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mpg_journal_13.pdf - 5 MB - Max-Planck-Gymnasium

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MPG Journal<br />

Das Magazin des MPG-Vereins<br />

für alle MPGler<br />

Ausgabe 2013<br />

Nr. 37<br />

Drei Tage in „New <strong>Max</strong>ico“<br />

Schule als Staat


HELLER Ausbildung<br />

Vorsprung durch Wissen!<br />

HELLER entwickelt und produziert modernste<br />

Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme für<br />

die zerspanende Bearbeitung. In dieser Branche<br />

sind wir einer der führenden Hersteller und<br />

beschäftigen weltweit über 2.300 Mitarbeiter. Zur<br />

Sicherung des hohen technischen Niveaus bilden<br />

wir den eigenen Nachwuchs aus. Dafür stehen<br />

moderne, technisch hochwertige Einrichtungen für<br />

eine praxisnahe Ausbildung zur Verfügung.<br />

Unsere individuellen, lebendigen Ausbildungsmethoden<br />

sind die Grundlage für eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit von jungen Menschen.<br />

Wir bilden aus:<br />

Industriemechaniker/in<br />

Zerspanungsmechaniker/in<br />

Mechatroniker/in<br />

Elektroniker/in für Automatisierungstechnik<br />

Technische/r Produktdesigner/in<br />

Maschinen- u. Anlagenkonstruktion<br />

Außerdem:<br />

DHBW Fachrichtung Maschinenbau<br />

Reutlinger Modell Facharbeiterausbildung +<br />

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Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH<br />

Ausbildung • Gebrüder-Heller-Straße 15 • 72622 Nürtingen • Telefon +49 7022 77-5490 • Telefax +49 7022 77-5498<br />

ausbildung@heller.biz • www.heller.biz


Editorial<br />

Herausgeber:<br />

Verein der Ehemaligen und Freunde<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s e.V.<br />

Verantwortlich:<br />

Martin R. Handschuh<br />

Redaktion:<br />

Martin R. Handschuh (Leitung),<br />

Tordis-Arlett Nitsch, Peter Brodbeck<br />

Anzeigen:<br />

Bernhard Mai, MPG-Verein<br />

Grafische Gestaltung:<br />

PAM-Network Studios<br />

Peter Brodbeck<br />

Lise-Meitner-Str. 5, 72622 Nürtingen<br />

Telefon (0 70 22) 21 27 97<br />

E-Mail: info@pam-network.de<br />

Druck:<br />

Colorpress<br />

<strong>Max</strong>-Born-Straße 2<br />

72622 Nürtingen<br />

Auflage:<br />

1700 Exemplare<br />

Werden Sie<br />

Mitglied im<br />

MPG-Verein!<br />

Werte Leser!<br />

Willkommen in New <strong>Max</strong>ico! – unser<br />

Titel ist diesmal „Schule als Staat“ ge -<br />

widmet, das im vergangenen Schul -<br />

jahr ein herausragendes Ereignis war.<br />

„Tolle Tage“, gewiss, doch nicht als<br />

Spektakel für Außenstehende, als<br />

Mummenschanz inszeniert, sondern<br />

als durchdachtes Rollen-Spiel bot das<br />

Projekt den Beteiligten die Gelegen -<br />

heit, Erfahrungen in der Organisation<br />

eines Gemeinwesens zu sammeln.<br />

Was im Laufe der Geschichte langsam<br />

reifte, konnte hier im Zeitraffer<br />

erlebt werden; die Schüler standen in<br />

der Verantwortung, die Errungen -<br />

schaf ten des Staatswesens –von<br />

Platons Ideal bis zur heutigen Wirk -<br />

lichkeit– zu hinterfragen und dann die<br />

Struktur des Zusammenlebens zu<br />

entwickeln. Dass dieser Versuch in<br />

sei ner praktischen Erprobung zu ei -<br />

nem vollen Erfolg geworden ist,<br />

stimmt hoffnungsfroh, liegt es in nicht<br />

allzu ferner Zukunft doch an denen,<br />

die jetzt spielten, ihre Vorstellungen in<br />

die Tat umzusetzen.<br />

Veränderungen und neue Herausfor -<br />

derun gen in der pädagogischen Ar -<br />

beit sind die Folge der Abschaffung<br />

der verbindlichen Grundschulemp -<br />

fehlung. Vorbildliche Lösungsansätze<br />

sind im Lehrerkollegium diskutiert und<br />

erarbeitet worden, in der Hoffnung,<br />

den unterschiedlichen Wissens- und<br />

Leistungsständen der Schüler einer<br />

Klasse gerecht zu werden, den einzelnen<br />

zu fördern, ohne sich jedoch<br />

durch die Hintertür zur Einheitsschule<br />

zu entwickeln. Engagierte Pädagogen<br />

statt politisch-ideologisch verordnete<br />

Einheitslehrer: dazu braucht es Mut<br />

und Kraft, die dem Kollegium auch<br />

weiter hin zu wünschen sind.<br />

Eine Mehrzahl der Aktivitäten am<br />

MPG, die zwar nicht im Lehrplan stehen,<br />

aber wesentlich für die vielgelobte<br />

Atmosphäre der Schulge mein -<br />

schaft sind, finden Sie hier in diesem<br />

Heft in Wort und Bild versammelt.<br />

Dies danken wir hauptsächlich den ei -<br />

frigen Berichterstattern, die durch die<br />

vorbildliche Planung und Begleitung<br />

der Themen durch Frau Tordis-Arlett<br />

Nitsch lebendige Rück- und Einblicke<br />

in das Schulleben geben. Für den<br />

MPG-Verein ist es eine angenehme<br />

Aufgabe, als Herausgeber einen Bei -<br />

trag dafür zu leisten, dass die Ergeb -<br />

nisse der <strong>journal</strong>istischen Arbeit in<br />

möglichst ansprechender Form veröffentlicht<br />

werden.<br />

Abschließend sei es erlaubt, Sie,<br />

werte Leser, mit Friedrich Schillers<br />

Interpretation des Konfuzius auf den<br />

Diskurs über den rechten Weg durch<br />

die Bildungslandschaft einzustimmen.<br />

Eine erbauliche Lektüre wünscht<br />

Spruch des Konfucius<br />

Dreifach ist des Raumes Maß.<br />

Rastlos fort ohn’ Unterlaß<br />

Strebt die Länge, fort ins weite<br />

Endlos gießet sich die Breite,<br />

Grundlos senkt die Tiefe sich.<br />

Dir ein Bild sind sie gegeben,<br />

Rastlos vorwärts mußt du streben,<br />

nie ermüdet stille stehn,<br />

Willst du die Vollendung sehn,<br />

Mußt ins Breite dich entfalten,<br />

Soll sich dir die Welt gestalten,<br />

In die Tiefe mußt du steigen,<br />

Soll sich dir das Wesen zeigen,<br />

Nur Beharrung führt zum Ziel,<br />

Nur die Fülle führt zur Klarheit<br />

Und im Abgrund wohnt die Wahrheit<br />

Friedrich Schiller<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Aktuelles<br />

MPG-Verein<br />

Kultur<br />

Ohne Großbaustelle ins neue<br />

Schuljahr ..................................... 8<br />

Mut zur Entscheidung ................. 10<br />

Zum Abschied einen Preis ............. 12<br />

Lehrerwechsel am MPG ................. 13<br />

Preise und Belobigungen ............... 14<br />

Drei tolle Tage im Mai .................. 15<br />

Erfolgreicher Kampf gegen<br />

Falschgeld und Inflation .............. 16<br />

Wiederholung erwünscht ............. 18<br />

20 Jahre als erster Diener<br />

des MPG-Vereins ......................... 6<br />

Im Dienst<br />

für das leibliche Wohl ................... 20<br />

Wir danken unseren Förderern<br />

für die Unterstützung<br />

der MPG-Night ............................ 21<br />

MPG-Night ................................... 22<br />

MPG-Musiker<br />

ziehen alle Register ..................... 24<br />

Adventskonzert<br />

im Weißen Saal ........................... 26<br />

Zwei Kammerchöre<br />

in einer Kirche ............................. 27<br />

Klangvielfalt und<br />

äußerste Präzision ...................... 29<br />

Eine musikalische Reise<br />

um die Welt ................................. 30<br />

Mitspieler gesucht ....................... 32<br />

Kanon mit dem Publikum ............ 33<br />

Beeindruckendes Fortissimo<br />

in den Saal geschleudert ............. 34<br />

Klassiker im neuen Gewand ....... 36<br />

Von der Zeit vor dem Applaus ..... 37<br />

Kostüme aus<br />

Omas Kleidertruhe ...................... 40<br />

Northanger Abbey ....................... 41<br />

Kunst von Öllampe bis Roboter .. 42<br />

Kunstprodukt ............................... 44<br />

4<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Inhaltsverzeichnis<br />

Sport<br />

Exkursionen<br />

Projekte<br />

Hohes Tempo<br />

brachte den Sieg ......................... 46<br />

Aus der Traum ............................. 47<br />

MPG-Lehrer holen den Pott ........ 48<br />

Neuer, besser, runder .................. 49<br />

50 Jahre – Wir waren dabei ........ 50<br />

Polizeihelm und neue<br />

Vokabeln im Gepäck ................... 52<br />

Köstliches Buffet und<br />

musizierender Lehrer .................. 55<br />

Berlin – Tag und Nacht ................ 56<br />

Salvete in<br />

Augusta Treverorum! .................. 58<br />

Wie man nach Dachau<br />

fahren kann … ............................. 60<br />

Internet – aber sicher! ................. 62<br />

Nachwuchs am MPG .................. 63<br />

Bio-Projekt, das erste ................... 64<br />

Bio-Projekt, das zweite ............... 65<br />

Mit 66 Päckchen dabei ................ 66<br />

Experimente mit Spaßfaktor ........ 67<br />

Stationen-Lernen<br />

einmal anders .............................. 68<br />

Mit verbundenen Augen durchs<br />

Schulhaus .................................... 70<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013 5


MPG-Verein<br />

20 Jahre als erster Diener des MPG-Vereins<br />

Im Gespräch mit MPG-Journal-Redaktionsleiter Martin R. Handschuh blickt der<br />

Vorsitzende des Vereins, Achim von der Dellen, auf seine Amtszeit und in die Zukunft<br />

Herr von der Dellen, 20 Jahre Vor -<br />

stands tätigkeit sind aller Ehren<br />

wert. Seit Sie einstmals im jugend -<br />

lichen Alter von 30 Jahren dieses<br />

Amt übernommen hatten, war es<br />

Ihr Bestreben, das Vereinsleben mit<br />

neuen Veranstaltungen und Aktio -<br />

nen noch attraktiver für Ehemalige<br />

und Freunde des MPG zu machen.<br />

Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?<br />

Vor meiner Wahl war ich schon zwei<br />

Jahre im Vorstand schwerpunktmäßig<br />

für die Ausrichtung der traditionellen<br />

Kunst- und Weinfahrt zuständig und<br />

wus ste um die Wichtigkeit geselliger<br />

Veranstaltungen, um die Gemein -<br />

schaft von Mitgliedern, Kollegium El -<br />

tern und Schülerschaft zu fördern. Ich<br />

selbst bin mit dem MPG-Verein erstmals<br />

in Berührung gekommen, als ich<br />

als 16-Jähriger in Begleitung meiner<br />

Eltern eben an einer Kunst- und<br />

Weinfahrt teilgenommen hatte.<br />

Und dieses Erlebnis war für Sie so<br />

prägend, dass Sie sich schon da -<br />

mals vorgenommen hatten, im MPG-<br />

Verein mitzuwirken?<br />

Nein, diese Entscheidung reifte -wie<br />

gu ter Wein- noch einige Zeit. Aber bei<br />

meinem Amtsantritt war mir klar, dass<br />

wir neben dem MPG-Ball als einem<br />

der unbestrittenen Höhepunkte im ge -<br />

sel lschaftlichen Leben Nürtingens<br />

auch andere Gelegenheiten zum Zu -<br />

sam mentreffen bieten müssten.<br />

Was war Ihr Ansatz?<br />

Wir wollten durch verschiedene Ver -<br />

an stal tungen einen regen Kontakt<br />

zwischen Mitgliedern und Interes -<br />

sierten ermöglichen, der gerade auch<br />

zum Gedankenaustausch anregt. So<br />

hatten wir im „Forum im Schloss -<br />

keller“ namhafte Referenten wie Prof.<br />

Ernst-Waldemar Bauer, Dr. Hans-Her -<br />

mann Dehmel, Peter Härtling oder<br />

Prof. Dr. Gunther Klosinski, die neue<br />

Erkennt nisse aus verschiedenen Be -<br />

reichen der Wissenschaft und Praxis<br />

mitteilten, oftmals mit direktem Bezug<br />

zum Schulleben. Letzterer bestand<br />

nicht nur räumlich bei den Ehema -<br />

ligen-Hocketsen, die der Verein ab<br />

1997 in dreijährigem Rhythmus im<br />

Hof des MPGs veranstaltete.<br />

Aber Ihr Ziel war doch sicherlich<br />

nicht nur die Förderung der Ge -<br />

selligkeit?<br />

Es ist an sich schön, die Schul ge -<br />

mein schaft zu erleben, doch Sie ha -<br />

ben recht: Selbstzweck waren und<br />

sind unsere Veranstaltungen nie. Viel -<br />

mehr geht es auch darum, für die Un -<br />

Spenden Sie an den MPG-Verein und<br />

fördern Sie damit Schulprojekte!<br />

6<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


MPG-Verein<br />

ter stützung des MPGs zu werben,<br />

was von wohlwollender Begleitung bis<br />

hin zu finanzieller Unterstützung rei -<br />

chen kann. Wir haben in den vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten rund 80.000<br />

Euro an Mitgliedsbeiträgen und Spen -<br />

den mitteln für das MPG akquiriert, um<br />

dort einen Beitrag zur Verbesserung<br />

des Schullebens zu ermöglichen, der<br />

nicht über den öffentlichen Haushalt<br />

zu bestreiten ist.<br />

Bei diesen vielfältigen Aufgaben<br />

sind Sie wohl nicht nur auf sich<br />

allein gestellt?<br />

Ich bin dankbar, dass viele Engagierte<br />

in Vorstandschaft und Ausschuss<br />

Ideen und Tatkraft einbringen und wir<br />

gemeinsam etwas für das MPG be -<br />

wegen können. Besonders anschau -<br />

lich war dies etwa 2006 bei der Ein -<br />

weihung des Glasbaus. Der Schule<br />

fehlten Haushaltsmittel zur Aus stat -<br />

tung des Musiksaales, so hatten wir<br />

unter dem Motto „Der MPG-Verein<br />

ver leiht dem MPG (einen) Flügel“ Be -<br />

ne fiz-Buttons verkauft, um die An -<br />

schaf fung eines hochwertigen Instru -<br />

mentes zu unterstützen. Die Vor -<br />

stands mitglieder mixten in zeittypischer<br />

Kostümierung Cocktail-Klassiker<br />

der Zwanzigerjahre, was Laune und<br />

Spen denbereitschaft der zahlreichen<br />

Be sucher förderte.<br />

Das Bewusstsein, für kommende<br />

Schü ler generationen Gutes zu tun,<br />

treibt Sie Jahr für Jahr aufs Neue<br />

an?<br />

Ja, dieser Aspekt lässt vor allem für<br />

die Zukunft hoffen. Nicht nur, dass<br />

durch die Arbeit des MPG-Vereins die<br />

Bildung junger Menschen hier und<br />

heu te gefördert wird, ist entscheidend,<br />

sondern auch, dass diejenigen,<br />

die jetzt von unseren Aktivitäten profitieren,<br />

sich in späteren Jahren daran<br />

er innern und durch aktive Mitarbeit<br />

oder Zuwendungen wieder etwas zu -<br />

rückgeben wollen.<br />

Und das macht sich auch innerhalb<br />

des Vereins bemerkbar?<br />

Es freut mich, dass wir neue und jüngere<br />

Mitglieder aus Kreisen des Kolle -<br />

giums und der Elternschaft für eine<br />

Mitarbeit im Ausschuss gewinnen<br />

konnten. Die Unterstützung mit guten<br />

Ideen und vor allem mit Tatkraft ist un -<br />

abdingbar für die Erfüllung unserer<br />

viel fältigen Aufgaben. Die positive Re -<br />

so nanz der MPG-Night im vergangenen<br />

Herbst hat uns nicht nur räumlich<br />

wieder näher an die Schule angebunden,<br />

sondern lässt hoffen, dass<br />

wir künftig weitere Mitstreiter aus den<br />

Rei hen der Lehrer und Eltern gewinnen<br />

können.<br />

Haben Sie da konkrete Projekte im<br />

Auge?<br />

Dank der guten Vorbereitung durch<br />

das Organisationsteam werden wir am<br />

23. November wieder einen rau -<br />

schenden Ball mit ausgezeichneten<br />

Pro grammbeiträgen von Schülern<br />

und Lehrern haben. Jetzt brauchen<br />

wir nur noch scharenweise Besucher<br />

und einige Sponsoren für die Tom -<br />

bola. Anlässlich des im kommenden<br />

Jahr stattfindenden Jubiläums zum<br />

100-jährigen Bestehen des Altbaus<br />

würden wir uns sehr gerne mit einbringen,<br />

finanziell und vor allem ide -<br />

ell, denn mit der historischen Bausub -<br />

stanz ist es doch ganz ähnlich wie im<br />

Verein der Ehemaligen und Freunde<br />

des MPG: die Pflege einer gemeinsamen<br />

Tradition ist der Rahmen, der<br />

die Mitglieder verbindet und den es<br />

jeden Tag neu mit Leben zu erfüllen<br />

gilt.<br />

Wir danken Ihnen für das Gespräch<br />

und wünschen weiterhin eine glück -<br />

liche Hand für Ihr Engage ment an<br />

der Spitze des MPG-Ver eins.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013 7


Aktuelles<br />

Ohne Großbaustelle ins neue Schuljahr<br />

Ein Gespräch mit Schulleiterin Ulrike Zimmermann<br />

Von Tordis-Arlett Nitsch<br />

Am letzten Freitag des Schuljahres,<br />

dem Tag, an dem sich auch Bundes -<br />

kanzlerin Angela Merkel mit einer<br />

Pressekonferenz in den Sommerur -<br />

laub verabschiedete, zog Schulleiterin<br />

Ulrike Zimmermann für das MPG-<br />

Journal Bilanz.<br />

Frau Zimmermann, während die Bun -<br />

des kanzlerin mit einer Reihe ungelöster<br />

Probleme im Gepäck ihren Ur -<br />

laub antritt, können Sie doch sehr viel<br />

gelassener in die Ferien gehen, oder?<br />

Zimmermann: Zumindest muss ich<br />

mich nicht um meine Wiederwahl<br />

küm mern. Aber im Ernst, die Phase<br />

des Umbruchs ist zum Glück bewältigt,<br />

sodass wir uns momentan eher<br />

mit organisatorischen Problemen be -<br />

schäftigen müssen. Zwar steht die<br />

Unter richtsversorgung für das kommende<br />

Schuljahr, aber die Bedingun -<br />

8<br />

gen haben sich deutlich verschlechtert.<br />

Wodurch?<br />

Zimmermann: Zum einen durch die<br />

Kürzungen im allgemeinen Ent las -<br />

tungs kontingent. Das sind Stunden,<br />

die wir bisher für die Betreuung des<br />

Schulnetzes oder die naturwissenschaftlichen<br />

Sammlungen, aber auch<br />

für die Suchtprävention und die Leih -<br />

bücherverwaltung einsetzen konnten.<br />

Dieses Kontingent wurde von 20 auf<br />

15 Stunden gekürzt, also gleich um<br />

25 Prozent. Das ist ein schmerzhafter<br />

Einschnitt. Zusätzlich wurden vier<br />

Stunden für die Hausaufgaben be treu -<br />

ung bzw. den Förderunterricht der<br />

Klassen 5 und 6 gekürzt. Zum anderen<br />

erschwert uns die Regelung, wo -<br />

nach die Elftklässler freiwillig wiederholen<br />

können, die Planung fürs näch-<br />

ste Schuljahr. Insgesamt machen<br />

mehr als 10 Prozent der Stufe von<br />

die ser Möglichkeit Gebrauch. Damit<br />

rut schen dann einige 12er Kurse<br />

unter den Teiler, können aber schon<br />

aus Stundenplan-technischen Grün -<br />

den nicht mehr zusammengelegt werden.<br />

In der Unter- und Mittelstufe werden<br />

dagegen die Klassen wieder größer.<br />

Zimmermann: Ja. Wir haben fünf<br />

rand volle Fünferklassen mit 30 bzw.<br />

31 Schülern. Allgemein wird sich der<br />

Teiler nicht halten lassen, denn we -<br />

gen ein oder zwei Schülern mehr be -<br />

kommen wir keine weitere Klasse ge -<br />

neh migt. Eine Folge davon ist, dass<br />

es wieder mehr Wanderklassen ge -<br />

ben wird. Die kleineren Unterrichts -<br />

räume werden aufgrund der insgesamt<br />

recht großen Klassen kaum als<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Aktuelles<br />

Klassenzimmer dienen können.<br />

Trotz aller organisatorischen Pro ble -<br />

me kann das Kollegium nach den He -<br />

raus forderungen rund um den Dop -<br />

pel jahrgang 2012 allerdings auf ein<br />

relativ ruhiges Schuljahr zurückblikken.<br />

Zimmermann: Relativ ruhig, ja. Aber<br />

vieles wurde angestoßen, vieles entwickelt<br />

sich. Ich denke da nur an die<br />

Schulsozialarbeit. Die Begleitung einzelner<br />

Schüler, aber auch gesamter<br />

Klassen durch Frau Fraenkel wirkt<br />

sich sehr positiv aus. Sie ist zum<br />

Beispiel den Fünfer-Klassenlehrern<br />

bei der Einrichtung eines Klassenrats<br />

behilflich. Dadurch werden von An -<br />

fang an Strukturen geschaffen, um<br />

den Schülern Mechanismen zur<br />

selbst ständigen Konfliktlösung zu bieten.<br />

Außerdem arbeitet Frau Fraenkel<br />

an einem neuen Konzept für die<br />

Paten. Es gab bereits eine Schulung<br />

für interessierte Achtklässler, die im<br />

kommenden Schuljahr Paten werden.<br />

Sie sollen nicht nur bei Bedarf für die<br />

Fünft- und Sechstklässler da sein,<br />

sondern zum Beispiel regelmäßig<br />

Pausenspiele auf dem Hartplatz<br />

anbieten. Jedenfalls bin ich froh, dass<br />

es momentan keine Großbaustelle<br />

am MPG gibt. Dadurch war es aber<br />

möglich, wieder mehr Zeit und Kraft in<br />

Projekte zu investieren. Höhepunkt<br />

dieses Schuljahres war sicherlich<br />

„Schule als Staat“.<br />

Nach 2008 war es die zweite Auflage<br />

dieses Großprojekts am MPG. Dies -<br />

mal lag die Organisation fast aus -<br />

schließ lich in Schülerhand.<br />

Zimmermann: Aus den Erfahrungen<br />

von 2008 haben wir gelernt. Zum<br />

einen hatten die Organisatoren diesmal<br />

fast zwei Jahre Zeit für die<br />

Vorbereitung, zum anderen waren viel<br />

mehr Schüler beteiligt. Mir hat das ge -<br />

zeigt, in welchem Umfang man Schü -<br />

lern tatsächlich Verantwortung übertragen<br />

kann. Natürlich haben wir sie<br />

bei der Organisation begleitet, viel<br />

kommuniziert, aber nicht eingegriffen.<br />

Es gehört Mut dazu, loszulassen. Für<br />

mich war das eine positive Erfahrung,<br />

denn das Projekt hat hervorragend<br />

geklappt. Die Schüler haben es in<br />

einer Perfektion organisiert, die so<br />

nicht zu erwarten war. Unter dem<br />

Strich hat die Schule durch dieses<br />

Projekt nur gewonnen.<br />

Auch finanziell?<br />

Zimmermann: Das SaS-Team hat<br />

sehr gut gewirtschaftet. Es gab nur ei -<br />

ne Anschubfinanzierung von 2000 €,<br />

quasi als Startkapital, aber das ist<br />

längst wieder zurückgezahlt. Mit den<br />

Geldern, die darüber hinaus er wirt -<br />

schaf tet wurden, wollen die Schüler<br />

Verschiedenes unterstützen, unter<br />

anderem das MPG-Technikteam und<br />

ein Projekt der Kinderkulturwerkstatt.<br />

Ursprünglich sollte es derartige Groß -<br />

projekte nur alle zwei Jahre an der<br />

Schule geben. Nun steht aber schon<br />

im nächsten Jahr mit den Feierlich -<br />

keiten rund um das 100-jährige Jubi -<br />

läum des Altbaus ein neues Vorhaben<br />

an.<br />

Zimmermann: Es wäre schön gewesen,<br />

ein Jahr Pause zu haben, aber<br />

das Jubiläum fällt nun einmal in das<br />

nächste Schuljahr. Es ist ohnehin ein<br />

sehr langes Schuljahr, nämlich eine<br />

Wo che länger als gewöhnlich, sodass<br />

es kein Problem ist, den Unterricht ei -<br />

ne Woche früher enden zu lassen und<br />

dann eine Festwoche anzuschließen.<br />

Wie sehen die Planungen dafür aus?<br />

Zimmermann: Die Festwoche soll<br />

am Montag und Dienstag mit zwei<br />

Kon zertabenden beginnen. Dem<br />

schlie ßen sich dann Projekttage an,<br />

wobei sich die Themen dafür um Er -<br />

eig nisse der letzten 100 Jahre drehen<br />

und idealerweise einen Bezug zu Nür -<br />

tingen bzw. zum MPG haben. Auf die -<br />

se Weise soll das Interesse an der<br />

Ge schichte und an der Region<br />

geweckt werden. Am Freitag wird die<br />

Woche dann mit einem Schulfest en -<br />

den, auf dem die Projekte der Öffentlichkeit<br />

präsentiert werden – sicherlich<br />

der Höhepunkt des nächsten Schul -<br />

jahres.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Aktuelles<br />

Mut zur Entscheidung<br />

Schule neu denken und gestalten<br />

Von Eberhard Knoll<br />

Gibt es ein Schlagwort im derzeitigen<br />

Diskurs in unserer Bildungsland -<br />

schaft, das das „pädagogische Heil“<br />

auf Erden verspricht, so ist es der Be -<br />

griff „Individualisierung“. In der Presse<br />

wird dann ein liebevoller Lehrer –<br />

meist weiblichen Geschlechts – abgebildet,<br />

der sich um ein einzelnes, aufmerksam<br />

lernendes Kind beugt. So<br />

wird der Leser in seiner Assoziation<br />

bestärkt, dass Individualisierung, sich<br />

um einen einzelnen Schüler zu kümmern,<br />

etwas Positives ist.<br />

Doch das ist Ideologie – die Wirk lich -<br />

keit sieht gänzlich anders aus: Indi vi -<br />

dua lisierung heißt immer auch: Kinder<br />

in Lerngruppen einteilen (Selektion!)<br />

und Anpassung des Lernniveaus an<br />

die schlechteren Schüler (Nivellierung<br />

und Qualitätsverlust!).<br />

Wie reagiert das MPG auf diese<br />

Entwicklung?<br />

Zum einen wurde im Schuljahr<br />

2011/2012 eine umfassende Umfrage<br />

unter Schülern, Lehrern und Eltern<br />

durchgeführt mit dem Ergebnis, dass<br />

zwar das Lern- und Arbeitsklima an<br />

un serer Schule sehr gut ist, dass aber<br />

„die guten und die schwächeren<br />

Schü ler an unserem <strong>Gymnasium</strong> zu<br />

we nig gefördert und gefordert werden“.<br />

Zum anderen wurde die verbindliche<br />

Grundschulempfehlung für den Zu -<br />

gang zum <strong>Gymnasium</strong> abgeschafft<br />

und das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />

stand – wie alle anderen Gymnasien<br />

in Baden-Württemberg auch – vor<br />

dem Problem, Schüler mit unter -<br />

schied lichstem Könnensstand ins<br />

Gym nasium aufzunehmen. Im Raum<br />

Stuttgart wurden im Herbst 2011 51<br />

Prozent der Viertklässler, ein Jahr<br />

spä ter – dem Jahr der Abschaffung<br />

der Grundschulempfehlung – 63 Pro -<br />

zent der Viertklässler am <strong>Gymnasium</strong><br />

angemeldet. Es ist unwahrscheinlich,<br />

dass die zunehmende Intelligenz der<br />

Schüler für diesen sprunghaften An -<br />

stieg der Anmeldezahlen verantwortlich<br />

gemacht werden kann!<br />

Pädagogischer Tag zum Thema<br />

Heterogenität<br />

Angesichts dieser Herausforderungen<br />

haben wir einen pädagogischen Ar -<br />

beits kreis eingerichtet, der sich beider<br />

Problemfelder annimmt. Dieser hat<br />

die Förderung und Forderung des einzelnen<br />

Schülers (Individualisierung)<br />

zum zentralen pädagogischen Thema<br />

des Schuljahres 2012/2013 erklärt. Im<br />

April fand ein pädagogischer Tag<br />

statt, an dem Herr Professor H. Hoff -<br />

meister vom Studienseminar Stutt gart<br />

das Problem des unterschiedlichen<br />

Könnesstandes unserer Schüler aus<br />

der Perspektive des Lehrers betrachtet<br />

hat.<br />

Das Thema hieß: Umgang mit Hetero -<br />

genität im Kontext einer neuen Lern -<br />

kultur und Binnendifferenzierung – mit<br />

Unterschieden leben und umgehen.<br />

Zu Beginn des ersten, eher theoretischen<br />

Teils seiner beiden Vorträge<br />

sprach der Referent über die Ursa -<br />

chen von Heterogenität (wie unterschiedliche<br />

Begabung, Akzeleration<br />

oder Migrationshintergrund), die so -<br />

wohl als Problem als auch als Chance<br />

begriffen werden können. Des Wei -<br />

teren lud er die Kollegen dazu ein,<br />

ihre bisherigen Deutungsmuster über<br />

Lehren und Lernen zu hinterfragen –<br />

ein spannender Prozess, bei dem<br />

deutlich wurde, wie unterschiedlich<br />

Lehrer Unterschiede im Verhalten der<br />

Schüler beurteilen: Gibt es einen<br />

Zusammenhang zwischen Schüler -<br />

leis tung und Begabung? Was ist guter<br />

Unterricht? Wann ist eine Klassen ar -<br />

beit gut ausgefallen? Was ist ein<br />

guter/schlechter Schüler? Die Antwor -<br />

ten auf diese Fragen fallen sehr unterschiedlich<br />

aus.<br />

Der Referent erinnerte uns Kollegen<br />

in seinem spannenden Vortrag an die<br />

wesentlichen Aspekte von Hetero -<br />

genität:<br />

- Heterogenität hat es schon immer<br />

ge geben.<br />

- Heterogenität muss im Zusammen -<br />

hang eines erweiterten Lern- und<br />

Bil dungsbegriffs gesehen werden,<br />

der seit der Bildungsreform 2004 un -<br />

serem Bildungsplan zugrunde liegt.<br />

So kamen zu den inhaltlich-fachlichen<br />

Kompetenzen die Vermittlung<br />

der methodischen, personalen und<br />

sozialen Kompetenzen dazu.<br />

- Angesichts der Heterogenität innerhalb<br />

einer Schulklasse ist der Lehrer<br />

immer ein „Brückenbauer“ zwischen<br />

dem Schüler mit seinen unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen und Wünschen<br />

