haspel,<br />
der das ganze Konzert über, so<br />
schien es, im Dauereinsatz war. Die<br />
Darbietung der musikalisch begabten<br />
Abiturienten wurde von den Zuhörern<br />
mit viel Beifall honoriert.<br />
Von Kanada führte die Reise weiter in<br />
die Vereinigten Staaten von Amerika<br />
– dem Land nicht nur der „unbegrenzten<br />
Möglichkeiten“, sondern, so die<br />
Moderatorin mit einem Augen zwin -<br />
kern, auch der „unbegrenzten Schul -<br />
den und Datensammlungen“. Aber<br />
auch amerikanische Kompositionen<br />
sind in fast grenzenloser Zahl vorhanden.<br />
Wohl deshalb verweilten die Mu -<br />
siker etwas länger in dem Land, in<br />
dem man einst vom Tellerwäscher<br />
zum Millionär werden konnte. Der<br />
Eltern-Lehrer-Chor glänzte mit Ste -<br />
phen Fosters „Swanee River“ und<br />
über gab das Steuer an Marina<br />
Stickel, die den Hit „Impossible“ der<br />
Pop- und R&B-Sängerin Shontelle<br />
Layne getragen interpretierte – von<br />
wegen „impossible“! Das Publikum<br />
lauschte andächtig dem Gesang der<br />
Abiturientin, die von ihrer Mitschülerin<br />
Tabea Klein am Klavier begleitet<br />
wurde.<br />
Wen das Fernweh bis hierhin noch<br />
nicht gepackt hatte, den erwischte es<br />
spätestens beim schwungvoll und mit<br />
Freude gespielten „I like to be in Ame -<br />
rica“ des Blechbläserensembles. Das<br />
bekannte Stück von Leonard Bern -<br />
stein war von Musiklehrer Florian Aiß -<br />
linger eigens für das Bläserensemble<br />
arrangiert worden. Und wenn man<br />
schon einmal in Amerika ist, dann<br />
kom mt man nicht umhin, auch einen<br />
Abstecher nach New York zu machen.<br />
Die Abiturienten jedenfalls, denen die<br />
Welt ja nun offensteht, träumen wohl<br />
schon davon und begeisterten das<br />
Publikum mit „Theme from New York,<br />
New York“ (Ebb/Kander).<br />
Keine Reise ohne Abenteuer, dachte<br />
sich Florian Aißlinger womöglich bei<br />
der Auswahl des nächsten Stücks. Mit<br />
„Pirates oft the Caribbean“ von Badelt<br />
und Ricketts erreichte der Abend<br />
zwei fellos den Höhepunkt musikalischer<br />
Professionalität. Gebündelt in<br />
einem Musikstück zeigte sich die<br />
ganze Vielfalt des MPG-Orchesters,<br />
das sowohl den lauten als auch leisen<br />
Tönen mehr als nur gewachsen ist.<br />
Beim mitreißend swingenden „Tico<br />
Tico“ von Zequinha de Abreu (Arr. J.<br />
Naulais) trumpfte das Orchester ab -<br />
schließend noch einmal auf und erntete<br />
dafür tosenden Applaus vom<br />
Pub likum, das nach einer Zugabe verlangte,<br />
die jedoch noch etwas auf sich<br />
warten ließ.<br />
Florian Aißlinger nutzte die Gelegen -<br />
heit, sich bei gleich neun Abiturien -<br />
tinnen und Abiturienten zu ver -<br />
abschie den und zu bedanken – für<br />
lange Jahre Orchesterarbeit am MPG.<br />
Diese Arbeit, so Aißlinger, „habt ihr<br />
wesentlich geprägt!“ Zur Erinnerung<br />
über reichte er seinen Musikern je -<br />
weils ein Büchlein, das sämtliche Na -<br />
tional hymnen der Welt enthält – falls<br />
es einmal Verständigungsprobleme<br />
geben sollte, könne man auf die<br />
Sprache der Musik ausweichen.<br />
Eben falls aus dem Orchester verabschieden<br />
musste der Dirigent den<br />
lang jährigen und verdienten Kollegen<br />
Jörg Wachtler, der das MPG in den<br />
Ruhestand verlässt. Aißlinger dankte<br />
außerdem seinen Kolleginnen Clau -<br />
dia Burghard und Susanne Schüssele<br />
für die tatkräftige Unterstützung. Dank<br />
ging auch an helfende Eltern, die<br />
Moderatorinnen und die eigene Ehe -<br />
frau. Besonders hervorgehoben wur -<br />
de wieder einmal das professionelle<br />
Technik-Team der Schule, das für das<br />
Chor konzert am Freitag und das<br />
Som merkonzert am Montag un -<br />
ermüd lich im Einsatz war.<br />
Schulleiterin Ulrike Zimmermann lob -<br />
te die Vielseitigkeit des Konzerts und<br />
die spür- und hörbare Freude am<br />
Musi zieren, die maßgeblich zur positiven<br />
Atmosphäre in der Schule beitrage.<br />
Zum Abschluss des gelungenen<br />
Abends brachte das Orchester noch<br />
einmal das brasilianische „Tico Tico“<br />
zu Gehör und entließ damit seine Zu -<br />
hörer in eine wahrhaft karibische<br />
Nacht. Der ein oder andere wird vielleicht<br />
noch am selben Abend seine<br />
Koffer gepackt haben...<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
31
Kultur<br />
Mitspieler gesucht<br />
Auch die MPG-BigBand ist auf Nachwuchs angewiesen<br />
Von Linus Kloker<br />
Nach einigen bejubelten Auftritten im<br />
letzten Schuljahr startet die MPG-Big -<br />
Band flott in die neue Saison. Wir sind<br />
bereits im Herbst beim MPG-Ball wieder<br />
zu hören. Weiter geht’s dann im<br />
Winter mit den Weihnachtskonzerten.<br />
Da mit jedem Abi-Jahrgang leider<br />
auch einige unserer Mitglieder die<br />
Schu le verlassen, sind wir ständig auf<br />
Nachwuchs angewiesen. Also sind –<br />
trotz Traumbesetzung – immer neue<br />
Instrumentalisten und auch Sänger<br />
willkommen. Wir suchen Schüler des<br />
MPG aus allen Klassenstufen. Da der<br />
Probenplan fürs nächste Schuljahr<br />
noch auf sich warten lässt, meldet<br />
euch bei Interesse am besten bei<br />
einem der BigBand-Mitglieder oder<br />
bei Musiklehrerin Susanne Schüs -<br />
sele. Wir werden euch dann über<br />
alles Nötige informieren. Wir freuen<br />
uns auf euch!<br />
Eure MPG-BigBand<br />
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Kultur<br />
Kanon mit dem Publikum<br />
Auftritt der Gesangsklassen am MPG<br />
Von Herbert Kampmann<br />
Am 1. März. stellten sich die vier Ge -<br />
sangs klassen aus der Stufe 5 und 6<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong> in der<br />
voll besetzten Schul-Aula erneut der<br />
Öffentlichkeit vor und überzeugten ihr<br />
Publikum durch ihre geschulten Stim -<br />
men und ihr reichhaltiges Repertoire.<br />
Der Musiklehrer Herbert Kampmann,<br />
der das Gesangsklassenkonzept am<br />
MPG betreut und eingeführt hat, be -<br />
tonte, dass die gezeigten Ergebnisse<br />
lediglich aus den normalen Musik -<br />
stunden stammen. Dies ist umso er -<br />
staunlicher, denn die Aufführung hatte<br />
schon Konzertcharakter.<br />
Kampmann überließ die Begrüßung<br />
den Kindern, die mit ihren kräftigen<br />
Stim men ohne Mikrofon auch die letzten<br />
Reihen erreichten. Jede Unter -<br />
richts stunde der Gesangsklassen<br />
star tet mit einem Kanon zur Begrü -<br />
ßung. Danach kommen sogenannte<br />
"Muntermacher" von Richard Filz zum<br />
Einsatz, wobei die Kinder mit viel<br />
Rhyth mik und Rap-Gesang auch ihre<br />
sprachlichen Fähigkeiten trainieren.<br />
An schließende Atem- und Stimm -<br />
übun gen erweitern dann den Klang -<br />
raum, stärken die Muskultur und ma -<br />
chen den Kindern die Gesangs tech -<br />
nik bewusst, die als Grundlage für<br />
den anschließenden Gesang benötigt<br />
wird. Auch hier wurde viel mit Bewe -<br />
gung gearbeitet, was zu einem lockeren<br />
und ganzheitlichen Körpergefühl<br />
der Kinder beiträgt.<br />
Neu für einige der Zuhörer war da -<br />
nach das Solmisationssingen. Die<br />
Kin der zeigten eine ausgeklügelte<br />
Fol ge von Solmisationssilben, die fast<br />
unsere ganze europäische Musik -<br />
theo rie enthält. Intonationssicher sangen<br />
sich die Kinder durch dieses Sys -<br />
tem, das ihnen künftig als Erklärungs -<br />
modell bewusst und unbewusst zur<br />
Ver fü gung stehen wird.<br />
Der zweite Teil des Abends war ge -<br />
prägt von der Literatur aus der Re -<br />
naissance, der Klassik und der modernen<br />
Unterhaltungsmusik. Beein -<br />
druckend, wie die Kinder der 5. Kla -<br />
sse einen schwierigen Kanon aus<br />
dem 16. Jahrhundert gut intoniert vor -<br />
trugen unter dem Dirigat aus eigenen<br />
Reihen. Amüsant anzusehen war<br />
auch der rhythmische Kanon "clap<br />
snap", den die Kinder mit viel Charme<br />
und Bewegung pfiffig vortrugen. Ins -<br />
gesamt zeigten die 5er-Klassen<br />
schon viel "Professionalität" und es<br />
gab am Schluss kräftigen Applaus für<br />
die se Leistung.<br />
Die anschließend auftretenden Sechst -<br />
klässler nahmen das Ganze et was<br />
ernster, doch merkte man hier deutlich<br />
einen Leistungsschub. Die kleine<br />
Nachtmusik von Mozart klang ebenso<br />
überzeugend wie das mehr stimmige<br />
Spiritual "Somebody's kno cking at<br />
your door". Musiklehrer Kamp mann<br />
erklärte dabei immer wieder, mit wel -<br />
chem musiktheoretischen Hinter -<br />
grund er diese Lieder in den Unter -<br />
richt einbaut. Gerne kam das anwesende<br />
Publikum auch der Auffor -<br />
derung nach mitzumachen und mitzu -<br />
singen und unterstützte die Schü ler<br />
bei Kanons, rhythmischen Spielen<br />
und Bewegungen. Der Kon zert abend<br />
begeisterte das Publikum und es ließ<br />
die Gesangsklassen schü ler nur nach<br />
weiteren gemeinsam gesungenen<br />
Kanons von der Bühne abtreten.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
33
Kultur<br />
Beeindruckendes Fortissimo in den Saal geschleudert<br />
MPG-Festivalchor begeistert in Ulm<br />
Von Herbert Kampmann<br />
In einer interessanten Kooperation<br />
sang der Hauptchor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gymnasium</strong>s mit dem Kammerchor<br />
Schola Cantorum aus Wolfschlugen<br />
bei den Baden-Württembergischen<br />
Schul chortagen, die dieses Jahr in<br />
Ulm im Kornhaus stattfanden. Diese<br />
Kooperation wurde als Höhepunkt,<br />
als sogenannter Festivalchor, im Ab -<br />
schluss konzert der vier Chortage präsentiert<br />
und begeisterte den vollen<br />
Saal, der mit lang anhaltendem Ap -<br />
plaus dem größten Chor mit 140 Sän -<br />
gern dankte.<br />
Laut Veranstalter nahmen über 2000<br />
jugendliche Sängerinnen und Sänger<br />
in 25 Chören teil und repräsentierten<br />
einen schönen Querschnitt der Schul -<br />
chöre Baden-Württembergs. Vom<br />
Grund schulchor bis zum gymnasialen<br />
Kammerchor waren alle Chorgenres<br />
unter dem Festivalmotto „Love stories,<br />
vom Madrigal bis zum Popsong“<br />
beteiligt. Auch im Abschlusskonzert<br />
am Sonntag, 5. Mai, an dem das<br />
MPG-Festivalensemble teilnahm,<br />
zeig te sich eine interessante Stil -<br />
breite.<br />
Es begannen die preisgekrönten Ul -<br />
mer Spatzen, die sehr diszipliniert<br />
und intonationssicher auftraten und<br />
den <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong>ern unter anderem<br />
das Zigeunerleben von Robert Schu -<br />
mann in einer ausgereiften Version<br />
vor sangen. Diese fieberten dabei bei<br />
jeder Note mit, denn sie bereiten das<br />
gleiche Stück für das eigene Som -<br />
mer konzert im Juli vor. Entsprechend<br />
frenetisch war der anschließende Ap -<br />
plaus. Für die anwesenden Musik leh -<br />
rer war es eine Freude mitzuerleben,<br />
wie ihre Schüler chorische Qualitäten<br />
goutieren und mit begeistertem Ap -<br />
plaus bedenken. Anschließend trat<br />
über raschend ein Grundschulchor<br />
aus Ulm auf, der durch seinen kindlichen<br />
Charme und seine Choreo gra -<br />
phie das Publikum in seinen Bann<br />
zog.<br />
Der folgende Kammerchor des Schef -<br />
fold-<strong>Gymnasium</strong>s aus Schwäbisch-<br />
Gmünd sang gemischtstimmig und<br />
bemühte sich um einen ausgewogenen<br />
Chorklang mit Madrigalen und<br />
modernen Popsongs, und der an -<br />
schlie ßende Schulchor aus Mann -<br />
heim trat gar mit eigener Band auf, die<br />
mit einem dominanten Drummer das<br />
jugendliche Publikum begeisterte. Die<br />
Solisten überzeugten mit Mikro und<br />
einer ansprechenden Performance,<br />
nur der Chor ging im Gesamtklang leider<br />
etwas verloren.<br />
Ein Raunen ging durchs Publikum, als<br />
das MPG-Ensemble mit seinen 140<br />
Sängerinnen und Sängern auftrat. Die<br />
Bühne reichte gerade noch aus, um<br />
die ses starke Ensemble aufzunehmen.<br />
Entsprechend dem Chor volu -<br />
men dirigierte Chorleiter Herbert<br />
Kamp mann als Erstes das dynamische<br />
extreme Chorstück "Odi et amo"<br />
und schleuderte dem Publikum ein<br />
be eindruckendes Fortissimo in den<br />
Saal, das nur mit einem solchen<br />
Groß ensemble möglich ist. Dass der<br />
MPG-Chor und die Schola Cantorum<br />
auch feinfühlig und feinsinnig im Pia -<br />
no singen können, zeigte das an -<br />
schlie ßende "Willow Tree" von Rutter<br />
Rutter, wo besonders die Jungs- und<br />
Män ner stimmen lange Phrasen mit<br />
viel Gefühl intonierten, umrahmt von<br />
feinen Frauenstimmen auf Vokalisen.<br />
Dabei choreographierte der Chor Ab -<br />
lehnung und Zuneigung der Mäd -<br />
chen.<br />
Über ein madrigaleskes Arrangement<br />
des Beatles-Songs "Can't buy me<br />
love", das leicht - trotz der Quantität<br />
des Chores - gesungen wurde, ging<br />
es mit dem gefühlvollen "Scarborough<br />
Fair" zu den beiden letzten Liedern<br />
der Nürtinger. Hier hatte sich Kamp -<br />
mann für zwei Boygroup-Lieder<br />
entschie den, die das Publikum im<br />
Saal vollends begeisterten. Das erste<br />
"Kuscheln, Sex und Händchenhalten"<br />
der Gruppe Maybebop spiegelte textlich<br />
die Gedankenwelt der Schüler wi -<br />
der und die 140 Nürtinger hatten den<br />
Text so sauber eingeübt, dass das<br />
Pub likum den deutschen Text verstand<br />
und lächelnd verfolgte. Der<br />
Bann war gebrochen und der Saal<br />
sang beim anschließenden "Ohr -<br />
wurm" der Wise Guys begeistert mit<br />
und brachte dem swingenden Ensem -<br />
ble einen frenetischen Applaus. Refe -<br />
rent Hans-Martin Werner vom Kultus -<br />
ministerium dankte am Schluss allen<br />
teilnehmenden Chören und deren<br />
Chor leiter für ihre begeisternde Arbeit<br />
und ermahnte die Politik diese besondere<br />
kulturelle Arbeit an den Schulen<br />
unbedingt weiter zu unterstützen.<br />
Auch Kultusminister Andreas Stoch<br />
betonte im Begleitschreiben die wichtige<br />
Bildungsvermittlung der Arbeits -<br />
ge meinschaften Chor, Orchester und<br />
Bands, auf die man zu Recht stolz<br />
sein kann. Das Publikum bekräftigte<br />
diese Aussagen mit starkem Applaus.<br />
34 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
Klassiker im neuen Gewand<br />
MPG-Rapper bei Benefiz-Talentshow in Esslingen<br />
Von Herbert Kampmann<br />
Die Veranstaltung "Wir bewegen was"<br />
in Esslingen ging am 24. November<br />
2012 ins sechste Jahr und brachte<br />
wie der viele Talente auf die Bühne im<br />
evangelischen Gemeindehaus am<br />
Blarerplatz. Die Veranstaltung unterstützte<br />
erneut die Weihnachts spen -<br />
den aktion der Esslinger Zeitung. Der<br />
engagierte Veranstalter Winfried<br />
Kamp mann, der diese Benefiz-Talent -<br />
show betreut, nahm im Sommer<br />
Kontakt mit dem MPG auf und daraus<br />
entstanden drei neue Formationen.<br />
Der Musiklehrer Herbert Kampmann<br />
erschuf drei Rap-Gruppen, die Balla -<br />
dentexte von Mörike und Goethe<br />
rapp ten und den alten Klassikern so<br />
mit einem fetzigen HipHop-Back -<br />
ground ein neues musikalisches Ge -<br />
wand gaben.<br />
Anfang Oktober starteten die Schüler<br />
noch vorsichtig und ohne Bewe gun -<br />
gen mit den Texten und lieferten nach<br />
zwei Monaten Probenarbeit nun eine<br />
reife Leistung, die mit viel Applaus be -<br />
dacht wurde. Zuerst erklang der be -<br />
rühm te "Zauberlehrling", der ohne<br />
Wis sen des Meisters Kräfte heraufbeschwört,<br />
die er nicht mehr stoppen<br />
kann. Kampmann legte einen treibenden<br />
Beat unter das Gedicht und die<br />
fünf Mädchen der Klasse 6b lernten<br />
gemeinsam den ganzen Text, immerhin<br />
98 Verszeilen, und rappten ohne<br />
Probleme mit viel Engagement. Da -<br />
nach kamen fünf Mädchen aus der<br />
Klas se 6a und brachten den geheimnisvollen<br />
König Milesint mit seiner<br />
düs teren Stimmung perfekt auf die<br />
Büh ne. Mit einer musikalischen Rap-<br />
Mi schung aus Fanfaren und mittelalterlichen<br />
Saitenklängen brachte jede<br />
Schülerin ihre eigene Interpretation<br />
der Strophen, bis zum Schluss alle<br />
Rap per sich bildlich über die Leiche<br />
des Königs neigten.<br />
Am Ende der Gesamtperformance ka -<br />
men noch fünf Jungs aus der Klasse<br />
7b, die mit Feuerwehrsirenen und knisterndem<br />
Feuer im Hintergrund dem<br />
"Feuer reiter" von Mörike Leben einhauchten.<br />
Unterstützt vom Rotlicht<br />
der Technik-Crew kam es hier zu ei -<br />
nem perfekten Finale. Lang anhaltender<br />
Applaus belohnte die Klassik-<br />
Rap per, die in vielen Pausen diese<br />
Per formance eingeübt hatten.
