Leistungsbeschreibung und Leistungsverzeichnis, NABU-ATP-A0613
Leistungsbeschreibung und Leistungsverzeichnis, NABU-ATP-A0613
Leistungsbeschreibung und Leistungsverzeichnis, NABU-ATP-A0613
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausschreibung „Sozialwissenschaftliche Evaluation“ (<strong>NABU</strong>-<strong>ATP</strong>-A06/13)<br />
Anlage <strong>Leistungsbeschreibung</strong><br />
„Sozialwissenschaftliche Evaluation“ im Rahmen des BBV-Projektes ‚Entwicklung <strong>und</strong> Förderung von Alt<strong>und</strong><br />
Totholzbiozönosen durch eine nachhaltige Bewirtschaftungsstrategie in saarländischen Forstbetrieben‘“.<br />
Vorbemerkung<br />
Die <strong>Leistungsbeschreibung</strong> ist Bestandteil des <strong>Leistungsverzeichnis</strong>ses. Die aufgeführten Anforderungen<br />
sind, soweit nicht extra ausgewiesen, in die aufgeführten Leistungspositionen einzukalkulieren.<br />
Beschreibung des BBV-Projektes „Entwicklung <strong>und</strong> Förderung von Alt- <strong>und</strong> Totholzbiozönosen<br />
durch eine nachhaltige Bewirtschaftungsstrategie in saarländischen Forstbetrieben“<br />
Die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS) beschreibt in Kapitel A 7 eine spezielle<br />
Verantwortung Deutschlands für die heimischen Rotbuchenwälder. Im vergangenen Jahrtausend wurde in<br />
Deutschland der Wald zunehmend in eine Kulturlandschaft umgewandelt, wobei sich eine Waldwirtschaft<br />
etablierte, die zunehmend auf Holznutzung ausgerichtet ist <strong>und</strong> dadurch zu starken Veränderungen in der<br />
Biodiversität führt. So könnten Buchen naturgemäß über 300 Jahre alt werden, doch erreichen sie in einem<br />
forstwirtschaftlich genutzten Wald meist nur ein Maximalalter von ca. 160 Jahren. Ab einem Alter von 160<br />
Jahren <strong>und</strong> mehr werden die Bäume jedoch erst besonders wertvoll für die biologische Vielfalt des Waldes,<br />
da im Zusammenspiel mit anderen Mischbaumarten bis zu 600-jährige Entwicklungszyklen stattfinden<br />
können. Diese Entwicklungszyklen sowie die für viele Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten entscheidende Alterungs- <strong>und</strong><br />
Zerfallsphase der Bäume fehlen in unseren modernen Wirtschaftswäldern fast gänzlich. Die NBS verortet in<br />
Kapitel A 7 somit einen Hauptgr<strong>und</strong> für die Gefährdung der Biodiversität der Buchenwaldökosysteme im<br />
Fehlen von Alt- <strong>und</strong> Totholz, sprich den Strukturen der Alterungs- <strong>und</strong> Zerfallsphasen. Nur innerhalb von<br />
Programmen, die Schutz <strong>und</strong> nachhaltige Nutzung auf der gesamten Waldfläche miteinander verbinden,<br />
kann die Sicherung <strong>und</strong> Entwicklung von Alt- <strong>und</strong> Totholzbiozönosen als prioritäres Ziel garantiert werden.<br />
Durch Konzepte, die auf der Gr<strong>und</strong>lage der aktuellen, konkreten Situation für den jeweiligen Forstbetrieb<br />
bzw. Landschaftsraum zielgerichtete Managementmaßnahmen formulieren, kann die Integration der Alt- <strong>und</strong><br />
Totholzbiozönosen in den Wirtschaftswald erfolgen.<br />
In Hinblick auf ihre Eignung als Ausbreitungs- <strong>und</strong> Trittsteinbiotop kommt beim Schutz <strong>und</strong> der Entwicklung<br />
der Alt- <strong>und</strong> Totholzbiozönosen vor allem jenen wenigen Altbaumbeständen allerhöchste Bedeutung zu, in<br />
denen sich aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher Ursachen eine Habitattradition <strong>und</strong> somit Urwaldreliktarten erhalten<br />
konnten. Steht eine benötigte Totholz- oder Bestandsstruktur kontinuierlich zur Verfügung, ermöglicht dies<br />
z.B. speziellen xylobionten Käferarten das Überleben.<br />
Das Hauptanliegen des Projektes besteht in der Erfassung, Sicherung <strong>und</strong> Entwicklung von Alt- <strong>und</strong><br />
Totholzbiozönosen der Rotbuchenwälder im Rahmen einer umfassend nachhaltigen Waldbewirtschaftungsstrategie.<br />
Hierbei wird ein flächendeckender Ansatz verfolgt, der segregative mit integrativen Elementen verbindet.<br />
Projektpartner sind der SaarForst Landesbetrieb <strong>und</strong> ausgewählte Kommunal- <strong>und</strong> Privatforstbetriebe, wie<br />
jene der Stadt Blieskastel, der Kreisstadt Merzig, der Gemeinden Tholey <strong>und</strong> Rehlingen-Siersburg sowie des<br />
Herrn Villeroy de Galhau, des Evangelischen Stifts Sankt Arnual <strong>und</strong> des Waldgutes Jungenwald. Das<br />
Projekt bietet somit die Möglichkeit in einem größeren Landschaftsraum den Schutz der Alt- <strong>und</strong><br />
<strong>Leistungsbeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsverzeichnis</strong> – Seite 3 von 6