und der Gesellschaft, die Anfor -<br />

derungen an den Schüler im Sinne<br />

einer Anpassungsleistung stellt.<br />

- Vor dem Hintergrund der Hetero ge -<br />

nität muss der Gedanke hinterfragt<br />

werden, ob alle Schüler an dasselbe<br />

Ziel kommen sollen.<br />

Thesenartig stellte er abschließend<br />

ei nige für ihn wesentliche Elemente<br />

von gelingendem Unterricht vor; diese<br />

sind:<br />

- eine Mischung aus Instruktion und<br />

Konstruktion, d.h. Informationsauf -<br />

nah me und Problemlösen oder:<br />

Lehrervortrag und Gruppenarbeit,<br />

- transparenter Unterricht im Bezug<br />

auf das, was gelernt werden soll,<br />

- die Einbeziehung der Schüler in die<br />

Verantwortung für das, was gelernt<br />

werden soll, für den Referenten so -<br />

gar bei der mündlichen Notenge -<br />

bung,<br />

- und vor allem ein Erziehungsstil, der<br />

die Wertschätzung der Schüler in<br />

ihrer Unterschiedlichkeit im Blick<br />

hat.<br />

Die zentrale, aber auch strittigste Fra -<br />

ge in der derzeitigen Bildungs dis kus -<br />

sion scheint zu sein: Müssen alle<br />

10<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Aktuelles<br />

Schü ler dasselbe Niveau erreichen,<br />

d.h. dieselbe Klassenarbeit schreiben,<br />

oder kann auch hier differenziert<br />

werden?<br />

Im zweiten, eher praktischen Teil seiner<br />

Vorträge erläuterte Prof. Hoff -<br />

meister an Hand konkreter Beispiele<br />

aus verschiedenen Fächern, wie wir<br />

mit Unterschieden in unserem Berufs -<br />

alltag umgehen können.<br />

In der pädagogisch didaktischen Lite -<br />

ratur wird unterschieden bezüglich<br />

- der Aufgaben (z.B. Anzahl an Auf ga -<br />

ben, Menge an Zeit)<br />

- der Lernvoraussetzungen (z.B. leis -<br />

tungs abhängig, interessenbezogen)<br />

- der Sozialformen (z. B. Gruppen ar -<br />

beit, Einzelarbeit)<br />

- der Inhalte (z. B. unterschiedliche<br />

Schwer punkte, unterschiedliche<br />

Auf ga ben stellungen).<br />

Grundsätzlich muss sich der Lehrer<br />

ent scheiden, ob alle Schüler dasselbe<br />

Ziel mit unterschiedlich gestalteten<br />

Hilfs mitteln oder Hilfestellungen erreichen<br />

sollen oder ob die Schüler in<br />

unterschiedliche Niveaustufen eingeteilt<br />

werden und verschiedene Ziele<br />

haben.<br />

Konkret heißt dies im ersten Fall für<br />

das Fach Latein, dass alle Schüler<br />

denselben Text übersetzen, aber un -<br />

ter schiedliche Hilfestellungen, z.B.<br />

Wortangaben und grammatikalische<br />

Er läuterungen bekommen; im zweiten<br />

Fall kann dies beispielsweise für das<br />

Fach Mathematik bedeuten, dass<br />

Schüler der Niveaustufe 1 die Auf ga -<br />

be 1a, Schüler der Niveaustufe 2 die<br />

Aufgaben 1a und b und Schüler der<br />

Niveaustufe 3 die Aufgaben 1 a bis c<br />

lösen müssen.<br />

Nach den interessanten Vorträgen ar -<br />

beiteten die Kollegen in fachspezifischen<br />

Kleingruppen mit der Aufga -<br />

ben stellung, für eine Stillarbeit ein<br />

binnendifferenziertes Angebot auf drei<br />

oder vier Niveaustufen zu gestalten.<br />

Das Material, z. B. die Lektion 22 in<br />

Latein oder die Einführung des Bruch -<br />

rechnens im Fach Mathematik, konnte<br />

auf zweifache Weise bearbeitet<br />

wer den: Entweder wurde das Material<br />

verändert, indem Vereinfachungen<br />

vorgenommen wurden, oder es wurden<br />

mehrere Aufgabenstellungen mit<br />

unterschiedlichem Anspruchsniveau<br />

formuliert. So konnten die Kollegen<br />

das Gehörte konkret anwenden und<br />

umsetzen und sich über die Vor- und<br />

Nachteile einer binnendifferenzierten<br />

Vorgehensweise austauschen.<br />

Was bleibt?<br />

Uns wurde bewusst, dass wir in unserem<br />

Unterricht viel häufiger und stärker<br />

auf die Heterogenität unserer<br />

Klassen reagieren und differenzierter<br />

unterrichten, als wir dachten. So<br />

nimmt jeder erfahrene Lehrer bei<br />

schwierigen Aufgaben eher gute<br />

Schüler dran als bei einfachen; unse-<br />

re Klassenarbeiten sind meist so konzipiert,<br />

dass durch zusätzliche Fragen<br />

die besseren Schü ler ihre guten Lei s -<br />

tungen auch unter Beweise stel len<br />

können, oder die Gruppen bei kooperativen<br />

Lernformen setzen wir so zu -<br />

sam men, dass ein leistungsstarker<br />

Schü ler einen schwä cheren Schü ler<br />

un terstützt. Der Vortrag hat uns ermutigt,<br />

dies noch bewusster zu tun und<br />

auf die sem Weg weiter voranzugehen.<br />

Nach dem päda gogischen Tag ha ben<br />

einige von uns die Scheu ver loren,<br />

Auf ga ben zu stellen, die nicht alle<br />

Schüler lösen können, d. h., die Klas -<br />

se häu figer in verschiedenen Ni veau -<br />

stufen einzutei len, um für alle lösbare<br />

Aufgaben zu stellen. Zum Abschluss<br />

erhielt jede Fach schaft einen Ordner,<br />

in dem die Auf gaben mit unterschiedlichem<br />

Anfor derungs profil (die<br />

Ergebnisse unserer nachmittäglichen<br />

Gruppenarbeit) ge sammelt wurden<br />

und im Laufe der Zeit ergänzt werden<br />

können. Sie stehen allen<br />

Fachkollegen zur Verfü gung.<br />

„Keep it small and simple“ war das<br />

Motto des Referenten, das sich hoffentlich<br />

bei vielen Kollegen eingeprägt<br />

hat, d. h., Offenheit und Mut zur Dif -<br />

ferenzierung und damit auch Indivi -<br />

dua lisierung in kleinen Schritten, so -<br />

dass wir dem Ziel der „ausreichenden<br />

Förderung und Forderung schwächerer<br />

und guter Schüler“ in Zukunft eher<br />

gerecht werden.<br />

<br />

<br />

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Aktuelles<br />

Nach dem Doppeljahrgang 2012<br />

geriet auch im folgenden Schuljahr<br />

die feier liche Zeugnisübergabe an die<br />

Abiturienten des MPG zum Gratu -<br />

lations marathon: Fast eine Hundert -<br />

schaft war es, die beim Abschluss-<br />

Ball in Esslingen antrat.<br />

Im Durchschnitt erreichten die exakt<br />

98 Abiturienten eine Abschlussnote<br />

von 2,5. Bei insgesamt 18 Schülern<br />

stand eine Eins vor dem Komma, wo -<br />

bei es mit André Haspel sogar einem<br />

Schüler gelang, die Traumnote 1,0 zu<br />

erreichen. Das allein war jedoch nicht<br />

der Grund, warum er beim Abschluss-<br />

Ball die Rede der Abiturienten halten<br />

durfte. Dies übernimmt traditionell der<br />

Gewinner des Scheffelpreises, der für<br />

herausragende Leistungen im Fach<br />

Deutsch vergeben wird. Dieser Preis<br />

wurde André Haspel ebenso zuerkannt<br />

wie der Preis der Mathe ma -<br />

tischen Vereinigung – eindrucksvoller<br />

Beweis seiner Vielseitigkeit auf höchstem<br />

Ni veau. Auch der Mathematik-<br />

Fachpreis geht an André Haspel,<br />

diesmal ge mein sam mit Stephan Lu -<br />

nowa, der seine überragenden Leis -<br />

tungen zu dem mit dem Preis der<br />

Deutschen Physi ka lischen Gesell -<br />

schaft, dem Ferry-Porsche-Preis und<br />

dem Physik-Fachpreis krönte.<br />

Die Fachpreise setzen sowohl herausragende<br />

Leistungen in den vier<br />

Kurs halbjahren als auch eine sehr<br />

gute Abiturprüfung voraus. Diese Be -<br />

dingungen erfüllten Theresa Ritzer in<br />

Deutsch und Hannah Welskopf in<br />

Fran zösisch. In der Preisträgerliste<br />

gleich zweifach vertreten sind Fran -<br />

ziska Weeber (Gemeinschaftskunde<br />

und Ethik) sowie Pia Knappe (Eng -<br />

lisch und Religion). Der Preis der<br />

deut schen Wirtschaft Südwestmetall<br />

geht an Beat Baumgärtner.<br />

Unabhängig von ihrem Notendurch -<br />

schnitt oder ihren Leistungen in einem<br />

bestimmten Unterrichtsfach werden<br />

alljährlich auch Abiturienten geehrt,<br />

die sich in außergewöhnlicher Weise<br />

Zum Abschied einen Preis<br />

Fast 100 Abiturienten verlassen das MPG<br />

Von Tordis-Arlett Nitsch<br />

für die Belange der Schule eingesetzt<br />

haben. Gleich zwei Preise kann Jo -<br />

hanna Fieger entgegennehmen: für<br />

ihre Arbeit als Schülersprecherin und<br />

für ihr Engagement beim Umbau der<br />

Hausmeisterwohnung, deren reno -<br />

vierte Räume mittlerweile Platz für<br />

vielerlei Aktivitäten bieten. Auch die<br />

Schulsanitäter haben hier ihren Platz<br />

gefunden und damit die nächste<br />

Preis trägerin: Für ihre Arbeit im Sani -<br />

tätsdienst bekommt Helen Beck einen<br />

Preis.<br />

Mit welchem immensen organisato -<br />

rischen Aufwand „Schule als Staat“<br />

verbunden ist, das kann wohl jeder<br />

nachvollziehen, der im Mai drei Tage<br />

lang dieses Großereignis erlebte. Als<br />

kleines Dankeschön für ihre Leis tun -<br />

gen bei der Vorbereitung des Projekts<br />

erhalten Beat Baumgärtner und Sa -<br />

muel Maier einen Sonderpreis. Für ihr<br />

langjähriges Engagement in der<br />

Theater-AG wird Helen Beck, Anne<br />

Kottler und <strong>Max</strong> Letsche ein Preis<br />

zuerkannt. Ebenfalls für eine AG, aber<br />

diesmal für die eigenständige Leitung<br />

derselben, bekommen Simon Mel -<br />

chinger und Alexander Späth einen<br />

Sonderpreis: Sie haben die Schach-<br />

AG am MPG zuverlässig und kontinuierlich<br />

betreut. Und mit Tim Sach sen -<br />

maier, Alexander Reichle und Jonas<br />

Wagner erhalten drei Schüler des<br />

Techniker-Teams einen Sonder preis,<br />

die bei unzähligen Veran stal tungen<br />

für Ton und Beleuchtung die Verant -<br />

wortung übernahmen.<br />

Einen Preis für einen besonders<br />

guten Notendurchschnitt (1,0 bis 1,6)<br />

verdienten sich: André Haspel, Ste -<br />

phan Lunowa, Franziska Weeber,<br />

The resa Ritzer, Ines Dost, Pia Knap -<br />

pe, Beat Baumgärtner, Simon Mel -<br />

chin ger, Gernot Gessner, Hannah<br />

Wels kopf Alexander Reichle und Na -<br />

dine Bachmeier.<br />

Eine Belobung (Notendurchschnitt 1,7<br />

bis 1,9) erhielten: Maria Wecken -<br />

mann, Luka Kettering, Johannes<br />

Kraft, Leonie Gress, Fei Chen und<br />

Timo Baumann.<br />

Alle Abiturienten von A bis Z: Nadine<br />

Bachmeier, Julia Bahsitta, Jonas<br />

Bauer, Mark Bauknecht, Timo Bau -<br />

mann, Beat Baumgärtner, Helen<br />

Beck, Robin Bick, Bianca Bieß, Mike<br />

Boger, Fei Chen, Jakob Dehlinger,<br />

Paula Dehlinger, Matthias Dorf -<br />

schmid, Ines Dost, Andreas Ebner,<br />

Cindy Eckstein, Udo Eisinger,<br />

Jacque line Feige, Nadja Feistel, Car -<br />

sten Fichtner, Johanne Fieger, Ri -<br />

chard Freutel, Thorben Friedrich, Eric<br />

Gerhardy, Gernot Gessner, Tim<br />

Göbel, Anna-Lena Golla, Leonie<br />

Gress, Helena Hartmann, André<br />

Haspel, Steffen Heinz, Paul Henzler,<br />

Claudia Jakob, Sylvia Jorde, Luka<br />

Kettering, Tabea Klein, Pia Knappe,<br />

Jonas Knorr, Anne Kottler, Jeneke<br />

Kraft, Johannes Kraft, Lukas Kübler,<br />

Marielen Kurz, Lena Leibinger, Lukas<br />

Leibinger, Carola Leis, Jonas Leit -<br />

mann, <strong>Max</strong> Letsche, Stephan Luno -<br />

wa, Samuel Maier, Kristina Maric,<br />

Laura Martin, Erik Matthiesen, Simon<br />

Melchinger, Melanie Menzler, Sanja<br />

Meschner, Moritz Metzger, Hanna<br />

Mistele, Matthias Mohl, Melissa Mohr,<br />

Jenny Mushegera, Sebastian Neu -<br />

mann, Theresa Oertelt, Sinem Özden,<br />

Alina Palesch, Lisa <strong>Planck</strong>, Larissa<br />

Quendt, Julian Raubald, Alexander<br />

Reich le, Jonas Reinhardt, Theresa<br />

Ritzer, Isabella Ruff, Tim Sachsen -<br />

maier, Markus Sanwald, Selina<br />

Schaal, Hendrik Scheidel, Lisa<br />

Schenk, Florian Schietinger, Yannik<br />

Schmid, Kelvin Schweizer, Florian<br />

Sig ler, Alexander Späth, Kevin<br />

Spohn, Florian Stäbe, Leonie Stau -<br />

denraus, Marina Stickel, Michael<br />

Stubenvoll, Christin Sußmann, Sina<br />

Tonhäuser, Jonas Wagner, Michael<br />

Walker, Jonas Weber, Maria Wecken -<br />

mann, Franziska Weeber, Hannah<br />

Welskopf, Marc Wiltschko, Dominik<br />

Wohlfahrt<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

12 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Aktuelles<br />

Lehrerwechsel am MPG<br />

Neu ans MPG kommen:<br />

Die Schule verlassen:<br />

Frau Sarah Grau<br />

(Englisch/Mathematik)<br />

Frau Christine Kammerer<br />

(Französisch/Deutsch)<br />

An die Schule zurück kommen:<br />

Frau Katrin Hiller<br />

(Englisch, Religion, Latein)<br />

Frau Anja Mutschler<br />

(Englisch, Sport)<br />

Frau Sehtap Sentürk<br />

(Mathematik, Chemie)<br />

Herr Peter Fehling<br />

(Deutsch, Latein)<br />

Frau Karin Junge<br />

Herr Jörg Wachtler<br />

(Pensionierungen)<br />

Herr Rainer Balz<br />

Her Christian Schmitt<br />

Herr Ulrich Schwender<br />

(Ende der Abordnung)<br />

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Aktuelles<br />

Preise und Belobigungen<br />

Auszeichnungen für besonders gute Leistungen am Schuljahresende<br />

Klasse 5a: Preis: Benedetto Maria -<br />

luisa, Fischer Hannah, Friedrich<br />

Jannik, Gimple Jenny, Häring Lukas,<br />

Müller Livia, Zamanakos Nikolaos;<br />

Belobigung: Eckstein Isabella, Mittel -<br />

städt Tim, Schaal Ben, Zur Julia<br />

Klasse 5b: Preis: Besemer Lina,<br />

Guilliard Simon, Lohr Helene, Wagner<br />

Sarah, Zimmer Linda; Belobigung:<br />

Hodapp Inken, Rosenfeld Alexander<br />

Klasse 5c: Preis: Grether Simon,<br />

Hof gärt ner Valentin, Volz Jan; Belo bi -<br />

gung: Belser Amelie, Dümmel Marvin,<br />

Elsner Luca<br />

Klasse 5d: Preis: Brunner Clara, Lieb<br />

Sarah, Reichhold Clara; Belobigung:<br />

Bunk Johanna, Fischer Kilian, Gänzle<br />

Madlen, Gekeler Paul, Kemmner Na -<br />

tha lie, Kemmner Timo, Schlensog<br />

Mareike<br />

Klasse 5e: Preis: Glotzmann Jo -<br />

hanna, Knapp Louisa, Schaffer Nick,<br />

Schwarz Jannis; Belobigung: Fuchs<br />

Michael, Hub Kati, Kemanitzis Ilias,<br />

Maier Anika, Schiettinger Joshua,<br />

Volpp Jana, Wild Zoe<br />

Klasse 6a: Preis: Altenpohl Franz,<br />

Guilliard Miriam, Wierse Leonard;<br />

Belobigung: Burkhardt Rosa, Hoang<br />

Minh Hong, Köhler <strong>Max</strong>, Leberecht<br />

Finn, Prang Lena, Völter Juliane,<br />

Weller Judith<br />

Klasse 6b: Preis: Blank Judith, Hal -<br />

da-Rieger Patrick, Hausch Charlotte,<br />

Hemper Hannes, Seyferle Laura, Trif<br />

Laura, Weiß Antje; Belobigung: Keh -<br />

rer Carla, Roder Emil, Valente Rosina,<br />

Wiegmann Janina<br />

Klasse 6c: Preis: Lawall Claudia;<br />

Belobigung: Brey Chiara, Hoß Nina,<br />

Kastrati Rinesa, Mathew Jonah, Thies<br />

Katharina<br />

Klasse 6d: Belobigung: Binotto Björn,<br />

Dorfschmid Lisa, Rein Dominik,<br />

Weiss Patrick<br />

Klasse 6e: Preis: Bauer Leonhard,<br />

Bauknecht Robin, Gutekunst Nicolas,<br />

Olbrich Katherina, Sautner Jakob,<br />

Steinhauer Alexander; Belobigung:<br />

Oertelt Mattes, Schreiber Sven<br />

Klasse 7a: Preis: Bunk Katharina,<br />

Krejci Tina, Senser Jan-Ole; Belo bi -<br />

gung: Bonnet Gabriel, Kerner Matthi -<br />

as, Lohr Elena<br />

Klasse 7b: Preis: Hermann Jule;<br />

Belobigung: Berger Melina, Ferentiuk<br />

Vivien, Ljatifi Lirigzona, Müllerschön<br />

Emmi, Schüler Matea, Seybold Caro -<br />

line<br />

Klasse 7c: Preis: Eberle Tom, For -<br />

schner Yannick, Moser Vincent,<br />

Wank müller Gabriel; Belobigung: Kra -<br />

mer Philipp, Piu Enrico, von Scholley<br />

Jan, Warausch Philipp<br />

Klasse 7d: Preis: Armbrüster Steffen,<br />

Graf Marcel; Belobigung: Buch Do -<br />

minik, Hammley Leonie, Henzler<br />

Ronja, Kara Sophie, Yousuf Yaman<br />

Klasse 7e: Preis: Budde Jakob, Lieb<br />

Jonas, Meißner Clara, Zeiler Felix;<br />

Belobigung: Immer Mateo, Wein -<br />

schenk Leonie<br />

Klasse 8a: Preis: Lustig Tobias,<br />

Wald mann Benjamin; Belobigung:<br />

Atagün Ömer, Bassermann Moritz,<br />

Köhler Philipp, Mc Nally Christian,<br />

Reeth Tim, Wolters Michael<br />

Klasse 8b: Preis: Kral Simon,<br />

Pezhhan Armin, Schirling Daniel,<br />

Schweikart Corinna; Belobigung:<br />

Baur Nathalie, Buchmann Karl, Ebner<br />

Sandra, Klaußer Daniela, Kleibel<br />

Luca, Scherzinger Lukas<br />

Klasse 8c: Preis: Durst Fabian,<br />

Kirchner Jacob, Kloker Leon, Müller<br />

Kristin, Zappel Constantin; Belo bi -<br />

gung: Schaal, Nicole, Schneider<br />

Melina<br />

Klasse 8d: Preis: Hub Janina, Kaiser<br />

Hannah, Kemmner Valerie, Reiber<br />

Maren, Salem Louay; Belobigung:<br />

Bunz Saskia<br />

Klasse 8e: Preis: Bunz Tobias, Schä -<br />

fer Christoph, Vogler Hanna, Warwas<br />

Carina, Wierse Clara; Belobigung:<br />

Mayer Lea, Waldner Marcel<br />

Klasse 9a: Preis: Fellmann Cara<br />

Sophie, Schmid Elisa; Belobigung:<br />

Babel Josephine, Kampmann Fanny<br />

Klasse 9b: Preis: Albers Andreas, Friz<br />

Christian, Friz Jonathan, Gruschwitz<br />

Daniel, Mögerle Johannes, Schmitt<br />

Annabelle; Belobigung: Hudich<br />

Vanessa<br />

Klasse 9c: Preis: Schüttler Lara,<br />

Sievering Clara, Vetter Franka; Belo -<br />

bigung: Schüle Carolin, Soukup<br />

Chris-Berit<br />

Klasse 9d: Preis: John Chiara;<br />

Belobigung: Bildersheim Miriam,<br />

Schlos ser Ann-Marie<br />

Klasse 9e: Preis: Aschenbrenner<br />

Anja, Sautner Lena, Schneller Selina<br />

Klasse 9f: Preis: Groß Nathalie, Kug -<br />

ler Anna, Ritzer David, Saur Luisa,<br />

Zander Mona; Belobigung: Immer<br />

Tobias<br />

Klasse 10a: Preis: Cordes Marc,<br />

Frank Marieke, Friedrich Annika, Har -<br />

der Kai Hendrik, Hiller Chiara, Manz<br />

Julia, Neumann Natalie, Schmid Lara;<br />

Belobigung: Birk Nicole, Derxen Lisa,<br />

Reiter Natalie, Schellander Yannick,<br />

Yousuf Heir<br />

Klasse 10b: Preis: Henzler Florian,<br />

Ruff Larissa; Belobigung: Bauer<br />

Jannik<br />

Klasse 10c: Preis: Hart Denise,<br />

Kramer Hannes; Belobigung: Lötz -<br />

beyer Tom, Tussetschläger Elias,<br />

Zong Shuaitong<br />

Klasse 10d: Preis: Häußler Lucia,<br />

Wagner Vera; Belobigung: Wagner<br />

Eva, Weber Alex, Wenzel <strong>Max</strong>im<br />

Die Redaktion des MPG-Journals gratuliert<br />

allen erfolgreichen Schülern!<br />

Werde Mitglied im<br />

MPG-Verein!<br />

14<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Aktuelles<br />

Drei tolle Tage im Mai<br />

„Schule als Staat“ macht aus dem MPG „New <strong>Max</strong>ico“<br />

Von Tordis-Arlett Nitsch<br />

Es war ein Vorhaben, dessen Dimen -<br />

sion mit der Bezeichnung “Groß pro -<br />

jekt” noch vollkommen unzureichend<br />

beschrieben wurde: An drei Tagen im<br />

Mai verwandelte sich das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong> zu einem Klein -<br />