Von der Zeit vor dem Applaus<br />
Fünft- und Sechstklässler führen Musical auf<br />
Von Tordis-Arlett Nitsch<br />
Kultur<br />
Am Ende war Applaus.<br />
Die Darsteller strahlten um die Wette,<br />
stolze Eltern klatschten begeistert,<br />
und eine erleichterte Chorleiterin<br />
nahm den Dank der Schulleitung ent -<br />
ge gen. Dies war der Moment, auf den<br />
Musiklehrerin Claudia Burghard mit<br />
et wa 70 Fünft- und Sechstklässlern<br />
fast ein Schuljahr lang hingearbeitet<br />
hatte. Doch in diesen Minuten war alle<br />
Mü he fast schon wieder vergessen.<br />
Denn am Ende war Applaus.<br />
lich ist Termin nicht gleich Termin, und<br />
der endgültige, am Mittwoch nach den<br />
Pfingstferien, lag denkbar ungünstig.<br />
Einmal abgesehen davon, dass allein<br />
der Bühnenaufbau viel Zeit in An -<br />
spruch nimmt, ist es gerade die Pro -<br />
ben arbeit in den letzten Tagen vor der<br />
Aufführung, die den Unterschied<br />
macht. Gerade bei einem Musical, bei<br />
dem Schauspiel und Gesang zusammengeführt<br />
werden müssen. Und<br />
dann die Kostüme und die Requisiten.<br />
Mäuseohren, Käsewürfel, ein Gefäng -<br />
nis – all das musste quasi nebenher<br />
ge bastelt werden. Wie viel Stunden<br />
Ar beit in den Vorbereitungen stecken,<br />
das kann selbst Claudia Burghard<br />
rück blickend nicht mehr einschätzen.<br />
Und am Anfang?<br />
Wie viel Arbeit es bedeutet, ein<br />
abend füllendes Musical wie „<strong>Max</strong> und<br />
die Käsebande“ auf die Beine zu stellen,<br />
kann man als Außenstehender<br />
wohl nur erahnen. Selbst den meisten<br />
Beteiligten fehlt der Überblick über<br />
das Ausmaß der Dinge, die geplant<br />
und organisiert werden müssen. Das<br />
fängt mit der Terminfestlegung an. So<br />
frühzeitig wie nur möglich, nämlich<br />
noch in den Sommerferien, gab es die<br />
ersten Absprachen und auch einen<br />
Ter min für die letzte Schulwoche.<br />
Dass es dabei nicht blieb und der Ter -<br />
min gleich zweimal verschoben werden<br />
musste, das gehört zu den Un -<br />
wäg barkeiten, die ein derartiges Pro -<br />
jekt zusätzlich erschweren. Schließ -<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
Ihr Nürtinger Metzger<br />
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Kultur<br />
Ei nen kleinen Eindruck vermag die<br />
Tat sache zu vermitteln, dass es im<br />
ge samten Schuljahr kaum einen probenfreien<br />
Samstag gab.<br />
Bis zu den Pfingstferien musste das<br />
Gros der Arbeit geschafft sein, dann<br />
sollte eine zweitägige Chorfreizeit den<br />
Feinschliff bringen. Die Versöhnungs -<br />
kirche in der Braike bot der Truppe<br />
den nötigen Raum dazu. Die beiden<br />
Tage wurden ein voller Erfolg, be -<br />
scher ten sie den Beteiligten doch<br />
außer 65 Kuchen jede Menge Proben<br />
und damit viel Sicherheit. Dafür war<br />
es der Bühnenaufbau, der im wahrsten<br />
Sinne von Pleiten, Pech und<br />
Pan nen verfolgt war. Zunächst hatte<br />
Claudia Burghard am Sonntagabend<br />
die Nachricht erreicht, dass sie die<br />
dringend benötigten Podeste, die sie<br />
am nächsten Tag ausleihen wollte,<br />
doch nicht bekommen könnte. Im -<br />
provi sationstalent war gefragt. Das<br />
galt auch für die Mauertapete, die sie<br />
noch am Abend nach der Chorfreizeit<br />
am Treppengeländer der Aula befestigen<br />
wollte: Nach anderthalb<br />
Stunden fielen die<br />
ersten drei Bahnen wieder<br />
ab. Unverhoffte Hilfe<br />
kam in diesem Fall von<br />
Frau Kottler, einer Mutter,<br />
die gerade mit dem ELSE-<br />
Chor im Nach barraum<br />
ge probt hatte, und so<br />
wurde auch dieses Pro -<br />
blem gelöst.<br />
Doch schon am nächsten<br />
Morgen, dem Tag der Auf -<br />
führung, ging das Cha os<br />
weiter: Bei der General -<br />
probe fielen sämtliche<br />
Head sets aus – Akku<br />
leer. Natürlich gibt es für<br />
diese Fälle den berühmten<br />
Spruch von der misslungenen<br />
Generalprobe,<br />
die den Erfolg bei der<br />
Pre miere garantieren soll.<br />
Und so kam es dann<br />
auch.<br />
Am Ende war Applaus.<br />
38 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
39
Kultur<br />
Kostüme aus Omas Kleidertruhe<br />
Theater-AG spielt russische Komödie<br />
Im Vorfeld war es immer wieder eine<br />
Fra ge, die der Theatergruppe gestellt<br />
wurde: Warum „Der Revisor“, warum<br />
Gogol?<br />
Um es vorwegzunehmen: Mit der Affi -<br />
nität zur russischen Sprache von AG-<br />
Leiterin Nitsch hat dies eher wenig zu<br />
tun. Was also rückt einen Autor bei<br />
der Suche nach einem passenden<br />
Stück für eine Theater-AG in den<br />
Blickpunkt des Interesses? Natürlich<br />
sind das Kriterien wie Unterhaltungs -<br />
wert, Spielbarkeit, die Möglichkeit der<br />
Aktualisierung oder das Angebot an<br />
vielfältig ausgestaltbaren Rollen. Das<br />
alles muss stimmen. Aber dann ist da<br />
noch etwas: das Sterbedatum des Au -<br />
tors. Liegt dies nämlich mehr als 70<br />
Jah re zurück, endet in der Regel das<br />
Urheberrecht. Abgesehen davon,<br />
dass die Aufführungsgebühren für<br />
nicht freie Stücke das Budget einer<br />
Schultheatergruppe schnell sprengen,<br />
geht es vor allem um die Mög -<br />
lich keit, das Stück zu verändern und<br />
den Gegebenheiten anzupassen.<br />
Denn wo findet man schon einmal ein<br />
Stück, das die inhaltlichen Kriterien<br />
er füllt, gleichzeitig aber Rollen für<br />
etwa 20 jugendliche Darsteller bietet<br />
und sich zudem auf einer kleinen<br />
Büh ne mit einfachsten technischen<br />
Mitteln realisieren lässt?<br />
Darum also Gogol, darum „Der Re -<br />
visor“.<br />
Anfangs etwas skeptisch und irritiert<br />
ob der ungewöhnlichen russischen<br />
Na men, ließ sich die Theatergruppe<br />
dann doch schnell vom inhaltlichen<br />
und dramaturgischen Potenzial des<br />
Stückes überzeugen. Schließlich<br />
zählt Nikolaj Gogols Komödie, 1836 in<br />
Sankt Petersburg uraufgeführt, auch<br />
auf deutschen Theaterbühnen nach<br />
wie vor zu den meistgespielten Stü -<br />
cken. Denn „Der Revisor“ nimmt auf<br />
sehr unterhaltsame Weise menschliche<br />
Schwächen im Allgemeinen und<br />
Von Tordis-Arlett Nitsch<br />
den Umgang der Mächtigen mit der<br />
Macht im Besonderen aufs Korn und<br />
wirkt dabei doch erstaunlich aktuell.<br />
Die Theater-AG verlegte das Stück<br />
auf den Beginn des 20. Jahrhunderts.<br />
In einem russischen Städtchen sorgt<br />
die Ankunft eines unbekannten jungen<br />
Mannes (Robert Fischer) samt<br />
Diener (Nils Gürke) für Unruhe. Aus<br />
Petersburg sei er und im Auftrag der<br />
neuen Landesregierung unterwegs,<br />
heißt es. Und man munkelt, es handle<br />
sich um einen Revisor, der inkognito<br />
die staatlichen Einrichtungen und<br />
deren Leiter kontrollieren wolle: die<br />
Rektorin (Ina Schauwecker), die<br />
Amts richterin (Marieke Frank), die<br />
Ärztin (Juliane Wankmüller), den<br />
Polizei chef (Manuel Maier), die Post -<br />
beamtin (Natalie Neumann) und nicht<br />
zuletzt den Bürgermeister Anton Anto -<br />
no witsch (Kai-Hendrik Harder). Grund<br />
zur Sorge haben sie allesamt, denn<br />
mit der Führung ihrer Amtsgeschäfte<br />
nehmen sie es hier – fernab der<br />
Haupt stadt – nun wahrlich nicht so<br />
genau. Entsprechend kreativ geht die<br />
örtliche Prominenz daran, Pläne zu<br />
schmieden, um das drohende Unheil<br />
abzuwenden. Während die Versuche<br />
der beiden Gutsbesitzer (Julia Manz<br />
und Natalie Neumann) eher unbeholfen<br />
wirken, offenbaren die Frau und<br />
die Tochter des Bürgermeisters (An -<br />
na lena Saur und Nathalie Groß) er -<br />
staunliches manipulatives Geschick.<br />
Dabei waren es nicht nur die russischen<br />
Namen wie Valentina Filip -<br />
powna oder Larissa Lasarjewna, die<br />
eine Herausforderung für die junge<br />
Trup pe bildeten. Schließlich mussten<br />
die allesamt zum ersten Mal auf der<br />
Bühne stehenden Jungen gleich tragende<br />
Rollen des Stückes übernehmen,<br />
darunter mit dem Bürgermeister<br />
und dem Revisor sogar die beiden<br />
Haup trollen. Zweifel, ob dies wohl ge -<br />
lingen könnte, räumten die bereits<br />
bühnen erprobten Mitschülerinnen<br />
vehement aus, und so meisterten Kai<br />
und Robert ihre textreichen Rollen<br />
dann mit erstaunlicher Souveränität.<br />
Auch die Kostüme verlangten den<br />
Dar stellern einiges ab. Dabei ging es<br />
nicht so sehr um die durchaus aufwändige<br />
Suche in den Kleider schrän -<br />
ken der Urgroßmütter oder auf verstaubten<br />
Dachböden, sondern vielmehr<br />
um die Überwindung, sich einen<br />
Fuchspelz samt Kopf und Pfoten um<br />
den Hals zu legen. Da war es von<br />
Vor teil, dass die Aufführungen nicht –<br />
wie ursprünglich geplant – im Juni,<br />
sondern schon im Februar stattfanden.<br />
Das setzte das Team zwar gehörig<br />
unter Zeitdruck, machte aber<br />
zumin dest das Tragen von Pelz män -<br />
teln erträglicher. Das ungemütliche,<br />
kalte Winterwetter bot zudem – ebenso<br />
wie das Ambiente des Nürtinger<br />
Schloss kellers – den stimmigen<br />
Rahmen für die beiden Aufführungen.<br />
Deren Unterhaltungswert honorierte<br />
das Publikum mit viel Applaus und<br />
Lob für die jungen Darsteller. Und der<br />
ein oder andere stellte schon beim<br />
Verlassen des Schlosskellers die Fra -<br />
ge, was denn wohl im nächsten Jahr<br />
auf dem Spielplan stehen.<br />
40 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Wieder geht ein Theaterjahr (für<br />
Laien: Schuljahr) zu Ende. Und wieder<br />
musste und muss die Theater-AG<br />
der Oberstufe Abschied von einigen<br />
ihrer ältesten Mitglieder nehmen.<br />
Aber der Reihe nach, denn: Vor Ab -<br />
schie den steht ja bekanntlich zu -<br />
nächst einmal gemeinsam Erlebtes<br />
und das war, wie jedes Jahr, das aufzuführendes<br />
Stück. Gefunden war es<br />
relativ schnell, Geschmack und Zu -<br />
sam men setzung der Truppe sind in -<br />
zwischen schließlich wohlbekannt, je -<br />
doch musste das auf Englisch existierende<br />
Stück zunächst einmal kräftig<br />
umgeschrieben und modernisiert werden,<br />
wobei die verschiedenen Mit glie -<br />
der des Ensembles ihrer Kreativität<br />
freien Lauf ließen. So wurde unter an -<br />
derem vorgeschlagen, dass die<br />
Wirkung der verschiedenen Vampir -<br />
sze nen durch die Verwendung einer<br />
Falltüre deutlich an Spannung gewönne.<br />
Die Spielleiterin sah sich daraufhin<br />
genötigt, den Schauspieler darauf<br />
hin zuweisen, dass er, die Gegeben -<br />
heiten im Schlosskeller berücksichtigend,<br />
selbst bei maximaler Falltiefe<br />
maximal bis zu den Knien verschwinden<br />
würde, was selbigen Schauspie -<br />
ler dazu veranlasste, seinen Vor -<br />
schlag mit Bedauern zurückzuziehen.<br />
Auch die Verwendung von Rauch -<br />
Northanger Abbey<br />
Ein schauerlich-schönes Vergnügen für alle Beteiligten<br />
Von Heike Fehr-Gavin<br />
bom ben (um den Abgang der Vampire<br />
so schauerlich wie möglich zu gestalten)<br />
wurde nach reiflicher Überlegung<br />
verworfen, da man befürchten<br />
mus ste, die daraus eventuell resultierende<br />
Rauchvergiftung des Publi -<br />
kums (der Schlosskeller hat kein Lüf -<br />
tungs system) würde als unverhältnismäßiges<br />
Risiko zugunsten der Dra -<br />
ma turgie gewertet. Andere Vor schlä -<br />
ge wurden dagegen von allen Be -<br />
teilig ten gerne aufgenommen, zum<br />
Beispiel ein aufklappbarer Camping -<br />
tisch als Eichentisch im Speisesaal<br />
der Abtei und einen längeren Vampir -<br />
umhang für <strong>Max</strong> Letsche, der sich im<br />
zunächst knapp hüftlangen Umhäng -<br />
chen nur ungenügend in die Rolle des<br />
Blutsaugers einfühlen konnte.<br />
Dann aber war es endlich soweit: Am<br />
Tag der Aufführung waren alle Hinder -<br />
nisse beseitigt und so konnte Anne<br />
Kottler als Catherine Morland mit Witz<br />
und Charme das anwesende Publi -<br />
kum begeistern. Ihr zur Seite standen<br />
Jonas Weber und <strong>Max</strong> Letsche, die<br />
Dank jahrelanger Bühnenerfahrung<br />
ihre Doppelrollen als Vampire und<br />
potentielle Verehrer der Miss Morland<br />
mit Bravour zu meistern wussten.<br />
Sanja Meschner spielte die Rolle der<br />
zickig-verwöhnten Miss Thorpe mit<br />
un nachahmlicher Leichtigkeit und<br />
Kultur<br />
wur de dabei von ihrem Gegenstück,<br />
der lebensklugen Eleanor, perfekt<br />
ver körpert von Helen Beck, wunderbar<br />
unterstützt. In weiteren Rollen zu<br />
sehen waren Lena Felten und Maren<br />
Leb sanft als die wunderbar schrulligen<br />
Damen aus der Nachbarschaft,<br />
Miss Alma und Miss Betsy, Marei Po -<br />
dehl als Mrs Thorpe, die in ihrer naiven<br />
Klebrigkeit absolut glaubwürdig<br />
wirkte und Franziska Ocker als Erzäh -<br />
lerin. Abgerundet wurde das Bild<br />
durch Shan Shan Chen als realistische<br />
„Mama Morland“ und Chara lam -<br />
pos Kiriakidis als Vater sowie unsere<br />