staat, den die Schüler vorab “New<br />

<strong>Max</strong>ico” getauft hatten. Das Schulge -<br />

lände wurde zum Staatsgebiet. Es<br />

gab einen Präsidenten und einen Kö -<br />

nig, ein Parlament und einen Ge -<br />

richts hof, Polizisten und Finanz be -<br />

amte, Großunternehmer und Klein kri -<br />

mi nelle, zwei Standesämter, ein<br />

Staats gefängnis, zwei Tageszei tun -<br />

gen, eine Zentralbank – und natürlich<br />

den Fussel, die dann doch nicht so<br />

fäl schungssichere eigene Währung.<br />

Über 100 Unternehmen gingen an<br />

den Start. Viele vertrauten darauf,<br />

dass auch den Bürgern New <strong>Max</strong>icos<br />

die Lust auf Süßes nicht vergeht: Der<br />

Duft von frischen Waffeln und Crêpes<br />

war allgegenwärtig. Die zahlenmäßig<br />

weit unterlegenen Restaurants und<br />

Imbissstände, die Herzhaftes anboten,<br />

kamen mit ihrem Angebot an Piz -<br />

za, Burger, Steak und Co. kaum hinterher.<br />

Manch Geschäftsidee entpuppte sich<br />

als der wahre Fusselbringer – die<br />

Liege stuhlmanufaktur und die Auto -<br />

waschanlage seien da nur genannt.<br />

An dere Unternehmen scheiterten –<br />

wie im wahren Leben eben. Darum<br />

ging es ja schließlich: um das Lernen<br />

fürs Leben. Und dazu bot das Projekt<br />

wahrlich Gelegenheit. Zunächst einmal<br />

ging es für jeden darum, seinen<br />

Lebensunterhalt zu verdienen und<br />

sich den Tagesablauf selbst zu organisieren,<br />

ohne Stundenplan und<br />

struk turierendes Läuten der Schul -<br />

glocke. Wer sich als Unternehmer<br />

ver suchte, bekam einen Eindruck<br />

davon, was es heißen kann, Verant -<br />

wortung für Arbeitsorganisation, Ma -<br />

terial beschaffung und nicht zuletzt<br />

Mit arbeiter zu übernehmen. Und alle,<br />

die bei der Organisation des Pro jek -<br />

tes im Vorfeld mitgewirkt hatten, können<br />

sich an einen Mangel an Er fah -<br />

rung wahrlich nicht beklagen. Fast<br />

zwei Jahre lang waren diese Schüler<br />

damit beschäftigt, das Event minutiös<br />

zu planen.<br />

Wie viel Arbeit tatsächlich damit verbunden<br />

ist, hatte sich im Vorfeld keiner<br />

so recht vorzustellen vermocht.<br />

Zum Glück wahrscheinlich, denn<br />

sonst wäre der Respekt vor dem Berg<br />

an Arbeit vielleicht zu groß gewesen.<br />

So aber hatten sich die Organisatoren<br />

– anfangs waren es mehr als 70 ge -<br />

we sen – unverzagt ans Werk ge -<br />

macht, begonnen mit der Einrichtung<br />

einer eigenen Orga-Zentrale. Wann<br />

im mer man an Raum 112 vorbeikam,<br />

die Tür stand offen und das SaS-<br />

Team war bei der Arbeit. Wer bei der<br />

sogenannten heißen Phase noch<br />

dabei war, der ist dabei an seine<br />

Gren zen gegangen. Dass die Organi -<br />

satoren hervorragende Arbeit gleistet<br />

haben, beweist ein unterm Strich<br />

doch reibungsloser Verlauf des Pro -<br />

jekts, das weit über die drei Tage hinaus<br />

Gesprächsthema in und außerhalb<br />

der Schule war.<br />

Hat sich der enorme Aufwand also<br />

gelohnt? Ja, sagen die Organisato -<br />

ren. Ja, sagen auch die meisten Leh -<br />

rer und Schüler. Die bei manch einem<br />

zu Beginn doch eher zurückhaltende<br />

bis skeptische Stimmung hatte sich<br />

schnell gelöst. Der so ganz besonderen<br />

Atmosphäre während der drei Ta -<br />

ge konnte sich eben kaum einer entziehen.<br />

Und so zeigte auch das Er -<br />

geb nis einer im Anschluss durchgeführten<br />

Befragung von Schülern und<br />

Lehrern eine überwältigende Zustim -<br />

mung. Mögen die Organisatoren auch<br />

dies noch einmal als Dank und An -<br />

erkennung verstehen.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013 15


Aktuelles<br />

Erfolgreicher Kampf gegen Falschgeld und Inflation<br />

Das Projekt im Rückblick der Organisatoren<br />

Am 6. Mai 2013 war es endlich so<br />

weit: Die Pforten unseres Staates öffneten<br />

sich und New <strong>Max</strong>ico war geboren.<br />

Mit der Staatsgründung gingen<br />

natürlich Probleme einher, die dank<br />

der guten Organisation und dem Auf -<br />

bau am Freitag zuvor schnell gelöst<br />

werden konnten. Die Warteschlangen<br />

vor dem Warenlager lösten sich bald<br />

auf und mit der Machtübergabe von<br />

Frau Zimmermann an die Bürger, vertreten<br />

durch König und Präsident,<br />

stand unserem Vorhaben nichts mehr<br />

im Wege, in New <strong>Max</strong>ico für drei Tage<br />

die Arbeitswelt und Politik zu simulieren.<br />

Das gewählte Parlament machte sich<br />

selbstverständlich sofort an die Arbeit<br />

und stellte erste Gesetzesän derun -<br />

gen vor, die schon vor dem Projekt<br />

be schlossen worden waren. So wur -<br />

de die Zeitrechnung an die "New<br />

<strong>Max</strong>icanische" Zeit angepasst, nach<br />

der 24 Stunden MEZ ein Jahr in der<br />

New <strong>Max</strong>icanischen Zeit betrugen.<br />

Außer dem wurden Feiertage be -<br />

schlos sen, Naturschutzgebiete wurden<br />

festgelegt und das Parlament<br />

wur de vorgestellt.<br />

Abseits der Politik begannen sich alle<br />

in ihren Geschäften einzurichten und<br />

auf Kundschaft zu hoffen. Die ließ<br />

auch nicht lange auf sich warten. Mit<br />

Von Beat Baumgärtner und dem SaS-Team<br />

der Eröffnung unseres Staates wurden<br />

ebenso die Grenzen geöffnet und<br />

Be sucher konnten durch den Kauf<br />

eines Visums den Staat besuchen.<br />

Eben so konnten sich die Unter neh -<br />

men an einer großen Zahl kaufkräftiger<br />

Mitbürger erfreuen, die in ihren<br />

Pausen die heimischen Unternehmen<br />

besuchten.<br />

Im Laufe des Tages wurden die vom<br />

Parlament vorgegebenen Feiertage<br />

gefeiert, der König hatte Geburtstag,<br />

und die Weihnachtszeit kam. Um<br />

19.00 Uhr wurde der Staat dann ge -<br />

schlossen und man bereitete sich auf<br />

den nächsten Tag vor.<br />

Der begann mit den frisch gesammelten<br />

Erfahrungen pünktlich um 9 Uhr.<br />

Große Aufmerksamkeit fand eine An -<br />

klage gegen den König, die um 11 Uhr<br />

verhandelt wurde. Alle Anklagepunkte<br />

wurden fallengelassen, wobei wegen<br />

einer „milden Verletzung der Vorbild -<br />

funktion“ (Vergleich der Richter: „Wie<br />

wenn ein Lehrer raucht“) ein Stunde<br />

Sozialarbeit veranschlagt wurde.<br />

Nachdem am Dienstag gegen 17 Uhr<br />

fast perfekt gefälschte Geldscheine<br />

auf den Markt gekommen waren, wur -<br />

de der Wechselkurs in der Zentra -<br />

lbank kurzfristig eingefroren. Der<br />

Rück tausch wurde eingestellt, bis in<br />

einer Krisensitzung unter anderem<br />

die Abschaffung der 50-Fussel-Schei -<br />

ne beschlossen wurde. Daraufhin<br />

konnte um 17.30 Uhr das Bankge -<br />

schäft wieder aufgenommen werden<br />

und der Kurs erholte sich.<br />

Der Mittwochnachmittag war gezeichnet<br />

vom Kampf gegen die natürliche<br />

Inflation bei Projekten wie Schule als<br />

Staat. Die Schülerschaft bemerkte ei -<br />

nen ständigen Wertverlust des Fus -<br />

sels, weshalb viele Unternehmer ihr<br />

Geschäft schlossen. In der Zentral -<br />

bank versuchte man dem entgegenzuwirken;<br />

der Wechselkurs wurde auf<br />

0,5 angehoben. Das wiederum hatte<br />

zur Folge dass viele Bürger ihr Geld<br />

umtauschten und für zwei Stunden<br />

eine Schlange von der Zentralbank in<br />

009 bis zum Haupteingang entstand.<br />

Doch Probleme wie Falschgeld oder<br />

Inflation konnten der guten Stimmung<br />

während der drei Tage nichts anhaben.<br />

Und so bildete das Konzert am<br />

Mittwoch abend den krönenden Ab -<br />

schluss eines erfolgreichen Projekts.<br />

16<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Akuelles<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013 17


Aktuelles<br />

Wiederholung erwünscht<br />

Die Klasse 10c führte eine Umfrage zu „Schule als Staat“ durch<br />

„Eine Umfrage planen und durchführen“<br />

– so lautet ein Thema für den<br />

Gemeinschaftskunde-Unterricht in<br />

Klasse 10. Was lag also näher, als auf<br />

diese Weise ein Stimmungsbild zum<br />

Großprojekt „Schule als Staat“ einzuholen?<br />

Schließlich war das Ereignis<br />

noch in aller Munde und Teil vielfältiger<br />

Diskussionen bei Schülern und<br />

Lehrern. Hatte sich der Aufwand ge -<br />

lohnt? Ist der Unterrichtsausfall ge -<br />

recht fertigt? Soll das Projekt regelmäßig<br />

wiederholt werden?<br />

Schon bei der gemeinsamen Auswahl<br />

der Fragen zeigte sich, dass zumindest<br />

die Klasse 10c dazu eine recht<br />

geschlossene Meinung hatte. So hätten<br />

die Schüler am liebsten die Frage<br />

an die Lehrer, ob das Projekt den<br />

Unterrichtsausfall rechtfertigen wür -<br />

de, gar nicht in die Umfrage aufgenommen<br />

– aus Angst davor, die Ant -<br />

wort würde negativ ausfallen. Die<br />

Spe ku lationen darüber hatten ein<br />

Ende, als die Bögen von immerhin<br />

ins gesamt 277 Befragten ausgefüllt,<br />

die Antworten ausgezählt und – ge -<br />

trennt nach Schülern und Lehrern so -<br />

wie innerhalb der Schülerschaft nach<br />

Klassenstufen – ausgewertet waren.<br />

Überraschung: Fast zwei Drittel der<br />

befragten Lehrer meinte, der Un -<br />

terrichts ausfall habe sich gelohnt. Ge -<br />

nauso viele fühlten sich über den<br />

Projek tablauf ausreichend informiert<br />

(der Rest gab überwiegend zu, sich<br />

nicht genügend gekümmert zu ha -<br />

ben), und die große Mehrheit (82 Pro -<br />

zent) hatte Spaß. Insofern wundert es<br />

auch nicht, dass ebenfalls eine<br />

Zweidrittel-Mehrheit für eine regelmäßige<br />

Wiederholung des Projektes<br />

stimmte, wobei diejenigen, die dies<br />

nur eingeschränkt (mit Verbes serun -<br />

gen) wollten, vor allem den Zeitpunkt<br />

der Durchführung kritisierten. Schließ -<br />

lich waren viele Kollegen mit den<br />

Zweitkorrekturen der schriftlichen Abi -<br />

tur prüfung beschäftigt, die sich nun<br />

einmal nicht abends nebenher erledigen<br />

lassen.<br />

Von Tordis-Arlett Nitsch<br />

Nachdem ein Kritikpunkt bei der<br />

Premieren veranstaltung von „Schule<br />

als Staat“ am MPG im Jahre 2008<br />

war, dass gerade Unterstufenschüler<br />

zu viel (realen) Verlust gemacht hätten,<br />

waren zwei Fragen nach der persönlichen<br />

Gewinn-Verlust-Rechnung<br />

in die Umfrage aufgenommen worden.<br />

Das Ergebnis fiel beruhigend<br />

aus: Fast 88 Prozent der befragten<br />

Fünft- und Sechstklässler hatten an -<br />

ge geben, dass sie zumindest für die<br />

Selbstversorgung ausreichend verdient<br />

hatten – womit sie anscheinend<br />

besser wirtschafteten als die älteren<br />

Schüler. Und einen realen Verlust<br />

mach ten diesmal nur knapp 15 Pro -<br />

zent der Befragten (siehe Diagramm).<br />

An dieser Stelle ein großes Danke -<br />

schön an Tom Lötzbeyer für die Ge -<br />

stal tung der Diagramme.<br />

Insgesamt fielen bei den Schülern die<br />

Antworten inhaltlich sehr ähnlich aus:<br />

Die überwiegende Mehrheit fühlte<br />

sich gut informiert, hatte Spaß und<br />

betrachtete den Aufwand rückblikkend<br />

als lohnend. Lediglich bei der<br />

Frage nach einer regelmäßigen Wie -<br />

der holung ging die Meinung inner halb<br />

der Schülerschaft doch erheblich auseinander.<br />

Während gut 75 Prozent<br />

der Fünft- bis Neuntklässler sogar ei -<br />

ne Wiederholung alle zwei Jahre<br />

wünsch ten, votierten die Oberstufen -<br />

schüler deutlich zurückhaltender: Nur<br />

46 Prozent waren für eine Wieder -<br />

holung alle zwei Jahre. Das erklärt<br />

sich sicherlich durch ihren größeren<br />

Einblick und die höhere Einbindung in<br />

die Organisation. Trotzdem waren es<br />

auch in dieser Gruppe immer noch<br />

fast 36 Prozent, die sich eine Mithilfe<br />

bei der Organisation vorstellen konnten.<br />

Unter dem Strich bestätigt diese Um -<br />

frage also den Eindruck, den man<br />

während des Projekts gewonnen hat -<br />

te: Die Stimmung war super. Es wa -<br />

ren drei tolle Tage!<br />

18 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Aktuelles<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

19


Mensa-Verein<br />

„Im Dienst für das leibliche Wohl“<br />

Mensa des MPG stellt sich vor<br />

Vier Tage in der Woche – von Montag<br />

bis Donnerstag – sorgt Heidi Engel -<br />

hardt dafür, dass niemand mit knurrendem<br />

Magen im Unterricht sitzen<br />

muss. Hierbei wird sie tatkräftig unterstützt<br />

von Müttern, Vätern und Groß -<br />

eltern.<br />

Die Mensa bietet für jeden Ge -<br />

schmack das Richtige: verschiedene<br />

Kalt getränke, Kaffee, belegte Bröt -<br />

chen jeglicher Art, Salate, Obst, Ku -<br />

chen und natürlich auch warmes<br />

Essen und Nachtisch. Auch Süßig -<br />

keiten und Eis fehlen nicht!<br />

Ohne die Unterstützung der Eltern<br />

und Großeltern in der Mensa wäre<br />

dies alles gar nicht möglich. Als kleine<br />

Anerkennung für diese unentgeltliche<br />

Hilfe organisiert das Mensa-Team verschiedene<br />

„Events“ während des Jah -<br />

res. So waren wir z.B.schon bei einer<br />

Weinbergführung in Linsenhofen, auf<br />

dem Haldenhof und bei einer Stadt -<br />

führung durch Nürtingen. Regel mäßig<br />

findet auch unser Adventskaffee in<br />

der Vor weihnachtszeit statt.<br />

Um dies alles zu leisten, sucht die Men -<br />

sa dringend ehrenamtliche Hel fer -<br />

Innen. Interessenten können sich ger -<br />

ne beim Mensa-Team melden.<br />

Das Mensa-Team sucht<br />

Verstärkung<br />

Heidi Engelhardt möche nur<br />

noch bis zum Ende des Jahres<br />

in der Mensa des MPG arbeiten.<br />

Wir suchen deshalb<br />

zwei MitarbeiterInnen,<br />

die sich die Arbeit in der Mensa<br />

teilen. Die Bezahlung erfolgt auf<br />

400 €-Basis.<br />

Bei Interesse meldet euch bitte<br />

beim Mensa-Team oder<br />

direkt bei<br />

Bernhard Mai, Telefon 50999.<br />

Mensa-Team:<br />

Petra Seifert Tel. 61843<br />

Jeanette Strub Tel. 65131<br />

Carmen Walter Tel. 64002<br />

eMail: mensa-<strong>mpg</strong>@t-online.de<br />

20 Nr. 37 • Ausgabe 2013


MPG-Verein/Mensa-Verein<br />

Vlnr.: Bernhard Mai, Silke Lindenschmid, Sigi Blomberg, Heidi Engelhardt, Christiane Patzelt<br />

MdL Thaddäus Kunzmann und Andreas Haupert beim Arbeitseinsatz in der Mensa im MPG.<br />