Gastschauspieler Kai-Hendrik Harder<br />
als genial autoritärer General Tilney<br />
und Robert Fischer, der den Part des<br />
egoistischen Captain Tilney souverän<br />
übernahm. Mit dem Auftritt unserer<br />
drei jungen Nachwuchstalente Chat -<br />
lotte Hausch, Judith Blank und Antje<br />
Weiß (die Schwestern Catherines)<br />
ging dann auch nicht nur der Theater -<br />
abend, sondern auch ein ganzes<br />
Theaterjahr einem gelungenen Ende<br />
entgegen.<br />
Womit wir wieder beim Abschied wä -<br />
ren. Das Wichtigste wurde bereits ge -<br />
sagt, bis auf einen Satz vielleicht: Wir<br />
sehen uns! In diesem Sinne: The<br />
show must go on!<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
41
Kultur<br />
Kunst von Öllampe bis Roboter<br />
Arbeitsergebnisse aus dem BK-Unterricht<br />
Von Felix Maier<br />
Thema:<br />
„Kopfträger“, Klasse 9<br />
Drahtgerüst, Papier, Kleister und Farbe<br />
Thema:<br />
„Schriftgestaltung“, Klasse 6<br />
Buntstift, Fineliner<br />
Thema:<br />
Monochrome Farbskala<br />
und Silhouette<br />
Klasse 6<br />
Deckfarbe<br />
42<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
Thema:<br />
Kongresshalle „Moderne Architektur“<br />
Klasse 10, Bristolkarton<br />
Thema:<br />
„Roboter“ Plastik, Klasse 5<br />
Graukarton gesteckt<br />
Thema:<br />
Design „Öllampe“,Klasse 10<br />
Ton und Engobe<br />
Thema:<br />
„Auge“, Klasse 8<br />
Bleistift
Kultur<br />
Kunstprodukt<br />
Arbeitsergebnisse aus BK-Unterricht und Skulptur-AG<br />
Von Hermann Dieter Maier<br />
Thema:<br />
"Haus im Glas"<br />
(BK J2, Pflichtfach):<br />
Architekturikone mit Staffage –<br />
Modellbau im Kleinformat<br />
(Verfremdung)<br />
44<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Kultur<br />
Thema:<br />
"Fantastische Architektur"<br />
(BK Klasse 9): Erweitertes Bauen<br />
nach Grundmodul – Modellbau,<br />
farbige Ausgestaltung<br />
Thema:<br />
"Magische Gestalten"<br />
(AG Skulptur): Spaltholz bemalt<br />
und mit diversen Fundstücken<br />
ausgestaltet<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013 45
Sport<br />
Hohes Tempo brachte den Sieg<br />
Jugend trainiert für Olympia – Handball<br />
Von Christoph Schäfer (8e) und Niklas Kielkopf (8a)<br />
Am 11. Dezember 2012 fuhren wir<br />
nach Nellingen zum Otto-Hahn-Gym -<br />
nasium zu einem Handballturnier der<br />
Schu len auf Kreisebene.<br />
Wir bestritten unser erstes Spiel ge -<br />
gen die Esslinger Mannschaft, die wir<br />
nach schlechtem Auftakt vor allem<br />
dank Julian Schwarz schlugen. Im<br />
zwei ten Spiel nutzte die starke Heim -<br />
mannschaft unsere Schwächen ge -<br />
konnt aus, sodass wir deutlich verlo -<br />
ren. Trotzdem zogen wir mit 2:2 Punk -<br />
ten in die Hauptrunde ein.<br />
Zuerst spielten wir gegen die Nel -<br />
linger Realschule. In diesem Spiel<br />
hat ten wir große Probleme mit dem<br />
Kreis läufer, den wir erst in der zweiten<br />
46<br />
Hälfte besser in Griff bekamen und<br />
des halb gewannen. Im darauffolgenden<br />
alles entscheidenden Spiel konnten<br />
wir noch einmal, wegen unserer<br />
guten Auswechselmöglichkeiten, ein<br />
ho hes Tempo eingehen, das unser<br />
Geg ner aus Wendlingen nicht mitgehen<br />
konnten. Also siegten wir auch im<br />
letzten Spiel hochverdient. Somit zo -<br />
gen wir in die nächste Runde in Lud -<br />
wigs burg ein.<br />
Es spielten: Niklas Kielkopf; Ale -<br />
xander Böhm, Dennis Suoka, Felix<br />
Zei ler, David Hartmann, Julian<br />
Schwarz, Lukas Brunngräber, Chris -<br />
toph Schäfer, Jacob Kirchner, Fabian<br />
Schuhmaier, Fabian Hoser<br />
Spenden Sie an den<br />
MPG-Verein und<br />
fördern Sie damit<br />
Schulprojekte!<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Sport<br />
Aus der Traum<br />
MPG-Fußballer verpassen Turniersieg trotz viel Moral<br />
Von Martin Schmidt<br />
Am Donnerstag, den 11.Oktober<br />
2012, stand die erste Runde des Fuß -<br />
ballturnieres im Rahmen von Jugend<br />
trainiert für Olympia an. Das MPG-<br />
Team trat die Reise zum <strong>Gymnasium</strong><br />
Neckartenzlingen mit insgesamt 18<br />
Spielern aus den Klassenstufen 8 und<br />
9 an.<br />
Bei teilweise schwierigen äußeren<br />
Be dingungen (tiefer Boden, Regen)<br />
kam es gleich im ersten Spiel zu ei -<br />
nem Härtetest für unsere jungen Ki -<br />
cker. Es galt das Team aus Kirchheim<br />
zu schlagen. Die seit diesem Schul -<br />
jahr zur Verfügung stehenden neuen<br />
Trikots (dunkelblaues Heimtrikot, giftgrünes<br />
Auswärtsdress) schienen die<br />
Spieler um Mittelfeldmotor Eren Engin<br />
zu beflügeln. Angriff auf Angriff lief in<br />
Richtung des Kirchheimer Gehäuses.<br />
Leider fehlte bei diesen Aktionen das<br />
Glück beziehungsweise die letzte<br />
Entschlossenheit, das Leder über die<br />
Linie zu bugsieren. Aus diesem Grund<br />
stand nach zehn Minuten immer noch<br />
die Null. In der 12. Minute brachten je -<br />
doch einige schöne Ballstafetten über<br />
die rechte Angriffsseite eine schöne<br />
Flan ke Richtung zweiten Pfosten.<br />
Flügelflitzer Merlin Palesch bewies<br />
sei nen Torinstinkt und köpfte die Ku -<br />
gel aus acht Metern, für den gegnerischen<br />
Torhüter unhaltbar, zum viel<br />
um ju belten 1:0 in die Maschen. Der<br />
Bann war gebrochen! Zwei weitere<br />
To re direkt im Anschluss bedeuteten<br />
ei ne komfortable 3:0 Führung. Dieses<br />
Ergebnis schaukelten die MPGler<br />
über die Zeit.<br />
Im zweiten Match – gegen die Real -<br />
schu le Neckartenzlingen – war nach<br />
dem Schlusspfiff eine bittere 1:2 Nie -<br />
der lage zu konstatieren. Nach „ver -<br />
schla fenen“ zehn Minuten zu Beginn<br />
des Matches und dem gleichbedeu -<br />
ten den 0:2 Rückstand zeigte die<br />
Mannschaft um Abwehrrecke <strong>Max</strong><br />
Fal ter viel Moral. Leider führte die<br />
aber mals mangelhafte Chancenver -<br />
wer tung nicht mehr zum wohl verdienten<br />
Ausgleich. Durch diese unerwartete<br />
Niederlage war die Mannschaft<br />
des MPG gehörig unter Druck. Nur<br />
ein Sieg gegen das <strong>Gymnasium</strong> Ne -<br />
ckar tenzlingen hielt die rechnerischen<br />
Chancen auf den 1. Platz am Leben.<br />
Nach sehr packenden 25 Minuten und<br />
einem ständigen Hin und Her endete<br />
die Partie letztendlich leistungsgerecht<br />
mit 0:0. Aus der Traum von der<br />
nächsten Runde.<br />
Ich möchte mich bei allen beteiligten<br />
Spie lern für die gezeigten Leistungen<br />
herzlich bedanken. Die Mannschaft<br />
prä sentierte sich auf dem Spielfeld als<br />
homogene Truppe und vertrat das<br />
MPG auch durch das gezeigte Ver -<br />
halten neben dem Platz würdig. Auch<br />
den beiden Sportmentorinnen Lena<br />
Leibinger und Jenny Mushogera, welche<br />
durch ihr Engagement überhaupt<br />
erst die Teilnahme am Turnier ermöglichten,<br />
sei an dieser Stelle herzlichen<br />
Dank gesagt.<br />
Ich freue mich auf die nächste Hallen -<br />
turnier-Runde und auf die anstehenden<br />
schweren sowie spannenden<br />
Spie le.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013 47
Sport<br />
MPG-Lehrer holen den Pott<br />
Volleyballer gewinnen Jubiläumsturnier<br />
Von Martin Schmidt<br />
Alle Jahre wieder, in diesem nun<br />
schon zum 30. Mal, trifft sich die pä -<br />
da gogische Volleyballelite des Re -<br />
gierungs präsidiums Stuttgart, um zu<br />
klä ren, wer denn die Nummer 1 im<br />
Län dle ist. Das prestigeträchtige Jubi -<br />
läums turnier fand am 10. November<br />
2012 am Hölderlin-<strong>Gymnasium</strong> statt.<br />
Trotz des Fehlens zweier wichtiger<br />
Leistungs träger (Ahlskog und Knapp)<br />
tra ten die „Baggerrecken“ um Star -<br />
angreifer Wolter mit viel Vorfreude<br />
beim Derby-Cup der „befreundeten<br />
Kon kurrenzschule“ an.<br />
Gleich im ersten Spiel galt es, einen<br />
schwe ren Brocken aus dem Weg zu<br />
räumen – das Schlossgymnasium<br />
Kirch heim. Trotz einiger kleinerer<br />
Unzu länglichkeiten behielt das MPG<br />
rdie Oberhand. Nach jeweils zehn ge -<br />
spielten Minuten pro Satz lautete das<br />
Endergebnis 25:14.<br />
Im zweiten Spiel trafen unsere Grün-<br />
Weißen (zum ersten Mal wurde das<br />
neue Auswärtstrikot getragen) auf das<br />
<strong>Gymnasium</strong> Esslingen – seit jeher ei -<br />
ner der größten Konkurrenten um den<br />
Turniersieg. Der erste Satz wurde von<br />
den MPGlern dominiert und klar mit<br />
16:10, auch dank der Sprunggewalt<br />
von Außenangreifer Koch, für sich<br />
ent schieden. Trotz einer zwischen -<br />
zeit lichen 5:0 bzw. 11:4 Führung im<br />
zweiten Durchgang drehten die Ess -<br />
linger auf Grund ihrer großen Routine<br />
noch das Match – 14:16.<br />
Das Derby, im dritten Spiel, wurde<br />
über raschend klar mit 2:0 nach Sät -<br />
zen gewonnen. Hierbei traten besonders<br />
die perfekten Stellerfähigkeiten<br />
von Heilmann in Kombination mit der<br />
Schlaggenauigkeit des Sportfreundes<br />
Laski in den Vordergrund.<br />
Im letzten Spiel gegen die „Alt-Stars“,<br />
ein Team welches sich aus Spielern<br />
„älteren Kalibers“ um den legendären<br />
Spielführer des MPG Knapp zusammensetze,<br />
reichte den Volleyballern<br />
um „Wandspieler“ Wegmer ein knapper<br />
Sieg. Dank der Aufschlagstärke<br />
von Newcomer Schmidt gelang eine<br />
frühe Führung die letztendlich<br />
„Knapp“ über die Zeit gerettet wurde.<br />
Nach dem Abpfiff gab es nur noch<br />
grenzenlosen Jubel. In diesen konnten<br />
auch die Damen mit einstimmen,<br />
die sich den dritten Platz erkämpft<br />
hatten.<br />
48 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Sport<br />
Neuer, besser, runder<br />
Spenden ermöglichen Anschaffung von passgenauen Bällen<br />
Von Klaus Laski<br />
fügung gestellten Geld war die Sport -<br />
fachschaft in der Lage, zunächst einmal<br />
im Handball dieser Notwendigkeit<br />
Rechnung zu tragen und genügend<br />
passgenaue Bälle anzuschaffen.<br />
Die Sportfachschaft bedankt sich<br />
auch im Namen der Schüler bei den<br />
Spendern und hofft, dass der Spaß an<br />
Sport und Spiel damit noch weiter zu -<br />
nimmt.<br />
Das letzte Schuljahr brachte den<br />
Schü lern am MPG nicht nur das<br />
Groß projekt „Schule als Staat“, sondern<br />
auch – in Folge von massiven<br />
Unter nehmensgewinnen des Grill tem -<br />
pels – eine wesentliche Verbesserung<br />
des Ballbestandes der Theodor-Ei -<br />
sen lohr-Sporthalle.<br />
Mit der Spende des MPG-Solar ver -<br />
eins und des SaS-Unternehmens 46,<br />
des Grilltempels, die gemeinsam ei -<br />
nen Beitrag zu Unterstützung des<br />
Sport konzeptes am MPG leisten wollten,<br />
konnten für die TEH neue Volley -<br />
bälle, Handbälle sowie einige Fuß -<br />
bälle angeschafft werden. Damit steht<br />
nun fast jedem Schüler ein Ball zur<br />
Verfügung, der seinen spezifischen<br />
An forderungen entspricht. Bälle gibt<br />
es im Handball in drei offiziellen Grö -<br />
ßen und Fußbälle in verschiedenen<br />
Gewichtsklassen. Das erklärte Ziel<br />
der Sportfachschaft ist es, Schülern<br />
opti male materielle Voraussetzungen<br />
für den Sportunterricht zu schaffen.<br />
Da zu gehören auch passende Bälle<br />
für jede Hand oder jeden Fuß. Schü -<br />
ler der Unterstufen benötigen andere<br />
Ballgrößen als die der Mittel- oder der<br />
Oberstufe. Wer in einem Verein ist,<br />
kennt dies genau. Mit dem zur Ver -<br />
Anzeige<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Exkursionen<br />
50 Jahre – Wir waren dabei<br />
Austausch mit Oullins im Zeichen des Jubiläums<br />
Von Birgitt Klähn<br />
2012 stand unser Austausch unter ei -<br />
nem besonderen Stern: Unsere<br />
Städte partnerschaft mit Oullins hatte<br />
vor 50 Jahren ihren Anfang genommen<br />
– kurz bevor 1963 der Elysée -<br />
vertrag zwischen Kanzler Adenauer<br />
und Präsident De Gaulle geschlossen<br />
wur de.<br />
Im Collège Pierre Brossolette wurden<br />
wir auf das Freundlichste von Direktor<br />
Benyahia und seinem Stellvertreter,<br />
Monsieur Brochet, empfangen. In seiner<br />
herzlichen Begrüßungsrede hob<br />
Monsieur Benyahia unter anderem<br />
hervor, dass die derzeitige Freund -<br />
schaft zwischen den ehemaligen<br />
Geg nern nicht selbstverständlich ist<br />
und dass jeder ein bisschen dazu beitragen<br />
kann, dass das so bleibt.<br />
Es folgten für uns entspannte und in -<br />
teressante Tage: Wir besichtigten die<br />
römischen Aquädukte von Beaunant<br />
und die ehemaligen Ateliers der Sei -<br />
den weber von Lyon. Dort konnten wir<br />
sowohl mechanische als auch ma -<br />
schi nenangetriebene Webstühle in<br />
50<br />
Ak tion sehen. Die komplizierten Web -<br />
mus ter entstanden früher durch<br />
meter lange Lochkarten, die über<br />
Schnüre mit den Schuss- und Kett -<br />
fäden verbunden sind. Fast so eine<br />
Art Computer.<br />
Nach einem Tag voller Märsche und<br />
Besichtigungen feierten wir dann<br />
abends im Rathaus von Oullins mit<br />
den Einwohnern die deutsch-französische<br />
Freundschaft. Und natürlich wurden<br />
viele Reden gehalten.<br />
Vieles sahen wir noch in Lyon und<br />
Um gebung – sowohl Modernes wie<br />
das in futuristischem Stil gebaute<br />
Confluence-Einkaufszentrum als<br />
auch Historisches in Form des Berg -<br />
werks von Saint Etienne. Auch die<br />
Architektur eines Tony Garnier oder<br />
eines Le Corbusier wurde uns von<br />
kundiger Stelle nähergebracht. Be -<br />
sonders die nette Dame des Tony-<br />
Gar nier-Museums wird mir wegen<br />
ihrer lebhaften Gestik und Mimik in<br />
an genehmer Erinnerung bleiben.<br />
Interessant fand ich, dass unsere<br />
„Tüp pärwuare“ doch tatsächlich bis<br />
nach Lyon gekommen ist. Europa<br />
wird ein Dorf – trotz aller Unter -<br />
schiede.<br />
An den letzten Tagen genossen Schü -<br />
ler und Lehrer noch alle das schöne<br />
Sommerwetter – trotz mittlerweile fortgeschrittenem<br />
Oktober. Nach einer<br />
ge lungenen kleinen Abschiedsparty<br />
am Collège nahmen wir am nächsten<br />
Tag ein Stückchen von der Sonne mit<br />
nach Hause. Danke, Christine Coli -<br />
not, für über 10 Jahre treue Freund -<br />
schaft mit unserer Schule!<br />
Und das sagen die Schüler<br />
Da ich bereits das zweite Mal am Aus -<br />
tausch teilgenommen habe, kannte<br />
ich das Programm größtenteils be -<br />
reits. Dennoch hat es wieder Spaß<br />
ge macht und war eine tolle weitere<br />
Er fahrung. Am besten war es aber,<br />
die Verwandten meines Austausch -<br />
part ners kennen zu lernen. Diese<br />
wohn ten am Stadtrand von Oullins in<br />
einem kleinen Reihenhausviertel und<br />
waren sehr gastfreundlich. Es war er -<br />
staunlich und lustig, wie ich mich mit<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Exkursionen<br />
der Cousine meines Austausch part -<br />
ners in einer Mischung aus Englisch,<br />
Französisch und Deutsch über Politik,<br />
Wissenschaft und sogar über Musik<br />
unterhalten konnte.<br />
Issam Eilfort<br />
Der Austausch hat mir persönlich sehr<br />
viel Spaß gemacht und es war eine<br />
tolle Erfahrung, mitgemacht zu ha -<br />
ben. Die Ausflüge, die wir unternommen<br />
haben sowie in Frankreich als<br />
auch hier in Deutschland, waren sehr<br />
interessant. Meine Gastfamilie hat<br />
mich herzlich aufgenommen und ich<br />
habe mich sehr wohl bei ihnen ge -<br />
fühlt. Die Zeit verging wie im Flug.<br />
Durch den Austausch habe ich einige<br />
französische und auch neue deutsche<br />
Freunde gefunden. Ich habe einiges<br />
von diesem Austausch mitgenommen<br />
und bin dankbar, dass ich diese Er -<br />
fah rung machen durfte.<br />
Lea Mayer<br />
In Frankreich war es sehr schön. Mei -<br />
ne Gastfamilie war total nett zu mir<br />
und ich fühlte mich sofort wohl.<br />
Manch mal war es ein bisschen<br />
schwie rig, alles zu verstehen, aber<br />
mit einem Wörterbuch und Händen<br />
und Füßen haben wir uns dann doch<br />
verstanden. Die Ausflüge waren sehr<br />
schön und auch am Wochenende hatten<br />
wir jede Menge Spaß. Die Woche<br />
verging wie im Flug und viel zu<br />
schnell mussten wir wieder heimfahren.<br />
Lena Sautner<br />
Mir hat es in Frankreich sehr gut ge -<br />
fallen. Meine Gastfamilie war sehr<br />
freund lich und wir haben tolle Aus -<br />
flüge gemacht. Ich bin aber froh, dass<br />
ich in Deutschland auf die Schule ge -<br />
he und wir hier nicht so lange Unter -<br />
richt haben.<br />
Michelle Schumacher<br />
Ich habe einen sehr schönen Aufent -<br />
halt mit meinem Austauschpartner<br />
verbracht. Dieser Aufenthalt hat mir<br />
er laubt, mich in der deutschen Spra -<br />
che zu verbessern. Christoph ist sehr<br />
sympatisch und Nürtingen ist eine<br />
sehr schöne Stadt und viel besser als<br />
Oullins. Ich habe viele sehr interessante<br />
Sachen gemacht, wie der<br />
Kletter park. Viele Grüße an Christoph<br />
und an seinen Bruder Frider.<br />
Nathan Bouret<br />
In Frankreich war es sehr schön, die<br />
Familie war immer nett und die Aus -<br />
flüge waren interessant. Aber ich bin<br />
froh, dass ich dort nicht in die Schule<br />
gehen muss! Die dauert mir nämlich<br />
zu lange!<br />
Madeleine Amler<br />
Meine Zeit in Oullins war eine schöne<br />
Erfahrung, da ich viel gelernt habe<br />
und ich viel Spaß hatte. Am Wochen -<br />
ende war ich mit meiner Gastfamilie in<br />
Lyon. Wir waren shoppen und haben<br />
einen Stadtrundgang gemacht.<br />
Kim Haßdenteufel<br />
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Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
51
Exkursionen<br />
Polizeihelm und neue Vokabeln im Gepäck<br />
Zehntägiger Austausch des MPGs mit Wales<br />
Von Felix Hüeber (10b)<br />
Schon um 5.30 Uhr trafen sich alle<br />
Aus tauschschüler des MPGs und die<br />
zwei Begleitlehrerinnen, Frau Planer<br />
und Frau Ruf am Donnerstag, 07.<br />
März, am Flughafen Stuttgart. Das<br />
frü he Aufstehen lohnte sich aber – es<br />
ging nach Wales!<br />
Kurz nach 9 Uhr, sicher im trüben und<br />
regnerischen London angekommen,<br />
warteten wir dann auf den Bus, der<br />
uns zur walisischen Schule (Ysgol<br />
Gyfun Rhydywaun) bringen sollte.<br />
Nach ca. vier Stunden Busfahrt er -<br />
reichten wir die Schule und wurden<br />
dort mit einem sehr reichhaltigen, lekkeren<br />
Buffet begrüßt.<br />
Ein Schultag dort fängt um 8.40 Uhr<br />
an und endet pünktlich um 15 Uhr mit<br />
dem Läuten der Schulglocke, die man<br />
allerdings leicht mit unserem Feuer -<br />
alarm verwechseln kann! Um 15 Uhr<br />
fahren dann alle Schulbusse in die<br />
Heimatorte der Schüler. Mein Aus -<br />
tauschschüler, übrigens der einzige<br />
Junge, wohnt in Aberdare, einer<br />
Kleinstadt mit etwa 30.000 Ein woh -<br />
nern. Trotzdem wirkt sie nicht so groß,<br />
da die Waliser mit ihren winzigen<br />
Reihen häusern, die allerdings mit<br />
einem liebenden Auge gestaltet wurden,<br />
wenig Platz zum Leben haben.<br />
„Zu Hause“ in Aberdare in der Clifton<br />
Street wurde ich von Andrew & Deb,<br />
meinen beiden Gasteltern, und der<br />
kleinen Gastschwester Menna (10)<br />
her zlich willkommen geheißen. Wenig<br />
später ging es auch schon mit der<br />
nächsten Mahlzeit, dem „tea“ (Abend -<br />
essen) weiter. Die Hauptgesprächs -<br />
themen waren Rugby, Fußball und<br />
na türlich die Unterschiede und auch<br />
Gemeinsamkeiten von Deutschland<br />
und Wales. Andrew lud mich dann<br />
auch gleich ein, am Samstag mit ihm<br />
im Pub Scotland gegen Wales (Rug -<br />
by) anzuschauen! Die Vorfreude war<br />
natürlich riesengroß! Am Abend ging<br />
ich noch mit Ieuan zu den „Beavers“<br />
(Pfadfinder), bei denen er die bis 7-<br />
Jährigen leitet. An diesem Abend<br />
stand das Wetter auf dem Lernzettel.<br />
Nach den „Beavers“ wurde ich noch<br />
Ieuans Vater vorgestellt, der im Nach -<br />
barort wohnt (die Eltern leben ge -<br />
trennt voneinander).<br />
Mit einem guten Gefühl ging ich an<br />
mei nem ersten Abend in Wales ins<br />
Bett.<br />
Um 7 Uhr morgens klingelte der We -<br />
cker. Nach ein paar Toasts mit Mar -<br />
me lade machten wir uns auf den Weg<br />
zur Bushaltestelle, bei der uns der<br />
Schul bus wieder abholte und zur<br />
Schule brachte.<br />
Da mein Austauschschüler nur drei<br />
Fä cher hat (dafür aber zeitreicher),<br />
hatte er an diesem Tag nur zwei Stun -<br />
den. Deshalb erkundeten wir zusammen<br />
mit einigen anderen Schülern die<br />
nähere Umgebung der Schule. Um 11<br />
Uhr stand dann der nächste Pro gram -<br />
mpunkt an: „dancing lesson“!<br />
Zuerst hatten viele von uns eigentlich<br />
keine Lust zu tanzen, aber schon<br />
nach den ersten Takten und Tanz -<br />
schritten walisischer Volkstänze hatten<br />
wir viel Spaß zusammen mit<br />
gleich altrigen walisischen Schülern.<br />
Die Tänze hatten es allerdings „in<br />
sich“, weshalb viele danach leicht aus<br />
der Puste waren.<br />
Nach unserer Tanzstunde fuhren wir<br />
mit dem schuleigenen Kleinbus zum<br />
Bürgermeister nach Pontypridd. Dort<br />
wurden wir im imposanten Rathaus<br />
mit einer kurzen Ansprache und ei -<br />
nem kleinen Gastgeschenk und später<br />
wieder mit einem tollen Buffet mit<br />
walisischen Gebäcken begrüßt. Nach<br />
der Verabschiedung und vielen netten<br />
Wünschen fuhren wir zurück zur<br />
Schu le, wo wenig später auch schon<br />
die Schulbusse „ablegten“. Am Nach -<br />
mit tag fungierte Ieuan noch als Tour-<br />
Guide und zeigte mir seinen Heimat -<br />
ort Aberdare etwas näher. Per Zug<br />
fuhren wir dann am Abend nach Car -<br />
diff Bay, wo alle Austauschschüler<br />
und noch weitere Schüler zusammen<br />
in einem asiatischen All-you-can-eat-<br />
Res taurant zu Abend aßen.<br />
Das Wochenende verbrachten alle<br />
deut schen Schüler in ihren Gast fami -<br />
lien. Wir planten am Samstag eine<br />
Fahrt zur Rhossili Bay, einer netten<br />
Bucht auf der Halbinsel Gower bei der<br />
zweitgrößten Stadt Wales, Swansea.<br />
Ich war ganz verzaubert von den<br />
schö nen Felsenklippen und dem riesigen<br />
Strand. Trotz des Winds war es<br />
ein wunderschönes Erlebnis, das<br />
noch getoppt wurde, als wir dort ins<br />
Pub gingen und bei „beer battered<br />
Fish & Chips“ die Rugby-Partie<br />
Schott land-Wales anschauten. Ge -<br />
klei det mit Ieuan´s Wales-Trikot saß<br />
ich stolz auf meinem Platz und erlebte<br />
den 28:18-Sieg der walisischen<br />
Mann schaft mit.<br />
Mittags aßen Ieuan und ich „Cornish<br />
Pasty“, eine Art mit Fleisch“pampe“<br />
gefüllte Teigtasche.<br />
Sehr lecker! Am Abend lud Ieuan<br />
noch acht andere Jungs aus der<br />
Schu le ein und wir gingen alle zusammen<br />
Bowling spielen. Ich habe mich<br />
mehrmals entschuldigt, weil ich den<br />
anderen haushoch überlegen war.<br />
Nach zwei Spielen vergnügten wir<br />
uns noch im Spiele-Center des Bow -<br />
linggebäudes und gingen dann noch<br />
zu McDonald´s. Zu Hause angekommen<br />
saßen wir noch gemeinsam auf<br />
dem Sofa, guckten „Match of the day“<br />
(Highlights der aktuellen Premier-<br />
League-Spiele) oder auch andere<br />
Sen dungen.<br />
Am Sonntag stand Cardiff auf dem<br />
Programmpunkt. Ieuan und sein<br />
Freund hatten eine Konferenz, also<br />
entdeckte ich zusammen mit Andrew<br />
und Deb die Stadt. Nach vielen Shops<br />
und dem Probieren der besten britischen<br />
Schokolade, dairy milk, überraschten<br />
mich die beiden mit einer<br />
Stadion-Tour durch das Millennium<br />
Stadium, die Rugby-Hochburg Wales’.<br />
Witzigerweise trafen wir dort noch<br />
meine beiden Klassenkameraden,<br />
Tim und Jannik, deren Gastfamilie<br />
offen bar die gleiche Idee hatte. Es<br />
war unglaublich, bei der Einlaufmusik<br />
52 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Exkursionen<br />
durch den Tunnel zu gehen! Danach<br />
war es wieder Zeit für einen Tea, Cof -<br />
fee oder auch eine Hot Cho colate.<br />
Zufälligerweise lief in dem Pub zur<br />
gleichen Zeit das Spiel England –<br />
Italien (natürlich Rugby). Jeder Fehl -<br />
griff der nicht sonderlich geliebten<br />
Eng länder wurde lautstark bejubelt.<br />
Auf dem Nachhauseweg hielten wir<br />
noch bei einem Restaurant zum Tea.<br />
Wie der schauten Andrew und ich<br />
„Match of the day“ und dann guckten<br />
wir noch alle zusammen die Comedy-<br />
Serie „Life´s too short“, bei der wir uns<br />
vor Lachen die Bäuche hielten!<br />
Am Montag trafen sich dann alle wieder<br />
in der Schule, wo wir wenig später<br />
aufbrachen, da wir uns „Big Pit“, eine<br />
Kohle mine, die heute als Museum<br />
dient, ansehen wollten. Tief unter der<br />
Erde wurde uns klar, unter welch<br />
unmenschlichen Bedingungen die<br />
Arbeiter, darunter auch Kinder, täglich<br />
arbeiten mussten. Nach einem kurzen<br />
Mittagessen in der Kantine und einem<br />
Einkauf im Shop, ging es auch schon<br />
wieder zurück zur Schule. Von 4 – 9<br />
pm machte ich eine ganz besondere<br />
Erfahrung. Weil mein Austausch schü -<br />
ler seit kurzem einen Teilzeit-Job bei<br />
Subway hat, arbeitete ich einfach die<br />
fünf Stunden mit und verdiente neben<br />
einem Free-Sub meine ersten Pfund<br />
(10)! Außerdem durfte ich mich bei<br />
den Cookies bedienen.<br />
Am Dienstag besuchten wir St. Far -<br />
gan, ein rekonstruiertes Dorf, das<br />
sehr anschaulich zeigt, wie Waliser zu<br />
ver schiedensten Zeiten lebten.<br />
Abends durfte ich Ieuan zur „Piano<br />
lesson“ bei einer gewissen Miss Lloyd<br />
(Lang Lang II) begleiten. Zu Hause<br />
gab es dann „roast beef dinner“ ein<br />
typisch britisches Gericht, was allerdings<br />
stundenlange Zubereitungszeit<br />
benötigt. Umso besser haben dann<br />
aber auch die Kartoffeln, Erbsen,<br />
Yorkshire-Puddings, das zarte Rind -<br />
fleisch und vieles mehr geschmeckt.<br />
Am Mittwoch ging es wieder ans Me -<br />
er, wieder auf die Halbinsel Gower<br />
zum Küstenort „Mumbles“.<br />