Wir danken unseren Förderern für die Unterstützung der MPG-Night<br />

ADTV-Tanzschule Pöthig<br />

Apotheke Frickenhausen<br />

Apotheke Horch Pharmacie<br />

Beck Packautomaten<br />

Blumen Schaber<br />

Braike-Apotheke<br />

BW-Bank<br />

Café Schümli<br />

Café Zimmermann<br />

Color Press<br />

Czernoch Nähmaschinen Fahrräder<br />

Der Gallier<br />

Dr. Frank u. Ralph Staffa<br />

Dr. Jörn Mitsdörffer<br />

Dr. med. Gerd Gruber<br />

Dr. med. Rudolf Handschuh<br />

Dr.med. Alfred Schöll<br />

Dr.med. Birgitta Harder<br />

Dr.med. Dr.rer.nat. Joachim Pfeifle<br />

Dr.med. Florian Bopp<br />

Dr.med. Gerlinde Schmidt-Gruber<br />

Elektro Haussmann<br />

Emil Luz<br />

Erich Schweizer<br />

Friedemann Hieber<br />

Friedrich Henzler<br />

Früchte-Henzler<br />

Gairing Schmuckwaren<br />

Gärtnerei Oelkrug<br />

Gaststätte Linde<br />

Gebr. Heller GmbH, Maschinenfabrik<br />

Gebr. Ott, Baustoffe<br />

Gerhard Knapp<br />

Getränke Veil<br />

Hosen-Maier<br />

Hotel am Schlossberg<br />

Hotel-Restaurant Pflum<br />

Jörg Besemer GmbH<br />

Kallfass Verpackungsmaschinen<br />

Karl Stoll<br />

Krayl Optik Juwelier<br />

Kulturamt Nürtingen<br />

Landmetzgerei Scheu & Weber<br />

Manfred Tünnemann<br />

Margot Vetter<br />

Martin R. Handschuh<br />

Martin Walz<br />

Metabowerke GmbH<br />

Metzgerei Schwarz<br />

Metzgerei Zänglein<br />

Mörike-Apotheke<br />

Nagel Werkzeugfabrik<br />

Nürtinger Zeitung<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

21


MPG-Verein<br />

MPG-Night<br />

Die Premiere war ein voller Erfolg:<br />

dank des großen Engagements sei -<br />

tens der Schüler, Lehrer, Eltern, Ehe -<br />

maligen und Freunden des MPG be -<br />

geisterte die erste MPG-Night am<br />

29. September 2012 hunderte von<br />

Be suchern. Mit großartigem Bei fall<br />

bedacht wurde die Vielfalt künstlerischer<br />

Darbietungen, die im Glasbau<br />

über Stunden hinweg für gehobene<br />

Stimmung sorgten. Den An fang<br />

mach te aparte Barmusik zum Sekt -<br />

emp fang, es folgten eine Tanzshow,<br />

das Gesangsquartett der Musik leh -<br />

rer, der Eltern-Lehrer-Schüler-Chor,<br />

die Nachwuchs bands, eine Jazz dan -<br />

ce-Einlage, Abi-Band 2012, die Big -<br />

band und zu guter letzt der Buena<br />

Vista Täles Club. Neben derlei unterhaltsamen<br />

Ge nüssen bot die Ver an -<br />

staltung auch vielgelobte Gaumen -<br />

freu den, die von einer Schar einsatzfreudiger<br />

Ver treter der Elternschaft<br />

gereicht wurden. Besonderer Be -<br />

liebt heit er freute sich die seitens des<br />

MPG-Ver eins als Veranstalter organisierte<br />

Tombola, deren Erlöse wie<br />

stets Pro jekten am MPG zugute<br />

kom men. So ließen sich wieder einmal<br />

ge sellige Unterhaltung, das Er -<br />

leb nis großer Talente und die Förde -<br />

rung des Schullebens bestens mit -<br />

ein ander verbinden. mrh<br />

22 Nr. 37 • Ausgabe 2013


MPG-Verein<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

23


Kultur<br />

MPG-Musiker ziehen alle Register<br />

Viel Applaus für stimmungsvolle Weihnachtskonzerte<br />

Musikalische Unterhaltung auf hohem<br />

Niveau boten die Musizierenden des<br />

MPG anlässlich ihrer traditionellen<br />

Weihnachtskonzerte kurz vor den<br />

Ferien zum Jahreswechsel. Insge -<br />

samt neun Gruppen stimmten das<br />

Publikum musikalisch auf Weih nach -<br />

ten ein und stellten wieder einmal ihre<br />

Professionalität und Vielfalt unter<br />

Beweis. So erfüllte an beiden Aben -<br />

den ein wahres Frohlocken die Stadt -<br />

kirche St. Laurentius.<br />

Den Auftakt machten die Bläser mit<br />

einer erhabenen und feierlichen Par -<br />

tita, die die Zuhörer sogleich in Weih -<br />

nachts stimmung versetzte. Danach<br />

spielte das Orchester eindrucksvoll<br />

das rhythmisch anspruchsvolle „Palla -<br />

dio“ von Karl Jenkins. Feierlich-fröhliche<br />

Stimmung verbreitete das Voror -<br />

chester mit seinem „Andantino and<br />

March“. Die jungen Schülerinnen und<br />

Schüler zeigten unter der Leitung von<br />

Musiklehrer Florian Aißlinger bereits<br />

großes Können und hörbare Spiel -<br />

freude. In dem gewaltigen und feierlichen<br />

Marsch „Pomp and Circum -<br />

stance No.1“, der große Bekanntheit<br />

genießt, spielten sich die Violinen des<br />

Orchesters virtuos durch die schnellen<br />

Läufe, getragen und geführt von<br />

den imposant spielenden Bläsern.<br />

Nach einer kurzen Umbaupause trug<br />

der Unterstufenchor mit hellen, klaren<br />

Stimmen seine teilweise englischsprachigen<br />

Weihnachtslieder vor. Die<br />

Jüngsten des MPG überzeugten<br />

durch Disziplin und Hingabe – die sie<br />

sich wohl von ihrer Leiterin Claudia<br />

Burghard abgeschaut hatten. Diese<br />

führte ihren Chor hingebungsvoll, ge -<br />

konnt und auf sympathische, spielerische<br />

Weise. So meisterten die jungen<br />

Sängerinnen und Sänger auch problemlos<br />

die schnellen und schwierigen<br />

Passagen in „Jesus Child“.<br />

Sechst klässlerin Mona Dobler rührte<br />

das Publikum mit ihrem engelsgleich<br />

gesungenen Solo in „The Lord bless<br />

you“.<br />

Von Corinna Locke<br />

Im Anschluss an den gelungenen<br />

Auftritt des Unterstufenchors erfüllte<br />

der Eltern-Lehrer-Schüler-Ehema li -<br />

gen-Chor, kurz ELSE-Chor genannt,<br />

die Stadtkirche von der Empore herab<br />

mit einer feierlichen Stimmung und<br />

überzeugte durch seine hohe gesangliche<br />

Qualität. Florian Aißlinger begleitete<br />

den Chor, der von Susanne<br />

Schüs sele geleitet wird, an der Orgel.<br />

Beschwingt ging es weiter mit dem<br />

Projektchor unter der Leitung von<br />

Herbert Kampmann. „Ding Dong!<br />

Merrily on High“ und der Weih nachts -<br />

klassiker „We wish you a merry christmas“<br />

wurden von der talentierten<br />

Gruppe mit Witz und Esprit hervorragend<br />

dargeboten.<br />

Die MPG-Big Band, geleitet von Su -<br />

sanne Schüssele, führte das Publi -<br />

kum anschließend mit einem Christ -<br />

mas-Mix durch die musikalische<br />

Weih nachtslandschaft und beschloss<br />

ihren Auftritt mit dem Jazzklassiker „A<br />

Charlie Brown Christmas“. Angesichts<br />

der musikalischen Vielfalt am MPG<br />

verwundert es kaum, dass es in diesem<br />

Jahr auch wieder ein Nei gungs -<br />

fach Musik am MPG gibt. Der Kurs<br />

unter Musiklehrer Herbert Kampmann<br />

präsentierte sich dem Publikum als<br />

gemischtes Ensemble mit dem überzeugend<br />

gespielten Arrangement<br />

„Pachel bel’s Christmas“.<br />

Einen der Höhepunkte des Abends<br />

bildete schließlich Herbert Kamp -<br />

manns preisgekrönter Kammerchor,<br />

der das Publikum mit hervorragenden<br />

gesanglichen Leistungen und großer<br />

Präzision und Leidenschaft begeisterte.<br />

Er brachte unter anderem die be -<br />

kannte „Cantate Domino“ zu Gehör<br />

und wurde bei „Sing we all Noel“<br />

durch das Flötensolo von Carola Leis<br />

bereichert, bevor Schulleiterin Ulrike<br />

Zimmermann das Wort ergriff und<br />

Peter Roseggers Gedicht „Wünsche<br />

zu Weihnachten, zum neuen Jahr und<br />

für jeden Tag“ im Hinblick auf das täg-<br />

liche Miteinander und vor allem den<br />

Umgang mit Jugendlichen konkretisierte.<br />

So nahm sie den Vers „Kein<br />

quälend Verlangen, ein bisschen Ver -<br />

zicht“ zum Anlass, um eine „Flimmer -<br />

pause“ anzuregen, also den zeitweisen<br />

bewussten Verzicht auf den<br />

Bildschirm – egal ob Fernseher, PC<br />

oder Smartphone. „Dann würde ei -<br />

nem auffallen“, so Zimmermann, „wie<br />

viel freie Zeit man plötzlich zur Ver -<br />

fügung hat.“<br />

Besinnlich ging es auch im musikalischen<br />

Teil weiter, als Anika Müller und<br />

die Schwestern Fanny und Jana<br />

Kamp mann ihr „Stille Nacht“ anstimmten.<br />

Hier zeigte sich erneut die große<br />

gesangliche Qualität sowie die Pro -<br />

fessionalität der Musikarbeit am MPG.<br />

Abschließend betrat der große Haupt -<br />

chor die Bühne und forderte noch einmal<br />

den ganzen Einsatz von Leiter<br />

Herbert Kampmann. Die Dramatik<br />

des aus dem Film „Schindlers Liste“<br />

bekannten Stücks „Wenn ich an der<br />

Krippe stehe“ unterstrich Felipe Krick<br />

mit seinem überzeugend und gefühlvoll<br />

gespielten Geigensolo. Das musikalische<br />

Talent gleich mehrerer Schü -<br />

lerinnen und Schüler zeigte sich be -<br />

son ders eindrucksvoll nicht nur in den<br />

verschiedenen Soli, sondern auch im<br />

Dirigat von Chormentorin Anika<br />

Müller.<br />

Professionell waren aber nicht nur die<br />

musikalischen Leistungen des<br />

Abends. Auch das Technikteam um<br />

Schü ler Tim Sachsenmaier leistete<br />

wieder einmal hervorragende Arbeit,<br />

ohne die die Veranstaltungen des<br />

MPG nicht das wären, was sie sind.<br />

Festzuhalten bleibt: Die bemerkenswerte<br />

Vielfalt des musikalischen Le -<br />

bens am MPG machte die beiden<br />

Kon zerte zu einem besonderen Erleb -<br />

nis für Schüler, Lehrer, Eltern und<br />

Gäste.<br />

24 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

25


Kultur<br />

Adventskonzert im Weißen Saal<br />

MPG-Kammerchor singt im Neuen Schloss<br />

Der MPG-Kammerchor wurde am<br />

Sonntag, 9. Dezember, vom Kultus -<br />

minis terium nach Stuttgart ins Neue<br />

Schloss eingeladen, um bei einem<br />

Ad ventskonzert im Weißen Saal mitzuwirken.<br />

Diese Einladung wird nur<br />

an Chöre ausgesprochen, die sich im<br />

baden-württembergischen Schul le -<br />

ben einen guten Ruf erarbeitet haben.<br />

Entsprechend stolz fuhren 64 Kam -<br />

mer chorsänger von Klasse 5 bis 12<br />

an diesem Nachmittag nach Stuttgart<br />

und erlebten stimmungsvolle Konzert -<br />

momente in diesem schönen Barock -<br />

saal.<br />

Leider war der erste Aufenthalt darin,<br />

nämlich die Stellprobe, sehr kurz und<br />

hektisch, denn auch die anderen Teil -<br />

nehmer, das Leibniz-<strong>Gymnasium</strong> und<br />

das Friedrich-Eugens-<strong>Gymnasium</strong><br />

aus Stuttgart, sowie das Otto-Hahn-<br />

<strong>Gymnasium</strong> aus Nagold mussten<br />

eben so proben und gerieten in Zeit -<br />

Von Herbert Kampmann<br />

verzug. Doch der Auftritt war dafür ein<br />

erhebendes Erlebnis.<br />

Zuerst trat das neue MPG Blech -<br />

bläser ensemble mit ihrem Leiter Flo -<br />

rian Aißlinger auf und spielte schon<br />

routiniert eine imposante feierliche<br />

Eröffnung mit einer Partita von Mi -<br />

chael Praetorius. Danach betrat der<br />

Kammerchor das Podium und wurde<br />

vom Publikum schon mit viel Applaus<br />

bedacht. Einerseits, weil viele Nür -<br />

tinger Eltern mitgefahren waren, an -<br />

derer seits aber auch, weil der Chor<br />

sehr diszipliniert und geordnet die<br />

Bühne betrat. In ihrer schon traditionellen<br />

schwarz-roten Chorkleidung<br />

gaben die Jugendlichen ein stimmiges<br />

und harmonisches Bild ab. Und<br />

mit dem ersten Einsatz zeigte sich die<br />

wunderschöne Akustik des Weißen<br />

Saals, in dem der Chorklang zu einer<br />

selten gehörten Einheit verschmolz.<br />

Mit ihren feinen Stimmen sangen sich<br />

die Kinder in die Herzen der Zuhörer,<br />

wobei der Applaus sich nicht immer<br />

unterdrücken ließ. Zur Erklärung: Es<br />

waren Saalordner im Raum, die Schil -<br />

der hochhielten, wann der Applaus<br />

stattfinden darf und wann nicht.<br />

Der Musiklehrer Herbert Kampmann<br />

hatte die richtige Chorliteratur ausgesucht,<br />

indem er das neobarocke<br />

„Puer natus in Bethlehem“ von Rhein -<br />

berger an den Anfang stellte und mit<br />

Benjamin Brittens „A Ceremony of<br />

Carols“ zu unterhaltsamen amerikanischen<br />

Weihnachtsliedern überging.<br />

Der Kammerchor meisterte alle Gen -<br />

res und überzeugte mit einer guten<br />

Aussprache und präzisem Chorklang.<br />

Besonderen Applaus verdienten sich<br />

die beiden Solistinnen Fanny Kamp -<br />

mann und Anika Müller. Erste mit<br />

einem wunderbaren hohen Sopran -<br />

solo und zweite mit einem ansprechenden<br />

und souveränen Dirigat.<br />

26 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

Zwei Kammerchöre in einer Kirche<br />

Stimmungsvolles Adventskonzert in Oberensingen<br />

Am 1. Dezember sangen 100 Sänger<br />

ein emotional ansprechendes Ad -<br />

vents konzert in der evangelischen<br />

Kir che in Oberensingen. Es war ein<br />

Benefizkonzert für die Zweikirchen -<br />

stiftung Oberensingen-Hardt. Der Diri -<br />

gent Herbert Kampmann führte zwei<br />

renommierte Chöre zusammen, die<br />

sich schon längst einen Namen in der<br />

Region gemacht haben, was letztendlich<br />

auch zu einer voll besetzten<br />

Kirche führte. Der Kammerchor<br />

Schola Cantorum und der Kam mer -<br />

chor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gymna siums<br />

zogen das Publikum 80 Minuten in<br />

ihren Bann, wobei Kamp mann wieder<br />

gekonnt durch das Programm führte,<br />

erklärende Hinweise zu Chor,<br />

Solisten und Liedern gab und dem<br />

ganzen eine stimmige Einheit be -<br />

scherte.<br />

Der Kammerchor Schola Can torum<br />

wählte Advents- und Weih nachts -<br />

lieder aus Deutschland, Schwe den,<br />

Kroatien und Frank reich und ließ<br />

dabei tatsächlich ver schiedene Län -<br />

der klanglich er fahr bar werden. Die<br />

et was schwermütigere Melancholie<br />

der schwe dischen Melodik (Jul, Jul)<br />

kontrastierte die gefällige und leich te<br />

melodische Art französischer Lied -<br />

kompo sitionen (wie in "Il es né le divin<br />

Enfant"). Schola Cantorum sang<br />

dabei wie ge wohnt rein intoniert mit<br />

ei nem ge fälligen ausgewogenen<br />

Chor klang und freudigem Ausdruck.<br />

Der Spaß am Klanggeschehen und<br />

sei ner Um setzung war dem Chor an -<br />

zuspüren.<br />

Von Herbert Kampmann<br />

Auch verschiedene Solisten ließ<br />

Kamp mann antreten, der durch seine<br />

Gesangsklassen am MPG Zugriff auf<br />

viele gute und interessante Stimmen<br />

hat. So waren die jüngsten Solisten<br />

aus der 7. Klasse, die ein bezauberndes<br />

"Musica Dei" intonierten und mit<br />

ihren klaren und sauber geführten<br />

Jugendstimmen das Publikum zu ei -<br />

ner ersten Applaussteigerung animierten.<br />

Auch die älteren Solisten da -<br />

nach überzeugten mit schöner Stimm -<br />

führung in adventlichen Sätzen.<br />

Abwechslung ist Kampmanns In ten -<br />

tion in seinen Konzerten und so gab<br />

es immer wieder Wechsel in der En -<br />

semblegröße. So trat ganz neu als<br />

Premiere der Projektchor der Schule<br />

auf, der sich aus stimmbegabten Ju -<br />

gend lichen ab Klasse 8 aufwärts zu -<br />

sammensetzt. Er widmete sich der<br />

schwierigen a cappella-Literatur, die<br />

ja ohne Instrumentalbegleitung die<br />

Ton stimmung halten muss. Dies erle -<br />

digten die Jugendlichen schon mit ei -<br />

ner großen Sicherheit und zeigten in<br />

dem freudigen "Ding, Dong, merrily<br />

on High", dass da intensiv gearbeitet<br />

wurde und dass die Jugendlichen<br />

schon ein sicheres Gespür für Ton ent -<br />

wicklung und Phrasierung entwickelt<br />

haben.<br />

Amüsant war auch das zweite Stück<br />

"We wish you a merry Christmas", das<br />

einen kadenzialen Abschluss provo -<br />

ziert und das Publikum zu Applaus<br />

animiert, obwohl das Stück noch gar<br />

nicht zu Ende ist. Stimmungsvoll sangen<br />

anschließend kongenial drei<br />

Solisten einen "Stille Nacht-Satz", der<br />

ein Geniestreich moderner Kompo -<br />

sitions kunst ist. Traditionell orientiert<br />

und spätromantisch harmonisch dicht<br />

gesetzt fließt das Lied langsam dahin<br />

und verbreitet gleichzeitg mit chromatischen<br />

Einfärbungen eine Stimmung,<br />

die unter die Haut geht. Die atemlose<br />

Stille beim Publikum verriet, dass hier<br />

ein Nerv getroffen wurde, der alle<br />

vereinte.<br />

Das Konzert wurde kurz unterbrochen<br />

um den Gründungsstiftern ihre Ur kun -<br />

den zukommen zu lassen. Anschlie -<br />

ßend setzte Kampmann zum Schluss<br />

an, indem er selbst mit seiner Familie<br />

in einem 5er-Ensemble sang und<br />

zeig te, was im familiären Singen so<br />

alles möglich sein kann. Ein fein<br />

gesungener Satz von <strong>Max</strong> Reger<br />

über zeugte ebenso wie die Weih -<br />

nachts lieder aus dem amerikanischen<br />

Unter haltungssektor.<br />

Zum Schluss kam noch einmal ein<br />

Höhe punkt in Form des MPG-Kam -<br />

mer chors. Die Kinder, die sich übrigens<br />

über eine Stunde lang still und<br />

diszipliniert in der Kirche verhalten<br />

hatten (ein Lob, das von mehreren<br />

Seiten kam, weil dies heute nicht<br />

immer unbedingt üblich ist) setzten<br />

nun zu ihrem persönlichen Höhenflug<br />

an. In ihrer Einleitung, einem Satz von<br />

Josef Rheinberger, zeigten die Schü -<br />

ler ihre Klasse und sangen ohne Diri -<br />

gat sicher und engagiert den neoba -<br />

rocken Chorsatz.<br />

Auch seine älteren "Kammerchörler"<br />

fasste Kampamann in einem En -<br />

semble zusammen und ließ ihre<br />

reifen Stimmen den frühbarocken<br />

Komponisten Friderici singen. Doch<br />

das Highlight des Abends waren zwei<br />

Sätze aus Benjamin Brittens "Cere -<br />

mony of Carols". Das Lied "Der kleine<br />

Knab" erklang "Presto con fuoco" und<br />

ließ die Oberensinger Kirche akus -<br />

tisch zur Kathedrale werden, denn<br />

das Lied arbeitet mit Echoeffekten,<br />

die sich scheinbar an den Wänden<br />

reflektieren. Ein wunderbarer Effekt,<br />

den die Schüler mit erstaunlicher<br />

Sicher heit unter ihrer Dirigentin Anika<br />

Müller (Chormentorin am MPG) meisterten.<br />

Genauso faszinierend auch das zwei -<br />

te Britten-Stück "Balulalow", ein Wie -<br />

gen stück, das ständig zwischen Dur<br />

und Moll schwankt und den Schülern<br />

harmonisch einiges abverlangt. Hier<br />

zeigte sich aber wieder die Qualität<br />

und das Engagement von Musiklehrer<br />

Kampmann und seinen Schützlingen,<br />

die intensive Probenarbeit leisten. Mit<br />

einem bekannten Weihnachtshit<br />

"Noel, Noel" ging dann ein Konzert zu<br />

Ende, das ein begeistertes Publikum<br />

nur mit Zugabe beenden lassen<br />

wollte.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

27


Kultur<br />

Klangvielfalt und äußerste Präzision<br />

Chorkonzert zum Schuljahresende<br />

Von Eberhard Knoll<br />

Bereits die Programmgestaltung versprach<br />

einen abwechslungsreichen<br />

musikalischen Sommerabend, die<br />

Auf führung der verschiedenen Chöre,<br />

Ensembles und Solisten des MPG in<br />

der Aula der Rudolf-Steiner-Schule<br />

jedoch übertraf alle Erwartungen. So<br />

ist es dem vielfach ausgezeichneten<br />

Musiklehrer und Dirigenten Herbert<br />

Kamp mann wieder einmal gelungen,<br />

seine anspruchsvollen musikalischen<br />

Vorstellungen mit den Wünschen und<br />

Ideen seiner Schüler zu verbinden.<br />

Das Ergebnis war ein Konzert, das<br />

die Zuhörer in der vollbesetzten Aula<br />

und die 170 Mitwirkenden in gleicher<br />

Weise begeisterte. Auf allen Ebenen<br />

wurde die musikalische Entwicklung<br />

der Schüler und des Lebens an der<br />

Schule sicht- und hörbar: vom beinahe<br />

professionellen Sologesang<br />

über die hoch qualifizierten En sem -<br />

bles, dem präzise singenden Haupt -<br />

chor bis hin zu dem mehrfach preisgekrönten<br />

Kammerchor, die Schüler,<br />

die nach dem Stimmwechsel als „7er<br />

Jungs“, „Junge Männer 8“ oder „Män -<br />

ner“ auftraten, die Mädchen und jungen<br />

Damen, die auf allen Altersstufen<br />

in verschiedensten Zusammen set -<br />

zun gen eindrucksvoll sangen oder<br />

tanz ten.<br />

Sie alle verband das Bestreben, un -<br />

ter schiedliche Gefühle in Tönen und<br />

Melodien zum Klingen zu bringen:<br />

Fanny Kampmann und Anika Müller<br />

stimmten mit einem Hochzeits- und<br />

einem Abschiedslied von Men dels -<br />

sohn-Bartholdy sehr feinfühlend in<br />

den Abend ein; es folgte der Kammer -<br />

chor 8-12, der durch seinen eindruckvollen<br />

Beitrag Maiengefühle auf die<br />

Bühne zauberte. Einen gelungen<br />

Kon trast bildete der „Bechersong“,<br />

vor getragen von Ariane Gessner und<br />

Marei Podehl, die durch die Verbin -<br />

dung von Gesang und der Kunst -<br />

fertig keit ihrer Finger und Hände<br />

über zeugten. Unversehens erlebten<br />

die Zuhörer dann die Einsamkeit des<br />

jungen Mädchens aus der Schlager -<br />

welt der 40er Jahre, das mit ihrem<br />

Lied „Du und ich im Mondenschein“<br />

ei nen jungen Mann verführen wollte –<br />

was trotz der wunderschönen Stimme<br />

von Fanny Kampmann nicht gelang.<br />

Sehr sensibel wurde auch das Lied<br />

„Hurt“ von der begabten Sängerin<br />

Jose phine Reuschel interpretiert, die<br />

es dem Zuhörer leicht machte, die im<br />

Lied ausgedrückten Verletzungen<br />

nach zuspüren. Dann wieder Musik<br />

und Bewegung: Die „Crazy Dance -<br />

stars“ präsentierten „tough feelings“<br />

durch ihre selbst gestaltete Musik und<br />

Choreographie. Urlaubsgefühle ka -<br />

men auf, als die 7er Jungs „Ab in den<br />

Süden“ und das Ensemble Junge<br />

Män ner 8 das Lied „Deutsche Bahn“<br />

von den Wise Guys äußerst humorvoll<br />

und originell auf der Bühne vortrugen.<br />

Ein zweites Mal überzeugte daraufhin<br />

Anika Müller: dieses Mal durch<br />

ein eigenes Lied, das sie selbst am<br />

Klavier begleitete und die Zuhörer mit<br />

den Worten „ …ganz egal was kommen<br />

mag, lass mich nicht allein“<br />

zutiefst berührte. Die Überraschung<br />

war dann, dass Anika auch dirigieren<br />

kann. Im nächsten Beitrag des<br />

28 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

Abends trat sie als Dirigentin des<br />

Kammerchors auf; dieser bewies mit<br />

den Liedern von Hubert Weimer und<br />

Robert Schumann, dass er sowohl<br />

traurige Gefühle als auch fröhliche<br />

Stim mungen schaffen kann. Der Chor<br />

überzeugte wieder einmal durch<br />

seine Klangvielfalt und äußerste Prä -<br />

zision. Die Gruppe „Da Capo“ – neun<br />

junge Damen aus dem Hauptchor -<br />

ließen es sich nicht nehmen, Musical -<br />

melodien erklingen zu lassen, indem<br />

sie frech und witzig dem Publikum<br />

verrieten „how to be popular“. Dass<br />

auch die jungen Herren ausgezeichnet<br />

singen und bei den Zuhörern<br />

Gefühle hervorrufen können, bewiesen<br />

die „Männer“ mit ihren Beiträgen<br />

„Tangogeiger“ und „Spiderman“ – sie<br />

sangen so authentisch, als hätten sie<br />

alle selbst schon einmal die Situation<br />

des jungen Mannes erlebt, dessen<br />

Freundin nur dem „Tangogeiger“<br />

nach schaut.<br />

Trotz der hochsommerlichen Hitze<br />

ging es ohne Pause weiter: Die jungen<br />

MPG-Rapper zeigten mit ihrem<br />

„Zau ber lehrling“ gekonnt, wie „cool“<br />

Goethe ist und wie gut er sich für Hip<br />

Hop eignet. Einen weiteren Augen -<br />

schmaus boten die „5 Moves“ mit ei -<br />

ner pfiffigen Tanzperformance, die<br />

rhyth misch präzise und exakt vorge -<br />

tra gen wurde und alle im Saal innerlich<br />

mittanzen ließ. Einen Höhepunkt<br />

des Abends bot das Trio Cantabile<br />

mit Laura Caleia, Carola Leis und Jo -<br />

sephine Reuschel: Sie intonierten<br />

aus drucksstark, homogen und gefühlvoll<br />

Lieder von Adele und Phil Collins,<br />

die das Publikum zutiefst berührten.<br />

Als Star des Abends erweis sich dann<br />

einmal mehr Anika Müller, die mit<br />

ihrem ebenbürtigen, gefühlvoll singenden<br />

Solopartner David Masen<br />

„Think of me“ von A.L. Webber an -<br />

stimmte. Das Publikum schmolz da -<br />

hin, nicht nur wegen der Sommer -<br />

hitze, sondern wegen der bezaubernden<br />

und in sich stimmigen Darbietung<br />

der beiden Sänger. Das größte En -<br />

semble der Schule, der Hauptchor<br />

des MPG, bildete den Abschluss des<br />

herrlichen Sommerabends. Unter der<br />

professionellen Leitung von Herbert<br />

Kampmann, begleitet von Matina Egli<br />

am Klavier und Jana Kampmann am<br />

E-Bass, sangen die 140 Schüler<br />

Werke der verschiedensten Stilrich -<br />

tungen. Es war unglaublich, wie exakt<br />

und ausdrucksstark ein Schülerchor,<br />

der alle Altersstufen umfasst, die Mu -<br />

sik gestaltete: vom piano zum fortissimo,<br />

vom crescendo zum decrescendo<br />

oder von hell zu dunkel – alle<br />

Schat tierungen gelangen.<br />

„Die Musik spricht für sich allein. Vo -<br />

rausgesetzt, wir geben ihr eine Chan -<br />

ce.“ Diesem Gedanken des berühmten<br />

Geigers Yehudi Menuhin lässt<br />

sich nur hinzufügen: An diesem<br />

Abend konnte die Musik für sich sprechen,<br />

weil sie durch die unermüdliche<br />

Pro ben arbeit des Dirigenten und seiner<br />

jungen Sänger eine Chance be -<br />

kam und das Publikum begeisterte.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

29


Kultur<br />

Eine musikalische Reise um die Welt<br />

MPG-Musiker verabschieden das Schuljahr<br />

Die Sommerferien nahen – und damit<br />

auch die Zeit für größere Reisen.<br />

Zahl reiche Eltern, Schüler und Lehrer<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s werden<br />

daher bald ihre Koffer packen<br />

und sich aufmachen, um irgendwo auf<br />

der Welt Neues zu entdecken. Doch<br />

auch schon vor Beginn der Ferien bot<br />

sich am MPG die Möglichkeit – zu -<br />

mindest musikalisch – zu verreisen.<br />

Unter dem Motto „Eine musikalische<br />

Reise um die Welt“ begeisterten die<br />

MPG-Musiker am Montagabend ihr<br />

Pub likum in der voll besetzten Aula.<br />

Neu beim Sommerkonzert war die<br />

Mo deration des Abends durch Schü -<br />

lerinnen. So führten Annalena Heidi<br />

und Natalie Neumann charmant<br />

durch das Programm.<br />

Vororchester und Orchester entführten<br />

die Zuhörer zunächst nach Groß -<br />

britannien, genauer gesagt an den<br />

königlichen Hof – standesgemäß mit<br />

„Pomp and Circumstance No. 1“ von<br />

Edward Elgar. Nach diesem fulminanten<br />

und symphonischen Reisebeginn<br />

bei der Queen machte der Eltern-Leh -<br />

rer-Chor einen kurzen Abstecher zur<br />

Von Corinna Locke<br />

Namensvetterin, der britischen Rock -<br />

grup pe um Freddy Mercury. Susanne<br />

Schüssele hatte sich für ihren Chor<br />

einen der größten Hits von Queen<br />

ausgesucht. Der Chor nahm die He -<br />

raus forderung an und sang sich be -<br />

herzt durch die anspruchsvollen<br />

Rhyth men und schwierigen Höhen<br />

der „Bohemian Rhapsody“. Weiter<br />

ging die Fahrt nordwärts. So sang der<br />

Eltern-Lehrer-Chor „Einki er sum<br />

sum markvöld vid stendur“, komponiert<br />

von Hans Jacob Højgaard von<br />

den Färöer-Inseln, sowie das schwedische<br />

„Värmland-Lied“ und „Winde<br />

wehn“. Wenn’s musikalisch nach<br />

Schwe den geht, darf natürlich auch<br />

die Popgruppe ABBA nicht fehlen.<br />

„Thank you for the music“, nach ei -<br />

nem Arrangement von Susanne<br />

Schüs sele, markierte das Ende der<br />

Schwe den reise. Nun hieß es: „Näch -<br />

ste Station: Mannheim!“ Schüler<br />

André Haspel spielte das „Klarinetten -<br />

konzert 1. Satz“ von Carl Stamitz<br />

tadel los. Souverän meisterte der Abi -<br />

turient auch die schnellen Passagen<br />

und wurde dafür vom Publikum mit<br />

lang anhaltendem Beifall belohnt. Der<br />

Applaus galt natürlich auch den Strei -<br />

chern, welchen bei dem Mannheimer<br />

Stück einiges abverlangt wurde.<br />

Nach Mannheim folgte ein Ausflug an<br />

den Bodensee: Mit Johannes<br />

Brahms’ Fassung des schwäbischen<br />

Volks lieds „Da unten im Tale“ besang<br />

der Eltern-Lehrer-Chor wehmütig die<br />

Trennung eines einstigen Liebes pa -<br />

ares. An dieser Stelle verabschiedete<br />

sich der Chor musikalisch von<br />

Deutsch land und setzte über den Bo -<br />

densee, um das schwyzerdütsche<br />

„Du fragsch was i möcht sin gen“<br />

(Meystre/Willisegger) mit vollen und<br />

kla ren Stimmen überzeugend darzubieten.<br />

Begleitet wurde der Chor wie<br />

gewohnt von Musiklehrer Florian Aiß -<br />

linger.<br />

Ruhig und träumerisch ließ Schülerin<br />

Tabea Klein am Klavier Camille Saint-<br />

Saëns’ „Le Cygne“, den Schwan, vor<br />

dem inneren Auge des Publikums vorüberziehen<br />

und erntete dafür viel Bei -<br />

fall.<br />

Weiter ging es anschließend über den<br />

Balkan ins Land der Zaren. Mit den<br />

fröhlichen und rhythmischen „Czar -<br />

das klängen“ von Friedrich W. Olpen<br />

kam der Eltern-Lehrer-Chor in fast<br />

schon übermütige Stimmung, ließ<br />

sich aber anschließend melancholisch<br />

in Siebenbürgen nieder und<br />

mahn te mit „Ich mag und darf nicht<br />

fröhlich sein“ eindringlich zur Ver -<br />

nunft. Die schwermütige Atmosphäre<br />

vertrieb der Chor schließlich erfolgreich,<br />

indem er dem aufmerksamen<br />

Publikum in Dmitri Bortnianskys<br />

„Horch die Wellen tragen“ stimmgewaltig<br />

zujauchzte: „Jubilate!“ Das<br />

Publikum folgte der Aufforderung nur<br />

zu gerne und belohnte die Leistung<br />

des Chors mit großem Beifall. An -<br />

schließend übernahm das Voror ches -<br />

ter unter der Leitung von Florian Aiß -<br />

lin ger das Steuer. Es stach in Russ -<br />

land in See und intonierte den „Rus -<br />

sian Sailor’s Dance“ von Gliere und<br />

Del Borgo. Hochkonzentriert gaben<br />

30 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

nicht wenige neue Fünftklässler ihren<br />

Einstand im Vororchester und machten<br />

deutlich, dass sich das MPG-Or -<br />

chester über fähigen Nachwuchs<br />

freuen darf. So setzten die Jüngsten<br />

mit Feuereifer die musikalische Welt -<br />

reise fort und übten sich mit den fernöstlichen<br />

Klängen von Keiko Yama -<br />

das „Hotaka Sunset“ weiter im Zu -<br />

sam men spiel. Dass sich so viele<br />

Schü ler im Vororchester engagieren,<br />

zeigt, wie viel Spaß die Kinder daran<br />

haben, gemeinsam mit anderen zu<br />

musi zieren und so etwas Großes zu<br />

erschaffen.<br />

Von Japan ging es über den Pazifik<br />

nach Kanada, ins Land der Bären und<br />

Seen. Abiturient Felipe Krick hatte<br />

Lind sey Stirlings „Zelda Medley“<br />

selbst arrangiert und stimmte gemeinsam<br />

mit Mitschülerin Marina Stickel<br />

ein Violinen-Duett an. Zusammen<br />

mei sterten die beiden die rhythmische<br />

Herausforderung. Unterstützt wurden<br />

sie dabei von Schlagzeugbegleitung<br />

und dem dirigierenden André Haspel,<br />

der das ganze Konzert über, so<br />

schien es, im Dauereinsatz war. Die<br />

Darbietung der musikalisch begabten<br />

Abiturienten wurde von den Zuhörern<br />

mit viel Beifall honoriert.<br />

Von Kanada führte die Reise weiter in<br />

die Vereinigten Staaten von Amerika<br />

– dem Land nicht nur der „unbegrenzten<br />

Möglichkeiten“, sondern, so die<br />

Moderatorin mit einem Augen zwin -<br />

kern, auch der „unbegrenzten Schul -<br />

den und Datensammlungen“. Aber<br />

auch amerikanische Kompositionen<br />

sind in fast grenzenloser Zahl vorhanden.<br />

Wohl deshalb verweilten die Mu -<br />

siker etwas länger in dem Land, in<br />

dem man einst vom Tellerwäscher<br />

zum Millionär werden konnte. Der<br />

Eltern-Lehrer-Chor glänzte mit Ste -<br />

phen Fosters „Swanee River“ und<br />

über gab das Steuer an Marina<br />

Stickel, die den Hit „Impossible“ der<br />

Pop- und R&B-Sängerin Shontelle<br />

Layne getragen interpretierte – von<br />

wegen „impossible“! Das Publikum<br />

lauschte andächtig dem Gesang der<br />

Abiturientin, die von ihrer Mitschülerin<br />

Tabea Klein am Klavier begleitet<br />

wurde.<br />

Wen das Fernweh bis hierhin noch<br />

nicht gepackt hatte, den erwischte es<br />

spätestens beim schwungvoll und mit<br />

Freude gespielten „I like to be in Ame -<br />

rica“ des Blechbläserensembles. Das<br />

bekannte Stück von Leonard Bern -<br />

stein war von Musiklehrer Florian Aiß -<br />

linger eigens für das Bläserensemble<br />

arrangiert worden. Und wenn man<br />

schon einmal in Amerika ist, dann<br />

kom mt man nicht umhin, auch einen<br />

Abstecher nach New York zu machen.<br />

Die Abiturienten jedenfalls, denen die<br />

Welt ja nun offensteht, träumen wohl<br />

schon davon und begeisterten das<br />

Publikum mit „Theme from New York,<br />

New York“ (Ebb/Kander).<br />

Keine Reise ohne Abenteuer, dachte<br />

sich Florian Aißlinger womöglich bei<br />

der Auswahl des nächsten Stücks. Mit<br />

„Pirates oft the Caribbean“ von Badelt<br />

und Ricketts erreichte der Abend<br />

zwei fellos den Höhepunkt musikalischer<br />

Professionalität. Gebündelt in<br />

einem Musikstück zeigte sich die<br />

ganze Vielfalt des MPG-Orchesters,<br />

das sowohl den lauten als auch leisen<br />

Tönen mehr als nur gewachsen ist.<br />

Beim mitreißend swingenden „Tico<br />

Tico“ von Zequinha de Abreu (Arr. J.<br />

Naulais) trumpfte das Orchester ab -<br />

schließend noch einmal auf und erntete<br />

dafür tosenden Applaus vom<br />

Pub likum, das nach einer Zugabe verlangte,<br />

die jedoch noch etwas auf sich<br />

warten ließ.<br />

Florian Aißlinger nutzte die Gelegen -<br />

heit, sich bei gleich neun Abiturien -<br />

tinnen und Abiturienten zu ver -<br />

abschie den und zu bedanken – für<br />

lange Jahre Orchesterarbeit am MPG.<br />

Diese Arbeit, so Aißlinger, „habt ihr<br />

wesentlich geprägt!“ Zur Erinnerung<br />

über reichte er seinen Musikern je -<br />

weils ein Büchlein, das sämtliche Na -<br />

tional hymnen der Welt enthält – falls<br />

es einmal Verständigungsprobleme<br />

geben sollte, könne man auf die<br />

Sprache der Musik ausweichen.<br />

Eben falls aus dem Orchester verabschieden<br />

musste der Dirigent den<br />

lang jährigen und verdienten Kollegen<br />

Jörg Wachtler, der das MPG in den<br />

Ruhestand verlässt. Aißlinger dankte<br />

außerdem seinen Kolleginnen Clau -<br />

dia Burghard und Susanne Schüssele<br />

für die tatkräftige Unterstützung. Dank<br />

ging auch an helfende Eltern, die<br />

Moderatorinnen und die eigene Ehe -<br />

frau. Besonders hervorgehoben wur -<br />

de wieder einmal das professionelle<br />

Technik-Team der Schule, das für das<br />

Chor konzert am Freitag und das<br />

Som merkonzert am Montag un -<br />

ermüd lich im Einsatz war.<br />

Schulleiterin Ulrike Zimmermann lob -<br />

te die Vielseitigkeit des Konzerts und<br />

die spür- und hörbare Freude am<br />

Musi zieren, die maßgeblich zur positiven<br />

Atmosphäre in der Schule beitrage.<br />

Zum Abschluss des gelungenen<br />

Abends brachte das Orchester noch<br />

einmal das brasilianische „Tico Tico“<br />

zu Gehör und entließ damit seine Zu -<br />

hörer in eine wahrhaft karibische<br />

Nacht. Der ein oder andere wird vielleicht<br />

noch am selben Abend seine<br />

Koffer gepackt haben...<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

31


Kultur<br />

Mitspieler gesucht<br />

Auch die MPG-BigBand ist auf Nachwuchs angewiesen<br />

Von Linus Kloker<br />

Nach einigen bejubelten Auftritten im<br />

letzten Schuljahr startet die MPG-Big -<br />

Band flott in die neue Saison. Wir sind<br />

bereits im Herbst beim MPG-Ball wieder<br />

zu hören. Weiter geht’s dann im<br />

Winter mit den Weihnachtskonzerten.<br />

Da mit jedem Abi-Jahrgang leider<br />

auch einige unserer Mitglieder die<br />

Schu le verlassen, sind wir ständig auf<br />

Nachwuchs angewiesen. Also sind –<br />

trotz Traumbesetzung – immer neue<br />

Instrumentalisten und auch Sänger<br />

willkommen. Wir suchen Schüler des<br />

MPG aus allen Klassenstufen. Da der<br />

Probenplan fürs nächste Schuljahr<br />

noch auf sich warten lässt, meldet<br />

euch bei Interesse am besten bei<br />

einem der BigBand-Mitglieder oder<br />

bei Musiklehrerin Susanne Schüs -<br />

sele. Wir werden euch dann über<br />

alles Nötige informieren. Wir freuen<br />

uns auf euch!<br />

Eure MPG-BigBand<br />

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Kultur<br />

Kanon mit dem Publikum<br />

Auftritt der Gesangsklassen am MPG<br />

Von Herbert Kampmann<br />

Am 1. März. stellten sich die vier Ge -<br />

sangs klassen aus der Stufe 5 und 6<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong> in der<br />

voll besetzten Schul-Aula erneut der<br />

Öffentlichkeit vor und überzeugten ihr<br />

Publikum durch ihre geschulten Stim -<br />

men und ihr reichhaltiges Repertoire.<br />

Der Musiklehrer Herbert Kampmann,<br />

der das Gesangsklassenkonzept am<br />

MPG betreut und eingeführt hat, be -<br />

tonte, dass die gezeigten Ergebnisse<br />

lediglich aus den normalen Musik -<br />

stunden stammen. Dies ist umso er -<br />

staunlicher, denn die Aufführung hatte<br />

schon Konzertcharakter.<br />

Kampmann überließ die Begrüßung<br />

den Kindern, die mit ihren kräftigen<br />

Stim men ohne Mikrofon auch die letzten<br />

Reihen erreichten. Jede Unter -<br />

richts stunde der Gesangsklassen<br />

star tet mit einem Kanon zur Begrü -<br />

ßung. Danach kommen sogenannte<br />

"Muntermacher" von Richard Filz zum<br />

Einsatz, wobei die Kinder mit viel<br />

Rhyth mik und Rap-Gesang auch ihre<br />

sprachlichen Fähigkeiten trainieren.<br />

An schließende Atem- und Stimm -<br />

übun gen erweitern dann den Klang -<br />

raum, stärken die Muskultur und ma -<br />

chen den Kindern die Gesangs tech -<br />

nik bewusst, die als Grundlage für<br />

den anschließenden Gesang benötigt<br />

wird. Auch hier wurde viel mit Bewe -<br />

gung gearbeitet, was zu einem lockeren<br />

und ganzheitlichen Körpergefühl<br />

der Kinder beiträgt.<br />

Neu für einige der Zuhörer war da -<br />

nach das Solmisationssingen. Die<br />

Kin der zeigten eine ausgeklügelte<br />

Fol ge von Solmisationssilben, die fast<br />

unsere ganze europäische Musik -<br />

theo rie enthält. Intonationssicher sangen<br />

sich die Kinder durch dieses Sys -<br />

tem, das ihnen künftig als Erklärungs -<br />

modell bewusst und unbewusst zur<br />

Ver fü gung stehen wird.<br />

Der zweite Teil des Abends war ge -<br />

prägt von der Literatur aus der Re -<br />

naissance, der Klassik und der modernen<br />

Unterhaltungsmusik. Beein -<br />

druckend, wie die Kinder der 5. Kla -<br />

sse einen schwierigen Kanon aus<br />

dem 16. Jahrhundert gut intoniert vor -<br />

trugen unter dem Dirigat aus eigenen<br />

Reihen. Amüsant anzusehen war<br />

auch der rhythmische Kanon "clap<br />

snap", den die Kinder mit viel Charme<br />

und Bewegung pfiffig vortrugen. Ins -<br />

gesamt zeigten die 5er-Klassen<br />

schon viel "Professionalität" und es<br />

gab am Schluss kräftigen Applaus für<br />

die se Leistung.<br />

Die anschließend auftretenden Sechst -<br />

klässler nahmen das Ganze et was<br />

ernster, doch merkte man hier deutlich<br />

einen Leistungsschub. Die kleine<br />

Nachtmusik von Mozart klang ebenso<br />

überzeugend wie das mehr stimmige<br />

Spiritual "Somebody's kno cking at<br />

your door". Musiklehrer Kamp mann<br />

erklärte dabei immer wieder, mit wel -<br />

chem musiktheoretischen Hinter -<br />

grund er diese Lieder in den Unter -<br />

richt einbaut. Gerne kam das anwesende<br />

Publikum auch der Auffor -<br />

derung nach mitzumachen und mitzu -<br />

singen und unterstützte die Schü ler<br />

bei Kanons, rhythmischen Spielen<br />

und Bewegungen. Der Kon zert abend<br />

begeisterte das Publikum und es ließ<br />

die Gesangsklassen schü ler nur nach<br />

weiteren gemeinsam gesungenen<br />

Kanons von der Bühne abtreten.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