Dort durften wir Schüler auf eigene<br />
Faust die Küste den Ort entdecken.<br />
Hannes und ich wanderten ein ganz<br />
schönes Stück an der Küste entlang.<br />
Fantastische Strände und Felsen klip -<br />
pen machten uns viel Freude und<br />
nah men viel Speicher auf der SD-<br />
Karte in Anspruch. Zurück in Aberdare<br />
wurde mir bewusst, wie schnell die<br />
Zeit vergangen war: Der letzte Abend<br />
in den Gastfamilien stand an.<br />
Am nächsten Tag wurden die letzten<br />
Dinge in den Koffer gepackt, unter<br />
anderem zwei ganz besondere Ge -<br />
schenke der Gastfamilie: ein Three-<br />
Lions T-Shirt (Rugby) und ein originaler<br />
britischer Polizeihelm (der Gast -<br />
vater arbeitet bei der Polizei). Ich war<br />
begeistert!<br />
In der Schule fand dann eine einstündige,<br />
sehr herzliche Verabschiedung<br />
von den Austauschschülern und allen<br />
neu gewonnenen Freunden statt.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
53
Exkursionen<br />
Schließ lich konnten wir uns dann<br />
doch noch trennen und machten uns<br />
per Bus wieder auf den Weg zurück<br />
nach London. Angekommen in unserem<br />
Hostel (Rest Up), erlitt zumindest<br />
ich einen kleinen Kulturschock, da der<br />
Unterschied der kleinen, niedlichen<br />
Dörfer von Wales zur Millionen metro -<br />
pole London doch immens ist.<br />
rWenige Minuten später machten wir<br />
uns dann per Fuß auf den Weg, um<br />
die großen Sehenswürdigkeiten wie<br />
Big Ben, den Buckingham Palace<br />
oder auch den Trafalgar Square zu<br />
sehen.<br />
Dann durften wir noch bei Nacht,<br />
hoch oben in einer Seilbahn (Emira -<br />
tes Air Line), London glitzern sehen.<br />
Am nächsten Tag genossen wir eine<br />
geführte Tour zu den Olympischen<br />
Spielstätten Londons und einen<br />
Shakes peare-Workshop und Gang<br />
ins legendäre Globe Theatre. Danach<br />
konnten wir uns noch bis 21 Uhr frei in<br />
London mit unseren „travel cards“<br />
bewegen. Zusammen mit Jannik und<br />
Hannes war ich bei der berühmten<br />
„Tower Bridge“ und dem „London<br />
Tower“.<br />
Am nächsten Morgen hieß es wieder<br />
früh aufstehen, da unsere 10 Tage in<br />
Großbritannien leider schon vorbei<br />
waren. Mit vielen neuen Erfahrungen,<br />
viel neuem Vokabular und tollen Fo -<br />
tos im Gepäck stiegen wir in unsere<br />
Maschine, die uns zurück nach<br />
Deutsch land brachte.<br />
54<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Köstliches Buffet und musizierender Lehrer<br />
MPG-Schüler besuchen ihre Austauschpartner in Italien<br />
Von Marieke Frank, Lea Buck, Annalena Heidi und Natalie Neumann (10a)<br />
Exkursionen<br />
Auch dieses Jahr fand am MPG ein<br />
Aus tausch mit Italien statt. Er führte<br />
uns Schüler vom 8. bis 16. März 2013<br />
nach Verbania am Lago Maggiore.<br />
Die italienischen Austauschschüler<br />
hatten uns bereits in der Vorweih -<br />
nachtszeit in Nürtingen besucht.<br />
Trotz unserer verregneten Ankunft<br />
wur den wir sogleich sehr freundlich<br />
und herzlich empfangen und wir freuten<br />
uns sehr über das Wiedersehen.<br />
Das Wochenende verbrachten wir in<br />
den Gastfamilien mit individuellen<br />
Aus flügen. Nach dem Empfang beim<br />
Bürgermeister von Verbania und einer<br />
Stadtrallye stand bereits am Dienstag<br />
der von uns allen ersehnte Ausflug<br />
nach Mailand auf dem Programm.<br />
Dort besichtigten wir den Dom, die<br />
weltberühmte Scala und natürlich die<br />
Galleria, in der sich die Modege schäf -<br />
te berühmter Designer befanden.<br />
An den folgenden beiden Tagen be -<br />
such ten wir die Schule unserer Aus -<br />
tausch partner. Dort lernten wir viele<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
weitere Mitschüler kennen und er kan -<br />
nten viele Unterschiede zu unserem<br />
deutschen Schulsystem: Die Schule<br />
ist weder von außen sehr ansprechend<br />
noch hat sie einen Pausenhof.<br />
Auf die Unterrichtsstunden, die 60 Mi -<br />
nu ten dauern, folgt jeweils eine zehnminütige<br />
Pause. Eine Mensa, wie wir<br />
sie kennen, gibt es auch nicht, es stehen<br />
lediglich ein paar Automaten mit<br />
kaltem Essen im Aufenthaltsraum.<br />
Die italienischen Schüler nehmen da -<br />
her fast immer Essen von zu Hause<br />
mit in die Schule. Aufgefallen ist uns<br />
auch, dass die Schüler weniger Res -<br />
pekt gegenüber ihren Lehrern zeigen<br />
und sehr unaufmerksam sind.<br />
Bereits am Donnerstagabend veran -<br />
stal teten unsere Gastfamilien ein<br />
gemeinsames Abschlussfest in der<br />
Schule. Sie stellten ein köstliches Buf -<br />
fet mit italienischen Spezialitäten zu -<br />
sam men und zeigten uns eine Dia -<br />
show mit Bildern unserer gemeinsamen<br />
Zeit in Deutschland und Italien.<br />
Besonders gefallen hat uns, dass<br />
Herr Sallemi, ein Lehrer unserer Aus -<br />
tausch schüler, den Abend musikalisch<br />
untermalte.<br />
Den letzten Tag verbrachten wir ge -<br />
mein sam mit unseren Austauschpart -<br />
nern in Genua. Bei strahlendem Son -<br />
nen schein besichtigten wir zunächst<br />
die Stadt und besuchten im Anschluss<br />
das Sea-Life-Center. Wir beendeten<br />
den Tag mit einem Spaziergang im<br />
Ha fen von Genua und einem gemütlichen<br />
letzten Abend in unseren Gast -<br />
fami lien.<br />
Der Abschied am Samstagmorgen<br />
war tränenreich, doch ein erneutes<br />
Tref fen ist vorgesehen. Dank des großen<br />
Engagements unserer Lehrerin -<br />
nen Frau Calà und Frau Sagert werden<br />
wir diese schöne Zeit in Italien<br />
nicht so schnell vergessen. Wir be -<br />
dan ken uns nochmals ganz herzlich<br />
für ihren Einsatz, ohne den der<br />
Austausch nicht möglich gewesen<br />
wäre.<br />
55
Exkursionen<br />
Berlin – Tag und Nacht<br />
Studienfahrt der Jahrgangsstufe 12<br />
Von Luka Kettering und Theresa Ritzer<br />
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“<br />
Unter diesem Motto versammelten<br />
wir, die Jahr-gangsstufe 12, uns am<br />
Mon tag, dem 17. September 2012,<br />
früh morgens am Busbahnhof zur<br />
Stu dien fahrt nach Berlin. Alle anderen<br />
mussten in die Schule bzw. lagen<br />
noch friedlich schlafen in ihren Bet ten,<br />
denn es war erst kurz vor sechs Uhr.<br />
Mit kurzer Verspätung fuhren wir los –<br />
hochmotiviert, hocherfreut und vor<br />
allem hellwach.<br />
Nach Platzgerangel zu Beginn und<br />
mehreren Stopps bei McDonald’s wä -<br />
hrend der Fahrt kamen wir gegen 16<br />
Uhr – hier erstaunlicherweise noch<br />
ohne größere Umwege – vor unserem<br />
Motel in Berlin an. Den restlichen Tag<br />
hatten wir für uns. Unsere Groß grup -<br />
pe teilte sich auf und wir erkundeten<br />
Berlin das erste Mal in Dreiergruppen<br />
auf eigene Faust. Ob die Anweisung<br />
„Kein Alkoholkonsum vor 18 Uhr“ eingehalten<br />
wurde? Hierüber vermag die<br />
Redaktion keine Aussage zu treffen,<br />
Am nächsten Morgen zahlte es sich<br />
aus, dass man an den Abenden zuvor<br />
Berlin erkundet hatte, da wir auf eigeda<br />
diesbezügliche Nachforschungen<br />
ins Blaue liefen.<br />
Dienstagmorgens fiel das Aufstehen<br />
noch nicht ganz so schwer. Das sollte<br />
sich allerdings im Lauf der Woche<br />
ändern. Mit dem Bus ging es in die<br />
Richtung des Wannsees. Viel später<br />
als geplant kamen wir am Haus der<br />
Wannseekonferenz an, nachdem wir<br />
ein Kunstobjekt auf dem Messe gelän -<br />
de am Funkturm durch mehrfaches<br />
Vor beifahren ausgiebig betrachten<br />
konnten. Unser besonderer Dank gilt<br />
un serem Busfahrer.<br />
Die Führung im Haus der Wannsee -<br />
kon ferenz wurde durch einen unerwarteten<br />
Fauxpas von Zeitzeugen<br />
und insbesondere deren Kindern<br />
bereichert, was noch lange danach<br />
Gesprächsthema war. Da wir schönes<br />
Wetter hatten, was auch die folgenden<br />
Tage anhalten sollte, konnten wir<br />
uns nach der Führung am Ufer des<br />
Wann sees entspannen. Zur Mittags -<br />
zeit ging es nach Potsdam, wo wir ei -<br />
ne Stunde zur freien Verfügung hatten,<br />
während der wir uns kulinarisch<br />
verpflegen konnten. Die anschließende<br />
Führung durch die Landeshaupt -<br />
stadt von Brandenburg dauerte bis in<br />
den Abend und gegen Ende ließ die<br />
Aufmerksamkeit der Zuhörer stark<br />
nach, um es durch die Blume zu<br />
sagen. Trotz allem erfuhr man interessante<br />
Details über Schloss Sans -<br />
souci, Schloss Cecilienhof und Pots -<br />
dams Vergangenheit als Militärhoch -<br />
burg. Unser Touristenführer, ein<br />
wasch echter Preuße, konnte trotz<br />
hohen Alters noch nach Stunden<br />
spannend über seine Stadt berichten.<br />
Die Fahrt zurück nach Berlin dauerte<br />
bei weitem nicht so lange wie die ein<br />
paar Stunden zuvor nach Potsdam,<br />
und im Anschluss ging es wieder in<br />
das individuelle Abendprogramm.<br />
56<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Exkursionen<br />
ne Faust zum Bundestag kommen<br />
soll ten. Für den einen oder anderen<br />
ge staltete sich das trotzdem etwas<br />
schwierig. Nachdem wir die Sicher -<br />
heits kontrolle hinter uns gebracht hatten,<br />
erlebten wir die mit Abstand beste<br />
Führung. Für großes Gelächter sorgten<br />
die Abstimmkarten von Karl Theo -<br />
dor zu Guttenberg und der Grundsatz<br />
im Parlamentssaal: „Mutti entscheidet.“<br />
Vor unserem nächsten Programm -<br />
punkt galt nicht die Devise „Der Bus<br />
sucht uns“, sondern „Wir suchen den<br />
Bus“, woraus sich ein herzliches Katzund-Maus-Spiel<br />
rund um den Berliner<br />
Hauptbahnhof entwickelte. Dieses<br />
Mal blieb die Stadtführung in einem<br />
zeitlich angemessenen Rahmen und<br />
wir im Bus sitzen, was uns aufgrund<br />
der Wetterlage ganz gelegen kam.<br />
Die Stadtrundfahrt verschaffte uns<br />
einen guten Überblick über Berlin.<br />
Scha de nur, dass es aus organisatorischen<br />
Gründen erst dazu kam, als die<br />
Hälfte unseres Aufenthalts in Berlin<br />
schon wieder vorbei war.<br />
Der Tag endete mit einer Führung<br />
durch die Berliner Unterwelten, die<br />
die Fluchtversuche – sowohl geglückte<br />
als auch missglückte – aus der<br />
DDR in die Bundesrepublik zum<br />
Thema hatte. Apropos Fluchtversuch:<br />
Der solche einer Mitschülerin aus<br />
einem der Gebäude, in dem die Füh -<br />
rung stattfand, war, Gott sei Dank,<br />
nicht nötig, da gerade noch rechtzeitig<br />
auf ihr Fehlen aufmerksam gemacht<br />
wurde. Im Anschluss hatten wir den<br />
dritten Abend für uns und an dieser<br />
Stelle sei nur am Rande erwähnt,<br />
dass wir die Ausgangerlaubnis bis<br />
Mitternacht mit all uns gegebenen<br />
Mit teln stets einzuhalten versuchten.<br />
Für all diejenigen, die ausschlafen<br />
woll ten, gab es am Donnerstag das<br />
erste Mal eine Gelegenheit, da unser<br />
offizielles Programm erst um elf Uhr<br />
begann. Nichtsdestotrotz kam es<br />
doch zu vermehrten Engpässen in der<br />
Zeitplanung, was die pünktliche An -<br />
kunft am Axel-Springer-Verlag betraf.<br />
Der Auslandskorrespondent der BILD<br />
stand uns Rede und Antwort und wir<br />
hatten das Privileg, an einer Telefon -<br />
konferenz der Redaktionsleiter teilzuhaben.<br />
Allerdings hegten doch einige<br />
von uns größere Sympathien für das<br />
danebenstehende Verlagshaus der<br />
„taz“ und insbesondere dessen<br />
Außen fassade.<br />
Das Mauermuseum erwies sich als<br />
der erste und einzige Flopp des ge -<br />
samten offiziellen Programms. Weil<br />
wir uns nicht lange dort aufhielten, er -<br />
gab sich eine längere Zeitspanne, die<br />
wir zur freien Verfügung hatten, in der<br />
der eine oder andere allerdings mit<br />
einer Bombendrohung am Potsdamer<br />
Platz konfrontiert wurde. Als Ab -<br />
schluss des offiziellen Programms<br />
diente eine Führung durch die Stasi-<br />
Gedenkstätte Hohenschönhausen,<br />
die dadurch unvergleichlich wurde,<br />
dass der Großteil der Führungsleiter<br />
aus ehemaligen Häftlingen ebendieses<br />
Gefängnisses bestand.<br />
Jeder vierte unserer Großgruppe war<br />
abends in einem bestimmten Restau -<br />
rant am Alexanderplatz zu finden, wo<br />
man gemeinsam die Studienfahrt<br />
ausklingen ließ. Für nähere Einzel -<br />
heiten des genauen Abendpro -<br />
gramms unserer Studienfahrt müssen<br />
die einzelnen Beteiligten selbst be -<br />
fragt werden. Häufige Sammelpunkte<br />
waren allerdings die Gegenden rund<br />
um das Brandenburger Tor und den<br />
Hauptbahnhof, der Alexanderplatz<br />
und das Zentrum des ehemaligen<br />
West-Berlins.<br />
Das Motel war – abgesehen von einer<br />
paar Kleinigkeiten – vollkommen ausreichend<br />
und exklusiv gelegen direkt<br />
gegenüber der Baustelle des Bundes -<br />
nachrichtendienstes bzw. in der Nähe<br />
des Hauptbahnhofs. Die Heimfahrt<br />
zur angenehmen Uhrzeit um kurz<br />
nach zehn Uhr verlief, mit Ausnahme<br />
von ein paar kurzen Staus, fließend<br />
und wir kamen alle eher stabil als labil<br />