33


Kultur<br />

Beeindruckendes Fortissimo in den Saal geschleudert<br />

MPG-Festivalchor begeistert in Ulm<br />

Von Herbert Kampmann<br />

In einer interessanten Kooperation<br />

sang der Hauptchor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gymnasium</strong>s mit dem Kammerchor<br />

Schola Cantorum aus Wolfschlugen<br />

bei den Baden-Württembergischen<br />

Schul chortagen, die dieses Jahr in<br />

Ulm im Kornhaus stattfanden. Diese<br />

Kooperation wurde als Höhepunkt,<br />

als sogenannter Festivalchor, im Ab -<br />

schluss konzert der vier Chortage präsentiert<br />

und begeisterte den vollen<br />

Saal, der mit lang anhaltendem Ap -<br />

plaus dem größten Chor mit 140 Sän -<br />

gern dankte.<br />

Laut Veranstalter nahmen über 2000<br />

jugendliche Sängerinnen und Sänger<br />

in 25 Chören teil und repräsentierten<br />

einen schönen Querschnitt der Schul -<br />

chöre Baden-Württembergs. Vom<br />

Grund schulchor bis zum gymnasialen<br />

Kammerchor waren alle Chorgenres<br />

unter dem Festivalmotto „Love stories,<br />

vom Madrigal bis zum Popsong“<br />

beteiligt. Auch im Abschlusskonzert<br />

am Sonntag, 5. Mai, an dem das<br />

MPG-Festivalensemble teilnahm,<br />

zeig te sich eine interessante Stil -<br />

breite.<br />

Es begannen die preisgekrönten Ul -<br />

mer Spatzen, die sehr diszipliniert<br />

und intonationssicher auftraten und<br />

den <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong>ern unter anderem<br />

das Zigeunerleben von Robert Schu -<br />

mann in einer ausgereiften Version<br />

vor sangen. Diese fieberten dabei bei<br />

jeder Note mit, denn sie bereiten das<br />

gleiche Stück für das eigene Som -<br />

mer konzert im Juli vor. Entsprechend<br />

frenetisch war der anschließende Ap -<br />

plaus. Für die anwesenden Musik leh -<br />

rer war es eine Freude mitzuerleben,<br />

wie ihre Schüler chorische Qualitäten<br />

goutieren und mit begeistertem Ap -<br />

plaus bedenken. Anschließend trat<br />

über raschend ein Grundschulchor<br />

aus Ulm auf, der durch seinen kindlichen<br />

Charme und seine Choreo gra -<br />

phie das Publikum in seinen Bann<br />

zog.<br />

Der folgende Kammerchor des Schef -<br />

fold-<strong>Gymnasium</strong>s aus Schwäbisch-<br />

Gmünd sang gemischtstimmig und<br />

bemühte sich um einen ausgewogenen<br />

Chorklang mit Madrigalen und<br />

modernen Popsongs, und der an -<br />

schlie ßende Schulchor aus Mann -<br />

heim trat gar mit eigener Band auf, die<br />

mit einem dominanten Drummer das<br />

jugendliche Publikum begeisterte. Die<br />

Solisten überzeugten mit Mikro und<br />

einer ansprechenden Performance,<br />

nur der Chor ging im Gesamtklang leider<br />

etwas verloren.<br />

Ein Raunen ging durchs Publikum, als<br />

das MPG-Ensemble mit seinen 140<br />

Sängerinnen und Sängern auftrat. Die<br />

Bühne reichte gerade noch aus, um<br />

die ses starke Ensemble aufzunehmen.<br />

Entsprechend dem Chor volu -<br />

men dirigierte Chorleiter Herbert<br />

Kamp mann als Erstes das dynamische<br />

extreme Chorstück "Odi et amo"<br />

und schleuderte dem Publikum ein<br />

be eindruckendes Fortissimo in den<br />

Saal, das nur mit einem solchen<br />

Groß ensemble möglich ist. Dass der<br />

MPG-Chor und die Schola Cantorum<br />

auch feinfühlig und feinsinnig im Pia -<br />

no singen können, zeigte das an -<br />

schlie ßende "Willow Tree" von Rutter<br />

Rutter, wo besonders die Jungs- und<br />

Män ner stimmen lange Phrasen mit<br />

viel Gefühl intonierten, umrahmt von<br />

feinen Frauenstimmen auf Vokalisen.<br />

Dabei choreographierte der Chor Ab -<br />

lehnung und Zuneigung der Mäd -<br />

chen.<br />

Über ein madrigaleskes Arrangement<br />

des Beatles-Songs "Can't buy me<br />

love", das leicht - trotz der Quantität<br />

des Chores - gesungen wurde, ging<br />

es mit dem gefühlvollen "Scarborough<br />

Fair" zu den beiden letzten Liedern<br />

der Nürtinger. Hier hatte sich Kamp -<br />

mann für zwei Boygroup-Lieder<br />

entschie den, die das Publikum im<br />

Saal vollends begeisterten. Das erste<br />

"Kuscheln, Sex und Händchenhalten"<br />

der Gruppe Maybebop spiegelte textlich<br />

die Gedankenwelt der Schüler wi -<br />

der und die 140 Nürtinger hatten den<br />

Text so sauber eingeübt, dass das<br />

Pub likum den deutschen Text verstand<br />

und lächelnd verfolgte. Der<br />

Bann war gebrochen und der Saal<br />

sang beim anschließenden "Ohr -<br />

wurm" der Wise Guys begeistert mit<br />

und brachte dem swingenden Ensem -<br />

ble einen frenetischen Applaus. Refe -<br />

rent Hans-Martin Werner vom Kultus -<br />

ministerium dankte am Schluss allen<br />

teilnehmenden Chören und deren<br />

Chor leiter für ihre begeisternde Arbeit<br />

und ermahnte die Politik diese besondere<br />

kulturelle Arbeit an den Schulen<br />

unbedingt weiter zu unterstützen.<br />

Auch Kultusminister Andreas Stoch<br />

betonte im Begleitschreiben die wichtige<br />

Bildungsvermittlung der Arbeits -<br />

ge meinschaften Chor, Orchester und<br />

Bands, auf die man zu Recht stolz<br />

sein kann. Das Publikum bekräftigte<br />

diese Aussagen mit starkem Applaus.<br />

34 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

Klassiker im neuen Gewand<br />

MPG-Rapper bei Benefiz-Talentshow in Esslingen<br />

Von Herbert Kampmann<br />

Die Veranstaltung "Wir bewegen was"<br />

in Esslingen ging am 24. November<br />

2012 ins sechste Jahr und brachte<br />

wie der viele Talente auf die Bühne im<br />

evangelischen Gemeindehaus am<br />

Blarerplatz. Die Veranstaltung unterstützte<br />

erneut die Weihnachts spen -<br />

den aktion der Esslinger Zeitung. Der<br />

engagierte Veranstalter Winfried<br />

Kamp mann, der diese Benefiz-Talent -<br />

show betreut, nahm im Sommer<br />

Kontakt mit dem MPG auf und daraus<br />

entstanden drei neue Formationen.<br />

Der Musiklehrer Herbert Kampmann<br />

erschuf drei Rap-Gruppen, die Balla -<br />

dentexte von Mörike und Goethe<br />

rapp ten und den alten Klassikern so<br />

mit einem fetzigen HipHop-Back -<br />

ground ein neues musikalisches Ge -<br />

wand gaben.<br />

Anfang Oktober starteten die Schüler<br />

noch vorsichtig und ohne Bewe gun -<br />

gen mit den Texten und lieferten nach<br />

zwei Monaten Probenarbeit nun eine<br />

reife Leistung, die mit viel Applaus be -<br />

dacht wurde. Zuerst erklang der be -<br />

rühm te "Zauberlehrling", der ohne<br />

Wis sen des Meisters Kräfte heraufbeschwört,<br />

die er nicht mehr stoppen<br />

kann. Kampmann legte einen treibenden<br />

Beat unter das Gedicht und die<br />

fünf Mädchen der Klasse 6b lernten<br />

gemeinsam den ganzen Text, immerhin<br />

98 Verszeilen, und rappten ohne<br />

Probleme mit viel Engagement. Da -<br />

nach kamen fünf Mädchen aus der<br />

Klas se 6a und brachten den geheimnisvollen<br />

König Milesint mit seiner<br />

düs teren Stimmung perfekt auf die<br />

Büh ne. Mit einer musikalischen Rap-<br />

Mi schung aus Fanfaren und mittelalterlichen<br />

Saitenklängen brachte jede<br />

Schülerin ihre eigene Interpretation<br />

der Strophen, bis zum Schluss alle<br />

Rap per sich bildlich über die Leiche<br />

des Königs neigten.<br />

Am Ende der Gesamtperformance ka -<br />

men noch fünf Jungs aus der Klasse<br />

7b, die mit Feuerwehrsirenen und knisterndem<br />

Feuer im Hintergrund dem<br />

"Feuer reiter" von Mörike Leben einhauchten.<br />

Unterstützt vom Rotlicht<br />

der Technik-Crew kam es hier zu ei -<br />

nem perfekten Finale. Lang anhaltender<br />

Applaus belohnte die Klassik-<br />

Rap per, die in vielen Pausen diese<br />

Per formance eingeübt hatten.


Von der Zeit vor dem Applaus<br />

Fünft- und Sechstklässler führen Musical auf<br />

Von Tordis-Arlett Nitsch<br />

Kultur<br />

Am Ende war Applaus.<br />

Die Darsteller strahlten um die Wette,<br />

stolze Eltern klatschten begeistert,<br />

und eine erleichterte Chorleiterin<br />

nahm den Dank der Schulleitung ent -<br />

ge gen. Dies war der Moment, auf den<br />

Musiklehrerin Claudia Burghard mit<br />

et wa 70 Fünft- und Sechstklässlern<br />

fast ein Schuljahr lang hingearbeitet<br />

hatte. Doch in diesen Minuten war alle<br />

Mü he fast schon wieder vergessen.<br />

Denn am Ende war Applaus.<br />

lich ist Termin nicht gleich Termin, und<br />

der endgültige, am Mittwoch nach den<br />

Pfingstferien, lag denkbar ungünstig.<br />

Einmal abgesehen davon, dass allein<br />

der Bühnenaufbau viel Zeit in An -<br />

spruch nimmt, ist es gerade die Pro -<br />

ben arbeit in den letzten Tagen vor der<br />

Aufführung, die den Unterschied<br />

macht. Gerade bei einem Musical, bei<br />

dem Schauspiel und Gesang zusammengeführt<br />

werden müssen. Und<br />

dann die Kostüme und die Requisiten.<br />

Mäuseohren, Käsewürfel, ein Gefäng -<br />

nis – all das musste quasi nebenher<br />

ge bastelt werden. Wie viel Stunden<br />

Ar beit in den Vorbereitungen stecken,<br />

das kann selbst Claudia Burghard<br />

rück blickend nicht mehr einschätzen.<br />

Und am Anfang?<br />

Wie viel Arbeit es bedeutet, ein<br />

abend füllendes Musical wie „<strong>Max</strong> und<br />

die Käsebande“ auf die Beine zu stellen,<br />

kann man als Außenstehender<br />

wohl nur erahnen. Selbst den meisten<br />

Beteiligten fehlt der Überblick über<br />

das Ausmaß der Dinge, die geplant<br />

und organisiert werden müssen. Das<br />

fängt mit der Terminfestlegung an. So<br />

frühzeitig wie nur möglich, nämlich<br />

noch in den Sommerferien, gab es die<br />

ersten Absprachen und auch einen<br />

Ter min für die letzte Schulwoche.<br />

Dass es dabei nicht blieb und der Ter -<br />

min gleich zweimal verschoben werden<br />

musste, das gehört zu den Un -<br />

wäg barkeiten, die ein derartiges Pro -<br />

jekt zusätzlich erschweren. Schließ -<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

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Kultur<br />

Ei nen kleinen Eindruck vermag die<br />

Tat sache zu vermitteln, dass es im<br />

ge samten Schuljahr kaum einen probenfreien<br />

Samstag gab.<br />

Bis zu den Pfingstferien musste das<br />

Gros der Arbeit geschafft sein, dann<br />

sollte eine zweitägige Chorfreizeit den<br />

Feinschliff bringen. Die Versöhnungs -<br />

kirche in der Braike bot der Truppe<br />

den nötigen Raum dazu. Die beiden<br />

Tage wurden ein voller Erfolg, be -<br />

scher ten sie den Beteiligten doch<br />

außer 65 Kuchen jede Menge Proben<br />

und damit viel Sicherheit. Dafür war<br />

es der Bühnenaufbau, der im wahrsten<br />

Sinne von Pleiten, Pech und<br />

Pan nen verfolgt war. Zunächst hatte<br />

Claudia Burghard am Sonntagabend<br />

die Nachricht erreicht, dass sie die<br />

dringend benötigten Podeste, die sie<br />

am nächsten Tag ausleihen wollte,<br />

doch nicht bekommen könnte. Im -<br />

provi sationstalent war gefragt. Das<br />

galt auch für die Mauertapete, die sie<br />

noch am Abend nach der Chorfreizeit<br />

am Treppengeländer der Aula befestigen<br />

wollte: Nach anderthalb<br />

Stunden fielen die<br />

ersten drei Bahnen wieder<br />

ab. Unverhoffte Hilfe<br />

kam in diesem Fall von<br />

Frau Kottler, einer Mutter,<br />

die gerade mit dem ELSE-<br />

Chor im Nach barraum<br />

ge probt hatte, und so<br />

wurde auch dieses Pro -<br />

blem gelöst.<br />

Doch schon am nächsten<br />

Morgen, dem Tag der Auf -<br />

führung, ging das Cha os<br />

weiter: Bei der General -<br />

probe fielen sämtliche<br />

Head sets aus – Akku<br />

leer. Natürlich gibt es für<br />

diese Fälle den berühmten<br />

Spruch von der misslungenen<br />

Generalprobe,<br />

die den Erfolg bei der<br />

Pre miere garantieren soll.<br />

Und so kam es dann<br />

auch.<br />

Am Ende war Applaus.<br />

38 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

39


Kultur<br />

Kostüme aus Omas Kleidertruhe<br />

Theater-AG spielt russische Komödie<br />

Im Vorfeld war es immer wieder eine<br />

Fra ge, die der Theatergruppe gestellt<br />

wurde: Warum „Der Revisor“, warum<br />

Gogol?<br />

Um es vorwegzunehmen: Mit der Affi -<br />

nität zur russischen Sprache von AG-<br />

Leiterin Nitsch hat dies eher wenig zu<br />

tun. Was also rückt einen Autor bei<br />

der Suche nach einem passenden<br />

Stück für eine Theater-AG in den<br />

Blickpunkt des Interesses? Natürlich<br />

sind das Kriterien wie Unterhaltungs -<br />

wert, Spielbarkeit, die Möglichkeit der<br />

Aktualisierung oder das Angebot an<br />

vielfältig ausgestaltbaren Rollen. Das<br />

alles muss stimmen. Aber dann ist da<br />

noch etwas: das Sterbedatum des Au -<br />

tors. Liegt dies nämlich mehr als 70<br />

Jah re zurück, endet in der Regel das<br />

Urheberrecht. Abgesehen davon,<br />

dass die Aufführungsgebühren für<br />

nicht freie Stücke das Budget einer<br />

Schultheatergruppe schnell sprengen,<br />

geht es vor allem um die Mög -<br />

lich keit, das Stück zu verändern und<br />

den Gegebenheiten anzupassen.<br />

Denn wo findet man schon einmal ein<br />

Stück, das die inhaltlichen Kriterien<br />

er füllt, gleichzeitig aber Rollen für<br />

etwa 20 jugendliche Darsteller bietet<br />

und sich zudem auf einer kleinen<br />

Büh ne mit einfachsten technischen<br />

Mitteln realisieren lässt?<br />

Darum also Gogol, darum „Der Re -<br />

visor“.<br />

Anfangs etwas skeptisch und irritiert<br />

ob der ungewöhnlichen russischen<br />

Na men, ließ sich die Theatergruppe<br />

dann doch schnell vom inhaltlichen<br />

und dramaturgischen Potenzial des<br />

Stückes überzeugen. Schließlich<br />

zählt Nikolaj Gogols Komödie, 1836 in<br />

Sankt Petersburg uraufgeführt, auch<br />

auf deutschen Theaterbühnen nach<br />

wie vor zu den meistgespielten Stü -<br />

cken. Denn „Der Revisor“ nimmt auf<br />

sehr unterhaltsame Weise menschliche<br />

Schwächen im Allgemeinen und<br />

Von Tordis-Arlett Nitsch<br />

den Umgang der Mächtigen mit der<br />

Macht im Besonderen aufs Korn und<br />

wirkt dabei doch erstaunlich aktuell.<br />

Die Theater-AG verlegte das Stück<br />

auf den Beginn des 20. Jahrhunderts.<br />

In einem russischen Städtchen sorgt<br />

die Ankunft eines unbekannten jungen<br />

Mannes (Robert Fischer) samt<br />

Diener (Nils Gürke) für Unruhe. Aus<br />

Petersburg sei er und im Auftrag der<br />

neuen Landesregierung unterwegs,<br />

heißt es. Und man munkelt, es handle<br />

sich um einen Revisor, der inkognito<br />

die staatlichen Einrichtungen und<br />

deren Leiter kontrollieren wolle: die<br />

Rektorin (Ina Schauwecker), die<br />

Amts richterin (Marieke Frank), die<br />

Ärztin (Juliane Wankmüller), den<br />

Polizei chef (Manuel Maier), die Post -<br />

beamtin (Natalie Neumann) und nicht<br />

zuletzt den Bürgermeister Anton Anto -<br />

no witsch (Kai-Hendrik Harder). Grund<br />

zur Sorge haben sie allesamt, denn<br />

mit der Führung ihrer Amtsgeschäfte<br />

nehmen sie es hier – fernab der<br />

Haupt stadt – nun wahrlich nicht so<br />

genau. Entsprechend kreativ geht die<br />

örtliche Prominenz daran, Pläne zu<br />

schmieden, um das drohende Unheil<br />

abzuwenden. Während die Versuche<br />

der beiden Gutsbesitzer (Julia Manz<br />

und Natalie Neumann) eher unbeholfen<br />

wirken, offenbaren die Frau und<br />

die Tochter des Bürgermeisters (An -<br />

na lena Saur und Nathalie Groß) er -<br />

staunliches manipulatives Geschick.<br />

Dabei waren es nicht nur die russischen<br />

Namen wie Valentina Filip -<br />

powna oder Larissa Lasarjewna, die<br />

eine Herausforderung für die junge<br />

Trup pe bildeten. Schließlich mussten<br />

die allesamt zum ersten Mal auf der<br />

Bühne stehenden Jungen gleich tragende<br />

Rollen des Stückes übernehmen,<br />

darunter mit dem Bürgermeister<br />

und dem Revisor sogar die beiden<br />

Haup trollen. Zweifel, ob dies wohl ge -<br />

lingen könnte, räumten die bereits<br />

bühnen erprobten Mitschülerinnen<br />

vehement aus, und so meisterten Kai<br />

und Robert ihre textreichen Rollen<br />

dann mit erstaunlicher Souveränität.<br />

Auch die Kostüme verlangten den<br />

Dar stellern einiges ab. Dabei ging es<br />

nicht so sehr um die durchaus aufwändige<br />

Suche in den Kleider schrän -<br />

ken der Urgroßmütter oder auf verstaubten<br />

Dachböden, sondern vielmehr<br />

um die Überwindung, sich einen<br />

Fuchspelz samt Kopf und Pfoten um<br />

den Hals zu legen. Da war es von<br />

Vor teil, dass die Aufführungen nicht –<br />

wie ursprünglich geplant – im Juni,<br />

sondern schon im Februar stattfanden.<br />

Das setzte das Team zwar gehörig<br />

unter Zeitdruck, machte aber<br />

zumin dest das Tragen von Pelz män -<br />

teln erträglicher. Das ungemütliche,<br />

kalte Winterwetter bot zudem – ebenso<br />

wie das Ambiente des Nürtinger<br />

Schloss kellers – den stimmigen<br />

Rahmen für die beiden Aufführungen.<br />

Deren Unterhaltungswert honorierte<br />

das Publikum mit viel Applaus und<br />

Lob für die jungen Darsteller. Und der<br />

ein oder andere stellte schon beim<br />

Verlassen des Schlosskellers die Fra -<br />

ge, was denn wohl im nächsten Jahr<br />

auf dem Spielplan stehen.<br />

40 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Wieder geht ein Theaterjahr (für<br />

Laien: Schuljahr) zu Ende. Und wieder<br />

musste und muss die Theater-AG<br />

der Oberstufe Abschied von einigen<br />

ihrer ältesten Mitglieder nehmen.<br />

Aber der Reihe nach, denn: Vor Ab -<br />

schie den steht ja bekanntlich zu -<br />

nächst einmal gemeinsam Erlebtes<br />

und das war, wie jedes Jahr, das aufzuführendes<br />

Stück. Gefunden war es<br />

relativ schnell, Geschmack und Zu -<br />

sam men setzung der Truppe sind in -<br />

zwischen schließlich wohlbekannt, je -<br />

doch musste das auf Englisch existierende<br />

Stück zunächst einmal kräftig<br />

umgeschrieben und modernisiert werden,<br />

wobei die verschiedenen Mit glie -<br />

der des Ensembles ihrer Kreativität<br />

freien Lauf ließen. So wurde unter an -<br />

derem vorgeschlagen, dass die<br />

Wirkung der verschiedenen Vampir -<br />

sze nen durch die Verwendung einer<br />

Falltüre deutlich an Spannung gewönne.<br />

Die Spielleiterin sah sich daraufhin<br />

genötigt, den Schauspieler darauf<br />

hin zuweisen, dass er, die Gegeben -<br />

heiten im Schlosskeller berücksichtigend,<br />

selbst bei maximaler Falltiefe<br />

maximal bis zu den Knien verschwinden<br />

würde, was selbigen Schauspie -<br />

ler dazu veranlasste, seinen Vor -<br />

schlag mit Bedauern zurückzuziehen.<br />

Auch die Verwendung von Rauch -<br />

Northanger Abbey<br />

Ein schauerlich-schönes Vergnügen für alle Beteiligten<br />

Von Heike Fehr-Gavin<br />

bom ben (um den Abgang der Vampire<br />

so schauerlich wie möglich zu gestalten)<br />

wurde nach reiflicher Überlegung<br />

verworfen, da man befürchten<br />

mus ste, die daraus eventuell resultierende<br />

Rauchvergiftung des Publi -<br />

kums (der Schlosskeller hat kein Lüf -<br />

tungs system) würde als unverhältnismäßiges<br />

Risiko zugunsten der Dra -<br />

ma turgie gewertet. Andere Vor schlä -<br />

ge wurden dagegen von allen Be -<br />

teilig ten gerne aufgenommen, zum<br />

Beispiel ein aufklappbarer Camping -<br />

tisch als Eichentisch im Speisesaal<br />

der Abtei und einen längeren Vampir -<br />

umhang für <strong>Max</strong> Letsche, der sich im<br />

zunächst knapp hüftlangen Umhäng -<br />

chen nur ungenügend in die Rolle des<br />

Blutsaugers einfühlen konnte.<br />

Dann aber war es endlich soweit: Am<br />

Tag der Aufführung waren alle Hinder -<br />

nisse beseitigt und so konnte Anne<br />

Kottler als Catherine Morland mit Witz<br />

und Charme das anwesende Publi -<br />

kum begeistern. Ihr zur Seite standen<br />

Jonas Weber und <strong>Max</strong> Letsche, die<br />

Dank jahrelanger Bühnenerfahrung<br />

ihre Doppelrollen als Vampire und<br />

potentielle Verehrer der Miss Morland<br />

mit Bravour zu meistern wussten.<br />

Sanja Meschner spielte die Rolle der<br />

zickig-verwöhnten Miss Thorpe mit<br />

un nachahmlicher Leichtigkeit und<br />

Kultur<br />

wur de dabei von ihrem Gegenstück,<br />

der lebensklugen Eleanor, perfekt<br />

ver körpert von Helen Beck, wunderbar<br />

unterstützt. In weiteren Rollen zu<br />

sehen waren Lena Felten und Maren<br />

Leb sanft als die wunderbar schrulligen<br />

Damen aus der Nachbarschaft,<br />

Miss Alma und Miss Betsy, Marei Po -<br />

dehl als Mrs Thorpe, die in ihrer naiven<br />

Klebrigkeit absolut glaubwürdig<br />

wirkte und Franziska Ocker als Erzäh -<br />

lerin. Abgerundet wurde das Bild<br />

durch Shan Shan Chen als realistische<br />

„Mama Morland“ und Chara lam -<br />

pos Kiriakidis als Vater sowie unsere<br />

Gastschauspieler Kai-Hendrik Harder<br />

als genial autoritärer General Tilney<br />

und Robert Fischer, der den Part des<br />

egoistischen Captain Tilney souverän<br />

übernahm. Mit dem Auftritt unserer<br />

drei jungen Nachwuchstalente Chat -<br />

lotte Hausch, Judith Blank und Antje<br />

Weiß (die Schwestern Catherines)<br />

ging dann auch nicht nur der Theater -<br />

abend, sondern auch ein ganzes<br />

Theaterjahr einem gelungenen Ende<br />

entgegen.<br />

Womit wir wieder beim Abschied wä -<br />

ren. Das Wichtigste wurde bereits ge -<br />

sagt, bis auf einen Satz vielleicht: Wir<br />

sehen uns! In diesem Sinne: The<br />

show must go on!<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

41


Kultur<br />

Kunst von Öllampe bis Roboter<br />

Arbeitsergebnisse aus dem BK-Unterricht<br />

Von Felix Maier<br />

Thema:<br />

„Kopfträger“, Klasse 9<br />

Drahtgerüst, Papier, Kleister und Farbe<br />

Thema:<br />

„Schriftgestaltung“, Klasse 6<br />

Buntstift, Fineliner<br />

Thema:<br />

Monochrome Farbskala<br />

und Silhouette<br />

Klasse 6<br />

Deckfarbe<br />

42<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

Thema:<br />

Kongresshalle „Moderne Architektur“<br />

Klasse 10, Bristolkarton<br />

Thema:<br />

„Roboter“ Plastik, Klasse 5<br />

Graukarton gesteckt<br />

Thema:<br />

Design „Öllampe“,Klasse 10<br />

Ton und Engobe<br />

Thema:<br />

„Auge“, Klasse 8<br />

Bleistift


Kultur<br />

Kunstprodukt<br />

Arbeitsergebnisse aus BK-Unterricht und Skulptur-AG<br />

Von Hermann Dieter Maier<br />

Thema:<br />

"Haus im Glas"<br />

(BK J2, Pflichtfach):<br />

Architekturikone mit Staffage –<br />

Modellbau im Kleinformat<br />

(Verfremdung)<br />

44<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Kultur<br />

Thema:<br />

"Fantastische Architektur"<br />

(BK Klasse 9): Erweitertes Bauen<br />

nach Grundmodul – Modellbau,<br />

farbige Ausgestaltung<br />

Thema:<br />

"Magische Gestalten"<br />

(AG Skulptur): Spaltholz bemalt<br />

und mit diversen Fundstücken<br />

ausgestaltet<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013 45


Sport<br />

Hohes Tempo brachte den Sieg<br />

Jugend trainiert für Olympia – Handball<br />

Von Christoph Schäfer (8e) und Niklas Kielkopf (8a)<br />

Am 11. Dezember 2012 fuhren wir<br />

nach Nellingen zum Otto-Hahn-Gym -<br />

nasium zu einem Handballturnier der<br />

Schu len auf Kreisebene.<br />

Wir bestritten unser erstes Spiel ge -<br />

gen die Esslinger Mannschaft, die wir<br />

nach schlechtem Auftakt vor allem<br />

dank Julian Schwarz schlugen. Im<br />

zwei ten Spiel nutzte die starke Heim -<br />

mannschaft unsere Schwächen ge -<br />

konnt aus, sodass wir deutlich verlo -<br />

ren. Trotzdem zogen wir mit 2:2 Punk -<br />

ten in die Hauptrunde ein.<br />

Zuerst spielten wir gegen die Nel -<br />

linger Realschule. In diesem Spiel<br />

hat ten wir große Probleme mit dem<br />

Kreis läufer, den wir erst in der zweiten<br />

46<br />

Hälfte besser in Griff bekamen und<br />

des halb gewannen. Im darauffolgenden<br />

alles entscheidenden Spiel konnten<br />

wir noch einmal, wegen unserer<br />

guten Auswechselmöglichkeiten, ein<br />

ho hes Tempo eingehen, das unser<br />

Geg ner aus Wendlingen nicht mitgehen<br />

konnten. Also siegten wir auch im<br />

letzten Spiel hochverdient. Somit zo -<br />

gen wir in die nächste Runde in Lud -<br />

wigs burg ein.<br />

Es spielten: Niklas Kielkopf; Ale -<br />

xander Böhm, Dennis Suoka, Felix<br />

Zei ler, David Hartmann, Julian<br />

Schwarz, Lukas Brunngräber, Chris -<br />

toph Schäfer, Jacob Kirchner, Fabian<br />

Schuhmaier, Fabian Hoser<br />

Spenden Sie an den<br />

MPG-Verein und<br />

fördern Sie damit<br />

Schulprojekte!<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Sport<br />

Aus der Traum<br />

MPG-Fußballer verpassen Turniersieg trotz viel Moral<br />

Von Martin Schmidt<br />

Am Donnerstag, den 11.Oktober<br />

2012, stand die erste Runde des Fuß -<br />

ballturnieres im Rahmen von Jugend<br />

trainiert für Olympia an. Das MPG-<br />

Team trat die Reise zum <strong>Gymnasium</strong><br />

Neckartenzlingen mit insgesamt 18<br />

Spielern aus den Klassenstufen 8 und<br />

9 an.<br />

Bei teilweise schwierigen äußeren<br />

Be dingungen (tiefer Boden, Regen)<br />

kam es gleich im ersten Spiel zu ei -<br />

nem Härtetest für unsere jungen Ki -<br />

cker. Es galt das Team aus Kirchheim<br />

zu schlagen. Die seit diesem Schul -<br />

jahr zur Verfügung stehenden neuen<br />

Trikots (dunkelblaues Heimtrikot, giftgrünes<br />

Auswärtsdress) schienen die<br />

Spieler um Mittelfeldmotor Eren Engin<br />

zu beflügeln. Angriff auf Angriff lief in<br />

Richtung des Kirchheimer Gehäuses.<br />

Leider fehlte bei diesen Aktionen das<br />

Glück beziehungsweise die letzte<br />

Entschlossenheit, das Leder über die<br />

Linie zu bugsieren. Aus diesem Grund<br />

stand nach zehn Minuten immer noch<br />

die Null. In der 12. Minute brachten je -<br />

doch einige schöne Ballstafetten über<br />

die rechte Angriffsseite eine schöne<br />

Flan ke Richtung zweiten Pfosten.<br />

Flügelflitzer Merlin Palesch bewies<br />

sei nen Torinstinkt und köpfte die Ku -<br />

gel aus acht Metern, für den gegnerischen<br />

Torhüter unhaltbar, zum viel<br />

um ju belten 1:0 in die Maschen. Der<br />

Bann war gebrochen! Zwei weitere<br />

To re direkt im Anschluss bedeuteten<br />

ei ne komfortable 3:0 Führung. Dieses<br />

Ergebnis schaukelten die MPGler<br />

über die Zeit.<br />

Im zweiten Match – gegen die Real -<br />

schu le Neckartenzlingen – war nach<br />

dem Schlusspfiff eine bittere 1:2 Nie -<br />

der lage zu konstatieren. Nach „ver -<br />

schla fenen“ zehn Minuten zu Beginn<br />

des Matches und dem gleichbedeu -<br />

ten den 0:2 Rückstand zeigte die<br />

Mannschaft um Abwehrrecke <strong>Max</strong><br />

Fal ter viel Moral. Leider führte die<br />

aber mals mangelhafte Chancenver -<br />

wer tung nicht mehr zum wohl verdienten<br />

Ausgleich. Durch diese unerwartete<br />

Niederlage war die Mannschaft<br />

des MPG gehörig unter Druck. Nur<br />

ein Sieg gegen das <strong>Gymnasium</strong> Ne -<br />

ckar tenzlingen hielt die rechnerischen<br />

Chancen auf den 1. Platz am Leben.<br />

Nach sehr packenden 25 Minuten und<br />

einem ständigen Hin und Her endete<br />

die Partie letztendlich leistungsgerecht<br />

mit 0:0. Aus der Traum von der<br />

nächsten Runde.<br />

Ich möchte mich bei allen beteiligten<br />

Spie lern für die gezeigten Leistungen<br />

herzlich bedanken. Die Mannschaft<br />

prä sentierte sich auf dem Spielfeld als<br />

homogene Truppe und vertrat das<br />

MPG auch durch das gezeigte Ver -<br />

halten neben dem Platz würdig. Auch<br />

den beiden Sportmentorinnen Lena<br />

Leibinger und Jenny Mushogera, welche<br />

durch ihr Engagement überhaupt<br />

erst die Teilnahme am Turnier ermöglichten,<br />

sei an dieser Stelle herzlichen<br />

Dank gesagt.<br />

Ich freue mich auf die nächste Hallen -<br />

turnier-Runde und auf die anstehenden<br />

schweren sowie spannenden<br />

Spie le.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013 47


Sport<br />

MPG-Lehrer holen den Pott<br />

Volleyballer gewinnen Jubiläumsturnier<br />

Von Martin Schmidt<br />

Alle Jahre wieder, in diesem nun<br />

schon zum 30. Mal, trifft sich die pä -<br />

da gogische Volleyballelite des Re -<br />

gierungs präsidiums Stuttgart, um zu<br />

klä ren, wer denn die Nummer 1 im<br />

Län dle ist. Das prestigeträchtige Jubi -<br />

läums turnier fand am 10. November<br />

2012 am Hölderlin-<strong>Gymnasium</strong> statt.<br />

Trotz des Fehlens zweier wichtiger<br />

Leistungs träger (Ahlskog und Knapp)<br />

tra ten die „Baggerrecken“ um Star -<br />

angreifer Wolter mit viel Vorfreude<br />

beim Derby-Cup der „befreundeten<br />

Kon kurrenzschule“ an.<br />

Gleich im ersten Spiel galt es, einen<br />

schwe ren Brocken aus dem Weg zu<br />

räumen – das Schlossgymnasium<br />

Kirch heim. Trotz einiger kleinerer<br />

Unzu länglichkeiten behielt das MPG<br />

rdie Oberhand. Nach jeweils zehn ge -<br />

spielten Minuten pro Satz lautete das<br />

Endergebnis 25:14.<br />

Im zweiten Spiel trafen unsere Grün-<br />

Weißen (zum ersten Mal wurde das<br />

neue Auswärtstrikot getragen) auf das<br />

<strong>Gymnasium</strong> Esslingen – seit jeher ei -<br />

ner der größten Konkurrenten um den<br />

Turniersieg. Der erste Satz wurde von<br />

den MPGlern dominiert und klar mit<br />

16:10, auch dank der Sprunggewalt<br />

von Außenangreifer Koch, für sich<br />

ent schieden. Trotz einer zwischen -<br />

zeit lichen 5:0 bzw. 11:4 Führung im<br />

zweiten Durchgang drehten die Ess -<br />

linger auf Grund ihrer großen Routine<br />

noch das Match – 14:16.<br />

Das Derby, im dritten Spiel, wurde<br />

über raschend klar mit 2:0 nach Sät -<br />

zen gewonnen. Hierbei traten besonders<br />

die perfekten Stellerfähigkeiten<br />

von Heilmann in Kombination mit der<br />

Schlaggenauigkeit des Sportfreundes<br />

Laski in den Vordergrund.<br />

Im letzten Spiel gegen die „Alt-Stars“,<br />

ein Team welches sich aus Spielern<br />

„älteren Kalibers“ um den legendären<br />

Spielführer des MPG Knapp zusammensetze,<br />

reichte den Volleyballern<br />

um „Wandspieler“ Wegmer ein knapper<br />

Sieg. Dank der Aufschlagstärke<br />

von Newcomer Schmidt gelang eine<br />

frühe Führung die letztendlich<br />

„Knapp“ über die Zeit gerettet wurde.<br />

Nach dem Abpfiff gab es nur noch<br />

grenzenlosen Jubel. In diesen konnten<br />

auch die Damen mit einstimmen,<br />

die sich den dritten Platz erkämpft<br />

hatten.<br />

48 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Sport<br />

Neuer, besser, runder<br />

Spenden ermöglichen Anschaffung von passgenauen Bällen<br />

Von Klaus Laski<br />

fügung gestellten Geld war die Sport -<br />

fachschaft in der Lage, zunächst einmal<br />

im Handball dieser Notwendigkeit<br />

Rechnung zu tragen und genügend<br />

passgenaue Bälle anzuschaffen.<br />

Die Sportfachschaft bedankt sich<br />

auch im Namen der Schüler bei den<br />

Spendern und hofft, dass der Spaß an<br />

Sport und Spiel damit noch weiter zu -<br />

nimmt.<br />

Das letzte Schuljahr brachte den<br />

Schü lern am MPG nicht nur das<br />

Groß projekt „Schule als Staat“, sondern<br />

auch – in Folge von massiven<br />

Unter nehmensgewinnen des Grill tem -<br />

pels – eine wesentliche Verbesserung<br />

des Ballbestandes der Theodor-Ei -<br />

sen lohr-Sporthalle.<br />

Mit der Spende des MPG-Solar ver -<br />

eins und des SaS-Unternehmens 46,<br />

des Grilltempels, die gemeinsam ei -<br />

nen Beitrag zu Unterstützung des<br />

Sport konzeptes am MPG leisten wollten,<br />

konnten für die TEH neue Volley -<br />

bälle, Handbälle sowie einige Fuß -<br />

bälle angeschafft werden. Damit steht<br />

nun fast jedem Schüler ein Ball zur<br />

Verfügung, der seinen spezifischen<br />

An forderungen entspricht. Bälle gibt<br />

es im Handball in drei offiziellen Grö -<br />

ßen und Fußbälle in verschiedenen<br />

Gewichtsklassen. Das erklärte Ziel<br />

der Sportfachschaft ist es, Schülern<br />

opti male materielle Voraussetzungen<br />

für den Sportunterricht zu schaffen.<br />

Da zu gehören auch passende Bälle<br />

für jede Hand oder jeden Fuß. Schü -<br />

ler der Unterstufen benötigen andere<br />

Ballgrößen als die der Mittel- oder der<br />

Oberstufe. Wer in einem Verein ist,<br />

kennt dies genau. Mit dem zur Ver -<br />

Anzeige<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Exkursionen<br />

50 Jahre – Wir waren dabei<br />

Austausch mit Oullins im Zeichen des Jubiläums<br />

Von Birgitt Klähn<br />

2012 stand unser Austausch unter ei -<br />

nem besonderen Stern: Unsere<br />

Städte partnerschaft mit Oullins hatte<br />

vor 50 Jahren ihren Anfang genommen<br />

– kurz bevor 1963 der Elysée -<br />

vertrag zwischen Kanzler Adenauer<br />

und Präsident De Gaulle geschlossen<br />

wur de.<br />

Im Collège Pierre Brossolette wurden<br />

wir auf das Freundlichste von Direktor<br />

Benyahia und seinem Stellvertreter,<br />

Monsieur Brochet, empfangen. In seiner<br />

herzlichen Begrüßungsrede hob<br />

Monsieur Benyahia unter anderem<br />

hervor, dass die derzeitige Freund -<br />

schaft zwischen den ehemaligen<br />

Geg nern nicht selbstverständlich ist<br />

und dass jeder ein bisschen dazu beitragen<br />

kann, dass das so bleibt.<br />

Es folgten für uns entspannte und in -<br />

teressante Tage: Wir besichtigten die<br />

römischen Aquädukte von Beaunant<br />

und die ehemaligen Ateliers der Sei -<br />

den weber von Lyon. Dort konnten wir<br />

sowohl mechanische als auch ma -<br />

schi nenangetriebene Webstühle in<br />

50<br />

Ak tion sehen. Die komplizierten Web -<br />

mus ter entstanden früher durch<br />

meter lange Lochkarten, die über<br />

Schnüre mit den Schuss- und Kett -<br />

fäden verbunden sind. Fast so eine<br />

Art Computer.<br />

Nach einem Tag voller Märsche und<br />

Besichtigungen feierten wir dann<br />

abends im Rathaus von Oullins mit<br />

den Einwohnern die deutsch-französische<br />

Freundschaft. Und natürlich wurden<br />

viele Reden gehalten.<br />

Vieles sahen wir noch in Lyon und<br />

Um gebung – sowohl Modernes wie<br />

das in futuristischem Stil gebaute<br />

Confluence-Einkaufszentrum als<br />

auch Historisches in Form des Berg -<br />

werks von Saint Etienne. Auch die<br />

Architektur eines Tony Garnier oder<br />

eines Le Corbusier wurde uns von<br />

kundiger Stelle nähergebracht. Be -<br />

sonders die nette Dame des Tony-<br />

Gar nier-Museums wird mir wegen<br />

ihrer lebhaften Gestik und Mimik in<br />

an genehmer Erinnerung bleiben.<br />

Interessant fand ich, dass unsere<br />

„Tüp pärwuare“ doch tatsächlich bis<br />

nach Lyon gekommen ist. Europa<br />

wird ein Dorf – trotz aller Unter -<br />

schiede.<br />

An den letzten Tagen genossen Schü -<br />

ler und Lehrer noch alle das schöne<br />

Sommerwetter – trotz mittlerweile fortgeschrittenem<br />

Oktober. Nach einer<br />

ge lungenen kleinen Abschiedsparty<br />

am Collège nahmen wir am nächsten<br />

Tag ein Stückchen von der Sonne mit<br />

nach Hause. Danke, Christine Coli -<br />

not, für über 10 Jahre treue Freund -<br />

schaft mit unserer Schule!<br />

Und das sagen die Schüler<br />

Da ich bereits das zweite Mal am Aus -<br />

tausch teilgenommen habe, kannte<br />

ich das Programm größtenteils be -<br />

reits. Dennoch hat es wieder Spaß<br />

ge macht und war eine tolle weitere<br />

Er fahrung. Am besten war es aber,<br />

die Verwandten meines Austausch -<br />

part ners kennen zu lernen. Diese<br />

wohn ten am Stadtrand von Oullins in<br />

einem kleinen Reihenhausviertel und<br />

waren sehr gastfreundlich. Es war er -<br />

staunlich und lustig, wie ich mich mit<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Exkursionen<br />

der Cousine meines Austausch part -<br />

ners in einer Mischung aus Englisch,<br />

Französisch und Deutsch über Politik,<br />

Wissenschaft und sogar über Musik<br />

unterhalten konnte.<br />

Issam Eilfort<br />

Der Austausch hat mir persönlich sehr<br />

viel Spaß gemacht und es war eine<br />

tolle Erfahrung, mitgemacht zu ha -<br />

ben. Die Ausflüge, die wir unternommen<br />

haben sowie in Frankreich als<br />

auch hier in Deutschland, waren sehr<br />

interessant. Meine Gastfamilie hat<br />

mich herzlich aufgenommen und ich<br />

habe mich sehr wohl bei ihnen ge -<br />

fühlt. Die Zeit verging wie im Flug.<br />

Durch den Austausch habe ich einige<br />

französische und auch neue deutsche<br />

Freunde gefunden. Ich habe einiges<br />

von diesem Austausch mitgenommen<br />

und bin dankbar, dass ich diese Er -<br />

fah rung machen durfte.<br />

Lea Mayer<br />

In Frankreich war es sehr schön. Mei -<br />

ne Gastfamilie war total nett zu mir<br />

und ich fühlte mich sofort wohl.<br />

Manch mal war es ein bisschen<br />

schwie rig, alles zu verstehen, aber<br />

mit einem Wörterbuch und Händen<br />

und Füßen haben wir uns dann doch<br />

verstanden. Die Ausflüge waren sehr<br />

schön und auch am Wochenende hatten<br />

wir jede Menge Spaß. Die Woche<br />

verging wie im Flug und viel zu<br />

schnell mussten wir wieder heimfahren.<br />

Lena Sautner<br />

Mir hat es in Frankreich sehr gut ge -<br />

fallen. Meine Gastfamilie war sehr<br />

freund lich und wir haben tolle Aus -<br />

flüge gemacht. Ich bin aber froh, dass<br />

ich in Deutschland auf die Schule ge -<br />

he und wir hier nicht so lange Unter -<br />

richt haben.<br />

Michelle Schumacher<br />

Ich habe einen sehr schönen Aufent -<br />

halt mit meinem Austauschpartner<br />

verbracht. Dieser Aufenthalt hat mir<br />

er laubt, mich in der deutschen Spra -<br />

che zu verbessern. Christoph ist sehr<br />

sympatisch und Nürtingen ist eine<br />

sehr schöne Stadt und viel besser als<br />

Oullins. Ich habe viele sehr interessante<br />

Sachen gemacht, wie der<br />

Kletter park. Viele Grüße an Christoph<br />

und an seinen Bruder Frider.<br />

Nathan Bouret<br />

In Frankreich war es sehr schön, die<br />

Familie war immer nett und die Aus -<br />

flüge waren interessant. Aber ich bin<br />

froh, dass ich dort nicht in die Schule<br />

gehen muss! Die dauert mir nämlich<br />

zu lange!<br />

Madeleine Amler<br />

Meine Zeit in Oullins war eine schöne<br />

Erfahrung, da ich viel gelernt habe<br />

und ich viel Spaß hatte. Am Wochen -<br />

ende war ich mit meiner Gastfamilie in<br />

Lyon. Wir waren shoppen und haben<br />

einen Stadtrundgang gemacht.<br />

Kim Haßdenteufel<br />

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Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

51


Exkursionen<br />

Polizeihelm und neue Vokabeln im Gepäck<br />

Zehntägiger Austausch des MPGs mit Wales<br />

Von Felix Hüeber (10b)<br />

Schon um 5.30 Uhr trafen sich alle<br />

Aus tauschschüler des MPGs und die<br />

zwei Begleitlehrerinnen, Frau Planer<br />

und Frau Ruf am Donnerstag, 07.<br />

März, am Flughafen Stuttgart. Das<br />

frü he Aufstehen lohnte sich aber – es<br />

ging nach Wales!<br />

Kurz nach 9 Uhr, sicher im trüben und<br />

regnerischen London angekommen,<br />

warteten wir dann auf den Bus, der<br />

uns zur walisischen Schule (Ysgol<br />

Gyfun Rhydywaun) bringen sollte.<br />

Nach ca. vier Stunden Busfahrt er -<br />

reichten wir die Schule und wurden<br />

dort mit einem sehr reichhaltigen, lekkeren<br />

Buffet begrüßt.<br />

Ein Schultag dort fängt um 8.40 Uhr<br />

an und endet pünktlich um 15 Uhr mit<br />

dem Läuten der Schulglocke, die man<br />

allerdings leicht mit unserem Feuer -<br />

alarm verwechseln kann! Um 15 Uhr<br />

fahren dann alle Schulbusse in die<br />

Heimatorte der Schüler. Mein Aus -<br />

tauschschüler, übrigens der einzige<br />

Junge, wohnt in Aberdare, einer<br />

Kleinstadt mit etwa 30.000 Ein woh -<br />

nern. Trotzdem wirkt sie nicht so groß,<br />

da die Waliser mit ihren winzigen<br />

Reihen häusern, die allerdings mit<br />

einem liebenden Auge gestaltet wurden,<br />

wenig Platz zum Leben haben.<br />

„Zu Hause“ in Aberdare in der Clifton<br />

Street wurde ich von Andrew & Deb,<br />

meinen beiden Gasteltern, und der<br />

kleinen Gastschwester Menna (10)<br />

her zlich willkommen geheißen. Wenig<br />

später ging es auch schon mit der<br />

nächsten Mahlzeit, dem „tea“ (Abend -<br />

essen) weiter. Die Hauptgesprächs -<br />

themen waren Rugby, Fußball und<br />

na türlich die Unterschiede und auch<br />

Gemeinsamkeiten von Deutschland<br />

und Wales. Andrew lud mich dann<br />

auch gleich ein, am Samstag mit ihm<br />

im Pub Scotland gegen Wales (Rug -<br />

by) anzuschauen! Die Vorfreude war<br />

natürlich riesengroß! Am Abend ging<br />

ich noch mit Ieuan zu den „Beavers“<br />

(Pfadfinder), bei denen er die bis 7-<br />

Jährigen leitet. An diesem Abend<br />

stand das Wetter auf dem Lernzettel.<br />

Nach den „Beavers“ wurde ich noch<br />

Ieuans Vater vorgestellt, der im Nach -<br />

barort wohnt (die Eltern leben ge -<br />

trennt voneinander).<br />

Mit einem guten Gefühl ging ich an<br />

mei nem ersten Abend in Wales ins<br />

Bett.<br />

Um 7 Uhr morgens klingelte der We -<br />

cker. Nach ein paar Toasts mit Mar -<br />

me lade machten wir uns auf den Weg<br />

zur Bushaltestelle, bei der uns der<br />

Schul bus wieder abholte und zur<br />

Schule brachte.<br />

Da mein Austauschschüler nur drei<br />

Fä cher hat (dafür aber zeitreicher),<br />

hatte er an diesem Tag nur zwei Stun -<br />

den. Deshalb erkundeten wir zusammen<br />

mit einigen anderen Schülern die<br />

nähere Umgebung der Schule. Um 11<br />

Uhr stand dann der nächste Pro gram -<br />

mpunkt an: „dancing lesson“!<br />

Zuerst hatten viele von uns eigentlich<br />

keine Lust zu tanzen, aber schon<br />

nach den ersten Takten und Tanz -<br />

schritten walisischer Volkstänze hatten<br />

wir viel Spaß zusammen mit<br />

gleich altrigen walisischen Schülern.<br />

Die Tänze hatten es allerdings „in<br />

sich“, weshalb viele danach leicht aus<br />

der Puste waren.<br />

Nach unserer Tanzstunde fuhren wir<br />

mit dem schuleigenen Kleinbus zum<br />

Bürgermeister nach Pontypridd. Dort<br />

wurden wir im imposanten Rathaus<br />

mit einer kurzen Ansprache und ei -<br />

nem kleinen Gastgeschenk und später<br />

wieder mit einem tollen Buffet mit<br />

walisischen Gebäcken begrüßt. Nach<br />

der Verabschiedung und vielen netten<br />

Wünschen fuhren wir zurück zur<br />

Schu le, wo wenig später auch schon<br />

die Schulbusse „ablegten“. Am Nach -<br />

mit tag fungierte Ieuan noch als Tour-<br />

Guide und zeigte mir seinen Heimat -<br />

ort Aberdare etwas näher. Per Zug<br />

fuhren wir dann am Abend nach Car -<br />

diff Bay, wo alle Austauschschüler<br />

und noch weitere Schüler zusammen<br />

in einem asiatischen All-you-can-eat-<br />

Res taurant zu Abend aßen.<br />

Das Wochenende verbrachten alle<br />

deut schen Schüler in ihren Gast fami -<br />

lien. Wir planten am Samstag eine<br />

Fahrt zur Rhossili Bay, einer netten<br />

Bucht auf der Halbinsel Gower bei der<br />

zweitgrößten Stadt Wales, Swansea.<br />

Ich war ganz verzaubert von den<br />

schö nen Felsenklippen und dem riesigen<br />

Strand. Trotz des Winds war es<br />

ein wunderschönes Erlebnis, das<br />

noch getoppt wurde, als wir dort ins<br />

Pub gingen und bei „beer battered<br />

Fish & Chips“ die Rugby-Partie<br />

Schott land-Wales anschauten. Ge -<br />

klei det mit Ieuan´s Wales-Trikot saß<br />

ich stolz auf meinem Platz und erlebte<br />

den 28:18-Sieg der walisischen<br />

Mann schaft mit.<br />

Mittags aßen Ieuan und ich „Cornish<br />

Pasty“, eine Art mit Fleisch“pampe“<br />

gefüllte Teigtasche.<br />

Sehr lecker! Am Abend lud Ieuan<br />

noch acht andere Jungs aus der<br />

Schu le ein und wir gingen alle zusammen<br />

Bowling spielen. Ich habe mich<br />

mehrmals entschuldigt, weil ich den<br />

anderen haushoch überlegen war.<br />

Nach zwei Spielen vergnügten wir<br />

uns noch im Spiele-Center des Bow -<br />

linggebäudes und gingen dann noch<br />

zu McDonald´s. Zu Hause angekommen<br />

saßen wir noch gemeinsam auf<br />

dem Sofa, guckten „Match of the day“<br />

(Highlights der aktuellen Premier-<br />

League-Spiele) oder auch andere<br />

Sen dungen.<br />

Am Sonntag stand Cardiff auf dem<br />

Programmpunkt. Ieuan und sein<br />

Freund hatten eine Konferenz, also<br />

entdeckte ich zusammen mit Andrew<br />

und Deb die Stadt. Nach vielen Shops<br />

und dem Probieren der besten britischen<br />

Schokolade, dairy milk, überraschten<br />

mich die beiden mit einer<br />

Stadion-Tour durch das Millennium<br />

Stadium, die Rugby-Hochburg Wales’.<br />

Witzigerweise trafen wir dort noch<br />

meine beiden Klassenkameraden,<br />

Tim und Jannik, deren Gastfamilie<br />

offen bar die gleiche Idee hatte. Es<br />

war unglaublich, bei der Einlaufmusik<br />

52 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Exkursionen<br />

durch den Tunnel zu gehen! Danach<br />

war es wieder Zeit für einen Tea, Cof -<br />

fee oder auch eine Hot Cho colate.<br />

Zufälligerweise lief in dem Pub zur<br />

gleichen Zeit das Spiel England –<br />

Italien (natürlich Rugby). Jeder Fehl -<br />

griff der nicht sonderlich geliebten<br />

Eng länder wurde lautstark bejubelt.<br />

Auf dem Nachhauseweg hielten wir<br />

noch bei einem Restaurant zum Tea.<br />

Wie der schauten Andrew und ich<br />

„Match of the day“ und dann guckten<br />

wir noch alle zusammen die Comedy-<br />

Serie „Life´s too short“, bei der wir uns<br />

vor Lachen die Bäuche hielten!<br />

Am Montag trafen sich dann alle wieder<br />

in der Schule, wo wir wenig später<br />

aufbrachen, da wir uns „Big Pit“, eine<br />

Kohle mine, die heute als Museum<br />

dient, ansehen wollten. Tief unter der<br />

Erde wurde uns klar, unter welch<br />

unmenschlichen Bedingungen die<br />

Arbeiter, darunter auch Kinder, täglich<br />

arbeiten mussten. Nach einem kurzen<br />

Mittagessen in der Kantine und einem<br />

Einkauf im Shop, ging es auch schon<br />

wieder zurück zur Schule. Von 4 – 9<br />

pm machte ich eine ganz besondere<br />

Erfahrung. Weil mein Austausch schü -<br />

ler seit kurzem einen Teilzeit-Job bei<br />

Subway hat, arbeitete ich einfach die<br />

fünf Stunden mit und verdiente neben<br />

einem Free-Sub meine ersten Pfund<br />

(10)! Außerdem durfte ich mich bei<br />

den Cookies bedienen.<br />

Am Dienstag besuchten wir St. Far -<br />

gan, ein rekonstruiertes Dorf, das<br />

sehr anschaulich zeigt, wie Waliser zu<br />

ver schiedensten Zeiten lebten.<br />

Abends durfte ich Ieuan zur „Piano<br />

lesson“ bei einer gewissen Miss Lloyd<br />

(Lang Lang II) begleiten. Zu Hause<br />

gab es dann „roast beef dinner“ ein<br />

typisch britisches Gericht, was allerdings<br />

stundenlange Zubereitungszeit<br />

benötigt. Umso besser haben dann<br />

aber auch die Kartoffeln, Erbsen,<br />

Yorkshire-Puddings, das zarte Rind -<br />

fleisch und vieles mehr geschmeckt.<br />

Am Mittwoch ging es wieder ans Me -<br />

er, wieder auf die Halbinsel Gower<br />

zum Küstenort „Mumbles“.<br />

Dort durften wir Schüler auf eigene<br />

Faust die Küste den Ort entdecken.<br />

Hannes und ich wanderten ein ganz<br />

schönes Stück an der Küste entlang.<br />

Fantastische Strände und Felsen klip -<br />

pen machten uns viel Freude und<br />

nah men viel Speicher auf der SD-<br />

Karte in Anspruch. Zurück in Aberdare<br />

wurde mir bewusst, wie schnell die<br />

Zeit vergangen war: Der letzte Abend<br />

in den Gastfamilien stand an.<br />

Am nächsten Tag wurden die letzten<br />

Dinge in den Koffer gepackt, unter<br />

anderem zwei ganz besondere Ge -<br />

schenke der Gastfamilie: ein Three-<br />

Lions T-Shirt (Rugby) und ein originaler<br />

britischer Polizeihelm (der Gast -<br />

vater arbeitet bei der Polizei). Ich war<br />

begeistert!<br />

In der Schule fand dann eine einstündige,<br />

sehr herzliche Verabschiedung<br />

von den Austauschschülern und allen<br />

neu gewonnenen Freunden statt.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

53


Exkursionen<br />

Schließ lich konnten wir uns dann<br />

doch noch trennen und machten uns<br />

per Bus wieder auf den Weg zurück<br />

nach London. Angekommen in unserem<br />

Hostel (Rest Up), erlitt zumindest<br />

ich einen kleinen Kulturschock, da der<br />

Unterschied der kleinen, niedlichen<br />

Dörfer von Wales zur Millionen metro -<br />

pole London doch immens ist.<br />

rWenige Minuten später machten wir<br />

uns dann per Fuß auf den Weg, um<br />

die großen Sehenswürdigkeiten wie<br />

Big Ben, den Buckingham Palace<br />

oder auch den Trafalgar Square zu<br />

sehen.<br />

Dann durften wir noch bei Nacht,<br />

hoch oben in einer Seilbahn (Emira -<br />

tes Air Line), London glitzern sehen.<br />

Am nächsten Tag genossen wir eine<br />

geführte Tour zu den Olympischen<br />

Spielstätten Londons und einen<br />

Shakes peare-Workshop und Gang<br />

ins legendäre Globe Theatre. Danach<br />

konnten wir uns noch bis 21 Uhr frei in<br />

London mit unseren „travel cards“<br />

bewegen. Zusammen mit Jannik und<br />

Hannes war ich bei der berühmten<br />

„Tower Bridge“ und dem „London<br />

Tower“.<br />

Am nächsten Morgen hieß es wieder<br />

früh aufstehen, da unsere 10 Tage in<br />

Großbritannien leider schon vorbei<br />

waren. Mit vielen neuen Erfahrungen,<br />

viel neuem Vokabular und tollen Fo -<br />

tos im Gepäck stiegen wir in unsere<br />

Maschine, die uns zurück nach<br />

Deutsch land brachte.<br />

54<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Köstliches Buffet und musizierender Lehrer<br />