um acht Uhr abends in Nürtingen an.<br />
Abschließend möchten wir uns noch<br />
beim Busfahrer für die Extra-Touren<br />
bedanken und sinngemäß mit den<br />
Wor ten von Frau Nitsch schließen:<br />
„Erst waren wir schon ein wenig beunruhigt,<br />
doch dann stellten wir fest,<br />
dass er immerhin auf die Ampel -<br />
schaltung reagiert“ – was im Klartext<br />
heißt: bei Rot beschleunigen, bei<br />
Grün abbremsen.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
57
Exkursionen<br />
Salvete in Augusta Treverorum!<br />
Exkursion nach Trier der Lateinklassen 9a und 9b<br />
Von Cara Sophie Fellmann (9a)<br />
Wer Trier besucht, begegnet den<br />
Zeug nissen der Antike auf Schritt und<br />
Tritt. Nirgendwo sonst in Deutschland<br />
ist man dem Leben der Römer so<br />
nahe. Was könnte es Besseres für<br />
eine Exkursion der Lateinklasse<br />
geben? Am 22. Oktober 2012 hieß es<br />
also: Salvete in Augusta Treverorum –<br />
willkommen in Trier! Wir, die Latein -<br />
schüler der neunten Klassen, besuchten<br />
zusammen mit Herrn Link-Wol -<br />
ters, Herrn Knoll und Frau Becker die<br />
älteste Stadt Deutschlands und folgten<br />
drei Tage lang den Spuren der Rö -<br />
mer und Kelten.<br />
Erster Tag:<br />
Die Exkursion startete mit dem Be -<br />
such der Keltenschanze bei Nonn -<br />
weiler, der größten keltischen Befes -<br />
tigungs anlage in Europa, erbaut im<br />
ers ten Jahrhundert v. Chr.<br />
Nach einem Zwischenstopp in unserer<br />
Jugendherberge ging es am Nach -<br />
mittag weiter mit einer langen Wan -<br />
derung zur Mariensäule, einem ca. 40<br />
Meter hohen Denkmal mit der gekrönten<br />
Marienstatue. Die Mariensäule<br />
wurde im 19. Jahrhundert gebaut und<br />
soll an die Jungfräulichkeit der Maria<br />
erinnern. Der Grund für diesen Bau<br />
war die Auseinandersetzung zwischen<br />
der katholischen Stadtbe völ -<br />
kerung und der preußisch-protestantischen<br />
Regierung im 19. Jahrhundert.<br />
Von der Mariensäule aus hatten wir<br />
einen wunderbaren Blick über Trier<br />
und seine Umgebung. Der Weg zu -<br />
rück führte uns an der Römerbrücke,<br />
der ältesten Brücke Deutschlands,<br />
vorbei. Die auch „Alte Moselbrücke“<br />
genannte Brücke ist seit 1986 Teil des<br />
UNESCO-Welterbes.<br />
Zweiter Tag:<br />
Am Vormittag besuchten wir das<br />
Rheini sche Landesmuseum, eines<br />
der wichtigsten archäologischen Mu -<br />
seen in Deutschland. Lege artis –<br />
nach allen Regeln der Kunst – erhielten<br />
wir dort eine Einführung in die<br />
Zeugnisse der Römerzeit. Die Fülle<br />
und Qualität der Ausstellungsstücke<br />
war beeindruckend.<br />
Nach dem Museum ging es auf zur<br />
Tour durch Trier. Ein versierter Führer<br />
zeigte uns die wichtigsten historischen<br />
Sehenswürdigkeiten der Stadt.<br />
Mit dabei eine Vielzahl an Bauwerken,<br />
die ein Teil des UNESCO-Welterbes<br />
in Trier sind: Wir starteten bei der<br />
Por ta Nigra, dem „Schwarzen Tor“<br />
und Wahrzeichen von Trier, gingen<br />
am Dreikönigenhaus, einem romanischen<br />
Wohnturm, vorbei und besuchten<br />
die Hohe Domkirche St. Peter zu<br />
Trier, die älteste Kirchenanlage<br />
Deutsch lands und Sitz des Bischofs<br />
von Trier. Weiter ging unser Weg zur<br />
Palastaula, dem Thronsaal von Kaiser<br />
Konstantin. Sie ist der größte erhaltene<br />
Einzelraum aus der Antike. Zum<br />
Schluss unserer Führung durch Trier<br />
streiften wir kurz das Kurfürstliche<br />
Schloss, ein schöner Renaissanceund<br />
Rokokobau aus dem 17. Jahr -<br />
hun dert - und beendeten unsere Tour<br />
mit einem Besuch der Kaiserthermen,<br />
der jüngsten der drei römischen<br />
Bade anlagen Triers.<br />
Variatio delectat – Abwechslung<br />
macht Vergnügen. Nach der langen<br />
Füh rung bekamen wir gegen Abend<br />
auf ganz andere Art und Weise Infor -<br />
matives und Wissenswertes über die<br />
Antike präsentiert: Valerius, ein „echter“<br />
Gladiator, gab uns eine Privat vor -<br />
stellung im Amphitheater von Trier. Er<br />
führte uns durch das Theater und er -<br />
zählte uns aus seinem Leben und von<br />
seinem Schicksal. Es war ein tolles<br />
Ein-Mann-Stück – intelligent, informativ<br />
und kurzweilig. So dürfte Wissens -<br />
vermittlung häufiger sein.<br />
Dritter Tag:<br />
Nach kurzer Nacht, dennoch optima<br />
forma – in bester Form – starteten wir<br />
in den dritten Tag unserer Trier-Ex kur -<br />
sion. Auf dem Programm standen<br />
58 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Exkursionen<br />
eine Führung von Herrn Link-Wolters<br />
durch das mittelalterliche Trier und<br />
eine Museumsrallye im Geburtshaus<br />
von Karl Marx. Der Städtetrip führte<br />
uns zum Frankenturm, einem Wohn -<br />
turm aus dem 11. Jahrhundert, und<br />
zum Marktplatz, dem Zentrum des<br />
mittel alterlichen Triers. Von hier aus<br />
er kundeten wir die Kirche St. Gangolf,<br />
die sogenannte Steipe, ein Versamm -<br />
lungs- und Festhaus der Bürger, und<br />
das ehemalige Tor zur Domstadt in<br />
der Sternstraße. In extenso – ausführlichst<br />
– berichtete Herr Link-Wolters<br />
dabei über die Lebensbedingungen<br />
und die Gesellschaft im alten Trier.<br />
Begleitprogramm<br />
Neben so viel Praxis gab es auch<br />
Theorie, die uns Herr Link-Wolters,<br />
Herr Knoll und Frau Becker bei morgendlichen<br />
Studien mit Texten, Zeich -<br />
nungen und Karten näher brachten.<br />
So erfuhren wir viel Hintergrund wis -<br />
sen, übersetzten Original Caesarund<br />
Seneca-Schriften und studierten<br />
alte Karten von Trier. So viel geballte<br />
Wissensaufnahme erforderten Spaß<br />
und Freizeit zur Entspannung. Ob<br />
beim Mittagessen, beim Stadtbummel<br />
oder in den Abendstunden, auch<br />
dafür blieb viel Zeit.<br />
Summa Summarum<br />
O quantum est, quod nescimus! Oh<br />
wie viel ist es, was wir nicht wissen!<br />
Nach Trier wissen wir aber wenigstens<br />
ein wenig mehr. Die dreitägige<br />
Exkursion war eine wahre Bildungs -<br />
reise. Anstrengend, aber gut, lehrreich<br />
und interessant. Gleichzeitig<br />
spaßig und unterhaltsam. In jedem<br />
Fall bestens organisiert, vorbereitet<br />
und begleitet – Herrn Link-Wolters,<br />
Herrn Knoll und Frau Becker sei<br />
Dank! Summa summarum ein Er leb -<br />
nis, das allen Mitreisenden in schöner<br />
Erinnerung bleiben wird.<br />
Spenden Sie an den<br />
MPG-Verein und<br />
fördern Sie damit<br />
Schulprojekte!
Exkursionen<br />
Wie man nach Dachau fahren kann …<br />
Gedanken zur Exkursion in die KZ-Gedenkstätte<br />
Von Carmen Wirsam-Mechel und Schülern der Klasse 9d<br />
Nürtingen. Lautes Geschrei am Bahn -<br />
hof. Befehle, Tränen, Verzweif lung.<br />
Familien werden getrennt, die Kinder<br />
von den Eltern, die Frau vom Mann.<br />
Men schen werden wie Vieh in zwei<br />
Bahn waggons gequetscht. Dicht ge -<br />
drängt stehen sie Seite an Seite, Knie<br />
an Knie, Haut an Haut. Es ist so eng,<br />
dass sich niemand setzen kann. Die<br />
Luft steht. Aber die Angst geht um.<br />
Denn die Menschen kennen das für<br />
sie bestimmte Ziel: Konzentrations -<br />
lager – Dachau.<br />
So hätte eine Zugfahrt in den 1940er<br />
Jahren von Nürtingen nach Dachau<br />
be ginnen können.<br />
Etwa 75 Jahre später fuhren Men -<br />
schen aus Nürtingen nach Dachau<br />
und diese Fahrt war zum Glück an -<br />
ders. Etwa 140 Schülerinnen und<br />
Schü ler der neunten Klassen des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s Nürtingen<br />
fuhren in Begleitung von acht Lehrern<br />
mit drei Bussen am 6. März 2013<br />
nach Dachau. Der Besuch der KZ-<br />
Ge denkstätte Dachau findet jedes<br />
Jahr als Kooperati-onsstudienfahrt<br />
der Fächer Geschichte und Religion<br />
statt. In diesen Bussen waren Sitz -<br />
plätze für alle da und niemand musste<br />
Angst haben.<br />
Und gerade weil jetzt niemand mehr<br />
Angst haben muss, bleibt die Frage:<br />
Warum müssen wir, die fernab von<br />
den Gräueltaten Geborenen, eigent -<br />
lich in eine KZ-Gedenkstätte fahren?<br />
Und die Antwort kann keinesfalls lauten:<br />
Weil es im Bildungsplan steht,<br />
son dern vielmehr, weil wir Menschen<br />
sind und es uns unmittelbar angeht,<br />
was Menschen mit ihren Mitmen -<br />
schen machen können. In diesem<br />
Wis sen liegt die Chance bei einer<br />
Wiederholung der Ereignisse nicht<br />
mitzumachen. Dieses Wissen zeigt,<br />
dass Neonazis, die den Holocaust<br />
leugnen, lügen. Dieses Wissen zeigt,<br />
welche ungeheure Bedeutung der<br />
Artikel eins in unserem Grundgesetz<br />
hat: „Die Würde des Menschen ist un -<br />
an tastbar.“ Diese zu schützen, ist<br />
nicht nur die Verpflichtung aller staat -<br />
lichen Gewalt, sondern es ist die Ver -<br />
ant wortung eines jeden Menschen zu<br />
jeder Zeit. Darum fahren wir Nachge -<br />
borenen von Nürtingen nach Dachau.<br />
60 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Exkursionen<br />
Als ich im Bus saß und darauf<br />
wartete anzukommen, hätte ich nie<br />
gedacht, dass das Gelände so groß<br />
ist. Er schreckend fand ich die<br />
Methoden der Bestrafung und die<br />
Art, wie die Menschen nieder ge -<br />
macht wurden.<br />
Nicole Fix<br />
Gleich auf den ersten Blick sah man<br />
das große Tor mit der Aufschrift „Ar -<br />
beit macht frei“. Das Gefühl, durch<br />
die ses Tor zu gehen, war sehr be -<br />
klem mend, und es fühlte sich an,<br />
als würde man in eine andere und<br />
schreck lichere Welt gehen.<br />
Julia Pfeiffer<br />
Ich hatte nicht erwartet, dass die<br />
ehemaligen Häftlinge wollten, dass<br />
das KZ erhalten bleibt, da sie dort<br />
so viel Schlimmes erlebt hatten.<br />
Chiara John<br />
Schüleraussagen<br />
Vor Dachau wusste ich zwar einiges<br />
über ein KZ, doch das, was die Grup -<br />
pen führerin uns erzählte, war schlimmer,<br />
als ich mir es vorstellen konnte.<br />
Als ich die Gaskammer sah und die<br />
Verbrennungsöfen, bekam ich Gänse -<br />
haut und es war unbeschreiblich – im<br />
negativen Sinne.<br />
Tobias Walker<br />
Die Führung war lang, aber trotzdem<br />
interessant. Man konnte unserer<br />
Führ erin ansehen, wie schwer es ihr<br />
fiel, über dieses Thema zu reden. Für<br />
mich jedoch klag dass alles nicht<br />
nach Realität. Ich hätte niemals ge -<br />
glaubt, dass Menschen zu solchen<br />
Taten fähig sein können.<br />
Vanessa Zwisele<br />
Ich habe erwartet, dass das Gelände<br />
kleiner ist und dachte, es ist eng und<br />
grau und dunkel dort. In Wirklichkeit<br />
waren nur die nachgebauten Bara -<br />
cken eng. Und ich konnte mir Da -<br />
chau nur in Schwarz-Weiß vor stel -<br />
len.<br />
Deborah Kallfass<br />
Man wusste zwar schon relativ viel<br />
aus dem Geschichtsunterricht über<br />
die KZs, jedoch war es sehr ein -<br />
drucks voll, dass alles einmal real<br />
ge sehen zu haben. Man kann auch<br />
gar nicht erklären, unter welchen<br />
Bedin gungen die Menschen damals<br />
leben mussten. Man muss es selbst<br />
sehen.<br />
Moritz Morgenthaler<br />
Ich finde es gut, dass wir nach Da -<br />
chau gefahren sind. Alle sollten se -<br />
hen, wozu die Menschheit im<br />
Stande ist und dafür sorgen, dass<br />
so etwas nie wieder passiert.<br />
Ann-Marie Schlosser<br />
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Projekte<br />
„Internet – aber sicher!“<br />
Siebtklässler hören Vortrag über die Gefahren des Internets<br />
Von Jakob Budde und Elena Hildenbrand (7e)<br />
Am 25. Februar gab es für die siebten<br />
Klassen einen zweistündigen Vortrag<br />
zum Thema „Internet – aber sicher“,<br />
der von der Firma mecodia präsentiert<br />
wurde. In diesem haben wir mehr<br />
über Cybermobbing – und was wir da -<br />
ge gen tun können – erfahren.<br />
Zuerst haben wir uns damit be schäf -<br />
tigt, was Cybermobbing überhaupt ist.<br />
Dazu haben wir uns in Gruppen mit<br />
fol genden Fragen beschäftigt: Wer<br />
sind die Opfer? Wer sind die Täter?<br />
Wa rum wird gemobbt? Die Antworten<br />
haben wir in der Klasse präsentiert.<br />
Da nach haben wir uns einen Film<br />
ange schaut, in dem wahre Mobbing -<br />
situationen nachgestellt worden sind.<br />
Nach diesem Film wurden wir erneut<br />
in Gruppen eingeteilt und haben uns<br />
jeweils mit einer Hauptperson (Mutter<br />
des Opfers, Täter, Lehrerin, Opfer)<br />
aus einandergesetzt. Zu diesen haben<br />
wir verschiedene Fragen beantwortet,<br />
zum Beispiel „Woher wusste Joes<br />
Mut ter, dass etwas nicht stimmt?“<br />
Als Hausaufgabe sollten wir einen<br />
von mecodia entwickelten Medien füh -<br />
rer schein machen. Dabei wurden Fra -<br />
gen gestellt, die das im Unterricht Ge -<br />
lernte vertieften und neue Kenntnisse<br />
vermittelten. Am Ende des Tests konnte<br />
man sich ein Zertifikat ausdrucken,<br />
auf dem die prozentuale Angabe<br />
der richtig beantworteten Fragen<br />
stand.<br />
62 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Er ist ungefähr einen halben Meter<br />