MPG-Schüler besuchen ihre Austauschpartner in Italien<br />

Von Marieke Frank, Lea Buck, Annalena Heidi und Natalie Neumann (10a)<br />

Exkursionen<br />

Auch dieses Jahr fand am MPG ein<br />

Aus tausch mit Italien statt. Er führte<br />

uns Schüler vom 8. bis 16. März 2013<br />

nach Verbania am Lago Maggiore.<br />

Die italienischen Austauschschüler<br />

hatten uns bereits in der Vorweih -<br />

nachtszeit in Nürtingen besucht.<br />

Trotz unserer verregneten Ankunft<br />

wur den wir sogleich sehr freundlich<br />

und herzlich empfangen und wir freuten<br />

uns sehr über das Wiedersehen.<br />

Das Wochenende verbrachten wir in<br />

den Gastfamilien mit individuellen<br />

Aus flügen. Nach dem Empfang beim<br />

Bürgermeister von Verbania und einer<br />

Stadtrallye stand bereits am Dienstag<br />

der von uns allen ersehnte Ausflug<br />

nach Mailand auf dem Programm.<br />

Dort besichtigten wir den Dom, die<br />

weltberühmte Scala und natürlich die<br />

Galleria, in der sich die Modege schäf -<br />

te berühmter Designer befanden.<br />

An den folgenden beiden Tagen be -<br />

such ten wir die Schule unserer Aus -<br />

tausch partner. Dort lernten wir viele<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

weitere Mitschüler kennen und er kan -<br />

nten viele Unterschiede zu unserem<br />

deutschen Schulsystem: Die Schule<br />

ist weder von außen sehr ansprechend<br />

noch hat sie einen Pausenhof.<br />

Auf die Unterrichtsstunden, die 60 Mi -<br />

nu ten dauern, folgt jeweils eine zehnminütige<br />

Pause. Eine Mensa, wie wir<br />

sie kennen, gibt es auch nicht, es stehen<br />

lediglich ein paar Automaten mit<br />

kaltem Essen im Aufenthaltsraum.<br />

Die italienischen Schüler nehmen da -<br />

her fast immer Essen von zu Hause<br />

mit in die Schule. Aufgefallen ist uns<br />

auch, dass die Schüler weniger Res -<br />

pekt gegenüber ihren Lehrern zeigen<br />

und sehr unaufmerksam sind.<br />

Bereits am Donnerstagabend veran -<br />

stal teten unsere Gastfamilien ein<br />

gemeinsames Abschlussfest in der<br />

Schule. Sie stellten ein köstliches Buf -<br />

fet mit italienischen Spezialitäten zu -<br />

sam men und zeigten uns eine Dia -<br />

show mit Bildern unserer gemeinsamen<br />

Zeit in Deutschland und Italien.<br />

Besonders gefallen hat uns, dass<br />

Herr Sallemi, ein Lehrer unserer Aus -<br />

tausch schüler, den Abend musikalisch<br />

untermalte.<br />

Den letzten Tag verbrachten wir ge -<br />

mein sam mit unseren Austauschpart -<br />

nern in Genua. Bei strahlendem Son -<br />

nen schein besichtigten wir zunächst<br />

die Stadt und besuchten im Anschluss<br />

das Sea-Life-Center. Wir beendeten<br />

den Tag mit einem Spaziergang im<br />

Ha fen von Genua und einem gemütlichen<br />

letzten Abend in unseren Gast -<br />

fami lien.<br />

Der Abschied am Samstagmorgen<br />

war tränenreich, doch ein erneutes<br />

Tref fen ist vorgesehen. Dank des großen<br />

Engagements unserer Lehrerin -<br />

nen Frau Calà und Frau Sagert werden<br />

wir diese schöne Zeit in Italien<br />

nicht so schnell vergessen. Wir be -<br />

dan ken uns nochmals ganz herzlich<br />

für ihren Einsatz, ohne den der<br />

Austausch nicht möglich gewesen<br />

wäre.<br />

55


Exkursionen<br />

Berlin – Tag und Nacht<br />

Studienfahrt der Jahrgangsstufe 12<br />

Von Luka Kettering und Theresa Ritzer<br />

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“<br />

Unter diesem Motto versammelten<br />

wir, die Jahr-gangsstufe 12, uns am<br />

Mon tag, dem 17. September 2012,<br />

früh morgens am Busbahnhof zur<br />

Stu dien fahrt nach Berlin. Alle anderen<br />

mussten in die Schule bzw. lagen<br />

noch friedlich schlafen in ihren Bet ten,<br />

denn es war erst kurz vor sechs Uhr.<br />

Mit kurzer Verspätung fuhren wir los –<br />

hochmotiviert, hocherfreut und vor<br />

allem hellwach.<br />

Nach Platzgerangel zu Beginn und<br />

mehreren Stopps bei McDonald’s wä -<br />

hrend der Fahrt kamen wir gegen 16<br />

Uhr – hier erstaunlicherweise noch<br />

ohne größere Umwege – vor unserem<br />

Motel in Berlin an. Den restlichen Tag<br />

hatten wir für uns. Unsere Groß grup -<br />

pe teilte sich auf und wir erkundeten<br />

Berlin das erste Mal in Dreiergruppen<br />

auf eigene Faust. Ob die Anweisung<br />

„Kein Alkoholkonsum vor 18 Uhr“ eingehalten<br />

wurde? Hierüber vermag die<br />

Redaktion keine Aussage zu treffen,<br />

Am nächsten Morgen zahlte es sich<br />

aus, dass man an den Abenden zuvor<br />

Berlin erkundet hatte, da wir auf eigeda<br />

diesbezügliche Nachforschungen<br />

ins Blaue liefen.<br />

Dienstagmorgens fiel das Aufstehen<br />

noch nicht ganz so schwer. Das sollte<br />

sich allerdings im Lauf der Woche<br />

ändern. Mit dem Bus ging es in die<br />

Richtung des Wannsees. Viel später<br />

als geplant kamen wir am Haus der<br />

Wannseekonferenz an, nachdem wir<br />

ein Kunstobjekt auf dem Messe gelän -<br />

de am Funkturm durch mehrfaches<br />

Vor beifahren ausgiebig betrachten<br />

konnten. Unser besonderer Dank gilt<br />

un serem Busfahrer.<br />

Die Führung im Haus der Wannsee -<br />

kon ferenz wurde durch einen unerwarteten<br />

Fauxpas von Zeitzeugen<br />

und insbesondere deren Kindern<br />

bereichert, was noch lange danach<br />

Gesprächsthema war. Da wir schönes<br />

Wetter hatten, was auch die folgenden<br />

Tage anhalten sollte, konnten wir<br />

uns nach der Führung am Ufer des<br />

Wann sees entspannen. Zur Mittags -<br />

zeit ging es nach Potsdam, wo wir ei -<br />

ne Stunde zur freien Verfügung hatten,<br />

während der wir uns kulinarisch<br />

verpflegen konnten. Die anschließende<br />

Führung durch die Landeshaupt -<br />

stadt von Brandenburg dauerte bis in<br />

den Abend und gegen Ende ließ die<br />

Aufmerksamkeit der Zuhörer stark<br />

nach, um es durch die Blume zu<br />

sagen. Trotz allem erfuhr man interessante<br />

Details über Schloss Sans -<br />

souci, Schloss Cecilienhof und Pots -<br />

dams Vergangenheit als Militärhoch -<br />

burg. Unser Touristenführer, ein<br />

wasch echter Preuße, konnte trotz<br />

hohen Alters noch nach Stunden<br />

spannend über seine Stadt berichten.<br />

Die Fahrt zurück nach Berlin dauerte<br />

bei weitem nicht so lange wie die ein<br />

paar Stunden zuvor nach Potsdam,<br />

und im Anschluss ging es wieder in<br />

das individuelle Abendprogramm.<br />

56<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Exkursionen<br />

ne Faust zum Bundestag kommen<br />

soll ten. Für den einen oder anderen<br />

ge staltete sich das trotzdem etwas<br />

schwierig. Nachdem wir die Sicher -<br />

heits kontrolle hinter uns gebracht hatten,<br />

erlebten wir die mit Abstand beste<br />

Führung. Für großes Gelächter sorgten<br />

die Abstimmkarten von Karl Theo -<br />

dor zu Guttenberg und der Grundsatz<br />

im Parlamentssaal: „Mutti entscheidet.“<br />

Vor unserem nächsten Programm -<br />

punkt galt nicht die Devise „Der Bus<br />

sucht uns“, sondern „Wir suchen den<br />

Bus“, woraus sich ein herzliches Katzund-Maus-Spiel<br />

rund um den Berliner<br />

Hauptbahnhof entwickelte. Dieses<br />

Mal blieb die Stadtführung in einem<br />

zeitlich angemessenen Rahmen und<br />

wir im Bus sitzen, was uns aufgrund<br />

der Wetterlage ganz gelegen kam.<br />

Die Stadtrundfahrt verschaffte uns<br />

einen guten Überblick über Berlin.<br />

Scha de nur, dass es aus organisatorischen<br />

Gründen erst dazu kam, als die<br />

Hälfte unseres Aufenthalts in Berlin<br />

schon wieder vorbei war.<br />

Der Tag endete mit einer Führung<br />

durch die Berliner Unterwelten, die<br />

die Fluchtversuche – sowohl geglückte<br />

als auch missglückte – aus der<br />

DDR in die Bundesrepublik zum<br />

Thema hatte. Apropos Fluchtversuch:<br />

Der solche einer Mitschülerin aus<br />

einem der Gebäude, in dem die Füh -<br />

rung stattfand, war, Gott sei Dank,<br />

nicht nötig, da gerade noch rechtzeitig<br />

auf ihr Fehlen aufmerksam gemacht<br />

wurde. Im Anschluss hatten wir den<br />

dritten Abend für uns und an dieser<br />

Stelle sei nur am Rande erwähnt,<br />

dass wir die Ausgangerlaubnis bis<br />

Mitternacht mit all uns gegebenen<br />

Mit teln stets einzuhalten versuchten.<br />

Für all diejenigen, die ausschlafen<br />

woll ten, gab es am Donnerstag das<br />

erste Mal eine Gelegenheit, da unser<br />

offizielles Programm erst um elf Uhr<br />

begann. Nichtsdestotrotz kam es<br />

doch zu vermehrten Engpässen in der<br />

Zeitplanung, was die pünktliche An -<br />

kunft am Axel-Springer-Verlag betraf.<br />

Der Auslandskorrespondent der BILD<br />

stand uns Rede und Antwort und wir<br />

hatten das Privileg, an einer Telefon -<br />

konferenz der Redaktionsleiter teilzuhaben.<br />

Allerdings hegten doch einige<br />

von uns größere Sympathien für das<br />

danebenstehende Verlagshaus der<br />

„taz“ und insbesondere dessen<br />

Außen fassade.<br />

Das Mauermuseum erwies sich als<br />

der erste und einzige Flopp des ge -<br />

samten offiziellen Programms. Weil<br />

wir uns nicht lange dort aufhielten, er -<br />

gab sich eine längere Zeitspanne, die<br />

wir zur freien Verfügung hatten, in der<br />

der eine oder andere allerdings mit<br />

einer Bombendrohung am Potsdamer<br />

Platz konfrontiert wurde. Als Ab -<br />

schluss des offiziellen Programms<br />

diente eine Führung durch die Stasi-<br />

Gedenkstätte Hohenschönhausen,<br />

die dadurch unvergleichlich wurde,<br />

dass der Großteil der Führungsleiter<br />

aus ehemaligen Häftlingen ebendieses<br />

Gefängnisses bestand.<br />

Jeder vierte unserer Großgruppe war<br />

abends in einem bestimmten Restau -<br />

rant am Alexanderplatz zu finden, wo<br />

man gemeinsam die Studienfahrt<br />

ausklingen ließ. Für nähere Einzel -<br />

heiten des genauen Abendpro -<br />

gramms unserer Studienfahrt müssen<br />

die einzelnen Beteiligten selbst be -<br />

fragt werden. Häufige Sammelpunkte<br />

waren allerdings die Gegenden rund<br />

um das Brandenburger Tor und den<br />

Hauptbahnhof, der Alexanderplatz<br />

und das Zentrum des ehemaligen<br />

West-Berlins.<br />

Das Motel war – abgesehen von einer<br />

paar Kleinigkeiten – vollkommen ausreichend<br />

und exklusiv gelegen direkt<br />

gegenüber der Baustelle des Bundes -<br />

nachrichtendienstes bzw. in der Nähe<br />

des Hauptbahnhofs. Die Heimfahrt<br />

zur angenehmen Uhrzeit um kurz<br />

nach zehn Uhr verlief, mit Ausnahme<br />

von ein paar kurzen Staus, fließend<br />

und wir kamen alle eher stabil als labil<br />

um acht Uhr abends in Nürtingen an.<br />

Abschließend möchten wir uns noch<br />

beim Busfahrer für die Extra-Touren<br />

bedanken und sinngemäß mit den<br />

Wor ten von Frau Nitsch schließen:<br />

„Erst waren wir schon ein wenig beunruhigt,<br />

doch dann stellten wir fest,<br />

dass er immerhin auf die Ampel -<br />

schaltung reagiert“ – was im Klartext<br />

heißt: bei Rot beschleunigen, bei<br />

Grün abbremsen.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

57


Exkursionen<br />

Salvete in Augusta Treverorum!<br />

Exkursion nach Trier der Lateinklassen 9a und 9b<br />

Von Cara Sophie Fellmann (9a)<br />

Wer Trier besucht, begegnet den<br />

Zeug nissen der Antike auf Schritt und<br />

Tritt. Nirgendwo sonst in Deutschland<br />

ist man dem Leben der Römer so<br />

nahe. Was könnte es Besseres für<br />

eine Exkursion der Lateinklasse<br />

geben? Am 22. Oktober 2012 hieß es<br />

also: Salvete in Augusta Treverorum –<br />

willkommen in Trier! Wir, die Latein -<br />

schüler der neunten Klassen, besuchten<br />

zusammen mit Herrn Link-Wol -<br />

ters, Herrn Knoll und Frau Becker die<br />

älteste Stadt Deutschlands und folgten<br />

drei Tage lang den Spuren der Rö -<br />

mer und Kelten.<br />

Erster Tag:<br />

Die Exkursion startete mit dem Be -<br />

such der Keltenschanze bei Nonn -<br />

weiler, der größten keltischen Befes -<br />

tigungs anlage in Europa, erbaut im<br />

ers ten Jahrhundert v. Chr.<br />

Nach einem Zwischenstopp in unserer<br />

Jugendherberge ging es am Nach -<br />

mittag weiter mit einer langen Wan -<br />

derung zur Mariensäule, einem ca. 40<br />

Meter hohen Denkmal mit der gekrönten<br />

Marienstatue. Die Mariensäule<br />

wurde im 19. Jahrhundert gebaut und<br />

soll an die Jungfräulichkeit der Maria<br />

erinnern. Der Grund für diesen Bau<br />

war die Auseinandersetzung zwischen<br />

der katholischen Stadtbe völ -<br />

kerung und der preußisch-protestantischen<br />

Regierung im 19. Jahrhundert.<br />

Von der Mariensäule aus hatten wir<br />

einen wunderbaren Blick über Trier<br />

und seine Umgebung. Der Weg zu -<br />

rück führte uns an der Römerbrücke,<br />

der ältesten Brücke Deutschlands,<br />

vorbei. Die auch „Alte Moselbrücke“<br />

genannte Brücke ist seit 1986 Teil des<br />

UNESCO-Welterbes.<br />

Zweiter Tag:<br />

Am Vormittag besuchten wir das<br />

Rheini sche Landesmuseum, eines<br />

der wichtigsten archäologischen Mu -<br />

seen in Deutschland. Lege artis –<br />

nach allen Regeln der Kunst – erhielten<br />

wir dort eine Einführung in die<br />

Zeugnisse der Römerzeit. Die Fülle<br />

und Qualität der Ausstellungsstücke<br />

war beeindruckend.<br />

Nach dem Museum ging es auf zur<br />

Tour durch Trier. Ein versierter Führer<br />

zeigte uns die wichtigsten historischen<br />

Sehenswürdigkeiten der Stadt.<br />

Mit dabei eine Vielzahl an Bauwerken,<br />

die ein Teil des UNESCO-Welterbes<br />

in Trier sind: Wir starteten bei der<br />

Por ta Nigra, dem „Schwarzen Tor“<br />

und Wahrzeichen von Trier, gingen<br />

am Dreikönigenhaus, einem romanischen<br />

Wohnturm, vorbei und besuchten<br />

die Hohe Domkirche St. Peter zu<br />

Trier, die älteste Kirchenanlage<br />

Deutsch lands und Sitz des Bischofs<br />

von Trier. Weiter ging unser Weg zur<br />

Palastaula, dem Thronsaal von Kaiser<br />

Konstantin. Sie ist der größte erhaltene<br />

Einzelraum aus der Antike. Zum<br />

Schluss unserer Führung durch Trier<br />

streiften wir kurz das Kurfürstliche<br />

Schloss, ein schöner Renaissanceund<br />

Rokokobau aus dem 17. Jahr -<br />

hun dert - und beendeten unsere Tour<br />

mit einem Besuch der Kaiserthermen,<br />

der jüngsten der drei römischen<br />

Bade anlagen Triers.<br />

Variatio delectat – Abwechslung<br />

macht Vergnügen. Nach der langen<br />

Füh rung bekamen wir gegen Abend<br />

auf ganz andere Art und Weise Infor -<br />

matives und Wissenswertes über die<br />

Antike präsentiert: Valerius, ein „echter“<br />

Gladiator, gab uns eine Privat vor -<br />

stellung im Amphitheater von Trier. Er<br />

führte uns durch das Theater und er -<br />

zählte uns aus seinem Leben und von<br />

seinem Schicksal. Es war ein tolles<br />

Ein-Mann-Stück – intelligent, informativ<br />

und kurzweilig. So dürfte Wissens -<br />

vermittlung häufiger sein.<br />

Dritter Tag:<br />

Nach kurzer Nacht, dennoch optima<br />

forma – in bester Form – starteten wir<br />

in den dritten Tag unserer Trier-Ex kur -<br />

sion. Auf dem Programm standen<br />

58 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Exkursionen<br />

eine Führung von Herrn Link-Wolters<br />

durch das mittelalterliche Trier und<br />

eine Museumsrallye im Geburtshaus<br />

von Karl Marx. Der Städtetrip führte<br />

uns zum Frankenturm, einem Wohn -<br />

turm aus dem 11. Jahrhundert, und<br />

zum Marktplatz, dem Zentrum des<br />

mittel alterlichen Triers. Von hier aus<br />

er kundeten wir die Kirche St. Gangolf,<br />

die sogenannte Steipe, ein Versamm -<br />

lungs- und Festhaus der Bürger, und<br />

das ehemalige Tor zur Domstadt in<br />

der Sternstraße. In extenso – ausführlichst<br />

– berichtete Herr Link-Wolters<br />

dabei über die Lebensbedingungen<br />

und die Gesellschaft im alten Trier.<br />

Begleitprogramm<br />

Neben so viel Praxis gab es auch<br />

Theorie, die uns Herr Link-Wolters,<br />

Herr Knoll und Frau Becker bei morgendlichen<br />

Studien mit Texten, Zeich -<br />

nungen und Karten näher brachten.<br />

So erfuhren wir viel Hintergrund wis -<br />

sen, übersetzten Original Caesarund<br />

Seneca-Schriften und studierten<br />

alte Karten von Trier. So viel geballte<br />

Wissensaufnahme erforderten Spaß<br />

und Freizeit zur Entspannung. Ob<br />

beim Mittagessen, beim Stadtbummel<br />

oder in den Abendstunden, auch<br />

dafür blieb viel Zeit.<br />

Summa Summarum<br />

O quantum est, quod nescimus! Oh<br />

wie viel ist es, was wir nicht wissen!<br />

Nach Trier wissen wir aber wenigstens<br />

ein wenig mehr. Die dreitägige<br />

Exkursion war eine wahre Bildungs -<br />

reise. Anstrengend, aber gut, lehrreich<br />

und interessant. Gleichzeitig<br />

spaßig und unterhaltsam. In jedem<br />

Fall bestens organisiert, vorbereitet<br />

und begleitet – Herrn Link-Wolters,<br />

Herrn Knoll und Frau Becker sei<br />

Dank! Summa summarum ein Er leb -<br />

nis, das allen Mitreisenden in schöner<br />

Erinnerung bleiben wird.<br />

Spenden Sie an den<br />

MPG-Verein und<br />

fördern Sie damit<br />

Schulprojekte!


Exkursionen<br />

Wie man nach Dachau fahren kann …<br />

Gedanken zur Exkursion in die KZ-Gedenkstätte<br />

Von Carmen Wirsam-Mechel und Schülern der Klasse 9d<br />

Nürtingen. Lautes Geschrei am Bahn -<br />

hof. Befehle, Tränen, Verzweif lung.<br />

Familien werden getrennt, die Kinder<br />

von den Eltern, die Frau vom Mann.<br />

Men schen werden wie Vieh in zwei<br />

Bahn waggons gequetscht. Dicht ge -<br />

drängt stehen sie Seite an Seite, Knie<br />

an Knie, Haut an Haut. Es ist so eng,<br />

dass sich niemand setzen kann. Die<br />

Luft steht. Aber die Angst geht um.<br />

Denn die Menschen kennen das für<br />

sie bestimmte Ziel: Konzentrations -<br />

lager – Dachau.<br />

So hätte eine Zugfahrt in den 1940er<br />

Jahren von Nürtingen nach Dachau<br />

be ginnen können.<br />

Etwa 75 Jahre später fuhren Men -<br />

schen aus Nürtingen nach Dachau<br />

und diese Fahrt war zum Glück an -<br />

ders. Etwa 140 Schülerinnen und<br />

Schü ler der neunten Klassen des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s Nürtingen<br />

fuhren in Begleitung von acht Lehrern<br />

mit drei Bussen am 6. März 2013<br />

nach Dachau. Der Besuch der KZ-<br />

Ge denkstätte Dachau findet jedes<br />

Jahr als Kooperati-onsstudienfahrt<br />

der Fächer Geschichte und Religion<br />

statt. In diesen Bussen waren Sitz -<br />

plätze für alle da und niemand musste<br />

Angst haben.<br />

Und gerade weil jetzt niemand mehr<br />

Angst haben muss, bleibt die Frage:<br />

Warum müssen wir, die fernab von<br />

den Gräueltaten Geborenen, eigent -<br />

lich in eine KZ-Gedenkstätte fahren?<br />

Und die Antwort kann keinesfalls lauten:<br />

Weil es im Bildungsplan steht,<br />

son dern vielmehr, weil wir Menschen<br />

sind und es uns unmittelbar angeht,<br />

was Menschen mit ihren Mitmen -<br />

schen machen können. In diesem<br />

Wis sen liegt die Chance bei einer<br />

Wiederholung der Ereignisse nicht<br />

mitzumachen. Dieses Wissen zeigt,<br />

dass Neonazis, die den Holocaust<br />

leugnen, lügen. Dieses Wissen zeigt,<br />

welche ungeheure Bedeutung der<br />

Artikel eins in unserem Grundgesetz<br />

hat: „Die Würde des Menschen ist un -<br />

an tastbar.“ Diese zu schützen, ist<br />

nicht nur die Verpflichtung aller staat -<br />

lichen Gewalt, sondern es ist die Ver -<br />

ant wortung eines jeden Menschen zu<br />

jeder Zeit. Darum fahren wir Nachge -<br />

borenen von Nürtingen nach Dachau.<br />

60 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Exkursionen<br />

Als ich im Bus saß und darauf<br />

wartete anzukommen, hätte ich nie<br />

gedacht, dass das Gelände so groß<br />

ist. Er schreckend fand ich die<br />

Methoden der Bestrafung und die<br />

Art, wie die Menschen nieder ge -<br />

macht wurden.<br />

Nicole Fix<br />

Gleich auf den ersten Blick sah man<br />

das große Tor mit der Aufschrift „Ar -<br />

beit macht frei“. Das Gefühl, durch<br />

die ses Tor zu gehen, war sehr be -<br />

klem mend, und es fühlte sich an,<br />

als würde man in eine andere und<br />

schreck lichere Welt gehen.<br />

Julia Pfeiffer<br />

Ich hatte nicht erwartet, dass die<br />

ehemaligen Häftlinge wollten, dass<br />

das KZ erhalten bleibt, da sie dort<br />

so viel Schlimmes erlebt hatten.<br />

Chiara John<br />

Schüleraussagen<br />

Vor Dachau wusste ich zwar einiges<br />

über ein KZ, doch das, was die Grup -<br />

pen führerin uns erzählte, war schlimmer,<br />

als ich mir es vorstellen konnte.<br />

Als ich die Gaskammer sah und die<br />

Verbrennungsöfen, bekam ich Gänse -<br />

haut und es war unbeschreiblich – im<br />

negativen Sinne.<br />

Tobias Walker<br />

Die Führung war lang, aber trotzdem<br />

interessant. Man konnte unserer<br />

Führ erin ansehen, wie schwer es ihr<br />

fiel, über dieses Thema zu reden. Für<br />

mich jedoch klag dass alles nicht<br />

nach Realität. Ich hätte niemals ge -<br />

glaubt, dass Menschen zu solchen<br />

Taten fähig sein können.<br />

Vanessa Zwisele<br />

Ich habe erwartet, dass das Gelände<br />

kleiner ist und dachte, es ist eng und<br />

grau und dunkel dort. In Wirklichkeit<br />

waren nur die nachgebauten Bara -<br />

cken eng. Und ich konnte mir Da -<br />

chau nur in Schwarz-Weiß vor stel -<br />

len.<br />

Deborah Kallfass<br />

Man wusste zwar schon relativ viel<br />

aus dem Geschichtsunterricht über<br />

die KZs, jedoch war es sehr ein -<br />

drucks voll, dass alles einmal real<br />

ge sehen zu haben. Man kann auch<br />

gar nicht erklären, unter welchen<br />

Bedin gungen die Menschen damals<br />

leben mussten. Man muss es selbst<br />

sehen.<br />

Moritz Morgenthaler<br />

Ich finde es gut, dass wir nach Da -<br />

chau gefahren sind. Alle sollten se -<br />

hen, wozu die Menschheit im<br />

Stande ist und dafür sorgen, dass<br />

so etwas nie wieder passiert.<br />

Ann-Marie Schlosser<br />

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Projekte<br />

„Internet – aber sicher!“<br />

Siebtklässler hören Vortrag über die Gefahren des Internets<br />

Von Jakob Budde und Elena Hildenbrand (7e)<br />

Am 25. Februar gab es für die siebten<br />

Klassen einen zweistündigen Vortrag<br />

zum Thema „Internet – aber sicher“,<br />

der von der Firma mecodia präsentiert<br />

wurde. In diesem haben wir mehr<br />

über Cybermobbing – und was wir da -<br />

ge gen tun können – erfahren.<br />

Zuerst haben wir uns damit be schäf -<br />

tigt, was Cybermobbing überhaupt ist.<br />

Dazu haben wir uns in Gruppen mit<br />

fol genden Fragen beschäftigt: Wer<br />

sind die Opfer? Wer sind die Täter?<br />

Wa rum wird gemobbt? Die Antworten<br />

haben wir in der Klasse präsentiert.<br />

Da nach haben wir uns einen Film<br />

ange schaut, in dem wahre Mobbing -<br />

situationen nachgestellt worden sind.<br />

Nach diesem Film wurden wir erneut<br />

in Gruppen eingeteilt und haben uns<br />

jeweils mit einer Hauptperson (Mutter<br />

des Opfers, Täter, Lehrerin, Opfer)<br />

aus einandergesetzt. Zu diesen haben<br />

wir verschiedene Fragen beantwortet,<br />

zum Beispiel „Woher wusste Joes<br />

Mut ter, dass etwas nicht stimmt?“<br />

Als Hausaufgabe sollten wir einen<br />

von mecodia entwickelten Medien füh -<br />

rer schein machen. Dabei wurden Fra -<br />

gen gestellt, die das im Unterricht Ge -<br />

lernte vertieften und neue Kenntnisse<br />

vermittelten. Am Ende des Tests konnte<br />

man sich ein Zertifikat ausdrucken,<br />

auf dem die prozentuale Angabe<br />

der richtig beantworteten Fragen<br />

stand.<br />

62 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Er ist ungefähr einen halben Meter<br />

groß, hat einen Kopf, zwei Arme und<br />

zwei Beine und wiegt etwa fünf Kilo -<br />

gramm. So könnte der kurz gehaltene<br />

Geburtsbericht lauten, wenn es sich<br />

um ein Kleinkind handeln würde.<br />

Doch bei genauerer Betrachtung<br />

weisen der Körper aus Plastik, die<br />

leuchtenden Augen und Ohren sowie<br />

die mechanischen Geräusche bei der<br />

Bewegung in eine andere Richtung:<br />

Es handelt sich um den humanoiden<br />

Roboter NAO der französischen<br />

Firma Aldebaran Robotics.<br />

Der Einsatz von Robotern lässt sich<br />

aus dem heutigen Leben kaum noch<br />

wegdenken. Sei es beim Bau von Au -<br />

tos in der Industrie, bei der Assistenz<br />

von Operationen in der Medizin oder<br />

bei der Erkundung weit entfernter Ge -<br />

genden in der Forschung, z. B. in der<br />

Tiefsee oder auf dem Mars - in vielen<br />

Bereichen übernehmen Roboter Auf -<br />

ga ben, die der Mensch langsamer,<br />

ungenauer oder gar nicht erledigen<br />

könnte. Selbst im eigenen Haushalt<br />

werden vermehrt Roboter eingesetzt,<br />

z. B. als Staubsaugerroboter, der<br />

selbst ständig die Wohnung sauber<br />

hält, oder als Rasenmähroboter für<br />

den Garten.<br />

Auch der Roboter NAO hat in For -<br />

schung und Lehre bereits einen festen<br />

Platz gefunden. So werden einerseits<br />

Bewegungsabläufe des Men -<br />

schen unter die Lupe genommen, an -<br />

derer seits lassen sich mit ihm auch<br />

menschliche Gefühle simulieren. For -<br />

scher untersuchen, wie sich Freude,<br />

Trauer, Ärger oder Angst in Körper -<br />

haltung und Gestik auswirken. Beide<br />

Aspekte können auch kombiniert werden,<br />

indem man den Roboter beis -<br />

piels weise tanzen lässt. Forschungen<br />

dieser Art kommen insbesondere<br />

Medi zinern zugute, die Sprache und<br />

motorische Fähigkeiten von autistischen<br />

Kindern fördern. In der Lehre<br />

wird der Roboter NAO bereits an etwa<br />

zehn Hochschulen in Baden-Würt -<br />

tem berg eingesetzt und - bis vor kur -<br />

zem - an einer einzigen Schule. Denn<br />

ab dem kommenden Schuljahr haben<br />

Nachwuchs am MPG<br />

Von Matthias Kunle<br />

nun auch die Schüler des MPG die<br />

Möglichkeit, zunächst im Rahmen des<br />

Informatikkurses, kleinere Projekte<br />

mit dem Roboter durchzuführen.<br />

Um ein Projekt umzusetzen, muss<br />

dem Roboter gesagt werden, was er<br />

zu tun hat, wenn gewisse Ereignisse<br />

eintreten. Beispielsweise können die<br />

Schüler dem Roboter beibringen, wie<br />

er sich zu bewegen hat, wenn er auf<br />

ein Hindernis trifft. Dies kann auf<br />

unter schiedlichen Niveaustufen ge -<br />

sche hen. Für jüngere oder unerfah -<br />

rene Schüler, die sich erst in die Pro -<br />

gram mierung einarbeiten müssen,<br />

kann die mitgelieferte Software ver -<br />

wen det werden. Durch die einfache<br />

Projekte<br />

Handhabung garantiert sie schon<br />

nach einer kurzen Einarbeitungs -<br />

phase schnelle Erfolge. Dagegen<br />

kön nen erfahrene Schüler eine moderne<br />

Programmiersprache nutzen,<br />

wie sie im Informatikkurs unterrichtet<br />

wird. Eine Besonderheit ist es, dass<br />

die Programmierung auch ohne Ro -<br />

boter gelingt. Dafür sorgt eine 3D-Si -<br />

mulation, mit der man die erstellten<br />

Pro gramme direkt am Computer<br />

testen kann, bevor sie dann am echten<br />

Roboter ausgeführt werden. Damit<br />

ist es auch möglich, dass mehrere<br />

Teams mit nur einem Roboter aus -<br />

kommen.<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

63


Projekte<br />

Bio-Projekt, das erste<br />

Die Klasse 7c beteiligt sich am Wettbewerb „Echt kuhl“<br />

Von Philipp Warausch (7c)<br />

Wir, die Klasse 7c, haben mit unserer<br />

Biologie-Lehrerin Frau Urban-Scheib -<br />

lich bei dem Bio-Projekt "Echt kuh-l"<br />

mitgemacht. Bei uns ging es im Bio-<br />

Pro jekt um Fallobst und dass man es<br />

noch benutzen kann.<br />

Wir sammelten Äpfel, die wir dann am<br />

19. Oktober in der Mensa-Küche zu -<br />

be reiteten. Während immer eine<br />

Grup pe von unserer Klasse in der<br />

Küche kochte, ging die andere Grup -<br />

pe in die Stadt, um dort eine Umfrage<br />

zu starten. In der Umfrage ging es um<br />

einen Dokumentarfilm, der von Obst<br />

und Gemüse handelte, das von<br />

Lebensmittel-Läden weggeworfen<br />

wird, obwohl man es noch gut essen<br />

kann. Die Filmcrew zeigte in dem<br />

Film, dass Karotten, die zum Beispiel<br />

nicht orange genug oder krumm sind,<br />

weggeworfen werden. Die Crew be -<br />

gleitete auch eine Gruppe, die nachts<br />

in den Mülleimern der Lebens mittel -<br />

läden nach noch Essbarem sucht.<br />

Man kann solches Essen auch reichlich<br />

in den Mülleimern finden.<br />

Wir machten aus den Äpfeln Apfel -<br />

mus. Dieses verspeisten wir mit Waf -<br />

feln und Hefezopf bei einem gemeinsamen<br />

Fruḧstück mit unserer Klas -<br />

sen lehrerin Frau Grether und Frau<br />

Urban-Scheiblich.<br />

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Projekte<br />

Bio-Projekt, das zweite<br />

Die Klasse 7e beteiligt sich am Wettbewerb „Echt kuhl“<br />

Von Jakob Budde (7e)<br />

„Lebensmittel – Zu gut für die Tonne“<br />

Mit diesem Thema haben wir, die<br />

Klasse 7e, auseinandergesetzt, weil<br />

wir an dem Wettbewerb „Echt Kuh-l!“<br />

teil nehmen wollen. Aus diesem Grund<br />

haben wir im Biologieunterricht einen<br />

Dokumentarfilm angeschaut und un -<br />

ter anderem erfahren, dass wir –<br />

wenn jeder Einzelne die eingekauften<br />

Lebensmittel besser aufbewahrt und<br />

nur nach Bedarf einkauft – die Menge<br />

an Weggeworfenem reduzieren kön-<br />

nen. Außerdem haben wir uns über<br />

die richtige Lagerung von Lebens mit -<br />

teln informiert. Zum Beispiel kann<br />

man Äpfel, Birnen und Kartoffeln gut<br />

im dunklen Keller lagern. Obendrein<br />

hat es uns erstaunt, dass es im<br />

Kühlschrank verschiedene Tempera -<br />

turen gibt. Man sollte deshalb die Le -<br />

bens mittel richtig einsortieren, an -<br />

dern falls verderben sie schneller.<br />

Als der Weihnachtsmarkt unserer<br />

Schu le stattfand, kamen wir auf die<br />

Idee, selbstgemachte Marmelade zu<br />

ver kaufen. Diese bestand aus eingefrorenen<br />

Früchten vom Sommer oder<br />

übrigen Früchten, die man zu Hause<br />

noch gelagert hatte. Damit wollten wir<br />

zeigen, dass auch Marmelade aus<br />

„Resten“ gut schmecken kann. Ne -<br />

ben bei haben wir die Käufer darüber<br />

informiert, wie sie verantwortungsbewusst<br />

mit Lebensmitteln umgehen<br />

sollten.<br />

Spenden Sie an den<br />

MPG-Verein und<br />

fördern Sie damit<br />

Schulprojekte!<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Projekte<br />

Mit 66 Päckchen dabei<br />

Weihnachtsaktion von „Licht im Osten“ war ein großer Erfolg<br />

Von Annalena Saur<br />

Die Weihnachtsaktion des SBK ge -<br />

hört am MPG mittlerweile zur guten<br />

Tradition. An dieser Stelle möchten<br />

wir kurz über den Erfolg von „Licht im<br />

Os ten“ berichten.<br />

„Licht im Osten“ ist ein Missionsbund<br />

innerhalb der Evangelischen Landes -<br />

kirche. Er wurde 1920 gegründet und<br />

engagiert sich unter den Völkern<br />

Russlands, Osteuropas und Zentral -<br />

asiens mit christlicher Literatur, neuen<br />

Medien sowie humanitärer Hilfe. Au -<br />

ßer dem unterstützt „Licht im Osten“<br />

derzeit etwa 100 einheimische Mitar -<br />

beiter.<br />

In einer Pressemitteilung der Aktion<br />

heißt es: Bei der Weihnachtsaktion<br />

„Ein Päckchen Liebe schenken“ ka -<br />

men erstmalig seit der über 10-jährigen<br />

Geschichte der Aktion von „Licht<br />

im Osten“ in Korntal über 20.000<br />

Weih nachtspäckchen zusammen.<br />

Vie le fleißige Hände aus ganz<br />

Deutsch land beteiligten sich wieder<br />

an der erfolgreichen Aktion. Alle Ge -<br />

schen ke sind sicher an ihren Bestim -<br />

mungsort angekommen und wurden<br />

an bedürftige Kinder, Familien und<br />

Senioren verteilt. Dabei wurden<br />

Waisen häuser, Kinder- und Jugend -<br />

heime, Alten- und Behindertenein -<br />

rich tungen sowie Schulen und Kir -<br />

chen gemeinden besucht, und bei liebevoll<br />

gestalteten Weihnachtsfeiern<br />

wur den die Päckchen verteilt. Auf die -<br />

se Weise konnten Tausende Men -<br />

schen sichtbar erleben, dass fremde<br />

Menschen aus einem anderen Land<br />

an sie und ihre schwierige Situation<br />

gedacht und ihnen ein Zeichen der<br />

Näch sten liebe geschenkt haben.<br />

„Licht im Osten“ sagt ein zwanzigtausendfaches<br />

„Spasibo.<br />

Spasibo heißt danke, und diesen<br />

Dank möchten wir vom Schülerbibel -<br />

kreis des MPG gerne weiterleiten an<br />

alle Schüler, Lehrer und natürlich alle<br />

Eltern, die sich für unsere Weih -<br />

nachts-Päckchen-Aktion 2012 engagiert<br />

haben. Sie haben Zeit, Fantasie,<br />

Finanzen oder auch - beim Packen,<br />

Schleppen und Transportieren von 66<br />

Päckchen - ihre Muskelkraft für eine<br />

gute Sache eingesetzt. Wir freuen<br />

uns schon auf die nächste Aktion im<br />

Ad vent 2013. Euer SBK<br />

PS: Schneit doch einfach mal bei uns<br />

herein, auch wenn draußen kein<br />

Schnee fällt! Wir treffen uns jeden<br />

Mon tag und jeden Freitag in der<br />

ersten großen Pause im Raum 103.<br />

66<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013


Projekte<br />

Experimente mit Spaßfaktor<br />

Zwei Schülerinnen beim „Girls‘ Campus“<br />

Von Denise Hart<br />

Der „Girls‘ Campus“ ist eine Schüler -<br />

in nen akademie, die von der Robert-<br />

Bosch-Stiftung, einer der größten un -<br />

ter nehmensgebundenen Stiftungen in<br />

Deutschland, unterstützt und gefördert<br />

wird. Wir, Larissa und Denise, ha -<br />

ben uns im vergangenen Schuljahr für<br />

dieses Projekt beworben und sind<br />

beide angenommen worden. Zusam -<br />

men mit unseren Begleitlehrern, Frau<br />

Eicke und Herrn Tech, fuhren wir zur<br />

Auftaktveranstaltung nach Stuttgart,<br />

wo wir die anderen Mädchen kennenlernen<br />

und auch schon erste Freund -<br />

schaf ten knüpfen konnten.<br />

Aber was genau ist der „Girls‘ Cam -<br />

pus“ überhaupt? 35 Neuntklässler -<br />

innen aus der Umgebung Stuttgarts<br />

soll durch diese Schülerinnen aka de -<br />

mie ermöglicht werden, einen Einblick<br />

in die Naturwissenschaften zu be -<br />

kom men. Dazu finden an mehreren<br />

Wo chen enden Seminare im Groß -<br />

raum Stuttgart statt. Durch dieses<br />

Pro jekt soll aber nicht nur das Wissen<br />

im Bereich der Naturwissenschaften<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

gestärkt und erweitert, sondern auch<br />

das Präsentieren erlernt werden.<br />

Für einen Außenstehenden hört es<br />

sich wahrscheinlich erst einmal langweilig<br />

an, wenn man sagt, dass man<br />

Naturwissenschaften näher kennenlernt<br />

und auch verschiedene Berufe<br />

und Studiengänge vorgestellt be kom -<br />

mt. Doch in Wirklichkeit war es alles<br />

andere als langweilig, da man viele<br />

Experimente zusammen durchführte<br />

und dabei viel Spaß hatte. Außerdem<br />

durften wir alles ausprobieren, wie<br />

zum Beispiel einen Roboterarm<br />

schwen ken oder selbst einmal einen<br />

kleinen Roboter programmieren. Bei<br />

einem Experiment zum Thema Ener -<br />

gie konnten wir sehen, wie viel Strom<br />

man durch Radfahren produziert (es<br />

ging z.B. ein Radio oder ein Ventilator<br />

an). Außerdem konnten wir ein sich<br />

bewegendes Objekt unserer Wahl mit<br />

Hilfe einer Solarzelle und einem Mo -<br />

tor bauen. Darüber hinaus hatten wir<br />

die Gelegenheit, mit einer Wärmeund<br />

Akustikkamera zu experimentieren,<br />

wobei man mit einer Akustik ka -<br />

mera sogar „sehen“ kann. Natürlich<br />

gab es noch viele weitere Experi men -<br />

te und Vorträge, die sich unter anderem<br />

mit Kommunikation und Berufs -<br />

vor bereitung oder CAD-Zeichnen und<br />

Ausdrucken am 3-D-Drucker beschäftigten.<br />

Zurückblickend lässt sich sagen, dass<br />

das Projekt zwar sehr zeitaufwändig<br />

war, aber es einem doch half, sich für<br />

die Zukunft zu orientieren, z.B. in Be -<br />

zug auf die Kurswahl fürs Abitur. Da -<br />

her ist es auch nicht verwunderlich,<br />

dass der „Girls‘ Campus“ von der EU<br />

als eines der nachhaltigsten Projekte<br />

im Bereich der Nachwuchsförderung<br />

in den Naturwissenschaften für Mäd -<br />

chen und Frauen ausgezeichnet worden<br />

ist. Daher kann man es jedem<br />

emp fehlen, der sich für Naturwissen -<br />

schaften interessiert. Für die Unter -<br />

stützung und Begleitung vor und während<br />

dieses Projekts bedanken wir<br />

uns ganz herzlich bei Frau Eicke und<br />

Herrn Tech!<br />

67


Projekte<br />

Stationen-Lernen einmal anders<br />

Sechst- und Neuntklässler erleben Verkehrssicherheitstag<br />

Von den Schülern der Klasse 9d<br />

bewältigen oder nach Gegenständen<br />

zu greifen. Dabei merkten wir, dass es<br />

viel schwerer war, als wir dachten.<br />

Aber für die Mitschüler war das ein<br />

Spaß, da die Schüler mit der Brille so<br />

einige Schwierigkeiten hatten.<br />

Doch im Straßenverkehr sind die Fol -<br />

gen ernst: Alkohol oder Drogen am<br />

Steuer führen zu Unkonzentriertheit<br />

und gefährden die anderen Verkehrs -<br />

teilnehmer. Derartige Unfälle musste<br />

die Polizistin schon oft genug sehen<br />

und das, so sagte sie, würde sie keinem<br />

wünschen.<br />

Alex, Luka, Tobias und <strong>Max</strong><br />

Station Fahrradsimulator<br />

Die Klasse 9d begann ihren Ver kehrs -<br />

er ziehungstag mit viel Spaß am Fahr -<br />

radsimulator. Jeder Schüler bekam<br />

eine voreingestellte Strecke. Die Stre -<br />

cken simulierten verschiedene Situa -<br />

tio nen im Straßenverkehr und zeigten<br />

uns dadurch die Schwierigkeiten und<br />

Gefahren, die sich auch täglich im All -<br />

tag abspielen. Man musste eine Min -<br />

dest geschwindigkeit von 25 km/h einhalten<br />

und dabei auf die Umgebung<br />

achten. Bei Gefahren, wie plötzlich<br />

über die Straße rennenden Kindern,<br />

musste man bremsen. Dabei sollte<br />

die Reaktionszeit unter einer Sekun -<br />

de liegen.<br />

Allerdings fanden wir den Fahrrad si -<br />

mulator insgesamt nicht sehr realistisch.<br />

Man konnte die Umgebung<br />

links und rechts nur schlecht erkennen,<br />

Kurven waren oftmals überraschend<br />

und es gab keinerlei hinweisende<br />

Geräusche. Erkannte man die<br />

Gefahr frühzeitig und bremste vorbeugend<br />

ab, so zählte dies als „Feh -<br />

ler“: Man habe die Gefahr nicht er -<br />

kannt. Allerdings waren wir gut unterhalten<br />

und einige unter uns werden<br />

sich ab jetzt vielleicht mehr Gedanken<br />

über mögliche Unfallquellen machen.<br />

Ann-Marie, Chiara, Vanessa und<br />

Verena<br />

Station Alkohol am Steuer<br />

Bei dieser Station zeigte uns eine<br />

Poli zistin, was Alkohol und Drogen<br />

be wirken können. Zunächst fragte sie<br />

uns, welche Arten von Drogen wir<br />

ken nen. Dabei wurden erst die härteren<br />

Drogen genannt, wobei die legalen<br />

Drogen wie z. B. Alkohol, Kaffee<br />

oder Zigaretten auch dazugehören.<br />

Das Hauptthema war jedoch der Al -<br />

kohol am Steuer. Bei einem kleinen<br />

Versuch konnten wir mit Hilfe einer<br />

spe ziellen Brille einen Alkoholgehalt<br />

von 1,1 Promille simulieren. Unsere<br />

Auf gabe war es, damit Hindernisse zu<br />

Station Gurtschlitten<br />

Der Gurtschlitten ist ein Gerät, das<br />

einen Crash mit der Geschwindigkeit<br />

von 10 km/h simuliert.<br />

Zunächst hat uns ein Polizist erklärt,<br />

wie dieses Gerät funktioniert. Der<br />

Gurt schlitten fährt auf einer Strecke,<br />

welche rechts höher als links und et -<br />

wa fünf Meter lang ist. Unten ist ein<br />

Prell bock, gegen den man fährt. Dann<br />

haben wir uns einer nach dem anderen<br />

auf den Schlitten gesetzt und<br />

ange schnallt. Nachdem der Polizist<br />

kon trolliert hatte, ob der Gurt auch<br />

fest saß, betätigte er einen Hebel und<br />

der Sitz fuhr los, bis er vom Prellbock<br />

abrupt gestoppt wurde. Wir waren er -<br />

staunt, wie stark man schon bei dieser<br />

geringen Geschwindigkeit gegen<br />

den Gurt geschleudert wurde.<br />

Patrick, Tobias, Frieder und Fabian<br />

Station Erste Hilfe bei Unfällen<br />

Bei dieser Station erklärte uns eine<br />

Ret tungssanitäterin, wie wir mit<br />

Unfall opfern umgehen sollten. Zuerst<br />

zeigte sie uns, wie man einen Ver -<br />

letzten in die stabile Seitenlage versetzt.<br />

Dazu legt man den dessen<br />

rech ten Arm an die ferne Wange und<br />

den linken Arm im 90-Grad-Winkel<br />

vom Körper weg. Dann winkelt man<br />

noch das rechte Bein an und dreht<br />

den Verletzten auf die linke Seite. Die<br />

68 Nr. 37 • Ausgabe 2013


Projekte<br />

stabile Seitenlage soll verhindern,<br />

dass der Betroffene erstickt.<br />

Außerdem haben wir gelernt, wie man<br />

eine Decke unter einen Verletzten le -<br />

gen kann, um ihn vor Kälte zu schützen.<br />

Insgesamt war diese Station<br />

sehr interessant und lehrreich, auch<br />

wenn wir hoffen, nicht in eine Lage zu<br />

kom men, in der man dieses Wissen<br />

anwenden muss.<br />

Moritz und Moritz<br />

Station Krankenwagen<br />

Bei dieser Station zeigte uns Frank,<br />

ein Mitglied des Deutschen Roten<br />

Kreuzes, wie ein Krankenwagen von<br />

innen aussieht und erklärte uns die<br />

einzelnen Ausstattungselemente. Un -<br />

ter anderem zeigte er uns eine Hals -<br />

krause, erläuterte, wozu sie dient, und<br />

ein paar Schüler durften sie anlegen.<br />

Interessant war auch zu sehen, wie<br />

die technisch auf den neuesten Stand<br />

gebrachte Liege, mit der man verletzte<br />

Menschen transportieren kann, zu<br />

gebrauchen ist. Ein sehr interessanter<br />

praktischer Versuch war, als er sich<br />

an das EKG anschloss und uns die<br />

verschiedenen Phasen des Herz -<br />

schla ges erklärte. Alles in allem war<br />

es für uns spannend, einmal einen<br />

Kran ken wagen von innen zu sehen –<br />

ohne verletzt darin zu liegen.<br />

Kai und Simon<br />

Station Sicherheit beim Zweirad-<br />

Fahren<br />

Diese Station war in Raum 224 aufgebaut.<br />

Das Erste, was wir entdeckten,<br />

waren die Informationsplakate und<br />

zahl reiche kaputte Helme, über deren<br />

Geschichte wir dann mehr erfuhren.<br />

Ein Polizist berichtete über den jeweiligen<br />

Unfall, was teilweise sehr er -<br />

schreckend war. Ein Beispiel waren<br />

zwei völlig zerstörte Motorradhelme,<br />

de ren Besitzer bei dem Unfall verstorben<br />

waren.<br />

Anschließend zeigte uns der Polizist,<br />

wie man bei einem Motorradfahrer Er -<br />

ste Hilfe leistet. Schließlich versuchte<br />

er uns klarzumachen, dass wir auf<br />

einem Zweirad immer einen Helm tragen<br />

sollen.<br />

Miriam, Julia, Ebru und Carolin<br />

Station StVO<br />

Im Raum 222 wartete ein Polizist auf<br />

unsere Klasse. Dieser hatte eine<br />

Power Point-Präsentation vorbereitet.<br />

Die Präsentation begann mit ver -<br />

schie denen Fotos und Videos von<br />

Unfällen, vor allem mit Mopeds, Mo -<br />

tor rädern und Fahrrädern, da uns die -<br />

se am meisten betreffen. Vor allem<br />

männliche Jugendliche seien darin<br />

ver wickelt, da sie sich in der Pubertät<br />

beweisen wollten. Wenn dies nicht in<br />

der Gemeinschaft klappe, wollten<br />

man che auf der Straße zeigen, wie<br />

„toll“ sie doch mit ihrem Fahrzeug<br />

sind.<br />

Weiter wurde erklärt, dass wir im<br />

Verkehr wie Zahnräder einer Uhr<br />

funk tionieren. Geht eines nicht, geht<br />

gar nichts. Damit alles funktioniert,<br />

gibt es verschiedene Straßen ver -<br />

kehrs ord nungen. Manche beziehen<br />

sich auf Lastkraftwagen, andere auf<br />

Bus se, noch andere auf Fahrräder<br />

und Autos. Manche davon werden<br />

von der EU vorgeschrieben, manche<br />

gelten nur in Deutschland.<br />

Ebenfalls konnten wir uns die Führer -<br />

scheine anschauen, wie sie ab 2014<br />

aussehen werden. In der gesamten<br />

EU sehen sie dann gleich aus. Aller -<br />

dings gibt es Führerscheine aus<br />

anderen EU-Ländern, die in Deutsch -<br />

land nicht anerkannt werden. So<br />

haben wir viel erfahren, was wir davor<br />

nicht wussten, und genau das war<br />

sehr spannend für uns.<br />

Julia, Nicole und Deborah<br />

Nr. 37 • Ausgabe 2013<br />

69


Projekte<br />

Mit verbundenen Augen durchs Schulhaus<br />

Zehntklässler erfahren hautnah, wie Sehbehinderte den Alltag meistern<br />

Von Marieke Frank und Kai-Hendrik Harder (10a)<br />

Im Rahmen des Projektes „aus:sicht“<br />

des gleichnamigen Vereins hatten<br />

die ses Schuljahr zwölf Schüler der<br />

Klasse 10a die unvergessliche Gele -<br />

gen heit, den Alltag blinder Mitbürger<br />

hautnah mitzuerleben. Am 05. März<br />

2013 trafen wir am Nürtinger Bahnhof<br />

das erste Mal auf eine Gruppe von<br />

Blinden mit ihrer Begleiterin Frau<br />

Antonin. Nach einer kurzen Vorstel -<br />

lungsrunde am MPG konnten schnell<br />

erste Hemmungen abgelegt werden.<br />

Uns Schülern ist dabei sofort aufgefallen,<br />

dass die Blinden über ein hervorragendes<br />

Gedächtnis verfügen.<br />

Sie konnten sich nahezu alle unsere<br />

Namen und sogar unsere Hobbys<br />

mer ken. Wie sie uns erklärten, liegt<br />

das daran, dass sehbehinderte Men -<br />

schen viel öfter auf ihr Gedächtnis<br />

angewiesen sind als wir Sehenden,<br />

schon allein um sich im Alltag orientieren<br />

zu können. Andererseits zeigte<br />

sich jedoch, dass viele in ganz normalen<br />

Berufen beschäftigt sind und<br />

regelmäßig Sport treiben. So sagte<br />

ein Mann, dass er trotz seiner starken<br />

Behinderung leidenschaftlich Fahrrad<br />

fahre, was wir wiederum sehr faszi -<br />

nierend fanden.<br />

Zwei Wochen später trafen wir uns in<br />

Stuttgart, um Einblicke in den Arbeits -<br />

platz eines Sehbehinderten zu be -<br />

kom men. Dort zeigte er uns eine spe -<br />

zielle Tastatur, mit der er ohne<br />

Schwierig keiten am PC arbeiten<br />

kann. Die Funktion des Computers,<br />

das Eingetippte laut wiederzugeben,<br />

sorgt dafür, dass der Schreiber immer<br />

weiß, was aktuell auf dem Bildschirm<br />

zu sehen ist.<br />

Am 22. März trafen wir uns erneut am<br />

MPG. An diesem Tag sollten wir uns<br />

noch tiefer in die Situation eines Blin -<br />

den hineinversetzen: Mithilfe präparierter<br />

Brillen konnten wir verschiedene<br />

Sehbehinderungen hautnah nach -<br />

emp finden. Absolute Blindheit, den<br />

be rühmten „Tunnelblick“ oder auch<br />

„nur“ ver schwommenes Sehen – alles<br />

durften wir selbst erfahren. Mit verbundenen<br />

Augen und einem Blinden -<br />

stock ging es dann quer durch das<br />

Schulhaus. Münzen mussten unterschieden<br />

und ein bestimmter Geld -<br />

betrag herausgelegt werden. Zuletzt<br />

durften wir unsere Namen in Braille-<br />

Schrift, die Schrift der Blinden, auf<br />

einer speziellen Schreibmaschine<br />

schreiben und als Andenken mit nach<br />

Hause nehmen.<br />

Das absolute Highlight unseres Pro -<br />

jektes stellte aber der gemeinsame<br />

Besuch im Dunkelrestaurant Mitte<br />

April dar, dessen Name tatsächlich<br />

wört lich genommen werden kann. In<br />

einer Polonaise führten uns die Blin -<br />

den in einem stockdunklen Raum an<br />

die Tische und servierten Kuchen.<br />

Dann galt es, alltägliche Geräusche<br />

wie das Abreißen eines Tesafilms<br />

oder Streichholzschachteln zu erraten.<br />

Auch das Kuchenessen war mit<br />

einer Aufgabe verbunden; wir sollten<br />

die richtige Sorte herausfinden, was<br />

uns gar nicht so leicht fiel. Aber auch<br />

schon alleine das Essen mit der Ga -<br />

bel, ohne die eigenen Hände zu<br />

sehen, war ein sehr lustiges Erlebnis.<br />

Wir möchten nicht wissen, wie die Ti -<br />

sche des Restaurants nach unserem<br />

Besuch aussahen.<br />

Das Blindenprojekt war für uns alle<br />

auf jeden Fall eine sehr interessante,<br />

lohnende und einmalige Erfahrung,<br />

die noch dazu großen Spaß gemacht<br />

hat. Es hat uns geholfen, sehbehinderte<br />

Menschen, ihr Leben und ihren<br />

Alltag besser zu verstehen und nach -<br />

zuvollziehen.<br />

Deshalb möchten wie an dieser Stelle<br />

Frau Antonin und Frau Eicke für ihr<br />

Engagement und die Idee zum<br />

Blindenprojekt danken. Wir können<br />

das Projekt nur an jeden weiter -<br />

empfehlen, denn erst wenn man selbst<br />

erfahren hat, wie man sich als Blin -<br />

der fühlt, lernt man die eigene<br />

Sehkraft richtig zu schätzen und sieht<br />

die Welt mit etwas anderen Augen.<br />

70 Nr. 37 • Ausgabe 2013


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7+/9'- 5;+3(+7 C $.7<br />

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gute Arbeit: Kundenzufriedenheit, Fachkompetenz und eine gute Beratung waren<br />

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2. N Ü R T I N G E R<br />

K U N D E N S P I E G E L<br />

Platz 1<br />

BRANCHENSIEGER<br />

Untersucht: 6 GELDINSTITUTE<br />

87,1% Durchschnittlicher Zufriedenheitsgrad<br />

Freundlichkeit: 92,1 % (Platz 1)<br />

Beratungsqualität: 85,8 % (Platz 1)<br />

Preis/Leistungsverhältnis: 83,5 % (Platz 1)<br />

Kundenbefragung: 12/2011<br />

Befragte (Banken)= 765 von N (Gesamt) = 916<br />

2. K I R C H H E I M E R<br />

K U N D E N S P I E G E L<br />

Platz 1<br />

B R A N C H E N S I E G E R<br />

Untersucht: 7 GELDINSTITUTE<br />

89,5 % Durchschnittlicher Zufriedenheitsgrad<br />

Freundlichkeit: 93,0 % (Platz 1)<br />

Beratungsqualität: 86,8 % (Platz 1)<br />

Preis/Leistungsverhältnis: 88,8 % (Platz 2)<br />

Kundenbefragung: 07/2012<br />

Befragte (Banken) = 765 von N (Gesamt) = 907<br />

MF Consulting Dipl.-Kfm. Dieter Grett<br />

www.kundenspiegel.de; Tel: 09901/948601<br />

MF Consulting Dipl.- Kfm. Dieter Grett<br />

www.kundenspiegel.de; Tel: 09901/948601<br />

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