groß, hat einen Kopf, zwei Arme und<br />
zwei Beine und wiegt etwa fünf Kilo -<br />
gramm. So könnte der kurz gehaltene<br />
Geburtsbericht lauten, wenn es sich<br />
um ein Kleinkind handeln würde.<br />
Doch bei genauerer Betrachtung<br />
weisen der Körper aus Plastik, die<br />
leuchtenden Augen und Ohren sowie<br />
die mechanischen Geräusche bei der<br />
Bewegung in eine andere Richtung:<br />
Es handelt sich um den humanoiden<br />
Roboter NAO der französischen<br />
Firma Aldebaran Robotics.<br />
Der Einsatz von Robotern lässt sich<br />
aus dem heutigen Leben kaum noch<br />
wegdenken. Sei es beim Bau von Au -<br />
tos in der Industrie, bei der Assistenz<br />
von Operationen in der Medizin oder<br />
bei der Erkundung weit entfernter Ge -<br />
genden in der Forschung, z. B. in der<br />
Tiefsee oder auf dem Mars - in vielen<br />
Bereichen übernehmen Roboter Auf -<br />
ga ben, die der Mensch langsamer,<br />
ungenauer oder gar nicht erledigen<br />
könnte. Selbst im eigenen Haushalt<br />
werden vermehrt Roboter eingesetzt,<br />
z. B. als Staubsaugerroboter, der<br />
selbst ständig die Wohnung sauber<br />
hält, oder als Rasenmähroboter für<br />
den Garten.<br />
Auch der Roboter NAO hat in For -<br />
schung und Lehre bereits einen festen<br />
Platz gefunden. So werden einerseits<br />
Bewegungsabläufe des Men -<br />
schen unter die Lupe genommen, an -<br />
derer seits lassen sich mit ihm auch<br />
menschliche Gefühle simulieren. For -<br />
scher untersuchen, wie sich Freude,<br />
Trauer, Ärger oder Angst in Körper -<br />
haltung und Gestik auswirken. Beide<br />
Aspekte können auch kombiniert werden,<br />
indem man den Roboter beis -<br />
piels weise tanzen lässt. Forschungen<br />
dieser Art kommen insbesondere<br />
Medi zinern zugute, die Sprache und<br />
motorische Fähigkeiten von autistischen<br />
Kindern fördern. In der Lehre<br />
wird der Roboter NAO bereits an etwa<br />
zehn Hochschulen in Baden-Würt -<br />
tem berg eingesetzt und - bis vor kur -<br />
zem - an einer einzigen Schule. Denn<br />
ab dem kommenden Schuljahr haben<br />
Nachwuchs am MPG<br />
Von Matthias Kunle<br />
nun auch die Schüler des MPG die<br />
Möglichkeit, zunächst im Rahmen des<br />
Informatikkurses, kleinere Projekte<br />
mit dem Roboter durchzuführen.<br />
Um ein Projekt umzusetzen, muss<br />
dem Roboter gesagt werden, was er<br />
zu tun hat, wenn gewisse Ereignisse<br />
eintreten. Beispielsweise können die<br />
Schüler dem Roboter beibringen, wie<br />
er sich zu bewegen hat, wenn er auf<br />
ein Hindernis trifft. Dies kann auf<br />
unter schiedlichen Niveaustufen ge -<br />
sche hen. Für jüngere oder unerfah -<br />
rene Schüler, die sich erst in die Pro -<br />
gram mierung einarbeiten müssen,<br />
kann die mitgelieferte Software ver -<br />
wen det werden. Durch die einfache<br />
Projekte<br />
Handhabung garantiert sie schon<br />
nach einer kurzen Einarbeitungs -<br />
phase schnelle Erfolge. Dagegen<br />
kön nen erfahrene Schüler eine moderne<br />
Programmiersprache nutzen,<br />
wie sie im Informatikkurs unterrichtet<br />
wird. Eine Besonderheit ist es, dass<br />
die Programmierung auch ohne Ro -<br />
boter gelingt. Dafür sorgt eine 3D-Si -<br />
mulation, mit der man die erstellten<br />
Pro gramme direkt am Computer<br />
testen kann, bevor sie dann am echten<br />
Roboter ausgeführt werden. Damit<br />
ist es auch möglich, dass mehrere<br />
Teams mit nur einem Roboter aus -<br />
kommen.<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
63
Projekte<br />
Bio-Projekt, das erste<br />
Die Klasse 7c beteiligt sich am Wettbewerb „Echt kuhl“<br />
Von Philipp Warausch (7c)<br />
Wir, die Klasse 7c, haben mit unserer<br />
Biologie-Lehrerin Frau Urban-Scheib -<br />
lich bei dem Bio-Projekt "Echt kuh-l"<br />
mitgemacht. Bei uns ging es im Bio-<br />
Pro jekt um Fallobst und dass man es<br />
noch benutzen kann.<br />
Wir sammelten Äpfel, die wir dann am<br />
19. Oktober in der Mensa-Küche zu -<br />
be reiteten. Während immer eine<br />
Grup pe von unserer Klasse in der<br />
Küche kochte, ging die andere Grup -<br />
pe in die Stadt, um dort eine Umfrage<br />
zu starten. In der Umfrage ging es um<br />
einen Dokumentarfilm, der von Obst<br />
und Gemüse handelte, das von<br />
Lebensmittel-Läden weggeworfen<br />
wird, obwohl man es noch gut essen<br />
kann. Die Filmcrew zeigte in dem<br />
Film, dass Karotten, die zum Beispiel<br />
nicht orange genug oder krumm sind,<br />
weggeworfen werden. Die Crew be -<br />
gleitete auch eine Gruppe, die nachts<br />
in den Mülleimern der Lebens mittel -<br />
läden nach noch Essbarem sucht.<br />
Man kann solches Essen auch reichlich<br />
in den Mülleimern finden.<br />
Wir machten aus den Äpfeln Apfel -<br />
mus. Dieses verspeisten wir mit Waf -<br />
feln und Hefezopf bei einem gemeinsamen<br />
Fruḧstück mit unserer Klas -<br />
sen lehrerin Frau Grether und Frau<br />
Urban-Scheiblich.<br />
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Projekte<br />
Bio-Projekt, das zweite<br />
Die Klasse 7e beteiligt sich am Wettbewerb „Echt kuhl“<br />
Von Jakob Budde (7e)<br />
„Lebensmittel – Zu gut für die Tonne“<br />
Mit diesem Thema haben wir, die<br />
Klasse 7e, auseinandergesetzt, weil<br />
wir an dem Wettbewerb „Echt Kuh-l!“<br />
teil nehmen wollen. Aus diesem Grund<br />
haben wir im Biologieunterricht einen<br />
Dokumentarfilm angeschaut und un -<br />
ter anderem erfahren, dass wir –<br />
wenn jeder Einzelne die eingekauften<br />
Lebensmittel besser aufbewahrt und<br />
nur nach Bedarf einkauft – die Menge<br />
an Weggeworfenem reduzieren kön-<br />
nen. Außerdem haben wir uns über<br />
die richtige Lagerung von Lebens mit -<br />
teln informiert. Zum Beispiel kann<br />
man Äpfel, Birnen und Kartoffeln gut<br />
im dunklen Keller lagern. Obendrein<br />
hat es uns erstaunt, dass es im<br />
Kühlschrank verschiedene Tempera -<br />
turen gibt. Man sollte deshalb die Le -<br />
bens mittel richtig einsortieren, an -<br />
dern falls verderben sie schneller.<br />
Als der Weihnachtsmarkt unserer<br />
Schu le stattfand, kamen wir auf die<br />
Idee, selbstgemachte Marmelade zu<br />
ver kaufen. Diese bestand aus eingefrorenen<br />
Früchten vom Sommer oder<br />
übrigen Früchten, die man zu Hause<br />
noch gelagert hatte. Damit wollten wir<br />
zeigen, dass auch Marmelade aus<br />
„Resten“ gut schmecken kann. Ne -<br />
ben bei haben wir die Käufer darüber<br />
informiert, wie sie verantwortungsbewusst<br />
mit Lebensmitteln umgehen<br />
sollten.<br />
Spenden Sie an den<br />
MPG-Verein und<br />
fördern Sie damit<br />
Schulprojekte!<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Projekte<br />
Mit 66 Päckchen dabei<br />
Weihnachtsaktion von „Licht im Osten“ war ein großer Erfolg<br />
Von Annalena Saur<br />
Die Weihnachtsaktion des SBK ge -<br />
hört am MPG mittlerweile zur guten<br />
Tradition. An dieser Stelle möchten<br />
wir kurz über den Erfolg von „Licht im<br />
Os ten“ berichten.<br />
„Licht im Osten“ ist ein Missionsbund<br />
innerhalb der Evangelischen Landes -<br />
kirche. Er wurde 1920 gegründet und<br />
engagiert sich unter den Völkern<br />
Russlands, Osteuropas und Zentral -<br />
asiens mit christlicher Literatur, neuen<br />
Medien sowie humanitärer Hilfe. Au -<br />
ßer dem unterstützt „Licht im Osten“<br />
derzeit etwa 100 einheimische Mitar -<br />
beiter.<br />
In einer Pressemitteilung der Aktion<br />
heißt es: Bei der Weihnachtsaktion<br />
„Ein Päckchen Liebe schenken“ ka -<br />
men erstmalig seit der über 10-jährigen<br />
Geschichte der Aktion von „Licht<br />
im Osten“ in Korntal über 20.000<br />
Weih nachtspäckchen zusammen.<br />
Vie le fleißige Hände aus ganz<br />
Deutsch land beteiligten sich wieder<br />
an der erfolgreichen Aktion. Alle Ge -<br />
schen ke sind sicher an ihren Bestim -<br />
mungsort angekommen und wurden<br />
an bedürftige Kinder, Familien und<br />
Senioren verteilt. Dabei wurden<br />
Waisen häuser, Kinder- und Jugend -<br />
heime, Alten- und Behindertenein -<br />
rich tungen sowie Schulen und Kir -<br />
chen gemeinden besucht, und bei liebevoll<br />
gestalteten Weihnachtsfeiern<br />
wur den die Päckchen verteilt. Auf die -<br />
se Weise konnten Tausende Men -<br />
schen sichtbar erleben, dass fremde<br />
Menschen aus einem anderen Land<br />
an sie und ihre schwierige Situation<br />
gedacht und ihnen ein Zeichen der<br />
Näch sten liebe geschenkt haben.<br />
„Licht im Osten“ sagt ein zwanzigtausendfaches<br />
„Spasibo.<br />
Spasibo heißt danke, und diesen<br />
Dank möchten wir vom Schülerbibel -<br />
kreis des MPG gerne weiterleiten an<br />
alle Schüler, Lehrer und natürlich alle<br />
Eltern, die sich für unsere Weih -<br />
nachts-Päckchen-Aktion 2012 engagiert<br />
haben. Sie haben Zeit, Fantasie,<br />
Finanzen oder auch - beim Packen,<br />
Schleppen und Transportieren von 66<br />
Päckchen - ihre Muskelkraft für eine<br />
gute Sache eingesetzt. Wir freuen<br />
uns schon auf die nächste Aktion im<br />
Ad vent 2013. Euer SBK<br />
PS: Schneit doch einfach mal bei uns<br />
herein, auch wenn draußen kein<br />
Schnee fällt! Wir treffen uns jeden<br />
Mon tag und jeden Freitag in der<br />
ersten großen Pause im Raum 103.<br />
66<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013
Projekte<br />
Experimente mit Spaßfaktor<br />
Zwei Schülerinnen beim „Girls‘ Campus“<br />
Von Denise Hart<br />
Der „Girls‘ Campus“ ist eine Schüler -<br />
in nen akademie, die von der Robert-<br />
Bosch-Stiftung, einer der größten un -<br />
ter nehmensgebundenen Stiftungen in<br />
Deutschland, unterstützt und gefördert<br />
wird. Wir, Larissa und Denise, ha -<br />
ben uns im vergangenen Schuljahr für<br />
dieses Projekt beworben und sind<br />
beide angenommen worden. Zusam -<br />
men mit unseren Begleitlehrern, Frau<br />
Eicke und Herrn Tech, fuhren wir zur<br />
Auftaktveranstaltung nach Stuttgart,<br />
wo wir die anderen Mädchen kennenlernen<br />
und auch schon erste Freund -<br />
schaf ten knüpfen konnten.<br />
Aber was genau ist der „Girls‘ Cam -<br />
pus“ überhaupt? 35 Neuntklässler -<br />
innen aus der Umgebung Stuttgarts<br />
soll durch diese Schülerinnen aka de -<br />
mie ermöglicht werden, einen Einblick<br />
in die Naturwissenschaften zu be -<br />
kom men. Dazu finden an mehreren<br />
Wo chen enden Seminare im Groß -<br />
raum Stuttgart statt. Durch dieses<br />
Pro jekt soll aber nicht nur das Wissen<br />
im Bereich der Naturwissenschaften<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
gestärkt und erweitert, sondern auch<br />
das Präsentieren erlernt werden.<br />
Für einen Außenstehenden hört es<br />
sich wahrscheinlich erst einmal langweilig<br />
an, wenn man sagt, dass man<br />
Naturwissenschaften näher kennenlernt<br />
und auch verschiedene Berufe<br />
und Studiengänge vorgestellt be kom -<br />
mt. Doch in Wirklichkeit war es alles<br />
andere als langweilig, da man viele<br />
Experimente zusammen durchführte<br />
und dabei viel Spaß hatte. Außerdem<br />
durften wir alles ausprobieren, wie<br />
zum Beispiel einen Roboterarm<br />
schwen ken oder selbst einmal einen<br />
kleinen Roboter programmieren. Bei<br />
einem Experiment zum Thema Ener -<br />
gie konnten wir sehen, wie viel Strom<br />
man durch Radfahren produziert (es<br />
ging z.B. ein Radio oder ein Ventilator<br />
an). Außerdem konnten wir ein sich<br />
bewegendes Objekt unserer Wahl mit<br />
Hilfe einer Solarzelle und einem Mo -<br />
tor bauen. Darüber hinaus hatten wir<br />
die Gelegenheit, mit einer Wärmeund<br />
Akustikkamera zu experimentieren,<br />
wobei man mit einer Akustik ka -<br />
mera sogar „sehen“ kann. Natürlich<br />
gab es noch viele weitere Experi men -<br />
te und Vorträge, die sich unter anderem<br />
mit Kommunikation und Berufs -<br />
vor bereitung oder CAD-Zeichnen und<br />
Ausdrucken am 3-D-Drucker beschäftigten.<br />
Zurückblickend lässt sich sagen, dass<br />
das Projekt zwar sehr zeitaufwändig<br />
war, aber es einem doch half, sich für<br />
die Zukunft zu orientieren, z.B. in Be -<br />
zug auf die Kurswahl fürs Abitur. Da -<br />
her ist es auch nicht verwunderlich,<br />
dass der „Girls‘ Campus“ von der EU<br />
als eines der nachhaltigsten Projekte<br />
im Bereich der Nachwuchsförderung<br />
in den Naturwissenschaften für Mäd -<br />
chen und Frauen ausgezeichnet worden<br />
ist. Daher kann man es jedem<br />
emp fehlen, der sich für Naturwissen -<br />
schaften interessiert. Für die Unter -<br />
stützung und Begleitung vor und während<br />
dieses Projekts bedanken wir<br />
uns ganz herzlich bei Frau Eicke und<br />
Herrn Tech!<br />
67
Projekte<br />
Stationen-Lernen einmal anders<br />
Sechst- und Neuntklässler erleben Verkehrssicherheitstag<br />
Von den Schülern der Klasse 9d<br />
bewältigen oder nach Gegenständen<br />
zu greifen. Dabei merkten wir, dass es<br />
viel schwerer war, als wir dachten.<br />
Aber für die Mitschüler war das ein<br />
Spaß, da die Schüler mit der Brille so<br />
einige Schwierigkeiten hatten.<br />
Doch im Straßenverkehr sind die Fol -<br />
gen ernst: Alkohol oder Drogen am<br />
Steuer führen zu Unkonzentriertheit<br />
und gefährden die anderen Verkehrs -<br />
teilnehmer. Derartige Unfälle musste<br />
die Polizistin schon oft genug sehen<br />
und das, so sagte sie, würde sie keinem<br />
wünschen.<br />
Alex, Luka, Tobias und <strong>Max</strong><br />
Station Fahrradsimulator<br />
Die Klasse 9d begann ihren Ver kehrs -<br />
er ziehungstag mit viel Spaß am Fahr -<br />
radsimulator. Jeder Schüler bekam<br />
eine voreingestellte Strecke. Die Stre -<br />
cken simulierten verschiedene Situa -<br />
tio nen im Straßenverkehr und zeigten<br />
uns dadurch die Schwierigkeiten und<br />
Gefahren, die sich auch täglich im All -<br />
tag abspielen. Man musste eine Min -<br />
dest geschwindigkeit von 25 km/h einhalten<br />
und dabei auf die Umgebung<br />
achten. Bei Gefahren, wie plötzlich<br />
über die Straße rennenden Kindern,<br />
musste man bremsen. Dabei sollte<br />
die Reaktionszeit unter einer Sekun -<br />
de liegen.<br />
Allerdings fanden wir den Fahrrad si -<br />
mulator insgesamt nicht sehr realistisch.<br />
Man konnte die Umgebung<br />
links und rechts nur schlecht erkennen,<br />
Kurven waren oftmals überraschend<br />
und es gab keinerlei hinweisende<br />
Geräusche. Erkannte man die<br />
Gefahr frühzeitig und bremste vorbeugend<br />
ab, so zählte dies als „Feh -<br />
ler“: Man habe die Gefahr nicht er -<br />
kannt. Allerdings waren wir gut unterhalten<br />
und einige unter uns werden<br />
sich ab jetzt vielleicht mehr Gedanken<br />
über mögliche Unfallquellen machen.<br />
Ann-Marie, Chiara, Vanessa und<br />
Verena<br />
Station Alkohol am Steuer<br />
Bei dieser Station zeigte uns eine<br />
Poli zistin, was Alkohol und Drogen<br />
be wirken können. Zunächst fragte sie<br />
uns, welche Arten von Drogen wir<br />
ken nen. Dabei wurden erst die härteren<br />
Drogen genannt, wobei die legalen<br />
Drogen wie z. B. Alkohol, Kaffee<br />
oder Zigaretten auch dazugehören.<br />
Das Hauptthema war jedoch der Al -<br />
kohol am Steuer. Bei einem kleinen<br />
Versuch konnten wir mit Hilfe einer<br />
spe ziellen Brille einen Alkoholgehalt<br />
von 1,1 Promille simulieren. Unsere<br />
Auf gabe war es, damit Hindernisse zu<br />
Station Gurtschlitten<br />
Der Gurtschlitten ist ein Gerät, das<br />
einen Crash mit der Geschwindigkeit<br />
von 10 km/h simuliert.<br />
Zunächst hat uns ein Polizist erklärt,<br />
wie dieses Gerät funktioniert. Der<br />
Gurt schlitten fährt auf einer Strecke,<br />
welche rechts höher als links und et -<br />
wa fünf Meter lang ist. Unten ist ein<br />
Prell bock, gegen den man fährt. Dann<br />
haben wir uns einer nach dem anderen<br />
auf den Schlitten gesetzt und<br />
ange schnallt. Nachdem der Polizist<br />
kon trolliert hatte, ob der Gurt auch<br />
fest saß, betätigte er einen Hebel und<br />
der Sitz fuhr los, bis er vom Prellbock<br />
abrupt gestoppt wurde. Wir waren er -<br />
staunt, wie stark man schon bei dieser<br />
geringen Geschwindigkeit gegen<br />
den Gurt geschleudert wurde.<br />
Patrick, Tobias, Frieder und Fabian<br />
Station Erste Hilfe bei Unfällen<br />
Bei dieser Station erklärte uns eine<br />
Ret tungssanitäterin, wie wir mit<br />
Unfall opfern umgehen sollten. Zuerst<br />
zeigte sie uns, wie man einen Ver -<br />
letzten in die stabile Seitenlage versetzt.<br />
Dazu legt man den dessen<br />
rech ten Arm an die ferne Wange und<br />
den linken Arm im 90-Grad-Winkel<br />
vom Körper weg. Dann winkelt man<br />
noch das rechte Bein an und dreht<br />
den Verletzten auf die linke Seite. Die<br />
68 Nr. 37 • Ausgabe 2013
Projekte<br />
stabile Seitenlage soll verhindern,<br />
dass der Betroffene erstickt.<br />
Außerdem haben wir gelernt, wie man<br />
eine Decke unter einen Verletzten le -<br />
gen kann, um ihn vor Kälte zu schützen.<br />
Insgesamt war diese Station<br />
sehr interessant und lehrreich, auch<br />
wenn wir hoffen, nicht in eine Lage zu<br />
kom men, in der man dieses Wissen<br />
anwenden muss.<br />
Moritz und Moritz<br />
Station Krankenwagen<br />
Bei dieser Station zeigte uns Frank,<br />
ein Mitglied des Deutschen Roten<br />
Kreuzes, wie ein Krankenwagen von<br />
innen aussieht und erklärte uns die<br />
einzelnen Ausstattungselemente. Un -<br />
ter anderem zeigte er uns eine Hals -<br />
krause, erläuterte, wozu sie dient, und<br />
ein paar Schüler durften sie anlegen.<br />
Interessant war auch zu sehen, wie<br />
die technisch auf den neuesten Stand<br />
gebrachte Liege, mit der man verletzte<br />
Menschen transportieren kann, zu<br />
gebrauchen ist. Ein sehr interessanter<br />
praktischer Versuch war, als er sich<br />
an das EKG anschloss und uns die<br />
verschiedenen Phasen des Herz -<br />
schla ges erklärte. Alles in allem war<br />
es für uns spannend, einmal einen<br />
Kran ken wagen von innen zu sehen –<br />
ohne verletzt darin zu liegen.<br />
Kai und Simon<br />
Station Sicherheit beim Zweirad-<br />
Fahren<br />
Diese Station war in Raum 224 aufgebaut.<br />
Das Erste, was wir entdeckten,<br />
waren die Informationsplakate und<br />
zahl reiche kaputte Helme, über deren<br />
Geschichte wir dann mehr erfuhren.<br />
Ein Polizist berichtete über den jeweiligen<br />
Unfall, was teilweise sehr er -<br />
schreckend war. Ein Beispiel waren<br />
zwei völlig zerstörte Motorradhelme,<br />
de ren Besitzer bei dem Unfall verstorben<br />
waren.<br />
Anschließend zeigte uns der Polizist,<br />
wie man bei einem Motorradfahrer Er -<br />
ste Hilfe leistet. Schließlich versuchte<br />
er uns klarzumachen, dass wir auf<br />
einem Zweirad immer einen Helm tragen<br />
sollen.<br />
Miriam, Julia, Ebru und Carolin<br />
Station StVO<br />
Im Raum 222 wartete ein Polizist auf<br />
unsere Klasse. Dieser hatte eine<br />
Power Point-Präsentation vorbereitet.<br />
Die Präsentation begann mit ver -<br />
schie denen Fotos und Videos von<br />
Unfällen, vor allem mit Mopeds, Mo -<br />
tor rädern und Fahrrädern, da uns die -<br />
se am meisten betreffen. Vor allem<br />
männliche Jugendliche seien darin<br />
ver wickelt, da sie sich in der Pubertät<br />
beweisen wollten. Wenn dies nicht in<br />
der Gemeinschaft klappe, wollten<br />
man che auf der Straße zeigen, wie<br />
„toll“ sie doch mit ihrem Fahrzeug<br />
sind.<br />
Weiter wurde erklärt, dass wir im<br />
Verkehr wie Zahnräder einer Uhr<br />
funk tionieren. Geht eines nicht, geht<br />
gar nichts. Damit alles funktioniert,<br />
gibt es verschiedene Straßen ver -<br />
kehrs ord nungen. Manche beziehen<br />
sich auf Lastkraftwagen, andere auf<br />
Bus se, noch andere auf Fahrräder<br />
und Autos. Manche davon werden<br />
von der EU vorgeschrieben, manche<br />
gelten nur in Deutschland.<br />
Ebenfalls konnten wir uns die Führer -<br />
scheine anschauen, wie sie ab 2014<br />
aussehen werden. In der gesamten<br />
EU sehen sie dann gleich aus. Aller -<br />
dings gibt es Führerscheine aus<br />
anderen EU-Ländern, die in Deutsch -<br />
land nicht anerkannt werden. So<br />
haben wir viel erfahren, was wir davor<br />
nicht wussten, und genau das war<br />
sehr spannend für uns.<br />
Julia, Nicole und Deborah<br />
Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />
69
Projekte<br />
Mit verbundenen Augen durchs Schulhaus<br />
Zehntklässler erfahren hautnah, wie Sehbehinderte den Alltag meistern<br />
Von Marieke Frank und Kai-Hendrik Harder (10a)<br />
Im Rahmen des Projektes „aus:sicht“<br />
des gleichnamigen Vereins hatten<br />
die ses Schuljahr zwölf Schüler der<br />
Klasse 10a die unvergessliche Gele -<br />
gen heit, den Alltag blinder Mitbürger<br />
hautnah mitzuerleben. Am 05. März<br />
2013 trafen wir am Nürtinger Bahnhof<br />
das erste Mal auf eine Gruppe von<br />
Blinden mit ihrer Begleiterin Frau<br />
Antonin. Nach einer kurzen Vorstel -<br />
lungsrunde am MPG konnten schnell<br />
erste Hemmungen abgelegt werden.<br />
Uns Schülern ist dabei sofort aufgefallen,<br />
dass die Blinden über ein hervorragendes<br />
Gedächtnis verfügen.<br />
Sie konnten sich nahezu alle unsere<br />
Namen und sogar unsere Hobbys<br />
mer ken. Wie sie uns erklärten, liegt<br />
das daran, dass sehbehinderte Men -<br />
schen viel öfter auf ihr Gedächtnis<br />
angewiesen sind als wir Sehenden,<br />
schon allein um sich im Alltag orientieren<br />
zu können. Andererseits zeigte<br />
sich jedoch, dass viele in ganz normalen<br />
Berufen beschäftigt sind und<br />
regelmäßig Sport treiben. So sagte<br />
ein Mann, dass er trotz seiner starken<br />
Behinderung leidenschaftlich Fahrrad<br />
fahre, was wir wiederum sehr faszi -<br />
nierend fanden.<br />
Zwei Wochen später trafen wir uns in<br />
Stuttgart, um Einblicke in den Arbeits -<br />
platz eines Sehbehinderten zu be -<br />
kom men. Dort zeigte er uns eine spe -<br />
zielle Tastatur, mit der er ohne<br />
Schwierig keiten am PC arbeiten<br />
kann. Die Funktion des Computers,<br />
das Eingetippte laut wiederzugeben,<br />
sorgt dafür, dass der Schreiber immer<br />
weiß, was aktuell auf dem Bildschirm<br />
zu sehen ist.<br />
Am 22. März trafen wir uns erneut am<br />
MPG. An diesem Tag sollten wir uns<br />
noch tiefer in die Situation eines Blin -<br />
den hineinversetzen: Mithilfe präparierter<br />
Brillen konnten wir verschiedene<br />
Sehbehinderungen hautnah nach -<br />
emp finden. Absolute Blindheit, den<br />
be rühmten „Tunnelblick“ oder auch<br />
„nur“ ver schwommenes Sehen – alles<br />
durften wir selbst erfahren. Mit verbundenen<br />
Augen und einem Blinden -<br />
stock ging es dann quer durch das<br />
Schulhaus. Münzen mussten unterschieden<br />
und ein bestimmter Geld -<br />
betrag herausgelegt werden. Zuletzt<br />
durften wir unsere Namen in Braille-<br />
Schrift, die Schrift der Blinden, auf<br />
einer speziellen Schreibmaschine<br />
schreiben und als Andenken mit nach<br />
Hause nehmen.<br />
Das absolute Highlight unseres Pro -<br />
jektes stellte aber der gemeinsame<br />
Besuch im Dunkelrestaurant Mitte<br />
April dar, dessen Name tatsächlich<br />
wört lich genommen werden kann. In<br />
einer Polonaise führten uns die Blin -<br />
den in einem stockdunklen Raum an<br />
die Tische und servierten Kuchen.<br />
Dann galt es, alltägliche Geräusche<br />
wie das Abreißen eines Tesafilms<br />
oder Streichholzschachteln zu erraten.<br />
Auch das Kuchenessen war mit<br />
einer Aufgabe verbunden; wir sollten<br />
die richtige Sorte herausfinden, was<br />
uns gar nicht so leicht fiel. Aber auch<br />
schon alleine das Essen mit der Ga -<br />
bel, ohne die eigenen Hände zu<br />
sehen, war ein sehr lustiges Erlebnis.<br />
Wir möchten nicht wissen, wie die Ti -<br />
sche des Restaurants nach unserem<br />
Besuch aussahen.<br />
Das Blindenprojekt war für uns alle<br />
auf jeden Fall eine sehr interessante,<br />
lohnende und einmalige Erfahrung,<br />
die noch dazu großen Spaß gemacht<br />
hat. Es hat uns geholfen, sehbehinderte<br />
Menschen, ihr Leben und ihren<br />
Alltag besser zu verstehen und nach -<br />
zuvollziehen.<br />
Deshalb möchten wie an dieser Stelle<br />
Frau Antonin und Frau Eicke für ihr<br />
Engagement und die Idee zum<br />
Blindenprojekt danken. Wir können<br />
das Projekt nur an jeden weiter -<br />
empfehlen, denn erst wenn man selbst<br />
erfahren hat, wie man sich als Blin -<br />
der fühlt, lernt man die eigene<br />
Sehkraft richtig zu schätzen und sieht<br />
die Welt mit etwas anderen Augen.<br />
70 Nr. 37 • Ausgabe 2013
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den Testsieger!<br />
Der zweite Nürtinger und der zweite Kirchheimer Kundenspiegel bestätigen unsere<br />
gute Arbeit: Kundenzufriedenheit, Fachkompetenz und eine gute Beratung waren<br />
neben einem fairen Preis-/Leistungsverhältnis<br />
dabei die wichtigsten Kriterien.<br />
2. N Ü R T I N G E R<br />
K U N D E N S P I E G E L<br />
Platz 1<br />
BRANCHENSIEGER<br />
Untersucht: 6 GELDINSTITUTE<br />
87,1% Durchschnittlicher Zufriedenheitsgrad<br />
Freundlichkeit: 92,1 % (Platz 1)<br />
Beratungsqualität: 85,8 % (Platz 1)<br />
Preis/Leistungsverhältnis: 83,5 % (Platz 1)<br />
Kundenbefragung: 12/2011<br />
Befragte (Banken)= 765 von N (Gesamt) = 916<br />
2. K I R C H H E I M E R<br />
K U N D E N S P I E G E L<br />
Platz 1<br />
B R A N C H E N S I E G E R<br />
Untersucht: 7 GELDINSTITUTE<br />
89,5 % Durchschnittlicher Zufriedenheitsgrad<br />
Freundlichkeit: 93,0 % (Platz 1)<br />
Beratungsqualität: 86,8 % (Platz 1)<br />
Preis/Leistungsverhältnis: 88,8 % (Platz 2)<br />
Kundenbefragung: 07/2012<br />
Befragte (Banken) = 765 von N (Gesamt) = 907<br />
MF Consulting Dipl.-Kfm. Dieter Grett<br />
www.kundenspiegel.de; Tel: 09901/948601<br />
MF Consulting Dipl.- Kfm. Dieter Grett<br />
www.kundenspiegel.de; Tel: 09901/948601<br />
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